[DE] Schwimmabzeichen Goldsteig oder Eiertanz auf dem E6

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    • 29.09.2007
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    [DE] Schwimmabzeichen Goldsteig oder Eiertanz auf dem E6

    Tourentyp
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    Mitreisende
    Diese erste Wander-Woche bildet den zweiten (dritten) Abschnitt des Fernweges!

    Freitag 8.6.2012 Bayerisch Eisenstein
    Nach einem Anreisetag starte ich gut ausgeruht in Bay. Eisenstein auf dem Goldsteig Richtung Passau. (Rucksackgewicht mit Verbrauchsmaterial ohne Wasser 6,5 kg, Rucksack ca. 0,3 kg- drin ist NeoAir Short, Ponchotarp - das ist dann aber meist nicht drin ein 10 Grad Schlafsack etc.) Schon direkt an den ersten Metern beginnt was die folgenden Tage nur noch in der Intensität schwanken wird: Es regnet. Wie es sich für einen Qualitätsweg gehört wird die Forststraße schon bald verlassen. Es geht quer Wald bergan. Schon kommt die erste Versuchung abzukürzen denn der markierte Weg sammelt (meist mit recht netten Zwischenzielen aber doch merklich) "km". Hochmotiviert fällt es hier leicht erst zum Schwellhäusl zu gehen.
    Dort wird schon in der Küche gewerkelt doch erst deutlich weiter am "Umleitungsbachweg" treffe ich auf potentielle Gäste. Zwieslerwaldhaus wird am Ortsrad gestreift bzw. sorgfältig umgangen. Hier ein sehr altes Urwaldgebiet (schon vor Nationalparkzeiten) mit entsprechend beeindruckendem Baummikado. Die Regenintensität sinkt auf Null als ich den ersten "Schachten" (Historische Jungviehweide) quere. So kann ich die artenreiche Botanik anschauen. (Nicht fragen was da wächst: "Pflanze - nett"). Am Falkensteingipfel sogar blaue Stellen zwischen den Wolken und Sicht bis ins Tal! Mittagsrast wird freundlich umschwirrt von einer Kindergruppe (sobald gegessen wird da schon wieder fangis gespielt und das nach dem Anstieg, das ist Bewegungsdrang), es reicht für ein Fast-nickerchen. Dann aber geht es noch ein wenig weiter um die Etappe des nächsten Tages nicht zu lang werden zu lassen. Und Abstieg ins Tal

    Samstag 9.6. .... und wieder Anstieg. Der Preis der Ortsübernachtung (dem Wetter geschuldet - im Nationalpark ist ja auch einiges verboten). Die Pension im Mobiltelefonnetzfreien Ort erreichte ich genau vor dem Schauer und auch nachts wurde ich vom Rauschen im Schlaf begleitet. Ein Nudelauflauf in Wandererportionsgröße war die Tageskrönung.
    Mit den Bohlenwegen am Hochmoorartigen "Zwieselter Filz" komme ich auch zum Eierlauf: Obwohl sägerau sind die Bretter mit dem aktuell wieder fallenden Wasser bedeckt recht rutschig - Schlittschuhschritt ist angesagt. Die Stimmung ist schon besonders, nicht nur trüb sondern auch verzaubert.

    Da Wege "ausgetreten" werden sind sie jetzt natürlich gefüllt. Ich sondiere mit dem Wanderstock und erkläre alles wo er nicht bis zum Griff einsinkt als "watbar". Die recht zuverlässige Wegmarkierung ist beruhigend zeigt sie doch das der Bach in dem man läuft auch der Weg ist. Der Goldsteig ist ein Zusammenschnitt vorhandener Wanderwege die eine Extramarkierung erhielten. Erst sogar direkt mit der Werbung der Käserei gleichen Namens drauf, dann wurde das - wohl wegen EU Mitteln - sorgfältig überklebt. Da ich mir nach Westweg (der ja auch einige Schlenkeri erhielt damit er Qualitätsweg ist) ziemlich klar war, was die Marke erwarten lies, bin ich über "Wegdreiecke" nicht frustriert.

    Im Waldschmidthaus am Rachelgipfel wärme ich mich innerlich (Gulaschsuppe auf Hütten ist doch immer wieder fein) und äußerlich. Ich treffe auf fünf chinesische Studenten. Beim Abstieg zum Rachelsee überholen wir uns immer wieder. Sie sind zwar halb so schwer, 30 Jahre jünger und TaiChi erfahren, daher deutlich schneller, ich muß aber nicht dauernd auf jemanden (nur auf meine Puste und es geht ja bergab) warten. Es gelingt ein tropfenfreies Seebild, dann aber die gewohnte Wetterlage. Erst nach etlichen Ovomaltinekilometern im Etappenort Waldkirchen ist es dann sogar sonnig. Da hatte ich aber schon eingecheckt.

    Sonntag 10.6. Aufstieg zum Lusen
    Ein gläserenes Boot (Kunst) steht neben einem einladenden Informationspavillon (ich weiss gar nicht mehr ob da das sonst übliche "Nächtigen verboten"Schild drinhing) direkt vor der Himmelsleiter im Aufstieg. Dem kräftigen Wind ausgesetzte Blockbohlenhalde im Gipfelbereich - der Poncho kommt an seine Grenzen. Außerdem hier die Frage nach einem Trick wie ich meine Brille beschlagfrei halten kann.
    Das ich fast nie räumlich d.h. durch zwei Gläser sehe macht das "Klettern" mühsam. Glücklicherweie bleibt Granit mit rauhen Flächen auch nass rutschfest. Später sehe ich an einem Haus eine Terasse aus exakt waagrecht verlegten (super mitgedacht oder?) - geschliffenen Granitplatten = die perfekte Wasserrutsche. Doch jetzt geht es erstmal schön lange leicht bergab. Davon weite Teile neben einem Wildbächlein. In der Pause gibt es Kaffee mit dem Teelichtkocher, aber trocken ist's halt nur in Hütten.

    Montag 11.6. Der E6 "zeigt" sich nur an wenigen Schildern - in Phillipsreuth begeistern mich die herausfordernen Angaben "Ostsee - Wachau - Adria", Ich biege mit dem Goldsteig aber gleich darauf wieder mal zur Schleife ab um das verlassene Dorf Leopoldsreuth mitzunehmen. Da verlassen gehört der Sarg in der Dorfkiche wohl noch zu den Requisiten der Festspiele letzte Woche. Dieses Wanderwegstück fällt auch durch seine Flutlichtanlage etwas aus dem Rahmen. Am Haidel"gipfel" (ziemlich sanfter Hügel) ein beeindruckender Aussichtsturm. Sichtweite bis zur nächsten Wolke ;-(
    Trotzdem fällt der Tag mit nur 30 Minuten Morgenregen in die "Sonnige" Kategorie. Das es heute neben eher kleinen noch feuchten Waldabschnittspfaden viel auf Forstautobahnen dahingeht passt mir ganz gut. Nicht voll konzentriert sein müssen läßt die Gedanken leichter schweifen und ohne Kapuze wird der Horizont auch weiter. Inzwischen zurück im Wirtschaftswald könnte ich allerdings lange Zeit auch im Kreis gelaufen sein - Bäume links, Bäume rechts - nur die Wegweiser sagen es geht weiter. Doch mit ein wenig Phantasie werden die Steintürme links und rechts zu den Toren von Moria...
    Da ich nach Lichtschutzfaktor 200 Tagen nicht eingecremt bin röten sich meine Arme heute etwas.

    Dienstag 12.6. An der Kreuzbachklause (Tipp - man kann ruhig dem Erklärungsweg folgen und kommt dann wieder auf den weiterführenden Waldweg) schon wieder (s. Schwellhäusl oben) eine Baumtransporttechnologie. Anstieg zum Dreisessel. Ein Bein nach Tschechien (an der Grenze läuft man ja schon die ganze Zeit entlang). Nach den Dreisesseln wieder gesichert E6 der Adalbert-Stifter Steig durch das Steinerne Meer. Da hat jemand sich vertippt und statt 30 bis 200 mm Granitkieseln wurden 30-200 cm Blöcke auf den Weg geschmissen. Am historischen Säumerpfad (gut ausgebaut aber nur für zufuß) hinab. Heute geht es durch Österreich. Dort regnet es mal wieder, die letzte halbe Stunde sogar wie aus Kübeln. Recht kleinräumige Landwirtschaft meist Wiesen aber auch handgehäufelte Kartoffelfeldchen. Das mir aus einem VW Bus mit der Aufschrift Goldsteig-Wanderbus freundlich zugewunken wird, heitert mich nicht vollständig auf.
    Ein wenig derangiert komme ich in Breitenbach an und schlage die Einladung ins erste Haus am Platze nicht aus - die um so überraschender ist, da eigentlich Ruhetag. Daher kann die Wandererselbstküche zum Tragen kommen, habe ich das Tüten-Zeug wenigstens nicht umsonst geschleppt. Schmeckt immer wieder überraschend gut, es gibt dann sogar noch Nachtisch.

    Mittwoch 13.6. Ich weis ich werde langweilig: Start bei Regen. Aber der hält sich diesmal wirklich zäh. Und daher bin ich zunächst sehr froh mal ausnahmsweise andere Goldsteigwanderer zu treffen. Es tröstet irgendwie wenn man nicht der einzige Verrückte ist. Die mißverstehen meine Zielangabe "Passau" als Tagesziel und bringen mich damit auf eine Idee. Nach einem Mittagspausenunterstellen beschliesse ich heute tatsächlich zwei Etappen zusammenzuziehen. Und so geht es dann lange an Flüßchen (mit gut Füllung) und aufgelassener Bahnlinie entlang. Passau präsentiert sich am Abend in dramatischer Stimmung: Schräge Sonne unter schwarzen zerfetzten Wolken. Passend zur Wanderung auf den letzten Metern vor dem Bahnhof nochmal ein Schauer. Ich werde von einem Reisenden gefragt: "Jetzt hat es aufgehört zu regnen?" und antworte weder richtig noch ganz falsch:"Ja JETZT hat es aufgehört zu regnen."

    Inzwischen haben sich die Schwimmflossen wieder rückgebildet. Natürlich habe ich die grandiosen Blicke (wenn man schon mal auf einen Berg steigt) und den blauen Himmel vermisst. Die etwa 170 km waren aber auch so reizvoll. Ich hatte für die Strecke ab Dreisessel angenommen: Da muß der Wanderer halt irgendwie in eine Stadt kommen, bin aber wirklich angenehm überrascht über die angenehme erst hügelige "offene" Landschaft und dann die flußnahe Strecke. Die Hasen haben einen Werbevertrag mit Tourismus Ostbayern, ich bekomme jeden Tag einen Langlöffel zu sehen, am Endtag dann natürlich sogar zwei.
    Zuletzt geändert von Nummersicher; 09.10.2012, 18:45.

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    #2
    goldener Oktober auf dem Goldsteig (Abschnitt zwei)

    Am letzten Septembersamstag und damit direkt nach einer langen Zeit ohne Regen - konnte ich anreisen um mit dem Start in Tönnesberg die in Wegbeschreibungsrichtung Voretappe des Goldsteiges anzugehen. Ein wenig gehetzt von dem baldigen Sonnenuntergang wanderte ich - der Weg verläuft zunächst meist auf Forststrassen, später auch in offener Feldlandschaft- nach Oberviechtach. Direkt am Start ein geologischer Lehrpfad, der etwas mehr Zeit gut gefüllt hätte. Außerdem eine Wanderhütte die in Tönnesberg eine recht komfortable Nacht erlaubt hätte (überdachter ebener trockener Boden ggfs. sogar "drinnen").

    Unterwegs ein Specht der zu hören, aber nicht zu entdecken war und recht freche Eichhörnchen (falls es nicht schon die Selektionsnachfolger waren). Da der Goldsteig hier auf dem Burgenweg verläuft ist mit Burgstall Wildenstein eine erste Ruine die Wegmitte.

    Irgendwann in den Folgetage werde ich stöhnen "warum bringen die ihre Burgen und ihre Gipfel immer oben am Berg an". Pünktlich vor Oberviechtach beginnt ein nerviger Sprühregen sozusagen die Wandertaufe. Beim Rauskramen des Poncho verliere ich - zunächst unbemerkt -meine (neue) Hüfttasche . Erst mit nächtlichem Grübeln kann ich rekonstruieren wo ungefähr und finde sie tatsächlich am nächsten Morgen genau da wieder . Trotz einer Nacht im leichten Regen blieb der Inhalt (u.a. Papiertaschentücher) völlig trocken, was mich dann doch positiv überrascht (Fabrikat Laufbursche).

    Hasen: 0 Wildschweine: 0

    Sonntag: Es ist wieder trocken und nach Nebelauflösung sonnig!
    Bei Burg Murach schaue ich vorbei, angesichts Zeit und Tag hole ich aber nicht den Schlüssel zum Reingehen. Schöne Wege über Wälder und Dörfer, nur einmal werde ich von einem Hund verbellt. Er hatte wohl gerade Schicht weil sein Kollege sich völlig unbeteiligt weiter sonnt. Highlight heute ist das Kulzer Moor.

    Dort sind auch einige andere unterwegs, mit viel Hallo begegnet mir eine Wandergruppe gleich dreimal - am Goldsteig traf ich bisher niemand - auch nicht "entgegenkommend". Die steinerne Wand (ein Grat, zum Begehen gut ausgebaut) führt zur Schwarzenburg mit Aussicht vom Wehrturm. Und schon wieder wird es zwielichtig im Wald... die Tageslänge begrenzt meine Wegelänge doch merklich. Beim Planen habe ich zwar Sonnenauf- und -untergang berücksichtigt, nicht aber das es schon so weit vorher unangenehm duster wird (noch so hell das keine Lampe hilft, aber nicht mehr so hell wie ich es mir wünsche).

    Hasen: 0 Wildschweine: 0

    Montag:
    Warnung: der folgende Abschnitt ist für Diabetiker nicht geeignet. Zum vollen Genuß wird dringend empfohlen romantische Musik einzuspielen!

    Flirrend beleuchtet die schräge Morgensonne jede Spinnwebe und die schon wieder verdunstenden Tautropfen. Das Moos am Weg macht den Tritt des in die Lichtung tretenden Wanderers lautlos. Trotzdem ertönt der Warnruf des Eichehhähers. Was hat ihn aufgeschreckt? Die knallgelb und orange Funktionskleidung ist ja jetzt im herbstlichen Wald völlig tarnfarben. War es das leise Knirschen der TAR Z-lite Matte am Rücken? Ein letzter vertrauensvoller Blick aus den rehbraunen Augen sagt: Du tust mir ja eh nichts, dann aber bricht es graziös durchs Unterholz davon.
    Pardautz - da landet wieder eine Eichel auf dem Wandererkopf und holt ihn hoffentlich noch rechtzeitig zurück, bevor auch andere brechen...

    Wenn wir zu uns ehrlich sind dann sind solche verzauberten Momente ein sehr wichtiger Teil der Faszination Fernwandern. Denn wenn sich der Qualitätsweg mit Gipfeln, Türmen und Grenzsteinen auch redlich müht, die großen kulturhistorischen Entdeckungen können nicht jeden Tag am Wegesrand liegen. (Übrigens -die Musik kann man wieder ausschalten).

    Qualitätswege brauchen die volle Hingabe der Wanderer. Wenn man - wie auf der heutigen Etappe - nach 800m links, 430 m "gerade" und wieder 800 m rechts an einem Punkt steht den man mit 300 m gerade auf dem sehr ruhigen Ortsverbindungssträßchen auch erreicht hätte und dann die Arme in unwillkürliche Hin und Her Zeigebewegungen ausbrechen sowie der Mund immer "Da Da Da" stammelt, dann empfehle ich einen kreativen Umgang mit Qualitätswegführungen und eine gute Karte .

    Sonst ist der Weg heute in "Bauernland", ganz angenehm was die Versorgung mit Obst betrifft, und mit leichten Herausforderungen zum Wegfinden: Jedes Tal wird bis zum letzten Quadratcentimeter genutzt, an einem Wegweiserpfosten würde man ja dauernd hängenbleiben. Daher kann der Wanderer sich "zum Masten" "zur Mühle" und ähnlich kreativ durch die Täler bewegen. Das funktioniert aber ganz gut, die Markierung ist ansonsten beinahe "übergut", das Unterbewusste wird schon nervös wenn das Auge kein Wegzeichen sieht, oft sind aber an drei Bäumen zwei!

    In meiner Planung fasse ich drei vorgeschlagene Etappen auf zwei zusammen weswegen es heute lange weitergeht - am Schluß mit Stirnlampe - wodurch ich mich dann auch noch verfranse. Folge der "falschen" Markierung die in die richtige Richtung geht - na soo schlimm ist das ja nicht.

    Hasen: 0 Wildschweine: 0 (dafür am Morgen am Fluß ein Biber)

    Dienstag:
    Es geht an super gepflegten Rasenflächen vorbei an denen jemand sogar die ebenen Stücke mit Fähnchen markiert hat - wenn das mal kein Service ist. Persönlich finde ich diese Flächen aber etwas zu exponiert. Hier wird nicht vor Eicheln sondern vor Golfballeinschlägen gewarnt.
    Furth im Wald wird fast ein wenig früh für das zweite Frühstück gequert, aber wer will schon an allen Kaffees am netten Marktplatz vorbeigehen, Kreuzung mit einem Jakobsweg, Schulen werden durch Pausengeschrei erkennbar. Nach einigen ganz entspannten km der Anstieg auf den Hohenbogen - eine Durchhalteübung. Es ist noch wandern auch wenn die Arme den Boden manchmal fast erreichen. Viele Pausen später kann man sich von den Sendeanlagen rösten lassen. Es geht ein kräftiges Windchen. Das Highlight des Tages: an dem - typisch Goldsteig - etwas abseitigen Weiterweg zur Diensthütte kann man schön durch das Laub rascheln.
    Es folgt ein laaanger Abstieg mit angenehmer Negativsteigung.

    Hasen: 0 Wildschweine: 0

    Mittwoch - Feiertag mit super Wetter:
    Es ist gut das ich für heute nur eine kleine Etappe vorhabe denn der spannende Weg über den Kaitersberg mit (in der Mitte gelegen) der Kötztinger Hütte wird dicht begangen. Und da einige Stellen nur Eingangverkehr erlauben, muß man teilweise ganze Bussladungen an Gegenverkehr durchlassen. Schon gleich am Morgen beim Aufstieg zur Räuber Heigl Höhle (ich weis nicht ob das was ich dafür hielt sie auch war) und dem Kreuzfelsen (wenn der Meeresspiegel 1 m sinken würde wäre das ein Tausender) frustrieren mich Gruppen die an mir vorbeiziehen und dabei auch noch kräftig miteinander schwätzen! Ja diese Waldbewohner haben halt Kondition. Nach dem morgendlich noch wenigen Mitgipflern wird es später bei den Rauchröhren eng, dort staut sich eine Schlange an. Mein Eindruck ist das mindestens so viele Hunde wie Wanderer entgegenkommen. Und da diese alle einen Menschen an einer 10 m Leine hinter sich herziehen aber am Weg hin und her queren ist das Laufen heute auch noch ein interessantes Fädelspiel. Ich bekomme erzählt das man lange auf das Essen bei der Hütte warten musste. Ich laufe nur durch (der Weg geht so). Der Abstieg nach Eck wurde dieses Jahr verändert weil die Route über die Skipiste derzeit nicht möglich ist (wollte im dortigen Gasthaus rausfinden warum habe es aber dann vergessen). So kommt man nochmal an einem kleinen Gipfel vorbei. Diesen nutze ich weil deutlich ruhiger für eine eigentlich schon entbehrliche lange Pause.

    Hasen: 0 Wildschweine: 0

    Donnerstag - Abschlußtag
    Viel viel ruhiger als gestern (8 statt 800 Begegnungen) auch deutlich kühler und bewölkter aber bis auf die letzten zwei Stunden noch trocken ist der letzte Tag zwar die "8 - Tausender - Tour", da man aber von Gipfel zu Gipfel nur wenig runtergeht ist das unspektakulär zu schaffen.

    Der Blick vom Schwarzecker Kreuz hier mal stellvertretend für die Panoramen.
    Und voraus in der Ferne ist dank Kyrill (Sturm) der Arber schon sichtbar.

    Die tolle Wegqualität ist ebenfalls erkennbar, so will der Wanderer laufen. Nur wenige Meter auf dem Weg zum Arbergipfel ist man mit den Bikern auf Schotterweg dann steigt man dort einen Waderlbrecher hinauf (jeder Schritt eine Stufe).
    Der Abstieg nach Bay. Eisenstein ist anfangs recht anspruchsvoll ein zwar breiter aber steiniger und steiler Weg -- gegen Tal hin wird er zahmer. Dort erst fängt es auch wieder an zu regnen womit sich der Anschluß zur Juniwanderung nicht nur geographisch ergibt.

    Hasen: 0 (das hat mich nach der letzten Etappe doch überrascht) Wildschweine: 0 (das war meine Hoffnung, jede Begegnung war bisher zwar unkritisch aber doch spannungsvoll)

    Es waren gute Wandertage, ich hatte zuviel Essen dabei (die Angebote am Wegesrand sind doch sehr verlockend und i.a. auch richtig gut). Ohne Thermometer aber nach den Wetterangaben lagen die Temperaturen am Grenzbereich meines Schlafsackes trotzdem war ich gut und warm eingepackt. V.a. die Neoair und die ergänzende TAR Z-Lite geben eine richtig bequeme Unterlage. Ich lasse aber immer so viel Luft ab da ich das am bequemsten finde - das ich nach dem Kühlwerden wieder nachpusten muß. Und die Minimalküche funktionierte auch wieder, selbst da hätte es etwas weniger Spiritus getan.
    Der Wegeabschnitt steigerte sich im Erlebnis gut nach oben, trotz dem Arber finde ich aber die Gipfel danach "reizvoller" (trotz Regenerlebnis).
    Die an sich jetzt noch fehlene "erste" Etappe von Marktredwitz aus werde ich wahrscheinlich nicht auf dem Goldsteig sondern auf dem Nurtschweg (dem der E6 folgt) bis Waldmünchen anpeilen. Wer weis wann ich dazu komme.
    Zuletzt geändert von Nummersicher; 11.10.2012, 06:36.

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      #3
      AW: [DE] Schwimmabzeichen Goldsteig oder Eiertanz auf dem E6

      Hallo Nummersicher

      Den ersten Teil deines Berichtes hatte ich total übersehen und bin jetzt erst durch den zweiten Teil darauf aufmerksam geworden. Du wanderst in einer Gegend wo ich auch öfters unterwegs bin und bin auf deine weiteren Eindrücke gespannt.
      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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