Karwendel & Co. - einige Fragen vom Hüttenneuling

[kid77]

AW: Karwendel & Co. - einige Fragen vom Hüttenneuling

:-)

Oder statt Engalm zur Lalidersalm und über das Laliderertal gen Norden? An dessen Einstieg hält der Bus auch (10 min später als an der Engalm)?

[iy]

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:-)

Oder statt Engalm zur Lalidersalm und über das Laliderertal gen Norden? An dessen Einstieg hält der Bus auch (10 min später als an der Engalm)?

Ja.

Gerade habe ich gesehen das es im Bereich Reiseberichte aktuell etwas aus der Region gibt:

Eine kleine Beschreibung einer Wanderung über die Birkkarscharte, vom Hallerangerhaus zum Karwendelhaus.
http://www.outdoorseiten.net/forum/s...Birkkarscharte

[iy]

AW: Karwendel & Co. - einige Fragen vom Hüttenneuling

Wie war deine Tour? Erzähl mal!

[kid77]

AW: Karwendel & Co. - einige Fragen vom Hüttenneuling

Wie war deine Tour? Erzähl mal!

Danke der Nachfrage. Dann erzähl ich mal - hab hier ja auch viele Tipps bekommen und da es meine erste Hüttentour war, auch viele neue Erfahrungen gemacht.

1. Tag: Scharnitz zur Karwendelhütte

Anreise von München nach Scharnitz mit der Bahn. Dann bei der mir in diesem Thread empfohlenen Wildfleischerei eine Hirschsalami gekauft und dann in die Karwendeltäler eingetaucht. Ich war sehr euphorisch und das Wetter fantastisch. Auf dem Weg durch Scharnitz überholte ich eine Einheimische mit ihrem ca. 6-jährigen Sohn, die sich flüsternd offensichtlich über mich unterhielten. Ich schaute mich zu ihnen um und lächelte. Die Mutter meinte, sie hätten sich nur gerade unterhalten, dass es heute kein guter Tag zum Wandern wäre. Ein paar Stunden später wusste ich, was sie meinte. Es waren 30 Grad und ich lief die ersten 2 bis 3 Stunden zügig durch ohne Pause. Den Mund aber immer am Trinkschlauch. . Es ging die ganze Zeit über einen breiten Schotter-Forstweg ohne Schatten. Alle 5 min überholten mich MTBler.

Irgendwann merkte ich, dass mir die Hitze Kraft raubte. Ich machte eine Pause, aber es war schon zu spät.. Eine Stunde später war mir klar, dass ich einen Sonnenstich hatte. Mir war permanent übel, meine Knie zitterten. Das Karwendelhaus war in Sichtweite, aber dennoch noch 1,5h und 400hm entfernt. Bei diesem Gedanken war mir wieder übel. Ich wusste nicht weiter. Meine Rettung: Ein Geländewagen, der ca. 200 m vor mir vom Forstweg zu einer Alm abbog, die nicht bewirtschaftet war. Ich schleppte mich dorthin und sah drei Männer, die an einem Haus bauten. Sie waren nicht erfreut, als ich sie um Hilfe bat, aber letztendlich brachte mich einer bis fast zum Karwendelhaus. Die restlichen Meter setzte ich langsam einen Fuß vor den anderen und irgendwann war es geschafft.

Das Karwendelhaus hatte mir nur ein Lager reservieren können. Umso überraschter war ich über das Einzelzimmer. Ein Segen an diesem Tag. Erstmal eine halbe Stunde hingelegt und dann ging's wieder. Später gab der Hüttenwirt das Wetter für den nächsten Tag durch und empfahl allen einen frühen Aufbruch, da es ab Mittag Unwetter geben sollte. Das deckte sich mit meinen Infos vor Reiseantritt. Auf der Lamsenjochhütte - meinem Etappenziel zwei Tage später - könnte es sogar Schnee geben. Ich nutzte die Chance auf ein Telefonat vom Handyempfangspunkt vor der Hütte und plante die Schlussetappe um - Lamsenjochhütte ade.

2. Tag: Karwendelhaus zur Falkenhütte

Am zweiten Tag verließ ich das Karwendelhaus um 8 Uhr. Vor mir lagen ca. 3h Wanderung zur Falkenhütte. Das Wetter hielt sich noch und diese Etappe war traumhaft schön. Ich fühlte mich gut und meisterte auch die letzten 30 steilen Minuten zur Hütte problemlos. Ankunft 11.20 Uhr. Zwei Stunden später kam das Unwetter mit Sturm, Regen und Gewitter. Gut dass ich heute nichts mehr vorhatte.

3. Tag: Falkenhütte zur Engalm

Am Sonntag - der Tag, an dem ich ursprünglich zur Lamsenjochhütte wollte - ging es nach dem Frühstück um 9 Uhr zur Engalm. 3h Abstieg. Aber erstmal ging es bergauf an den Lalidererwänden entlang in den Nebel. Es war Regen angesagt. Statt mich und meinen Rucksack gleich wetterfest zu machen, beließ ich es bei kurzen Hosen und Regenjacke. Das sollte sich rächen. Zwei Stunden später setzte im Wald strömender Regen ein. Bevor ich mich und den Rucksack einpacken konnte, war es eigentlich schon zu spät. Der Abstieg an sich war anstrengend, weil der abschüssige Weg sofort unter Wasser stand und man sich konzentrieren musste. Nach 4h war das Ziel erreicht. Ich hatte dann nach 5h Zeit, bis der Bergsteigerbus fuhr und ich mich auf den Rückweg nach München machte Ganz trocken war ich da immernoch nicht.

Mein Fazit:
Beim nächsten Mal besser auf das Wetter einstellen (zumal ich ja die entsprechende Ausrüstung dabei hatte) - egal ob Regen oder Hitze.
Hüttennächte sind nichts für mich (das Einzelzimmer war ja eher die Ausnahme). In der zweiten Nacht im 6er-Zimmer habe ich kein Auge zugemacht. Ich schlafe auswärts eh schon schlecht.
Allerdings habe ich das erreicht, was ich wollte: Mich körperlich fordern und den Kopf frei bekommen (letzteres ist bei mir die eigentliche Herausforderung).

Ob ich eine solche Tour nochmal alleine mache, weiß ich nicht. Nächste Woche geht es ja wieder 4 Tage los. Nachdem mir auf der Tour jemand vom Wandergebiet Tegernsee-Schliersee-Spitzingsee vorgeschwärmt hat, habe ich mir am Tegernsee ein Pensionszimmer gebucht und werde Tagestouren machen. Da bleibt dann auch noch genug Zeit zum Baden oder Radfahren :-)

[iy]

AW: Karwendel & Co. - einige Fragen vom Hüttenneuling

Irgendwann merkte ich, dass mir die Hitze Kraft raubte. Ich machte eine Pause, aber es war schon zu spät.. Eine Stunde später war mir klar, dass ich einen Sonnenstich hatte. Mir war permanent übel, meine Knie zitterten. Das Karwendelhaus war in Sichtweite, aber dennoch noch 1,5h und 400hm entfernt. Bei diesem Gedanken war mir wieder übel. Ich wusste nicht weiter. Meine Rettung: Ein Geländewagen, der ca. 200 m vor mir vom Forstweg zu einer Alm abbog, die nicht bewirtschaftet war. Ich schleppte mich dorthin und sah drei Männer, die an einem Haus bauten. Sie waren nicht erfreut, als ich sie um Hilfe bat, aber letztendlich brachte mich einer bis fast zum Karwendelhaus. Die restlichen Meter setzte ich langsam einen Fuß vor den anderen und irgendwann war es geschafft.)

Das hört sich nicht gut an. Aber gut das du es trotzdem geschafft hast!

3. Tag: Falkenhütte zur Engalm

Am Sonntag - der Tag, an dem ich ursprünglich zur Lamsenjochhütte wollte - ging es nach dem Frühstück um 9 Uhr zur Engalm. 3h Abstieg. Aber erstmal ging es bergauf an den Lalidererwänden entlang in den Nebel. Es war Regen angesagt. Statt mich und meinen Rucksack gleich wetterfest zu machen, beließ ich es bei kurzen Hosen und Regenjacke. Das sollte sich rächen. Zwei Stunden später setzte im Wald strömender Regen ein. Bevor ich mich und den Rucksack einpacken konnte, war es eigentlich schon zu spät. Der Abstieg an sich war anstrengend, weil der abschüssige Weg sofort unter Wasser stand und man sich konzentrieren musste. Nach 4h war das Ziel erreicht. Ich hatte dann nach 5h Zeit, bis der Bergsteigerbus fuhr und ich mich auf den Rückweg nach München machte Ganz trocken war ich da immernoch nicht.)

Was hast du in den 5 Stunden an der Engalm gemacht?

Nächste Woche geht es ja wieder 4 Tage los. Nachdem mir auf der Tour jemand vom Wandergebiet Tegernsee-Schliersee-Spitzingsee vorgeschwärmt hat, habe ich mir am Tegernsee ein Pensionszimmer gebucht und werde Tagestouren machen. Da bleibt dann auch noch genug Zeit zum Baden oder Radfahren :-)

Hast du dafür schon ein Thema eröffnet? Vielleicht bekommst du ja noch gute Tipps!