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Der Berg ruft und nimmt.
Der Cottaweg.
Eine Wanderung entlang der Grenze auf dem Kammweg zur Lausche.
Der Cottaweg.
Eine Wanderung entlang der Grenze auf dem Kammweg zur Lausche.
Vor zwei Wochen bin ich schon mal den Weg zur Lausche gegangen und musste dort ein fürchterliches Desaster erleben. Doch dazu später mehr.
Dieses mal wollte ich den Weg zur Lausche, entlang der Staatsgrenze zur Tschechien gehen. Es ist der Kammweg der sich später auch Cottaweg nennt.
Mit dabei mein Hund Atze, er musste mit, ob er wollte oder nicht. Es wird für ihm gleichzeitig ein Training, für unsere kommende gemeinsame Tour, die sich über mehrere Wochen erstrecken wird. Da können wir uns dann das Wetter auch nicht aussuchen. Ebenso wird es für mich ein Erlebnis, denn über einen so langen Zeitraum, waren wir beide noch nie Unterwegs.
Ausgangspunkt für unsere Tour ist Lückendorf. Von hier aus gehen wir Richtung Hain,- ein Ortsteil von Oybin.
Statt den Hochwald mit seinen weithin sichtbaren mächtigen Turm zu ersteigen, ließen wir ihn,- wohlweislich in Erinnerung quälenden Durstes, links liegen. So schnell vergesse ich nicht, wie ich mich vor zwei Jahren mit dem Wai im Gepäck, daran machte, den selbigen bei +30° Grad im Schatten zu erklimmen. Nur die Hoffnung auf eine Erfrischung in Form einer kühlen Blonden, ließen mich zu solchen Unfug hinreißen. Denn wie sich zeigen sollte, hatten alle gastronomische Einrichtungen zu...
Dafür lockte die Kammbaude mit gemütlicher Atmosphäre, wenn man bei angenehmen Temperaturen draußen sitzen kann. Atze bekommt die Kaffeesahne und ich den Kaffee, sowie einen herrlichen Erdbeereisbecher mit Schlagsahne und einen ordentlichen Schuss Likörchen darüber. Mal ehrlich,- den Eisbecher hätte ich mir schenken sollen, vor allem die gefrosteten Erdbeeren die einen serviert wurden... Zu guter letzt noch die Frage,- hat es geschmeckt? Da pfeift doch glatt der Fuchs.
Ein wenig enttäuscht machen wir uns auf dem Weg. Statt über den Johannistein zu laufen, gehen wir ein Stück an mit Blümchen bewachsenen Wiesen vorbei, durch den Ortsteil, bevor wir auf schmalen Pfad zum Falkenstein gehen.
Da steht steht er nun, der Falkenstein. Mit seinen knapp 530 m.N. ist er schon recht Imposant. Ein Teil von ihm gehört zu Tschechien.
Der Berg ruft...
...und er nimmt.
Durch trocknen Wald und feuchten Busch, geht es an den Schubertswiesen vorbei.
In der Ferne zeigt sich unser Tagesziel,- die Lausche.
Auf tschechischer Seite hatte man sich ebenfalls fürs Wochenende gemütlich eingerichtet.
Der Untergrund des Weges ändert sich und wir laufen auf Holzbohlen. Wir streifen das Lausche-Hochmoor.
War der Weg bisher recht moderat zu gehen,- was die Höhenmetern angeht, wird es nun abrupt steiler
und beschwerlicher. Die Steine auf dem Weg tun ihr übriges dazu bei.
Endlich, wir sind auf den letzten Höhenmetern unterwegs und haben gleich das Ziel für heute erreicht.
Ein Blick ins Tal sowie ein Foto, und weiter.
Das erste was man zu Gesicht bekommt, wenn man oben auf der Lausche ankommt, ist eine Ruine
die vor etlichen Jahren abgebrannt ist. An einen wieder Aufbau haben weder die Deutschen noch die Tschechen scheinbar ein Interesse. Warum auch immer, eigentlich schade.
Ich bin noch gar nicht richtig oben angekommen, da werde ich auch schon von zwei jungen Leuten mit den Worten begrüsst, - wenn ich mich beeile, dann könne ich noch wunderbare Fotos vom Sonnenuntergang machen. Recht haben Sie. Nachdem wir uns bekannt gemacht haben und Atze den Platz als sein Revier annektierte, suche ich für das Zelt einen geschützten Platz. Es dauert nicht lange, und wir sind beide verschwunden. Morgen ist auch noch ein Tag.
Träume ich oder war dass gerade Atze. Schlaftrunken taste ich nach ihm,- da höre ich ihn ganz deutlich bellen.Also kein Traum. Ruck-zuck bin ich aus dem Schlafsack um nach der Ursache seines Geschrei zu sehen. Es ist gerade mal 5 Uhr am frühen Morgen. Schnell habe ich die Situation erfast und kann eingreifen bevor die Sache eskaliert. Es hat sich doch tatsächlich ein Jogger erdreist, in das von Atze annektierte Territorium einzudringen. Und das früh morgens um 5 Uhr.
Der Jogger nimmt es sportlich und nach wenigen Minuten werden sie fast Freunde. Bevor der Jogger seines Weges geht, macht er mich auf eine Situation aufmerksam, wo die Lausche durch die aufgehende Sonne, ihren Schatten auf die Umgebung wirft. Man könnte fast meinen, es ist noch ein Berg da.
An weiterschlafen ist nun nicht mehr zu denken. Also mache ich uns erst einmal Frühstück und in der Zwischenzeit kann der Schlafsack lüften.
Mittlerweile sind auch die zwei Biker aufgewacht und wir machen es uns gemeinsam beim Frühstück gemütlich.
Wie sie mir erzählen kommen sie aus Dresden und haben eine kleine Übungstour absolviert. Sie wollen demnächst die Alpen queren.
Es dauert nicht lange und all unser Habe ist verpackt. So geht jeder seinen Weg. Die Biker mit dem Rad, dem Lausitzer Bergweg entlang nach Dresden, und ich gehe ein Stück den E3, Richtung Krompach.
Wenn es im Moment auch etwas anstregend ist, den Berg wieder hinunter zu gehen, ist dass hier, im Gegensatz zu dem, was da auf mich noch zu kommen wird, die reinste Erholung. Aber im Augenblick weiß ich ja davon noch nichts, und deswegen genieße ich hier und da noch einen herrlichen Ausblick.
War es den ersten Metern des Weges etwas steil und steinig, geht es jetzt gemütlich und entspannend den Serpentinen folgend nach unten.
Unten am Fuße der Lausche angekommen, entdecke ich den Wegweiser nach Krompach über Dol. Svetla.
Hübsch diese Hütten am Wegesrand, laden sie doch regelrecht zum Rasten ein.
Und die Wege erst, aller erste Sahne. Man weiß hier wie man Fördergelder sinnvoll einsetzt.
Das die Tschechen Sinn für Humor haben, zeigen sie auch an ihren Wegweisern.
Wofür ich jedoch den Humor verliere, sind die asphaltierten Strassen, auf denen ich jetzt gehen darf.
Wenn einem die Füsse schmerzen, so hat man für die schöne Umgebung auch keinen Blick mehr.
Es kann ja nur noch besser werden.
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