[FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

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  • Andreas-F
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    • 31.03.2007
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

    Zitat von FrankK Beitrag anzeigen

    Als ich an ihm vorbei ging vernahm ich lautes rascheln.
    Leise ging ich einen kleinen Schritt zurück, schaute nach unten und erkannte ein Wildschwein, 15 bis 20 Meter entfernt von mir, wie es im Laub wühlte. Ich nahm mir allen Mut zusammen und schrie laut "HAU AB!!!"
    Wahrscheinlich hätte ich auch "Schokoladenkuchen" oder so rufen können mit dem gleichen Ergebnis. Als auf einmal ein Rudel von etwa 10 Tieren wie vom Blitz getroffen quer über den Berg rannte.
    Wie konnte ich blos die andern Tiere übersehen haben?. Nocheinmal rief ich und sie rannten wieder und weiter nach unten. Es dauerte eine ganze Weile bis sie irgendwann und irgendwo im Wald verschwunden waren.
    Dabei stellte ich mir die Frage ob der Weg an dieser Stelle vorbeiführen würde und ob das meine letzte Begegnung sein sollte. An der Nächsten Burg machte ich ersteinmal eine Pause, erholte mich von meinem Schreck.
    Hallo Frank,

    Vogesen ist Wildschweinland. Aber die Viecher sind harmlos, solange du nicht zwischen der Jungen gerätst oder ihnen halt versuchst, mit Blei eine auf den Pelz zu braten. Die trollen sich einfach von alleine.

    Gruß Andreas

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    • Prachttaucher
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      • 21.01.2008
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

      Auch von mir entsprechende Beileidsbekundungen. Allerdings hatten wir auf dem Abschnitt auch besonders viel Menschen getroffen. Kurz vor dem Col de la Schlucht war so ein Aussichtsfelsen (Namen müßte ich suchen) wo plötzlich wie aus dem nichts.... Vermutlich weil´s einen Parkplatz in der Nähe gibt. Vermutlich war´s da bei Dir deutlich einsamer.

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      • Andreas-F
        Erfahren
        • 31.03.2007
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

        Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
        Kurz vor dem Col de la Schlucht war so ein Aussichtsfelsen (Namen müßte ich suchen) wo plötzlich wie aus dem nichts....
        Tanet? Wobei die Strasse unterhalb des Kamms verläuft und man eigentlich innerhalb von wenigen Minuten von dort auf dem Kamm ist.
        Ich empfehle als Reisezeit kurz vor Weihnachten, wenn das Rheintal in der Nebelsuppe steckt, du in Colmar auf dem Weihnachtsmarkt tot getrampelt wirst, dann läuft alleine den den Kamm entlang mit Blick auf die Alpen

        Gruß Andreas

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        • FrankK
          Erfahren
          • 22.03.2011
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          • Meine Reisen

          #24
          AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

          Teil 10

          Als ich aufwachte war der Himmel immer noch wolkenverhangen und grau. Ich war noch nicht weit gegangen als es wieder anfing zu regnen. Das trübte natürlich die Stimmung wie man sich denken kann.
          Aber irgendwie hörte es kurze Zeit später wieder auf. Es dauerte nicht lange da sah ich wie die Wolkendecke in kleinen Löchern aufriß. Aber nur sehr zarghaft. Und der Blick in die Richtung,in welche ich ging schien nicht verheißungsvoll.
          Es ging erst langsam aber immer stetig wieder bergan. Als ich in die Karte sah wußte ich das der nächste Berg über 900 Meter hoch sein sollte.
          Also hatte ich mehr als 400 Meter Aufstieg zu bewältigen. Aber der Berg hing in den Wolken und je höher ich kam, desto mehr verschlechterte sich das Wetter bis es wieder began in Strömen zu regnen.
          Der Weg wurde immer steiler und mit meiner Stimmung ging es auch steil.....in die andere Richtung....nämlich bergab.
          Es war so schlimm, daß ich an allem die Lust verlor, hinterfragte was zum Teufel ich hier überhaupt mache. Und warum?
          Ich könnte doch jetzt um diese Zeit noch zu hause im warmen und vor allem trockenen Bett liegen. Ich wäre ausgeruht und würde mir bald ein schönes Frühstück gönnen. Ich könnte in den Tag hineinleben und meinen Urlaub einfach nur genießen und entspannen. Stattdessen kraxelte ich mit meinem tonnenschweren Rucksack, klitschnass einen Berg hinauf um erschöpft und ohne weiteren Sinn oben anzukommen. In diesen Moment war ich so weit. Ich wollte aufgeben. Ich sagte zu mir "hier ist Schluß". "Ich will und kann nicht mehr". Wer weiß wann dieser blöde Berg bezwungen ist.
          Es war weit und breit keine Ende in Sicht. Ich war völlig alle. Und das wieder einmal früh morgens vor 9:00 Uhr.
          Also blieb ich stehen, was ich sowieso schon vorher mindestens aller zehn Schritte getan hatte und...stand einfach nur da.
          Der Regen brasselte auf mich nieder und ich fühlte mich elend.
          Und jetzt? Was nun? Was sollte ich jetzt machen? Wieder zurück gehen die ettlichen Kilometer in den kleinen Ort, in dem wohl ein oder zweimal am Tag ein Bus vorbei kommt und wer weiß wohin fährt. Was vor mir lag konnte ich auch nicht wirklich sagen weil ich nicht auf die Karte schauen konnte bei dem Regen. Allmählich wurde mir klar das ich nicht so einfach aufgeben konnte.
          Nicht hier und wohl auch nicht so schnell auf dem Weg der vor mir liegen sollte. Einen Augenblick vorher wollte ich für nichts auf der Welt diesen Berg erklimmen. Jetzt saß ich fest und wußte das ich da jetzt wohl nicht drumherum kommen würde.
          Mir blieb also nichts weiter übrig als den Berg weiter hinauf zu gehen und zu hoffen das ich irgendwann mal oben sein würde. Von hier an dauerte es auch nicht mehr all zu lange bis ich den höchsten Punkt erreicht hatte. Letzten Endes hatte ich fast 800Meter Aufstieg hinter mich gebracht und stand endlich oben. Das Schild veriet mir, daß dieser Berg 1271 Meter hoch war und erstaunt holte ich nun die Karte hervor. In der Eile hatte ich mich am Morgen versehen und nur eine Höhenlinie etwas abseits gesehen und mir wohl nur diese Zahl gemerkt. Jetzt waren es 300 Höhenmeter mehr und nun verstand ich auch mein absolutes Stimmungstief. Mein Kopf sagte mir schon die ganze Zeit, daß ich hätte längst oben sein müssen.
          Aber eben nicht bei 1271 Metern. Nun war ich zumindest ersteinmal glücklich darüber oben zu sein. Aber nun begann ich richtig zu frieren. Also konnte ich nur schnell weiter gehen.
          Nach einer Weile spührte ich wie die Sonne versuchte durch die Wolken zu brechen und vor allem die damit verbundene Wärme, welche mir so gut tat. Als ich weiter ging riß der Himmel auf.
          Und nun stieg auch wieder mein Stimmungsbarometer.
          Der Weg verlief nun entlang der Kammstraße, aber man mußte keine weiteren Gipfel überschreiten. Nach dem Jungfrauenkopf trat ich auf den Parkplatz eines Bergrestaurents. Die Inhaber standen auf der Treasse und warteten auf Gäste die wohl bei dem Wetter nicht gerade den Weg hier hinauf suchten. Als ich weiter vorn die Kreuzung und dann später die Straße überquerte zogen Wolken über den Kamm des Berges und wieder einmal war die Sicht gleich null.
          Es dauerte nicht lange bis sich mein Knie wieder meldete. Also hielt ich an einem Stein an. Das Gewicht mußte vom Rücken runter. Ich setzte mich hin und wartete ein wenig ab.
          Kurze Zeit später kam ich an einem kleinen Rastplatz mit Steinbänken vorbei und machte dort ausgiebig Pause.
          Die Sonnenstrahlen zeigten ihre Wirkung aber es war immer noch sehr stürmisch. Der Weg zum höchsten Berg der Vogesen war nicht mehr all zu weit und so kam ich dann bei schönen Wetter am Fuße des Grand Ballon an.
          Der Berg hob sich hier von allen anderen in seiner Umgebung, mit der Sternenwarte auf der Spitze des Berges, weit ab.
          So kletterte ich die letzten Höhenmeter hinauf zum Gipfel und stand um 14:00 Uhr auf dem Dach dieser Tour.
          Ich setzte mir manchmal einen Zeitpunkt um an einer bestimmten Stelle zu sein, ohne vorher zu wissen ob ich es wirklich schaffen konnte. Ich wollte an dem Tag noch bis nach Thann kommen um dort einzukaufen. Ich dachte mir, wenn ich mittags um 2 Uhr da oben bin, dann schaffe ich die restlichen 14 Kilometer auch noch.
          Auf dem Gipfel war es sehr stürmisch. Ich hätte einen Tag vorher hier nicht oben stehen wollen. Ich lief nun weiter hoch zum Observatorium. Hier hätte ich auch hinein gehen können.
          Aber mir reichte es vollkommen aus, das ich es bis hier her geschafft hatte. Vor allem nach dem ich am Morgen am liebsten aufgegeben hätte.
          Nach einer Pause mit einer unbeschreiblichen Aussicht ging es nun wieder hinab. Bis ins Tal hinunter sollte es nun gute 1000 Meter hinab gehen. Aber natürlich nicht, ohne zwischendurch noch einmal irgendwo hinauf zu führen. Es war schon kurz nach 18 Uhr als ich an eine Weggabelung kam und einen Wegweiser mit der Aufschrieft Thann direkt laß. Noch 7 Kilometer.
          "Das schaffe ich ja nie" dachte ich mir. Ich wußte nicht wie lange der Supermarkt geöffnet hatte. Und so überkam mich ein Gefühl das nun die Anstrengungen umsonst gewesen seien.
          Ich rannte förmlich nach unten. Irgendwann kam ich an ein Stück des Weges, welches von gefällten Bäumen nur so übersäht war. Wie sollte ich das nun nur hinbekommen?
          Das raubte mir viel Zeit ständig über die Stämme hinweg steigen zu müssen. Bei größeren mußte ich mich darauf setzen weil sie soch hoch lagen und es nicht möglich war schnell mal so drüber zu steigen. Irgendwann eine Stunde später stand ich wieder an einer Wegkreuzung. Ein Franzose kam den Weg hinaufgejoggt und ich nutzte die Chance ihn zu fragen,
          wie ich nun am schnellsten in die Stadt kommen sollte. Er meinte das es den einen Weg etwa nur 15 Minuten dauern würde. Und so sah ich meine Chance auf eine Erfrischung wieder ganz nah vor mir. Ich hatte diesen Abschnitt in 20 Minuten geschafft, obwohl ich auch hier fast gerannt war. Unten auf der Straße angekommen spührte ich die Schmerzen erst richtig,
          welche mir der Weg nach unten nun zugefügt hatte. Es dauerte nicht lange und ich kam an den Supermarkt, als sich meine Miene verzog und ich feststellen mußte, daß er schon vor einer halben Stunde geschlossen hatte. "Das darf doch nicht wahr sein" dachte ich....was tun? Ich hätte nun ohne neue Lebensmittel auf die letzten 50 Kilometer der Tour gehen können.
          Höchstens eine Stunde nach Thann sollte es eine Schutzhütte geben in der ich schlafen wollte. Aber ohne genügend Verpflegung? Ich hatte ja noch fast 2 Tage vor mir.
          So entschloss ich mich dafür, mir in Thann ein Hotelzimmer zu nehmen, morgen ordentlich zu frühstücken und dann noch ein wenig einzukaufen. Danach würde ich wieder auf der Strecke sein.
          Ich nahm mir gleich das erstbeste Zimmer. Als ich so an der Rezeption stand sagte mir der Portier, daß ich wenn ich wollte noch ein wenig am Abend an die Bar kommen könnte wenn ich was trinken wollen würde. "Eigentlich schon" dachte ich mir. So fuhr ich mit dem Aufzug nach oben und als ich aus der Tür des Liftes trat sah ich einen Getränkeautomaten.
          Ich zog mir eine kleine Büchse französisches Bier und verschwand in meinem Zimmer. Ich zog mir meine Schuhe und die Socken aus, warf alles nur noch auf den Boden und legte mich aufs Bett.
          Ich genoß das eiskalte Getränk so gut es nur ging. Als ich aufstehen wollte spührte ich die Strapazen des Tages und schwor mir das ich heute nirgendwo mehr hingehen würde.
          So holte ich mir noch ein paar Bier aus dem Automaten, schaltete den Fernsehr ein und blieb in meinem Bett liegen. Beim duschen stellte ich fest, daß ich einiges an Gewicht verloren hatte. Das war auch die Erklärung warum mir meine Hose in den letzten Tagen zu rutschen began. Irgendwann schlief ich erschöpft nur noch ein.

          Auf dem GR 5 Richtung Grand Ballon. Endlich reißt die Wolkendecke auf



          Der Grand Ballon



          Auf dem Grand Ballon



          Auf dem Grand Ballon



          Blick vom Grand Ballon









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          • FrankK
            Erfahren
            • 22.03.2011
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            • Meine Reisen

            #25
            AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

            Teil 11

            Am nächsten Morgen wachte ich auch schon sehr zeitig auf. So war ich pünktlich zu Beginn der Frühstücksbuffets im Restaurent das Hotels und schlug mir den Bach voll.
            So gut und vor allem so viel hatte ich während der ganzen Zeit nicht gegessen. Da ich schon vorher gepackt hatte verließ ich kurz danach das Hotel.
            Ich erledigte meinen Einkauf und war kurze Zeit später wieder auf der Suche nach dem Weg. Nachdem ich wohl 3 Mal an verschiedenen Bahnschranken in kurzen Abständen warten mußte, fand ich die Markierung des Weges und folgte nun wieder dem Rotstrich. An irgendeiner Kreuzung im Ort fehlte dann ein Wegzeichen und ich lief natürlich prompt in die falsche Richtung. Als ich mich umdrehte merkte ich das mir 2 Wanderer folgten. Ich blieb stehen und ließ sie vorbeikommen. In schlechten Französisch fragte ich sie wo sie denn langgehen würden und ob sie auch auf dem GR 5 unterwegs seihen. Die junge Frau sagte mir das sie ein wenig deutsch sprechen könne, und so unterhielten wir uns ein wenig.
            Ich erzählte, daß ich den 11. Tag unterwegs sei und nun schon 350 Kilometer hinter mir hätte. Sie berichtete ihren Freund und er wahr masslos erstaunt.
            Darauf erzählte sie mir, daß sie unterwegs vom Col de la Schlucht zum Ballon D'Alsace seien, auf einer 5 Tagetour.
            Sie wollten nun von Thann bis zum Ballon D'Alsace noch 2 Tage wandern.
            Daraufhin erwiderte ich das ich heute abend noch dort oben stehen wolle.....und wieder nur erstaunen! Als wir wieder auf den richtigen Weg waren und an eine andere Kreuzung kamen, an der es wieder einmal an einer Ausschilderung haberte, lief ihr Freund in einen Weg hinein um zu schauen. Ich ging auf der anderen Seite den Berg hinauf und erkannte irgendwo ein Zeichen. Ich drehte mich um und rief nach unten das hier der richtige Weg sei und lief langsam los. Erst dachte ich noch bei mir etwas zu warten um den Weg ein wenig gemeinsam zu gehen.
            Doch irgendwie durchfurchte mich der Gedanke, daß sie mich nur aufhalten würden wenn sie zu langsam gingen. Ihre Rucksäcke schienen leichter als meiner. Und so dachte ich mir, daß sie mich sowieso später wieder einholen würden. Aber sie gerieten schnell aus meinem Blickfeld als ich mich ab und an umdrehte. Als ich dann an der Schutzhütte vorbei kam, in der ich letzte Nacht eigentlich schlafen wollte machte ich dann meine erste Pause. Aber auch da war nichts mehr von den beiden zu sehen.
            So ging es danach weiter immer bergan. An diesen Tag war wieder wundervolles Wetter. Der Weg war nicht so anstrengend, trotz das er stetig wieder hinauf führte, weil er oft an der Bergflanke entlang führte. So mußte man auch nicht den Thanner Hubel erklimmen welcher auch nicht zu unterschätzen war. Aber der Weg führte weiter hinauf und wieder ging es über Baumstämme die den Weg versperrten.
            Irgendwann kam ich auf einer Almwiese an, dem Col du Rossberg, und von hier an schien es als wäre man eher in den Alpen als in den Vogesen. Es ging weiter über Wiesenwege an Felsen vorbei.
            Nach einer Weile mußte ich in eine abgezäunte Kuhweide durch ein Tor. In dem Moment versammelten sich alle Tiere an dem Tor und so beschloss ich ersteinmal eine Pause einzulegen.
            Als ich ausgeruht war und die Kühe das Interesse an mir verloren hatten ging ich nun weiter über die Weide und weiter zum nächsten Berg. Hier ging es wieder in den Wald.
            Irgendwann kamen mir eine Menge Mountainbiker entgegen. Aber ich muß sagen, daß sich solche Erlebnisse in Grenzen hielten und mich auch nicht wirklich ärgerten oder störten. Wir hatten ja alle Platz hier. Aber ich stellte mir irgendwann einmal die Frage wie man hier mit dem Bike nur fahren konnte. Es ging steile und enge Serpentinen rauf.
            Kurz darauf mußte ich eine Leiter hinauf klettern. Vor und nach ihr waren auch Reifenspuren zu erkennen. Es war schon ziemlich anstrengend das ganze mit dem großen Rucksack zu bestreiten.
            Aber hier ein Mountainbike hinunter tragen?....Aber das sollte nicht meine Sorge sein.
            Mir schien als würde der Weg niemals enden.
            Am Lac des Perches wurde er aber wieder sehr anspruchvoll. Hier führte der Weg über Geröllhalden hinweg und ab und an war er durch ein Kabel gesichert an dem man sich festhalten konnte.
            Es war noch ein verdammt weiter Weg bis hin zum letzten hohen Gipfel. Ich begann wieder zu zweifeln es überhaupt zu schaffen, und hatte den Eindruck, daß man es sich verdienen mußte, den Gipfel zu erreichen. Oft war es sehr felsig und ich kam nicht so schnell voran wie ich mir erhoffte. Es war auch etwas schwierig im auf dem richtigen Weg zu bleiben.
            Wehe man gab nur einmal nicht acht. Schon war man an einer Abzweigung vorbei. Ich dachte wirklich das man es sich verdienen mußte um irgendwann glücklich auf dem Ballon D'Alsace zu stehen. Dieser Berg hatte etwas besonderes und plötzlich nach einer Kurve konnte ich den Gipfel sehen. Und von nun an ging es erst etwas weniger aber bald unsagbar steil hinauf.
            Es ging hinweg über eine Art Holzleiter die auf dem steilen Weg lag und dann stand ich endlich oben....auf dem letzten großen Berg dieser Wanderung.
            Das Wetter zeigte sich hier noch einmal von seiner besten Seite. So konnte ich ein wenig verweilen. Es gab wieder wundervolle Ausblicke, bis hinüber zum Grand Ballon. So wie der Weg sich bis hier hin zeigte, so fühlte man sich nun hier oben auf dem Gipfel. Der letzte bedeutende Berg meiner Tour war bezwungen und so überkam mich das Gefühl es geschafft zu haben.
            Aber es war noch ein sehr weiter Weg. Zu meinem Schlafplatz und auch bis nach Belfort. Es konnte noch so einiges passieren. Aber man konnte die Stadt schon vom Gipfel aus erkennen.
            Für die Nacht hatte ich noch eine offene Schutzhütte im Auge. So ging es wieder steil bergab und dann weiter über Steigungen und vorbei an verschiedenen Ferienanlagen.
            Es wurde schon sehr spät als ich dann über eine Wiese lief und nun der Weg irgendwann hinter dem Weidezaun hinab in den Wald führte.
            Ich warf meinen Rucksack über den Draht und kroch an einer anderen Stelle, an der er nicht so tief hing, hindurch.
            Als ich im Wald ankam wurde es richtig dunkel. Die Batterie meiner Stirnlampe war fast leer und so ging sie ständig aus.
            Ich wollte mir schon an einer Stelle meine Hängematte aufbauen.
            Doch ich entschied mich weiter zu laufen um nach der Hütte zu suchen. Nun fing es zu allem Übel wieder an mit regnen.
            Als ich die Hoffnung fast aufgegeben hatte tauchten auf einmal die weißen Mauern der Hütte auf. Mir viel ein Stein vom Herzen und so war auch die letzte Nacht gerettet. Ich ging in die Hütte, setzte mich auf die Bank und sank erschöpft zusammen.
            Plötzlich hörte ich wie ein Tier an die Feuerstelle vor der Hütte kam und ich erkannte einen Hund. Als ich kurz nach ihm rief erschrack er sich und rannte ein wenig weg.
            Mit gebührenden Abstand bellte er wie verrückt eine ganze Weile. Er war alleine unterwegs was mir sehr seltsam vorkam.
            Waren es doch bis zum nächsten Ort noch einige Kilometer.
            Als er nicht aufhören wollte ging ich vor die Hütte, leuchtete ihn mit meiner Lampe an, woraufhin er verschwand. So legte ich mich auf die unbequeme Bank und versuchte zu schlafen.
            Eine kleine Maus hatte wohl etwas dagegen und machte Lärm, indem sie fast die ganze Nacht mit einer leeren, liegengelassenen Plastikflasche spielte.
            Ich war zu faul um aufzustehen und ließ es über mich ergehen.
            Kurz nachdem ich am letzten Morgen aufbrach began es ersteinmal wieder zu regnen. Es ging erst ewig bergab.
            Irgendwann kam ich endlich in Giromagny an. Von hier aus war der Weg nun nicht mehr aufregend. Ich hatte die Vogesen hinter mich gebracht. So war Ankommen an diesen Tag das Wichtigste.
            Auf dem Weg nach Belfort gab es ab und zu wieder Schauer. Nun ging es nur noch entlang einer großen Straße Richtung Bahnhof.

            Ich habe die Vogesen bezwungen!
            Aber ich hatte dieses Gefühl noch lange nicht wahrnehmen können. Erst Tage später konnte ich realisieren was ich geschafft hatte.

            Schutzhütte nach Thann



            Col du Rossberg















            Lac des Perches







            Auf dem Ballon D'Alsace



            Auf dem Ballon D'Alsace



            Blick vom Ballon D'Alsace bis hin zum Grand Ballon

            Zuletzt geändert von FrankK; 24.09.2013, 21:45.

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            • FrankK
              Erfahren
              • 22.03.2011
              • 254
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

              Nachwort

              Mit einigem Abstand nun und den ganzen Erinnerungen an dieses Abenteuer, kann ich abschließend nur sagen, dass die Vogesen und der Crête des Vosges ein unvergessliches Erlebnis bleiben.
              Wahrlich sind die Vogesen wunderschön. Manchmal vergißt man das, bei all den Anstrengungen welche man bei so einer Tour hat. Ich mag Frankreich und gerade auch die ganze Region. Einige Berge sind ein Mythos. Kennt man doch den Grand Ballon zum Beispiel auch von der Tour de France. Die Vogesen sind sehr abwechslungsreich. Man hat eben nicht nur irgendwelche Hügel und Berge. Oft gibt es einige Felsen die wunderschön anmuten. Der Weg durchstreift alle Facetten, welche die Vogesen aufbieten können. Aber vermutlich auch fast jeden Gipfel und fast jedes Tal. Dessen muß man sich bewußt sein. Deshalb ist dieser Weg ganz sicher auch kein Spaziergang. Nicht nur wegen seiner unzähligen Höhenmeter. Der Weg weißt auch schwierige Abschnitte auf. Aber nichts, was man nicht schaffen könnte. Man muß nur wollen. Aber auch aufgeben ist nicht so leicht und manchmal ist weiter machen die bessere Lösung. Ich kann jeden, dessen Herz für schöne Landschaften und Abenteuer schlägt, die Vogesen und den Crête wärmstens empfehlen. Man muß ja nicht so wie ich versuchen den Weg in dieser Zeit zu laufen. Aber jeder wandert eben seine eigene Wanderung.
              Im Moment arbeite ich an einem Video von dieser Tour. Und es wird noch eine Weile dauern bis ich es fertig habe. Wenn es soweit ist werde ich hier den Link einstellen und es auf dieser Seite bekanntgeben.

              Viele Grüsse.

              Frank

              Wenn jemand Informationen möchte oder etwas Hilfe für die Planung, dann stelle ich mich gerne zur Verfügung.
              Zuletzt geändert von FrankK; 09.11.2012, 18:10.

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              • FrankK
                Erfahren
                • 22.03.2011
                • 254
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                • Meine Reisen

                #27
                AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                Das Video zum Crête des Vosges von meiner Tour ist fertig. Nach 4 wöchiger Arbeit habe ich gerade alles fertig gestellt. Es ist etwas aufwendiger wenn man Filmszenen aneinander fügt...und die Musik dazu habe ich extra über ein Sequenzerprogramm erstellt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und ich finde die Arbeit dazu hat sich gelohnt........in Kürze bei Youtube!!!!

                Viele Grüße

                Frank

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                • FrankK
                  Erfahren
                  • 22.03.2011
                  • 254
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                  Hier geht es zum Video bei Vimeo
                  Zuletzt geändert von FrankK; 14.01.2014, 21:04.

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                  • blauloke

                    Lebt im Forum
                    • 22.08.2008
                    • 8317
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                    Interessanter Bericht und gut geschrieben.
                    Ich wandere auch meistens bis zum Sonnenuntergang, aber dein frühes Aufstehen wäre nichts für mich. Auf jeden Fall Respekt vor deiner täglichen Kilometerleistung.
                    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                    • tob
                      Anfänger im Forum
                      • 11.12.2008
                      • 37
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                      Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                      Hier geht es zum Video bei Youtube!

                      http://www.youtube.com/watch?v=UwDOzF6xOig
                      Nett gemachtes Video! Du läufst 400km in 12 Tagen und hast dann noch Zeit für die ganzen Aufnahmen?! Du hast echt ein Tempo drauf!

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                      • Griffon
                        Dauerbesucher
                        • 13.02.2012
                        • 579
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                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                        Hier kann man einmal hören welches Geräusch mir den Schlaf raubte:
                        bei dem Geräusch aus deiner ersten Nacht handelt es sich um das sogenannte »Schrecken« von Rehen.
                        Die waren wohl empört, dich dort vorzufinden
                        Dieser Beitrag wurde maschinell erstellt und ist auch ohne Unterschrift gültig.

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                        • FrankK
                          Erfahren
                          • 22.03.2011
                          • 254
                          • Privat

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                          #32
                          AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                          Wenn man alleine unterwegs ist, dann ist das schlafen im Wald eines der unangenehmeren Dinge, welch man bei so einer Tour macht. Egal wie erschöpfend der Tag auch war. Also wurde ich deshalb auch immer sehr früh wach. Und die hatte den Vorteil schon wieder sehr zeitig unterwegs zu sein. Also konnte ich auch mehr Strecke machen. Sicher ist das alles ein wenig anders, wenn man mit Freunden so einen Weg läuft. Ich hatte nur 2 Wochen Zeit. Deshalb wollte ich diese Strecke in dieser Zeit schaffen. Andererseits ist es sicher auch ganz schön, wenn man am frühen Abend schon am Ziel ist und sich mit Freunden am Lagerfeuer entspannt. Aber am intensivsten erleb ich das ganze Abenteuer, wenn ich alleine unterwegs bin. Dabei hat man so gut wie keine Ablenkung. Allerdings auch niemanden, der einen unterstützt, wenn es einen vielleicht nicht so gut geht.

                          Ich war manchmal bis an die 16 Stunden unterwegs. 35 bis 40 Kilometer sind dabei eher normal und nicht so schnell. Aber manchmal verbrachte ich auch 2 - 3 Stunden in einer Stadt. Manchmal als Pause wie in Saverne. Manchmal mit zusätzlichen Kilometern um einkaufen zu können wie in Ribeauvillé. Der Trick am Video war der, das ich die Kamera irgendwo hingestellt hatte, wieder zurück in die andere Richtung lief, und dann wieder zurück um die Kamera zu holen......hehe... Im Video sieht man dabei nur ein kurzes Stück. Lustig wird es , wenn man die einzelnen Clips sieht.

                          Für mich war es an der Grenze, so wie ich diesen Weg gelaufen bin. Beim nächsten mal will ich es mit der gemütlicheren Weise versuchen. Wobei ich für solch ein Gelände 30 Kilometer als Maximum ok finde. Den Weg in 3 Wochen zu laufen wäre auch wundervoll gewesen. Das würde ich so tun, wenn ich das nochmal machen wollen würde.

                          Der Schrei des Hirsches war wirklich nicht sehr schön. Vor allem in der ersten Nacht, als ich am einschlafen war. Ich wußte auch nicht was es war. Das machte es irgendwie unheimlich. Danach war es mir egal, weil ich wußte was es war. In der ersten Nacht schlief ich auch nicht weit entfernt einer größeren Wegkreuzung mitten im Wald, kurz nach Obersteinbach. Ich bin mir sicher das dieser Hirsch dort stand und ihm meine Anwesenheit nicht behaglich war.

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                          • Prachttaucher
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 21.01.2008
                            • 11905
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                            #33
                            AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                            Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                            Wenn man alleine unterwegs ist, dann ist das schlafen im Wald eines der unangenehmeren Dinge, welch man bei so einer Tour macht....
                            Bei mir hat sich das mit der Zeit verändert - mittlerweilen genieße ich die Nacht im Wald. Selbst das Geraschel der Wildschweine stört mich kaum, das Gebrüll dann schon eher. Im Zweifelsfall mache ich mich eben rechtzeitig bemerkbar. Schlimmer ist da ein bestimmter Vogel (eine Eule ?) - der Schrei klingt wie wenn da gerade ein Tier getötet wird.


                            Zitat von FrankK Beitrag anzeigen
                            ...Also wurde ich deshalb auch immer sehr früh wach. Und die hatte den Vorteil schon wieder sehr zeitig unterwegs zu sein....
                            Früh am Morgen im Wald ist eine sehr stimmungsvolle Zeit. Ich liege alleine immer sehr früh im Zelt und bin so eben auch früh wach.

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                            • FrankK
                              Erfahren
                              • 22.03.2011
                              • 254
                              • Privat

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                              #34
                              AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                              Hmmmm, seltsamer Weise benötigte ich nie wirklich so viel Schlaf nach diesen sehr langen Tagen. Zu Hause wohl eher kaum vorstellbar, reichten mir hier oft wenigere Stunden an Schlaf aus. Wobei ich sagen muss, dass ich oft 22 Uhr schlafen ging und früh Morgens zwischen 5 und 5.30 Uhr wach wurde. Also hatte ich ja oft auch 7 Stunden Schlaf (außer in der ersten Nacht). Es war schon ein beängstigendes Gefühl. dazu kam ja noch ein nicht weit entferntes Wildschwein Grunzen. Die Eulen störten mich da weniger. Und dann das Rudel Wildschweine in der Nacht an meiner Hängematte kurz nach Urmatt, war auch so eine Sache. Obwohl die Tiere wohl mehr Angst hatten als ich?! Aber das gehört eben alles zum übernachten im Wald dazu. Und es passieren immer wieder neue, aufregende Dinge!
                              Zuletzt geändert von FrankK; 14.09.2012, 21:16.

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                              • FrankK
                                Erfahren
                                • 22.03.2011
                                • 254
                                • Privat

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                                #35
                                AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                Und hier noch ein kleiner Nachtrag:

                                Da mein Computer kurz nach dieser Tour den Geist aufgab, verlor ich leider auch die Favoriten. So fehlte mir der Link zu einer ganz interessanten Seite, auf welcher man sämtliche GRs angezeigt bekommt. So natürlich auch den GR 53 und den GR 5. Man hat zum Beispiel die Möglichkeit sich die Daten als Google Earth Datei herunterzuladen und sie dann dort anzeigen lassen. So kann man genau sehen wie der Verlauf der Strecke ist und natürlich auch noch hunderte Fotos welche vom Weg gemacht wurden.

                                http://www.gr-infos.com/gr-de.htm

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                                • AkilahHaworthd
                                  Gesperrt
                                  Neu im Forum
                                  • 17.10.2012
                                  • 2
                                  • Privat

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                                  #36
                                  AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                  Wie findet man die Idee und die Motivation sowie das durchhalte Vermögen für solch eine Tour?

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                                  • FrankK
                                    Erfahren
                                    • 22.03.2011
                                    • 254
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                    Nun, als erstes muss ich einmal sagen, dass ich ja nicht der Erste und Einzigste war, der diesen Weg gelaufen ist.
                                    Inspirieren liess ich mich hier durch das Forum und ein paar Tips. Im Internet lässt sich schon einiges finden. Aber sicher weit aus weniger als über deutsche Weitwanderwege. Dazu sollte es nun wieder einen deutschen Wanderführer geben und es gibt auch einen auf französich.
                                    Die Dauer der Tour war auch abhängig von der Zeit, welche ich zur Verfügung hatte. Und obwohl ich nicht wirklich eine konkrete Planung der einzelnen Etappen hatte, gab es eine Orientierung, wie weit ich in etwa gehen musste, um den Weg in der Zeit zu schaffen. Als Puffer hatte ich noch einen Tag mehr, den ich aber nicht genutzt hatte. Ich war dann ehrlich gesagt auch froh "es endlichhinter mich gebrcht zu haben". Das ganze war auch nur machbar mit dementsprechender Vorbereitung. Und es war natürlich auch dienlich im Juni unterwegs gewesen zu sein, wenn die Tage am längsten sind.
                                    Am zehnten Tag wollte ich ja auch dann einmal kurzfristig die Segel sreichen und aufgeben. Aber eigentlich kam es nicht in Frage. Und wenn man sich nicht gerade in einer größeren Ortschafft befand, dann war es auch nicht wirklich leicht aufzugeben, oder unlogisch. Jeden Tag aufzustehen und weiter zu machen war bei schönstem Wetter und den wundervollen Vogesen nicht wirklich schwer.
                                    Der Weg ist ein ständiges auf und ab. Man hat eine nahezu 100 prozenzige Chance, Wildschweinen zu begegnen. Aber die Vogesen sind wirklich schön und das entlohnt für alles. Die Menschen sind alle freundlich, ausser die wohl eher unterbelichtete Supermarktkassiererin in Ribeauvillé. Aber als ich mir dachte mich auf ihr Niveau herab zu begeben und auf dumm zu stellen, meisterte ich auch diese Situation gut.
                                    Es ist nicht jedermans Sache einen solchen Weg in so kurzer Zeit zu laufen. Muss man auch nicht.
                                    Ich kann nur empehlen es einmal selbst auszuprobieren. Vielleicht nur ein kurzes Stück. Für ein paar Tage.

                                    Viele Grüsse.

                                    Frank

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                                    • nathalie_luke

                                      Erfahren
                                      • 08.08.2008
                                      • 198
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                      Wenn jemand Informationen möchte oder etwas Hilfe für die Planung, dann stelle ich mich gerne zur Verfügung.
                                      dann geh ich mal dankend auf Dein Angebot ein, hast mir ja bei Bearded schon gute Tipps gegeben...

                                      ich hab mir die Streckenprofile angesehen und würde grob so planen (wobei ich letztendlich ganz flexibel vor Ort entscheiden möchte, aber eine grobe Planung ist ja nicht schlecht):

                                      1. Schirmeck - Champ du Feu, dort auf der Hochebene zelten
                                      Wasser unterwegs an der Fontaine Bechstein auffüllen

                                      Fragen: falls ich doch schon ein Stück vom Abstieg bewältigen möchte, erinnerst Du Dich, ob man da irgendwo auf dem Weg runter nach le Hohwald zelten kann? an der Source d'Andlau? an der Cascade eher nicht?!

                                      2. durch le Hohwald, dort Einkaufsmöglichkeit in der Boulangerie
                                      http://www.boulangerie-le-hohwald.fr/
                                      zum Mont St Odile, dort Wasser/Essen im Selbstbedienungsrestaurant (nur bis 18h geöffnet) oder Wasser an der Quelle
                                      übernachten an der Schutzhütte Maennelstein oder später

                                      Fragen: Zeltplatz an der Schutzhütte oder Nähe? an den Kiosques ist eher kein Platz zum zelten oder?

                                      3. über Barr (match)/Andlau (Einkauf für zwei Tage!) bis Naturfreundehaus Gruckert (dort kann man zelten, ich muss aber die Öffnungszeiten klären) oder Ungersberg

                                      Frage: Zeltplatz zwischen Naturfreundehaus und Gipfel Ungersberg ?

                                      4. bis etwa Ruine Ortenbourg

                                      Frage: kann man an der Ruine Ortenbourg zelten (hab ein Foto gesehen, da sah es nach Wiesen aus) oder bietet sich in der Nähe was anderes an?

                                      5. über Châtenois (Einkauf coop) bis Thannenkirch (dort gibt es zumindest Häuser - Wasser - und sicher auch ein Zeltplätzchen am Rand...

                                      6. Aubure, dort Campingplatz La Ménère (mit kleinem Geschäft)

                                      Nach Aubure würde ich mir ein Päckchen schicken (mehr Hundefutter) und dann entscheiden, ob wir weitergehen.

                                      Wenn Dir dazu was einfallen würde - oder anderen - wär super

                                      danke und lg nathalie.

                                      Kommentar


                                      • FrankK
                                        Erfahren
                                        • 22.03.2011
                                        • 254
                                        • Privat

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                                        #39
                                        AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                        Na dann will ich dir doch mal helfen! Als erstes noch ein Tipp. Streetview kann man auch bei Google Earth benutzen. Das hat den Vorteil, dass man dort Wanderwege hinein laden kann. So hast du einen guten Überblick und auch einige Fotos und viele Infos. Den GR53 und den GR5 kann man sich hier herunterladen. Einfach auf Google Earth unten klicken und du hast die GPS Daten. Die kannst du dann in Google Earth laden und speichern. Eine absolut große Hilfe!

                                        Wenn du in Schiermeck startest, musst du daran denken, dass du sicher um die 600 Höhenmeter zu bewältigen hast. Es gibt hier ab und an wundervolle Aussichten und vielleicht ist ja auch das Camp du Struthof einen Stop wert. Ich war dort früh morgens um 6.30 Uhr. Sonst läuft man dort kurz die Straße entlang und nach dem ehemaligen Konzentrationslager links in den Wald hinein. Erst am Champ du Messin wird es wieder flach. Der Rocher du Rathsamhausen (1020 Meter) ist dann der bisher höchste Berg den man seit Wissembourg erklommen hat. Eigentlich kein wirklicher Gipfel weil der Weg dort hin schon einige Kilometer auf der 1000er Marke verläuft. Auf den Felsen bin ich hinauf geklettert und habe mein Baguette gegessen.
                                        Bis zum Champ du Feu sind es dann noch 80 Höhenmeter. Aber eigentlich mehr, weil man öfter auf und ab geht. Die Idee dort zu zelten finde ich besser als weiter zu laufen. Wenn man von dort aus weiter läuft, geht es eigentlich immer an der Flanke des Berges entlang. Es ist nicht steil aber sicher oft sehr uneben und nicht wirklich zum zelten geeignet. Mit Glück findet man irgendwo in der Nähe der Andlau Quelle eine ebene Stelle. An der Cascade du Hohwald ist es ziemlich laut und deshalb eher ungeeignet. Ab dann führt der Weg auch weiter über einen Pfad der oft von beiden Seiten dicht bewachsen ist. Besser ist es dann wieder nach Le Hohwald, wenn man oben ist verläuft der Weg auch mal über Wiesen. Zumindest erinnere ich mich ein etwas breitere Grasstreifen neben dem Weg. Da war ein kleines Bächlein, wo ich mir Wasser gefiltert hatte. Der Vogesenkammweg führt gerade zum Champ du Feu. Dort macht er eine Spitzkehre und man befindet sich dann leicht unterhalb des Hinweges. Theoretisch könnte man bei der Andlau Quelle auch wieder hoch zu dieser Schutzhütte laufen, denn das sind wohl höchstens nur 500 Meter die der Weg dort auseinander liegt. Da führt nämlich auch direkt ein Nebenwanderweg hin. Ist nur die Frage ob das alles Sinn macht, denn dann könnte man ja gleich den Champ du Feu auslassen.

                                        Ja, in Le Hohwald bekommt man einiges an Proviant. Es gibt auch ein Office du Tourisme. Der Weg biegt nach links ab und dann auf der rechten Seite bald in einen Pfad. Wenn man oben ist, muss man ein wenig aufpassen sich nicht zu verlaufen. Bei einem Haus war die Wegführung ein wenig unklar. Dort gibt es auch einen direkten Weg nach Barr.
                                        Dann wird es ein wenig lebendiger Richtung Mont Sainte-Odile. Wenn du dann Übernachtungsmöglichkeiten suchst wäre das hier ein super Platz zum zelten. Nach der zweiten Schutzhütte vom Mont Sainte-Odile.



                                        Beim Weg musst du auch ein wenig aufpassen, denn der GR 5 geht nicht direkt zum Kloster sondern knickt am ersten Felsen des Mont Sainte-Odile (Im Film zu sehen) in einer Spitzkehre rechts ab. Auf dem Weg zum Kloster kommt man an ein paar Felsen vorbei welche rechts von einem liegen. Nach der Kehre läuft man genau dahinter wieder vorbei.

                                        Die Schutzhütte, welche du meinst heißt nicht Maennelstein sondern Abri Paul Muller. Die würde ich dir aber nicht empfehlen. Auch nicht den Kiosque Jadelot. Hier einmal Bilder der Schutzhütten in der Reihenfolge wie sie nach dem Mont Sainte-Odile bis Barr kommen.



                                        Zu dieser habe ich keinen Namen.



                                        Abri Paul Muller





                                        Kiosque Jadelot





                                        Le Petit Kiosque

                                        Letzteren würde ich dir empfehlen, falls du keinen Wind von Osten hast. Die Hütte ist in dieser Richtung geöffnet und bietet wohl am Morgen bei schönem Wetter einen Super Sonnenaufgang. (Blick zur Rheinebene und zum Schwarzwald)

                                        Danach kommt vor Barr nur noch dieser Pavillon



                                        Platz zum zelten ist eigentlich überall an den Schutzhütten. Eng wird es nur am Kiosque Jadelot.

                                        Einkaufen solltest du auf jeden Fall dann in Barr. In Andlau gibt es sicher nur kleine Geschäfte, Bäckerei und Restaurents, Pizzeria. Ein wunderschönes Städtchen.
                                        Dann geht es hinauf zum Ungersberg. Ich schlief dort in einer Art Jägerhütte. Dann am nächsten Morgen kam ich nach steilen Wegen vorbei am Naturfreundehaus Gruckert. Sah für mich unbelebt und tot aus. Aber ein guter Platz zum zelten. Danach biegt der Weg nach links ab um das Haus herum. Ab dem naturfreundehaus ist der Aufstieg eigentlich sehr angenehm. Hier sieht man ab und an den Ungersberg. Dort könnte man sicher am Col du Ungersberg zelten. Da ist es relativ flach. Oder du besteigst den Berg noch und zeltest auf dem Gipfel. Dann hast du einen wundervollen Sonnenuntergang und einen wundervollen Sonnenaufgang bei schönem Wetter. Hier ist genügend Platz und eine schöne Wiese.

                                        Im Abstieg dann aufpassen!!! Hier hat sich der Frank verlaufen.
                                        Ich bin dann auf einer Straße weiter bis ich wieder auf dem richtigen Weg war. Lustig ist, wenn man nach dem Ungersberg googelt und nach Bildern sucht sieht man einige von der französischen Rallye, welche genau auf der Straße verlief. Zum Glück nicht als ich dort war.
                                        Eine schöne Schutzhütte kommt dann am Kaesmarkt noch vor dem Château du Bernstein.



                                        Dann geht es weiter zum Château du Bernstein. Bis zur L'Ortenbourg ist es nicht mehr so weit. ich lief dann einen kleinen Abstecher zur Burg, welcher links abbiegt und machte dort dieses Foto.



                                        Sicher kann man da zelten und ein schöner Platz. Viel mehr kommt auch auf dem steinigen Weg nicht mehr. Ein kleines Steinhaus, was wohl auch als Schutzhütte dient. Nicht mein Ding, deshalb würde ich es nicht empfehlen. Dann bist du bald unten auf einer Straße welcher du nach links Richtung Osten folgst bis zu einer noch größeren stark befahrenen Straße. Dieser müsst ihr dann nach rechts Richtung Châtenois folgen. Kein schöner Abschnitt. Aber zum Glück ist oft neben der Straße ein breiter, flacher Grasstreifen auf dem du mit deinen Hunden gefahrenlos laufen kannst.

                                        Dann geht es gerade aus durch Châtenois durch. Du musst dann an der Rue Saint-Georges rechts rein und der Straße folgen. Nicht dem Aufgang zur Kirche. Dann kommt man bald zu einem Weinberg. Dann geht es weiter zum Château du Haut Koenigsbourg. Sicher der totale Trubel zur falschen Zeit. Ich war abends nach 20 Uhr dort. Da gab es noch ein paar wenige Leute dort.

                                        Diese Hütte kommt noch kurz nach Chântenois.



                                        Auch ein schöner Platz zum zelten. In der Hütte sind auch Mäuse wie in vielen Hütten. Ich konnte sie hören wie sie in der Wand kletterten als ich davor auf einer Bank eine Pause machte.

                                        In dieser Hütte dann nach dem Château habe ich geschlafen. Sie ist nicht weit weg von einer Straße.



                                        In Ribeauvillé musst du wie ich schon sagte weit laufen um einen Supermarkt zu finden. Auf der Route de Guèmar 50 - 56 gibt es einen großen E.Leclerc Supermarkt. Das ist sowas wie hier Kaufland. Ich war dort und habe den Umweg in Kauf genommen. Der GR5 führt nämlich eigentlich garnicht durch die schöne Stadt. Und die zu sehen lohnt sich. In Thannenkirch gibt es aber auch einen Bäcker.

                                        Nach Ribeauvillé geht es bald hinauf zum Koenigstuhl. Aubure hab ich mehr oder weniger links liegen lassen und bin dort schnell durch. Danach geht es wieder heftig und lange nach oben bis zur Abri de la Pierre des Trois-Bans.



                                        Dort biegt der Weg nach links ab Richtung Petit und Grand Brezouard zwischen den beiden Gipfeln liegt diese Schutzhütte aus Stein. Ebenfalls ein wundervoller Platz zum übernachten.





                                        Wenn du es bis hier hin schaffen solltest, dann versuche auf dem Weg noch bis La Bonhomme zu kommen. Ein wundervoller Abschluss der Tour. Aber vor allem ein wundervoller Ort um deine Tour irgendwann weiter zu machen. Ein Sahnestück des Vogesenkammweges. Bei schönem Wetter atemberaubend. Dort geht es dann hoch bis zum Le Hoheneck auf über 1300 Meter. Vorher zum Tannet und Gazon du Faing und Gazon du Faîte und über den berühmten Col de la Schlucht. Und oft ist der Blick frei weil es dort nicht viel Wald gibt. Ich hatte Regen und Nebel und will vielleicht irgendwann noch einmal das Stück laufen.

                                        Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. falls du noch Fragen hast, dann melde dich.

                                        Viele Grüsse.

                                        Frank.
                                        Zuletzt geändert von FrankK; 16.01.2014, 21:29.

                                        Kommentar


                                        • nathalie_luke

                                          Erfahren
                                          • 08.08.2008
                                          • 198
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          #40
                                          AW: [FR] Crête des Vosges, unterwegs auf dem GR53/GR5- Vogesendurchquerung 400km

                                          hallo Frank,

                                          erst mal ganz herzlichen Dank für Deine Mühe, das ist ja toll.
                                          ich bin immer noch völlig erstaunt, wie gut Du Dir alles gemerkt hast!

                                          danke für den Tipp mit Google Earth und Street View, das ist in der Tat sehr hilfreich, ich hoffe, ich komme am Wochenende dazu, mehr damit rumzuexperimentieren. mittlerweile hab ich auch gesehen, dass ich die GPS Daten mit dem Passwort von Thomas Striebigs Buch runterladen kann.. (besser spät als nie..)

                                          mit Streetview durch die Straßen zu laufen, ist ja fast ein wenig unheimlich. wenn man dann wirklich da ist, wird es sein, als ob man schon mal da gewesen wäre

                                          Struthof werde ich mir nicht ansehen und Champ du Feu als Nachtquartier ist (je nach Wetter) gut, am ersten Tag werde ich ja auch nicht ganz so früh loskommen. Das Kloster möchte ich mir aber sehr gerne ansehen, ich hoffe, ich habe die Zeit und dass nicht allzu viel los ist. Am Wachtstein zelten sieht gut aus. Das Naturfreundehaus Gruckert ist laut Internet nur am Wochenende und an Feiertagen geöffnet, ich werd da mal anrufen. Denn dort Wasser aufzufüllen, wäre schon gut, da ich erst am übernächsten Tag wieder in einen Ort komme und ich kann auf der ganzen Etappe um den Col Ungersberg keine Wasserquelle entdecken. (okay, warm duschen wär vielleicht auch nicht verkehrt)

                                          haha, und schön, dass der Frank sich nur einmal verlaufen hat, sodass es erwähnenswert ist. ich versuche, ihm das nachzumachen

                                          sehr schön die Plätze nach Ungersberg, da werd ich auf jeden Fall zelten können.

                                          Ribeauvillé hab ich mir schon im Netz angeguckt, den Weg durch den Ort möchte ich mir gerne sparen (obwohl meine Mutter dort im Internat war und ein Besuch deshalb schon aus persönlichen Gründen interessant wäre, aber das mach ich ein anderes Mal), es sei denn, an dem Punkt wäre schon klar, dass es nicht weitergeht.

                                          und die Hütte nach Aubure sieht wahrlich toll aus.

                                          überhaupt, vorplanen ist gut und wichtig, aber am liebsten würde ich bei den Fotos auch direkt loslaufen....

                                          noch eine Frage (nicht ganz unwichtig), Du hast im Bericht von der Kuhweide geschrieben, durch die man muss - nicht ganz so einfach mit zwei Hunden... gibt es mehr so Stellen? andere Dinge, die mit Hund schwierig sein könnten? Kletterstellen? Wildzäune? In den Nordvogesen hatte ich mind. zwei solcher Wildzaunpassagen, die man über eine kleine Leiter überklettern musste, was mit meinem Hund nicht ganz so einfach war.

                                          glg und noch mal vielen Dank
                                          Nathalie

                                          PS.: was für einen Wasserfilter hattest Du dabei?

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