[DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

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    [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

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    Da mich die Nordsee von Kindesbeinen an fasziniert, bin ich viele Abschnitte des schleswig-hosteinischen und hamburgischen Teil des Nordseeküstenradweges schon einige Mal gefahren.

    Dieser zunächst als (Einzel-)Tourentagebuch angelegte Reisebericht soll mich motivieren, den mit ca. 6000 km längsten zusammenhängend ausgeschilderten Radweg als künftiges Fernziel in mein Bewusstsein zu rücken und zudem den aktiven und zukünftigen Nordseeküstenradwegradlern die Umgebung des Radweges schmackhaft zu machen und zu erläutern. Gleichzeitig erfülle ich damit den Wunsch einiger, denen die Nordseeküste Nordfrieslands unbekannt ist.

    Hier ein paar Infos zum Nordseeküsten-Radweg:
    http://www.nordseetourismus.de/de/nordseekuesten-radweg
    http://www.northsea-cycle.com/defaul...&mnu=18&lang=5
    http://de.wikipedia.org/wiki/Nordseeküsten-Radweg
    Zuletzt geändert von Torres; 11.06.2012, 09:08.
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    #2
    AW: [D] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

    Die Insel Amrum

    Pfingstmontag, 28.05. 2012, 44 km

    Das Radwegnetz auf Amrum ist kein Teil des Nordseeküstenradwegs. Dennoch beginne ich bei meiner Schilderung mit der Insel Amrum, weil sie aus meiner Sicht alles in sich vereint, was den Reiz der nordfriesischen Küste ausmacht. Wer den Nordseeküstenradweg radelt, sollte sie auf jeden Fall besuchen. Aus meiner Sicht ist sie die schönste nordfriesische Insel und trotz einer intensiven touristischen Nutzung hat sie sich immer noch ihren ursprünglichen Charakter bewahrt.



    Amrum wurde bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Damals war die Insel noch mit dem Festland verbunden. Im Mittelalter wurde sie von den Friesen besiedelt, die von der Landwirtschaft, der Salzsiederei sowie von Walfang, Fischfang und Handelsschifferei lebten. Ende des 19. Jahrhunderts begann der Tourismus auf der Insel. Heute gibt es ca. 12.000 Gästebetten auf der Insel und ca. 200.000 Menschen besuchen die Insel pro Jahr. Markenzeichen der Insel ist der breite, weiße Sandstrand der Insel, der Kniepsand. Amrum hat ca. 2300 Einwohner.
    Amrum ist 20,46 qkm groß und die zehntgrößte Insel Deutschland. Sie gehört wie Sylt und Föhr zu den Geestkerninseln, weist also neben den Marschgebieten, die unter Normalnull liegen, auch Erhebungen auf. Die höchste Erhebung ist 32 Meter hoch. Das Dünengebiet ist einen Kilometer breit und ca. 12 Kilometer lang und wird dank der Schutzmaßnahmen als einziges Dünengebiet der Westküste noch von Möwen und Enten zum Brüten genutzt. Der 180 Hektar große Wald wurde 1948 künstlich auf Heideflächen angelegt, was man ihm aber nicht anmerkt. Amrum hat den größten Waldanteil der Nordseeinseln.
    Der nordfriesische Inseldialekt heißt Öömrang und wird noch von ca. einem Drittel der Amrumer gesprochen. Nordfriesisch ist eine eigenständige Sprache, die mit dem Deutschen nicht verwandt ist und folglich für Außenstehende praktisch nicht zu verstehen ist. Viele Amrumer sprechen außerdem noch niederdeutsch.
    (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Amrum)




    Erreichbar ist die Insel per Schiff ab Dagebüll oder ab Nordstrand. Im folgenden schildere ich eine Tour mit der Adler Express ab der Insel Nordstrand. Der Fahrradstellplatz sollte vorreserviert werden, da auf dieser Strecke nur begrenzt Plätze für Fahrräder zur Verfügung stehen. Ansonsten sollte die Verbindung ab Dagebüll genutzt werden.


    Ich starte am Campingplatz Elisabeth-Sophienkoog, Nordstrand, der am Nordseeküstenradweg liegt. Die Abfahrt des Schiffes ist erst um 9.15 Uhr und ich habe genug Zeit, mir auf dem Schiff ein frisches Krabbenbrötchen zu kaufen und zu frühstücken. Es wird erneut ein heißer Tag werden – endlich. Der Winter war bei uns im Norden sehr lang in diesem Jahr.

    Ein Schiff der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger liegt im Hafen.





    Die See ist ruhig.





    Ich muss lächeln, als ich die alte Dame mit ihrem Gehwagen sehe, die sich nur langsam fortbewegen kann. Die Sehnsucht nach dem Meer lässt einen nie wieder los. Im Hintergrund liegt die Hallig Südfall.





    Es beginnt eine Schifffahrt an Inseln und Halligen vorbei. Der Pellwormer Leuchtturm. Pellworm liegt vor Nordstrand und ist mit einer eigenen Fähre zu erreichen.





    Die Hallig Nordstrandischmoor aus einem mir ungewohnten Blickwinkel. Sie liegt nördlich von Nordstrand und ist mit einer Lore von Nordstrand aus erreichbar.





    Die mit dem Festland verbundene Hamburg Hallig. Ihr Zauber vergeht angesichts der zunehmenden Anzahl von „Spargeln“.





    Auf den Sandbänken liegen Seehunde, doch für ein Foto sind sie zu weit entfernt.





    Hallig Gröde. Mit 17 Bewohnern ist sie die kleinste Gemeinde Deutschlands und sich nur unregelmäßig mit Schiffen zu erreichen. Wer Abgeschiedenheit sucht, kann hier auch im Herbst und Winter Urlaub machen, wenn das Meer die Hallig fest umschließt und bei Landunter nur noch die Häuser aus dem Wasser schauen. Auf der Hallig gibt es weder Autos noch Einkaufsmöglichkeiten.





    Hallig Hooge. Sie ist die größte Hallig und wird regelmäßig angefahren.





    Föhr lassen wir rechts liegen und erreichen gegen 11.00 Uhr Wittdün/Amrum.








    Die Hauptstraße Wittdüns.





    Hinter dem Ortsende führt der Fahrradweg am Wäldchen parallel der Straße entlang. Der Rhododendron blüht – leider auf dem Foto nicht so gut zu sehen, wie ich dachte.




    Ich wähle den Waldradweg Richtung Süddorf und schmunzele über eine Schulklasse, deren ca. 10- 12 jährigen Schüler schwerste Müdigkeit und Lahmheit vorschützen, weil sie keine Lust haben, sich bei dieser Hitze körperlich an zu strengen und lieber an den Strand wollen. Die durchtrainierten Lehrer nehmen es mit Humor und treiben sie erbarmungslos an. Ich erinnere mich an vergleichbare „Kämpfe“ meiner Kindheit und muss lachen: Manche Dinge ändern sich nie.


    Am Rande des Weges stehen borstige Nadelbäume, vor allem Kiefern sind auf der Insel weit verbreitet.





    Ich erreiche den Leuchtturm, den man besichtigen kann. Ich freue mich allerdings auf das Naturerleben und möchte nicht anhalten.





    So entgeht mir der beste Ausblick über die Insel, denn auf einer Düne stehend bildet der Leuchtturm den höchsten Punkt der Insel: 63 Meter Höhe.





    In der Nähe des Leuchtturms befinden sich die zwei Campingplätze der Insel. Einer der beiden ist ein FKK Campingplatz.


    Ich biege in einen kleinen Dünenweg ein – er ist ein schmaler Fußgängerpfad und zum Betreten freigegebener Teil des Naturschutzgebietes. Ich weiß, dass ich mit dem Fahrradschieben nicht weit kommen werden, aber anschließen kann ich es nicht und ich möchte einen kurzen Moment die Dünenlandschaft sehen.











    Dann wird der Weg zu steil und zu sandig und ich kehre um.


    Hinter dem Zaun steht in einiger Entfernung ein der Landschaft angepasstes Zelt. De Waard?





    Aufgrund der Hitze riecht es überall wunderbar nach Harz. Wie ich diesen Geruch liebe! Süß und betäubend mit einem kleinen Hauch von Weihnachten.








    Leider stelle ich fest, dass mein Fotoakku den letzten Strich anzeigt. Ich werde von nun an spärlicher fotografieren müssen.


    Auf dem kleinen Waldweg geht es wieder auf den Hauptradweg.





    Es ist Hauptsaison und Ferienzeit und viele Radler sind unterwegs und dennoch hat man das Gefühl, allein zu sein.





    In Nebel ist Mühlentag und man schützt sich vor der Sonne.





    Ich orientiere mich in Richtung Wattenmeer, um zur Kirche von Nebel zu gelangen. Nordseeidylle.

















    Der Radweg führt an gemütlichen Friesenhäusern vorbei. Es sind Neubauten, Ferienwohnungen und Hotels, aber sie passen im Stil so gut zur Insel, dass sie den Inselcharakter erhalten.





    Im Ort kaufe ich 3 zusätzliche Liter Mineralwasser.





    Dann lockt mich die Seitenstraße.





    Die Straße endet an einem Wendehammer und durch den Garten sehe ich die gesuchte St. Clemens Kirche. Standen diese Häuser wirklich alle früher schon hier? Ich kann mich nicht daran erinnern.








    Andere Fahrradfahrer fahren beherzt zum Endpunkt der Straße und ich erkenne, dass es dort einen schmalen Fahrradweg gibt.











    An der Kirche schließe ich mein Fahrrad neben gefühlt 150 anderen Fahrrädern an und gehe zielstrebig auf den Friedhof. Aber ich bin enttäuscht. Nur neue Gräber. Wo sind die alten Grabsteine hin? Als Kind habe ich hier gerne lange gestanden und die auf den Grabsteinen eingemeißelten Geschichten aus alter Zeit der Amrumer Familien gelesen. Es waren viele tragische Schicksale dabei – vor allem die Schicksale von Seefahrern und Schiffsjungen hatten es mir angetan.

    Und dann sehe ich die Grabsteine doch:








    Im ersten Moment bin ich entsetzt. Was ist passiert? Hat man sie einfach heraus gerissen? Dann verstehe ich: Die meisten Grabsteine sind unleserlich geworden und warten auf ihre Restaurierung. Gott sei Dank und dennoch: Wie traurig. Die Geschichten – nie hätte ich gedacht, dass auch sie dem Verfall preis gegeben sein könnten?






    Die Bilder lassen sich noch erkennen.





    Aber nur selten der Text:





    Ein Foto von Kirche und Friedhof.








    Und dann finde ich doch noch einen Grabstein der Vergangenheit:

    Hier ruht Kapitän Wilhelm Tönissen
    geb. 8. April 1881
    gest. 12. Okt. 1929

    Mit 15 Jahren zur See gekommen, führte er seit seinem 27. Lebensjahre die Viermastbark KURT nach der Westküste Südamerikas, nach Mexiko und Australien. 1916 im großen Kriege nahmen ihm die Nordamerikaner das Schiff und behielten ihn in Haft. 1919 kehrte er heim nach Nebel zu seiner Gattin Georgine, geb. Simons, mit der er seit 1904 in glücklicher Ehe lebte und 5 Kinder hatte, 2 Söhne und 3 Töchter. Er wirkte bis zu seinem plötzlichen Tode fröhlich mit Liebe für Familie und Insel.

    Georgine Tönissen geb. Simons
    geb. 20.5.1883 gest 10.1.1972
    Kurt Tönissen geb. 18.6.1920, auf See geblieben mit der Bismarck am 27.5.1941




    In Gedanken wandere ich zurück und stoße auf Zeugnisse eines Todeskampfes. Eine Katze?








    Als ich zum Ausgang gehe, sehe ich im vorderen Teil des Friehofs einen neuangelegten Bereich, der für den Aufbau der mit Hilfe von Spendern restaurierten alten Grabsteine vorgesehen ist.








    Nun geht es am Wattenmeer entlang in Richtung Norddorf.





    Die Straße ist hügelig und ich wundere mich, als mich ein älterer Radfahrer mit hoher Geschwindigkeit überholt. Elektrofahrräder - nunja.

    Die Landschaft fasziniert.





    Bald erreiche ich Norddorf und erkenne es nicht wieder. Waren hier nicht früher viel mehr Wiesen? Standen an dieser Stelle wirklich so viele Häuser und Erholungsheime? Ich bin verwirrt. Die Wiesen vor mir glaube ich wieder zu erkennen – aber erstreckten sie sich damals nicht viel weiter? Wo sind die Arbeitspferde hin? Der Bauernhof? Anscheinend sind nur diese Wiesen übrig geblieben. In der Ferne liegt ein Schullandheim.








    Der Übergang zum Strand ist moderner geworden, aber ich erkenne ihn wieder. Auch den Strandkorbvermieter gibt es noch, er hat allerdings Konkurrenz bekommen. Ein Bohlenweg führt zum Strand.











    Aber der Strand reizt mich heute nicht und ich fahre in den Ort zurück, um eine Stätte meiner Kindheit zu suchen. Auch hier erkenne ich nichts mehr wieder. Das Lokal, an dem wir in meiner Kindheit am ersten Abend des Urlaubs essen gingen (ich aß immer Scholle), finde ich nicht mehr.








    Dieses Haus erkenne ich jedoch noch.





    Und dieses Haus auch, auch wenn ich nie dort übernachtet hatte. Es kam mir in der Erinnerung viel größer vor. Und war es nicht mal von Wiesen umgeben? Ich weiß es nicht mehr.








    Man hört Kinderstimmen.








    Ich radele zurück zum Strand, um den Lehrpfad zu erkunden, der vor dem Strand links einbiegt. Es ist ein reiner Fußgängerweg, der in einen Bohlenweg übergeht und es ist selbstverständlich, dass ich das Fahrrad schiebe. Die meisten Touristen sind am Strand und ich habe den Weg für mich alleine, denn der Weg ist nicht sehr breit und müsste sonst das Fahrrad am Ausgangspunkt stehen lassen. Aber heute ist das kein Problem.
    Ich bewundere die Dünenformationen am Wegesrand.

















    Überall in den Dünen sind Fußspuren zu sehen. Entweder es gibt zu viele Analphabeten in Deutschland oder zu viele Menschen, denen die Natur egal ist, obwohl sie doch die Insel besuchen, um Natur zu erleben.








    Ich genieße die Weite. Meine Kamera blinkt rot und kündigt das Ende des Akkus an.






    Die Straße geht in einen Bohlenweg über und ich muss das Fahrrad Treppenstufen hochheben und herunter heben. Immer wieder reiße ich mir an den Pedalen das Bein auf, da die Treppenstufen sehr Fahrradunfreundlich konstruiert sind. Selbst Schuld! Dann wird der Weg steiler und ich schließe mein Fahrrad auf einer Brücke an und gehe den Rest ohne Fahrrad zur Aussichtsdüne. Das Panorama auf ca. 30 Metern Höhe ist atemberaubend. In der Ferne leuchtet das Meer.











    Und weil es so schön ist und mein Akku fast leer ist, mache ich die gleichen Bilder mit dem Handy noch einmal.








    Ich erkenne, dass es auf der Wattseite einen viel kürzeren Zugang zu der Aussichtsdüne gibt. Also hole ich mein Fahrrad und schleppe es nun doch die Treppen weiter hoch und auf der anderen Seite wieder herunter.

    Dann biege ich in einen kleinen Waldweg ein.








    Es sind Wanderwege und keine Fahrradwege, aber da die meisten Menschen nun am Strand sind, da sich die Flut ankündigt, sind sie leer und ich genieße diese Singletrails. Die Tannenzapfen zerplatzen unter den Reifen, es ist angenehm kühl. Die Waldwege sind an einigen Stellen kurvig oder sandig und man braucht etwas Geschick, sie zu fahren. Wären Wanderer unterwegs, würde ich selbstverständlich schieben. Aber heute habe ich Glück.

    Ich überlege, ob ich noch zum Leuchtturm fahren soll und von der Aussichtsplattform weitere Bilder machen soll, aber es ist immer noch heiß und ich sehne mit nach einer Ruhepause. So entscheide ich mich an den Strand zu fahren. Die Fahrradständer sind überfüllt und der Bohlenweg ist fest in schwäbischer oder bayrischer Hand, man hört es am Dialekt.

    Die Breite des Strandes ist nicht leicht auf einem Foto zu dokumentieren.





    Ich laufe bis zur Strandkorbgrenze und dann sind mir doch zu viele Menschen dort, es riecht nach Sonnencreme, Mütter schimpfen mit ihren Kindern, die Sonne drückt und meine Beine brennen wie Feuer. Obwohl ich vor allem im Wald geradelt bin, habe ich an den Waden einen dramatischen Sonnenbrand. Und es fehlt der Wind. Die Luft flirrt, als wäre der Strand eine Wüste.

    Ich fahre Richtung Wittdün und schiebe mein Fahrrad die Uferpromenade Richtung Hafen entlang. Hier ist Radfahren zurecht verboten, denn es ist nur ein enger Fußgängerweg. Immer wieder gibt es Übergänge zum Strand.











    In Wittdün kaufe ich mir ein großes Eis und dann setze ich mich an den Hafen. Das Handtuch deckt den Sonnenbrand notdürftig ab.








    In der Ferne sieht man Föhr.





    Die Fähre nach Dagebüll kommt.





    Etwas später kommt auch mein Schiff und ich muss warten, bis alle eingesteigen sind, bevor ich mein Fahrrad und mich an Bord begeben darf. Ich bin totmüde. Die Seeluft macht bettschwer. Gegen 19.30 Uhr bin ich wieder auf Nordstrand.

    Ich radele zurück zu meinem Zelt, koche und packe vor, denn am nächsten Tag geht es in der Frühe wieder nach Hause.





    Zuletzt geändert von Torres; 11.06.2012, 14:05.
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    • Torres
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      #3
      AW: [D] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

      Zum Schluss noch Bilder von einer Wanderung auf Amrum an Ostern 2009 im Dünengebiet zwischen Wittdün und dem Leuchtturm:
















































      Oha.
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        #4
        AW: [D] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

        Super Torres! Vielen Dank! Amrum ist meine Insel... Als kleiner Knirps mitsamt Zelt durch die Luft geflogen, während Oma & Opa noch versuchten, das Ganze sturmfester im Sand zu verankern. Etwas später dann in der Mini-Pulka gesessen und mich von Papa über den Kniepsand ans Meer ziehen lassen (während sich andere mit den ausgeliehenen Bollerwagen abkämpften). Weiß nicht genau, wie oft ich mittlerweile schon dort war, aber die Dünen, der Kniepsand, das Möwengeschrei, das Salz in der Luft, die Krabben frisch vom Kutter und die Whisky-Auswahl in der Blauen Maus - einfach die ganze Insel faszinieren mich immer wieder.

        „Barfuß am Leben ist auch was wert.“ - Kasperl

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        • Torres
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          #5
          AW: [D] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

          Ja - man entdeckt die Insel jedes Mal neu. Ich war jetzt länger nicht mehr dort, weil die direkte Anreise für ein Kurzwochenende nicht lohnt - Amrums Glück! Ich muss mal schauen, ob ich noch Bilder aus der Vergangenheit finde und einscannen kann. Zum Beispiel von der Übernachtung im Strandkorb an einem Augusttag, als die Insel so überfüllt war, dass wir noch nicht mal mehr im Gang der Jugendherberge Platz fanden Wir mussten nach Föhr ausweichen Oder der Wattwanderung von Föhr nach Amrum. Oder, oder.....
          Oha.
          (Norddeutsche Panikattacke)

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          • Kris
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            #6
            AW: [D] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

            Ja, in den Sommermonaten wird es auch mal eng, gerade in den Strandbädern... Mich würde der Winter mal noch reizen, der fehlt mir noch - aber leider hat der Campingplatz dann zu.
            „Barfuß am Leben ist auch was wert.“ - Kasperl

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            • November
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              • 17.11.2006
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              #7
              AW: [D] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

              Schöne Einblicke, die du da lieferst.
              Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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              • Fletcher

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                • 24.02.2012
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                #8
                AW: [D] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                Ja da kommen Erinnerungen hoch. Auf Amrum war ich auch mal, auf Klassenfahrt. Grabsteine abpausen, Bohlenweg wandern, radeln im Wald, chillen in den Dünen.
                Bibt es das Schullandheim ganz im Norden noch? Das muß bei mir jetzt bald 20 Jahre her sein.
                Ein super Bericht und dann so ein Bombenwetter.
                Das letzte Hemd hat keine Taschen

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                • Torres
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                  #9
                  AW: [D] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                  Ja. Das gibt es noch. Ist ganz links in der Ecke vom Vogelbild zu erahnen. Bis dahin bin ich aber nicht geradelt.

                  Aber ich habe eben noch einen Schatz gefunden. Da muss es noch mehr Schätze geben, ich weiß nur nicht wo. Ich habe nur das eine gefunden. Zur Erinnerung:

                  Heute:




                  Und damals:



                  Das Bild müssen meine Eltern mit einer Agfa Clack gemacht haben.
                  Oha.
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                    • 13.01.2009
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [D] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                    Hast Du auch Bilder vom "Krümwal" und "Boarag"?

                    Inseln wie Amrum, o. ä., werden mir leider, nach 2-3 Tagen, oft zu "eng"
                    "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                    Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                    Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                    Der über Felsen fuhr."________havamal
                    --------

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                    • Torres
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                      #11
                      AW: [D] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                      Nein. Das ist nicht so mein Metier

                      OT: Für mich sind Amrum oder andere nordfriesische Inseln seit jeher zur Entschleunigung da gewesen. Herunter kommen. Seele baumeln lassen. Träumen. Lauschen. Eins werden mit der Natur. Die überreizten Sinne ausschalten. Wind, Sonne, Regen und das Meer machen so wunderbar müde. Der Kopf wird leer und alles, was einen sonst beschäftigt, wird vom Wind in die Ferne getragen. Der Körper verändert sich. 3 Tage Nordsee sind für mich erholsamer als 3 Wochen im Binnenland.
                      Oha.
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                        #12
                        AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                        Die Insel Sylt


                        Die Insel Sylt ist sicherlich die bekannteste Nordseeinsel Nordfrieslands. Die Insel selbst ist schön, keine Frage. Und sie würde pures Naturerlebnis garantieren, wenn nicht ständig so viele Menschen dort wären: Touristen, Tagesgäste, Zweitwohnungsbesitzer. Wer in Hamburg etwas auf sich hält, besitzt eine Wohnung oder ein Haus auf Sylt. In den Sommermonaten ist es daher in gewissen Kreisen ein Muss, sich auf Sylt auf zu halten. Die Folge sind SchickiMicki Kult, Partys und Wichtigtuerei auf höchstem Niveau. Diesen Rummel und die Folgeerscheinungen muss man mögen oder man muss die wenigen Nischen suchen, welche auch diese Insel bieten kann. Ich bin mit der Insel jedoch nie richtig warm geworden, auch wenn ich nachvollziehen kann, dass sie Menschen in den Bann ziehen kann.





                        Aber erst einmal die Fakten:

                        Sylt ist mit 99, 14 qkm die viertgrößte Insel Deutschlands und die größte Nordseeinsel. Ein Teil von Sylt liegt bereits auf der Höhe von Dänemark und der größte Teil der Insel nördlich von Flensburg ( Insider.... ). Die Insel ist 38 km lang, an ihrer schmalsten Stelle nur etwa 320 Meter breit und an ihrer breitesten Stelle 12.6 km breit. Sylt ist ständig von Sturmfluten bedroht, verliert durchschnittlich 0,4 – 0,7 Meter Land pro Jahr und es besteht seit einigen Jahren die Gefahr, dass sie endgültig auseinanderbricht. Der Sandstrand wird jedes Frühjahr mit Sandvorspülungen neu aufgeschüttet, um den Prozess der Erosion durch das Wasser zu verlangsamen. Die Kosten für diese Maßnahmen betragen ca. 10 Mio Euro im Jahr. Dieser Betrag klingt sehr hoch, aber angesichts der Wirtschaftskraft der Insel und ihrer Bedeutung für die Region relativieren sich diese Kosten.

                        Sylt entstand wie die Festlandgeest aus Altmoränen und hat deshalb einen Geschiebemergelkern, den man an Kliff, Dünen und Sandstrand erkennen kann. Daneben verfügt Sylt über ausgedehnte Marschlandschaften und eine Heidelandschaft. Besonders beeindruckend finde ich, dass ca. 600 Schmettelringsarten die Heideflächen bevölkern.

                        Auf Sylt scheint die Sonnen erstaunlich häufig. 2005 hatte Sylt rund 180 Stundenstunden mehr als der Bundesdurchschnitt. Das liegt daran, dass die Wolken durch den ständigen Wind schnell vertrieben werden und sich nicht festregnen können. Die Winter sind milder als am Festland.

                        Sylt ist seit 1927 durch den Hindenburgdamm, einen Eisenbahndamm, mit dem Festland verbunden. Eine Straßenverbindung gibt es nicht. Sylt hat ca. 28000 Einwohner, dazu kommen noch die Zweitwohnungsbesitzer. Sylt verfügt über 75 000 Betten und wird pro Jahr von ca. 870. 000 Gästen besucht. Das sind ca. 9 Mio. Übernachtungen pro Jahr. Dazu kommen die Tagesgäste, die z.B. mit den Ausflugschiffen die Insel besuchen ("Inselhopping"). Die meisten Sylter leben mittlerweile auf dem Festland, da sie sich die hohen Lebenshaltungskosten nicht leisten können. Daher betrachtet man die demographische Entwicklung auf Sylt mit Sorge: Die Bewohner und Gäste werden immer älter und die Kinder ziehen weg oder die zukünftigen Erben zeigen wenig Interesse an der Insel.

                        Zu den wichtigsten Orten gehören aus meiner Sicht Hörnum im Süden, Westerland mit dem Bahnhof, Wenningstedt, Kampen als Ort der Reichen und Schönen, List im Norden sowie das von Kapitänshäusern und Fachwerk dominierte Keitum.


                        Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sylt



                        Mit dem Fahrrad erreicht man Sylt mit den Nahverkehrszügen der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) ab Niebüll. Niebüll liegt direkt an der North Sea Cycle Route. Die Campingplätze sind in Tinnum, Wenningstedt und Richtung Rantum / Hörnum. Es empfielt sich daher, in Westerland aus zu steigen. Eine Vorreservierung in der Hochsaison ist empfehlenswert.
                        Wer gerne Schiff fährt, kann auch ab Nordstrand Strucklahnungshörn mit der Adler Express nach Sylt fahren. Eine Vorreservierung der Fahrradplätze ist in der Hochsaison notwendig. Diese Tour kann auch als Tagestour gestaltet werden. Die dritte Möglichkeit ist die Nutzung der Fähre Sylt-Römö. Diese Verbindung ist nur interessant, wenn man den Umweg über Römö fahren möchte, da Römö nicht direkt am Nordseeküstenradweg liegt.


                        Im folgenden schildere ich die Eindrücke einer mehrtägigen Fahrraderkundungstour im Winter Anfang 2006. Leider finde ich trotz intensiver Suche die dazu gehörigen Fotos nicht mehr und habe daher notgedrungen Links gesetzt und Bilder von der WAI Tour 2010 eingefügt. Sobald ich neue Bilder habe, werde ich diese einfügen.





                        Sylt hat viele Radwege und viele Radwegstrecken. Man kann die Insel natürlich einmal im Galopp umrunden (vorausgesetzt, es ist nicht zuviel Wind) und dann abends wieder auf das Festland fahren. Es ist aber auch möglich, viele verschiedene Touren zu machen und sich die Zeit für Besichtigungen zu nehmen, zumal der Wind das Vorankommen nicht immer unterstützt. Wer die Insel folglich genauer kennen lernen will, sollte durchaus 3 oder 4 Tage einplanen.




                        Sylt-Ost (Morsum u.a.)

                        Klick

                        Die Gegend von Sylt-Ost fand ich sehr attraktiv. Hier ist Sylt am ursprünglichsten und dem Festland am ähnlichsten. Morsum ist an die Bahnstrecke angeschlossen und hat einen Bahnhof. Wiesen und Felder und eine bäuerliche Dorfstruktur prägen das Gebiet. An der Wattseite befindet sich das Morsumer Kliff. Meiner Erinnerung nach führt ein Fußweg dort hin. Ich musste damals auf eine Besichtigung verzichten, da es einfach zu glatt und verschneit war. Im südlichen Teil von Sylt-Ost war dann Radeln am Deich angesagt. Hier habe ich die Ruhe sehr genossen, denn dieser Bereich ist autofrei. Zwei Raubvögel lieferten sich über mir einen Kampf und es ärgert mich, dass ich die Bilder nicht finde. Fotografiert habe ich sie.
                        Am Ende der Strecke befindet sich das Rantumbecken. Das Rantumbecken ist Naturschutzgebiet. Hier gab es für mich mit dem Fahrrad keine Möglichkeit, es zu umrunden. Ein Fußweg scheint allerdings vorhanden zu sein.


                        Keitum

                        Klick und Klack

                        Keitum ist ein wunderschöner Ort mit wunderschönen Häusern und einem Ausblick auf das Wattenmeer. Ich bin damals noch ohne Spikes gefahren und musste das Fahrrad über vereiste Wege schieben. Ein ruhiger Ort, zumindest im Winter.


                        Keitum bis Kampen

                        Von Keitum aus kann man über die Landstraße Richtung Munkmarsch fahren. Ich fand die Strecke nicht sehr schön und vermute, dass der parallel am Wasser verlaufende Fußweg erheblich idyllischer ist. Hinter Munkmarsch führt der Radweg durch die Braderuper Heide. Diese Strecke ist wirklich wunderschön und ich habe die Fahrt sehr genossen. Klick


                        Nord-Sylt

                        Hinter Kampen führt die Landstraße Richtung List. Die Fahrräder fahren auf dem Radweg und das ist gut, denn die Straße ist viel befahren. Zu viel befahren. Dennoch gibt es durchaus schöne Anblicke an Natur. Insgesamt fand ich die Straße aber eher enttäuschend. Bis man in List ist, zieht sie sich sehr. List selbst zieht sich auch und die Architektur trifft nicht meinen Geschmack. Am Hafen steht dann der Touristenmagnet „Gosch“ und hier wimmelt es dann auch von Touristen, die sich mit Fisch, Fischbrötchen und anderen Leckereien eindecken. Nebenan stand noch eine Halle mit Krempel, wobei ich jetzt nicht mehr weiß, ob das ein ultimativer Möbelladen war oder Flohmarkt. Aggressive Möwen meckerten herum, um Fischabfälle zu erbetteln. Möwen zu füttern kostet hier übrigens sehr viel Geld (bis zu 1000,00 Euro) und das zu Recht. Klick

                        Von List aus fährt man dann Richtung Ellenbogen. Recht ist der Lister Koog, links das Dünen- Naturschutzgebiet mit Wanderdünen. Am Rande des Naturschutzgebietes findet sich auf halber Strecke die Jugendherberge von Sylt. Sie ist wirklich idyllisch gelegen und an diesem Teil Sylts musste ich feststellen, dass man die Insel tatsächlich mögen kann.

                        Die Auffahrt zum Ellenbogen ist für Autos gebührenpflichtig, so dass man dort auch halbwegs seine Ruhe hat. Auch dieser Bereich ist durch Dünenlandschaft geprägt und am Meer schaut man auf Dänemark. Hier ein paar Eindrücke vom Ellenbogen von der WAI Tour.










                        Ellenbogen – Kampen

                        Der Ellenbogen ist eine Sackgasse und man muss ihn wieder zurückfahren. Der Radweg führt nun wieder auf der Straße Richtung Kampen. Man kann allerdings an der Abzweigung Westerheide Blidsel auf einen Fußgängerweg durch die Dünen abbiegen. Dieser ist wirklich sehr schön, ein wenig hügelig, jedoch an einigen Stellen aufgrund des Sandes auch schwer zu fahren.


                        In Kampen kann man dann in einen Shoppingrausch verfallen und sich in den edelsten Boutiquen völlig ruinieren oder einfach weiter fahren. Sehenswert ist das Rote Kliff. Man sollte es allerdings zu Fuß besichtigen. In den Abendstunden ist der Lichteinfall besonders schön.


                        Klick und Klack






                        Kampen – Wenningstedt - Westerland

                        Auf Radwegen kann man nun über Wenningstedt, das an einigen Stellen eine sehr schöne Bausubstanz aufweist und nicht ganz so teuer ist, Richtung Westerland radeln. Vorher sollte man aber einen Blick auf den Strand werfen.










                        Klick und Webcam


                        An dieser Stelle muss man sich allerdings entscheiden: Will man zügig vorankommen, sollte man die Radwege an der Straße benutzen. Alternativ kann man auch am Flughafengelände vorbei fahren. Die Schnellstraße ist für Fahrräder verboten, aber es gibt in der Nähe einen Radweg, der einen weiterführt. Oder man fährt die Radwege an der Westerlandstraße entlang. Bei viel Verkehr macht das allerdings keinen Spaß.
                        Die ruhiger gelegenen Radwege in Strandnähe Richtung Westerland sind dagegen Wege, die halb für Fußgänger und halb für Fahrradfahrer sind. Je nach Touristenaufkommen sind sie nur im Schneckentempo zu befahren, da die Fußgänger den ganzen Weg nutzen und Fahrradfahrer entgegen kommen. Immerhin zeigt diese Strecke die Bausünden der 50er Jahre in schonungsloser Brutalität und man kann an einigen Stellen schon deshalb nicht so schnell fahren, weil man unter Schock steht.

                        Klick


                        Nur der Strand ist wie immer wunderschön.





                        Westerland ist der größte Ort Sylts, hat fast großstädtischen Charakter, bietet unzählige Einkaufsmöglichkeiten und besitzt einen Kopfbahnhof, der Endpunkt der Autozüge und Regionalbahnen ist. Die Bebauung wechselt von schön bis funktional bis potthässlich. Leider kann man einige der höheren Bauten meilenweit sehen, was den Eindruck von Sylt nicht gerade hebt, wenn man auf Naturerleben aus ist.


                        Westerland – Hörnum

                        Westerland ist sehr lang und zieht sich. Hat man den Ort dann verlassen, fährt man in Richtung des schmalsten Bereiches der Insel Sylt. Hier gibt es nur eine Straße und einen Radweg an der Straße, der allerdings auch längere Zeit mal eigene Wege geht. Dennoch hat mich der Radweg nicht sehr beeindruckt. Die Straße ist der Zubringer zu Campingplätzen, Strandbars (Sansibar) und den Übergängen zum Strand und daher ebenfalls viel befahren.
                        Rantum ist nicht gerade attraktiv zu nennen. Es sind viele Ferienhäuser dort und eine Ferienanlage wurde neu gebaut. Immer geradeaus geht die Straße entlang Richtung Hörnum. Hörnum ist auch kein sehr idyllischer Ort, aber der Leuchtturm ist ganz nett. Hier parkt man das Fahrrad am besten am Hafen und geht ein Stück am Strand spazieren. Bei schönem Wetter hat man einen Blick auf Amrum.


                        Klick Hörnum


                        Von Hörnum aus hat man dann keine andere Möglichkeit, als wieder den gleichen Weg zurück zu fahren. Damit ist die Umrundung Sylts beendet. Man könnte nun noch von Westerland nach Tinnum fahren, wo sich der ganzjährig geöffnete Campingplatz befindet. Diese Strecke ist jedoch keine Freude, da sich an der vielbefahrenen Straße die großen Supermarktketten befinden und der Verkehr daher mehr als lästig ist. Folglich nichts für Ruhesuchende.

                        Fazit:
                        Sylt ist sicherlich für Fahrradfahrer gut geeignet, da es viele Radstrecken gibt. Der Charme der Insel erschließt sich jedoch eher dem Fußgänger. Der Strand oder die Wanderwege am Watt sind groß bzw. lang genug, um ein ruhiges Plätzchen zu finden, an dem man sich wohl fühlt. Mir persönlich sind dagegen auf Sylt einfach zu viele Menschen und vor allem auch zu viele Menschen, denen – trotz gegenteiliger Beteuerungen – mehr das „Sehen und Gesehen werden„ denn die Natur wichtig sind. Ob sich für den Reiseradelnden der Umweg also lohnt, muss er selbst entscheiden.


                        Zuletzt geändert von Torres; 14.06.2012, 07:57.
                        Oha.
                        (Norddeutsche Panikattacke)

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                        • Torres
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                          • 16.08.2008
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                          #13
                          AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                          Hallig Hooge

                          Halligen sind Marschinseln, die durch Sedimentablagerungen im Meer entstanden sind. Zum Schutz gegen Hochwasser stehen die Häuser auf künstlich aufgehäuften Hügeln, den sogenannten „Warften“.

                          Von ehemals 100 Halligen sind noch 10 Halligen übrig geblieben.

                          Hier die Daten von Hallig Hooge:

                          Fläche: 574 Hektar
                          110 Einwohner im Winter
                          160 im Sommer
                          70 Haushalte auf 10 Warften














                          Hallig Hooge ist keine Insel für ausgedehnte Radtouren, denn sie verfügt nur über wenige Straßen. Das Besondere ist ihre Abgeschiedenheit. Sind die Tagestouristen abgefahren, kehrt Ruhe ein. Nun kann man den Inselcharakter, die Weite, das Meer und die landwirtschaftlich geprägte Natur genießen. Meine Fotos, die ich über die Jahre gemacht habe, sind zu vergilbt, daher hier ein paar modernere Einblicke:


                          http://hooge.de/de/content/hooger-panoramen.html


                          Das Schöne an Hooge ist, dass es sogar einen Jugendzeltplatz gibt. Die Hallig wäre folglich für ein ODS Treffen gut geeignet, aber auch für den Fernradler bietet sich die Insel an, um sich aus zu ruhen.


                          Die Anreise nach Hooge erfolgt mit Schiffen ab Schlüttsiel oder mit der Adler Express ab Nordstrand bzw. Amrum bzw. Sylt.
                          Mit der Adler Express ist „Inselhopping“ möglich. So kann man einen Tag auf Hooge verbringen und den nächsten Tag nach Amrum oder Sylt weiterfahren. Oder anders herum.


                          Hier noch ein kleines Zeltplatzvideo

                          http://www.youtube.com/watch?v=a8xbSmQkxiA
                          Oha.
                          (Norddeutsche Panikattacke)

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                          • Anja2
                            Dauerbesucher
                            • 17.08.2007
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                            #14
                            AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                            Hallo Torres, danke für die schönen Impressionen, ich werde Cervantes dieses schöne Ziel für unsere nächste Radtour
                            vorschlagen!

                            L.G. Anja
                            Aerodynamisch gesehen sind Hummeln nicht in der Lage zu fliegen -
                            doch da Hummeln nichts von Aerodynamik verstehen,
                            werden sie wohl auch weiterhin fliegen.
                            (Jack Black, Das MindStore-Buch)

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                            • Vegareve
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                              Liebt das Forum
                              • 19.08.2009
                              • 14385
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                              #15
                              AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                              Schön . Ich vermisse jetzt echt das Meer und den Sommer..*seufz*
                              "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                              • Torres
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                                Liebt das Forum
                                • 16.08.2008
                                • 30594
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                                #16
                                AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                                Woran erkennt man bei uns die erfahrenen Dauergäste? Sie haben im Hochsommer immer eine warme Mütze, lange Kleidung, Fleecejacken oder Pullis, Windbreaker und Regenbekleidung dabei

                                @Anja -gute Idee. Dann könnte man glatt einen Nordlichterstammtisch einberufen

                                Edit:
                                Wassertemperatur Amrum heute: 14°
                                Wassertemperatur Amrum auf den Bildern oben: 16° . Lufthöchsttemperatur geschätzt 26°.

                                Kurz: Für Göga etwas zu warm.
                                Zuletzt geändert von Torres; 14.06.2012, 11:30.
                                Oha.
                                (Norddeutsche Panikattacke)

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                                • Atze1407
                                  Fuchs
                                  • 02.07.2009
                                  • 2425
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                                  #17
                                  AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                                  Du schaffst es doch noch glatt, meine Pläne für dieses Jahr umzuwerfen.
                                  Zuletzt geändert von Atze1407; 15.06.2012, 05:54.
                                  Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                  Abraham Lincoln

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                                  • Anja2
                                    Dauerbesucher
                                    • 17.08.2007
                                    • 995
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                                    AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                                    @Anja -gute Idee. Dann könnte man glatt einen Nordlichterstammtisch einberufen
                                    Daran werde ich arbeiten!
                                    Aerodynamisch gesehen sind Hummeln nicht in der Lage zu fliegen -
                                    doch da Hummeln nichts von Aerodynamik verstehen,
                                    werden sie wohl auch weiterhin fliegen.
                                    (Jack Black, Das MindStore-Buch)

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                                    • Ditschi
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                                      • 20.07.2009
                                      • 12345
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                                      Hallo,

                                      ja, mal ein Nordlichterstammtisch auf einer Insel in der Nordsee mit Halligfahrt ?

                                      Nordstrand, erreichbar über einen Damm ? Von dort starten Halligfahrten.

                                      Da wäre ich dabei.

                                      Schöne Bilder, Torres. Ich möchte am liebsten alles stehen und liegen lassen und los.

                                      Leider habe nicht ich Urlaub, sondern meine Kollegin, und ich schufte wieder für zwei.

                                      Gruß Ditschi

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                                      • Nordman
                                        Fuchs
                                        • 10.03.2010
                                        • 1726
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                                        Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                        Hallo,

                                        ja, mal ein Nordlichterstammtisch auf einer Insel in der Nordsee mit Halligfahrt ?

                                        Nordstrand, erreichbar über einen Damm ?
                                        .......
                                        ja, nordstrand ist über einen damm erreichbar.
                                        entweder mit dem auto (fahrrad) oder ÖPNV mit der bahn bis husum und dort umsteigen und mit dem bus nach nordstrand
                                        Übersicht Linien des ÖPNV

                                        @Torres
                                        was mich wundert, du hast die geschichte vom Pharisäer noch garnicht geschrieben.

                                        EDIT: ich merke gerade, Nordstrand wurde ja noch garnicht exclusiv beschrieben, kam nur mal als randnotiz vor.
                                        das wird dann wohl noch kommen. ( ? evtl. mit bildern vom nordlichtertreffen ? )
                                        Zuletzt geändert von Nordman; 15.06.2012, 08:57.
                                        An diesem Tag habe ich alles gelernt, was man über das Scheitern wissen muß.

                                        Käpt´n Blaubär

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