[DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

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    #21
    AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

    Upps. Den Pharisäerhof habe ich noch nicht fotografiert. Da gibts (immer noch) lecker Kaffee und Kuchen . Ich bevorzuge allerdings "Tote Tante".

    Ja, Bilder von Nordstrand sind schon auf der Festplatte. Aber im Moment sind wir ja geistig noch auf der Höhe von Naibel...... (und von Flensburg....)
    Oha.
    (Norddeutsche Panikattacke)

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      • 11.06.2012
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      #22
      AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

      Sehr schöne Berichte, mir gefällt dein Schreibstil.
      Die Bilder sind auch erste Sahne, da weiß man erst wie schön es doch im Norden Deutschlands sein kann.
      Leider für einen Bayer doch recht weit weg.

      Aber da meine Freundin aus Flensburg kommt, wird der nächste Urlaub eh richtung Nordsee gehen.
      Und durch deine Bilder bekomm ich richtig Lust darauf, hoch zu fahren und den Sand zwischen den Zehen zu spüren.

      Meine einzige Nordseeerfahrung hat ich auch nur als Kind, da viel mit meinen Eltern dort (Mutter aus Niedersachsen), bzw einmal für 6 Wochen auf Kur auf einer Insel.

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      • Torres
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        #23
        AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

        North Sea Cycle Route

        Niebüll bis Dagebüll, ca. 20 km


        15.06.2012

        Mit diesem Streckenabschnitt beginne ich, den schleswig-holsteinischen und hamburgischen Teil der North Sea Cycle Route zu dokumentieren.
        Ich starte allerdings ein wenig zu südlich, nämlich in Niebüll (Naibel). Tatsächlich beginnt der deutsche Teil des Nordseeküstenradweges natürlich an der dänischen Grenze. Dann hätte ich von Klanxbüll aus erst Richtung Dänemark und wieder zurück nach Niebüll radeln müssen. Noch im Zug halte ich mir diese Variante zwar offen, aber je näher ich dem Ziel komme, desto deutlicher wird, dass der Wetterbericht Recht haben wird, der Regen und auffrischenden Wind aus Südwest ankündigt. Das bedeutet, dass ich auf der gesamten Strecke Gegenwind haben werde. Da ich unter diesen Umständen nicht weiß, wie schnell ich voran kommen werde und auf jeden Fall am nächsten Tag Husum erreichen möchte, gehe ich auf Nummer sicher. Und so steige ich um 15.28 Uhr in Niebüll aus.





        Direkt vor dem Bahnhof steht ein Radwegschild. Zwar ist der Hinweis auf Dagebüll nicht mit dem North Sea Cycle Symbol gekennzeichnet, aber ein Blick in die Karte zeigt, dass es nur einen Radweg nach Dagebüll gibt. Also radele ich los und werde vom ersten Regentropfen getroffen, den ich allerdings geflissentlich ignoriere. Bekleidet bin ich mit Winterradschuhen, einer knielangen Radhose, Radshirt, dünner Windbreakerjacke und einer Regenjacke aus Event. Die Temperatur beträgt angenehme 22 Grad.





        Der Weg ist zuverlässig mit Radsymbolen ausgeschildert und führt auf Nebenwegen um die Innenstadt herum.








        Am Ende dieser Teilstrecke geht es rechts ab und als ich eine Ampel überquere, verliere ich die Markierung und biege in eine ruhige Straße ein. Zwar zeigt mir das Richtungsschild „Jugendherberge“, dass ich ungefähr richtig bin, allerdings müsste sie laut Karte rechts von mir sein. Als ich hinter der Jugendherberge links an die Hauptstraße komme, vermisse ich ein Radwegschild und studiere ich irritiert die Karte, während es leicht anfängt zu nieseln. Ein Monteurswagen überholt mich und der Beifaher brüllt: „immer geradeaus“ (womit er grundsätzlich Recht hat... ) und so biege ich erst einmal rechts ab und denke an meine WAI Tour, bei der ich diese Strecke gewählt hatte. Aber schnell sehe ich, dass dies falsch ist. Ich wende, lasse die Jugendherberge nun links liegen und tatsächlich geht auf der Höhe des Badesees ein asphaltierter Weg hinein, der aus der Gegenrichtung mit dem richtigen Fahrradschild versehen ist.

        Die Straße ist autofrei und ich genieße die weite Landschaft.





        Die Felder sind grün, in der Ferne liegen weit versprengt die Höfe in Baumgruppen versteckt und ich kann mich nicht satt sehen. Die Luft riecht nach wunderbar, ohne dass ich den Geruch genau definieren kann: es ist eine Mischung aus Feuchtigkeit, Pflanzenduft und einer speziellen Luftzusammensetzung, die mir vertraut ist und mich fröhlich stimmt. Das Nieseln wird stärker, aber es ist ja warm. Ich radele die schnurgerade Straße entlang und überlege, ob diese verhangene, nur wenig abwechslungsreiche Landschaft auch Menschen faszinieren kann, die nicht von hier sind.





        In einen Anfall philosophischer Anwandlung werde ich tiefschürfend. Ich habe die letzten Tage die Erinnerungen eines Bergsteigers gelesen und mir kommt eine Idee. Vielleicht ist es das Besondere der Marschenlandschaft, dass sie den Menschen so winzig erscheinen lässt. Es ist eine endlos scheinende Landschaft ohne Anfang und Ende und ohne Struktur. Der Mensch ist ein kleiner Punkt in einer endlos erscheinenden, von Felder, Wiesen, einzelnen Bäumen und weit auseinanderliegenden Höfen geprägten Fläche, die niemals zu enden scheint. Und wie die Berge den Menschen klein erscheinen lassen und zu Demut zwingen, so lässt zwingt auch die Weite dieser Landschaft den Menschen zu Demut. Eine Hügellandschaft oder die Geest vermittelt Struktur und Orientierung. Anhand der Form der Hügel und Erhebungen lassen sich Aufenthaltspunkt und Streckenlänge bemessen, wird die Strecke abwechslungsreich und an den Höhen wird man mit Aussichtspunkten belohnt. Hier regiert das gleichförmige Nichts. Ohne Wege, ohne Kompass und ohne menschliche Ansiedlungen hat man sich in vergangenen Zeiten hier sicherlich gut verlaufen können.

        Eine Baumgruppe unterbricht meine klugen Gedanken und als ich genauer hinschaue sehe ich folgendes:





        Das Haus gehört einem Holzschnitzer namens Christian Melfsen, der sein Haus mit Proben dekoriert hat.





        Einige seiner Figuren und Tiere sind wirklich lustig und ich überlege, welche Sonderanfertigung mir gefallen würde.

        Am Ende der Straße hat er den Wegweiser verziert.





        Als ich das Schild genau anschaue, stelle ich fest, das North Sea Cycle Route Symbol zwar unter dem Schild nach Niebüll hängt, aber nicht wieder nicht unter dem Schild Dagebüll und plötzlich wird mir klar, warum ich mich in Niebüll verfahren habe: ICH FAHRE FALSCH HERUM. Ich rolle mit dem Augen. Kann ich in meinem Leben eigentlich irgendetwas mal so machen wie andere Leute? Die Hauptwindrichtung ist Südwest, also fährt man von Süden nach Norden. Und so ist die Strecke auch ausgeschildert. ICH fahre natürlich von Norden nach Süden. Und es erscheint mir auch völlig logisch. Typisch!

        Nun weiß ich allerdings, worauf ich zu achten habe. Ein Herr grüßt am Wegesrand:





        Auch dieser Richtungswechsel ist mit Holzschnitzerei gekennzeichnet.








        Ich erreiche ein kleines Wäldchen, in dem ein Haus versteckt ist.





        Leider kann man es nur schlecht fotografieren – die Besitzer schützen mit Büschen und einer Mauer ihre Privatsphäre.








        Es nieselt etwas stärker und ich überlege, die Regenhose über die Radhose zu ziehen. Andererseits ist der Regen warm, meine Radhose sowieso schon nass und wenn die Regenhose an den nassen Beinen klebt, macht radeln keinen Spaß. Schwierig, schwierig. Ich entscheide mich, einfach weiter zu fahren und beschließe nun aber, in Dagebüll zu übernachten. Dort sind zwei Zeltplätze eingezeichnet, dort war ich noch nie und bestimmt gibt es dort eine Einkaufsmöglichkeit, denn die Batterien für mein Navi sind fast leer.

        Wieder stelle ich fest, dass die Landschaft duftet und der Nieselregen eigentlich etwas wunderbares ist: Es ist ruhig, die Straßen sind leer, der Regen wärmt und man freut sich auf eine warmen Tee oder einen kuscheligen Schlafsack. Auch mit dem Motorrad fahre ich gerne bei Nieselregen – Regen entspannt. Bisher sind mir übrigens weder ein Auto noch ein Radfahrer oder ein Fußgänger begegnet.





        Gar nicht fröhlich stimmen mich dagegen diese lästigen Begleiter, die mit rhythmischen Geräusche das Rauschen der Bäume und des Windes stören und immer penetranter in das Landschaftsbild eingreifen. Wird es in ein paar Jahren außerhalb von Nationalparks noch naturbelassene Aussichtspunkte und Flecken in Deutschland geben, in denen keine Windräder in die Höhe ragen? Ich befürchte nein. Der Preis für unseren Energiehunger ist hoch.





        Gott sei Dank rücken die Spargel bald wieder in weitere Ferne. Mag sein, dass sie mich deshalb so stören, weil ich diese Landschaft noch ohne sie kenne und daher ganz andere Eindrücke mit ihr verbinde. Wer mit ihnen aufwächst, wird sie vielleicht kaum bemerken. Aber was der Landschaftsform hier im Marschland trotz menschlichen Einflusses nie zu eigen war, wird durch sie jetzt erreicht: Sie geben der Landschaft Struktur und nehmen ihr die Weite. Und damit nehmen sie ihr auch den Charakter.

        Auf der Straße ist außer mir niemand und so werde ich erstaunt beglotzt.





        Und weil es so schön war, noch ein Bild.





        Hier eine weitere Truppe. Als ich noch klein war, dominierte das schwarzbunte Rind das Landschaftsbild, rotbraune Rinder gab es dagegen kaum. Ob die Rinder allerdings damals noch der alten Hausrindrasse Schwarzbuntes Niederungsrind angehörten (Deutsches Schwarzbunte Rind alter Zuchtrichtung), das den Küstengebieten Norddeutschlands und der Niederlande entstammte und den Wohlstand der Marschenhöfe begründete, kann ich nicht beurteilen. Seit den 60iger Jahren hat sich in Deutschland das aus Amerika reimportierte Holstein Rind durchgesetzt (Friesen und Norddeutsche hatten Schwarzbunte mit nach Amerika genommen und weitergezüchtet), das in den Farben schwarz-weiß und rot-weiß gezüchtet und eine erheblich höhere Milchleistung aufweist. Die Rasse ist eine der bedeutensten Milchviehrassen der Welt. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Holstein-Rind und http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz...Niederungsrind.





        Ich befinde mich nun in Neugalmsbüll.





        Mitten auf der Kreuzung stehend fotografiere ich die Kirche. Niemand stört mich. Autos sind keine unterwegs und Menschen auch nicht.





        In letzter Sekunde sehe ich noch dieses Gebäude.





        Dann fahre ich einsame Landstraße weiter. Den Schildern folgend biege links in eine Straße ab – war es Mühlendeich? Eine Frau ist bei der Gartenarbeit, sonst sieht man niemanden.





        Ein Haus am Wegesrand.





        Ein Teich.





        Das Boot gefällt mir.





        Dann geht es eine Schotterstrecke entlang, die ich aber erst fotografiere, nachdem ich sie gefahren bin. Es nieselt immer noch und zunehmend bekomme ich Probleme mit dem beschlagenen Objektiv.





        Obwohl ich noch nicht am Meer bin, riecht es bereits nach Meer. Ich atme tief durch. Willkommen im Nationalpark Wattenmeer.





        Besser so?





        Es geht nun links ab.





        Am Gatter stand etwas von der Biikebrennenberechtigung eines bestimmten Vereins. Ich bin irritiert. Ist dieser Holzhaufen nun bereits für den nächsten Februar aufgestapelt oder gibt es nächste Woche eine Sonnenwendfeier?








        Eine Stelltafel zeigt die Bedeutung des Wattenmeers auf. Auf einer Stufe mit dem Great Barrier Reef und der Serengeti zu stehen, hat schon etwas.





        Auf der gegenüberliegenden Seite des Weges erfahre ich, dass es sich bei der Fabrik auf der linken Seite um eine Muschelfabrik handelt und sich der Name Miesmuschel von mies = Moos ableitet und auf die braunen Fäden anspielt, welche die Miesmuschel spinnt, um sich festzusetzen und zu befreien.





        Ich bin jetzt kurz vor Dagebüll und der Nieselregen geht in leichten Regen über. Es ist kühler geworden und ich muss aufpassen, dass ich mir keine Erkältung hole. Die Uhr zeigt 17.30 Uhr. Ich habe also 2 Stunden für 20 km gebraucht und vor Nordstrand gibt es keine Campingplätze mehr. Ich beschließe, mich auf einem der Campingplätze in Dagebüll nieder zu lassen, Essen und Batterien zu kaufen, gemütlich zu kochen und anschließend eine Runde spazieren zu gehen.

        Der erste Eindruck von Dagebüll ist ernüchternd, denn ich fahre an riesigen Autoparkplätzen vorbei, auf denen die Besucher Amrums und Föhrs ihre Autos parken. Die Hauptstraße wirkt erschreckend funktional und nur das Strandhotel verschafft ein wenig Badeortflair. Bei Sonne mag der Eindruck anders sein, aber die Sonne scheint nun mal nicht. Ich entscheide mich, nachher ein wenig zu fotografieren, wenn ich das Zelt aufgebaut habe. Zur linken sehe ich einen der Campingplätze an der Hauptstraße und blicke auf Wohnmobile. Charme ist etwas anderes. Gibt es denn irgendetwas, was mir hier gefällt? So fahre ich kurz zum Hafen, um zu schauen, wie es dort aussieht.




        Eine Fähre spuckt gerade Menschen aus, die voran hetzen, um dem Regen zu entgehen. Möglicherweise Menschen, die auf den Inseln arbeiten. Andere stehen geduldig mit ihren Autos in der Spur und warten auf Anweisungen. Ich fotografiere die Stelle, an der die Tagesschaureporter immer Bilder von spektakulären Wellen zeigen, wenn die Herbststürme über die Küste herfallen.





        Romantische Gefühle kommen nicht auf. Ich kehre um und halte nach dem zweiten Campingplatz Ausschau. Da sehe einen Kaufladen. Es fängt an zu gießen, ich stelle das Fahrrad ab und schlüpfe schnell hinein. Mein Navi hat sich gerade ausgeschaltet.
        Der Laden ist sehr hübsch und hat Athmosphäre, aber ich sehe sofort, dass er nur mit dem Nötigsten ausgestattet ist. Und damit nimmt das Unheil seinen Lauf. Die Dame ist sehr nett, zweifelsohne. Ja, sie hat Batterien, aber nur noch das, was übrig ist. Und übrig sind die dicken runden Batterien, die man früher in den Transistorradios oder Kofferradios verwendete. AA Batterien fehlen. Eigentlich sind AA Batterien mittlerweile die wichtigsten Batterien überhaupt, fast alle Fotoapparate benötigen diese Batterien. Sie müsse mal wieder welche bestellen, sagt sie.

        Ich bemerke bei mir leichte Anzeichen von innerem Brodeln, verlasse den Laden und frage am Fischstand nach einem Supermarkt. Das hier ist der Supermarkt der Ortes! Toll. Aber es gibt noch einen Kiosk am Autoparkplatz. Ich fahre zurück und finde den Kiosk. Eine nette Dame mit bayrischem Akzent zeigt mir ihre Batteriensammlung und natürlich fehlt AA.
        Ich kann mich einer lästernden Bemerkung nicht enthalten und entdecke erste Anzeichen schlechter Laune bei mir. Natürlich hätte ich an Ersatzbatterien denken können. Aber ich hatte angenommen, ich sei zivilisationsnah unterwegs. Ein Irrtum. Auf den nächsten 30 Kilometern wird es keine Einkaufsmöglichkeiten geben. Der nächste Supermarkt ist in Niebüll. Zwar brauche ich das Navi nicht für die Orientierung, da ich sowieso nach Karte fahre. Aber ich will wissen, wie viele Kilometer ich tatsächlich zurücklegen werden.
        Ich schiebe mein Fahrrad wieder durch die Wartenden, die mit riesigen Koffern leicht überfordert auf den Shuttlebus zur Fähre warten und fluche. Was für ein Kaff!

        Der Campingplatz Moin Moin überzeugt mich immer noch nicht, obwohl ich ihm sicherlich unrecht tue und zwischen den Wohnmobilen auch ein Zeltplätzchen finden würde. Aber bei dem Regen hätte ich doch zumindest gerne ein klein wenig das Gefühl, in der Natur zu sein. So inspiziere ich den kleineren Campingplatz, der neben dem attraktiven Hotel Neuwarft steht. Kurz bin ich versucht, im Hotel ein zu checken und mir die Speisekarte geben zu lassen, aber der Gedanke überzeugt mich auch nicht. Der Campingplatz ist nett angelegt, hat Flair, aber es stehen hier nur Wohnwagen, es ist nur noch ein Stellplatz vorhanden, eine Zeltwiese gibt es nicht, neben an ist einer Baustelle und die Anmeldung ist im Hotel. Ist es mir das wert? Ich fahre noch einmal zu dem großen Campingplatz. Anmeldung im Lokal. Und nun?

        Langsam wird es kalt, es regnet, ich bin müde und will einen kleinen schnuckeligen Zeltplatz für mein Zelt und ein wenig nette Umgebung. Hier komme ich mir vor wie auf einem Autobahnparkplatz. Ich bin genervt. Und wenn ich genervt bin, treffe ich Bauchentscheidungen. Und die lautet: Ich will nach Nordstrand.

        Kurz kalkuliere ich die Zeit – das wird spät. Aber es heute lange hell, es ist nur wenige Tage vor Mittsommer. Bisher bin ich einen 10er Schnitt gefahren, den werde ich aber an der Küste nicht halten können, da der Wind stärker sein wird. Mit dem jetzigen Schnitt wäre ich in 3 Stunden da, 4 Stunden habe ich zur Verfügung, bevor der Campingplatz zu macht, aber ich kann sicherlich auch später kommen. Der Gedanke wärmt mich. Ohne weiter nach zu denken, fahre ich los und biege am Richtungsschild links ab.
        Oha.
        (Norddeutsche Panikattacke)

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          #24
          AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

          North Sea Cycle Route

          Dagebüll - Nordstrand, ca. 32 km


          15.06.2012


          Die Seitenstraße ist schön und ich fahre an einem Wohnmobilstellplatz vorbei. Einen Moment überlege ich, ob ich dort mein Zelt aufbaue, aber bei der Helligkeit ist mir das doch zu heikel. Links taucht der Strandimbiss, ich bremse und der Mann am Tresen schaut freundlich auf. Noch vor der Tür frage ich nach Batterien und er senkt den Kopf, nein, hat er leider nicht. Kopfschüttelnd und fluchend drehe ich ab. Kurz darauf bereue ich meine Reaktion. Mir kommt es vor, als hätte er sich gefreut, dass endlich mal ein Kunde kommt und dann will ich (wie so viele Touristen) genau das, was er nicht hat. Hier im Ort ist beim dem Regen absolut nichts los und im Nachhinein er mir richtig leid und ich entschuldige mich im Geiste für das Fluchen. Hätten sie Batterien gehabt, hätte ich sicherlich dort eine Kleinigkeit gegessen, denn eine warme Mahlzeit wäre jetzt nicht schlecht.


          Am Strand ist Fahrrad fahren verboten. Zu Recht.








          Die Badeboxen gefallen mir, sie sehen so reizend bunt und international aus... Ein Fernradler kommt mir von Rückenwind getragen entgegen und einen Moment überlege ich, ob ich nicht gerade einen Fehler mache und doch in Dagebüll zelten sollte. Aber Umkehren tue ich grundsätzlich nicht und auch diesmal fahre ich weiter.


          Der ehemalige Leuchtturm von Dagebüll.








          Eine Bahnlinie kreuzt den Weg.





          Sie führt zu Hallig Oland und weiter zu Nordmarsch-Langeneß, der längsten Hallig im nordfriesischen Wattenmeer.

          Das Wetter wird schlechter und es kommt Wind auf. Wind von vorne. Die Lufttemperatur kühlt auf ca. 15 Grad ab (mein Windmesser wird mir hinterher die Daten liefern.) Nicht nur die Radhose, auch mein Radshirt ist klamm, da ich mit offener Jacke gefahren bin. Der Wind frischt auf und ich merke, dass ich aufpassen muss, dass ich nicht auskühle. Was habe ich mir da bloß vorgenommen!


          Meter um Meter trotze ich dem Wind ab.





          Begrüßungskommando.





          Ich komme quälend langsam voran – ich schätze, dass ich jetzt einen 6er oder 8er Schnitt fahre. Die Landschaft gefällt mir, aber ich sorge mich um die Zeit, die ich brauchen werden. Jetzt wo ich losgefahren bin, muss ich auch ankommen. Ausstiegsmöglichkeiten gibt es nicht.

          In der Hoffnung, dem Wind für kurze Zeit ausweichen zu können, fahre ich den Deich hoch in Richtung Innenkante. Hier die Richtungsschilder an der Außenkante von der Deichkrone aus gesehen.





          Auf der anderen Seite des Deiches befindet sich ein Naturschutzgebiet und ich bin von der Landschaft fasziniert.








          Weniger dagegen von dem Blick auf die Wolken.





          Ich radele zum Naturschutzgebiet herunter und verlasse folglich für kurze Zeit den Nordseeküstenradweg, der vor dem Deich verläuft. Geschnatter und Vogelgezwitscher belohnt mich.








          Das Wetter hat dagegen kein Erbarmen. Es gießt. Ich merke, wie der Regen in meine Schuhe hineindrückt. Mit Regenhose wäre das nicht passiert, aber da ich sie nicht angezogen habe, muss ich jetzt da durch. Ätzender ist der Wind, der weiter aufgefrischt hat und mir noch stärker vor kommt als an der Außenkante. Kurz: Ich bin nass und mir ist kühl, aber die Stimmung ist gut. Immerhin regnet es sich nicht fest, sondern kurz darauf nieselt es wieder.





          Ich fahre wieder auf den Nordseeküstenradweg, der nun direkt am Wasser entlang führt (es ist Ebbe) und bin von den Sandformationen fasziniert.








          Nach einer gefühlten Ewigkeit – in Zeit: nach einer guten Stunde - erreiche ich Schlüttsiel, das geschätzt höchstens 7 oder acht km von Dagebüll entfernt ist.





          Ich habe gerade mal ein Viertel der Strecke geschafft.













          Kurz nehme ich in der hellblauen Wartehalle Platz. Ohne Wind ist mir plötzlich fast warm und ich hätte ich Lust, mich schlafen zu legen. Aber so schön ist es hier auch nicht. Es ist 18.45 Uhr.








          Noch einmal habe ich einen schwachen Moment und halte von der Deichkrone aus nach einem Hotel Ausschau. Aber ich sehe nichts, das zentrale Gebäude Schlüttsiels ist ein Restaurant. So kann mich nichts in Versuchung führen. Mein Glück, denn dass die Fahrt noch wunderschöne Momente haben wird, weiß ich da noch nicht. (Edit: Ein Vögelchen hat mir nachträglich gezwitschert, dass das Restaurant auch ein kleines Hotel ist ).

          Erst einmal heißt die Devise aber: Hilft nichts, weiter fahren. Ein Austernfischer sitzt am Wegesrand und lässt sich fotografieren – ein krankes Tier?





          Hallig Habel kommt ins Blickfeld. Wieder ein Stück weiter gekommen. Meter um Meter ringe ich der Deichstraße ab und nur die Halligen, die unvermittelt aus dem Dunst auftauchen, geben Orientierung. Ich gebe zu, ich vermisse mein Navi ein wenig. Gerade auf diesen Strecken vermittelt es einem das beruhigende Gefühl, kontuinierlich ein Stückchen weiter gekommen zu sein und verringert die gefühlte Unendlichkeit der Strecke.





          Ich bin jetzt kurz vor Ockholm. In Ockholm gäbe es vielleicht ein Hotel (edit: vermutlich eher nur Zimmer), aber die Vorstellung, einen Umweg zu fahren und fest zu stellen, dass das Hotel mit nicht gefällt, geschlossen ist oder ausgebucht ist, verursacht mir Unbehagen. Also weiter.





          Die Strecke zieht sich nun und selbst ich empfinde sie als eintönig, denn das Wattenmeer ist hinter vorgelagerten Salzwiesen verschwunden. Endlich zeigt sich die Hamburg Hallig.





          Als ich die Zufahrtsstraße zur Hamburg Hallig passiere, ist es genau 20.01 Uhr. Und ich entspanne mich. Die Strecke ist zu schaffen. Noch ungefähr 15 km liegen vor mir, aber von jetzt an kann ich die Strecke einschätzen und kenne jedes Siel und jedes Gebäude. Heimspiel sozusagen.
          Ich rufe beim Campingplatz auf Nordstrand an und teile mit, dass ich mit dem Fahrrad unterwegs bin und erst nach 22.00 Uhr ankommen werde. „Wo Du hin musst, weiß Du. Wo ist das Problem?“, ist die Antwort. „Nicht, dass Du Dich wunderst“, sage ich. „Ich wundere mich über gar nichts mehr“, ist die Antwort. Ich lache und lege auf. Mit dieser direkten Art kommt nicht jeder klar, aber so sind wir hier oben nun mal.

          Meine Stimmung hebt sich wieder und vor Freude fotografiere ich Schafe.








          Dass genau um diese Zeit auf Nordstrand eine sintflutartige Regenmenge niedergehen wird, die sogar Wasser in das bewährte, wenn auch schon etwas betagte Eureka Tunnel Vision von Bekannten drücken wird, diversen Vorzelte fluten wird und auch die Fußballübertragung im überdachten Unterstand für die Zelter stören wird, erfahre ich erst später. Hier wird der Nieselregen nämlich langsam schwächer und es zeigt sich sogar eine Andeutung von Aufhellung.





          Dafür komme ich jetzt wieder nur noch im Schneckentempo voran. Aber das kenne ich von diesem Abschnitt schon, da gab es schon viel schlimmeren Gegenwind. Dennoch habe ich das Gefühl, zu Fuß unterwegs zu sein. Da kommt eine Schautafel gerade Recht.





          Und ich grüße im Geiste einen Bredstedter.





          Diese Schiffe habe ich schon so oft fotografiert, wenn sie bei Ebbe auf dem Trockenen liegen, aber ich kann nicht widerstehen, sie erneut zu fotografieren und ich mache eine kurze Pause. Der Ort heißt Bordelumsiel.











          Ist es hier, wo die Strecke einfacher wird oder war es kurz vor dieser Strecke? Ich weiß es nicht mehr. Sobald ich die Strecke vor mir habe, weiß ich, wo der Punkt ist, wo der Wind ein bestimmtes Teilstück lang schlagartig schwächer wird und man plötzlich das Gefühl hat, zu fliegen.


          Wieder fahre ich direkt am Wasser und nun wird die Strecke wieder richtig schön. Ich bin hier schon so oft entlang gefahren, aber der Ausblick fasziniert mich immer wieder aufs Neue.





          Und nun tritt ein Phänomen ein, das an der Küste gar nicht so selten ist und es freut mich, es hier schildern zu können. Links hinter dem Deich neben mir sind dicke Regenwolken.





          Auf meiner Strecke nieselt es ab und zu ein wenig und machmal kommen auch nur einige Tropfen.

          Und rechts von mir? Zeigt sich inmitten der Wolken ein kleiner Streifen Sonnenuntergang. Ist das nicht wunderschön? Sofort wird mir wärmer.





          Nordstrandischmoor gelangt aus ungewohnten Winkel heraus ins Blickfeld.





          Diese Perspektive ist vertrauter.





          Wieder fasziniert das Wattenmeer.





          Der Wind bläst Rillen in das Wasser und plötzlich ist mir klar, warum er so stark aufgefrischt ist: Die Flut kommt.





          Fasziniert betrachte ich die Sandpickel. Das Wirken von Wattwürmern. Als Kind dachte ich, das sei Wurmkacke und wollte partout nicht darüber gehen.








          Nun erreiche ich endlich Lüttmoorsiel. Noch ca. 7 km liegen vor mir. Die Eisenbahnstrecke verbindet Nordstrandischmoor mit dem Festland. Vor zwei Wochen habe ich fast das gleiche Bild bei strahlendem Sonnenschein gemacht und musste einer Gruppe Pfingstausflügler ausweichen, welche die Schienen an der Deichstraße für einen ausgiebigen Klönschnack auswählt hatten.





          Meine Füße sind mittlerweile fast unbeweglich und ich steuere langsam aber sicher einer Unterkühlung entgegen. Dennoch bin ich so fasziniert von dem Sonnenuntergang, dass ich mehrere Fotos machen muss, statt weiter zu fahren. Auf der anderen Seite kann ich Nordstrand nun bereits sehen und in der Ferne leuchtet das Licht des Schiffes der Küstenwache. Das gibt neue Energie, die meine müden Beine beseelt.


          Nun tritt das Wetterschauspiel in eine neue Runde. Vorne ist es immer noch dunkel und regnerisch.





          Bei mir hat es dagegen aufgehört zu regnen und rechts von mir wird der Sonnenuntergang immer farbiger und schöner.





          Ich probiere den Kameramodus „Sonnenuntergang“ aus, aber das Ergebnis ist zu kitschig.




          Der Landschaftsmodus der Kamera lässt den Sonnenuntergang dagegen zu blass aussehen, es gelingt mir nicht, die richtige Mitte zu finden.


          Das Wasser läuft nun sehr schnell auf.











          Bald erreiche ich die Badestelle Holmer Siel.





          Wieder muss ich Fotos machen.









          Und auch der Tod gehört zur Küste dazu. Es wirkt, als wäre das Tier getöten, gefressen und dann ausgestopft worden.





          Noch einmal die Badestelle im Rückblick. Ungewohnt, sie so leer zu sehen. Vor zwei Wochen roch es hier nach Sonnencreme, der Weg war von Strandgängern versperrt, die Dusche umlagert und der ganze Deich mit Strandmuscheln übersät.





          Ein paar Meter weiter die Küstenwache.





          Und immer noch verändert sich der Himmel.





          Und ich begreife meinen Irrtum: Die Sonne ist noch gar nicht unter gegangen! Ich dachte, es wäre die Wolkenfärbung, die sich auf Nordstrand so oft kurz nach dem Sonnenuntergang zeigt und die ich schon so oft schon bewundert habe. Aber heute ist es so lange hell, dass die Sonne die ganze Zeit noch am Himmel gestanden hat und erst jetzt glutrot über dem Horizont untergeht.





          Immer wieder schaue ich nach rechts, während die Abzweigung zum Campingplatz näher kommt. Der Nordseeküstenradweg geht vermutlich bis zur Badestelle vor dem Campingplatz und man kann dann ein Stückchen weiter über den Deich zum Campingplatz fahren. Ich entscheide mich jedoch, bereits am Aussichtspunkt die Strecke zu verlassen und die letzten Meter Straße zu fahren, damit ich keine Gatter mehr öffnen muss (edit: den nächsten Tag werde ich feststellen, dass diese Route richtig war). Aufgrund meiner Unterkühlung lässt meine Motorik stark nach, mit der man: Gatter öffnen, Fahrrad durchschieben, Zufallen lassen koordinieren muss.


          Und dann kommt tatsächlich noch die Sonne heraus.





          Wieder ist die Kamera überfordert. Faszinierend ist das Schauspiel trotzdem. Was für ein Abschluss dieses Tages. Besser kann man die Besonderheit dieser Landschaft nicht vermitteln, wo Ebbe und Flut die Zyklen vorgeben, sich das Wetter binnen kurzer Zeit ändern kann und zwischen Inselwetter und Festlandwetter Welten liegen können.











          Als ich am Gatter der Deichkrone stehe und Nordstrand in rosarotem Licht gefärbt vor mir liegt, überkommt mich ein kurzer Moment der Sentimentalität. Wie wunderschön diese Insel doch ist. Kaum zu glaube, dass sie fast vom Meer verschlungen war und von Menschenhand in jahrhundertelanger Arbeit wieder dem Meer abgetrotzt werden konnte. Ich mochte diese Insel sofort und sie ist mir eine zweite Heimat geworden. Sind es wirklich nur Erinnerungen, die Orten eine bestimmte Bedeutung geben oder gibt es Orte, die für einen bestimmt sind?








          Als ich am grün schimmernden Maisfeld vorbei radele, das im Sommer auch mal als Maislabyrinth fungiert und bis gestern schon vertrocknet schien, ändern sich die Farben des Himmels erneut.








          Um genau 21.59 Uhr erreiche ich den Campingplatz.





          Ein paar Bekannte grüßen und wir schnacken ein wenig und als ich die Schranke passiere, ist es dann doch schon 22.01 Uhr. Der Betreiber hat sie gerade geschlossen und wir klönen noch kurz. Ich frage ihn, ob er Batterien hat und er sagt: "Klar - wo leben wir denn!"

          Dann radele ich zur Zeltwiese im hinteren Teil des Platzes. Ich habe das erste Mal das Sommer-Trollspiret mit und es fühlt sich im Gegensatz zum Wintertroll unglaublich leicht und filigran an. Die Snowflaps fehlen. Das ungewohnt dünne Gestänge hakt an der gleichen Stelle wie das Gestänge vom Wintertroll und da ich die Gestängeführung der sich kreuzenden Bögen nicht markiert habe, muss ich überlegen. Sofort eilt mir ein anderer Zelter zu Hilfe. Ich muss schmunzeln und bedanke mich. Da es nichts zu helfen gibt, erkläre ich ihm mein Problem, richte kurzerhand das Zelt mit dem linken langen Bogen halb auf und sehe dann, dass ich den Querbogen mal wieder falsch eingeführt habe. Also Querbogen wieder raus, richtig eingefädelt, rechten Bogen eingerastet und Querbogen eingerastet. Mein Helfer staunt – er kennt die Plastikendstücke nicht und fragt, ob ich Hilfe beim Innenzelt brauche. Nun schaue ich erstaunt, hebe das Außenzelt und zeige das Innenzelt. Es stellt sich heraus, dass seine Frau und er ein ca. 15 Jahre altes IZ AZ Vaude haben, das ich noch nie gesehen habe.

          Da ich nicht weiß, ob der Wind auffrischt, und die Stabilität des Zeltes nicht einschätzen kann, setze ich ausnahmsweise mal 10 Heringe (zwei Abspannschlaufen übersehe ich dennoch ) und die Abspannleine der Apsis. Da ich das Nachspannen des Gestänges wie üblich vergesse, steht das Zelt wie eine Gurke da. Ich donnere die Packtaschen in die Apsis, den Rucksack hinterher und beglückwünsche mich zu dieser Zeltform, denn jetzt kann es regnen so viel es will, ich kann gemütlich auspacken. Und alles, was nass ist, bleibt in der Apsis.





          Warum das gelbe Innenzelt auf dem Bild allerdings orange aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis.

          Ich hole meine Schlüssel aus der Jackentasche und sie fühlen sich seifig an. Die Zahnpasta in meiner Jackentasche ist ausgelaufen. Ich liebe mein Leben! In Rekordtempo ist die Schlafstätte bereitet, die Wechselwäsche gepackt und ich gehe Richtung die Dusche. Wundert es irgendjemanden, dass ich vor der Tür zur Dusche feststelle, dass die Schlüssel im Zelt liegen? Mich wundert es nicht. Ich hole die Schlüssel, entere die Dusche und hoffe, dass ich die Reserveduschmünze dabei habe. Alles ist gut und ich denke sogar an die Gebrauchsanweisung (erst das warme Wasser des Vorgängers aufbrauchen sofern vorhanden, dann erst die Duschmünze einwerfen, dann duschen – tut man das nicht, bekommt man nur das warme Restwasser und die Duschmünze ist weg). Nun ist mir wieder warm und ich entschwinde ich im dicken Daunenschlafsack. Bis ich einschlafe, dauert es allerdings noch, ich bin unterkühlter, als ich dachte.

          In der Nacht schüttet es wie aus Eimern und der Wind rüttelt an der Apsis. Es blitzt und donnert gewaltig, aber das Gewitter erreicht Nordstrand nicht. Gewitter direkt über Nordstrand sind sehr selten, da das Gewitter nicht über das Wasser kommt. Der Sommertroll ist dicht, steht wie ein Panzer und Wind- und Flattergeräusche sind kaum zu hören und betreffen nur die Apsis. So gefallen mir Zelte. Wäre es jetzt noch rot-gelb, wäre mein Glück vollkommen
          Zuletzt geändert von Torres; 18.06.2012, 20:57.
          Oha.
          (Norddeutsche Panikattacke)

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          • Ditschi
            Freak

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            • 20.07.2009
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            #25
            AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

            Hallo @ Torres,

            wunderschöne Bilder und eine bemerkenswert sportliche Leistung.

            Ich werde ganz wehmütig, wenn ich die Bilder sehe und die Namen der Ortschaften lese.

            OT: ich habe am Gymnasium in Husum mein Abitur gemacht und in der Nordfriesischen Kreisliga Tischtennis gespielt.
            Da sind mir die Orte vertraut, bis hoch zur dänischen Grenze. Wir haben auch gegen die Manschaften der Inseln gespielt. Da dauerte ein Punktspiel einen Tag:
            Samstag- Abend mit dem Schiff auf die Insel. Die gegnerische Manschaft erwartete uns. Jeder aus der anderen Manschaft bekam einen von uns mit nach Hause. Bei dem zu Hause schlief und frühstückte man dann. Punktspiel war Sonntag morgen, und dann ging es mit dem Schiff und der nächsten Flut zurück.


            Gruß Ditschi

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            • Nordman
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              • 10.03.2010
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              #26
              AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

              @Ditschi mir gehts ebenso
              HTS oder TSS?
              An diesem Tag habe ich alles gelernt, was man über das Scheitern wissen muß.

              Käpt´n Blaubär

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              • Ditschi
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                • 20.07.2009
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                #27
                AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                Zitat von Nordman Beitrag anzeigen
                @Ditschi mir gehts ebenso
                HTS oder TSS?
                OT: HTS = Hermannn-Tast- Schule ( Gymnasium)

                Ditschi

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                • lina
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                  • 12.07.2008
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                  #28
                  AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                  Klasse, liest sich wie'n Krimi

                  weiter, weiter!

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                  • Torres
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                    • 16.08.2008
                    • 30688
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                    Ja, am nächsten Tag fand ich es schade, dass ich nicht länger unterwegs sein konnte. Ich war gerade so schön drin . So wird der nächste Krimi erst in ein paar Wochen anfangen....

                    P.S. Der nächste Teil kommt gleich.....
                    Oha.
                    (Norddeutsche Panikattacke)

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                    • Torres
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                      • 16.08.2008
                      • 30688
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                      #30
                      AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                      North Sea Cycle Route

                      Nordstrand – Husum 32, 4 km


                      16.06.2012

                      Nordstrand besteht aus der Gemeinde Nordstrand (2010: 2218 Einwohner), Elisabeth-Sophien-Koog (2010: 70 Einwohner) und Nordstrandischmoor (2010: 18 Einwohner). Die Fläche der ehemaligen Insel Nordstrand und des Elisabeth-Sophien-Kooges beträgt 48,6 qkm. Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde ein Lahnungsdamm für Fußgänger und Radfahrer gebaut, der die Insel mit dem Festland verband. Dieser wurde einige Jahre später, in den dreißiger Jahren, zu einer Straße ausgebaut. Damit begann die Umwandlung Nordstrands zu einer Halbinsel. Seit der Eindeichung des Betringharder Kooges 1987 ist Nordstrand endgültig eine Halbinsel geworden und erhielt zusätzlich ca. 12 qkm Land dazu.

                      Nordstrand gehörte um 1200 noch zu einer eingedeichten Halbinsel vor Husum, deren Hauptort das berühmte Rungholt war. Die Fluten von 1300 und vom 15./16. Januar 1362 (Zweite Marcellusflug oder „Erste Manndränke“) führten zur Entstehung der hufeisenförmigen Insel Strand, deren Enden Nordstrand und Pellworm bildeten und in deren Mitte Nordstrandischmoor lag.
                      Am 11. Oktober 1634 wurde die Insel in der Burchardiflut („Zweite Manndränke“) innerhalb einer Nacht vernichtet. An 44 Stellen brachen die Deiche, 6400 Menschen, eine unbekannte Zahl Erntehelfer und ca. 5000 Stück Vieh starben, 16 Kirchen, 1332 Häuser und 30 Windmühlen wurden zerstört. 2633 Menschen überlebten. Aus einer Insel bildeten sich Nordstrand, Pellworm, Nordstrandischmoor, Hamburg Hallig und Südfall.
                      Viele Einwohner wanderten aus und während Pellworm seine Insel schnell eindeichen konnte, wurde Alt-Nordstrand sich selbst überlassen und die Landbrücke zwischen den Inseln zerbrach. Die verbliebenen Einwohner baten um Hilfe und 1652 unterschrieb der Gottorfer Herzog Friedrich III. einen Freibrief, damit die Insel wieder eingeeicht werden konnte. Der Freibrief gab dem Brabanter Unternehmer Indervelden Eigentumsrecht an der Insel und gewährte den aus Flandern und Brabant stammenden katholischen Deichbauern Religionsfreiheit. Ab 1654 gelang es so, den ersten Koog (Alter Koog) erneut einzudeichen und im Laufe der Jahrhunderte die Insel wieder auf zu bauen. Das Strander Friesisch starb aus.
                      Quellen:
                      http://de.wikipedia.org/wiki/Strand_(Insel)
                      Vgl. http://www.boelling.de/nordstrand/infos/info01.htm
                      http://www.boelling.de/nordstrand/infos/karte05.htm

                      Auf Nordstrand gibt es drei Kirchen: Eine protestantische, eine römisch-katholische und eine altkatholische Kirche. Der altkatholische Theresiendom wurde 1662 durch die beim Deichbau beschäftigen niederländischen Katholiken aus dem Erzbistum Utrecht erbaut (Grundsteinlegung 26. Mai 1662) und gehört erst seit 1920 nicht mehr zu Utrecht, sondern zur altkatholischen Kirche Deutschlands. 1723 wurde das Erzbistum Utrecht im Zusammenhang mit dem sogenannten „Jansemismus“ exkommuniziert. Durch die Trennung von Rom kam es auch auf Nordstrand zu einer Trennung der katholischen Kirchen, die sich bis heute erhalten hat. Im Zuge der Ablehnung des I. Vatikanischen Konzils entsteht aus der jansemitischen Kirche die alt-katholische Kirche.
                      Quellen:
                      http://de.wikipedia.org/wiki/Nordstrand
                      http://www.boelling.de/nordstrand/infos/kirchen.htm
                      http://www.nordstrand-insel-fuer-die...eschichte.html



                      Am Morgen wache ich früh auf. Kurz wärmt die Sonne meine Füße im Schlafsack. Mein Körper ist im Tourmodus und ich bedauere ein wenig, dass ich heute nur bis Husum fahren werde, da ich abends wieder nach Hause muss. St. Peter Ording wäre von der Kilometerleistung her zwar machbar, ist aufgrund einer Windvoraussage von 42 km/h aus Westen aber zeitlich unkalkulierbar, da die Hauptradelrichtung ab Husum Westen ist und ich auf Zugverbindungen angewiesen bin. So kann ich mir ein wenig Zeit lassen.




                      Ich setze Wasser auf und fotografiere das unbekannte Nachbarzelt.





                      Dann ist der Sommertroll dran – hier von seiner Schokoladenseite aus fotografiert.





                      Ich drehe mich kurz um und mache noch ein zweites Bild von dem Vaude und schon muss ich mein Atomkraftwerk unter Kontrolle bekommen. Stress am Morgen.





                      Nach dem Frühstück packe ich. Meine Radklamotten und die Radschuhe sind noch feucht. So ummantele ich die trockenen Socken mit Plastiktüte und wärme die feuchten Sachen mit meiner Körperwärme auf. Sicherheitshalber ziehe ich noch eine Radjacke über die Regenjacke und die Regenhose an, damit ich nicht zu schnell auskühle. Ich schnacke noch mit den anderen Zeltern, die mir Bioerdbeeren anbieten und dann ziehe ich kurz nach 10.00 Uhr los.

                      Routiniert biege ich in meine morgendliche Hausstrecke ein: Hinter der Schranke rechts, dann rechts und vor dem Deich wieder links. Der Karte nach ist die Strecke der Nordseeküstenradweg und auch gestern Abend bin ich richtig gefahren: Der Nordseeküstenradweg führt direkt am Eingang des Campingplatzes Elisabeth-Sophien-Koog vorbei.





                      Parallel dazu verläuft der Deichweg am Wasser. Hier ein altes Bild mit dem Gatter auf der Höhe des Campingplatzes.





                      Vor dem Gatter ist die Badestelle. Hier besteht das Watt aus tiefem Schlickwatt. Es wird empfohlen hier nur mit Führung oder in Begleitung unterwegs zu sein. Ich selbst bin schon mal auf einer Wattwanderung stecken geblieben, als mir der Schlick über die Knie ging und ich brauchte jemanden, der mir weiter half. Hier ein Bild meiner Fußspuren von damals.





                      Das Wetter ist erstaunlich schön und die Insel leuchtet.





                      Am Ende der Straße geht es rechts ab.





                      Das Schild ist eindeutig: Norden ist Norden. Der Ort heißt Norderhafen.








                      Ich liebe diese Straße und einige der Häuser sind wunderschön.





                      Nur die vermutlich in den 50er Jahren entstandene kastenförmige Kurhausanlage trübt das Bild ein wenig und ich bemühe mich, sie nicht auf die Fotos zu bringen. Aber sie ist die einzige Bausünde der Insel und fällt kaum auf.





                      Zu Ehren dieses Reiseberichtes hier fahre ich sogar auf den Deich.





                      Normalerweise sollte man als Fahrradfahrer davon Abstand nehmen, denn er geht in einen schmalen Fußgängerweg über, an dem schon zwei Fußgänger nur knapp aneinander vorbei kommen und ich finde es einen schlechten Stil, Fußgänger mit dem Fahrrad zur Seite zu drängen (was einige schmerzfreie Zeitgenossen allerdings anders sehen). Aber heute sind nur wenige Spaziergänger unterwegs.

                      Der Blick zurück zeigt noch einmal die wunderbare Weite dieser Landschaft. Immerhin sind am heutigen Morgen Menschen unterwegs. Ich zähle ca. 8 Spaziergänger und an der Badestelle sieht man einen kleinen Punkt: Hier trauen sich wohl welche ins flache Wasser.





                      Hallig Nordstrandischmoor liegt im Dunst und es ist kaum vorstellbar, dass sie einmal mit Nordstrand verbunden war.





                      Ich schiebe mein Fahrrad auf dem schmalen Fußgängerweg weiter. Am Ende des Weges ist ein schönes Café. An dieser Stelle soll der Deich erhöht werden und das wäre das Ende der schönen Aussicht von diesem Punkt aus.





                      Ich fahre wieder auf die Straße und an dem Fischgeschäft und dem Souvenirladen vorbei an die Hauptstraße. Als Radfahrer muss man hier aufpassen: Der Radweg beginnt etwas weiter links auf der anderen Seite der Straße, so dass man erst links abbiegen und dann gleich wieder rechts einbiegen muss. Wobei man notfalls auch auf der Straße fahren kann, selbst wenn die Fähren fahren, ist hier nicht so viel los wie anderswo. Rücksichtslos gefahren wird dennoch.




                      Enten schlummern am Teich, doch als sie mich sehen, werden sie unruhig.








                      Nicht alle Schafe sind bereits geschoren und so sehen diese Exemplare wirklich wie Pulloverschweine aus.





                      Am Ende des Radwegs fällt mir dieser Zeitgenosse auf.





                      Ein Austernfischer in Aktion. Austernfischer sind hier sehr verbreitet und man erkennt sie an ihrem „quiewiep“, das überall zu hören ist. Sie beherrschen die Technik, harte Muscheln aus der Höhe fallen zu lassen, um sie zu knacken. Auf den Faröer Inseln ist er Nationalvogel und steht unter Naturschutz.





                      Ein Auto fährt in die Einfahrt und ein älterer Herr, vermutlich der Hausherr, schiebt das Fenster herunter: „Spionage?“ „Ne. Wattvogel. Hat der sich verirrt?“ „Tauwürmer“, sagt der Mann und fährt das Auto vor die Garage. So einfach ist Kommunikation hier im Norden. Mehr gibt es auch nicht dazu zu sagen.


                      Der Radweg wechselt nun die Seite und ich fotografiere eine Siesta.





                      Dann biegt der Radweg links ab.





                      Damit verpasst der Fernradler Strucklahnungshörn, den Abfahrtspunkt für Hallig- und Inselfahrten. Das ist gewollt. Im Sommer ist dort viel Autoverkehr und Fußgänger laufen auch schon mal irrational über die Straßen. Oben auf dem Deich ist auch nur ein schmaler Fußweg und immer wieder erlebe ich vollbepackte Reiseradler, die alte Menschen rücksichtslos zur Seite klingeln, die dann auch noch so höflich sind, ihre Knochen zu riskieren, um die Radler durch zu lassen. Ich finde, so etwas muss nicht sein.
                      Auch der Weg unten am Wasser entlang ist im Sommer oft sehr voll, er ist abschüssig und der Teer schmilzt. Wer also über den Hafen nach Fuhlehörn fahren will, sollte so viel Anstand haben, zu schieben.

                      Am Anfang der Straße liege die Dauerparkplätze für die Inselgäste Pellworms. Die Insel Pellworm ist – wie auch die Insel Föhr - eine nette, sehr fahrradfreundliche Familieninsel. Leider hat sie keinen Zeltplatz und ist daher nur für Tagestouren oder Urlaub geeignet, so dass ich sie – und Föhr ebenso - bei meinen Schilderungen ausklammern werde.





                      Hinter dem Deich lagern die Schiffer ihre Netze und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffsbrüchiger, die hier im Hafen einen Seenotrettungskreuzer stehen hat, ist mit einem Büro vertreten.





                      Leider ziehen sich gerade wieder dunkle Wolken zusammen und so sieht Op de Diek recht trostlos aus, obwohl das Essen gut ist. Dieses Gebäude thront über dem Hafen.





                      Wieder fängt es leicht zu nieseln an, aber ich habe ja meine Regenhose an, so schreckt mich das nicht.





                      Es riecht nach Regen, Meer und Landluft und ich bin mal wieder glücklich. Da sehe ich vor mir zwei Autos am Rand parken und ein leuchtendrotes Schild „Kontrollstelle“. Ich bremse und checke die Lage. Hinter der Brücke ist noch ein Kontrollschild, scheinbar ist an der Vogelkoje etwas los. Ich biege ein.





                      Ein Tisch ist aufgebaut, es gibt Getränke und Brot und ein paar ältere Nordstrander schnacken Platt. Ich grüße „Moin“ und frage: „Was wird denn hier kontrolliert?“ Es stellt sich heraus, dass heute Wandertag ist. Die Schule Herrendeich hat das organisiert. 26 km Weg sind zu absolvieren und überall sind Kontrollstellen. Stolz wird mir berichtet, dass nicht nur Nordstrander dabei sind, sondern auch Husumer und andere Wandergruppen vom Festland. Es ist sogar eine Wandergruppe aus Liechtenstein angereist.

                      Ich frage, ob ich die Vogelkoje besichtigen kann und ich darf. Normalerweise muss man dazu den Vogelwart anrufen und einen Termin vereinbaren und das war mir bisher zu umständlich. Aber heute ist die Anlage offen.

                      Der Wald ist naturbelassen – hier ist Naturschutzgebiet. Um was es sich bei der Anlage aber wirklich handelt, wird mir erst langsam klar.

















                      Hier wurden früher Enten gefangen, die auf Nordstrand zur Futtersuche Rast machten. Zunächst wurde nur für den Eigenverbrauch gefangen, aber als dann auf Föhr eine Konservenfabrik entstand, wurde in großen Mengen gefangen. Mit Lockenten wurden die Enten in die Pfeifen getrieben, der Rückweg abgeschnitten und dann der Hals umgedreht. Teilweise wurden bis zu 2000 Enten pro Tag gefangen. Anfang der 20 er Jahre gingen die Fangzahlen zurück, da sich durch den Bau des Dammes die Enten woanders ansiedelten. Daraufhin wurden die Kojen stillgelegt. Heute gibt es nur noch drei oder vier Vogelkojen auf Sylt. Das „gringeln“ genannte Halsumdrehen ist jedoch mittlerweile untersagt.

                      Ich wandere zurück zum Vogelkojenhaus. Bei einem Butterbrot lese ich mir die Geschichte des Entenfanges durch, während der Regen stärker wird.





                      Einer der Männer bietet mir einen warmen Tee aus einer großen Tonne an, den ich dankend annehme. Als eine Wandergruppe kommt, sprechen die Anwesenden wieder ihren Nordstrander Dialekt und da ich einiges verstehe, kann es eigentlich kein Friesisch, sondern nur Platt sein.

                      Es nieselt wieder. Also breche ich auf. Ein Schaf scheint den Kleber des Plastikbandes zu mögen. Oder will es nur spielen?





                      Kurz darauf erreiche ich Fuhlehörn und studiere erst einmal die Infotafeln.


                      Die Katastrophe.





                      Der Damm.





                      Und endlich die von Nordman schon erwähnte Geschichte des Pharisäers.





                      Ich radele kurz den Deich hoch. Die Badestelle ist verwaist. Vor zwei Wochen traf man sich hier noch zum Badevergnügen.





                      Die winzige Erhebung im Hintergrund ist die Hallig Südfall. Von hier aus führen in den Sommermonaten Kutschfahrten nach Südfall und es werden geführte Wattwanderungen angeboten. Da die Anzahl der Teilnehmer begrenzt ist und die Fahrten und Wanderungen schnell ausgebucht sind, ist es mir bisher nie gelungen, teilnehmen zu können.





                      Ich radele den Deich wieder herunter, denn jetzt führt der Radweg nach Westen. Meine Hausstrecke würde jetzt rechts entlang am Deich weiter führen. Aus Reiseradlersicht ist aber die ausgeschilderte Strecke sinnvoller. Hier hat er von Husum kommend die letzte Möglichkeit vor Dagebüll, sich mit Lebensmitteln und Getränken ein zu decken.





                      Bei Sonne sieht es hier noch viel schöner aus.














                      Schon ist Süden erreicht und nun wird es wieder windig und fängt wieder stärker an zu regnen.





                      So kommen der Geschenkeladen und die Töpferei nicht so richtig zur Geltung.





                      Hier habe ich mein Schaffell gekauft und ich könnte glatt noch eines mitnehmen. Das schwarz-weiße sieht wunderschön aus. Schon eilt die Verkäuferin herbei, um die Felle ins Trockene zu tragen. Glück gehabt, dass ich noch ein Foto machen konnte.





                      Ich radele weiter und denke: Gute Idee.





                      Und schon bin ich an der Kreuzung, an der die Straße zum altkatholischen Dom und zum Edeka abzweigt. Über den Dom habe ich oben schon viel geschrieben. Zum Edeka ist zu sagen, dass er Samstags um 12.00 Uhr schließt, Mittagspause macht und Sonntags geschlossen hat. Auf Nordstrand ist rund um die Uhr einkaufen nicht möglich, die Anzahl der Kunden ist zu klein. Eine Serviceverbesserung wurde versucht und eine Zeit lang war auch Sonntags auf. Aber es lohnt sich einfach nicht – weder die Einheimischen noch die Touristen machen ausreichend Umsatz. Für größere Anschaffungen oder zum Tanken fährt man sowieso nach Husum und kauft dann gleich bei den großen Discountern ein. Da können die beiden Supermärkte vor Ort nicht mithalten. Im Winter ist sowieso ein Supermarkt zu viel auf der Insel.

                      Obwohl der Nordseeküstenradweg geradeaus weiter geht, mache ich ein paar Bilder vom Dom und vom Friedhof. Die Kirche hat es mir aufgrund der interessanten Geschichte angetan und in der Saison kann man hier einem Vortrag über die Geschichte Nordstrands lauschen, der sehr interessant ist.

















                      Als ich zum Radweg zurückkehre, fällt mein Blick auf dieses Haus: Zu verkaufen.





                      Tatsächlich häufen sich in letzter Zeit diese Schilder. Auch Höfe oder kleine Reetdachhäuser stehen zum Verkauf.
                      Eine Überraschung ist das nicht. Das Leben auf Nordstrand ist schwieriger geworden. Die alten Leute kommen ohne Auto hier nicht weg. Nur ein Bus fährt nach Husum und der fährt die Hauptstrecke entlang. Der Schlachter hat geschlossen, die Supermärkte habe ihre Öffnungszeiten reduziert. Tourismus ist nur wenig vorhanden, denn die Insel ist ruhig, hat keinen Sandstrand und nur wenig der moderne Highlights, die heute so gefragt sind. Gut für mich und der Grund, gerne hierher zurück zu kommen, aber schlecht für die Verdienstmöglichkeiten auf der Insel. Die Saison ist kurz und im Winter haben die Camping- und Wohnmobilplätze, die Hotels und die Bäcker geschlossen. Der mobile Brötchen- und Lebensmittelverkaufswagen der Bäckerei ist vor zwei oder drei Jahren kaputt gegangen und wurde nicht mehr ersetzt. Besonders katastrophal hat sich die Insolvenz der einzigen Tankstelle ausgewirkt. Ältere Leute bekommen nun kein Benzin mehr für den Rasenmäher und die Jugendlichen müssen ihr Mofa in Schobüll oder Hattstedt betanken. Fahren sie dann zurück nach Nordstrand, ist der Tank halb leer. Hin zu kommt, dass junge Menschen heute keine alten Häuser mehr kaufen. Man baut neu im Neubaugebiet. So dünnt die Insel weiter aus.


                      Nun geht es auf einem Radweg neben der Straße weiter. Die Strecke gehört zu meiner Hausstrecke, normalerweise fahre ich sie jedoch auf den Rückweg, wenn ich aus Süderhafen komme.





                      Links geht es nach England und das Foto des Ortsschildes würde jetzt gut hier hin passen.





                      In England geht die Straße zum Pharisäerhof ab, auf dem der Pharisäer entstanden sein soll. Aber irgendwie ist mir heute nicht nach einem Umweg zumute.

                      Ich passiere die Schule Herrendeich und den zweiten Supermarkt der Insel.





                      Dann folgen wieder Natureindrücke. Der Gegenwind wird stärker und es regnet weiterhin. Zwei entgegenkommende Radfahrer fliegen dagegen förmlich an mir vorbei.








                      Und schon bin ich am Süderhafen und biege auf den Parkplatz der Mühle ein. Es ist kurz vor 13.00 Uhr: Kuchenzeit.





                      Ein wenig Sonne würde der Engel-Mühle gut stehen, denn es ist schön hier und die Bäckerei ist eine echte Empfehlung. Hier wird noch selbst in der Backstube gebacken, der Kuchen ist ein Gedicht und wer Vollkornprodukte mag, sollte das Halligbrot ausprobieren. Die Mühle selbst ist seit einigen Jahren außer Betrieb und kann beim Mühlenfest besichtigt werden. Wenn ich auf Nordstrand zelte, radele ich gerne morgens zur Bäckerei und absolviere eine kleine 22 km Aufwärmtour, die ich je nach Windrichtung modifiziere.

                      Ich mache ein Foto von der Theke, die aufgrund der Feuchtigkeit draußen leider ein wenig beschlagen ist.





                      Vor zwei Jahren habe ich beim Anbaden am Süderhafen teilgenommen, das vom Bäcker organisiert wurde. 7 Grad war die Wassertemperatur und es hat eine Heidenspaß gemacht.

                      Ich bestelle mir Torte und Kuchen. Das Café ist gut gefüllt, aber ich finde einen netten Platz am Fenster.





                      Oft ist hier die Hölle los und es empfiehlt sich, Brötchen vor zu bestellen. Mit Freude entdecke ich, dass auf dem Tisch noch richtiger Würfelzucker steht. Den habe ich als Kind gerne gelutscht.





                      Mein Kuchen kommt.

                      Vorher:





                      Nachher:





                      Meine Kleider sind immer noch feucht und ich merke, dass ich anfange zu frösteln. Da die Regenbekleidung dicht ist, liegt es wohl am Schwitzen, aber der Effekt ist natürlich der Gleiche. Ich zahle und verabschiede mich.


                      Im Hof der Mühle steht ein Schilderbaum. Ich wusste schon einmal, was es mit dem Baum auf sich hat, habe es aber vergessen. Vielleicht sind das alles befreundete Shantychöre?








                      Nun radele ich zum Süderhafen, aber ohne Sonne sieht es hier nicht so schön aus wie sonst.











                      Vor allem das Silo, das sowieso keine Schönheit ist, sieht grausam aus in dem Licht.








                      Der Radweg biegt nun auf den Pohnshalligkoog ein und führt am Deich entlang. Es ist windstill und der Regen hat aufgehört. So macht Radfahren Spaß.














                      Endlich denke ich daran, mal ein Foto von einem Gatter zu machen.





                      Zwei schwarze Schäfchen schauen mich groß an, aber als ich anhalte und die Kamera zücke, flüchten sie.





                      Dann stürzen sie zu ihren Müttern.





                      Ich nähere mich der Schäferei Baumbach. Hier bestelle ich mir gerne ein ganzes Deichlamm und lasse es mir zuschicken. Alle Teile, auch die Schulter, lasse ich in Scheiben schneiden und einschweissen, so dass ich das Fleisch besser im Tiefkühlfach verstauen kann. Die Qualität ist hervorragend. Der Preis gut. Auch ein Hofladen findet sich hier, dem ich auch heute nicht widerstehen kann, denn frisch schmeckt das Lamm am besten. Wie die Bäckerei hat sich auch dieses Geschäft einen Namen in der Region gemacht und die Kundenfrequenz ist hoch. Übrigens: Hier befindet sich an der Seite des Gebäudes auch ein WC.














                      Die Zufahrt zur Schäferei liegt am Damm, der Nordstrand mit dem Festland verbindet. Ich dokumentiere die Radwegschilder





                      und das Inseleingangsschild. Zur Erinnerung: Ich bin falsch herum unterwegs, daher kommt das Ortsschild leider zum Schluss.


                      Zuletzt geändert von Torres; 19.06.2012, 18:18.
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                        • 16.08.2008
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                        #31
                        AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                        Dann geht es auf den Radweg neben der Straße.











                        Es ist eine Fahrt mit Rückenwind – das ist mir noch nie passiert. Normalerweise ist das Befahren dieses Radwegs ein ewiger Kampf und der Wind kommt grundsätzlich aus der falschen Richtung.

                        Und dann bin ich auch schon kurz vor Schobüll.








                        Ein wohnmobillastiger Luxus-Campingplatz mit Blick auf Nordstrand.





                        Die Heckenrosen haben unter dem Regen gelitten.





                        Dann geht der Nordseeküstenradweg rechts ab Richtung Husumer Deich. Ein älteres Ehepaar rätselt, ob es lieber die kürzere Strecke fahren soll, weil es gleich regnen wird. Ich sage: Nass werden wir sowieso, ob nun 2 km länger ist egal. Hauptsache, die Landschaft ist schön. Dann gebe ich Gas. Das Ehepaar folgt mir.





                        Die Häuser hier sind sehr schön. Es ist eine noble Gegend und auch ein Reitstall ist hier angesiedelt.








                        In der Ferne die Alternative: Die Hauptstraße.





                        Nun führt der Radweg in das Deichvorland. Ich erinnere mich an meine WAI Tour, bei der ich auf dieser Strecke bei Eis und Schnee unterwegs war.









                        Dann fängt es an zu schütten. Wenn ich schütten sage, dann meine ich auch schütten. Durch den Wind verstärkt, drückt sich das Wasser in meine Regenjacke. Kaum kann man den Badestrand zur Rechten erkennen.





                        Der Radweg geht den Deich hoch.





                        Der Badestrand von Husum von der Deichkrone aus.





                        Campingplatz und Hotel auf der anderen Seite.








                        Bei strömendem Regen und Wind von vorne radele ich auf den Husumer Hafen zu.








                        Ich kaufe einen Liter frische Krabben vom Kutter. Mein Portemonnaie muss ich unter dem Vordach des Autos auspacken – es regnet zu stark.





                        Normalerweise ein dankbares Fotomotiv.









                        Direkt vor mir geht die Schranke runter. Wie habe ich das als Kind geliebt. Leider kommt gleich nur die NOB und nicht die schönen alten Schienenwagen. Während der Wartezeit wird der Regen schwächer.





                        Schnell ein Foto zur Dokumentation.





                        Auf der Brücke habe ich auch schon mal bessere Fotos von Husum gemacht. Ich bekomme mein Objektiv nicht mehr trocken.











                        Natürlich müsste ich jetzt noch das Theodor Storm Museum, das NordseeMuseum und das Schifffahrtsmuseum dokumentieren, den Husumer Marktplatz fotografieren, die Geschichte vom Schimmelreiter erklären, die Outdoorshops auflisten, bei denen man Gaskartuschen bekommt und vieles andere mehr. Aber ich mag nicht mehr. Mir ist kalt und der Regen geht mir auf die Nerven. Ich fahre Richtung Bahnhof und begründe meine Entscheidung damit, dass das meiste ja Indoor wäre.

                        An der Brücke, an welcher der Nordseeküstenradweg Richtung St. Peter abzweigt, radele ich geradeaus zum Bahnhof. Hätte ich jetzt Urlaub, wäre ich noch ein wenig gefahren, hätte dann mein Zelt in Simonsberg aufgeschlagen und gemütlich abgewettert, um den nächsten Tag in Ruhe weiter zu radeln. Aber die Termine wollen es anders. So kaufe ich eine Fahrkarte und habe Glück, denn in zehn Minuten geht der nächste Zug.

                        Als ich auf dem Bahnsteig stehe, kommt natürlich die Sonne heraus!





                        Im Zug friere ich nach kurzer Zeit so stark, dass ich mich in der Toilette umziehen und meine Daunenjacke anziehen muss.

                        Warm eingepackt und voller Eindrücke döse ich vor mich hin und erfreue mich beim Blick aus dem Fenster an einer Katze, die anscheinend das Fernweh gepackt hat.


                        Zuletzt geändert von Torres; 19.06.2012, 18:17.
                        Oha.
                        (Norddeutsche Panikattacke)

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                        • Melli135

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                          #32
                          AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                          Hallo Torres,

                          Toller Bericht und schöne Fotos - trotz des Wetters. Da bekomme ich wieder richtig Sehnsucht nach dem Meer.
                          Wenn nur die lange Anfahrt nicht wäre

                          Freue mich schon auf weitere Berichte von Dir!

                          Liebe Grüße,
                          Melli

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                          • Portaner
                            Erfahren
                            • 12.10.2011
                            • 106
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                            #33
                            AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                            Augen zu und... auf einmal werden viele Kindheitserinnerungen wach. Wie oft hab ich dort oben im Norden als Kind Urlaub gemacht. Kurze Hose, nackte Füße und ne Regenjacke an, war das ein Heidenspaß.

                            Ich liebe den Norden, das Klima, diesen einzigartigen Geruch und die wortkargen Menschen.
                            Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen,
                            dass Menschen nicht denken.

                            Arthur Schopenhauer

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                            • Torres
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                              • 16.08.2008
                              • 30688
                              • Privat

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                              #34
                              AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                              Ja. Zwischendrin habe ich gedacht, dass es schade ist, dass man den typischen Geruch und die Geräusche der Tiere und des Windes nicht in einen Reisebericht einfügen kann.
                              Oha.
                              (Norddeutsche Panikattacke)

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                              • saschadoemer
                                Erfahren
                                • 30.05.2012
                                • 125
                                • Privat

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                                #35
                                AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                                Hallo zusammen!

                                Mit Spannung lese ich den Reisebericht! Zu Nordstrand hätte ich auch ein oder zwei Bilder beizutragen!
                                Ich war im letzten Jahr dort und habe die Ruhe, die Entspannung und den Abstand zum oft hektischen Alltag sehr genossen.

                                Gerade bei deinen Bildern habe ich mich auf jeden Fall daran erinnert gefühlt, danke!

                                Da ich meine Bilder nicht in deinen Bericht untermischen möchte, stelle ich einfach den Link zur Verfügung.
                                Denke anders, denke selbst! | www.saschadoemer.de

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                                • Ditschi
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                                  • 20.07.2009
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                                  #36
                                  AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                                  Hallo,

                                  jetzt baue ich mal ein kleines outdoor-Rätsel ein.

                                  Torres Bilder von Nordstrand zeigen unter anderem die Katholische Kirche von Nordstrand mit Friedhof.

                                  Daran ist etwas weltweit einmalig.

                                  Was?

                                  Gruß Ditschi

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                                  • Torres
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                                    • 16.08.2008
                                    • 30688
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                                    #37
                                    AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                                    Ui. Das weiß ich nicht. Dass die Kirche kein Dom ist, sondern nur aufgrund der Aufschrift so genannt wird, meinst Du bestimmt nicht. Vielleicht die Fassade?

                                    Das wäre doch etwas fürs Outdoorrätsel!

                                    Was ich übrigens auch jetzt erst erfahren habe, ist, dass die Mauer, auf welcher der Austernfischer Tauwürmer pickt einen speziellen Namen hat: "Friesenwall". Derartige Mauern werden ohne irgendein weiteres Füll- oder Fugenmaterial aus Findlingen gebaut. Damit die Mauer nicht einstürzt, braucht es viel Geschick und Zeit. Natürlich kenne ich diese Grundstückseinfassungen, habe mir aber nie Gedanken darüber gemacht, dass dies etwas Besonders sein könnte.
                                    Oha.
                                    (Norddeutsche Panikattacke)

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                                    • Ditschi
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                                      • 20.07.2009
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                                      #38
                                      AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                                      Hallo,

                                      ich will kein Geheimnis draus machen, denn das hier ist nicht das outdoor-Rätsel.

                                      @ Torres, der Friedhof vor der Kirche, den Du fotografiert hast, ist ---so steht es geschrieben --- weltweit der einzige Friedhof auf einem Deich!

                                      Und die Toten sind in dem Deich bestattet.

                                      Gruß Ditschi

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                                      • Torres
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                                        • 16.08.2008
                                        • 30688
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                                        #39
                                        AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                                        Jetzt wo Du es sagst: Ich habe nie darüber nachgedacht, wieso man die Treppen zur Kirche hoch geht und der Friedhof dann oben aber auch unten liegt und man sozusagen steil nach unten gehen kann. Ein Deich. Das ist wirklich passend.

                                        Hier übrigens der unten liegende Teil des Friedhofes und hier sieht man den Deich auch ganz gut. Die Kirche ist hinter mir.


                                        Oha.
                                        (Norddeutsche Panikattacke)

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                                        • lina
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                                          • 12.07.2008
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                                          #40
                                          AW: [DE] Faszination Nordsee - Die North Sea Cycle Route und Inseltouren

                                          Uns hat ein Steinbildhauer mal erzählt, dass auch Steine eine Art "Laufrichtung" haben (ähnlich dem Fadenlauf bei Stoffen) und dass bei sorgfältigem Mauerbau auch darauf geachtet würde.

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