[CH] Ostertour im Wallis

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    [CH] Ostertour im Wallis

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    Osterzeit, Skitourenzeit. Ich habe vier Tage frei bekommen und darf mich nach Lust und Laune in den Bergen herumtreiben. Leider sagt der Wetterbericht durchwachsenes bis mieses Wetter vorraus. Im Norden dauerhaft Regen mit Schneefallgrenze bis unter 1000m sinkend, im Süden und Westen der Schweiz wechselhaft, ebenfalls teilweise mit Regen. Zudem war der März viel zu warm, unterhalb von 2000m liegt schlichtweg kein Schnee mehr, was alle niedrige Ziele ausschliesst. Meine erste Idee, die gesamten vier Tage quer durch da Monte Rosa Gebiet zu wandern kann ich somit schon wieder vergessen. Bleiben Tagestouren oder kürzere Skitouren von hochgelegenen Hütten.

    Freitag, 6.4.
    Um 4 Uhr klingelt der Wecker, Material für Skitouren und fürs Zelten wandert ins Auto, um 5 Uhr fahr ich bei Nebel und Sprühregen ab Richtung Autoverlad Realp. Das Navi leitet mich zielstrebig über mir völlig unbekannte Nebenstrassen quer durchs Appenzeller Land und führt zu den ersten Aha-Effekten ("die Ecke kannte ich noch gar nicht"). Das Wetter bleibt mies, auch in Realp hängen dichte Wolken an den Berghängen. Im Wallis der gleiche trübe Anblick, aber je mehr ich Richtung Westen fahre, desto besser wird es. Oben am Simplonpass angekommen habe ich tatsächlich Sonnenschein und Schnee ab Hospitz.


    Rechts im Bild das Hübschhorn, in der Bildmitte im Hintergrund die flache Rampe rauf zum Breithornpass (breiter Buckel am rechten Passrand)


    Einer der Gründe warum Schneeschuhe in den Alpen Skiern unterlegen sind - Hangquerungen


    Skipiste rauf zum Pass, in der Mitte das Breithorn


    Beim Aufstieg - Blick in Richtung Westen mit Fletschhorn (links) sowie der Teile der Nadelkette sowie Dom und Täschhorn


    Um 10:30 Uhr sind die Skier angelegt und ich folge der Skitrasse Richtung Breithornpass. Oben angekommen kann ich jedoch meine Idee, den Monte Leone zu besteigen, begraben. Im Wolkenmeer sieht man nichts und eine Gruppe von drei Dänen berichtet, dass sie den Aufstieg abbrechen mussten, da der Grat vereist und ungespurt war. Von den vielen Gruppen, die mir im Aufstieg entgegen kamen, war keine einzige dort. Also folge ich im Nebel einfach den Spuren des Mobs aufs Breithorn (3438m) und dann wieder runter ins Tal.


    Gipfel im Nebel


    Auf dem Rückweg, Blick Richtung Breithorn

    Netterweise reisst die Wolkendecke ab Pass auf und ich kann im aufgeweichten Schnee noch ein paar frische Spuren legen. Unten dann eine Überraschung. Da ich recht spät dran bin, ist ausser mir niemand mehr unterwegs. Als ich jedoch um eine Kante herumfahre lande ich mitten in einer grossen Gruppe an Leute. Es ist eine Prozession mit 100-150 Teilnehmenr, welche allesamt mit Schneeschuhen vom Hospiz zu einem Felsen heraufgewandert ist. Die breite Schneise, die sie dabei im aufgeweichten Schneesumpf hinterlassen haben, eignet sich hervorragend für die restliche Abfahrt, denn im ungespurten Bereich säuft man gnadenlos bis auf die Grasfläche oder den steinigen Boden ab.


    Hübschhorn, gesehen vom Pass.


    Karfreitagsprozession, mehr Leute befinden sich bereits wieder beim Abstieg.

    Nach einer kurzen Visite des ausgebuchten Hospiz beschliesse ich, das angekündigte schlechtere Wetter woanders abzuwarten. Unten in Visp nutze ich den freien Internetzugang von Mc Donalds um kurz das Wetter erneut zu prüfen. Die Lage hat sich leicht verändert mit einem schlechten Tag morgen und anschliessend wechselnder Bewölkung am So/Mo. Den Samstag könnte man für den Hüttenzustieg nutzen und dann zwei Tage Touren unternehmen. Also hoch nach Randa auf den dortigen Campinplatz, Zelt aufgebaut und den Abend verbracht


    Bietschhorn bei Sonnenuntergang


    Samstag, 7.4.


    Ein Camper!

    Der Wecker klingelt um 6:30 Uhr, aber das schlechte Wetter hört auch im Zelt, es regnet. Ein Blick raus zeigt eine dichte Wolkendecke ab 2000m, nicht wirklich ideale Bedingungen. Nach einer weiteren Runde Schlaf besorge ich mir für eine Stunde WiFi-Zugriff und lese den Wetterbericht sowie Tourenberichte aus der Ecke. Von der Monte Rosa Hütte aus könnte man starten, aber ob die noch freie Plätze hat ist ungewiss, da sie recht beliebt ist. Ein Anruf später und ich habe mein Plätzchen reserviert, bleibt nur noch der Zustieg. Ich könnte mit der Gornergratbahn ab Zermatt rauf und dann zur Hütte laufen, aber da das Wetter sich bessert beschliesse ich kurzfristig eine Alternativroute.


    Schnappschuss aus der Kabinenbahn heraus (Matterhorn)


    Und noch ein Schnappschuss - Breithorn und Roccia Nera


    Das Auto wird in Täsch deponiert, mit der Bahn geht es dann zuerst nach Zermatt und dann weiter aufs Kleine Matterhorn. Dank der Menschenmassen an der Kabinenbahn verzögert sich alles, erst um 13 Uhr bin ich am Startpunkt auf 3800m. Schnellstmöglich quere ich rüber zum Breithorn, deponiere alles unnötige und erklimme den Burschen. Zwei Bilder und eine schnelle Abfahrt später wander ich dann mit vollem Gepäck weiter Richtung Schwarztor.


    Vom Breithornplateau sieht der 4000er weniger imposant aus. Blick in Richtung Pollux und Co.

    Dort holt mich dann eine Wolkenfront ein und nimmt mir bis auf kurze Momente die Sicht. Netterweise befindet sich eine Gruppe vor Ort, welche nicht nur ebenfalls dort runter sondern auch zur Hütte will. Ich überlasse ihnen die Spur- und Spaltensuche, da sie am Seil abfahren. Gemeinsam trudeln wir nach einer tollen Abfahrt unten auf dem Grenzgletscher ein und müssen erkennen, dass es 16:45 Uhr ist und zur Hütte noch 2km Luftline und 400Hm rauf zurückzulegen sind. Ich laufe vorraus und schlage dann bei dichtem Schneefall und Nebel gegen 17:45 Uhr auf der neuen Monte Rosa Hütte ein.


    Abfahrt am Schwarztor


    Seracs am Wegesrand


    ...und das Wetter macht dicht.


    Für die Freunde des alpinen Sicherheitsthreads: So sieht eine Hütte bei mittelmässig miesem Wetter auf 50m Entfernung aus.


    Und erst auf 30m Entfernung sieht man, dass da ein dreistöckiger Klotz steht, in dem 150 Leute Platz finden - die neue Monte Rosa Hütte.

    Die Hütte ist warm, die Betten gross und es gibt Bier, was will man mehr. Nach dem Abendessn verschwinde ich gleich ins Bett, denn wenn das Wetter wie angekündigt wirklich Sontag halbwegs gut und Montag gut wird, muss man das nutzen.


    Sonntag, 8.4.
    Frühstück um 4.30 Uhr, dafür ein für Hütten aussergewöhnliche opulentes Essen. Es gibt O-Saft, Wurst und Käse (alles Selbstbedienung) sowie frisches selbstgebackenes Brot. Die Ernüchterung folgt vor der Hütte, Nebel und Schneefall sind angesagt. Nach einer kurzen Rücksprache mit anderen verkrieche ich mich wieder in die Koje, da keine Gruppe in Richtung Zumsteinspitze hoch will. Solo nachts bei solch einem Wetter auf einem Gletscher herumlatschen will ich nicht. Um 6:30 Uhr hat sich das Wetter gebessert und tatsächlich, unten rüstet sich eine Gruppe für die Zumsteinspitze.


    Beim Übergang auf den Grenzgletscher (P. 3109) - Lyskamm bei Sonnenaufgang

    Skier an, alles Gepäck mit, hinterher. Der Lyskamm zeigt sich heute von der unruhigen Seite, aus der Nordwand donnern einige grössere Eisabbrüche runter und hüllen teilweise den gesamte Gletscher in Eisnebel, aber auf der Spur selbst liegen keine Eisbrocken. Der Weg folgt dem Gletscher aufwärts, quert dann bei 3400m zum Lyskamm nach Süden hin und umgeht einen Gletscherbruch.


    Die Wolken am Breithornmassive verheissen nichts Gutes.


    Lyskammgipfel

    Oben auf 3700m ist dann die Sicht weg, dafür pfeift ein höllisch kalter Wind. Auf 3800m treffe ich auf die anderen Gruppen, denn diese sind auf dem Rückzug. Die Sicht wird zwar besser, aber bei dem Wind sind Touren schlichtweg nicht drin. Also Felle runter, zurück zur Monte Rosa. Meine Idee, dem Gletscher bis auf 4200m und dann übers Lysjoch zur Gnifettihütte zu folgen kann ich vergessen. Bei Sturm, weggewehten Spuren und potentiell einsetzendem Nebel irrt man nicht im April auf der Höhe herum.


    Aufschwung bei 3850m auf dem Grenzgletscher. Hier fliegt die Kuh, sinnlos da weiter zu gehen.


    Wolkenfahnen am Breithorn zeigen, dass oben stürmischer Wind herrscht.


    Auch in Richtung Westen hängen Wolkenfahnen an den hohen Bergen


    Im Windschatten auf der Sonnenterasse der Hütte dann vergeht der Tag, während nacheinander aus allen Richtungen die Gruppen mit gleichen Kommentaren eintreffen. An der Dufourspitze war der Wind so stark, dass man die Skier festhalten musste, da sie sonst wegflogen. Am Jägerhorn ebenfalls Sturm, eine Lawine ging dann noch in Spurnähe runter, an der Cimba di Jazzi Null Sicht und Sturm.


    Selbstgebackenes Brot wird zum Kühlen vor die Hütte gestellt.


    Aufenthaltsraum der Monte Rosa Hütte


    Von unten trudeln im Laufe des Tages immer wieder Gruppen ein, heute wird es voller als gestern. Besondere Aufmerksamkeit verursachen zwei Italiener mit UL-Ausrüstung und "Patrouille des Glaciers" Aufnähern. Mit ihren Carbonfaserstiefeln und Rennlatten heben sie sich doch vom Rest ab und ihre Freude über den erfolgreichen Hüttenzustieg begiessen sie kräftig. Im Laufe des Abends zeigt sich dann, dass die Kombination aus Höhe, wenig Flüssigkeit unterwegs und reichlich Wein suboptimal ist. EIgentlich wollen die Jungs noch runter ins Tal, scheitern jedoch kläglich beim Anlegen der Skier. Statt dessen eiern sie abwechselnd alternativ üebr die Sonnenterasse oder in voller Montur auf der Suche nach dem Partner quer durch den Aufenthaltsraum. Nachdem sich noch einer der beiden über das Geländer am Hütteneingang lehnt und die (nicht vorhandenen) Fische füttert ("Würfelhusten"), werden sie vom Wirt zwangsweise im Winterraum untergebracht.


    Sonnenuntergang am Matterhorn



    Montag, 9.4.
    4:30 Uhr, Frühstück. Draussen scheint der Mond, der Himmel ist wolkenlos, es geht kein Wind. Sieht also endlich nach gutem Wetter und einem Gipfel aus. Auf den Grenzgletscher habe ich keine Lust, also wandere ich zusammen mit den anderen Gruppen rauf in Richtung Dufourspitze.


    Frühmorgens, Lyskamm im Vollmondlicht.


    Es wird langsam hell - Blick über den Grenzgletscher Richtung Zermatt


    Schon beim Sonnenaufgang zeigen sich jedoch die ersten dicken Föhnfische, das nächste schlechte Wetter ist im Anmarsch. Und tatsächlich, je höher es geht, desto mieser wird es wieder. Das übliche Spiel, Wolken, Wind, Schneefall. Die 4000er Grenze überschreiten wird passenderweise zum Auftakt der Heliskier. Auf 4100m befindet sich ein Landeplatz, und dort spuckt alle paar Minuten ein Hubschrauber wieder einen Trupp zahlfreudiger Gäste aus, welche zwar in der Regel Lust auf die Abfahrt, aber keinerlei Interesse am Aufstieg haben.


    Die ersten Sonnenstrahlen erreichen das Weisshorn.


    Matterhorn und Dent d'Herens im ersten Licht


    Föhnfisch über den Gipfeln im Westen - wieder ist schlechtes Wetter im Anmarsch.

    Ein Heli bringt jedoch eine Gruppe mit, über die ich mich dann doch freue. Ein Bergführer mit zwei englischsprachigen Gästen am Seil quert rüber zur Spur und steigt Richtung Gipfel auf. Er folgt zunächst dem Tross bis zu einem kurzen steilen Aufschwung, den alle zu Fuss erklimmen müssen. Oben an der Kante herrscht Ratlosigkeit, denn dahinter befindet sich eine 20m breite Spalte.


    Fröhlich ruppiges Seilgewirr auf 4400m.


    Im Seilgewirr zerrt er seine Kunden dort rauf und während der Rest Alternativen diskutiert, versucht er der Kante entlang etwa 150m nach links zu folgen, denn dort geht die richtige Spur einen Trichter rauf. Alle drehen um, und so lege ich ebenfalls meine Eisen an, um wieder runterzusteigen. Ein letzter Tourengeher auf der Suche nach seiner Gruppe kommt dann zurückgetapst mit dem Satz "wo bleibt ihr, da geht es rüber...". Also Skier schultern und der Kante folgen und ja nicht zu weit in den weichen Schnee. Deutlich sieht man kleinere Löcher, die irgendwo tief ins Schwarze führen und geügend Raum für Freiflüge bieten. Am Ende des Weges heisst es dann Skier an und über eine etwa 50cm breite offene Spalte rüberzuwandern (mit Skiern kein Problem), dann sind wir wider auf der Originalroute.


    Ausbruch nach links über die Eisrippe. Hier bitte keinen Walzer tanzen, unter dem Schnee verbirgt sich schon die Abrisskante.

    Die restlichen hundert Höhenmeter spurt der Bergführer dann fleissig durch den Pulverschnee aufwärts und ich folge dem Dreierpaket gemütlich nach. Kurz unterm Silbersattel folgt eine abgeblasene Strecke, woran der erste der beiden Gäste scheitert. Auch nach viel Gezerre durch den Bergführer schafft er es nicht, weiter zu gehen und nachdem die mittlerweile eingetroffenen Gruppen 5 Minuten dem Gewürge zusehen durften, drehen sie um.


    Ende der Tour - Silbersattel im Sturm.

    Oben am Sattel dann das Spiel vom Vortag, Sturm, Schneegestöber, Nebel, keine realistische Chance, die restlichen Meter am Seil hochzuklettern und dann über den ausgesetzten Grat zum Hauptgipfel zu gelangen. Also Felle runter, Abfahrt. Diese entschädigt wirklich für den verpassten Gipfel. Zunächst steil durch unverspurte Hänge mit 30m Pulverschnee runter bis auf 4200m, dann weiter über flache Pulverschneehänge Richtung Hütte.


    Blick zurück zum Sattel, die Spurt zieht sich von rechts nach links durch den Bruch.


    "Skipiste" in Richtung Hütte.


    Lyskamm mit Wetterfahne


    Die wenigen verharschten Bereiche stellen kein Problem dar, man bleibt einfach in dem pistenmässig flach gefahrenen Bereich, den Touren- und Heliskifahrer hinterlassen haben. Auf der Hütte herrscht reges Treiben, die Terasse ist voll belegt, knapp die Hälfte der Leute sind mit Abfahrtskier ausgerüstet, also eindeutig per Heli angekommen. Man kann zu dem ganzez Zeug stehen wie man will, immerhin sorgen sie für Umsatz auf der Hütte, die Bergführer haben etwas zu tun und die Air Zermatt verdient auch etwas dazu.


    Einstieg in die Route unterhalb der Hütte.


    Übersicht der Achterbahnfahrt entlang des Bruchs.


    Nach einem (Fast)gipfelbier kommt der wirklich entspannte Teil der Abfahrt. Ab Hütte folgt eine Spur zunächst am Rand eines Abbruchs des Grenzgletschers runter bis auf etwa 2600m und dann etwa 6km weit über diesen hinweg bis zum unteren Ende auf 2400m. Nach etwas Kurverei bedeutet dies entspanntes Gleiten, während links und rechts die Berge an einem vorüberziehen.


    da ging es am Samstag runter - die Abfahrtsroute vom Schwarztor


    Blick zurück, Gipfel in Wolken.

    Die letzen 500m sind dann wieder etwas Achterbahn, herum um herausragende Felsen und dem Gletscherbach mit dem Highlight am Ende - dem Felsdurchbruch, den der Bach sich gegraben hat. Dabei handelt es sich um einen etwa 10m breiten Einschnitt im fels, welcher links und rechts von steilen Felswänden begrenzt wird. Solange genügend Schnee und Eis vorhanden ist kann man auf dem Bach die 200m durch die Klamm folgen.


    Beim Eingang des Felsdurchbruchs. Das letzte Bild, dann gab der Akku nach 644 Bildern und rund 30 Minuten Videomaterial auf

    Nach etwas Achterbahn in diesem Abschnitt geht es dann letztendlich dem Bach (Gornera) folgend bis zu einer Brücke auf 1945m, dann kurz zu Fuss etwas aufwärts und letztendlich der Skipiste folgend runter nach Zermatt, wo die Ostersktage leider enden.
    Zuletzt geändert von Becks; 11.04.2012, 14:59.
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  • Becks
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    #2
    AW: [CH] Ostertour im Wallis

    Jetzt muss ich mal sehen, wie ich die Videos in ein weniger speicherfressendes Format umgewandelt bekomme. Der Fahrstil lässt dabei zu wünschen übrig, aber all zu offensiv und mit Elan fährt man nicht, wenn man sich eine D7000 auf der Brust fixiert und damit den Berg runter fährt, während diese das Ganze filmt.
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      #3
      AW: [CH] Ostertour im Wallis

      Klasse, besten Dank!
      Da macht einem das momentan fernbleibende Frühlings-Wetter gar nichts mehr aus, im Gegenteil!

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        #4
        AW: [CH] Ostertour im Wallis

        Danke für Deinen Bericht. Ich wollte schon immer mal wissen, wie es zu Ostern an der Monte Rosa Hütte ist.

        Zitat von Becks Beitrag anzeigen
        Zudem war der März viel zu warm, unterhalb von 2000m liegt schlichtweg kein Schnee mehr, was alle niedrige Ziele ausschliesst.
        Ich hab's sogar unter 1000m geschafft, noch Ski zu fahren.

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          #5
          AW: [CH] Ostertour im Wallis

          und ich dachte noch, der typ mit der roten jacke und der riesen-kamera sieht aus wie beck's vom ODS...aber von vorne:

          aufgrund von knie- sowie wetterproblemen hab ich mich beschlossen, über ostern nur ne 2-tägige tour auf die dufourspitze zu machen. bin also am sonntag von zermatt her über die von becks beschriebene abfahrtsroute zur hütte rauf gelatscht. abends hab ich mich mit nem hüttengehilfen um die beiden patrouilleure gekümmert (nach ca. 30min ergebnislosem versuch hattens schliesslich doch beide geschafft, ihre skier anzuziehen. dachte, ne abfahrt wäre in deren zustand zu gefährlich und hab ihre skier wieder abgezogen...woraufhin sie wieder ca. 30min hatten um erneut bereit zu sein ).

          sonntags dann ebenfalls frühmorgens losgewackelt. auf 4150m war für mich schon schluss, da meine seilpartnerin ihre füsse und finger nicht mehr spürte. zurück zur hütte und warten bis meine beiden andern kollegen vom gipfel zurückkamen. naja, fast vom gipfel, die fixseile sind sie noch rauf, aber den 20m-grat bis zum kreuz haben sie dann aufgrund des windes auch ausgelassen.

          als die beiden also zurück zur hütte kamen, setzte ich mich noch zu ihnen an den tisch. vis-a-vis von ihnen sass, wie gesagt, so einer mit roter jacke und riesen kamera, der solo unterwegs war. auf so nem gletscher...nix für mich!

          falls du mittlerweile weisst welcher typ ich war: sorry becks, war wohl nicht sehr freundlich dort, bisschen deprimiert weil ich so früh umkehren musste
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            #6
            AW: [CH] Ostertour im Wallis

            sehr schöne Bilder !!!!
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            • Becks
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              #7
              AW: [CH] Ostertour im Wallis

              Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen
              als die beiden also zurück zur hütte kamen, setzte ich mich noch zu ihnen an den tisch. vis-a-vis von ihnen sass, wie gesagt, so einer mit roter jacke und riesen kamera, der solo unterwegs war. auf so nem gletscher...nix für mich!

              falls du mittlerweile weisst welcher typ ich war: sorry becks, war wohl nicht sehr freundlich dort, bisschen deprimiert weil ich so früh umkehren musste
              So trifft man sich also zufällig mitten in den Bergen. Püüh, mir fällt gerade dein Gesicht nicht ein, ich hab mich mit so ziemlich jedem unterhalten, der da irgendwann durchgewandert ist.

              Der Gletscher war imo vergleichsweise harmlos und einige der "gesicherten" Gruppen waren unsicherer unterwegs als ich. Wenn sich da eine 6-Mann Raupe mit halber Skilänge Abstand zum Vordermann hochbewegt, dann reicht da u.U. aus wenn der erste wo reinfällt, der Rest folgt dann automatisch dank Seil. Auch die Zweiergruppe mit 3m Seilabstand (inkl herumgezogenes Schlappseil) war da am Hang nur gefühlt sicherer. Man bleibt einfach auf dem Pfad, lässt andere Spuren, bewegt sich auch bei Pausen nicht nur nur weniger cm neben die Spur und lässt die Skier immer an. Kombiniert mit etwa 15-20kg weniger Körpergewicht als die meisten anderen kommt da noch ein Puffer mit rein.

              Und bei der Abfahrt war eh jeder solo unterwegs, da ist kein Unterschied.

              Alex
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              • Benzodiazepin
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                #8
                AW: [CH] Ostertour im Wallis

                Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                So trifft man sich also zufällig mitten in den Bergen. Püüh, mir fällt gerade dein Gesicht nicht ein, ich hab mich mit so ziemlich jedem unterhalten, der da irgendwann durchgewandert ist.
                macht nix, du warst definitiv auffälliger unterwegs als ich


                Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                Der Gletscher war imo vergleichsweise harmlos und einige der "gesicherten" Gruppen waren unsicherer unterwegs als ich. Wenn sich da eine 6-Mann Raupe mit halber Skilänge Abstand zum Vordermann hochbewegt, dann reicht da u.U. aus wenn der erste wo reinfällt, der Rest folgt dann automatisch dank Seil. Auch die Zweiergruppe mit 3m Seilabstand (inkl herumgezogenes Schlappseil) war da am Hang nur gefühlt sicherer.
                da hast du recht. man muss das seil natürlich schon richtig anwenden, sonst bringts nix.
                vielleicht bin ich aber auch nur übervorsichtig was spalten angeht
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                  #9
                  AW: [CH] Ostertour im Wallis

                  OT: Gut dass ich alle Details jetzt erfahre, sonst hätte ich mir echt Sorgen gemacht .

                  Benzo: ist auch richtig so!
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                  • Becks
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                    #10
                    AW: [CH] Ostertour im Wallis

                    Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen
                    macht nix, du warst definitiv auffälliger unterwegs als ich
                    ^

                    Nun ja, bei aller Diskussion im Forum, die Kamera geht schlichtweg nicht als UL durch. Trag ich aber gerne, die Bilder sind es wert.
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                      #11
                      AW: [CH] Ostertour im Wallis

                      Schönes Oster-Wochenende. Witzigerweise befand ich mich am Sonntag Nachmittag unmittelbar über euch im Luftbus.

                      Dachte mir schon die da unten kommen dir bekannt vor.

                      Gruss Kamille

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                        #12
                        AW: [CH] Ostertour im Wallis

                        Und noch ein paar Videoschnipsel vom Wochenende


                        Protziger Titel für das erste Youtube Video Aufnahme vom 8.4. an der Hütte. Da wird deutlich, daß der Wind nicht ganz so ohne war.

                        (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

                        Und ein erster Versuch am letzten Tag, mit dem Fotoapparat zu filmen und den Hang runter zu fahren. Ging gut bis zur erste Kurve, dann verhakte sich einer der Stöcke im Ski. Gelernt: so geht das nicht.

                        (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )
                        Zuletzt geändert von Becks; 11.04.2012, 22:00.
                        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                        • Gast-Avatar

                          #13
                          AW: [CH] Ostertour im Wallis

                          @Becks Interessanter Bericht. Ganz schön voll ist es in den Alpen ... ;)

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                          • rhs
                            Gerne im Forum
                            • 08.09.2011
                            • 77
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [CH] Ostertour im Wallis

                            Besten Dank für dein spannender Bericht.

                            Wir hatten mit der JO des SAC vier Tage im Silvrettagebiet (Silvrettahütte) geplant. Infolge schlechten Wetter fuhren wir schlussendlich in's Tessin zum klettern. Schön, dass du noch einigermassen gutes Wetter gefunden hast.

                            @ Bergtroll

                            Ostern sind fast immer voll. Insbesondere im Süden, wenn im Norden schlechtes Wetter herrscht.

                            Gruss

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                            • Becks
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                              • 11.10.2001
                              • 19609
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                              #15
                              AW: [CH] Ostertour im Wallis

                              Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen
                              vielleicht bin ich aber auch nur übervorsichtig was spalten angeht
                              Du hättest die Gesichter sehen sollen, als mich einer auf das fehlende Seil ansprach und ich nur meinte: "ich schlepp stattdessen die Kamera".
                              Ernsthaft: wenn Du das als "herbe Ecke" bezüglich Spalten ansiehst würde ich nicht über die italienische Route den Mont Blanc angehen. Der Bereich oberhalb der Gonella ist übel. Und das hier war kein Vergleich zu den aufgeweichten Brücken, über die wir an der d´Herens geschlichen sind, oder der kriminellen Schlucht, über die mich mein Kollege am Tödi geleitet hat.

                              Ich wiege rund 20kg weniger als andere (mich haben Leute schon als Elfe verflucht, weil ich noch dort ohne Einzubrechen herumwander wo andere längst wühlen), hab immer andere vorghenen lassen und bin bei der Abfahrt ausser in flachen Bereichen strikt im gespurten Bereiche geblieben.

                              Schade dass Ant nicht mehr da ist, der ist mal mit ausgestreckten Armen und einem Eisbeil in jeder Hand solo im Aletschgebiet einen Gletscher runter in der Hoffnung, beim Einbrechen mit den Armen hängen zu bleiben.
                              After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                              • Gast-Avatar

                                #16
                                AW: [CH] Ostertour im Wallis

                                OT: Gibt es im Internet einen guten, detaillierten Link zum Thema "Erkennen und Umgehen von Spalten, Vermeiden von Spaltenstürzen, Einsatz einer Sonde, Selbstrettung usw."? Wo man was lernen kann also?

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                                • rhs
                                  Gerne im Forum
                                  • 08.09.2011
                                  • 77
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [CH] Ostertour im Wallis

                                  Zitat von Bergtroll Beitrag anzeigen
                                  OT: Gibt es im Internet einen guten, detaillierten Link zum Thema "Erkennen und Umgehen von Spalten, Vermeiden von Spaltenstürzen, Einsatz einer Sonde, Selbstrettung usw."? Wo man was lernen kann also?
                                  Hmm... zum erkennen weiss ich keinen Link. Am besten über Erfahrung. Grundsätzlich ist es auch logisch, z.B. wo der Schnee heller ist kann eine Spalte drunter sei etc. Dann Geometrie des Gletscher's beachten, wo verreisst es Ihn, wo ist Zug und wo Druck drin.

                                  Zur Spaltenrettung etc:
                                  Am besten Kurse bei DAV, SAC, ÖAV etc. besuchen. Da lernt man sehr viel.

                                  Hier versch. Merkblätter:
                                  http://www.sac-cas.ch/index.php?id=1113
                                  Konkret mit Spaltenrettungen:
                                  http://www.sac-cas.ch/fileadmin/pdf/...905_1001_d.pdf

                                  Ich kann übrigens das Buch "Bergsport Sommer" vom SAC empfehlen.

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                                  • Benzodiazepin
                                    Fuchs
                                    • 12.03.2012
                                    • 1322
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                                    #18
                                    AW: [CH] Ostertour im Wallis

                                    Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                                    Ernsthaft: wenn Du das als "herbe Ecke" bezüglich Spalten ansiehst würde ich nicht über die italienische Route den Mont Blanc angehen. Der Bereich oberhalb der Gonella ist übel. Und das hier war kein Vergleich zu den aufgeweichten Brücken, über die wir an der d´Herens geschlichen sind, oder der kriminellen Schlucht, über die mich mein Kollege am Tödi geleitet hat.

                                    Ich wiege rund 20kg weniger als andere (mich haben Leute schon als Elfe verflucht, weil ich noch dort ohne Einzubrechen herumwander wo andere längst wühlen), hab immer andere vorghenen lassen und bin bei der Abfahrt ausser in flachen Bereichen strikt im gespurten Bereiche geblieben.
                                    da hast mich falsch verstanden. bin auch schon auf zerklüfteteren gletschern unterwegs gewesen als dem monte rosa gletscher. aber: halt lieber nicht alleine und wenn schon angeseilt, dann mit genügend abstand, so dass der domino-effekt ausbleibt.

                                    ausserdem zähle ich mich eher zu den wühlern als den elfen, was das gletscherverhalten vielleicht auch beeinflusst
                                    experience is simply the name we give to our mistakes

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                                      AW: [CH] Ostertour im Wallis

                                      Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                                      ^

                                      Nun ja, bei aller Diskussion im Forum, die Kamera geht schlichtweg nicht als UL durch. Trag ich aber gerne, die Bilder sind es wert.
                                      aber das Stativ hattest du hoffendlich nicht mehr mit, wenn ich mir die Nachtaufnahmen so ansehe.

                                      Schöner Bericht.
                                      Überzeugter Rückfidel-Dingsbums-Verschluss Benutzer

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                                        AW: [CH] Ostertour im Wallis

                                        Da kriegt man direkt wieder Fernweh! Echt klasse Aufnahmen. Danke für den Bericht!
                                        hugsforhikers.com - outdoor & nachhaltigkeit

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