Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

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  • Ausbrecherin
    Anfänger im Forum
    • 29.01.2012
    • 34
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    • Meine Reisen

    #81
    AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

    Coole Seite, danke!

    Oh oh oh,
    dann werd ich den Forrester wohl nicht so schnell kennenlernen.
    Warum haben Männer mit sowas nie Probleme??

    Wenn ich mit meinem Freund wandern geh,
    ist es immer das Gleiche:

    er läuft mir vieeel zu langsam,
    und anders herum... Und wo treffen wir uns dann wieder?
    Wenn die Seilsicherungen auftauchen.. Da werde ich dann ganz langsam
    und brüll ihn an, wenn er es wagt, zu schnell zu laufen.
    Immer das Gleiche... mir tut es hinterher auch immer leid - ehrlich!

    Ihn juckt das gar nicht, solange er festen Boden unter den Füßen hat.

    Heilbronner Weg ist ein guter Tipp, hab mich grad reingelesen.
    Sehr schöner Weg!

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    • MatthiasK
      Dauerbesucher
      • 25.08.2009
      • 923
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      • Meine Reisen

      #82
      AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

      das war ein Scherz mit dem Forrester Pass!
      3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

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      • Ausbrecherin
        Anfänger im Forum
        • 29.01.2012
        • 34
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        • Meine Reisen

        #83
        AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

        Oh
        Ja sag das doch gleich!

        Was anderes interessantes hab ich grad entdeckt

        "One thing is "tougher" and that is that the first 50 miles of the PCT are heavily used by illegal immigrants and drug smugglers, especially the first 25 miles or so. Some the the smugglers adn "coyotes" leading the illegals are armed; a Border Patrol officer was tragically killed recently near Campo, where the PCT starts. Since hikers can appear a lot like these people, that adds a challenge and a risk. "

        Was sagst Du dazu??

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        • Ausbrecherin
          Anfänger im Forum
          • 29.01.2012
          • 34
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          • Meine Reisen

          #84
          AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

          http://www.pcta.org/copper/albums/us...sterPass01.jpg

          ja und da, da sieht man doch au ganz schön weit runter!!!

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          • heron
            Fuchs
            • 07.08.2006
            • 1745

            • Meine Reisen

            #85
            AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

            Zitat von Ausbrecherin Beitrag anzeigen
            Oh
            Ja sag das doch gleich!

            Was anderes interessantes hab ich grad entdeckt

            "One thing is "tougher" and that is that the first 50 miles of the PCT are heavily used by illegal immigrants and drug smugglers, especially the first 25 miles or so. Some the the smugglers adn "coyotes" leading the illegals are armed; a Border Patrol officer was tragically killed recently near Campo, where the PCT starts. Since hikers can appear a lot like these people, that adds a challenge and a risk. "

            Was sagst Du dazu??
            Mexikaner, die über die Grenze kommen, haben vor allem eines im Sinn: unauffällig bleiben
            Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
            Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

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            • MatthiasK
              Dauerbesucher
              • 25.08.2009
              • 923
              • Privat

              • Meine Reisen

              #86
              AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

              Ich kann dazu gar nichts sagen weil ich keine getroffen hab, aber soviel dazu:

              1. Du bist nicht allein
              2. Die Border Patrol ist recht stark vertreten die ersten 300 meilen

              Sie müssen aber natürlich davor warnen weil es nunmal "drug-runners" und andere Menschen gibt die versuchen über die Grenze zu kommen.
              Was ich empfehlen kann ist gleich am ersten Tag die 21 Meilen nach Lake Morena zu laufen und dort zu schlafen, am Hauser Creek 15 Meilen nach der Grenze würde ich nicht allein pennen wollen

              Dieses ganze PCT Geschreibe weckt zu starke Sehnsüchte in mir, ich muss jetzt damit aufhören.DamnIt.
              3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

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              • Ausbrecherin
                Anfänger im Forum
                • 29.01.2012
                • 34
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                • Meine Reisen

                #87
                AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

                Süß

                Na das macht doch nichts,
                läufst halt in 2 Jahren nochmal mit mir zusammen!

                Ach noch so lange hin,
                das kann schon frustierend sein.

                Aber ich seh es positiv:
                jetzt kommt wieder der Frühling,
                dann geht es in die Berge am Wochenende oder
                auch unter der Woche - ein hoch auf den Schichtdienst

                Gibt ja auch bei uns in Deutschland wunderschöne Stellen!
                Wo Du doch sowieso im Skigebiet wohnst! Wie toll muss
                das sein, jeden Tag beim Aufstehen die Berge zu sehen.

                Bin im Sommer oft an den Forggensee mit dem Motorrad.
                Hab ne gute Stunde Fahrzeit!
                Und ich bekomm jedes Mal ein Kribbeln im Bauch,
                wenn ich sie wieder sehe: die Berge!!

                Schönen Abend

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                • German Tourist
                  Dauerbesucher
                  • 09.05.2006
                  • 849
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #88
                  Thruhiker mentality

                  Die ganze Diskussion hier hat mich jetzt veranlasst, mal zusammenzufassen, was meines Erachtens einen "erfolgreichen" thruhiker ausmacht. Die ganze Diskussion hier geht nämlich aus meiner Perspektive um die falschen Dinge. Für einen erfolgreichen thruhike muss man nicht wahnsinning fit sein. Es ist auch nicht der Forrester Pass, die illegalen Immigranten oder ärgerliche Mitwanderer, die einen zum Abbruch eines thruhikes bringen.
                  Bevor man sich auf ein solches Abenteuer einlässt, sollte man sich viel eher fragen, ob man die mentalen Fähigkeiten mitbringt, so einen thruhike erfolgreich und mit Freude durchzustehen.
                  Aus meiner Erfahrung aus über 4 Jahren Wandern, Radfahren und Paddeln sind es folgende 4 Eigenschaften, die einen zum erfolgreichen thruhiker, thrupaddler oder Langstreckenradler machen:

                  Entschlossenheit und Willenskraft
                  Die Fähigkeit, mit widrigen Situationen klarzukommen
                  Eine wahre und realistische Freude daran, draussen zu sein
                  Die Reduktion auf das Wesentliche (less is more)

                  Ich habe hier auf meinem Blog sehr genau ausformuliert, was ich ich damit meine und hoffe, dass ich damit den potentiellen thruhikern mal ein paar Denkanstösse geben kann.
                  http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

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                  • Ausbrecherin
                    Anfänger im Forum
                    • 29.01.2012
                    • 34
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #89
                    AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

                    Hallo Christine,

                    schön zusammengefasst.

                    Natürlich steht der Wille an vorderster Stelle!!!
                    Sonst würde ich diese Zeilen hier nicht schreiben,
                    wenn ich nicht überzeugt davon wäre, ich will das durchziehen!

                    Ich finde dennoch, man sollte sich über die Wanderung bewusst werden,
                    sich selbst nicht überschätzen. Denn das ist einer der Hauptgründe für
                    teilweise tödliche Unfälle in den Bergen. Weil die Wanderer sich überschätzen.

                    Darum finde ich, dass die Vorbereitung auch einen wichtigen Teil des
                    Hikes ausmacht. Was es dann mental mit mir macht, kann ich jetzt noch nicht wissen.
                    Aber ich hab mit Sicherheit ein besseres Gefühl, wenn ich mich vorbereitet habe.
                    Sei es mental oder körperlich. Das gehört doch auch dazu, sich auf dieses Abenteuer
                    einzulassen..

                    Und das Forum ist ja dazu da, Erfahrungen auszutauschen,
                    um andere junge unerfahrene Hiker davor zu bewahren, die gleichen Fehler zu machen


                    Wie haben eure Freunde / Partner auf euren Entschluss zur Wanderschaft reagiert?

                    Kommentar


                    • Ausbrecherin
                      Anfänger im Forum
                      • 29.01.2012
                      • 34
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #90
                      AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

                      @ Christine

                      Was ich Dir einmal sagen möchte,
                      Du kannst Dich sehr schön ausdrücken.
                      Das denk ich mir jedes mal bei Deinen Einträgen.

                      Wirklich sehr schöner Sprachstil!

                      Auch in den Reiseberichten,

                      weiter so!!!

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                      • heron
                        Fuchs
                        • 07.08.2006
                        • 1745

                        • Meine Reisen

                        #91
                        AW: Thruhiker mentality

                        Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
                        Entschlossenheit und Willenskraft
                        Die Fähigkeit, mit widrigen Situationen klarzukommen
                        Eine wahre und realistische Freude daran, draussen zu sein
                        Die Reduktion auf das Wesentliche (less is more)
                        Christine,
                        du erwähnst hier mit keinem Wort chronischen Schmerz - ist das kein Thema für dich?
                        Und ich spreche hier zum Beispiel von Sehnenscheiden- und Schleimbeutelentzündungen; chronisch überdehnten Muskeln; von allen bewegten Teilen an deinem Körper, die umso mehr schmerzen je mehr Kilometer sie machen ... müssen ; von einer Anatomie, die nach jeder längeren (Mittags-)Pause 15-20 min braucht, um wieder einigermassen flüssig und schmerzfrei zu funktionieren ...
                        Ich kann da ja auf reichlich Erfahrung zurückblicken - Sehnenscheidenentzündung der Achillessehne, Schleimbeutelentzündung an beiden Knien (goose feet), überdehnter Vastus medialis, Abende wo Ibu die einzige Möglichkeit ist einzuschlafen, ...
                        Für mich ist das eine Gratwanderung zwischen dem Willen zu gehen - und man kann auch mit oben genannten Problemen noch gehen, langsam, mühselig, aber es gibt eh keine Alternative in der Situation - und der Beschädigung des Körpers, der schon sagt, dass er das nicht soo gut findet.

                        Wie gehst du damit um, oder ist das konstitutionsbedingt nur mein Problem?
                        Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
                        Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

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                        • Ausbrecherin
                          Anfänger im Forum
                          • 29.01.2012
                          • 34
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #92
                          AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

                          Hallo Heron!

                          Das finde ich einen sehr interessanten Einwurf von Dir,
                          ich hatte das wohl unterschätzt.

                          Dachte, die ersten 6 Wochen sind am Härtesten und dann hast Du Deine
                          Kondition und das Läufen fällt leichter. Entzündung der Achillessehne hört sich
                          sehr schmerzhaft an!

                          Tipps, wie man sowas umgehen / vorbeugen kann?

                          Langsamer Laufen?
                          Sehnen kühlen?
                          Öfter kurze Pausen?


                          Gruß!

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                          • Ausbrecherin
                            Anfänger im Forum
                            • 29.01.2012
                            • 34
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                            • Meine Reisen

                            #93
                            AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

                            Laufen sollte es heissen! :-)

                            Kommentar


                            • Enja
                              Alter Hase
                              • 18.08.2006
                              • 4750
                              • Privat

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                              #94
                              AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

                              Das Finden der eigenen Grenzen und ihr Hinausschieben finde ich interessanter, als das reine Abhaken von Langstrecken. Insofern würde ich mich wohl eher nicht unvorbereitet auf den Weg machen. Je mehr km ich hinter mir habe, desto besser weiß ich, was geht und was nicht.

                              Wie alles, ist das eine Gratwanderung. Schmerzen halten mich von relativ wenig ab. Allerdings möchte ich mir keinen bleibenden Schaden zufügen. Und dazu kann es schnell kommen, wenn man Schmerzen nicht ernst nimmt. Schließlich sind das Warnzeichen.

                              Da habe ich mir eigentlich fest vorgenommen, künftig netter zu mir zu sein. Einen "krummen" Fuß, weil ich mich von zwei gebrochenen Mittelfußknochen nicht vom Beenden der Tour abhalten ließ, habe ich schon.

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                              • German Tourist
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                                • 09.05.2006
                                • 849
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                                #95
                                AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

                                @Heron: Ich persönlich bin bisher glücklicherweise von dergleichen Dauerschmerzen verschont geblieben - toi, toi, toi! Die einzigen Probleme mit dem Bewegungsapparat sind nach "Einrenken" beim Chiropraktiker wieder verschwunden.
                                Ob meine AT oder PCT Mitwanderer unter ähnlichen Problemen litten, ist schwer zu sagen. Gerade die Amerikaner sind nicht sehr zimperlich, wenn es um Medikamenteneinnahme geht und nicht umsonst heisst Ibuprofen bei den Thruhikern Vitamin I. Ich kenne tatsächlich eine ganze Menge thruhiker, die jeden Tag, sozusagen prophylaktisch, Ibuprofen vor dem Einschlafen genommen haben.
                                Die klassischen Probleme mit dem Bewegungsapparat auf den Trails sind "stress fractures", also Belastungsbrüche und shin splints (Schienbeinkantensyndrom), beides zwingt in der Regel zum baldigen Abbruch. Ich habe oft den Eindruck gewonnen, dass diese Verletzungen oft vermieden werden hätten können. Warum? Gerade auf dem AT und oft auch noch auf dem PCT unterliegen viele Hiker einem Herdentrieb. Sie wollen nicht alleine laufen und unbedingt in einer Gruppe mit anderen sein. Nur leider richtet sich das Tempo dieser Gruppe dann meist am schnellsten hiker aus. Keiner will "zurückbleiben" oder sich auch nur eine Blöße geben und sagen, dass ihm das zu schnell ist. Und um dann nicht den Anschluss zu verlieren, laufen einige dann einfach schneller und länger, als das für ihren Körper gut ist. Wenn dann die Warnsignale lange genug überhört worden sind, kommt es zu den o.g. Verletzungen. (Ich bin allerdings sicher, dass das nicht Herons Problem ist.)
                                Erfahrene Langstreckenwanderer laufen nur in ihrem eigenen Tempo und daher fast immer alleine. Auch wenn ich mit anderen unterwegs war, läuft man in der Regel tagsüber alleine und trifft sich halt zur Mittagspause oder zum Zelten.
                                http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

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                                • Wildniswanderer
                                  Erfahren
                                  • 08.11.2008
                                  • 402
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #96
                                  AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

                                  Ich hätte auch vermutet, dass eine höhere Zahl der Abbrüche auf den langen Wegen auf Gesundheitsprobleme zurückzuführen sind.
                                  Es wird zwar immer betont, dass das Gehen die natürlichste Sache der Welt ist, und der menschliche Körper perfekt daran angepasst. Ich bin auch davon überzeugt, dasss das grundsätzlich stimmt, allerdings nehme ich an, dass viele Thruhiker vor ihrer Langstreckenwanderung zwar ein gewisses Trainingsprogramm absolvieren, aber der ganze Sehnen- und Bänderapparat passt sich halt viel langsamer an Belastungen an, als beispielsweise das Herz- Kreislaufsystem.
                                  Und so, ohne langjährige vorherige Gewöhnung des Körpers an das Langstreckengehen sind bestimmt tausende von Kilometern am Stück eine ziemliche Belastung für die meisten Thruhiker, was dann leicht zu ortopädischen Problemen führen kann. Natürlich gibt es dabei konstitutionelle Unterschiede, aber ich denke eine sehr langfristige Gewöhnung des Körpers an lange Gehstrecken ist schon wichtig.
                                  http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                                  • Enja
                                    Alter Hase
                                    • 18.08.2006
                                    • 4750
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #97
                                    AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

                                    Nehmen wir mal das hier:

                                    Was ich empfehlen kann ist gleich am ersten Tag die 21 Meilen nach Lake Morena zu laufen und dort zu schlafen, am Hauser Creek 15 Meilen nach der Grenze würde ich nicht allein pennen wollen
                                    21 Meilen sind 33,81 km. Das ist doch schon mal eine Hausnummer. Ich könnte das zum Beispiel nicht "am Stück" laufen. Das lässt sich mühelos um das eigene Haus herum ausprobieren.

                                    Die nächste Frage ist dann, ob man das erforderliche Pensum Tag um Tag laufen kann. Auch da würde ich, bevor ich mich auf eine monatelange Tour mache, mal zu Hause vielleicht eine einwöchige probieren.

                                    Eine realistische Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit ist besonders wichtig, wenn man vorhat, sich bei Abbruch für ein Schwein zu halten. Einfacher ist das, wenn man mit "schaun mer mal" rangeht.

                                    Meiner Meinung nach spielt auch das Alter eine Rolle. Je älter, desto schwieriger wird es mit "man läuft sich ein". Das geht, aber es dauert länger.

                                    Dass nur Alleingänger erfolgreich unterwegs sind, hatte ich mir nach dem Film gar nicht vorgestellt. Da wird hauptsächlich von Pärchen berichtet. Langstreckentouren zu zweit zu schaffen, ist natürlich die Kür. Da muss man miteinander harmonieren. Sich aufeinander einstellen. Und auch bereit sein, abzubrechen, wenn das für den anderen nötig ist.

                                    "Lebe deinen Traum" ohne Rücksicht auf Verluste ist für die meisten nicht die Lösung. Schon weil der Traum meist vielteilig ist. Bei mir gehört zum Beispiel die Großfamilie und der eigene Betrieb dazu. Das muss gegeneinander ausgewogen werden. Das Leben ist meistens ganz schön komplex. Wenn man Kinder hat, ist übrigens die Vorstellung, jeder müsse für sich allein gehen, um gesund anzukommen, völlig abwegig.

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                                    • heron
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                                      • 07.08.2006
                                      • 1745

                                      • Meine Reisen

                                      #98
                                      AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

                                      Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
                                      Die klassischen Probleme mit dem Bewegungsapparat auf den Trails sind "stress fractures", also Belastungsbrüche und shin splints (Schienbeinkantensyndrom), beides zwingt in der Regel zum baldigen Abbruch. Ich habe oft den Eindruck gewonnen, dass diese Verletzungen oft vermieden werden hätten können. Warum? Gerade auf dem AT und oft auch noch auf dem PCT unterliegen viele Hiker einem Herdentrieb. Sie wollen nicht alleine laufen und unbedingt in einer Gruppe mit anderen sein. Nur leider richtet sich das Tempo dieser Gruppe dann meist am schnellsten hiker aus. Keiner will "zurückbleiben" oder sich auch nur eine Blöße geben und sagen, dass ihm das zu schnell ist. Und um dann nicht den Anschluss zu verlieren, laufen einige dann einfach schneller und länger, als das für ihren Körper gut ist. Wenn dann die Warnsignale lange genug überhört worden sind, kommt es zu den o.g. Verletzungen.
                                      Das trifft es ziemlich gut - dazu kommen noch jede Menge Knieprobleme und bevor der Knochen seine Stressfraktur macht ist das Weichteilgewebe schon lange entzündet ... Stellt sich auch die Frage, ob die Stressfraktur durch die Geschwindigkeit km/Tag oder ab einer Gesamtzahl km zustande kommt?
                                      Und ob dich eine Gruppe aussen oder dein entschlossener Willi innen antreiben - rauskommen tut es auf dasselbe.
                                      Warnsignale überhören - was anderes ist das als seinen Willen gegen den Körper durchzusetzen? Als Widrigkeiten einfach hinzunehmen und entschlossen weiterzugehen, weil ich "thruhiken" muss?


                                      Zitat von Wildniswanderer Beitrag anzeigen
                                      Ich hätte auch vermutet, dass eine höhere Zahl der Abbrüche auf den langen Wegen auf Gesundheitsprobleme zurückzuführen sind.
                                      Es wird zwar immer betont, dass das Gehen die natürlichste Sache der Welt ist, und der menschliche Körper perfekt daran angepasst. Ich bin auch davon überzeugt, dasss das grundsätzlich stimmt, allerdings nehme ich an, dass viele Thruhiker vor ihrer Langstreckenwanderung zwar ein gewisses Trainingsprogramm absolvieren, aber der ganze Sehnen- und Bänderapparat passt sich halt viel langsamer an Belastungen an, als beispielsweise das Herz- Kreislaufsystem.
                                      Und so, ohne langjährige vorherige Gewöhnung des Körpers an das Langstreckengehen sind bestimmt tausende von Kilometern am Stück eine ziemliche Belastung für die meisten Thruhiker, was dann leicht zu ortopädischen Problemen führen kann. Natürlich gibt es dabei konstitutionelle Unterschiede, aber ich denke eine sehr langfristige Gewöhnung des Körpers an lange Gehstrecken ist schon wichtig.
                                      Mich wundern diese Angaben von ganz wenig Abbrüchen aufgrund körperlich Probleme auch - wenn ich Reiseberichte lese, sind eigentlich fast immer körperliche Probleme Ursache oder zumindest Auslöser für die De-Motivation.
                                      Gibt es hierzu tatsächlich belegte Zahlen oder sind das nur Annahmen?

                                      Und ich sehe das mit dem Gehen und Belasten des Körpers ebenso - es wird vermutlich von der Grundkonstitution abhängen, wie gut einer es durchhält von jetzt auf gleich lange Distanzen zu gehen. Bei manch einem wird es nicht gut gehen und dann heisst es, sein Willi war zu schwach ...


                                      Ich würde den Willi mit 51% gegenüber den körperlichen Fähigkeiten 49% ansetzen (und keinesfalls 80:20) - und ich halte es für bedenklich, wenn nicht sogar gefährlich, jemandem zu sagen, das geht alles ohne Training und Vorbereitung, weil Gehen ja das Natürlichste ist. Das ist zwar prinzipiell schon richtig und ich finde auch, der Mensch ist fürs Gehen geboren - das reicht als mentale Fähigkeit aus. Ergänzen muss man das sehr wohl durch Training - ansonsten ist der Geist willig, das Fleisch schwach
                                      Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
                                      Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

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                                      • German Tourist
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                                        • 09.05.2006
                                        • 849
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #99
                                        AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

                                        @Heron:

                                        Die geringe Zahl der Abbrüche aus gesundheitlichen Gründen habe ich natürlich erst mal aus persönlicher Beobachtung. Bevor ich das aber gepostet habe, hatte ich nochmals kurz eine Internetrecherche zu dem Thema betrieben und bin hier auf eine Statistik gestossen, die meine Beobachtung untermauert.
                                        Beim Lesen von trailjournals u.ä. solltet ihr vielleicht beachten, dass körperliche Probleme zwar oft genannt werden, diese aber selten so gravierend sind, dass sie einen Abbruch medizinisch notwendig machen. In der Regel steckt ein genereller, aber diffuser Frust mit dem Trail dahinter - die körperlichen Beschwerden sind dann nur der Auslöser.
                                        Bitte versteht mich nicht falsch: Natürlich kann sich jemand - selbst verschuldet oder einfach durch persönliches Pech - ein körperliches Problem einhandeln, dass zum Abbruch zwingt. Dennoch ist dies viel seltener der Fall als man annehmen sollte.

                                        Bei den "hohen" Kilometerleistungen solltet ihr auch bedenken, dass ein UL-Ansatz schon mal viel körperliche Belastung abpuffert. Ausserdem müsst ihr die tägliche km-Zahl auch im Verhältnis zur täglichen Laufzeit sehen: Für das berühmte Stück von der Grenze bis Lake Morena hast Du 12 oder 13 Stunden Zeit. In der Wüste fängst Du meist schon vor Sonnenaufgang an zu laufen und hast bis Sonnenuntergang Zeit. Der PCT war damals auch mein erster Trail und viel mehr als die 33 km hat mir das Klima zu schaffen gemacht.

                                        Aber nochmals: Wenn jemand nicht 33 km Tag laufen kann und dies auch aus Kurztourerfahrung weiss, dann ist er/sie auf dem PCT oder AT einfach falsch.
                                        http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

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                                        • Enja
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                                          • 18.08.2006
                                          • 4750
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: Appalachian Trail 2014 --- Wer läuft mit??

                                          Statistiken bei denen die meisten "Verschiedenes" ankreuzen, gefallen mir. Das mache ich auch gerne. Die Gründe für einen Abbruch sind doch vermutlich zumeist vielschichtig. Körperliche Probleme führen zudem schnell zur Einstufung "Warmduscher". "Du hast hier nichts verloren." Da würde ich vermutlich auch "Wetter" angeben.

                                          Stellen wir uns mal vor, die Knie schmerzen ohne Ende (in solchen Fällen beobachte ich, ob es von Tag zu Tag besser oder schlechter wird), es kübelt wie aus Eimern, die Temperatur fällt drastisch, die Wegbegleiter sind schlecht gelaunt und passen mir vom Typ her sowieso nicht, ich laufe durch eine völlig uninteressante Landschaft. Das Gesamtpaket gibt dann den Ausschlag.

                                          Und das finde ich völlig in Ordnung. Warum sollte ich monatelang etwas tun, dass mir nicht gefällt und mir Schmerzen bereitet. Das AT-Hiker unterwegs sind, die sich so schlecht kennen, dass sie bei einem Anfall von schlechter Laune sofort nach Hause fahren, kann ich mir auch nicht so richtig vorstellen. Bei längeren Touren kommt das doch immer mal vor und die meisten wissen auch, wie sie damit umgehen müssen, um wieder besser draufzukommen.

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