Maximales Rucksackgewicht

[volx-wolf]

AW: Maximales Rucksackgewicht

Ich trage aber auf Tour immer, wirklich immer mehr. So ca. 19 bis 20 kg auf Tour ohne Kind. Wenn ich mit der Familie unterwegs bin, dann habe ich mit Kraxe (3,5 kg) plus Zelt (3,2 kg) plus Kind (17 kg) plus dessen Klamotten plus Isomatten plus X insgesamt ca. 28 kg auf dem Rücken. Das kann ich den gesamten Tag problemlos schleppen und den nächsten Tag auch. Hintergrund ist natürlich, dass ich fast jedes Wochenende mit Kind und Kraxe und Verpflegung trainiere und so gewohnt bin, ca. 21 bis 23 kg lange zu tragen.

Von der Kraft & Fitness her sicherlich kein Problem, aber was sagen in einigen Jahren oder Jahrzehnten Deine Bänder, Gelenke und der Rücken?

Ich kenne die Empfehlungen vor allem von für die Schulranzen-Gewichte: Dort geht es um wachsende Kinder, die das Zeug täglich tragen! Sieht man, was sie dort so alles mit sich herumtragen, finde ich, dass viel zu wenig Eltern und Lehrer darauf achte, hier zu reduzieren.

Im Urlaub mag es mal gehen, etwas mehr zu tragen. Aber kann natürlich dennoch sein, dass sich nach 4-5 Tagen Deine Sehnen und Bänder schmerzend zu Wort melden.
Und wie gesagt, diverse spätere Folgeschäden halte ich nicht für unmöglich...

...sagt einer, der durchaus auch mit 25-28 Kilo unterwegs ist

[Dave91]

AW: Maximales Rucksackgewicht

Es wurde ja mehr oder weniger schon alles Sinnvolle gesagt. Du wirst sicherlich nicht sterben wenn du ein paar Kilo mehr trägst als die Formel 1/4 1/3 für richtig erklärt. Das wichtigste ist nur, dass du versuchst möglichst leicht unterwegs zu sein weil das ganze dann einfach deutlich mehr Spaß macht.

Noch eine persönliche Erfahrung:
Ich war im Sommer 3 Wochen in Schweden Wandern und hatte für die Letzten 2 Wochen die komplette Verpflegung dabei. Das entrsprach dann einem Rucksackgewicht von etwa 25Kg (+ die volle Trinkblase) und das bei knapp über bzw. unter 60Kg Körpergewicht. Einziges Training war intensives Rennradtraining (also nichts für Rücken, Schultern und Co.). Für mich persönlich war das durchaus machbar. Schön war es nach mehreren Stunden manchmal nicht aber ne echte Qual ebenfalls nicht. Ich muss dazu sagen, dass ich auch vorher schon oft mit Rucksack gelaufen bin und natürlich die erste Woche der Tour mit leichterem Rucksack (16-18 Kg) unterwegs war.

Ich hoffe, dass ich dir ein bischen weiter helfen konnte

[Nita]

AW: Maximales Rucksackgewicht

Ich möchte mich volx-wolf anschließen: Was geht und was sinnvoll ist ist nicht unbedingt das Gleiche. Außerdem - und es wundert mich, dass es noch keiner angesprochen hat - gibt es da Geschlechtsunterschiede. Bei gleichem Körpergewicht wird ein Mann per se mehr Gewicht tragen können als eine Frau. Dazu beschränken sich mögliche Auswirkungen bei Frauen nicht auf orthopädische Probleme.

@Cattlechaser: Es geht ja um mehr als 1/3 und nicht um 1/4. Deine 28kg sind ja gerade mal etwas drüber; bei der TO wären es ca. 18

Für mich ist 1/3 meines Gewichts (ca. 26kg) schon über der Wohlfühlgrenze, aber noch auf Dauer machbar. Für mehr müsste die Tour etwas ganz besonderes sein.

Fazit: Macho-Aussagen mit Vorsicht genießen und auch an die Zukunft denken. Sport machen um eine gute Muskulatur aufzubauen. Ausrüstung optimieren (gerade bei Dir ist eine Gramm-Jagd nachvollziehbar). Ausprobieren, was geht.

Liebe Grüße,
Nita

[TEK]

AW: Maximales Rucksackgewicht

Ich möchte mich volx-wolf anschließen: Was geht und was sinnvoll ist ist nicht unbedingt das Gleiche. Außerdem - und es wundert mich, dass es noch keiner angesprochen hat - gibt es da Geschlechtsunterschiede. Bei gleichem Körpergewicht wird ein Mann per se mehr Gewicht tragen können als eine Frau. Dazu beschränken sich mögliche Auswirkungen bei Frauen nicht auf orthopädische Probleme.

[...]

Fazit: Macho-Aussagen mit Vorsicht genießen und auch an die Zukunft denken. Sport machen um eine gute Muskulatur aufzubauen. Ausrüstung optimieren (gerade bei Dir ist eine Gramm-Jagd nachvollziehbar). Ausprobieren, was geht.

Da möchte ich Nita noch einmal ausdrücklich zustimmen!

[ranunkelruebe]

AW: Maximales Rucksackgewicht

Hier mal die Stimme einer 'Leidensgenossin': Ich wiege um die 50 kg. 1/3 davon sind einfach nicht viel, da muß man auf's Ausrüstungsgewicht achten. Trotzdem gehen Solotouren. Problemlos!
Und ja, auch ich habe schon mehr als das empfohlene Drittel getragen. Und es überelebt. Und leider auch noch lange danach Knieschmerzen gehabt (allerdings war da ein halber Tag zügig beragab wegen Schietwetter dabei).
Ich kann also auch nur empfehlen, dir nochmal genau zu überlegen, was du wirklich brauchst / mitnehmen willst.
Anders als meine Vorschreiber würde ich aber nicht auf eine zweite Hose verzichten. Denn nach einem ganzen Tag im Regen ist die Regenhose nass, und die Hose dadrunter in der Regel auch. Und dann möchte ich für Abends im zelt gerne eine trockene Hose haben.
Lieber radikal streichen bei Kocher und Geschirr. Leichteres Zelt leihen. Und wenn Geld da ist, einen leichteren Daunensack kaufen.

Grüße,
Rana (überzeugte "Ein-kompletter-Satz-Wechselwäsche"-Trägerin)

EDit: Und über Stöcke nachdenken - wenn du mehr trägst, als gesund ist, entlasten die zumindest deine Knie ein wenig. (Wenn auch nicht deinen Beckenboden)

[volx-wolf]

AW: Maximales Rucksackgewicht


Post als Moderator

Ich bitte darum beim Thema zu bleiben. Für die Problematik von Spiritusmenge und -transport ist hier ein neuer Thread eröffnet. Danke!

Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der

[khyal]

AW: Maximales Rucksackgewicht

Von der Kraft & Fitness her sicherlich kein Problem, aber was sagen in einigen Jahren oder Jahrzehnten Deine Bänder, Gelenke und der Rücken?...Und wie gesagt, diverse spätere Folgeschäden halte ich nicht für unmöglich...

Joo, das ist das Hauptthema mit schweren Rucksaecken. Natuerlich kann man, entsprechenden Rucksack vorausgesetzt, sehr viel tragen, aber das raecht sich evtl 20 Jahre spaeter z.B. an den Lendenwirbel-Bandscheiben oder Kniegelenken usw.

Dazu kommt, je schwerer der Rucksack ist, ein erhoehtes Verletzungsrisiko, dass man langsamer bzw "anstrengender" unterwegs ist und mehr Essen und Wasser braucht, was wiederum das Rucksackgewicht erhoeht.

Im Gegensatz zu vor 20 Jahren gibt es heute ausgezeichnette standfeste sehr leichte Produkte oder entsprechende Materialien, um sich MYOG-maessig was zu basteln.

Ich habe da echt den Vergleich, bin inzwischen vom XXL-Trekker zum L-Trekker mit leichten UL-Tendenzen mutiert.

Was Sinn macht haengt natuerlich vom Anwendungszweck ab z.B. macht es bei einer laengeren Tour in den Norden oder im Winter mit "normalem" Kochen wenig Sinn, erstmal durch Austausch eines Multifuels gegen einen Spirituskocher Gewicht zu sparen, um dann mehr beim Brennstoff wieder drauf zu legen. Andererseits wenn man nur ein paar Tage unterwegs ist...

Wichtig ist die Bereitschaft, umzudenken bzw Neues auszuprobieren und dabei die "richtigen" Leute um Rat fragen
Damit meine ich, wenn ich mich mit dem Thema Kajak auseinandersetzen will, dann muss ich Kajak und nicht Kanadierfahrer fragen und wenn ich mein Gepaeck deutlich erleichtern will, werde ich keinen vernuenftigen Ratschlag von Leuten bekommen, die selber damit keine praktische Erfahrung haben, da sie auch mit nem schweren Rucksack rumlaufen. Deswegen finde ich die immer wieder ausartende Grundsatz-Diskussion ueber UL-Ausruestung etwas witzlos, wer mit XXL-Ausruestung rum laeuft, weil er sich mit den Sachen besser fuehlt prima und wer mit UL-Ausruestung rumlaeuft, auch prima. Was ich sagen kann ist, dass ich mich mit einem bis jetzt um ca 6.5-8 kg erleichterten Rucksack wohler fuehle und nicht das Gefuehl habe, ich habe irgendwelche Komforteinbussen oder erhoehtes Sicherheitsrisiko.

Deswegen wuerde ich erstmal schauen, ob ich nicht das Gepaeckgewicht deutlich runtersetze :
Nur mal ein paar Beispiele :
Rucksack: McKinley Alaska 55+10 ca 2000gr - Quest statt dessen - 0.4 kg
Schlafsack: Ajungilak 1500gr - vernuenftiger Daunenschlafsack - 0.5 kg
Isomatte:Thermarest Pro light 570gr - 14 mm 30er Evamatte - 0.15 kg weniger wegen Gewicht, aber unkaputtbar
Zelt: Salewa Denali 3000gr - leichte 1 p Zelt oder SL3 ohne IZ - 2 kg
Kocher: Primus Omnifuel + Flasch + Geschirr 1004gr - 1.3 l Titantopf, Deckel aus Alufolie, Titantasse mit Evamatte rum - 0.2 kg
Brennstoff 900ml Benzin 900gr - in ner Metallflasche oder warum so schwer ? Dichte 0.8...nimm Orgflasche - 0.2 kg
btw spart ein richtig aufgestellter Windschutz bis 50% Sprit
Summe: - 3.5 kg

Jacke The North Face Triclimate Jacket 1200gr - lieber Softshell + Regenjacke - 0.35 kg
Kompass, Besteck, Karte, Erste Hilfe Set, Lampe,Messer , Zeckenschutz, Zahnbürste,Seife,... ca. 1,5kg - also dass was Du hier aufgelistet hast, bekommt man locker mit 600g hin, sagen wir nochmal 200g fuer anderen Kleinkram - 0.7 kg

Gesamt - 4.55 kg

Essen kann man auch z.B. mit einem Doerrautomaten leicht gestalten, ohne dass der kulinarische Genuss leidet.
Wenn man einen Wasserfilter bei hat, muss man haeufig das Wasser nicht so weit mitnehmen.
Bei jeder Tour immer genau aufschreiben, wieviel man an Sprit, Lebensmitteln bei hatte und natuerlich hinterher die Reste, dann schleppt man auf Dauer keine unnoetigen Mengen mit.
Mit dem Wasser genauso, nicht einfach Wassersack auffuellen, sondern abmessen wieviel, schauen wieviel man verbraucht, dann schleppt man auch da nix Unnoetiges.
Das bringt nochmal ein paar kg und dann kommst Du mit 15-16 kg auch mit Lebensmitteln fuer ne Woche ganz locker hin...

Was ich sehr empfehlen kann, um da mal ein bisschen ins Umdenken zu kommen ist das Buch "Trail life" von Ray Jardine, in manchen Sachen spinnt er zwar imho aber es hilft einem sehr, da mal aus eingefahrenen Standpunkten und Handlungsweisen "raus zu kommen", man muss ja nicht seine Sichtweise uebernehmen.

[inflames]

AW: Maximales Rucksackgewicht

Danke dir ich werd jetzt erstmal versuchen mir nen leichteres zelt zuzulegen und wenn was von der ausrüstung kaputt geht werd ich auf leicht umsatteln aber alles neu kaufen ne das is mir persönlich zu teuer und wäre i.wo auch verschwendung

[khyal]

AW: Maximales Rucksackgewicht

Danke dir ich werd jetzt erstmal versuchen mir nen leichteres zelt zuzulegen und wenn was von der ausrüstung kaputt geht werd ich auf leicht umsatteln aber alles neu kaufen ne das is mir persönlich zu teuer und wäre i.wo auch verschwendung

Naja keiner hier schmeisst seine alte Ausruestung weg, entweder er nutzt sie da weiter, wo es auf Gewicht nicht ankommt, oder verkauft sie gebraucht weiter, z.B. hier, im Globi-Anzeigenforum oder bei Ebay Kleinanzeigen.

[volx-wolf]

AW: Maximales Rucksackgewicht

Auf Schlag alle neu kaufen, ist unsinnig.
Aber wenn etwas ersetzt werden muss, dann vlt. etwas mehr auf's Gewicht schauen, als bisher.

Das wichtigste wird aber bleiben, dass Du Dich fragst, was unbedingt mit muß und auf welche Dinge Du verzichten kannst (ohne auf Sicherheit zu verzichten). Reduktion des Gewichtes ist auch immer eine Erhöhung des Komforts (leichter laufen, weiter laufen, abends weniger erschöpft sein), wenn auch ggf. an anderer Stelle auf Komfort (MP3-PLayer, 4. Wechsel-TShirt o.ä.) verzichtet werden muss.
Es gibt hier im Forum viele, viele Packlisten für viele Gegenden zu allen möglichen Jahreszeiten.
Entweder dort Anregungen holen oder selbst Deine Packliste zu gegebener Zeit einstellen und diskutieren.