Solo wandern - Psyche

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  • Bemo
    Gesperrt
    Anfänger im Forum
    • 17.09.2013
    • 13
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    • Meine Reisen

    #61
    AW: Solo wandern - Psyche

    Ich bin da der gleichen Meinung, ich glaub auch das es total normal ist wenn man das erste mal alleine im Wald unterwegs ist.
    Du müsstest mich mal abends im Wald erleben ich bin den Weg schon so oft gegangen und habe trotzdem jedes mal große Angst. Ich bin z.B auch jemand der sich gerne Horrorfilme anschaut und dann immer an genau so einen Film denken muss wenn ich unterwegs bin. Ich bekomm jedes mal eine panische Angst und versuch den Weg so schnell wie es nur geht hinter mich zu bringen.

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    • lina
      Freak

      Vorstand
      Liebt das Forum
      • 12.07.2008
      • 42949
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      • Meine Reisen

      #62
      AW: Solo wandern - Psyche

      Ja, aber überleg mal: Wo (sehr wahrscheinlich!) keiner ist, kann Dir auch keiner was tun. Und bzgl. Tiere: Deutschland gilt im Moment als tollwutfrei. Wildschweine hört man lange vorher. Fies sind nur Zecken (aber die hast Du auch tagsüber) und viel Wind/Sturmböen. Irgendwelche Viecher, deren leuchtende Augen Du vielleicht siehst, haben viel mehr Angst vor Dir als andersherum.

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      • eigengott
        Erfahren
        • 31.07.2008
        • 150
        • Privat

        • Meine Reisen

        #63
        AW: Solo wandern - Psyche

        Zitat von Bemo Beitrag anzeigen
        Ich bin z.B auch jemand der sich gerne Horrorfilme anschaut und dann immer an genau so einen Film denken muss wenn ich unterwegs bin.
        Vielleicht einfach mal weniger (Horror-)Filme gucken?

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        • stefan87
          Erfahren
          • 22.11.2009
          • 441
          • Privat

          • Meine Reisen

          #64
          AW: Solo wandern - Psyche

          Versucht die Dunkelheit doch einfach mal als euren "Verbündeten" zu betrachten.

          Dreht den Spieß doch einfach mal um und denkt daran, das sich jemand anderes besser vor euch fürchten sollte.

          Denn es heißt ja nicht ohne Grund, das man Angst "riechen" kann.
          Wer in schnellem Schritt durch den Wald stolpert und sich ständig umdreht wird (abgesehen davon, das er wohl auch nicht besonders leise ist) wohl größere Beachtung finden, als jemand der normal und gelassen spazieren geht.



          Schöne Grüße

          Stefan
          „Also woran man nicht sparen sollte sind der Rucksack und die Stiefel. Alles andere wird man für den Anfang schon irgendwo aus seinen vorhandenen Sachen auftreiben.“

          ske-outdoor.jimdo.com - Tourenberichte, Bilder, Ausrüstung, Ideen

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          • Nita
            Fuchs
            • 11.07.2008
            • 1722
            • Privat

            • Meine Reisen

            #65
            AW: Solo wandern - Psyche

            Zitat von lina Beitrag anzeigen
            Wildschweine hört man lange vorher.
            Mir sind oft genug welche über den Weg gelaufen ohne dass es nur ansatzweise vorherzusehen war. Außerdem ist Grunzeln direkt neben dem Weg auch nicht sonderlich beruhigend.

            Zitat von stefan87 Beitrag anzeigen
            Versucht die Dunkelheit doch einfach mal als euren "Verbündeten" zu betrachten.
            Sag das mal jemandem mit Höhenangst
            Das mag gehen, wenn man sich verstecken muss. Oder wenn man viele Kilometer zurück legen will und sich über die kühle Nacht freut. Sprich wenn man die Nacht nutzen MUSS. Ansonsten fühle ich mich dort immer unwohl und das einzige, was ich nach Jahren Outdoor erreichen kann ist es, rational zu denken, die mir inzwischen gut bekannten Geräusche zuzuordnen und in wildschweinreichen Gegenden an unübersichtlichen Stellen auf mich aufmerksam zu machen - zum Beispiel durchs Händeklatschen.

            Am besten ist es für mich immer, die Lampe auszumachen - schon bei geringem Restlicht sieht man recht viel. Gerade beim Wandern/Laufen kommt es aber u.a. weg. Wildschweine nicht in Frage.
            Reiseberichte

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            • wendra
              Erfahren
              • 24.02.2012
              • 149
              • Privat

              • Meine Reisen

              #66
              AW: Solo wandern - Psyche

              Zitat von Nita Beitrag anzeigen
              Ansonsten fühle ich mich dort immer unwohl und das einzige, was ich nach Jahren Outdoor erreichen kann ist es, rational zu denken, die mir inzwischen gut bekannten Geräusche zuzuordnen und in wildschweinreichen Gegenden an unübersichtlichen Stellen auf mich aufmerksam zu machen - zum Beispiel durchs Händeklatschen.
              Oder Glöckchen am Rucksack befestigen.

              Wir haben hier mit der Haard ein großes und wildschweinreiches Gebiet, aber gesehen habe die in 30 Jahren leider noch nie - ich stolpere regelmäßig nur über die Wühlspuren und den Geruch... Dafür hatte ich immerhin schon mal seltenere Tiere wie Baummarder, Schneeeule und so zu Gesicht bekommen.

              Mögliche Verletzungen durch Tiere fallen bei mir unter "Shit happens", d.h. darum mache ich mir schlicht keinen Kopp. Nachts im Wald fühle ich mich deutlich sicherer als nachts im Bochumer Bermudadreieck oder der Tiefgarage.

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              • Freigeistige
                Anfänger im Forum
                • 30.04.2012
                • 14
                • Privat

                • Meine Reisen

                #67
                AW: Solo wandern - Psyche

                Also ich weiß nicht... wenn ich mit anderen Übernachte, dann ist dass oft ein Thema, die "Angst" im Dunkeln. Gerade mit Kindern erzählt man doch bei Einbruch der Dunkelheit gern die eine oder andere Horrorgeschichte. Und dann sind die Zwerge im Bett, das fahle Sonnenlicht schläft schon, und man selbst fühlt sich auf einmal gar nicht mehr so sicher hier....
                Aber alleine Angst haben? Gerade wenn ich langweilige Strecken habe, verzichte ich doch sogar auf eine gute Beleuchtung im Dunkeln, wozu denn auch? Um mir meinen Akku überzustrapazieren? Nein, ich glaube im fast völlig Dunkeln bin ich sicherer.
                Füchse, Luchse, Wölfe? Naja, hier in Süddeutschland durchaus vorhanden, kommen aber, wenn dann, nur im absolut Dunkeln vor, und haben mehr Angst vor mir als ich vor ihnen. Ausgehungerte Wölfe könnten ein Problem werden... In Sibirien, nach einem strengen Winter. Aber nicht hier. Wildschweine? Naja, großes Problem. Mehr in Berlin, als bei mir Zuhause. Aber die sehe ich, die hinterlassen Kilometerweit eine Mondlandschaft, da muss man nicht großartig Spuren lesen können, um festzustellen, dass Wildschweine alles um sich herum verwüsten, und was kein Hurricane ist, war eine Rotte Wildschweine. Die höre ich aber. Und ab dem absoluten Dunkel ist was schnaubendes, lautes nur eine Wildsau oder ein Jogger. Und bei beiden verhalte ich mich entsprechend: Weg vom Weg, neben einen Baum, ein Gebüsch stellen, nicht bewegen. Bei Wildschweinen hast Du nur verloren, wenn sie Essen riechen - also am besten Deine Reisekekse vorher weit wegwerfen, wenn sie offen sind! Ansonsten interessieren sie sich nicht groß für Menschen. Sollte man doch einmal Probleme haben (Aus versehen zwischen der Mutter und den Bachen den Weg überquert oder so...) - laut schreiend auf sie zurennen, Licht an, wild flackern, etc... oder auf nen Baum klettern (wenn man sehr schnell ist...).
                Sonstige Gefahrenquellen sind die selben wie in der Stadt: Nachts im Wald sind kaum Menschen, nur welche wie Du und ich, und Jäger. Jäger schießen nicht auf Taschenlampenträger, weil man noch nie ein Schwein mit Taschenlampe gesehen hat. Für den Jäger nützt dir reflektierende Kleidung nichts, weil er selten erst noch mal mit der Funzel auf sich aufmerksam macht. Also im Dunkeln konsequent die Taschenlampe anschalten. Ich halte es so, dass ich auf langen geraden Wegen im ca. 5 min- Takt, und bei Kreuzungen (weil diese oft mit Jägerständen versehen sind bzw. anvisiert werden), bei offensichtlichen Wildwechseln (z. B. an Seen, Teichen und anderen Trinkquellen), einmal mit der Lampe um mich leuchte. 365 Grad, mal eben die Lampe über Kopf geschleudert. Aber nur im völlig Dunkeln, und wenn nicht geredet wird, bzw. wenn ich alleine bin.
                Menschen: Die wohl größte Gefahr. Bei uns haben sich diverse Treffpunkte an Waldparkplätzen, Seen (und an der Autobahn) herausgebildet, wo seltsame Gestalten ichweißnichtwas suchen... Nutten? Drogen? Keine Ahnung. Auf jeden Fall nichts, wo man als Frau im Dunkeln fernab der Zivilisation reinstolpern möchte. Meist wartet einer alleine (komischerweise sind es fast immer Kerle...) irgendwo an solchen Stellen, und wenn man beobachtet, kommen immer mehr dazu. Blöd, wenn man sich nicht ungesehen zurückziehen kann. Aber man sieht ja Gott sei Dank solche Stellen schon vorher auf der Karte, und kann entsprechend reagieren. Lampe aus, auf Gras statt auf Feldwegen gehen (ist leichter), etc.
                Und um frühmorgendlichen Joggern aus dem Weg zu gehen, spanne ich mein Tarp immer an recht prägnanten Stellen, möglichst am Waldesrand in rechter Zivilisationsnähe auf, wenn ich alleine bin. Wenn ich schreie, hört mich wenigstens jemand... Die Stellen sind nicht weit vom Hauptweg entfernt, möglichst schlecht einsehbar (soweit im Dunkeln abzuschätzen), zwischen/hinter Büschen und niedrigen Bäumen, möglichst kein knarzender Bodenbelag, möglichst kein Wildwechsel (will ja nicht, dass ich nem Wildschwein im Weg stehe.) Wasser brauch ich da nicht, ich muss ja nicht im Bett frühstücken, und der Hunger kommt erst mit dem Weg. Und waschen kann man sich auf der Strecke eh besser, wenn man schnell packen kann, wenn man Publikum erwartet. Ich richte mich nicht ein, ich will ja nicht da wohnen bleiben.

                Zum Thema Angst: Angst ist wie eine Phobie nur durch Stellen bewältigbar. Ich gehe die Dinge an, in dem ich mich den Abgründen meiner Psyche stelle. Ich weiß genau, welcher Moment meines Lebens meine Höhenangst ausgelöst hat. Ich weiß auch, dass ich heute Tot sein müsste, nach diesem Moment. Jeder andere wäre es gewesen, und keiner kann mir erklären, warum ich nicht. Aber dass ändert nichts daran, dass ich die Berge mal geliebt habe, und jetzt regelmässig Treppen ohne Geländer und mit Bodensicht als Trainingsmöglichkeiten nutze, um meine Höhenhangst wieder in den Griff zu kriegen. Inzwischen gehen schon Hügel, eines Tages werden wieder Wanderwege in den Bergen gehen... Aber so wie früher wird es vielleicht nie wieder.
                Angst ist ein Problem. Sollte es so groß werden, dass man damit Einschränkungen im Leben hinnehmen muss, ist es kein Problem mehr, dass man selbst bewältigen kann, dann wird sie zur Krankheit. Und dann sollte man sich professionelle Hilfe suchen, die einem wirklich helfen kann. Denn dann ist man nicht mehr Herr seiner Psyche, sondern wird von ihr beherrscht.

                Solotouren sind was wunderschönes, und für mich manchmal notwendig, um den Kopf klar zu bekommen, oder weil einfach keiner mitwill.... ich würde nicht darauf verzichten wollen, erst recht nicht wegen etwas irrationalem. Aber sie sind vermeidbar, wenn es zu zweit auch geht und vor allem für einen selbst machbarer scheint.

                In diesem Sinne: Genieß den Wald, und alles wunderschöne, was er zu bieten hat!

                P. S.: Ältere Jägerstände, die bei uns oft ungenutzt rumstehen, bieten manchmal genug Platz für einen Schlafplatz... Da hättest ne Hütte - oder Du suchst Dir ne richtige Hütte, und bittest den Besitzer, dort nächtigen zu können. Wir haben hier oft Hütten für solche Zwecke stehen. Da kann man problemfrei schlafen, und muss auch keine Angst haben. Und dass mitten im Wald!
                Obwohl ja Gruselfilme oft genau da spielen...

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                • lina
                  Freak

                  Vorstand
                  Liebt das Forum
                  • 12.07.2008
                  • 42949
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                  • Meine Reisen

                  #68
                  AW: Solo wandern - Psyche

                  Stimmt das eigentlich, dass Wildschweine, wenn sie rennen, hauptsächlich geradeausrasen und eher nicht abbiegen? Oder ist das ein forest myth?

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                  • ronaldo
                    Freak
                    Moderator
                    Liebt das Forum
                    • 24.01.2011
                    • 11957
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                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: Solo wandern - Psyche

                    Zitat von lina Beitrag anzeigen
                    ...Irgendwelche Viecher, deren leuchtende Augen Du vielleicht siehst...
                    Na ganz toll, viiiielen Dank auch. Ich plan jetzt um fürs Wochenende...

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                    • lina
                      Freak

                      Vorstand
                      Liebt das Forum
                      • 12.07.2008
                      • 42949
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #70
                      AW: Solo wandern - Psyche

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                      • cane

                        Alter Hase
                        • 21.10.2011
                        • 4401
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #71
                        AW: Solo wandern - Psyche

                        Ich frage mich ob der ständigen Wildschweinpostings was man Städtern als Kind antut um diese Psycho Knackser zu produzieren


                        mfg
                        cane

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                        • Katun
                          Fuchs
                          • 16.07.2013
                          • 1555
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #72
                          AW: Solo wandern - Psyche

                          Das liegt an den Stadtparkwildschweinen, die sind nicht mehr schüchtern. Städter treffen öfters Wildschweine als die so naturverbundnen - äh, was, Landkinder?

                          Und daran, dass hier jeder Spaziergang zum großen Abenteuer erklärt werden soll, aber es mangelt an Wildnis. Da bleiben nur Wildschweine.

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                          • blue0711
                            Alter Hase
                            • 13.07.2009
                            • 3621
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #73
                            AW: Solo wandern - Psyche

                            Ich hab Wildschweine bisher nur tot oder in umzäuntem Gehege gesehen.
                            Bin aufm Land groß geworden und lebe in der Stadt

                            Gruß
                            Kai

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                            • Nita
                              Fuchs
                              • 11.07.2008
                              • 1722
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #74
                              AW: Solo wandern - Psyche

                              Zitat von Katun Beitrag anzeigen
                              Das liegt an den Stadtparkwildschweinen, die sind nicht mehr schüchtern. Städter treffen öfters Wildschweine als die so naturverbundnen - äh, was, Landkinder?
                              So ist es.

                              Meine Hauptlaufreviere sind das Siebengebirge und das Kottenforst. In beiden gibt es jede Menge Schwarzkittel und scheu sind sie auch nicht all zu sehr; die Friedhöfe in den angrenzenden Stadtteilen werden regelmäßig umgewühlt. Allein im Winter 2013 haben wir (zu zweit) mindestens 4-5 "Treffen" gehabt - und das sind nur die, wo wir uns sicher waren, dass es ein Wildschwein war (also kein Ästeknacken daneben, sondern mindestens ein erkennbares Tier). Letztes Jahr habe ich eine Rotte gesehen - sie haben einfach kurz vor mir den Weg gekreuzt. Dass sie nicht angriffslustig sind, ist schon klar, aber welche aufscheuchen und dann auf den Fluchtweg geraten ist auch ungünstig.

                              EDIT: Wahrscheinlich ist es sehr von der Region abhängig. Die Erfahrungen von Blue - vorausgesetzt, Du bist auch regelmäßig spät im Wald - kann ich mir anders nicht erklären.
                              Reiseberichte

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                              • ronaldo
                                Freak
                                Moderator
                                Liebt das Forum
                                • 24.01.2011
                                • 11957
                                • Privat

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                                #75
                                AW: Solo wandern - Psyche

                                Zitat von Katun Beitrag anzeigen
                                ... - äh, was, Landkinder?...

                                Mir deucht, die korrekte Bezeichnung ist Land-Eier.

                                Kommentar


                                • blue0711
                                  Alter Hase
                                  • 13.07.2009
                                  • 3621
                                  • Privat

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                                  #76
                                  AW: Solo wandern - Psyche

                                  Zitat von Nita Beitrag anzeigen
                                  Wahrscheinlich ist es sehr von der Region abhängig. Die Erfahrungen von Blue - vorausgesetzt, Du bist auch regelmäßig spät im Wald - kann ich mir anders nicht erklären.
                                  Hab sowohl als Kind als auch jetzt immer nur die Spuren gesehen.
                                  Im Schönbuch hier hats einige.

                                  Schiss hatte ich nie, bin als Kind öfter mit Hund vom Übungsplatz im Wald nachhause gelaufen. Da war es regelmäßig so düster, dass der Hund Blindenführer spielen mußte.

                                  Dort in der Nähe gabs öfter auch marodierende Rotten.



                                  Gruß
                                  Kai

                                  Kommentar


                                  • Tumurbel
                                    deaktiviert auf eigenem Wunsch
                                    Anfänger im Forum
                                    • 20.04.2013
                                    • 17
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                                    #77
                                    AW: Solo wandern - Psyche

                                    Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                    Stimmt das eigentlich, dass Wildschweine, wenn sie rennen, hauptsächlich geradeausrasen und eher nicht abbiegen? Oder ist das ein forest myth?
                                    Ich kann aus nächster Erfahrung sagen - ja, so ist es. Mein Onkel war Jäger, mein Cousin ist Jäger und ich bin 35 Jahre lang auf vielen Wildschweinjagden dabei gewesen.
                                    Vor Wildschweinen braucht niemand Angst zu haben, wenn man einfache Hinweise beachtet:
                                    1. In Wildschweingegenden sollte man die Wald- und Feldwege nicht verlassen. Nicht quer durch den Wald brechen.
                                    2. Wildschweine rennen, wenn sie aus irgendwelchen Gründen aufgeschreckt worden sind, stur in einer geraden Linie (was natürlich nicht heißt, dass sie einen Baum umrennen) :-). Steht man zufällig im Weg, was ich nur 1 x erlebt habe, macht man einfach zwei Schritte zur Seite. Die Schweine rennen an einem vorbei.
                                    3. Wildschweine sind sehr schlaue Tiere und sind i.d.R. sehr scheu. Ein Wanderer wird i.d.R. nie ein Schwein zu Gesicht bekommen, ausser sie wurden, wie gesagt, aufgeschreckt.
                                    Kleiner Tipp: Riecht es plötzlich irgendwo nach Maggi-Würze, liegen die Schweine in nächster Nähe (kein Witz !) versteckt. Einfach weitergehen - kein Problem.
                                    4. Haben sich Wildschweine durch Quieken oder Schnauben/Grunzen bemerkbar gemacht, reicht ein einfacher Pfiff oder Ruf und die Schweine nehmen Reißaus.
                                    5. Gefährlich sind angeschossene Wildschweine, die in die Enge getrieben worden sind und keinen Ausweg mehr sehen. Hier besteht absolute Lebensgefahr.
                                    Dies habe ich in 35 Jahren Treibjagd, trotz vieler Jagden und geschossenen Schweinen, nie erleben dürfen. In Einzelfällen ist dies jedoch schon manchem Jäger zum Verhängnis geworden, der eine Sau vom Ansitz aus geschossen hat und fälschlicherweise angenommen hat, dass das Schwein tot ist. Schweine sind zäh wie Leder und greifen trotz schwerster Verletzungen sofort an.
                                    Wenn ein Schwein irgendwo liegt - Nicht hingehen, keinesfalls anfassen.
                                    Hat ein Wildschwein Frischlinge, ist es wiederum sehr wichtig, die Wege/Pfade nicht zu verlassen. Eine Bache kann ziemlich ungemütlich werden. Aber auch hier gilt: In der Regel bekommt der Wanderer eine Bach mit Frischlingen nicht zu Gesicht - ausser sie sind am flüchten, wenn sie aufgeschreckt worden sind. Einfach stehen bleiben, bis die Schweine ausser Sicht sind.
                                    Das Problem bei Angriffen durch Wildschweine ist meistens, dass das Schwein keinen Ausweg zur Flucht mehr sieht, wenn rings herum Leute stehen. Da man i.d.R. alleine oder nur zu Wenigen unterwegs ist, habe ich noch nie von Problemen mit Wildschweinen gehört. Wenn eine Sau durch Berlin oder ein Haus gejagt wird, ist das noch lange kein Indiz für ein "gefährliches Schwein".

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                                    • Martin1978
                                      Fuchs
                                      • 16.08.2012
                                      • 1668
                                      • Privat

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                                      #78
                                      AW: Solo wandern - Psyche

                                      Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                      Irgendwelche Viecher, deren leuchtende Augen Du vielleicht siehst, haben viel mehr Angst vor Dir als andersherum.
                                      Du musst mal Nachts mit Stirnlampe auf dem Kopf unvemittelt an eine Schafherde geraten. Als mir das das erste Mal passiert ist und mich unvermittelt aus dem Dunkeln hunderte leuchtende Augen angeschaut haben, ist mir fast das Herz stehen geblieben!
                                      Allerdings lief der Rest der Laufrunde dank Adrenalin dann recht flott

                                      Gruß

                                      Martin
                                      Du gamla, Du fria, Du fjällhöga nord
                                      Du tysta, Du glädjerika sköna!
                                      Jag hälsar Dig, vänaste land uppå jord,
                                      Din sol, Din himmel, Dina ängder gröna.

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                                      • Psychovm

                                        Erfahren
                                        • 06.07.2013
                                        • 237
                                        • Privat

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                                        #79
                                        AW: Solo wandern - Psyche

                                        Moin moin,
                                        Zitat von Tumurbel Beitrag anzeigen
                                        Kleiner Tipp: Riecht es plötzlich irgendwo nach Maggi-Würze, liegen die Schweine in nächster Nähe (kein Witz !) versteckt. Einfach weitergehen - kein Problem.
                                        So ist es mir auch ergangen. Ich wusste das im Wald Schweine wohl leben sollen und sie auch mal hin und wieder gesehen worden sind.

                                        Beim wandern habe ich dann auch immer mal wieder ihre Spuren usw gesehen aber konnte nirgends ein Schwein sehen.
                                        Dann bin ich aber an hohes Farngras

                                        vorbei gekommen durch das ich eigentlich durch wollte als mir dann dieser sehr markante Geruch aufgefallen war. Ich blieb kurz stehen um zu sehen ob ich vielleicht eins sehen kann aber dem war nicht so.
                                        Also bin ich rasch weiter.

                                        Greetz
                                        [ Photographie - Expedition - Geocaching - Blog ]

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                                          #80
                                          AW: Solo wandern - Psyche

                                          Bez. Wildschwein: hab ich in meiner Küche... gibts am Sonntag zu futtern


                                          Bez. Angst unterwegs: Es ist eine Eigenheit von Abenteuern, dass sie beim direkten Erleben nie besonders toll sind, sondern erst, wenn man sie später erzählen kann. Aber wehe dem, der nix zu erzählen hat
                                          Zurück von Weltreise! http://ramblingrose.ch/

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