Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

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  • krupp
    Fuchs
    • 11.05.2010
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    • Meine Reisen

    #61
    AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

    zum ein und aussteigen gibt es ein paar tricks. das war zwar bei meinen schlauchis nie
    nötig sieht aber jetzt bei dem kippeligem barracuda ganz anders aus.
    da das hier mit dem verlinken von fremden fotos immer so ne sache ist
    kuhgle mal bei der bildersuche zb nach "paddelbrücke" .

    allerdings sind viele anleger/pontons (bei uns an den großen schleussen zb) viel zu hoch
    da an (motor)sportbooten orientiert.
    das war dann teils auch mim beladenem schlauchkajak etwas umständlich,
    insofern verstehe ich den einwurf mit der kreativität schon etwas.
    Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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    • ronaldo
      Freak
      Moderator
      Liebt das Forum
      • 24.01.2011
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      • Meine Reisen

      #62
      AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

      Hi,

      um auf den Titel "Tipps für Anfänger" zurückzukommen, ließen sich die vier Seiten etwa so zusammenfassen:

      1. Bist du Anfänger, steig vor einem Wehr rechtzeitig (!) aus und schlepp oder roll dein Boot außenrum. Brotzeit-/Pinkel-/Zigarettenpause lässt sich auch gleich einlegen.
      2. Oft sieht man dem Wehr nicht an, dass es gefährlich ist, also verlass dich nicht auf den Augenschein.
      3. In allen Zweifelsfällen: siehe 1.

      Unbestritten wird z.B. ein erfahrener Wildwasserkanute das anders sehen, ist ihm auch unbenommen. Damit ein Anfänger aber auf der sicheren Seite ist und lange Spaß am Kanufahren hat, würde ich ihm genau das empfehlen.

      Grüße, Ronald

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      • Sorci
        Erfahren
        • 22.11.2011
        • 108
        • Privat

        • Meine Reisen

        #63
        AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

        @ronaldo

        Und wie sehen Deine Tipps aus, wenn der Anfänger dann schon etwas Fortgeschrittener ist und immer brav umgetragen hat? Ganz offensichtlich sind einige Wehre fahrbar ohne Problem - wie lernt man denn das einzuschätzen? Nur per fachkundiger Anleitung von einem erfahrenen Paddler?

        Grüßle
        Sorci

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        • ronaldo
          Freak
          Moderator
          Liebt das Forum
          • 24.01.2011
          • 11956
          • Privat

          • Meine Reisen

          #64
          AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

          Zitat von Sorci Beitrag anzeigen
          @ronaldo

          Und wie sehen Deine Tipps aus, wenn der Anfänger dann schon etwas Fortgeschrittener ist und immer brav umgetragen hat? Ganz offensichtlich sind einige Wehre fahrbar ohne Problem - wie lernt man denn das einzuschätzen? Nur per fachkundiger Anleitung von einem erfahrenen Paddler?

          Grüßle
          Sorci
          Hi,

          ja das wär die eine Möglichkeit. Nicht nur Anleitung, sondern auch Anwesenheit anderer erfahrener Paddler am Wehr - das erhöht Selbstbewusstsein und Sicherheitsgefühl.
          Die andere Möglichkeit, ich trau michs grad im Anfängerast kaum zu sagen: Du entwickelst mit der Zeit ein Gefühl für das Machbare und dafür, was du dir zutrauen kannst. Wie bei vielen, vielen anderen Dingen im Leben.

          Grüße, Ronald

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          • BenjiSquarepants
            Erfahren
            • 06.05.2010
            • 423
            • Privat

            • Meine Reisen

            #65
            AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

            Zitat von Sorci Beitrag anzeigen
            @ronaldo

            Und wie sehen Deine Tipps aus, wenn der Anfänger dann schon etwas Fortgeschrittener ist und immer brav umgetragen hat? Ganz offensichtlich sind einige Wehre fahrbar ohne Problem - wie lernt man denn das einzuschätzen? Nur per fachkundiger Anleitung von einem erfahrenen Paddler?

            Grüßle
            Sorci
            Von den Landeskanuverbänden werden soweit ich weiß Kurse mit dem Thema "Retten und Bergen an Wehren" angeboten. Ich kenne den Kurs nicht aber ich gehe stark davon aus das darum geht die Gefahr von Wehren einzuschätzen und Maßnahmen zu vermitteln wenn "Kind in den Brunnen gefallen ist".

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            • BenjiSquarepants
              Erfahren
              • 06.05.2010
              • 423
              • Privat

              • Meine Reisen

              #66
              AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

              Ich habe noch ein Video entdeckt in dem die Gefahr von einem Wehr in einem etwas krassen Beispiel sehr deutlich zu sehen ist.

              http://www.kanutube.de/video/Wehre---T%25C3%25B6dliche-Gefahr/e23dc41c36f05f4b294dcbe7cb473bc4

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              • Schnapsmax
                Fuchs
                • 11.06.2007
                • 1439
                • Privat

                • Meine Reisen

                #67
                AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

                Schönes und lehrreiches Video!
                Zur Beurteilung, ob ein Wehr befahrbar ist oder nicht, sollte man erst mal die verschiedenen Wehrtypen kennen und dann nach Möglichkeit vor Ort erkennen. Da helfen natürlich Flussbeschreibungen / Führer wie man sie z.B. vom DKV bekommen kann.

                Schrägwehre sind häufig ohne große Probleme befahrbar. Selbst bei Paddelfehlern oder einer Kenterung kommt man durch die ablaufende Strömung aus dem Wehr heraus. Gefahren hier können Steine (Verblockung) oder Treibgut sein. Ein Sweeper in einem sonst leicht befahrbaren Schrägwehr kann die Befahrung selbst bei bestem Wasserstand unmöglich und lebensgefährlich machen. Verkeilte Äste versperren teilweise die einzig machbare Route. Deshalb IMMER erst ansehen.

                Steilwehre können je nach Wasserstand leicht befahrbar sein oder eine Todesfalle. Manche sind bei höheren Wasserständen sogar leichter befahrbar, wie z.B. im ersten Teil der Loisach, wenige km nach dem Kochelsee. Da gibt es ein Steilwehr, das erst bei Niedrigwasser einen Rücklauf bildet. Ein Ast im Wasser kann Klarheit bringen. Verhält er sich wie die Stämme im Video - tragen!!! Schwimmt er friedlich durch, hat man an dieser Stelle gute Chancen. Im Zweifel - tragen!!!

                Steilwehre mit Tosbecken sind höchst gefährlich. Das Tosbecken ist die "perfekte" Variante der Steine im oben verlinkten Video.
                Hier verschwindet der Rücklauf erst, wenn der Wasserstand das Wehr verschwinden lässt. Ob bei einem solchen Hochwasser aber überhaupt jemand mit einem Kanu etwas auf dem Bach verloren hat, ist ein anderes Tema.

                Bootsrutschen an Wehren können auch Kenterfallen und somit gefährlich sein! Die Scherströmung zwischen dem Wasser aus der Rutsche und dem vom Fluss / Wehr können sehr tückisch sein. Für Luftboote meist unproblematisch, kann ein falsch angekantetes Festboot schnell die Rolle machen.
                Also auch da aussteigen und ansehen!

                Insgesamt gilt:
                Lieber ein paar Minuten feige, als ein Leben lang tot
                Wer umträgt ist aber natürlich nicht feige, sondern sehr vernünftig

                Und wenn wir schon beim Thema Sicherheit sind, passt dazu vielleicht noch, dass man sich im Falle einer Kenterung nicht an herabhängenden Ästen festhalten soll (man kentert ja manchmal gerade wegen / unter Ästen). Da drückt einen die Strömung unter Wasser. Mit Weste treibt man frei im Wasser automatisch über Wasser weg und kann dann ruhig aus dem Bach. Ist meist gesünder.

                Die schon erwähnten Brückenpfeiler sollte man auch großzügig umfahren und die Strömung zwischen zweien nehmen. Ein Kanadier, der mit der offenen Seite in einem langsam fließenden Fluß an einen Brückenpfeiler oder Ähnliches gedrückt wird, entwickelt ca. 2 Tonnen Druck
                Wer da eingeklemmt wird hat schlechte Karten. Auch Schlauchboote bekommt man an Pfeilern kaum frei - meist nur kaputt.
                Fährt man auf einen Sweeper auf, weil man gepennt hat (sollte man zwar nicht ... aaaber), raus aus dem Boot und rauf auf den Baum, so schnell es nur geht. Wenn möglich das Boot mit hochziehen, sonst ist es vermutlich verloren.
                Ein Boot auch immer mit dem Boden zur Strömung hin aufkanten. So bleibt es oben auf und kann nicht vollaufen und unter Wasser gedrückt werden.

                Zum Vermeiden solcher Situationen sollte man möglichst früh die Seilfähre rückwärts erlernen. Damit kann ich mein Boot noch um ein Hindernis bewegen, wenn lenken längst zu spät ist.

                Wenn man das alles bedenkt, meint man dass man sich generell in Lebensgefahr begibt, wenn man paddelt
                Mit vorausschauendem Verhalten und Vorsicht ist das aber i.d.R. alles gut kontrollierbar.

                LG
                Max
                Schöne Grüße
                Max

                Rausgehen ist wie Fenster aufmachen, nur vieeeel krasser.

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                • Sorci
                  Erfahren
                  • 22.11.2011
                  • 108
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #68
                  AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

                  Hallo,

                  @BenjiSquarepants

                  Tolles Video! Ist ja echt krass.

                  @Schnapsmax

                  Deine Ausführungen sind ebenfalls sehr lehrreich. Was ist denn ein Sweeper?
                  Und noch ne Frage - mein Schlauchi fahre ich mit Finne unten drunter - da kann man doch sowieso keine Bootsrutschen fahren? Würde ich mich auf jeden Fall nicht trauen, da ich vermute, das ich hängenbleiben könnte. Sehe ich das richtig? Ansonsten trage ich lieber alles um, außer wenn ich nach Anleitung und unter Aufsicht einer fachkundigen Person (Lehrer) unterwegs bin.

                  Grüßle
                  Sorci

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                  • solopaddler
                    Erfahren
                    • 22.10.2008
                    • 132
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

                    falls man doch in so eine Lage kommt parallel zum Wehr zum Ufer schwimmen! Wenn die Luft reicht und man nicht vorher das Bewusstsein verliert hat man eine reelle Chance da rauszukommen.

                    Solopaddler

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                    • Schnapsmax
                      Fuchs
                      • 11.06.2007
                      • 1439
                      • Privat

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                      #70
                      AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

                      Sweeper sind unterspülte Bäume, die umfallen und quer zum Fluss im Wasser liegen. Hatten wir dieses Jahr einige auf Amper und Isar. Da sollte man tunlichst Abstand halten.
                      Zuletzt geändert von Schnapsmax; 29.10.2012, 12:09.
                      Schöne Grüße
                      Max

                      Rausgehen ist wie Fenster aufmachen, nur vieeeel krasser.

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