Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

[Sorci]

Hallo,

als Paddelanfänger frage ich mich, wie man es lernt einzuschätzen, ob ein Wehr besser umtragen werden sollte oder wann man die Befahrung wagen kann? Eigentlich nur, in dem man zu Anfang mit einer erfahrenen Begleitung paddelt, oder?

(Ist hier vielleicht jemand aus der Ortenau oder Freiburger Gegend?)

Kann man sich auf die Angaben in Büchern (z.B. "Flussperlen am Oberrhein") verlassen? Wenn da steht (in der Tourbeschreibung im Buch), vorher besser Besichtigen - ist man ja eh schon ausgestiegen und kann dann auch gleich umtragen, oder? Zumal ich mir sowieso keine Beurteilung erlauben würde, weil ich ja keine Ahnung habe.

Die nächste Frage, wenn das Wehr als fahrbar auch für Anfänger deklariert ist, kann man es dann wagen? Und wie sieht es beim Wehre fahren mit dem Unterschied zu Festbooten und Luftbooten aus? Kann so ein Schrägwehr nicht den Boden des Luftbootes beschädigen??

Tipps zum Verhalten beim Umtragen wären auch nicht schlecht....

In den Büchern steht das ja alles so grob beschrieben, aber irgendwie klingt das doch alles recht theoretisch.

Oder besser mal einen Kurs besuchen?? Kanutouren werden hier angeboten, und auch WW-Kurse - leider nichts speziell für Flußwandern mit dem Kajak. Vielleicht hat auch da jemand eine Empfehlung?

Hab hier schon einiges durchgestöbert, aber kaum was gefunden zum Thema Wehr.

Ich freue mich auf viele Tipps!

Grüßle
Sorci

[Baraka]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

Hallo Sorci
Ein Wehr umtragen schadet nie.
Ich will damit sagen du machst NIE !!! etwas falsch wenn du ein Wehr umträgst. Wehre sind Extreme Gefahrenquellen bei der Bootsfahrt und werden sehr oft unterschätzt.
Der Rücklauf eines Wehr ist das Heimtückische. Der sieht je nach Wasserstand bei ein und dem selben Wehr anders aus. Aus diesen Grund kann man kaum eine Empfehlung geben ob befahrbar oder nicht, kommt auch auf den Fahrer an.
Ich steige bei jeden Wehr aus und begutachte erst mal. Ich seh mir die Rücklaufzunge und das Unterwasser genau an.
Schon bei nur geringen Zweifel umtrage ich.
Umtragen ist immer mit Anstrengung verbunden ist schon klar aber lieber mal einmal zu viel umgetragen als im Rücklauf zu hängen.
Tipps? schwer - je weniger im Boot umso leichter ist es , Bootswagen mit recht großen Laufrädern um auch auf schlechten Wegen schieben und ziehen zu können, ein Zurrgurt um das Boot mit dem Bootswagen verbinden zu können und vernünftige Schuhe mit griffiger Sohle ( ich nehme Neoprenschuhe ) .
Ein Seil 15 Meter hat auch schon oft geholfen um das Boot über das Wehr runter zu lassen oder zu traideln.
Da macht wie bei allen im Leben Übung den Meister .
Am einfachsten ist es sicher wenn man sich Abschnitte ohne Wehr sucht dann stellt sich die Frage gar nicht aber das wird immer schwerer es wird immer mehr verbaut.
alles liebe Max

[ckanadier]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

Hallo Sorci,
Baraka hat schon sehr zutreffend geantwortet.
Dein Hinweis darauf, dass es keine entsprechenden Kurse für Wanderpaddler mit Gepäck gibt, ist bis auf ein paar Ausnahmen bei den Seekajakern, richtig. Das hilft die aber sicher nicht weiter.
Es gibt aber noch die Möglichkeit im Forum des DKV oder hier eine Anfrage ein zu stellen ob du dich in deiner Nähe nicht einer erfahreneren Gruppe anschließen kannst. In den Vereinen des DKV werden auch regelmäßig Wandertouren angeboten, schau doch da mal nach.
Den Angaben in Büchern solltest du nie trauen!!! Unterschiedliche Wasserstände schaffen oft völlig andere Verhältnisse als zu dem Zeitpunkt an dem der Buchautor unterwegs war.
Gruß Canadier

[Rosi]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

Möchtest du denn Faltboot, Luftboot, Kanadier oder Kajak fahren?

WW-Kurse sind zu 90% Kajakkurse. IdR wird man auch schief angeguckt, wenn man sagt, man wolle so etwas mit dem Kanadier machen. Falls du dich für das Kajak entschließen solltest, empfehle ich dir auf jeden Fall einen Kenterkurs zu machen.

Baraka hat sonst schon das Wesentliche gesagt.

Es ist am Anfang sehr gut bei den lokalen Vereinen rumzugucken. Auch mal anrufen oder mailen. Die treffen sich meist 1-4x im Monat zum Paddeln oder Schnacken und oft darf man an diesen Tagen vorbeikommen und mal einfach mitfahren und/oder mit den Leuten reden. Dort können dir die Ausbilder und Warte auch schon all deine fragen beantworten.

In Kursen wird dir auch die Paddeltechnik und alles andere korrekt gezeigt. Vieles geht mit learning-by-doing, aber eine am Anfang korrekt erlernte Paddeltechnik und Dinge wie "Beladung" machen dir dein Paddelleben deutlich leichter und du erlangst mehr Sicherheit um auch alleine oder mit Freunden einfach mal loszuziehen.

[krupp]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

ahoi

auch wenn man das wehr bereits schonmal befahren hat und den fluss und seine eigenheiten/wasserstand ect
einschätzen kann emfielt sich das aussteigen und begutachten grundsätzlich.
besonders im frühjahr nach dem evt hochwasser kann sich dort hindernissmässig was geändert haben.
auch muss man bedenken das sich ein beladenes boot (gepäck) unter umständen ganz anders verhällt als ein leeres.
ich kann den reiz ein wehr zu befahren allerdings nachvollziehen jedoch sollte man hierbei sehr
vorsichtig sein und wie bereits erwähnt es beim geringsten zweifel bleiben lassen.
als paddelanfänger sollte man das komplett bleiben lassen aber auch wenn man schon bissel übung hat
dafür das boot neu ist und man noch kein gefühl für das eigenleben des bootes hat.
idealerweisse würde ich zusammen mit einem erfahrenem paddler erste wehre antesten und mir von
ihm erklären lassen was man beachten muss.
besser man sieht es live, theorie bringt da nicht viel.
bei mir war es ähnlich. auf einer tour in diesem frühjahr auf einem stark naturbelassenem abschnitt
(das letzte stück der weissen elster) mit 2 (oder 3) alten mühlwehren und später ein größeres auf der saale
konnt ich mir bei meinem ehrfahrenen kollegen einiges abguggen wie er wehre anfährt und worauf man achten muss,
auch wenn wir anderen beiden an dem tag umtragen haben war es lehrreich und wäre in der theorie
niemals so rübergekommen.
er erwähnte dabei auch eine geschichte die sich auf selbigem flussabschnitt vor einigen jahren zugetragen hatte
wo die feuerwehr per kletterausrüstung 2 paddler bergen musste die an einem brückenpfeiler hängengeblieben sind.
das erwähne ich daher weil auch für brückenpfeiler mit treibgut das selbe gelten sollte wie für wehre,
im zweifel am fluss oder an den eigenen fähigkeiten IMMER umtragen.

inzwischen bin ich auf meinen solotouren schon einige kleinere wehre gefahren, im übrigen mit gepäck und luftkajak.
dennoch schwieriges thema, da man es eig grundsätzlich abraten müsste, da so viele faktoren zusammenkommen.
auf jedenfall theoretisch nicht zu üben, da brauch man praxis um hindernisse, walze, rückströmung anhand
des wasserflusses einschätzen zu können.
daher mein tip fahr nicht alleine und im idealfall mit jemandem der dieses wehr bereits kennt.
ich glaube die meissten schweren paddelunfälle passieren an wehren oder brücken.

ansonsten viel spass und erfolg !

edit: achso weil ich es eben noch gelesen habe, verlassen darfst du dich niemals nur auf andere, also egal ob ein buch
oder erfahrener paddler. ich hatte beides schon gesehen. also wehre von denen im buch abgeraten wurden
die ich aber ohne probleme gefahren bin, genau wie umgekehrt. flüsse und auch wehre verändern sich.
am besten wie gesagt einen paddler mitnehmen der schon bissel erfahrung hat, es sich paar mal zeigen lassen,
erfahrung sammeln im "lesen" der strömung/wasserlauf usw und dann klein anfangen...
zb mit stromschnellen auf keineren flüssen usw. so das man (was sehr wichtig ist) ein gefühl fürs boot bekommt.
naja blabla... :-) ich wiederhole mich.

[LihofDirk]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

Außerdem sollte man die Möglichkeit haben, ein Wehr bei verschiedenen Wasserständen zu betrahten, oder eine vertrauenswürdige Beschreibung zu bekommen. Eine Stufe unterhalb des Wehres ist, sobald sie mit wenig Wasser bedeckt ist nicht mehr zu sehen, sorgt aber für harte Einschläge und ausgeprägte Walzen.

[opti61]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

Ich würde auf jeden Fall empfehlen, für ein oder 2 Tage einen Kajak Wildwasserkurs zu belegen. Das reicht schon für die grundlegenden Kenntnisse, auch mal schneller fließende Stücke relativ sicher zu durchfahren. Man muss nicht unbedingt in die Alpen - auch z. B. an der Lippe gibt es Wildwasserkurse für die ersten Erfahrungen.
Und - halte dich von Wehren fern und trage vorsichtshalber um. Von oben sieht das Ganze meist recht einfach aus, aber von der tieferen Seite betrachtet sieht man erst die Gefahren - wenn man sie überhaupt als Anfänger einschätzen kann. So ein Rückfluss kann aus dir und dem Boot einen Spielball machen, obwohl er rel. harmlos aussieht. Manchmal reichen wenige Zentimeter seitwärts oder ein Ruderschlag im richtigen Moment, die einen Profi das Wehr sauber durchfahren lassen und einen Anfänger das Leben kosten können. Fahre auch niemals einfach einer Gruppe hinterher, die vor dir ein Wehr befahren. Es können blutige Anfänger sein, die einfach Glück hatten oder aber Profis, die wissen, was sie tun und die Gegebenheiten vor Ort genau kennen.

[FrankMoerke]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

Vieles wurde ja schon gesagt.
Grundsätzlich: So lange Du Dir nicht 100% sicher bist, ob ein Wehr nach Besichtigung doch fahrbar ist, umtrage. So lange Du so was nicht selber sicher einschätzen kannst, umtrage jedes Wehr.
Geringe Fallhöhen verleiten sicher oft, diesen kleinen "Absatz" zu fahren ... Zu den haltenden Rückläufen, aus denen auch ein Bergen von Schwimmern problematisch sein kann, wurde ja schon einiges gesagt.

[Sorci]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

Hallo,

wow, vielen Dank für die vielen Info's und Tipps.

Auweia, ich glaub, ich gehe alleine erst mal gar nicht auf einen Fluß oder Bach.... lieber paddel ich erst mal ein bißchen auf den Baggerseen hier rum - da gibts keine Strömungen und auch keine Wehre usw., da bietet sich bei entsprechenden Wassertemperaturen auch ein Kentertraining an.
Ich muß nicht unbedingt Wehre fahren und habe einen gehörigen Respekt vor wogenden Wassermassen - wollte nur man generell wissen, was da genau Sache ist. In den Büchern ist alles teilweise so oberflächlich behandelt und so unterschiedlich. Und auf so manchen Fotos, wo die da so ein Wehr runterfahren, würde ich im Leben nicht hinterher fahren wollen.
Bisher bin ich mit meinem Luftboot nur im Meer (immer nah an der Küste lang) gepaddelt. So mit Kurve / Richtungsänderung / Boot drehen usw. hat es schon ganz gut geklappt und ich bin auch flott voran gekommen. Hatte nur ordentliche Blasen an den Händen.
Und ansonsten muß wohl noch ein Bootswagen her.... und Neoprenstiefel.

Wildwasser - muß wirklich nicht sein. Ich möchte lieber auf langsamen Flüsschen / Bächen gemütlich dahin paddeln und die Ruhe in der Natur genießen.
Hier in der Ecke werden Kurse für's Kanu fahren mit Stechpaddel und WW-Kurse angeboten. Auch wenn ich Kajak fahren will, kann es vielleicht nicht schaden, so einen Kanukurs mitzumachen - da werden auch "Strömungsverhältnisse" behandelt. Ich denke - das ist ja dann gleich wie für Kajakfahren?? Oder ich frage, ob ich den Kurs mit meinem eigenen Boot mitmachen darf.

So ein Vereinsmensch bin ich eigentlich nicht, aber zum Kennenlernen von Leuten, denen ich mich zwecks Touren anschließen kann, sicher nicht so schlecht. Naja, erst mal muß der Winter vorbei sein.... seufz

Eine schöne Weihnachtswoche wünsche ich schon mal.

Grüßle
Sorci

[markrü]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

Ich glaube, der Kurs sollte schon zur Paddeltechnik und zum Material passen.

Hattest Du schon gesagt, was Du eigentlich genau fährst? 'Luftboot' kann vieles sein...

Markus

[Steff1961]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

Auweia, ich glaub, ich gehe alleine erst mal gar nicht auf einen Fluß oder Bach

Na ja, es gibt ja auch gemütliche Fluss- bzw. Bachläufe, die man auch als Anfänger, mit dem notwendigen
Respekt und der richtigen Ausrüstung, relativ gefahrlos alleine paddeln kann.
Die Natur beobachten und und die Ruhe genießen kann man halt nun mal am Besten, wenn man alleine
unterwegs ist. Wichtig ist der nötige Respekt vor dem Wasser (es ist immer der Stärkere) und dass man
die eigenen Fähigkeiten richtig einschätzt, dann sollte da auch nichts schiefgehen...und eine gute Schwimmweste
ist zwar manchmal lästig, aber immer sinnvoll...

Hier in der Ecke werden Kurse für's Kanu fahren mit Stechpaddel und WW-Kurse angeboten. Auch wenn ich Kajak fahren will, kann es vielleicht nicht schaden, so einen Kanukurs mitzumachen - da werden auch "Strömungsverhältnisse" behandelt.

Lernen hat noch nie jemandem geschadet
Und so ein WW-Kurs ist auch für Wanderpaddler nicht verkehrt.

So ein Vereinsmensch bin ich eigentlich nicht, aber zum Kennenlernen von Leuten, denen ich mich zwecks Touren anschließen kann, sicher nicht so schlecht.

Ich bin auch kein Vereinsmensch, bin aber dieses Jahr auch einem Kanuclub beigetreten und habe das
noch keine Sekunde bereut...Paddler/innen sind irgendwie ein anderer (besserer!?) Menschenschlag...

In diesem Sinne noch frohe Festtage und spätestens im nächsten Jahr frohes Paddeln (Wasser sollte ja jetzt
wieder genügend vorhanden sein...)

Steff

[Jürgen Stiehl]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

Wenn´s nicht zu oft ist, trage ich gerne um. Ist Abwechslung. Zuerst aussteigen, Boot an Land, dann mit Paddel und Kentersack die Einsatzstelle suchen, Gegend anschauen (ganz wichtig), Boot umtragen und weiter
geht´s.
Was kann man beim Umtragen so alles machen: Mit Leuten quatschen, Pferde streicheln, alte Bahnhöfe besichtigen, PiPi und noch viel mehr.

[Rosi]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

In einen Kanuverein eintreten ist grundsätzlich nichts verkehrtes.
Man wird eigtl automatisch Mitglied im DKV und genießt den Luxus bei gaaaanz vielen Vereinen zelten zu dürfen. Meist kostenlos. Das alleine ist beim Wasserwandern schonmal sehr praktisch. Dazu kommt das DKV-Mitglieder die Kurse häufig vergünstig bekommen.

Nein, ich will keine Werbung machen und ich bin Einzelmitglied und nicht in einem Verein, aber auch so bekommt man die Vergünstigungen und die Vorzüge!

WW und Kenterkurse, egal in welchem Gefährt, geben immer mehr Handlungssicherheit und verfeinern das Gespühr für das Element Wasser. Kajakkenterkurse finden häufig im Winter im Hallenbad statt. Einfach drauf los bei den Vereinen anfragen und Spaß haben!

[Sorci]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

Hallo zusammen,

@markus

Ich fahre ein Barum Scout, ein 3,80cm langes 2-Personen Kajak-Gummiboot, Barum ist die ältere Bezeichnung von Gumotex. Läßt sich auch alleine fahren. Hab mir das erst mal so zum Ausprobieren, und für den Urlaub gebraucht gekauft. Je nach Finanzlage gibts im nächsten Jahr auch vielleicht was Neues. Muß aber erstmal rausfinden, was das Richtige für mich ist. Vielleicht so ein Hybrid-Ding aus Falt- und Luftboot oder so.


@steff

Mal sehen, vielleicht probiere ich es mal mit mit kleineren Abschnitten auf den vielen Altrheinarmen - da gibt es (laut meinem Tourbuch) auch welche, wo 8km lang kein Wehr und keine Umtragestelle kommt.....
Ein Partner, der nicht dauernd quatschen muß und auch die Ruhe genießen möchte, ist aber vielleicht für die ersten paar Male auch nicht schlecht - ich will ja was lernen erstmal.

Also Kanuvereine gibt es hier in der Gegend fast an jeder Ecke - werde mich da mal schlau machen. Kentertraining im Hallenbad hört sich nicht schlecht an.... (@ rosi - Hast Du da Erfahrung?)

Euch erstmal ein schönes 4.Adventswochenende.
Liebe Grüße
Sorci

[khyal]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

...Ich fahre ein Barum Scout, ein 3,80cm langes 2-Personen Kajak-Gummiboot...
Mal sehen, vielleicht probiere ich es mal mit mit kleineren Abschnitten auf den vielen Altrheinarmen - da gibt es (laut meinem Tourbuch) auch welche, wo 8km lang kein Wehr und keine Umtragestelle kommt...
Ein Partner, der nicht dauernd quatschen muß und auch die Ruhe genießen möchte, ist aber vielleicht für die ersten paar Male auch nicht schlecht - ich will ja was lernen erstmal....

Ok, zur Begriffsklaerung, sonst bekommst Du leicht die falschen Tips, das Teil faellt (zumindest, wenn es aehnlich ist, wie das Gumotex Scout) nicht unter Kajak, sondern eher unter Canadier...
Natuerlich gibt es immer Ausnahmen, aber so im Groben kann man sagen,
Kajaks haben einen oben geschlossenen Bootskoerper, bis auf die Sitzluke, die Du eben auch durch eine Spritzdecke abdichten kannst, dadurch sind sie unter rauhen Verhaeltnissen sicherer, da das Teil kein Wasser aufnimmt und auch eine Kenterung bei entsprechendem Wissensstand no Prob ist (Stichwort Eskimorolle).
Canadier haben einen nach oben offenen Bootskoerper, man kann bedeutend mehr Gepaeck unterbringen (nicht nur Zahnbuerste, wie im Kajak ) und viele unterschiedliche Paddelpositionen einnehmen bzw Diese wechseln. Rein theoretisch haben Canadier aufgrund der Rumpfform weniger Tiefgang, in der Praxis faehrt man sich bei Niedrigwasser aber eher im Candier eine Macke in den Rumpf.
Ueblicherweise werden Kajaks mit einem Doppelpaddel und Canadier mit einem Stechpadel gepaddelt.
Zu dem Thema findest Du hier aber ohne Ende Threads, also lass uns das lieber nicht weiter vertiefen oder gar in eine OT-Diskussion abrutschen...

Ich empfehle Dir zum Einlesen ein paar Buecher :
Kanu Handbuch - Rainer Hoeh
Faszination Kanusport - Mc Guffin
Stechpaddel Fahrschule - Riegel / Raffler
Mit der Suchfunktion findest Du die Details zu den Buechern in anderen Threads.

Nun zu den Wehren :
Steht ein Schild "Befahren verboten" - no way
Steht in der Flussbeschreibung "Befahren verboten", "Befahren gefaehrlich" o.A. - lass es
Steht in der Flussbeschreibung "Befahren nur fuer Geuebte" - lass es erstmal
Lass Dich da auch nicht davon beeinflussen, wenn Andere da durch fahren, entweder sie haben es eben durch viel Koennen drauf, oder hart gesagt, irgendwo her muessen ja auch die Ertrunkenen im Paddelbereich kommen
Steht in der Flussbeschreibung "auch fuer Anfaenger moeglich" - ok, lass Dir Zeit, lande an, trink einen Kaffee und schau Dir an, wie ein paar Andere durchfahren, damit das moeglich ist, fahr halt dann eher einen Fluss, wo viel los ist...
Grundsaetzlich gilt fuer mich der Grundsatz, wenn ich schon ueberlege, ob es ok ist, durchzufahren, trage ich um...
Steuerschlaege u.A. solltest Du natuerlich gut und sicher beherrschen, Schwimmweste ist eh absolute Pflicht bei so etwas und alles im Boot sollte wasserdicht verpaeckt und so angebunden sein, dass Du Dich bei einer evtl Kenterung darin auf keinen Fall "verhaken" kannst...

Vereine und Aehnliches, ist fuer die, die es moegen toll, aber ist halt nicht jedermans Sache...
Aber man kann sich ja auch mal so Leuten anschliessen, die sich zum Paddeln treffen...
Lies Dich ruhig auch mal im Open Canoe Journal ein...

Achja stell Dich mal darauf ein, dass Du mit der "Gummiente" nicht unbedingt ueberall ernst genommen wirst und auch nicht jede Gruppe unbedingt mit Dir Paddeln will, da Du mit dem Teil auf jeden Fall langsamer und "windempfindlicher" unterwegs bist, als mit einem Feststoff-Canadier oder gar Kajak...ist ein bisschen so, als wenn man mit einem Polski-Fiat zum BMW-Treffen kommt , aber wenn die Gruppe entspannt unterwegs ist, wird das weniger ein Problem sein...

Gruesse

Khyal, der mit einem 16er Prospector (GFK-Canadier) unterwegs ist, aber auch schon in Kajaks gesessen hat

[Torres]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

Ok, zur Begriffsklaerung, sonst bekommst Du leicht die falschen Tips, das Teil faellt (zumindest, wenn es aehnlich ist, wie das Gumotex Scout) nicht unter Kajak, sondern eher unter Canadier...

Barum Scout

[ich]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

Kein Kanadier, Schlauchkajak!

[krupp]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

naja die meissten schlauchis sind ja irgendwie beides bzw durch die rumpfform,verdrängung,
trägheit, fahreigenschaften her schon eher mit canadiern vergleichbarer als mit kajaks.
also nach meinem dafürhalten.

das gepostete ist ein gutes bsp dafür und vermutlich auch problemlos mit stechpaddel zu fahren.
vieleicht sollte man sich generell abgewöhnen die schlauchis irgendwie mit falt oder fest-kajak/kanus
zu vergleichen. hab ich ja anfangs auch gemacht aber eigentlich vergleicht man da wirklich idr
äpfel mit birnen.

so aber zurück zum thema, einen vorteil haben die luftsofas, sie verzeihen viele fehler und
es gehört schon einiges dazu sie zum kentern zu bringen.
das soll natürlich nicht zu unnötigen risiken verleiten denn wenn man in so einer walze hängen
bleibt ist es egal mit welcher art boot.
auch stecken sie aufsetzer auf geröll und der gleichen erstaunlich gut weg
man kann sich also auch als anfänger bereits an leichtes wildwasser und kleine stromschnellen wagen.
für wehre oder schüttungen /schwälle sollte man dann aber bereits etwas übung haben und
das fahrverhalten des eigenen bootes einschätzen können.

[pickhammer]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

In diesem Boot sitzt du lose, kannst es nicht kanten oder dich festklemmen. Das heißt alle Paddeltechniken, bei denen du ein Kanten des Bootes brauchst, sind nicht oder nur schlecht möglich. Das verhindert eine sportliche Fahrweise. Tricks, mit denen sich ein Paddler in einem "richtigen" Boot im Notfall helfen kann, mit der Nase über Wasser zu bleiben, gehen auch nicht. Der einzige Trost ist, das so ein Gummiboot meist schön oben schwimmt.
Halte dich von senkrechten Wehren fern, und betrachte auch schräge Wehre mit Mißtrauen, denn Wehre mit Rücklauf sind nix für dich und dein Boot.
Schau dir Paddler und deren Künste in festen Booten an, und überlege dir, ob du nicht umsteigen willst.

Gruß vom pickhammer

[Rosi]

AW: Wehre fahren oder umtragen - Tipps für Anfänger

Kenterkurs im Hallenbad rockt!

Also bei unserem örtlichen Verein hats Laune gemacht und es ging recht fix mit dem Aufrichten.
Dennoch gilt auch danach ständig üben üben üben!

Ein Verein gibt dir auch die Möglichkeit verschiedene Bootstypen auszuprobieren. Eventuell auch 1er 2er Kombis. Paddelpartner finden sich dort auch! Du bekommst halt die volle Bandbreite an Angeboten!