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Land: [ES] Spanien
Reisezeit: November 2011
Auf dem GR 92 von Almería über das Cabo de Gata nach Carboneras
Vorspann
Vor ein paar Jahren haben wir, meine compañera Giulia und ich, Südspanien als spätherbstliches Wanderziel „entdeckt“. Es hat was, bei angenehmen Temperaturen und Sonne dort zu wandern, wenn in Deutschland das Wetter grau und nass ist. Wem sage ich das?
Über mehrere Jahre hinweg sind wir jeweils für ca. eine Woche ein paar Etappen auf der Via de la Plata gepilgert. Wobei der Begriff „pilgern“ nicht ganz stimmt. Es ging uns hauptsächlich um das Erlebnis einer Streckenwanderung. Im Laufe der Zeit sind wir ziemlich hoch in Spaniens Norden gekommen. Da kann es im November und Dezember auch auf der Iberischen Halbinsel kalt und unangenehm werden, zumal wenn es in die Berge geht. So habe ich hoffnungsvoll hier im Forum gefragt, wo denn an Spaniens warmer Küste ein netter Weitwanderweg zu finden sei. Werner hatte den entscheidenden Tipp: den GR 92 an der Costa Brava (siehe seinen eigenen Bericht) bzw. am Cabo de Gata. Cabo de Gata – noch nie was von gehört. Aber laut Reiseführer soll die Ecke die wärmste und regenärmste Region Spaniens sein. Also genau das Richtige für den November.
1. Tag: Berlin bzw. Hamburg - Almería
Mittwoch, 9. November 2011
Die Waage am Check-in-Schalter zeigt 6,8 Kilo für den Rucksack. Die wirklich schweren wärmenden Klamotten trage ich allerdings noch am Leib. Auch Tagesproviant und Wasser fehlen noch im Rucksack. Auf der Wanderung wird dann das Gepäck um die 9 Kilo wiegen. Der Flug selbst verläuft ereignislos, wenn man von der knappen Stunde Verspätung wegen Nebels mal absieht. Die obligatorischen Air-Berlin-Brötchen (wahlweise mit Pute oder Käse) schmecken nur, wenn man wirklich Hunger hat. Ich habe keinen. Wie immer, wenn es nach Südspanien geht, ist das Weiterflugterminal auf dem Airport von Palma de Mallorca der Treffpunkt mit der compañera. Ihr Rucksack bringt ähnliche Werte auf die Waage. Der rasche Hüpfer von Palma nach Almería beschert Blicke auf die schneeüberzuckerten Gipfel der Sierra Nevada und die grünen Hänge des Cabo de Gata.
Der Busfahrplan war bereits vorher heruntergeladen wie auch der Stadtplan von Almería. Der kurze Weg von der Bushaltestelle zum vorgebuchten 3-Sterne-Hotel „Citymar Indalico“ ist nicht zu verfehlen. Mit dem Hotel sind wir sehr zufrieden. 29,50 Euro für das Doppelzimmer inklusive Frühstück ist unschlagbar. Für uns Zwei wohlbemerkt. Da kann keine Jugendherberge mithalten. Alles ist fußläufig von der Unterkunft aus zu erreichen. So sind wir dann auch bald an der Puerta de Purchena, dem quirligen Hauptplatz Almerías. Und machen eine neue Erfahrung. Im Gegensatz zu Sevilla, Cadiz und auf der Via se la Plata gibt es tapas (ob warm oder kalt) auch außerhalb der strengen andalusischen Essenszeiten. Bekamen wir in Sevilla vor 20:30 Uhr bestenfalls ein paar Scheibchen Schinken, werden wir in Almería bei der Bierbestellung sofort nach unseren tapa-Wünschen befragt. Und das um 19 Uhr! Und noch ein Unterschied zur andalusischen Hauptstadt: Hier gibt es die tapas nach alter Sitte zum Bier (oder auch Wein) hinzu. Der Preis von 1,80 € bleibt derselbe, ob mit oder ohne dem gar nicht mal so kleinen Häppchen. Nach drei, vier tapas in diversen Bars sind wir satt und beschwippst.
2. Tag: Almería
Donnerstag, 10. November 2011
Strecke: etliche, nicht gezählte km in der Stadt
Das Hotelfrühstück ist spanisch karg. Immerhin gibt es zu café con leche und tostada mit mantequilla, dem gebutterten und getoasteten halben Brötchen, noch ein Croissant und ein Glas Orangensaft. Außer vom Flieger aus haben wir vom Meer noch nichts gesehen. Also geht es als Erstes zum Hafen. Und neue Träume entstehen. Die Fährschiffe haben Melilla und Nador in Nordafrika zum Ziel. Von dort ist es doch nicht mehr weit zum Rif-Gebirge, in dem man doch auch gut wandern könnte. Wenn da bloß nicht der miese Ruf als Hochburg des Kif-Anbaus wäre...

Aber wir sind in Almería! Und so spazieren wir hinauf zur bedeutendsten Sehenswürdigkeit, zur Alcazaba, der riesigen maurischen Festung der Stadt. Wir sind begeistert. Von der eindrucksvollen Anlage und von den Bergen des Cabo de Gata in der Ferne. Den Rest des Tages lassen wir uns kreuz und quer durch die Straßen der Stadt treiben. Almería ist eine stinknormale spanische Großstadt. Laut, hektisch, nicht unbedingt schön. Kein Vergleich zu Sevilla. Aber Almería ist lebendig und spannend. Am Paseo Marítimo, an der städtischen Strandpromenade, klingt der Tag bei (na, bei was wohl?) tapas und Bier aus. Glutrot geht die Sonne am anderen Ende der Bucht hinter Aguadulce und Roquetas de Mar unter. Was sich hinter diesen beiden schönen Namen verbirgt, ahnen wir bereits. Am Ende der Reise werden wir per Bus einen Ausflug dorthin machen und vollends aufgeklärt werden.

Fortsetzung folgt mit: John Lennon, endlosen Strandpromenaden und der Entdeckung des tinto de verano.
Reisezeit: November 2011
Auf dem GR 92 von Almería über das Cabo de Gata nach Carboneras
Vorspann
Vor ein paar Jahren haben wir, meine compañera Giulia und ich, Südspanien als spätherbstliches Wanderziel „entdeckt“. Es hat was, bei angenehmen Temperaturen und Sonne dort zu wandern, wenn in Deutschland das Wetter grau und nass ist. Wem sage ich das?
Über mehrere Jahre hinweg sind wir jeweils für ca. eine Woche ein paar Etappen auf der Via de la Plata gepilgert. Wobei der Begriff „pilgern“ nicht ganz stimmt. Es ging uns hauptsächlich um das Erlebnis einer Streckenwanderung. Im Laufe der Zeit sind wir ziemlich hoch in Spaniens Norden gekommen. Da kann es im November und Dezember auch auf der Iberischen Halbinsel kalt und unangenehm werden, zumal wenn es in die Berge geht. So habe ich hoffnungsvoll hier im Forum gefragt, wo denn an Spaniens warmer Küste ein netter Weitwanderweg zu finden sei. Werner hatte den entscheidenden Tipp: den GR 92 an der Costa Brava (siehe seinen eigenen Bericht) bzw. am Cabo de Gata. Cabo de Gata – noch nie was von gehört. Aber laut Reiseführer soll die Ecke die wärmste und regenärmste Region Spaniens sein. Also genau das Richtige für den November.
1. Tag: Berlin bzw. Hamburg - Almería
Mittwoch, 9. November 2011
Die Waage am Check-in-Schalter zeigt 6,8 Kilo für den Rucksack. Die wirklich schweren wärmenden Klamotten trage ich allerdings noch am Leib. Auch Tagesproviant und Wasser fehlen noch im Rucksack. Auf der Wanderung wird dann das Gepäck um die 9 Kilo wiegen. Der Flug selbst verläuft ereignislos, wenn man von der knappen Stunde Verspätung wegen Nebels mal absieht. Die obligatorischen Air-Berlin-Brötchen (wahlweise mit Pute oder Käse) schmecken nur, wenn man wirklich Hunger hat. Ich habe keinen. Wie immer, wenn es nach Südspanien geht, ist das Weiterflugterminal auf dem Airport von Palma de Mallorca der Treffpunkt mit der compañera. Ihr Rucksack bringt ähnliche Werte auf die Waage. Der rasche Hüpfer von Palma nach Almería beschert Blicke auf die schneeüberzuckerten Gipfel der Sierra Nevada und die grünen Hänge des Cabo de Gata.
Der Busfahrplan war bereits vorher heruntergeladen wie auch der Stadtplan von Almería. Der kurze Weg von der Bushaltestelle zum vorgebuchten 3-Sterne-Hotel „Citymar Indalico“ ist nicht zu verfehlen. Mit dem Hotel sind wir sehr zufrieden. 29,50 Euro für das Doppelzimmer inklusive Frühstück ist unschlagbar. Für uns Zwei wohlbemerkt. Da kann keine Jugendherberge mithalten. Alles ist fußläufig von der Unterkunft aus zu erreichen. So sind wir dann auch bald an der Puerta de Purchena, dem quirligen Hauptplatz Almerías. Und machen eine neue Erfahrung. Im Gegensatz zu Sevilla, Cadiz und auf der Via se la Plata gibt es tapas (ob warm oder kalt) auch außerhalb der strengen andalusischen Essenszeiten. Bekamen wir in Sevilla vor 20:30 Uhr bestenfalls ein paar Scheibchen Schinken, werden wir in Almería bei der Bierbestellung sofort nach unseren tapa-Wünschen befragt. Und das um 19 Uhr! Und noch ein Unterschied zur andalusischen Hauptstadt: Hier gibt es die tapas nach alter Sitte zum Bier (oder auch Wein) hinzu. Der Preis von 1,80 € bleibt derselbe, ob mit oder ohne dem gar nicht mal so kleinen Häppchen. Nach drei, vier tapas in diversen Bars sind wir satt und beschwippst.
2. Tag: Almería
Donnerstag, 10. November 2011
Strecke: etliche, nicht gezählte km in der Stadt
Das Hotelfrühstück ist spanisch karg. Immerhin gibt es zu café con leche und tostada mit mantequilla, dem gebutterten und getoasteten halben Brötchen, noch ein Croissant und ein Glas Orangensaft. Außer vom Flieger aus haben wir vom Meer noch nichts gesehen. Also geht es als Erstes zum Hafen. Und neue Träume entstehen. Die Fährschiffe haben Melilla und Nador in Nordafrika zum Ziel. Von dort ist es doch nicht mehr weit zum Rif-Gebirge, in dem man doch auch gut wandern könnte. Wenn da bloß nicht der miese Ruf als Hochburg des Kif-Anbaus wäre...

Aber wir sind in Almería! Und so spazieren wir hinauf zur bedeutendsten Sehenswürdigkeit, zur Alcazaba, der riesigen maurischen Festung der Stadt. Wir sind begeistert. Von der eindrucksvollen Anlage und von den Bergen des Cabo de Gata in der Ferne. Den Rest des Tages lassen wir uns kreuz und quer durch die Straßen der Stadt treiben. Almería ist eine stinknormale spanische Großstadt. Laut, hektisch, nicht unbedingt schön. Kein Vergleich zu Sevilla. Aber Almería ist lebendig und spannend. Am Paseo Marítimo, an der städtischen Strandpromenade, klingt der Tag bei (na, bei was wohl?) tapas und Bier aus. Glutrot geht die Sonne am anderen Ende der Bucht hinter Aguadulce und Roquetas de Mar unter. Was sich hinter diesen beiden schönen Namen verbirgt, ahnen wir bereits. Am Ende der Reise werden wir per Bus einen Ausflug dorthin machen und vollends aufgeklärt werden.

Fortsetzung folgt mit: John Lennon, endlosen Strandpromenaden und der Entdeckung des tinto de verano.
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