[UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

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    [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

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    Nach dem durch und durch verregneten, stürmischen Urlaub im Mai will ich es noch einmal probieren. Da ich im September terminmäßig ziemlich verplant bin, bleibt mir nur die Zeit Ende August / Anfang September, oder aber Ende September / Anfang Oktober. Die erste Variante funktioniert nicht - keine Zeit. Irgendwann beschließe ich auch, das Warten auf gutes Wetter aufzugeben (der Gutwettervorrat Schottlands wurde bereits im April aufgebraucht) und buche kurz entschlossen die Tickets für Ende September. Allerdings bin ich etwas planlos, was den Ablauf der Tour betrifft. Am Tag vor der Abreise beschließe ich, von Blair Atholl nach Aviemore zu wandern, die Strecke, die in Anja Vogels Buch beschrieben ist, und die Rainer und Stompy im frühen Mai gelaufen sind. Für die Zeit danach habe ich noch keinen Plan. Ich lasse das ganz entspannt auf mich zukommen, und mache die Tour vom Wetter abhängig.

    Die übliche Ausrüstung ist schnell gepackt. Dieses Mal reicht der 45l-Deuter. Nur noch schnell die Meindls wachsen (nein, keine Experimente mit dem Schuhwerk mehr …), dann kann es losgehen.


    Mittwoch, 28. September 2011 - Anreise bei Sonnenschein -
    Jahreszeit: Sommer


    Ich fahre mit dem Auto nach Hahn und sitze bald darauf im irischen Fliegerbus nach Edinburgh. Die Landung ist pünktlich, allerdings nahezu zeitgleich mit zwei anderen Flugzeugen. Ich brauche ganze zwei Stunden, um von meinem Sitz bis zur Busstation zu kommen! Eine schier endlose Warteschlange bei der Passkontrolle, dann wieder Warten am Airlink-Schalter. Nur gut, dass ich die Weiterreise nicht zu knapp geplant habe! Ich kaufe unterwegs noch schnell Gas, und gehe dann direkt zum Busbahnhof.
    Es ist sonnig und warm in Edinburgh. Auch in Blair Atholl ist es warm, als ich gegen 18.00 Uhr ankomme. Die Rezeption der Campsite hat gerade geschlossen, aber ein Platzwart notiert meinen Namen, erklärt mir, wo ich mein Zelt aufbauen kann, und sagt mir, dass ich morgen früh ab acht Uhr bezahlen kann.

    Wolken ziehen auf, und ich habe Kopfschmerzen. Irgendwie ist das wie im Mai …



    Donnerstag, 29. September 2011 - Schwitzen im Glen Tilt -
    Jahreszeit: Sommer


    Nach einer unruhigen Nacht - es war viel zu warm im offenen Schlafsack - frühstücke ich, packe meinen Hausstand und das Haus ein, sehe mir die Campsite an (die ist riesig!), und bezahle. Am späten Vormittag breche ich dann auf. Ich kann direkt von der Campsite aus losgehen, praktisch. Es ist schwül, sehr warm, und die Luftfeuchtigkeit ist erdrückend. Es geht aber auch kein Lüftchen!
    Der Weg ist, sagen wir mal, langweilig. Ein Fahrweg eben. Nichts gegen Fahrwege - nach ein paar Stunden Boghole-Jumping können die ganz angenehm sein, aber stundenlang … Ich schaue ständig auf die Uhr, und transpiriere vor mich hin. Die Landschaft reißt mich auch nicht gerade von den Füßen. Interessant sind lediglich die ersten Anzeichen des Herbstes an diesem sommerlichen Tag.


    River Tilt von Borderli auf Flickr


    Herbstlaub von Borderli auf Flickr


    Glen Tilt von Borderli auf Flickr

    Erst nach der Gilbert Bridge kommt etwas Wind auf.


    Wasserfall von Borderli auf Flickr


    Brücke im Glen Tilt von Borderli auf Flickr

    Am Nachmittag habe ich dann keine Lust mehr. An dem Platz, den Anja im Buch als „Glen Tilt Wildcamp“ beschreibt, mache ich Schluss für heute. Ich suche mir den höchsten Punkt der Wiese aus, um dort mein Zelt aufzubauen, damit ich in den Genuss jedes Luftzuges kommen werde.


    River Tilt von Borderli auf Flickr

    Der Ausblick ins Glen Loch (was für ein einfallsloser Name!) ist malerisch. Ich gehe runter an den Fluss, hole Wasser, koche Kaffee und setze mich dann vor das Zelt, um diesen Ausblick zu genießen. Es ist sommerlich warm, eine leichte Brise weht - so lässt es sich aushalten!


    Glen Loch von Borderli auf Flickr

    Später gehen zwei Wanderer vorbei; ohne auf meinen Gruß zu reagieren (Stoffel!!) ziehen sie ihres Weges.

    Als es dämmrig wird, legt sich der Wind, und da sind sie, meine kleinen Freunde, die Midges. Haben sie doch extra eine lange Saison eingelegt, diese kleinen Mistviecher. Ich verziehe mich in das Zelt und mache das Innenzelt dicht. Durch das Fliegengitter sehe ich die Midges in der Dämmerung tanzen. Irgendwo am Hang hinter dem Zelt röhrt ein Hirsch. Gegenüber nimmt einer den Ton auf, und sorgt so für abendliche Unterhaltung.

    Ich lese noch etwas beim Schein meiner Hirnbirn, dann höre ich Musik, und schlafe dabei ein. Viel später, als mir Karen Matheson „Fear a’ Bhàta“ in die Ohren trällert, werde ich kurz wach, schalte den MP3-Player aus, und schlafe beim Röhren der Hirsche und dem Flattern der Zeltplane im Wind wieder ein.
    Zuletzt geändert von Borderli; 30.10.2011, 18:29.

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    #2
    AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

    Freitag, 30. September 2011 - Sonnig zur Derry Lodge -
    Jahreszeit: Sommer


    Beim Aufwachen weht ein leichter Wind. Es ist noch sommerlich warm, und im Glen Loch hängt etwas Nebel.


    Glen Loch von Borderli auf Flickr

    Ich frühstücke, mache mich startklar, und packe alles ein. Immer mit der Ruhe, es ist früh am Tag, und ich habe Urlaub. Ich schiebe den gepackten Rucksack aus dem Zelt, mich selbst hinterher, und nach weniger als zehn Sekunden schlage ich laut schimpfend um mich. Alles zurück ins Zelt, schnell! Ich ziehe das Midgenet über den Kopf, die Windjacke an, dazu noch die dünnen Handschuhe. Alle Reißverschlüsse und Klettverschlüsse kontrollieren - und so gewappnet stelle ich mich den gefährlichsten Wildtieren Schottlands, den Midges. Ein paar sind wohl unter das Netz geraten, oder waren schon an mir, als ich es überzog; jedenfalls frühstücken sie ausgiebig, während ich das Zelt abbaue. Ich schwitze in meiner Montur, im Gesicht juckt es, und beim Gedanken, dass dieses warme und windstille Wetter den ganzen Tag anhält, bricht mir erst richtig der Schweiß aus.
    So, das Zelt ist abgebaut und verpackt, nur noch Gamaschen anziehen, dann geht es los. Mit komplettem Midges-Schutz, selbstverständlich. Ein wenig später nehme ich im Laufen das Netz ab - endlich wieder ungehindert durchatmen! - und stelle fest, dass sie mich in Ruhe lassen, wenn ich in Bewegung bin. Aber bei jedem Fotostopp kommt erst das Netz drauf, dann bleibe ich stehen und hole den Foto raus.

    Der langweilige Track wird nach der Bedford Bridge durch einen schönen Pfad abgelöst.


    Bedford Bridge von Borderli auf Flickr


    Falls of Tarf von Borderli auf Flickr


    Glen Tilt von Borderli auf Flickr


    Allt Garbh Buidhe von Borderli auf Flickr


    Allt Garbh Buidhe von Borderli auf Flickr

    Die Farben rundherum sind schon herbstlich, die Temperaturen jedoch nach wie vor wie im Sommer. Vielleicht sogar wärmer als im Sommer… Ein leichter Wind kommt auf, und ich kann Jacke und Handschuhe wegpacken. Jetzt macht das Wandern Spaß. Sonne, Wind, ein guter Weg, schöne Landschaft - so kann es bleiben.


    Allt an t-Seilich von Borderli auf Flickr

    Vor der Ruine der Bynack Lodge verschwindet der Pfad ab und zu mal, und ich muss mir einen Weg um Bogholes herum suchen.


    Bynack Lodge von Borderli auf Flickr


    Bynack von Borderli auf Flickr


    Bynack von Borderli auf Flickr

    Bei der Lodge beginnt dann wieder ein Track. Dieser furtet den Allt an t-Seilich zweimal. Das Wasser ist jedoch recht flach, ich komme mit den Stiefeln trocken durch. Erst am Geldie Burn kommen die Crocs zum Einsatz. Das Wasser reicht mir nur bis Mitte Wade, hat aber ordentlich Strömung. Da hier die Furt für Landrover ist, ist der Untergrund jedoch schön einfach, und das Fußbad ist erfrischend. Hinter der Furt mache ich eine Pause - die Füße trocknen in der Luft, und ich genieße die Zeit.


    Geldie Bothy von Borderli auf Flickr


    Furt durch den Geldie Burn von Borderli auf Flickr


    Geldie Burn von Borderli auf Flickr

    Dann geht es weiter auf dem Track (gähn). Kurz vor der White Bridge begegnen mir die ersten Personen für heute.


    Glen Dee von Borderli auf Flickr

    Der Track zieht sich endlos bis zum Linn of Dee. Es ist sonnig, warm, und meine Füße glühen. Im Wald, nur wenige Meter von der Straße entfernt, liegen ein paar Felsen in Sitzhöhe und im Schatten. Pause!! Ich ziehe Gamaschen, Schuhe und Socken aus und lasse die Füße abkühlen. Mir gefällt dieser Platz, meinem Kreislauf jedoch nicht. Er verabschiedet sich ohne Vorwarnung. Mir wird flau im Magen (warum, frage ich mich, ich habe das Trinkwasser doch mit Aquaventure behandelt), und dann verschwimmt auch schon alles vor meinen Augen. Sogar meine Füße nehme ich nur noch verschwommen wahr. Wenn ich mich jetzt bewege, denke ich, kippe ich um. So kurz vor dem Linn of Dee, in Sichtweite der heute gut besuchten Straße, sicherlich nicht der ungünstigste Ort dafür, aber es muss ja nicht sein. Ich bleibe still sitzen, halte mich an der Wasserflasche fest, und versuche ruhig zu atmen. Ich hätte es besser wissen müssen. Zu viel Sonne und zu wenig Flüssigkeit, das kann nicht funktionieren. Als sich die Umwelt wieder stabilisiert hat und mein Magen mir mitteilt, dass er seinen Inhalt doch lieber behalten möchte, trinke ich die Wasserflasche langsam aus. Dazu noch etwas zum Essen - jetzt geht es mir wieder gut. Also Socken, Schuhe und Gamaschen wieder anziehen, und langsam weiter zur Derry Lodge.


    Linn of Dee von Borderli auf Flickr


    Linn of Dee von Borderli auf Flickr

    Unterwegs begegnet mir ein Wanderer, der die letzten Nächte in der Corrour Bothy am Fuße des Devil’s Point verbracht hat. Er sagt, dass es so heftig gestürmt hat in den Bergen, dass sogar die Bothy im Sturm gezittert habe.


    Zwei Bäume von Borderli auf Flickr


    Derry Lodge von Borderli auf Flickr

    An der Derry Lodge angekommen, suche ich mir einen hübschen Platz für mein Zelt. Es ist windig, und ich kann unbehelligt das Zelt aufbauen und sogar draußen kochen, essen und dann mit einer Tasse Tee am Fluss sitzen. Später zieht es sich zu, und die ersten Regentropfen fallen.
    Ich gehe ins Zelt und begutachte meine Füße. Die Fußsohlen unter den Fersen schmerzen. Ich glaube kaum, was ich da sehe: Unter beiden Fersen sind riesige Blasen. Na toll - da bekommt man orthopädische Einlagen mit Fersenpolstern, damit der olle Fersensporn Ruhe gibt, und genau dort wo die Fersenpolster sind, bilden sich die Blasen. Herzlichen Glückwunsch! Ich versorge die Blasen, und grummele vor mich hin.
    Bei einem unvermeidlichen Gang nach draußen fallen die Midges über mich her. Zum Glück sind nicht mehr so viele unterwegs.

    Es ist immer noch schwülwarm. Eher wie August, nicht wie Ende September.

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      • 08.02.2009
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      #3
      AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

      Samstag, 01. Oktober 2011 - Verregnet im Lairig Ghru -
      Jahreszeit: Herbst


      Nachts werde ich ab und zu wach, wenn ein Regenschauer auf die Zeltplane prasselt. Ich schlafe lange, viel zu lange, und brauche ewig, um in die Gänge zu kommen. Erst am späten Vormittag baue ich das Zelt ab, natürlich wieder in voller Midges-Montur. Da es weiterhin nach Regen aussieht, habe ich die Regenhose auch noch an. Heute bin ich schlauer: Ich habe mich bereits im Zelt mückensicher hergerichtet. Ätsch - heute gibt es hier kein Frühstück für euch, ihr fiesen Blutsauger!

      Es ist heute so ein drizzeliges Wetter. Alles Grau in Grau, windstill, nass.


      Glen Luibeg von Borderli auf Flickr

      Die Furt über den Luibeg schaut übel aus, da nehme ich lieber den Umweg über die Brücke. Drüben angekommen, kann ich meine Fähigkeiten im Boghole-Jumping testen; anstelle eines Weges gibt es nur jede Menge Matsch.

      Ich laufe weiter Richtung Lairig Ghru, und das Wetter drizzelt so vor sich hin. Schöne Aussichten? Fehlanzeige. Die gibt es heute sicherlich an anderen Orten. Die Wolken, in hellem Einheitsgrau, hängen tief. Als ich an der Corrour Bothy vorbei bin, fängt es richtig an zu regnen. Noch vor den Pools of Dee, noch vor dem ersten Boulderfield, habe ich keine Lust mehr auf Wandern. Die Füße schmerzen, es gießt jetzt wie aus Eimern, und der nächste mir bekannte Platz für ein Zelt ist erst am anderen Ende des Lairig Ghru. Hier jedoch, zwischen Fluss und Pfad, ist ein kleines, ebenes Stück Wiese. Meins.
      Kurz entschlossen beende ich den heutigen kurzen Wandertag, werfe den Rucksack von mir, und baue das Zelt im strömenden Regen auf. Nichts wie rein, Boden trocken wischen, NeoAir aufpusten, und dann mache ich es mir so bequem wie es unter diesen Umständen möglich ist. Umziehen, Kuschelsocken an, und einen heißen Tee kochen. Dann krieche ich in den warmen Schlafsack und lausche dem Regen. Es ist deutlich kälter geworden in den letzten Stunden.

      Das Gras hat einen schönen rötlich-gelben Farbton angenommen, der im Sonnenschein sicher toll aussieht. Sogar bei diesem trüben Licht scheint es von innen heraus zu leuchten. Um davon Fotos zu machen, hätte ich allerdings einen Schirm samt Schirmträger oder eine wasserdichte Kamera gebraucht. In einer kurzen Regenpause gibt es dann doch ein Foto.


      Lairig Ghru von Borderli auf Flickr

      Gegen Abend hört der Regen auf. Draußen ist jetzt dichter Nebel. Oder sind das Wolken? Wie auch immer, ich kann jedenfalls keine zehn Meter weit sehen. Dazu ist es windstill. Wieder röhren die Hirsche. Schon fast unheimlich hier oben!



      Sonntag, 02. Oktober 2011 - Nass nach Aviemore -
      Jahreszeit: Herbst


      Es ist immer noch neblig draußen. Alles ist nass. Wenn man ein Zelt morgens nass einpackt, ohne Innen- und Außenzelt zu trennen, ist es abends beim Aufbau klatschnass. Auch das Innenzelt, klar. Normalerweise ist das kein Problem - wenn es trocken und etwas windig ist, ist die Angelegenheit in ein paar Minuten getrocknet. Wenn es jedoch stark regnet, nicht windig ist, und die ganze Nacht Feuchtigkeit in Form von verschiedenen Regenformen, von Starkregen über Drizzle bis Nebel, das Zelt umgibt, trocknet da gar nichts. Abends hatte ich die leichte, Wasser abweisende Windjacke um das Fußteil des Schlafsacks gewickelt und - so meinte ich jedenfalls - gut befestigt. Nun, morgens liegt die Jacke völlig losgelöst vom Schlafsack im Zelt, und das Fußteil meiner Daunentüte ist recht nass. Der Rest der Ausrüstung, einfach alles, fühlt sich auch klamm an. Und kalt. Ich freue mich auf den großen, warmen Drying Room des Aviemore Youth Hostels.

      Kurz hinter meinem Rastplatz erreiche ich das erste Boulderfield. Schneller als erwartet bin ich durch. Das war einfach. Gleich danach stehe ich vor dem nächsten. Dieses hier hat viel größere Felsbrocken. Wo geht eigentlich der Weg weiter? Ah, da drüben. Ich peile die Richtung an und graziös wie eine Bergziege eile ich über das Boulderfield. Stopp. Ähm. Zurück zur Realität. Ich taste mich Stein für Stein vorwärts. Graziös ist irgendwie anders. Die Stöcke sind hier relativ nutzlos.

      Dann kommen die Pools of Dee. Es ist mystisch hier oben. Alles Grau in Grau, kein Wind, kein Geräusch außer meinen Schritten und dem Klappern der Trekkingstöcke.


      Nebel von Borderli auf Flickr


      Pool of Dee von Borderli auf Flickr


      Pool of Dee von Borderli auf Flickr

      Ein Stein verrutscht, und es knallt so laut, dass ich erschrocken zusammenfahre. Und natürlich das Röhren der Hirsche. Als ich mich vor dem ersten der Pools of Dee über das Geröll auf die andere Seite bewege, röhrt einer ganz nah. Lacht der mich etwa aus? Hm, lecker, Venison Steak, medium, mit Gemüse. Sabber. Aber, noch röhrt der Steakträger am Hang vor sich hin.

      Weiter, die Pools of Dee liegen jetzt hinter mir, das letzte Boulderfield auch. Denke ich jedenfalls. Da erspähe ich am Hang einen Cairn. Und schon fällt mir ein, dass der zum letzten Boulderfield gehört. Also gut, noch mal, das letzte, harmlose Boulderfield wartet. Unfallfrei komme ich rüber. Ein leichter Wind weht hier oben.

      Der Weg geht jetzt zum Allt Druidh. Kurz bevor der Weg den Allt auf einer „natürlichen Steinbrücke“ überquert, wäre der nächste Platz für ein Zelt gewesen.


      Allt Druidh von Borderli auf Flickr

      War doch eine gute Idee, gestern Nachmittag schon früh Schluss zu machen. Im Dauerregen wäre das eine üble Plackerei geworden.
      Ach, was freue ich mich schon auf das Hostel und den Drying Room!

      An den Sumpf zwischen dem Allt Druidh und dem Rothiemurchus Forest kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Den habe ich wirklich erfolgreich verdrängt. Und weil Nass von unten nicht genug ist, schüttet es jetzt auch noch ordentlich. Egal, weiter.


      Nebel von Borderli auf Flickr

      Aus dem Nebel (der Wolke?) vor mir taucht eine Gruppe Rentiere auf und zieht gemächlich ihres Weges. Schade dass es so stark regnet, ich hätte sie gerne fotografiert.

      Im Wald hört der Regen dann auf.


      Rothiemurchus von Borderli auf Flickr


      Rothiemurchus von Borderli auf Flickr

      Das letzte Stück Weg von Coylumbridge bis Aviemore zieht sich. Dann, endlich, der Abzweig zum Hostel. Ich gehe auf das Hostel zu. Irgendwas stimmt hier nicht. Warum sind alle Vorhänge zugezogen? Und warum läuft hier niemand herum? An der Tür dann ein Schild, sinngemäß: „Hostel wegen Dacharbeiten bis Ende November geschlossen. Nächstes Hostel in Glenmore, sechs Meilen.“
      Ich muss es dreimal lesen, bevor die Aussage bei mir ankommt.
      Kein Drying Room.
      Gut nur, dass jetzt niemand mein Gesicht sieht. Da muss ganz groß „Enttäuschung“ drauf stehen! Also gut, auf zum Bunkhouse, alles Jammern hilft nichts. Vor dem Bunkhouse, die nächste Klatsche. „Sorry, full“ (oder so ähnlich) steht am Eingang. Was ist denn heute nur los?? Campsite kommt nicht in Frage; ich brauche erst einen trockenen Schlafsack.
      Die Tourist Information (wenigstens die haben auf!) vermittelt mir ein B&B für zwei Nächte. Ich frage Pat, die Besitzerin, ob sie meinem Schlafsack eine Runde in ihrem Wäschetrockner spendiert. Sie hat eine viel bessere Lösung: Ein Drying Shed im Garten! Ein Strahlen macht sich auf meinem Gesicht breit. Schlafsack und Schuhe wandern ins Shed, das Zelt auf die Wäscheleine. Pat will es später ins Shed hängen, wenn es etwas getrocknet ist. Noch tropft es.

      Ich sortiere mich im Zimmer, breite den kompletten Rucksackinhalt aus, schalte die Heizung ein, und gehe erst mal essen. Nein, kein Venison Steak. Ich gehe ins La Taverna, lecker Pasta essen.

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      • Rainer Duesmann
        Fuchs
        • 31.12.2005
        • 1642
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        #4
        AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

        Armes, tapferes Purzel!
        Toll Deinen Bericht zu lesen. Kaum zu glauben das wir vor wenigen Monaten auch dort waren, so rennt die Zeit...

        Danke sagt,
        Rainer
        radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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        • Borderli
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          #5
          AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

          Montag, 03. Oktober 2011 - Pausentag in Aviemore -
          Jahreszeit: Endgültig Herbst!


          Gut, die Pasta war wohl etwas zu viel. Ich brauche lange, um in dem warmen, bequemen Bett einzuschlafen. Heute steht nur einkaufen (Vorräte auffüllen), Essen, sowie Fuß- und Ausrüstungspflege auf der Tagesordnung. So ein Pausentag tut gut.
          Die Wetteraussichten sind bescheiden. Jetzt macht sich die mangelhafte Vorbereitung, also das Nichtvorhandensein eines „Plan B“ bemerkbar. Mir schwebte so ganz vage eine etwas höher gelegene Tour in den Cairngorms vor, aber bei Regen und bei Sturmböen von 70mph und mehr? Nicht mit mir. Also, was nun?
          Ich beschließe, die altbewährte Strecke Dalwhinnie - Culra (mal wieder) zu laufen. Da weiß ich, was mich erwartet. Wenn ich dann noch viel Wasser und noch mehr Bog dazu rechne, wird es ungefähr hinkommen. In Culra gibt es die Bothy, am Loch Ossian das Hostel, und weiter denke ich jetzt erst mal noch nicht.


          Dienstag, 04. Oktober 2011 - Regenbogen bei Culra -
          Jahreszeit: Ungemütlicher Herbst


          Die im Drying Shed verstauten Sachen sind wunderbar trocken. Ich packe alles ein, und nach einem leckeren Frühstück setze ich mich in Richtung Bahnhof in Bewegung. Ich kaufe ein Ticket nach Dalwhinnie, und warte auf den Zug.
          Der Track entlang des Loch Ericht ist immer noch so hart und steinig, wie ich ihn in Erinnerung habe. Die Blasen drücken, trotz einer dicken Schickt Compeed. Es stürmt, und es regnet. Hatte ich das dieses Jahr nicht schon einmal?


          Wasser von Borderli auf Flickr

          Kalt ist es auch geworden.
          Auf dem Weg zur Bothy sehe ich eine Gruppe Ponies in der Nähe des Weges stehen.


          Loch Pattack von Borderli auf Flickr


          Herbst und Sommer von Borderli auf Flickr


          Ponies von Borderli auf Flickr

          Als die Sonne mal kurz Hallo sagt, sehe ich einen wunderschönen Regenbogen.


          Rainbow von Borderli auf Flickr


          Culra von Borderli auf Flickr

          Bald habe ich die Bothy erreicht. Die Frage, weiterlaufen oder hier bleiben, stellt sich nicht. Ich beziehe einen der Räume (den ohne Kamin, dort riecht es am besten), versorge mich mit Kaffee und Essen, und mache mir Gedanken, was ich mit dem Rest des Urlaubs anfangen soll.


          Culra Bothy von Borderli auf Flickr

          Eines steht fest: Diese supertollen Einlagen mit Fersenpolstern kommen nicht mit auf die nächste Tour. Das ist ja nicht zum Aushalten!

          Draußen stürmt und regnet es weiter. Der Sturm rüttelt an der Bothy, der Regen prasselt an das Fenster, und wieder sind draußen die Hirsche am Werk. Einer muss ganz nah bei der Bothy sein, aber ich kann ihn nicht sehen. Ausgerechnet heute kommt kein Mensch vorbei. Es ist so spooky hier. Vielleicht hätte ich nicht ausgerechnet eine Geistergeschichte als Lektüre wählen sollen …

          Während es draußen wettert und röhrt, sitze ich drinnen kuschelig im Schlafsack, lese bei Kerzenschein, und beschließe, gleich morgen weiter zum Loch Ossian Hostel zu laufen. Irgendwelche Tagestouren von Culra aus bei dem Dreckwetter, das will ich mir nicht antun.

          Ich kann lange nicht einschlafen. Immer wieder geistert mir der Gedanke durch den Kopf, es mir doch ganz einfach zu machen: Zurück nach Dalwhinnie, und mit dem nächsten Zug nach Edinburgh, Pitlochry, oder Inverness fahren - Hauptsache ins Trockene.



          Mittwoch, 05. Oktober 2011 - Klatschnass ans Loch Ossian -
          Jahreszeit: Herbst mit Weltuntergang


          Nichts da mit der Bequem-Lösung, zu diesem Entschluss bin ich irgendwann in der Nacht gekommen. Ich frühstücke, packe meine Sachen, ziehe mich wetterfest an, und laufe los, zum Bealach Dubh. Es stürmt, und es drizzelt. Manchmal regnet es auch. Egal: Es ist äußerst ungemütlich. Die kleinen Bäche, die sonst mit einem Schritt oder auf Stepping Stones überquert werden können, haben Hochwasser. Den letzten vor dem Bealach muss ich in Crocs durchwaten, wobei mir das Wasser bis an die Knie reicht.

          Zum Glück ist der letzte Anstieg zum Bealach im Windschatten. Kaum bin ich oben, wirft mich der Wind fast um. Ist das heftig! Und kalt. Ich gehe schnell bergab, immer mit starkem Gegenwind. Der Regen wird stärker und prasselt mir ins Gesicht. Die Stelle, an der ich den gut ausgebauten Weg (leider) verlassen muss, find ich sofort. Von oben mache ich mir kurz Gedanken über den vermutlich besten Weg runter zum Uisge Labhair, und rechne mit viel Schlamm. Aber ich komme ohne Einsumpfen ans Flussufer. Das war einfacher als gedacht. Gut, dieses Mal komme ich nicht mit trockenen Füßen über den Fluss, das sehe ich auf den ersten Blick. Gamaschen, Schuhe, Socken aus, Crocs an. Halt, Hosenbeine hochkrempeln wäre auch nicht schlecht. Und schon bin ich drüben. Sah schlimmer aus, als es war. Ich packe die Füße wieder ein, und lasse die Crocs gleich draußen am Rucksack. Mein Gefühl sagt mir, dass ich sie heute noch öfter brauchen werde.

          Ich bin genau am Trampelpfad rausgekommen. Allerdings gleicht der heute einem kleinen Bach, zumindest dort, wo er nicht ganz im Sumpf verschwindet. Immer wieder muss ich Umwege gehen, um Bogholes weiträumiger zu umgehen als beabsichtigt, oder um einen Weg über einen der vielen Hochwasser-Bäche zu finden. Es ist zeitraubend und kostet Kraft.


          Uisge Labhair von Borderli auf Flickr

          Einmal rutsche ich bei der Landung nach einem etwas gewagten „Boghole-Jump“ ab; das rechte Sprunggelenk ist danach etwas übel gelaunt.
          Bei den beiden größeren Zuflüssen des Uisge Labhair - Allt Glas-choire und Allt Feith a’ Mheallain - muss ich die Crocs anziehen, da geht kein Weg drüber weg. Zwischendurch kann ich mal zehn Schritte oder so normal ausschreiten, dann kommt wieder Sumpf oder tiefes Wasser, oder irgendeine andere Gemeinheit. Langweilig ist mir heute jedenfalls nicht! Während ich beim Laufen auf einem bequemen Track ständig auf die Uhr schaue, vergeht heute die Zeit wie im Flug.
          Der Frust packt mich erst, als ich das letzte Hindernis, den Allt Feith a’ Mheallain, erst höre, dann sehe, und auf dem Weg dorthin noch Bogholes umgehen muss. Dieser Bach geht mir bis über die Knie, und Strömung hat er, vom Feinsten! Einmal bin ich kurz davor, einen Schuh zu verlieren. Aber ich komme ohne Panne, wenn auch mit nassen Hosenbeinen, drüben an. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zur Brücke - und jedes einzelne Boghole, jede tiefe Pfütze hört mich schimpfen.
          Es ist genug für heute. Was mir am meisten zusetzt, ist nicht einmal so sehr der ewige Schlamm, das Wasser, die Bogholes, sondern die Tatsache, dass ich keine Pause machen kann. An jedem geeigneten Pausenplatz - und davon gibt es viele entlang des Uisge Labhair - regnet es. Dann, endlich, die Brücke, der Landrovertrack. Jetzt weiß ich ihn zu schätzen!


          Corrour von Borderli auf Flickr

          Als ich so den Track entlang stolpere, der Magen hängt mir in den Kniekehlen, kommt mir ein Gedanke, der mich erbleichen lässt: Ist das Hostel überhaupt noch offen? Oder ist es ab Anfang Oktober geschlossen? Den Zug nach Fort William um 15.41 Uhr schaffe ich jedenfalls nicht mehr. Was tun, wenn? Ich besinne mich auf mein erprobtes Touren-Motto: Erst mal hinkommen. Dann sehe ich weiter.

          Kurz vor dem Hostel, schon auf der Zielgeraden, sehe ich einen Wanderer. Der erste Mensch seit Dienstagvormittag! Er biegt zum Hostel ab, die Hoffnung steigt. Er öffnet die Tür - ja!! Genau in diesem Moment kommt die Sonne durch, und ein Regenbogen erscheint über dem Loch Ossian. Alles wird gut!


          Loch Ossian von Borderli auf Flickr

          Ja, das Hostel hat geöffnet. Ich stelle den Rucksack und die Stöcke ab, und gehe rüber zum Office. Die „neuen“ Warden lerne ich dieses Jahr nicht kennen, nur Jan’s Vertreter. Klar, es sind Betten frei. Er schaut auch nach, ob im Glen Nevis Hostel noch Betten frei sind. Auch dort ist alles im grünen Bereich.


          Loch Ossian Youth Hostel von Borderli auf Flickr

          Ich richte mich häuslich im Schlafsaal ein und mache es mir dann im bereits geheizten Gemeinschaftsraum gemütlich. Zwei Gäste wollen morgen zur Culra Bothy laufen. Eigentlich wollten sie über die Gipfel gehen, aber bei den miesen Wetteraussichten bleiben sie lieber im Tal, auf meinem Weg. Sie fragen mich aus, und ich nenne ihnen jedes Boghole und jeden Bach mit Vornamen, warne sie vor nassen Füßen, und schon sind wir alle, auch die anderen Gäste, mitten im Gespräch. Eine Flasche Rotwein macht die Runde (bei acht Leuten bekommt jeder zum Glück nur einen Schluck von diesem Krätzer ab), und die Berge werden immer höher, die Flüsse reißender, der Wind stärker. Ein netter Abend! Ein guter Ausgleich für den einsamen Bothy-Abend. Später kommt noch ein durchnässter Zeitgenosse an, der durch das Glen Nevis gelaufen ist. Wie schlimm ist es, will ich wissen. Ganz schlimm, erzählt er. Gut, damit ist das Thema für mich erledigt. Statt im Glen Nevis rumzusumpfen, ist morgen früh Zugfahren angesagt.
          So gegen halb zehn bin ich nicht mehr die Einzige, die gähnt. Die Gesellschaft löst sich auf, die Schlafsäcke rufen.



          Donnerstag, 06. Oktober 2011 - Ende -
          Jahreszeit: Winteranfang


          Ich stehe früh auf. Ein deutsch-britisches Paar ist auch schon in der Küche. Sie wollen nach Glasgow, ich nach Fort William. Auf dem Weg zum Bahnhof traue ich meinen Augen nicht: Schnee! Auf den Bergen rund um Loch Ossian liegt Schnee. Ben Alder, am Horizont, hat eine Schneedecke.


          Schnee von Borderli auf Flickr


          Corrour von Borderli auf Flickr

          Es ist noch kälter geworden. Schon verrückt: Letzten Donnerstag bin ich bei sommerlichen Temperaturen losgelaufen, jetzt friere ich hier an der Corrour Station vor mich hin und betrachte verschneite Gipfel.


          Corrour von Borderli auf Flickr


          Corrour Station House von Borderli auf Flickr

          Der Zug ist gut geheizt, und ich taue auf. Gegen 10.00 Uhr bin ich in Fort William, deponiere Rucksack und Fototasche im Schließfach, und begebe mich auf die High Street. Im Mountain Warehouse erbeute ich eine warme Hose und ein kermitgrünes Fleeceshirt (ja, so grün wie die Paramo-Jacke), und zwei Fleece-Buffs zum Preis von einem. Ich bummele weiter, beschließe morgen noch mal wieder zu kommen, und lande schließlich bei Nevisport im Coffee Shop.

          Später hole ich meinen Rucksack aus dem Schließfach, und laufe ins Glen Nevis. Muss es denn jetzt noch mal regnen?? Nun gut, dann lohnt sich der Trockenraum wenigstens. Die Rezeption des Hostels ist noch geschlossen, also stelle ich den Rucksack ab, ziehe die Regensachen aus, und mache es mir auf dem Sofa bequem. Kaum sitze ich, kommt einer der Wardens vorbei, erinnert sich noch an mich von meinem Besuch im Mai (aber ich mich nicht an ihn, peinlich), und bucht mich ein.
          Regenzeug und Schuhe in den Trockenraum - ach so, kann ich Waschpulver kaufen? Kein Problem, ich soll mir einfach aus der großen Packung da neben was nehmen. Gut! Duschen, Rucksack auskippen, Schmuddelwäsche zusammenräumen, ab in die Maschine damit. Die neuen Klamotten fühlen sich gut an. Während die Waschmaschine läuft, trinke ich Kaffee, diesmal mit echter Milch statt mit Milchpulver. Es ist schön ruhig im Hostel. Keine größeren Gruppen die die Küche belagern, nur zwei Leute im Schlafsaal - so gefällt mir das.

          Der Nevis hat Hochwasser, und es regnet immer weiter. Nur gut, dass ich nicht durch das Glen Nevis gelaufen bin!
          Morgen gibt es dann nur einen Stadtbummel (Achtung: Kreditkarte festhalten!), sonst nichts. Die Blasen unter den Fersen sehen übel aus, die brauchen jetzt Pflege und Ruhe.



          Ausklang, bei gutem Wetter:


          River Nevis von Borderli auf Flickr


          Glen Nevis Hostel von Borderli auf Flickr


          Nevis Bridge von Borderli auf Flickr

          Freitags latsche ich durch das Städtchen, erledige ein paar Besorgungen, auch ungeplante. Hängt da im Klamottenladen genau die schwarze Bürohose, die ich schon lange suche, und genau passend? Die kommt mit. Und so ein paar Kleinigkeiten eben. Ich bin Ryanair so dankbar für die 15kg-Gepäckgrenze!
          Später gehe ich noch ins Pub, und trinke meinen Tourabschlusscider.

          Heimreise: Es regnet.
          Die Abreise wird mir leicht gemacht. Es regnet von Fort William bis Edinburgh. Und daheim auch.

          Fazit:
          Die nächste Tour wird wieder besser geplant. Pan A - das will ich machen. Plan B - Schlechtwetteralternativen. Und Plan C - für dauerhaft schlechtes Wetter.
          Aber bis dahin habe ich noch viel Zeit. Nächstes Jahr ist Familienurlaub angesagt.
          2013 - der Nordwesten ruft. Irgendwie von Lochinver ans Cape Wrath, oder so. Keine vorgefertigte Route; ich werde mir selbst was zusammenstellen. Aber das hat noch viel, viel Zeit.

          Und die Sache mit dem Wetter - tja, dieses Jahr hatte ich einfach Pech. Es ist schon ein wenig ärgerlich, aber eine Schönwettergarantie gibt es in Schottland halt nicht. Spaß gemacht hat es trotzdem!
          Zuletzt geändert von Borderli; 13.10.2011, 05:34.

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          • Atze1407
            Fuchs
            • 02.07.2009
            • 2425
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            #6
            AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

            Tolle stimmungsvolle Fotos. Danke für den Bericht.

            LG
            Atze1407
            Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
            Abraham Lincoln

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            • anja13

              Alter Hase
              • 28.07.2010
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              #7
              AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

              Schöner Bericht mit tollen Fotos - Danke!

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              • Gast-Avatar

                #8
                AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang



                toller bericht. deine beschreibungen erinnern mich irgendwie an meine augusttour durchs glen nevis und die tour bis dalwhinnie. scheinbar säuft schotland wirklich ab.hoffe nur das es im märz besser wird... da bin ich im knoydart.

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                  • 08.04.2011
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

                  Ja, das mit dem Glen Nevis kann ich so bestätigen
                  Ich war da am Montag, den 3. 10. Ohne Trekkinstöcke, wo man sich abstützen kann, hätten mich die Windböe wohl umgeworfen.

                  Toller Bericht und schön, dass ich nicht der einzige bin, der soviel Wasser erleben durfte

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                  • Rattus
                    Lebt im Forum
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                    #10
                    AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

                    Oh wie nass alles. Jetzt weiß ich, warum die Gummiwanderstiefel erfunden wurden Tolle Fotos!
                    Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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                    • Borderli
                      Fuchs
                      • 08.02.2009
                      • 1734
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                      #11
                      AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

                      Gummiwanderstiefel?? Wo?? Her damit!

                      Dieses Mal hielten die Meindls dicht. Ich hatte sie vor dem Urlaub gewachst und eine kleine Dose Wachs mitgenommen. Die habe ich dann in Aviemore aufgetragen. Außer der selbst produzierten Feuchtigkeit war bei diesem Urlaub kein Wasser im Schuh. Ich weiß allerdings nicht, wie lange das noch angedauert hätte. Irgendwann hätte das Material auch aufgegeben, fürchte ich. Und ich kann mich mit nassen Füßen beim Wandern einfach nicht anfreunden.

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                        #12
                        AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

                        Zitat von Borderli Beitrag anzeigen
                        Gummiwanderstiefel?? Wo?? Her damit!

                        Dieses Mal hielten die Meindls dicht. Ich hatte sie vor dem Urlaub gewachst und eine kleine Dose Wachs mitgenommen. Die habe ich dann in Aviemore aufgetragen. Außer der selbst produzierten Feuchtigkeit war bei diesem Urlaub kein Wasser im Schuh. Ich weiß allerdings nicht, wie lange das noch angedauert hätte. Irgendwann hätte das Material auch aufgegeben, fürchte ich. Und ich kann mich mit nassen Füßen beim Wandern einfach nicht anfreunden.
                        Da kann ich dir die X-Socks empfehlen. Scheiß teuer, aber ihr Geld wert.
                        Musste mich morgends, mangels Alternativen, in die nassen Socken und Schuhe zwängen ( Wahrscheinlich ist der Matsch+ suppe von oben reingekommen oder so )
                        1 Minute später war von dem nassen Gefühl nichts mehr übrig!
                        Hatte auch keine einzige Blase. Trotz Nässe.

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                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

                          Danke für den Bericht. Irgendwie scheinst Du ja Pech bei der Auswahl der Reisetermine zu haben. Tagelangen Dauerregen habe ich noch nie erlebt. Ich bin schon immer sauer, wenn es einen Tag durchregnet. Und selbst das habe ich in den letzten Jahren kaum erlebt.

                          Noch ein Tipp von einem, der auch empfindliche Füße hat: Immer mindestens zwei bauartverschiedene (!) Paare Einlegesohlen mitnehmen.

                          Pf-F
                          Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                          • Borderli
                            Fuchs
                            • 08.02.2009
                            • 1734
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                            #14
                            AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

                            Das mit den bauartverschiedenen Einlegesohlen werde ich bei der nächsten längeren Tour in die Tat umsetzen. Ich hätte was gegeben für meine alten, nicht fersensporngeeigneten Einlagen! Da ich die neuen sowieso reklamieren muss (alle lösen sich in ihre einzelnen Schichten auf), werde ich den Schuhmacher mal fragen, ob er eine gute Lösung für das Problem hat. Er hat mindestens ein Jahr Zeit, sich eine auszudenken...

                            Mit dem Reisetermin für das Schwarzwaldwochenende mit Mr Borderli hatte ich Glück: Sonne satt!! Allerdings war mit dem ollen Wandermuffel nicht viel drin mit Wandern.

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                            • Cattlechaser
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                              • 04.08.2010
                              • 848
                              • Privat

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                              #15
                              AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

                              Hallo Borderli,

                              danke für den Bericht. Habe ich aus irgendeinem anderen Thread richtig in Erinnerung, dass du im nächsten Jahr zwar mehrmals nach Schottland kommst, aber nicht zum Trekken?

                              Gruß
                              Ulf
                              Zuletzt geändert von Cattlechaser; 19.10.2011, 08:43.
                              Magie ist Physik durch Wollen. www.uhempler.de

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                              • Borderli
                                Fuchs
                                • 08.02.2009
                                • 1734
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                                #16
                                AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

                                Ja, in den beiden ersten Maiwochen bin ich mit Mr Borderli, meinen Eltern und den Hunden in Schottland. Erst auf Skye, dann in Dalwhinnie. Ende September sind Mr Borderli und ich wieder dort (wo genau, steht noch nicht fest), auf der Flucht vor einer größeren Familienfeier. Ich würde gerne irgendwo in den Nordwesten fahren - mal sehen.

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                                • Alex79
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                                  • 05.06.2007
                                  • 740
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                                  #17
                                  AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

                                  Wie immer ein sehr schöner Bericht von Dir!

                                  Mit dem Wetter war es also dieses Jahr wohl generell nicht so toll da oben.
                                  Dann hoffen wir mal, dass es nächstes Jahr besser wird! Im März/April muss ich endlich auch wieder hin. Ich leide schon unter Entzug!
                                  Auf ein trockenes und Midge-freies 2012!

                                  Gruß,
                                  Alex

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                                  • Borderli
                                    Fuchs
                                    • 08.02.2009
                                    • 1734
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                                    #18
                                    AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

                                    Ein frommer Wunsch!
                                    Midge-frei wird es wohl nicht werden (es sei denn, es stürmt jeden Tag).
                                    Aber trocken wäre gut. Ich will (ähm, falsches Wort: "kann" trifft es besser) zwar keine Trekkingtour machen, aber auch zwei Bequem-Urlaube mit Familie und gelegentlicher Wanderung machen bei gutem Wetter mehr Spaß.

                                    Wohin wird dich der Weg im Frühjahr führen??

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                                    • Alex79
                                      Dauerbesucher
                                      • 05.06.2007
                                      • 740
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                                      #19
                                      AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

                                      Kommt darauf an. Wenn Swen wieder Zeit hat, werden wir uns wohl von Strathcarron weiter gegen Norden quälen.
                                      Alleine habe ich nich keine Ahnung. Da würde ich entweder auch mal in Aviemore starten oder bei Crainlarich und irgendwas mit dem Loch Lyon machen.
                                      Abwarten.
                                      Es wird auf alle Fälle wieder einen Fotobericht geben.
                                      Gruß

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                                        • 08.02.2009
                                        • 1734
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                                        #20
                                        AW: [UK] Schottland 2011, Teil 2: Sommer, Herbst und Winteranfang

                                        Eben gerade traute ich meinen Augen nicht:
                                        Ich habe mir an meinem Shopping-Tag in Fort William das TGO Magazine gekauft, Ausgabe "Autumn 2011". Jetzt kam ich endlich dazu, in Ruhe darin zu blättern, und was sehe ich da auf Seite 23? Dieses Foto,

                                        Falls of Tarf von Borderli auf Flickr
                                        nur etwas weniger herbstlich gefärbt. Und dazu ein Bericht von Chris Townsend über die Route, die ich gegangen bin. Er ist zwar von der White Bridge aus direkt nach Corrour statt den Umweg über die Derry Lodge zu nehmen, aber sonst... Zufälle gibt es!
                                        Und eines der noch erwähnten "Five more wild weekends by train" ist, man glaubt es kaum, "Dalwhinnie to Corrour".

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