[DE, CH] Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

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  • FrankK
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    • 22.03.2011
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    [DE, CH] Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

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    Das ist mein Reisebericht vom Westweg, einem Fernwanderweg von etwa 280km oder 285km. In Titisee, einem Ort am Westweg, hat man die Möglichkeit sich zwischen der wohl etwas spektakuläreren Westvariante, und der etwas längeren Ostvariante zu entscheiden.
    Der Westweg führt von Pforzheim nach Basel über die Höhen des Schwarzwaldes, umfasst den Feldberg als höchsten Berg mit ein. Die meissten starten im Norden und ziehen nach Süden.
    So hat man die schwierigeren Aufgaben erst in der zweiten Hälfte zu lösen.
    So hatte ich mich auch entschieden.

    Eigentlich hatte ich mir vor fünf Jahren geschworen, dass ich mir so etwas nie wieder antun würde. Aber einmal ein bisschen zu viel Zeit und ein gutes Buch, und alles wurde wieder über den Haufen geworfen.
    Dazu noch einige Docu's und ein neuer Traum machte sich in mir breit.
    Einmal den Appalachian Trail zu wandern. Aber wenn ich einmal ehrlich zu mir sein sollte, dann musste ich eingestehen, dass dieser Traum in weiter Ferne liegt.
    So saß ich am zweiten Weihnachtsfeiertag allein zu Hause und suchte nach einer konkreten, machbaren Alternative. Eher schweren Herzens, aber bald mit sehr viel Enthusiasmus.
    Ich suchte im Internet nach einem Weg der dem wenigstens in etwa ein bisschen gleich kommen würde. Toptrails in Deutschland war dann der erste Anlaufpunkt. Und welche Gegend ähnelte der ein wenig?
    Der Schwarzwald! So kam ich zum Westweg. Er hat eine Länge, für deren Dauer die man dort unterwegs ist, ich keine Probleme wegen meines Job's bekomme oder unbezahlten Urlaub, falls man den überhaupt bekommt.
    Der Anfangs - und Endpunkt ist leicht zu erreichen. Es geht über Berge die zwar nicht so hoch sind, aber immerhin öfter über tausend Meter und man kann in Schutzhütten übernachten. Ja, eine wirkliche Alternative.
    Also habe ich mir gleich einige Broschüren bei Schwarzwald Tourismus bestellt und eine Wanderkarte einige Tage später.
    Dann benötigte ich ersteinmal die passende Ausrüstung. Also informieren, überlegen was für mich persönlich das richtige ist. So verbrachte ich einige Wochen damit bis ich alles zusammen hatte.
    Jetzt konnte ich mit der konkreten Planung beginnen. Dabei lass ich einige Reiseberichte von anderen Wanderern, welche den Westweg mehr oder weniger erfolgreich bestritten hatten.
    Für mich stand fest in Schutzhütten zu übernachten, mir mein eigenes Essen selbst zu kochen und auch einmal auf allen Komfort zu verzichten. Es war auch nicht wirklich sehr einfach die Etappen so zu legen, dass ich abends immer an einer Hütte ankomme. Wenn denn dann dort auch überhaupt noch eine stehen sollte. Man weiss ja nie. Aber das sollte auch alles kein Problem sein. Ich hab ja mein Zelt dabei.
    Der Tag meiner Abreise rückte immer näher.
    Und so stand ich am Montag morgen um 9.45 Uhr in Pforzheim vor dem Bahnhof.

    Jetzt geht es los!



    Westweg Schwarzwald - An der Goldenen Pforte in Pforzheim



    Westweg Schwarzwald - Grösselbachfurt



    Den Weg zum eigentlichen Startpunkt, den Kupferhammer, wollte ich ebenfalls laufen und nicht wie andere mit dem Bus zurücklegen. Die würden sich wohl auch noch durch den Schwarzwald kutschieren lassen, wenn das möglich wäre. Vielleicht auf einem Esel oder so. Nein ich wollte laufen denn deshalb war ich ja hier. Aber es ist schon ein seltsames Gefühl wenn man weiß das nun die Zeit der Einsamkeit und Entbehrung beginnt, man sich aber erst noch durch eine Stadt
    kämpfen muss. So versuchte ich schnellstens den Startpunkt zu erreichen und schlängelte mich in Erwartung auf die Goldene Pforte, dem ersten Portal und Start am Weg, durch die Straßen von Pforzheim.
    Und plötzlich stand ich davor. Ich war in Wanderlaune und wollte laufen.
    Dort traf ich auch den ersten Wanderer der sich gerade fertig machte zu starten. Ein kurzes Gespräch und der Austausch über unsere Vorhaben. Er wollte einige Tage im Nordschwarzwald wandern.
    Wir fotografierten uns gegenseitig noch unter der Pforte,dann ging er los.
    Ich hatte noch einige Vorbereitungen zu treffen und ging dann ebenfalls.
    Der Weg zeigte sich gleich von seiner besten Seite, einem schmalen Pfad bergauf, dann eben. Irgendwann musste ich meine Jacke ausziehen denn die Sonne meldete sich und es wurde verdammt warm. Und mit dem Gewicht auf dem Rücken war das ja auch kein Wunder.
    In der nächsten Ortsdurchquerung traf ich den Wanderer wieder. Ich war anscheinend etwas flott unterwegs. Irgendwas schien nicht mit der Beschilderung zu stimmen. Hmmm? Er hielt an um sich zu vergewissern und sah mich. Da fehlte sicher ein Wegzeichen.
    Das sollte mir später noch öfter passieren. Jetzt weiß ich nicht ob das einfach entwendet wurde oder man hatte einfach nur vergessen den Weg zu beschildern. Aber ich denke das es einfach abhanden gekommen sein musste so wie es mir später auffiel. In einigen Bäumen steckten nur noch die Nägel. Und man fragt sich ob man noch auf dem richtigen Weg ist.
    Wir gingen gemeinsam durch den Ort. An einer Fußgängerampel stand eine Frau mit Kinderwagen und einem kleinen Mädchen, etwa 2 Jahre alt, welches selber lief. Als die Ampel auf grün umschaltete überholten wir die beiden, bis zur nächsten Ampel. Dann ging es ab in einen Park, weiter bergan und auf einen Fußweg, der später über Bahngleise führte. Als wir oben auf den Weg stießen sahen wir die Frau und das Mädchen, welche den Bahnübergang schon längst überquert hatten. Wir blieben verwundert stehen und mussten lachen. Na das konnte ja heiter werden. Dann ging es weiter durch Wohngebiet, bis wir nach einer Straße wieder in den Wald kamen. Dort trennten sich unsere Wege, denn mein Mitwanderer wollte ab da etwas langsamer gehen. So ging ich allein und hatte die Welt nur für mich. Irgendwann wurde der Weg zu einem Pfad und er verlief immer unmittelbar an einem Flüsschen. Dann kam der erste Anstieg auf eine Burg und der noch anstrengendere Abstieg über eine Straße deren Pflastersteine teilweise mit ihrer Kante einem entgegenstanden, als wären sie ein wenig in die Erde gekippt um uns zu ärgern oder nur vor zu warnen um vielleicht sagen zu wollen "warte es mal ab was noch auf dich zukommt, dagegen sind wir hier ein Teppich" oder so in etwa. Dann weiter durch ein schönes Städtchen und wieder steil bergauf. Oben musste ich ersteinmal etwas essen. Als ich gerade meinen Rucksack aufsetzte um weiter zu gehen kam der Wanderer den ich vor einiger Zeit hinter mir ließ, und er fand meine Idee genau da eine Pause zu machen richtig gut und stoppte an der gleichen Stelle. Dort trafen wir uns zum letzten mal. Dann ging es wieder in den Wald und über eher nicht so schöne Wege. Breite Forststraßen meisst schon stetig hinauf.
    Später im Anstieg traf ich erst 2 Frauen die für 2 Tage hier her gekommen waren. Wir tauschten uns aus und sie waren erstaunt das ich in Pforzheim nicht den Bus genommen hatte. Was andererseits mein Missverständnis einforderte, das man gerade einmal für zwei Tage zum wandern kommt und sich dann noch durch die Stadt fahren lässt. Ein wenig später kam eine Frau, welche ich vorher schon überholt hatte. Ab den Moment wusste ich das ich irgendwie sehen musste wieder alleine zu wandern. Ich war hier her gekommen um einmal abzuschalten. Jetzt drehten sich die Gespräche um Politik und irgendwelche Probleme. Ich dachte mir platzt der Kopf. Und als wir dann an einer Hütte vorbei kamen sah ich meine Chance. "Ich werde hier ersteinmal Pause machen" sagte ich in der Hoffnung das sie mir nicht zustimmten was zum Glück auch der Fall war. Endlich wieder Ruhe. Dann ging es weiter nach Dobel. Dort hatte ich die Frauen wieder eingeholt und verabschiedete mich. Ich war auf der Suche nach einem Lebensmittelmarkt den ich dann auch fand.
    Dort regnete es auch das erste mal. Also ersteinmal einkaufen. Ich trank noch etwas vor dem Laden und packte meinen Rucksack regendicht zusammen. Als ich aufbrechen wollte hörte der Regen auf und bald kam auch die Sonne wieder heraus. Dann kam gleich das nächste Portal und wohl die längste Bank der Welt? Aber ich wollte noch weiter und stiefelte nun bei Sonnenschein wieder in den Wald. Ab dann ging der Weg immer bergauf.
    Ich musste richtig kämpfen und diese 5 Kilometer erschienen mir unendlich lang, bis ich dann mit einem glücklichen Aufschrei die Hütte am Weithäuslesplatz erreichte. Ich richtete mir mein Nachtlager ein und kochte mir mein erstes Essen. Dann setzte der Regen wieder ein. Es kamen noch bis in die Dunkelheit Radfahrer am Platz vorbei. Dann meine erste Nacht auf einer schmalen Bank. Und als irgendwann nachts der Mond die Hütte mit Licht erfüllte wurde es richtig kalt.



    Westweg Schwarzwald - Auf dem Westweg Richtung Hohloh



    Westweg Schwarzwald - Ausblick von der Draberghütte



    So wachte ich am ersten Morgen bibernd auf. Der kalte Wind und die Feuchtigkeit zogen in die breite offene Front der Hütte. Also schnell eine Jacke drüber und Kaffee kochen. Ich aß ein wenig Müsli und einen Snickers. Dann packte ich alles zusammen, überprüfte noch einmal das ich auch wirklich nichts vergessen hatte und zog mit dem Sonnenaufgang los. Erst breite Forststraßen vorbei an einem Ausichtspavillon, dann ab in den Wald auf steinige steile Pfade. Irgendwann ging es wieder Berg ab.
    Und ich stand auf der gleichen Forststraße. So sollte es noch öfter passieren, denn man versucht den Weg so oft es nur geht auf Pfaden entlang zu führen. Manchmal konnte das aber auch ziemlich lästig werden, kann ich nur sagen.
    An einem Brunnen füllte ich mein Wasser auf und es ging wieder auf steinigen Pfad hinauf. Ab diesen Tag sollte ich die wundervollsten Aussichten geniessen können. Bald kam ich zu einer anderen Schutzhütte.
    Sie stand herrlich in der Sonne und es kam richtige Sommerstimmung auf. Dann ging es auf breiten Forstwegen weiter. An einer geschlossenen Steinhütte machte ich wieder eine Pause und dort war es so warm das ich auch meine Fleecejacke ausziehen musste.
    Dann der nächste Weg über Kaltenbronn zum Hochmoor auf dem Hohloh. Dort verlief der Weg über Holzbohlen die sehr rutschig waren. Ein kurzer Ausblick auf einem Aussichtsturm, dann ging es eigentlich nur noch bergab. Der Abstieg nach Forbach sollte genauso steinig und steil sein wie der Aufstieg danach. Ein kurzer Stopp in einem Supermarkt. Eine kleine Erfrischung auf einer Bank und dann stand ich am tiefsten Punkt des Tages. Aber mein Tiefstpunkt war da noch nicht erreicht und sollte ganz bestimmt noch kommen.
    Von da an ging es steil hinauf. Erst durch die Strässchen der Stadt und dann gleich in den Wald. Bald kamen steinige Serpentinen. Spätestens jetzt begann ich zu fluchen warum ich mir nur meine Wasserflaschen unten am Brunnen aufgefüllt hatte. Ok, ok ,ok, dazu kam noch ein Bier was ich mir für den Abend mitnehmen wollte. Die Strafe folgte jetzt. Unter viel Schweiß, weh und ach erreichte ich endlich den Wegscheid. Endlich flach und ersteinmal ausruhen. Ich wusste das ich es noch lange nicht geschafft hatte. Ein kurzes Stück nach meiner Rast entdeckte ich eine Brunnen am Weg der mir die ganze Schlepperei erspart hätte. Danach ging es ersteinmal wieder abwärts um später nocheinmal steil nach oben zu gehen. Als der Weg wieder in den gleichen steinigen, steilen Pfad überging musste ich bald aller 10 - 20 Meter anhalten um zu verschnaufen. Ich hatte mehr als 25 Kilometer zurückgelegt, es wurde Abend und ich war völlig fertig. Irgendwann oben angekommen, völlig erschöpft, ging es über einen Bergrücken und ich sah den Turm auf der Badener Höhe. Mein heutiger Übernachtungsplatz. Der eigentliche Weg auf die Höhe war nocheinmal sehr heftig, über riesige Steinbrocken und vom Regen ausgewaschene Rinnen. Jetzt spätestens begriff ich.....
    Aber endlich oben angekommen wurde ich mit einem traumhaften Sonnenuntergang belohnt. Den wollte ich noch schnell vom Aussichtsturm aus sehen. Aber der Weg dort hinauf war schon sehr anstrengend nach wohl über 1300 Meter Aufstieg und fast 1000 Metern Abstieg.
    Diese Nacht wollte ich nicht auf einer schmalen Bank schlafen. Deshalb stellte ich mein Zelt auf einem Grasstück auf. Und als es dunkel war lag ich in meinem Schlafsack.



    Westweg Schwarzwald - Sonneuntergang auf der Badener Höhe



    Westweg Schwarzwald - Blick vom Hochkopf zur Hornisgrinde



    Irgendwann nachts kam Wind auf und als ich morgens aufstand, flüchtete ich in die Schutzhütte, welche den Wind abhielt. Dann wieder ein wenig Frühstück, alles zusammenpacken und auf in den nächsten Tag.
    Egal wie anstrengend jeder Tag auch immer werden sollte, ich empfand den Morgen immer als schönstes wenn die ganze Strecke noch vor mir lag. Das gefiel mir mehr als abends immer einen Platz zum schlafen finden zu müssen und ungewohnt zeitig schlafen zu gehen.
    Was will man denn auch machen wenn es dunkel ist? Ich konnte ja auch nicht sinnlos die Batterie meiner Stirnlampe strapazieren.
    Jetzt ging es wieder auf breiten Fortstraßen bergab. Ich überquerte eine Straße und von da an ging es wieder hinauf zum nächsten tausender, dem Hochkopf. Es ging wieder über eine große Straße vorbei an der Höhengaststätte Hundseck in der es jetzt gerade nicht sehr einladend ausschaute. Dann weiter nach oben. Es war eine andere Art von Bergen erreicht, dem Grindenwald. Auf dem Hochkopf verlief ein schmaler Pfad sehr eben zwischen vielen Gräsern und kleinen Bäumen.
    Dann der Gipfel und der Ausblick auf den nächsten, noch höheren Berg den ich heute besteigen sollte, der Hornisgrinde. Eigentlich ist ihr Anblick majestetisch, aber er wird je entstellt von einem großen Funkturm. Aber was will ich hier meckern, denn auch ich nutze die moderne Technik und so sollte man akzeptieren das solche Maßnahmen nötig sind und man auf hohen Bergen Sendetürme errichtet. Mir trübte das auch nicht die Stimmung und es ging wieder abwärts zur Passhöhe Unterstmatt.
    Von dort aus geht es direkt neben der Talstation eines Liftes zwischen den Gebäuden hindurch und einen Pfad stetig bergauf. Nach einiger Zeit erreichte ich das Wanderheim Ochsenstall, welches noch geschlossen war.
    Und jetzt begann der Alptraum eines Weges nach oben. Noch schlimmer als auf der Badener Höhe, verläuft hier der Weg bald nur noch über große Steinbrocken und Geröll. Die ausgespühlten Rinnen sind noch tiefer und ich kam sehr beschwehrlich voran. Manchmal versuchte ich von einem Stein zum nächsten zu springen um nicht erst in die tiefe Rinne hineinsteigen zu müssen. Weiter oben werden die Steine etwas kleiner aber der Weg nach oben war immer noch sehr anstrengend. Als ich nun endlich oben ankam sah ich eine Straße und Touristen die auf ihr entlang schlenderten. Ich bin an einem touristischen Höhepunkt des Schwarzwaldes angekommen wie mir ein wenig später klar wird. Und das sollte sich fast den ganzen Tag noch hinziehen.
    Ich genoss kurz den Ausblick und zog weiter den etwas gefährlichen Weg bergab. Aber bald kam ich auf einen Forstweg auf dem mir viele Menschen entgegenkamen. Es ging hinunter zum Mummelsee.
    Ich zog schnell über den Parkplatz, denn hier tummelten sich aber hunderte Touristen. Jetzt ging es durch das Mummelseetor auf einer Forststraße hinab zum Seibels Eckle. Dort wollte ich eine Pause machen denn ich hatte das Verlangen nach ein wenig herzhaftem Essen. Bei meiner Pause setzte sich ein Wanderer zu mir. Wir unterhielten uns ein wenig und stellten fest das wir zumindest für die nächsten Kilometer den gleichen Weg hatten. Wir wollten beide bis zum Schliffkopf.
    Ich weiter nach Basel und er weiter den Jakobsweg über Südfrankreich nach Santiago de Compostela. Nach einem gemeinsamen Bierchen zogen wir weiter hinauf zur Darmstädter Hütte. Dort ging es dann nach kurzer Pause weiter über Pfade und bald wieder über Forstwege hinab zum Ruhestein. Da gab es die letzte gemeinsame Pause und schon bald zogen wir weiter. Über die Straße vorbei an einer Menge Touristen die auf ihren Bus warteten um sich Heim fahren zu lassen. Ich glaube das sie nicht gerade neidisch auf uns waren als wir wieder bergauf in den Wald gingen. Aber ich war auch nicht neidisch denn das Wetter war wunderbar und ich sollte heute zum ersten Mal einen Blick auf den Feldberg haben. Auf dem Schliffkopf dann später trennten sich unsere Wege. Er wollte nun einen anderen Weg weiter folgen. So ging ich dann später unterhalb des Lotharpfades weiter allein mit einem weiteren Sonnenuntergang hinter den Bergen und einem wunderschönen Ausblick auf das Renchtal bis hin zum Feldberg und dem Belchen, welche beide noch auf mich warteten.
    Die angestrebte Schwabenrankhütte entsprach nicht wirklich meinen Vortstellungen. Deshalb lief ich noch einige Kilometer bis ich kurz vor der ehemaligen Jugendherberge Zuflucht an einem Skilift ein wundervolles Stück ebene Wiese entdeckte.Ich stellte mein Zelt auf und ging, nach dem die Dunkelheit völlig eingesetzt hatte, schlafen.
    In dieser Nacht war es regelrecht warm. Ein wenig Lärm war immer von der nicht all zu weit entfernten Straße zu hören, störte mich aber nicht.



    Westweg Schwarzwald - Sonnenuntergang mit Blick auf das Renchtal



    Westweg Schwarzwald - Auf dem Westweg



    Am nächsten Morgen stand ich schnell auf, packte zusammen, trank nur einen Schluck Wasser und zog weiter. Erst vorbei an der Jugendherberge dann kam irgendwann einmal eine Bank. Dort machte ich Pause, denn es war inzwischen hell geworden. Dort wechselte ich meine Kleidung und machte ersteinmal ein wenig Körperpflege. Danach noch ein kurzes Frühstück und weiter ging es.
    Bei der Alexanderschanze überquerte ich die Straße und weiter ging es. Im einem kleinen Waldstückchen kurz danach stand ein Wegweiser zum Westwegportal in Kniebis. 1,6 Kilometer bis dorthin sollte man laufen um ein Portal zu sehen welches nicht einmal am Weg stand. Das bedeutet 3,2 Kilometer Umweg für ein Tor was es mir absolut nicht wert war es unbedingt sehen zu müssen. Aber es störte mich nicht so sehr und so zog ich weiter, denn ich wollte noch bis kurz vor Hausach kommen um morgen Früh einkaufen zu können.
    Jetzt ging es bald wieder breite Forststraßen entlang und es folgten wundervolle Ausblicke. Die Berge lagen an diesen Vormittag noch in den Wolken aber die Sicht war fantastisch. Danach ging es wieder in den Wald und bald meldete sich die Sonne wieder. An diesen Tag trat ein Problem auf welches mich noch bis fast zum Ende meiner Tour begleiten sollte. Ständig war von Baumfällarbeiten zu hören. Und von der Passhöhe Freiersberg hinauf zur Littweger Höhe kam ich den Geräuschen von großem Gerät und Kettensägen entgegen. Der Weg war nicht abgesperrt und ich machte mir Gedanken ob ich dort überhaupt vorbeikomme. Ich kam den Geräuschen immer näher.
    Doch plötzlich verstummten sie. Ich kam an die Stelle an der gearbeitet wurde, aber außer gefällten Bäumen und Ästen auf dem Weg war nichts zu sehen. Die Forstarbeiter waren wohl gerade zu ihrer Mittagspause gefahren. Der Bereich zog sich einige hundert Meter dem Weg entlang, und reichte bis hinauf zur Wegkreuzung an der ich die Schutzhütte entdeckte. Puuhh, nochmal Glück gehabt. Ich hätte sonst nicht gewusst wo ein Alternativweg gewesen wäre. Ich muss dazu sagen das die Forstarbeiter ja irgendwann auch ihre Arbeit erledigen müssen. Keine Frage. Aber es kann schon mal ganz schön lästig werden, vor allem wenn diese lauten Geräusche noch dazu kommen. Egal, wie ich vorweg nehmen kann war das bis Basel alles kein Problem. Dennoch sollte ich an einem Tag gleich durch zwei solcher Baustellen hindurch laufen müssen.
    Im Harkhof, einem Höhenbauernhof mit eigenem Gasthof und Übernachtungsmöglichkeiten machte ich eine kurze Pause. Das Stück Weg zurück vom Bauernhof auf den Westweg war so anstrengend, dass ich oben angekommen ersteinmal wieder eine kurze Pause benötigte. An der Kreuzsattelhütte zog ich schnell weiter denn hier war es mir zu laut und ich konnte oder wollte nicht einmal das Foto machen was ich mir vorgenommen hatte. Der Weg ging weiter bis zur Locherhütte, einem kleinen Steinhaus welches verschlossen war aber einen wundervollen Ausblick bot.
    Hier machte ich noch eine Pause und ich wollte versuchen mit meiner Tochter zu telefonieren. An diesen Tag hatte ich meinen moralischen Tiefpunkt erreicht. Kein Gedanke an aufgeben aber ich vermisste sie so sehr das mir der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf weichen wollte.
    Nach dem Telefonat ging es mir etwas besser und so lief ich weiter bergab bis an einem Wegweiser. Dieser zeigte den kurzen Weg zum Gasthaus Käppelehof an. Also entschied ich mich dafür mir noch ein Bier am Abend zu genehmigen.
    Dann ging es weiter zum Spitzfelsen. Es wurde schon dunkel als ich ihn erreichte. Aber dort erwartete mich die beste Übernachtungsmöglichkeit welche ich bisher hatte. Eine geschlossene Hütte mit Hüttenbuch. Darüber ragte der Ausichtsfelsen.
    Ich brachte meine Sachen in die Hütte und ging hinauf zur Aussicht. Dort wurde es dann richtig dunkel und mir passierte auf dem Weg nach unten ein blödes Missgeschick. Der Weg führte über Steine wie Stufen hinab. Ich hatte meine Stirnlampe unten in der Hütte gelassen und es war kaum noch etwas zu sehen. Fast unten angekommen trat ich auf einen losen Stein, der Stein kam ins rollen und ich fiel hin verdrehte mir mein rechtes Fußgelenk, schlug mir meinen linken Ellenbogen an und hatte einige
    Schürfwunden an der rechten Schulter und am Rücken. “Das hast du ja super hinbekommen” dachte ich mir, ging in die Hütte, richtete mir mein Nachtlager und legte mich schlafen.
    Als ich in der Nacht aufwachte hoffte ich nur das ich das alles noch hinbekommen würde, denn die Schmerzen hatten eingesetzt.



    Westweg Schwarzwald - Ausblick am Abend auf Hausach vom Spitzfelsen



    Westweg Schwarzwald - Hinab vom Brend



    Den nächsten Morgen machte ich ein kurzes Frühstück da ich in Hausach einkaufen und etwas essen wollte. Meine Idee war es, mir ein wenig bei einem Bäcker zu kaufen. In der Nacht hatte ich so ein Verlangen nach Cola, und dieses Verlangen hielt sich dann noch bis Basel.
    Ich schwor mir die größte Flasche Cola zu kaufen und wenn ich mich auf den Farrenkopf damit tot schleppe. So erstand ich eine 2 Liter Flasche, aß ein kurzes Frühstuck, verstaute meine Verpflegung die ich nun von Snickers auf andere leichter Riegel und vor allem haltbare Würste umgestellt hatte. Mir wurde regelrecht übel beim Verzehr dieser Dinger. Dann also hieß es schleppen. Bei schönstem Wetter auf zum Farrenkopf. Natürlich wollte auch ich dort oben eine Pause einlegen. Als ich ankam war ich allein. Ich schaute mir die Hasemannhütte an, schrieb mich ins Hüttenbuch ein und trank einen großen Schluck aus meine Colaflasche. Dann kam eine Gruppe Frauen. Zehn oder elf wie ich später erfuhr.
    Ein kurzer Plausch und ich lief weiter. Jetzt ging es ersteinmal wieder bergab. Aber ich muss sagen das ich diesen Aufstieg nicht so heftig fand wie den zur Wegscheidhütte und dann weiter zur Badener Höhe. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass ich diesen Aufstieg heute schon am Anfang des Tages geschafft hatte und vorher gestärkt und noch frisch war. An diesen Tag kam ich an einigen Schanzanlagen vorbei, welche sich auf einigen Bergen befanden. Auch gab es an diesen Tag einige Aussichtsfelsen, wie den Huberfelsen und den Karlstein. Ersterer bot, jedenfalls für mich, den spektakuläreren Ausblick und war als Felsen auch viel schöner anzusehen. Vielleicht lag es auch daran das ich gleich nach dem Karlstein wieder an einer scheinbar größeren Touristenburg, dem Gasthaus Schöne Aussicht landete. Jedenfalls ließen das einige Reisebusse und viele Autos vermuten. Also schnell weiter. Dann verlief der Weg eher unschön beim einem Gasthaus an einer Straße entlang. Dort entdeckte ich auch eher eine weniger schöne Schutzhütte wie sie aber in dieser Gegend wohl öfter anzutreffen waren. Direkt an einer Straße und eher den Anschein es sei ein Buswartehäuschen. Dann eine kurze Pause auf einer sonnig gelegenen Bank. Nach einem Blick in den Reiseführer wollte ich meine nächsten Stopp in der Vesperstube Silberberg machen. Dort blieb ich dann auch ein wenig sitzen. dann ging es weiter zur Wilhelmshöhe auf der sich ebenfalls ein typisch für den Schwarzwald erbautes Gasthaus befand. Dort stoppte ich um etwas zu trinken und um den Akku meines Handys laden zu lassen. Danach ging es durch das nächste Portal. Dann weiter zum Blindensee und die Schutzhütte, welche sich davor befand, und die ich eigentlich für eine Übernachtung vorgesehen hatte entsprach mir nun garnicht.
    Also zog ich weiter über den Holzsteg am Blindensee zur nächsten Schutzhütte. Diese entsprach mir aber ebenfalls nicht wirklich, denn sie befand sich an einem größeren Wanderparkplatz. “Also weiter ziehen und hoffen etwas zu finden” dachte ich mir. So konnte ich nur kurz einen Blick auf die Bregquelle werfen und zog bergan bis zum Kolmenhof, einem Gasthof. Dahinter befand sich ein wundervolles Stück Wiese. Also entschied ich mich drinnen zu fragen ob ich dort vielleicht zelten darf, denn es war bereits schon fast dunkel geworden. Kein Problem und ich baute eher hastig mein Zelt auf. Dann ging ich nochmals in den Gasthof hinein, trank etwas und unterhielt mich noch ein wenig bis ich fast am Tisch eingeschlafen wäre.



    Westweg Schwarzwald - Steg auf dem Weg zum Blindensee



    Westweg Schwarzwald - Sonnenspiele am Morgen darauf im Wald



    Die Nacht war dann eher etwas unruhig, denn mein Zelt war von innen und außen total nass. Aber diesmal wachte ich erst wieder auf als es begann hell zu werden. Eher umständlich packte ich zusammen, steckte mir noch einige Schokoriegel in die Seitentaschen meiner Hose und ging los. Aber auch nur zur nächsten Bank, an der ich ein wenig aß und den Sonnenaufgang beobachtete. Dann ging es in den Wald in dem es eher noch etwas dunkel war. Ich kam am Güntherfelsen vorbei, welcher um diese Zeit mit wenig Licht etwas schauriges, gruseliges hatte. Leider konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Fotos machen. Später aber dann kam die Sonne durch die Bäume im Wald und bald erreichte ich den Brend. Unter dem Aussichtsturm machte ich dann mein Frühstück. Danach folgte ein etwas konfuses Stück Weg, welcher parralel zur Brendstraße im Wald verlief. Es ging zwischen Bäumen hindurch auf weichen Waldboden. Aber der Weg war an dieser Stelle kaum zu erkennen. Ab und an blitzte die rote Raute auf. Und irgendwann verlief der Weg weiter bergab an einer Wiese entlang. Es war schon richtig warm geworden. Und heute sollte es auch lauter werden als sonst, denn der Weg verlief öfter an der Bundesstraße. Aber mich störte das nicht denn ich war mit der Welt zufrieden.
    Ich kam an wunderschönen Tälern vorbei in denen noch die Wolken lagen. Über ihnen stand die Sonne so als hielt sie diese fest. Ein Anblick den ich nie vergessen werde. Dann führte der Weg wieder von der Straße weg über eher kleinere Berge. Ein auf und ab.
    Irgendwann zur Mittagszeit sah ich dann von weiten die Kalte Herberge, ein Gasthaus direkt am Weg. Dort machte ich eine kleine Pause. Ich war der einzigste Gast um diese Zeit. Aber ich wollte auch nur schnell etwas trinken und dann gleich weiter ziehen.
    Dann ging es auf der anderen Seite der Straße weiter Über Forstwege und Pfade. Einmal ging es direkt entlang an der Straße. Und später musste ich diese an einer gefährlichen Stelle überqueren. Wenn man auf dem Weg Richtung Süden ist hat man an dieser Stelle keine Chance die Straße einzusehen. Es war Samstag Mittag, schönstes Wetter und dementsprechend viel Verkehr. Also wartete ich so lange ab bis keine Motorengeräusche mehr zu hören waren und spurtete hinüber. Das ist die schlechteste Stelle am Weg. Aber jeder Wanderer der dort vorbei kommt wird vorher gewarnt. Dann ging es weiter über schmale, geteerte Straßen. Aber mit einer schönen Aussicht. Dann ging es auf einen Forstweg hinab zu einem kleinen Bach durch ein Wäldchen und einem Wiesenweg entlang welcher bei mir nicht zu erkennen war. Also kam ich etwas vom Weg ab.
    Wenn man auf die Wiese am Waldrand kommt muss man eigentlich nur Luftlinie Richtung Bauernhof gehen denn es gibt dort keinen sichtbaren Weg. Die Fläche wird landwirtschaftlich genutzt. Dann weiter auf einem Sträßchen ging ich die Unterführung hindurch zum Gasthaus Schweizerhof.
    Dort wieder einmal eine Pause, dann weiter bergauf. Oben angekommen sah ich was mir am nächsten Tag bevorstehen sollte. Ich konnte den Feldberg sehen, der sich nicht all zu weit im Hintergrund aufbäumte. Ich muss sagen das ich ab dem Moment etwas Ehrfurcht vor den Aufstieg bekam.
    Weiter beim Süßen Häusle ging es dann über Pfade und später breite Forstwege hinauf zur Fahrenberger Höhe und weiter zur Weißtannenhöhe. Kurz darauf kam ich an einer Schutzhütte vorbei in welcher ich eigentlich schlafen wollte, was ich hätte auch tun sollen. Aber nein, ich musste ja noch weiter ziehen bis zur Führsatzhöhe. Gut, dort gab es auch eine Schutzhütte. Diese lag aber direkt an einem Wanderparkplatz und nicht weit entfernt von einer Straße. Das sollte ich dann in der Nacht auch zuspühren bekommen.



    Westweg Schwarzwald - Sprungschanze in Hinterzarten



    Westweg Schwarzwald - Ausblick vom Feldberg



    Es kamen ständig Autos vorbei. Und früh halb sechs dann der Höhepunkt. Ein Auto fuhr auf den Parkplatz und leuchtete die Hütte aus. Wie man sich vorstellen kann wurde ich davon wach. Leute stiegen aus und ich hörte eine Stimme einer wohl älteren Frau sagen "Da ist wohl jemand in der Hütte?"
    Dann rief sie herüber "Hallo, ist da jemand?", ich dachte mir “das darf doch nicht wahr sein”. Sie lauter "Halloho, ist da jemand", ich "Ja", sie wieder und noch lauter " Haaaloho, iiist da jeeemaand?", und ich mit aller Kraft die ich in den Moment zur Verfügung hatte "JAAAAA", “verdammt nochmal” dachte ich.
    Dann sie "Schlafen sie dort?", ich "Jetzt nicht mehr!", sie "Ach sie können ruhig weiter schlafen", ich "Na vielen Dank, dafür ist es jetzt zu spät". dann hörte ich Autotüren knallen, der Motor wurde gestartet und das Auto fuhr davon.
    Ich machte ein kleines Frühstück, packte zusammen und zog mit Stirnlampe los. Ich hatte heute einen sehr langen und anstrengenden Tag vor mir. Als ich aus den Wald kam und der Weg auf einer kleinen Straße verlief gab es wieder ein schönes Naturschauspiel. Das Tal lag in Wolken gebettet und dahinter ging die Sonne auf. Ein schaurig, schöner Anblick. Ich ging vorbei an Kühen welche mich ungläubig anschauten. In Titisee war nicht viel zu sehen, sowohl von dem Ort als auch vom See. Die Wolken hingen fest und ich konnte nur erahnen wie groß der See ist, da ich auf der anderen Seite die Berge erkennen konnte. Ich wollte mich aber auch nicht lange dort aufhalten und lief rasch weiter. Es ging wieder einmal einen steilen Berg hinauf bis nach Hinterzarten an der Sprungschanze vorbei, welche früh morgens um neun Uhr schon benutzt wurde.
    Und ab da begann der Aufstieg zum Feldberg. Aber es war eigentlich alles garnicht so schlimm wie ich befürchtet hatte. Der Weg ging zwar stets bergauf aber die Steigung war so angenehm das ich schneller voran kam als ich dachte.
    Aber bald sollte ich sehen was ich befürchtete. Tageswanderer und Touristen. Erst Wanderer die mitten im Weg standen ohne zur Seite zu gehen, dann oben auf dem Feldberg war eigentlich alles vertreten was ich mir nicht lange anschauen wollte. Der Feldberg ist sicher schön und beeindruckend.
    Aber wenn ich sehe das dort oben Leute mit Kinderwagen oder Stöckelschuhen umherlaufen dann stand das in keiner Relation zu meinem Weg auf den Berg. Ich hatte über zweihundert Kilometer zurückgelegt um auf dem Gipfel zu stehen.
    Ich drehte eine Runde um den Feldbergturm und ging dann dem Wegweiser nach auf die andere Seite zum Gipfel. Dann wollte ich schnellstens hinunter. An der ST. Wilhelmer Hütte herrschte Khaos. Also wurde es nichts mit einer kalten Cola. Deshalb ging ich gleich weiter bis endlich weniger Menschen unterwegs waren. Jedoch im Verhältnis zu den letzten Tagen immer noch zu viele kam ich zum nächsten Gasthof. Dort brauchte ich unbedingt eine Erfrischung und füllte danach gleich meine Wasserflaschen auf. Dann ging es weiter nach Notschrei.
    Dort noch die letzte Pause und dann wieder in den Wald. Auf breiten Forstwegen hinauf Richtung Trubelsmattkopf. Nach einem kurzen Stück Pfad kam ich wieder auf eine Forststraße. Dann ein Hinweiszettel und eine Absperrung.
    Durchgang verboten. Ich dachte nur wer soll schon Sonntag Nachmittag hier arbeiten und ignorierte die Absperrung. Ich sah das dies wohl viele andere vor mir auch schon getan hatten. Es ging vorbei an gefällten Baumstämmen über eine von großen Maschine zerfurchte Forststraße.
    Dann unter dem Absperrband hindurch stand ich vor der Schutzhütte die heute eigentlich mein Ziel sein sollte. Aber es war erst siebzehn Uhr. Was sollte ich noch drei Stunden bis zur Dunkelheit anstellen? Also ein neuer Plan musste her.
    Kurz vor dem Belchen, dem vierthöchsten Berg im Schwarzwald mit 1414 Meter Höhe gab es noch eine Schutzhütte, die Krinnenpasshütte. Danach wären es nur noch zweieinhalb Kilometer zum Gipfel des Belchens. Ich könnte morgen Früh zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel stehen und hätte einen weiteren Höhepunkt.
    Keine Frage dachte ich mir und zog weiter. Es waren noch über zwei Stunden zu laufen bis ich dann schon im Halbdunkel die Hütte erreichte. Verdammt dachte ich mir, denn genau gegenüber schoss unregelmäßig Wasser aus einem Brunnen und das ziemlich laut. “Na das kann ja eine Nacht werden” dachte ich noch.
    Aber jetzt kann ich auch nicht mehr weiter. So schlimm war es garnicht geworden. Sicher störte mich der Brunnen aber ich hatte mich auf die Geräusche eingestellt.



    Westweg Schwarzwald - Weg auf dem Hundsrücken



    Westweg Schwarzwald - Ausblick vom Belchen kurz nach Sonnenaufgang



    Halb sechs wachte ich wieder auf, kochte mir Nudeln und packte zusammen. Ich lief gerade los als hinter mir ein Auto auf den Weg einbog. Ich lief weiter hinter die Schranke und in den Pfad hinein zum Aufstieg vom Belchen. Es waren Forstarbeiter welche ich wohl heute noch einmal wieder treffen würde.
    Ich stieg langsam hinauf zum Gipfel und mir lief der Schweiß in Strömen. Früh morgens war das Gefühl immer am unangenehmsten. Ich rutschte sogar von den Trekkingstöcken ab. Fast eine Stunde benötigte ich für diesen Weg und kam gerade rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf den Gipfel.
    Es ist schon ein erhabenes Gefühl wenn man da oben steht und sieht wie die Welt und der Tag erwacht. Dann ging es weiter zum Rapsfelsen und den sehr steinigen und gefährlicheren Abstieg Richtung Süden hinab. Auf einmal hörte ich ein rascheln und knacksen im Wald. Kurz vor mir stürzte sich ein aufgescheuchtes Reh den steilen Hang hinab. Ich erschrack auch im ersten Moment aber als ich den ersten Schrecken überwunden hatte war ich fasziniert wie gewannt das Tier den Berg hinunter, zwischen den Bäumen hindurch rannte. Weiter oben kam mir nur der Gedanke was bei einem Fehltritt alles hätte passieren können. Unten auf einer Forststraße angekommen Stand ich wieder in einer Baustelle wo Forstarbeiter kleinere Bäume fällten und eine Große Maschine den Weg versperrte. Ich pirschte mich langsam heran und wurde dann freundlicherweise vorbeigewunken. Dann ging es hinab nach Haldenhof, entlang der Straße und einen Wiesenweg steil bergan. Oben über eine Straße dann weiter auf der linken Seite, in einer Spitzkehre auf einem Pfad und gegenüber wieder in den Wald. Dann sollte ich mich ein wenig verlaufen. Den mit Moos besetzten Felsen habe ich sicherlich gesehen, aber keinen erkennbaren Weg, geschweige denn eine rote Raute. So lief ich weiter und kam an der Bergstation einen Liftes an. Ich holte mein Buch raus, versuchte nachzuvollziehen was dort geschrieben stand und stellte fest "da steht nur Schwachsinn". Es sollte über einen Wanderparkplatz weiter gehen den ich von oben nur vermuten konnte.
    Aber schließlich konnte ich immer mehr erkennen das dort der Parkplatz war und ich ging die Wiese hinab. Unten angekommen sah ich die Stelle an der der Weg wäre herausgekommen. Aber ich hatte nicht viel Umweg in Kauf nehmen müssen und war deshalb nicht verärgert darüber.
    Dann führte der Weg einen Pfad sehr lange um einen Berg herum, den Raukopf. Irgendwann ging der Weg in eine Forststraße über, bergab an eine Gabelung. Ein Weg rechts herum und einer links etwas steil hinauf. In der Kurve an einem Baum ein Westwegzeichen. Und wohin jetzt?
    Das konnte ich nur erraten. Ich schaute erst links ein wenig hinauf doch der Weg sah sehr verwachsen aus. Also ging ich zurück und versuchte mein Glück auf der anderen Seite. Irgendwann tauchte dann die rote Raute wieder auf, zum Glück.
    Dann ging es zum Spähnplatz weiter zum Stühle. Die Schutzhütte die sich dort befand konnte ich nicht fotografieren denn dort lagen sehr viele, gefällte Baumstämme. Ein Pickup kam an und zwei Männer stiegen aus. Genau an der Stelle, an der ich vorbei musste. Ich fragte ob ich schnell durch darf und einer sagte zu mir, dass es keine Gefahr mehr gäbe. So zog ich weiter und gleich kam ein Stück Pfad bei dem ich nur vermutete dort weiter laufen zu müssen denn weit und breit nichts von einem Westwegzeichen. Ich lief eine ganze Weile den Pfad entlang bis ich nach einiger Zeit das Zeichen an einem Baum entdecken konnte. An der Stelle war die Ausschilderung und die Beschreibung im Buch schlecht. Möglicherweise verdeckten die Stapel mit Stämmen ab und an die Zeichen. Dann überquerte ich eine Straße und von da an hieß es auf zum letzten Tausender dieser Tour. Der Weg war noch einmal anstrengend, aber ich war schon um dreizehn Uhr oben. Ein kaltes Bier im Blauenhaus und ein wunderschöner Blick in die Ebene hinter dem Blauen. Ich konnte sehen wie weit ich heute noch absteigen musste.
    Aber mich fesselte auch der Gedanke wie gewaltig der Berg vom Tal aussehen muss. Ich werde es sicher nicht erfahren denn mein Ziel lag noch in hügligem Gelände. Ich wollte unbedingt nach Kandern um dort noch ein wenig einzukaufen.
    Ich wollte am Abend etwas das Ende meiner Tour feiern. Deshalb ging ich rasch weiter. Erst verlief der Weg über Pfade bis zum Hexenplatz. Dort noch eine kurze Pause und weiter nach unten. Am Hexenplatz kam mir ein riesiger Truck entgegen mit langen Holzstämmen und so ging es weiter zur Ruine Sausenburg.
    Vorher auf einer Bank an einer Straße saß eine Stoffpuppe. Ich schaute nicht schlecht und dachte mir "Mensch du armer Kerl, hast es wohl nicht geschafft?". Dann ein kurzer Abstecher über der Ruine und weiter ging es den steilen Weg nach Kandern immer bergab. Unten im Ort kaufte ich mir ein paar Bier und natürlich Cola. Ich trank einen Liter sofort vor dem Supermarkt und dann ging es in die Wolfsschlucht. Vor einem Pavillon machte ich dann Pause und begoss meinen Erfolg. Ich dachte an alles was ich erlebt hatte, was in dieser Zeit passiert war. An meine Gefühle das ich morgen endlich wieder in einem Bett schlafen konnte. Das es nach Hause ging. Die Wolfsschlucht hatte nocheinmal etwas unheimliches zu dieser Zeit. Dann ging es weiter bis zur Baselblickhütte.
    Dort sollte mein letztes Nachtlager sein und noch zwanzig Kilometer bis Basel.
    Die Eicheln vielen ständig vom Baum auf das Dach der Hütte und das sollte noch einmal richtig laut werden. Ich begoss jetzt den Triumph und als es dunkel war legte ich mich auf die schmale Bank in der Hütte. Die Nacht war nocheinmal richtig warm.



    Westweg Schwarzwald - Blick vom Blauen



    Westweg Schwarzwald - Burgruine Sausenburg



    Ich war schon seit zwei Uhr wach und ruhte nur noch.
    Um halb fünf stand ich auf, aß ein wenig und packte zusammen. Ich ging mit Stirnlampe los und in der Dunkelheit durch Wollbach. Dann weiter bergauf und immer in Richtung Burgruine Rötteln. Ich kam an einem Wanderparkplatz vorbei und dann ging es einen Pfad weiter. Im Dunkeln konnte ich immer wieder leuchtende Punkte an den Bäumen erkennen. Das waren die Köpfe der Nägel an denen einmal Wegzeichen befestigt waren. Den ganzen Weg bis zur Burgruine war kein Zeichen zu sehen. In der Morgendämmerung machte ich eine Pause, aß ein wenig schaute mir die Ruine an und ging weiter.
    Am Parkplatz machte ich nur ein verschwommenes Bild vom Dreiländertor, deshalb taucht es nicht bei den Bildern auf. Es war an der Stelle noch zu dunkel. Ich wollte etwa zehn Uhr in Basel sein und ging dann schnell weiter.
    Dort war dann auch der Lärm der Autobahn zu hören. Es ging durch eine Ortschaft an Fachwerkhäusern vorbei und noch einmal richtig bergan. Diesmal auf einer Straße. Aber auch den Morgen sah ich wieder das Erwachen des Tages und einen wunderschönen Sonnenaufgang. Dafür lohnte es sich immer so früh aufzustehen. Es gab nocheinmal einen Blick zurück, auf Berge die ich für immer hinter mir gelassen hatte bis hinauf zum Blauen. Und dann bald sah ich mein Ziel vor Augen. Der erste Blick auf Basel. Im nachhinein muss ich sagen das ich den letzten Abschnitt der Tour garnicht so schlecht empfand wie es immer behauptet wurde. Vielleicht lag es daran das hier die Freude darüber es geschafft zu haben alles überwiegte. Aber es war wundervolles Wetter und es ging nur noch bergab ans Ziel. Unten angekommen lief ich entlang des Wiesendammes, einer Art Kanal, geschätzte Ewigkeiten entlang immer geradeaus. Dann führte der Weg durch den Tierpark hindurch, noch einige Straßen und der Badische Bahnhof war erreicht.

    Am Ziel!



    Westweg Schwarzwald - Badischer Bahnhof in Basel. Das Ziel!



    Etwas unsicher im Bahnhof ob denn der Zug auch wirklich der Richtige sei, beschloss ich in das Reiseinformationszentrum zu gehen um zu fragen. Ich lief an einem Automaten vorbei und an einen freien Schalter. Es waren alle Schalter frei. Ein Angestellter sagte mir das ich doch eine Nummer ziehen sollte. “Was für ein Witz” dachte ich, zog die Nummer und kam zum gleichen Angestellten. Ich war zurück in der Zivilisation. Die Zugfahrt war sehr kurzweilig und schön. Ich konnte es nicht fassen das ich mir heute Abend kein Nachtlager suchen musste und von jetzt an sollte es immer Cola geben.

    Zweihundertachtzig Kilometer in neun Tagen bei schönstem Wetter....es war eine wundervolle Zeit!







    Westweg Schwarzwald - Aufdem Westweg



    Westweg Schwarzwald - Bohlensteg vorbei am Hohlohsee



    Westweg Schwarzwald - Aufstieg zur Hornisgrinde



    Westweg Schwarzwald - Am Mummelseetor



    Westweg Schwarzwald - Auf dem Westweg



    Westweg Schwarzwald - Latschigfelsen
    Zuletzt geändert von FrankK; 28.11.2018, 07:55.

  • Snoopy88
    Anfänger im Forum
    • 21.09.2011
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    #2
    AW: Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

    Hej Frank,

    gerade habe ich den Teil ab Hausach gelesen. Ist schon irgendwie seltsam, über die Strecke zu lesen, die man selber wenige Tage zuvor gelaufen ist. Selbst die ganzen Stellen, wo du dich verlaufen hast kommen mir total bekannt vor, weil es mir fast überall gleich ging. Auch deine Erfahrungen mit den Hütten am Blindensee hatten wir 1:1 genauso.

    Nur Forstmaschinen auf Wegen hatten wir weniger. Nur nach Notschrei einmal, aber nicht abgesperrt. Das ging dort nach dem Prinzip, dass durch die Schlammgrube sowieso keiner freiwillig will


    Grüße,
    Christian

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    • Kenny
      Erfahren
      • 25.04.2010
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      #3
      AW: Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

      Toller Bericht aus meiner Heimat!

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      • FrankK
        Erfahren
        • 22.03.2011
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        #4
        AW: Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

        Vielen Dank Kenny!

        Ja der Schwarzwald ist wunderschön. Das beweist auch, dass man nicht erst weit weg fahren muß um tolle Erlebnisse zu haben.
        Ja, ich bin zum Beispiel nach Haldenhof, dem Stück Weg auf dem bei mir keine Kühe mehr waren sondern nur deren Hinterlassenschaften, oben nach der Straße, dann weiter auch oben an der Berstation des Liftes herausgekommen. Ich hatte schönes Wetter und nichts trübte meine Sicht. Ich hatte ja sogar die Wegbescheibung dabei und trotzdem, soll ich irgendwo abbiegen wenn kein Wegzeichen da ist oder kein Pfeil? Ab und an ist der weg doch nicht ganz so gut beschildert wie man glaubt oder einemgesagt wird. Deshalb empfehle ich am besten den Wanderfüher von Hikeline sich zu besorgen. Der ist aktuell, meiner war eine Ausgabe von 2011. Aber es gibt einige verzwickte Stellen. Wenn man zum Beispiel einen Weg kreuzt oder auf eine Forststraße von einem Pfad aus trifft und nicht weiss wie es weiter gehen sollte, rechts oder links, hilft es oft wenn man sich an der Kreuzung umdreht und nach dem Pfeil oder dem Zeichen schaut von dem Weg man gerade gekommen ist. Die Perpektive verät oft aus welcher Richtung der Wanderer kommt, welcher edn Weg in die andere Richtung geht, und somit auch wo der Weg weiter führt. Funktioniert aber nicht immer.
        Ich hatte, auser den ersten Tag an dem das Wetter etwas durchwachsen war, nur das schönste Wetter. Und das trägt natürlich auch sehr dazu bei, dass der Westweg für mich ein unvergessliches Abenteuer war und in meinen Erinnerungen bleibt.

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        • PWD
          Fuchs
          • 27.07.2013
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          #5
          AW: Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

          Bewundernswert, Tour u. Bericht/Bilder! Und danke, dass Du für mögliche Nachahmer sämtliche Schutzhütten abgelichtet hast, so kann man sich für Planungen schön ein Bild machen.

          Der Westweg ist auch (m)ein Traum für die Zukunft; könntest Du mir bitte Deine Ausrüstung (Zelt etc.) auf dem Trail knapp erläutern - denke Du warst ul unterwegs, Verpflegung unterwegs eingekauft...?

          Joachim

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          • Atze1407
            Fuchs
            • 02.07.2009
            • 2425
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            #6
            AW: Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

            Ja ja, die Hügelchen. Ich habe beim lesen so richtig mitgelitten.

            Danke für den schönen Bericht.

            LG
            Atze1407
            Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
            Abraham Lincoln

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            • FrankK
              Erfahren
              • 22.03.2011
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              #7
              AW: Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

              Vielen Dank!

              Ja, Atze ich habe teilweise wirklich gelitten. Vor allem von Forbach hoch zur Badener Höhe. Lag wohl daran das es auch erst am 2. Tag war, ich vorher 20km gelaufen bin, noch 9km Aufstieg, etwa 700m und natürlich weil ich unten im Tal meine Wasserreserven aufgefüllt hatte. Also an alle die den Weg noch laufen wollen, KEINE Wasservoräte zum Wegscheid schleppen. Ich würde dort hoch mit nem halben Liter laufen, nicht mehr. Kurz nach dem Wegscheid kommt man an nem Brunnen vorbei und ein Stück weiter, wenn man zum ersten Mal einen Blick auf die Schwarzenbachtalsperre hat ist ne Hütte vor der auch einer ist.
              Die letzen paar hundert Meter hoch zur Hornisgrinde waren auch heftig. Aber ohne all das wäre es bestimmt auch langweilig gewesen und macht irgendwie auch den Anspruch des Weges aus. Wenn ich daran denke wie viele Leute zwischen dem Seibels Eckle und Ruhestein umherschländerten.

              @ Joachim. Ich war nicht ganz UL unterwegs. Sieht man ja an meiner Hardshelljacke. (Da wollte ich aber auch etwas gutes, robustes haben) Die hab ich aber so gut wie nie gebraucht.

              Jacke: Haglöfs Spitz
              Fleece: Haglöfs Twice
              Shirt: Haglöfs Actives Tee
              Hose: Fjäll Räven Barents
              Schuhe: Inov8 Roclite 288GTX
              Zelt: Tarptent Contrail
              Isomatte: Therm A Rest Prolite Plus Short
              Schalfsack: GoLite Adrenaline
              Trinkflasche: 2x Platypus 1L

              Das ist mal ne Kurzfassung der Ausrüstung. Ich habe nen Trinkschlauch für die Wasserflaschen benutzt, was ich nur empfehlen kann. So braucht man nicht anhalten wenn man nen Schluck trinken will. Ist sehr gut wenn es z.B. bergauf geht. Ich habe auch Trekkingstöcke (Leki Carbonelite) benutzt (erforderlich für das Zelt wenn man sich nicht die Stange seperat kauft). Die Stöcke waren für mich sehr hilfreich bergauf. Bergab hab ich weniger Probleme mit den Gelenken. Aber nach Forbach runter und auch hinab nach Kandern ist es schon heftig.
              Verpflegung kann man öfter kaufen. Ich war zum ersten Mal abends in Dobel. Dann geht es wieder in Forbach. Wahrscheinlich viel zu teuer, aber wenn man etwas benötigt bekommt man etwas am Hotel Mummelsee. Dann wieder in Hausach, Titisee und später in Kandern. Ich denke das ist oft genug. Einen Wasserfilter braucht man nicht. Es gibt viele Brunnen und man kann (fast) überall nach Wasser fragen. Alle sind sehr aufgeschlossen dem Wanderer gegenüber war mein Eindruck.
              Da man zwangsläufig öfter wach ist wenn man drausen schläft (so ist es zumindest bei mir), bin ich auch immer relativ zeitig aufgestanden was mir die schönsten Augenblicke bescherte wie den Sonnenaufgang auf dem Belchen (der bleibt unvergesslich). So konnte ich schon immer zeitig starten und abends gegen 17 Uhr wollte ich mir auch noch keine Übernachtung suchen. Ich hatte da ja noch mindestens 2 Stunden Tageslicht. Ich wäre vor Langeweile umgekommen. Ich erinnere mich an die Hütte am Trubelmattskopf. Dort war ich 17 Uhr. Wenn man alleine unterwegs ist, kann das da schon richtig langweilig werden. Also entschied ich mich zum weiter laufen.

              Für alle die Infos brauchen, Bilder vom Weg, den Aussichten und den Hütten, empfehle ich den Link zur Facebookseite.
              Zuletzt geändert von FrankK; 22.02.2012, 07:13.

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              • FrankK
                Erfahren
                • 22.03.2011
                • 254
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                #8
                AW: [DE, CH] Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

                Für nächstes Jahr suche ich nun eine neue Herausforderung. Sie sollte in etwa die gleichen Kilometer haben oder in etwa 14 Tagen zu schaffen sein. Man sollte zumindest ein Tarp aufstellen können oder zelten. Wenn möglich auch in Schutzhütten schlafen. Und es sollte nicht all zu weit weg sein. Ich denke an Deutschland, Östereich, Schweiz oder Frankreich.
                Hat jemand eine Idee und Vorschläge. Würde mich sehr freuen.

                Viele Grüße.

                Frank

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                • Borderli
                  Fuchs
                  • 08.02.2009
                  • 1734
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [DE, CH] Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

                  Vielen Dank für den ausführlichen Bericht und die Bilder!
                  Jetzt weiß ich, was ich nächstes Jahr als Ausgleich zum Familienurlaub machen werde - ein Stück des Westwegs gehen. Mr Borderli der Wandermuffel und ich waren gerade letztes Wochenende in Hinterzarten und haben uns dort etwas "touristisch" umgesehen, und da war mir so arg nach Wandern zumute. Dein Bericht kommt also gerade richtig! Vielleicht nehme ich einen meiner Hunde mit auf Tour, dann muss ich nicht alleine laufen.

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                  • Gondar
                    Gerne im Forum
                    • 04.09.2002
                    • 50

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [DE, CH] Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

                    Hallo FrankK,

                    schöner Bericht!

                    Wie hast Du in der Planung die Schutzhütten gefunden? Hast Du Karten in 1:25000 für die ganze Strecke dabei gehabt? Ich habe 1:50000er Karten von der Gegend, aber das Gefühl, dass da die Schutzhütten nicht alle eingezeichnet sind. Ich plane demnächst einen Teil zu gehen und versuche gerade zu planen. Hast Du hier Tipps für mich?

                    Danke&Gruß
                    Ralf

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                    • FrankK
                      Erfahren
                      • 22.03.2011
                      • 254
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [DE, CH] Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

                      Ersteinmal vielen Dank. Ich würde schon empfehlen einen Hund mitzunehmen. Ich habe mich tagsüber nicht so einsam gefühlt. Da war mein Tag mit laufen ausgefüllt und es gab ja auch viel zu sehen. Aber abends und nachts war es alleine nicht immer so schön. Da geht man gleich schlafen wenn es dunkel wird, weil ich ja sonst hätte auch nicht gewusst was ich machen sollte. Feuer wollte ich auch nicht überall machen weil ich auch nicht überall die Aufmerksamkeit anderer auf mich ziehen wollte. Auf der Badener Höhe wäre das optimal gewesen, da war ich aber nach dem ganzen Tag und den Aufstieg von Forbach richtig fertig.
                      @ Ralf: Sicher kann ich dir gerne weiterhelfen wenn du etwas wissen möchtest. Ich hatte von Hikeline den Wanderführer dabei. Dieser hat Wanderkarten integriert im Maßstab 1:35000. Dazu auch noch eine Wegbeschreibung die fast immer stimmte. Die Ausgabe war aktuell von 2011. So waren alle Schutzhütten die am Weg sind auch eingezeichnet auser die Schwabenrankhütte zwichen Schliffkopf und Zuflucht, so etwa auf Höhe des Lotharpfades und ein wenig unterhalb von diesen. Diese Hütte war auch eigentlich eines meiner Etappenziele (Ich hatte rechereiert und von anderen die Existenz dieser Hütte bestätigt bekommen), aber sie entsprach nicht ganz meinen Vortsellungen. Man sollte am besten eine Plane aus dem Baumarkt mitnehmen, die vielleicht etwas zurechtstutzen und kann diese dann erstmal unten auslegen. Ist auch oft besser als auf der Bank zu schlafen. Mir machte das aber nichts aus. Ich hatte aber auch nur ne 3/4 Matte dabei und hatte etwas bedenken mit den Temperaturen in der Nacht. Die 1:50000 Karte ist nicht aktuell und auch nicht sehr genau. Deshalb lieber überdenken diese überhaupt mitnehmen zu wollen. Ich muß auch sagen das ab und an doch einmal die Kennzeichnung des Weges fehlte. Da steht man dann erstmal da und weiß nicht weiter. Vielleicht ist das ja im Frühjahr oder Sommer besser wenn das erneuert wird. Ich habe auch Fotos von allen Hütten auf meiner Facebookseite (Link ist oben nach dem Bericht). Die kann jeder anschauen. Und falls es Fragen gibt stehe ich gern zur Verfügung!

                      Viele Grüße,

                      Frank
                      Zuletzt geändert von FrankK; 19.10.2011, 16:05.

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                      • Gondar
                        Gerne im Forum
                        • 04.09.2002
                        • 50

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [DE, CH] Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

                        Hi,

                        danke für den Tipp. Habe den Führer gleich bestellt. Bin vor drei Jahren die erste Hälfte gelaufen, da gabs den Hikeline noch nicht. Klingt aber gut. Bin gespannt. Separate Karten nehme ich da dann nicht mit.

                        Einsamkeit find ich da gar nicht so schlecht. Je weniger Leute ich treffe, desdo besser (zumindest wenn ich alleine wandere)... da bin ich wohl nicht ganz konform.

                        Gruß
                        Ralf

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                        • FrankK
                          Erfahren
                          • 22.03.2011
                          • 254
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [DE, CH] Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

                          Ja, von Hausach bis Basel ist der Weg auch schön. Einzigstes Manko ist der Weg in der Nähe und sogar manchmal entlang der B500. Da muß man kurz vor dem Lachenhäusle einmal direkt neben der Fahrbahn laufen.
                          Ja das ist immer so eine Sache. Ich war eigentlich froh alleine zu wandern weil ich so auch die Strecke schaffen konnte. Andererseits wäre es abends garnicht so schlecht gewesen wenn man dann nicht alleine gewesen wäre. Wenn man sich mit jemanden über den Tag unterhalten kann wird es nicht so öde. Sonst kann man da nur noch zeitig schlafen gehn.

                          Grüße

                          Frank
                          Zuletzt geändert von FrankK; 20.10.2011, 15:38.

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                          • gast3202010119
                            GELÖSCHT
                            Erfahren
                            • 03.10.2008
                            • 225
                            • Privat

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                            #14
                            AW: [DE, CH] Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

                            Hallo Frank nach Ravensburg!
                            Ich habe Deinen Bericht mit Interesse und Schmunzeln gelesen, weil wir zum Teil die gleichen Erfahrungen machten. Deine FOTOS sind wunderschön, mit über 100 KB natürlich auch ziemlich "groß". Zum Beginn der Tour hatte ich in PFORZHEIM eine Trainingsrunde als Straßenmusikant eingelegt, wie auch in Basel, für meine Tour 2005 "Deutschland fa' nix":

                            Was uns unterscheidet: ich bin echter Ultraleicht-Wanderer, weil ich außer GITARRE fast nix mitschleppe, Wasser schon garnicht. Ich kam immer "so" durch. Dafür übernachtete ich ausschließlich in Betten, die sich am Weg oder kurz daneben fanden, was natürlcih kein echtes "Outdoor"-Erlebnis ist. Wer also diese Tour, und andere, als Bettenwanderer absolvieren möchte kann mal hier reingucken. Dir und allen Spaziergängern nen schönen Herbst noch und -
                            Gruß - Wanderhans

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                            • FrankK
                              Erfahren
                              • 22.03.2011
                              • 254
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                              #15
                              AW: [DE, CH] Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

                              Hey Hallo!

                              Freut mich das du dich bei mir gemeldet hast. Und, ich kenne deinen Wanderbericht schon, weil ich auf der Suche nach allem Wissenswerten auch darüber gestolpert war. Ja, im Grunde wäre kein Zelt notwendig gewesen. Ich hätte locker nochmal fast 2 Kilo sparen können wenn ich so im nachhinein an alles denke. Meine Isolationjacke hätte ich mir genauso sparen können wie den Wasserfilter und so einiges an Verpflegung. Andererseits habe ich bewußt geschleppt nach meiner Sucht nach Cola. Ich habe auch gelesen das du sehr lange Strecken zurückgelegt hast. Und das Übernachten ist eben jeden seine Sache. Kommt ja auch immer auf den eigenen Standpunkt an und sein Empfnden. Ich wäre schon auch froh gewesen wenn ich Gleichgesinnte für einen Tag oder so an meiner Seite gehabt hätte.

                              Viele Grüße.

                              Frank

                              Mehr Bilder gibt es bei Facebook.
                              Zuletzt geändert von FrankK; 18.01.2014, 16:50.

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                              • Prachttaucher
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                                #16
                                AW: [DE, CH] Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

                                Von mir auch ein Dankeschön für den Bericht aus meiner alten Heimat (was den Südteil angeht) - irgendwann mal ist das für mich auch dran, auch wenn´s nun sehr weit weg ist.

                                Mit einem guten Buch im Rucksack (kann ja auch ein gutes Reklam sein), finde ich so eine Tour alleine sehr schön. Tagsüber kann man dann beim Gehen über das Gelesene nachdenken.

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                                • FrankK
                                  Erfahren
                                  • 22.03.2011
                                  • 254
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                                  #17
                                  AW: [DE, CH] Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

                                  Naja, ich war ja schon sehr leicht unterwegs und hatte absichtlich auf ein Buch verzichtet. Und das mit dem Strom der Batterie der Stirnlampe sparen hatte ich ja schon oben beschrieben. Bei der nächsten Tour werde ich mehr Tageslicht zur Verfügung haben weil ich da wohl im Juni oder Juli unterwegs bin. Was bedeutet das ich abends auch länger laufe und somit nicht zu zeitig schlafen gehe. Das laufen wurde mir auch so nicht langweilig weil man endlich einmal die Möglichkeit hat komplett abzuschalten. Na mal schauen wie ich es auf der nächsten Trekkingtour durch die Vogesen mache.

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                                  • speckbaron1409
                                    Erfahren
                                    • 12.03.2012
                                    • 192
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [DE, CH] Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

                                    Hallo FrankK,

                                    vielen Dank für deinen Beitrag und der Fotoserie bei facebook , vor allem die Bilder jeder Schutzhütte / shelter sind extrem hilfreich zum vorplanen . Die vielen Bilder des Weges sind einfach suuuper ( auch das Video bei youtube ) . Aber besser war wohl nur das Wetter !! . Ich werde die Tour vom 26.05.-08.06. gehen .
                                    Wer den Koch kennt , braucht vor dem Essen nicht zu beten .

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                                    • FrankK
                                      Erfahren
                                      • 22.03.2011
                                      • 254
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [DE, CH] Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

                                      Vielen Dank!

                                      Ausser die Kreuzsattelhütte habe ich alle in der Liste. An der Kreuzsattelhütte war zu viel Trubel, und diese liegt auch dicht an einem Parkplatz und an einer Strasse. Die Hütte welche meiner Meinung nach eigentlich keine Schutzhütte ist, und auch an einer Strasse liegt (Kurz vor dem Blauen) zähle ich einmal nicht mit.
                                      Mein Grundgedanke war, es anderen in der Planung leichter zu machen als ich es hatte. Deshalb hatte ich ständig den Fotoapperat gezückt. Mittlerweile bekomme ich von mehrern Stellen Anfragen zum Westweg. Und ich stehe gerne zur Hilfe bereit. Also wenn du Fragen hast, dann melde dich, schicke mir ne PN.
                                      So viel Glück mit dem Wetter werde ich wohl nie wieder haben. Ich finde den Weg wirklich schön. Auch wenn andere immer über den ersten Abschnitt bis Dobel meckern, hab ich gerade oft diese Strecke und vor allem den Start in Pforzheim in Erinnerung. Und ich finde das es sich lohnt den Weg vom Anfang bis zum Ende zu laufen!

                                      Viele Grüsse,

                                      Frank

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                                      • speckbaron1409
                                        Erfahren
                                        • 12.03.2012
                                        • 192
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                                        #20
                                        AW: [DE, CH] Westweg 2011 von Pforzheim nach Basel in 9 Tagen

                                        Hallo FankK ,

                                        hatte auch mal den Plan die Erste ( bis Dobel ) und die Letzte ( nach Belchen ) Abschnitt / Etappe weg zu lassen bzw. auszusteigen , aber bin nun ( nicht nur wegen deiner Meinung ) doch entschlossen "Alles" zu gehen . Die zwei Tage mehr "machen den Bock auch nicht fett" . Vor allem hat es einen richtigen Anfang und ein komplettes Ende , das sollte es Wert sein .
                                        Wer den Koch kennt , braucht vor dem Essen nicht zu beten .

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