[SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

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  • Atze1407
    Fuchs
    • 02.07.2009
    • 2425
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    • Meine Reisen

    #41
    AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

    Ich glaube ich leide hier mehr, als ihr dort gelitten habt. Wenn es denn nur mal weiter gehen möchte.

    LG
    Atze1407
    Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
    Abraham Lincoln

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    • Ditschi
      Freak

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      • 20.07.2009
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      • Meine Reisen

      #42
      AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

      Hallo,

      schöner Bericht, schöne Bilder. Habe alles mit viel Wehmut gelesen.

      Wir waren ja früher auch mit Kanu ( SKB Scout = Schwieberdinger Kanu Bau. Kennt den noch jemand ?) zu zweit unterwegs, und das Kanu war da schon knallevoll.

      Drei Personen + Hund.....Respekt!

      Habe direkt wieder Lust bekommen auf einen Ally oder Ähnliches, aber bei meiner Liebsten der Rücken, der Rücken......

      Gruß Ditschi

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      • andrea2
        Dauerbesucher
        • 23.09.2010
        • 940
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        • Meine Reisen

        #43
        AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

        Heute kommt bestimmt noch ein bisschen was, das Wetter ist ja nicht mehr so toll.

        Zum Thema volles Boot, da hätten wir schon noch das eine oder andere einsparen können, was wir überhaupt nicht hergenommen haben. Aber das meiste ist dann doch der Proviant und das Hundefutter gewesen, und da war nicht mehr viel Einsparpotential.

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        • andrea2
          Dauerbesucher
          • 23.09.2010
          • 940
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

          05.09.2011

          An Schlafen ist kaum zu denken. Der Regen prasselt aufs Zelt und der Wind rüttelt kräftig. Gegen 24.00 Uhr kommt das erste Wasser durch und bildet einen See unter Tinas Isomatte. Durch die Nässe bildet sich sehr viel Kondenswasser. Das war eigentlich nie wirklich ein Problem, doch heute schüttelt der Wind die Tropfen permanent aufs Innenzelt. Dort sickern sie langsam durch und bilden kleine Seen. Besonders schlimm ist es genau unter den Stellen, an denen sich die Gestängebögen kreuzen. Dort kann sich die Feuchtigkeit am kalten Metall gut niederschlagen. Wir wischen also auf und legen die Handtücher an die kritischen Stellen, dann geht es einigermaßen. Irgendwann schlafe ich dann doch immer mal wieder ein. Nur um kurz darauf wieder aufzuwachen, um dem Wind und dem Regen zu laschen.

          Gegen Morgen lassen die Intensität des Regens und des Windes etwas nach. Es gibt sogar ab und zu Regenpausen. Wir frühstücken ganz in Ruhe, sind doch alle noch ziemlich kaputt. Der Regen geht in ein leises Nieseln über. Die Berge sind wolkenverhangen.

          Nach dem Frühstück ist das Boot an der Reihe. Tina ist noch recht müde, und so lassen wir sie im Zelt und bauen das Boot zu zweit auf. Ruck-Zuck ist das Boot fertig. Diesmal geht es ganz einfach. Sogar die Querspanten können wir schon fast ohne Hammer in die richtige Position bringen.



          Wir wärmen uns etwa in Zelt auf, dann müssen die Rucksäcke gepackt werden. Das dauert heute wieder etwas länger, da erst einmal die alte Ordnung in den ganzen Rucksäcken wieder hergestellt werden muss. Zuletzt werden die klitschnassen Zelte abgebaut, und dann alles die paar Meter zum See vorgetragen.

          Väster-Rödsjön mit dem Bustvålen


          Boot ins Wasser, beladen und um 13.30 Uhr geht es weiter. Die Wolken hängen immer noch bis fast auf den See. Der Wind ist auch nicht ohne. Was sind wir froh, dass wir nicht mehr über den Rogen müssen.

          Da geht’s lang


          Wir paddeln erst über den Väster-Rödsjön und dann über den Öster-Rödsjön. Bei dem Gewirr aus Landzungen, Halbinseln und Inseln müssen wir die Karte immer gut im Auge behalten. Zwischendurch sprüht der Regen mal mehr, mal weniger, manchmal auch gar nicht. Dank wölfchens wunderbarer Karte finden wir den Weg problemlos.

          Kurz vor der Portage in den Nybodtjärnen ärgern wir uns über die Leute, die ihren Müll einfach wegschmeißen. Schwimmen doch auf dem See nicht weniger als drei weiße Plastikflaschen. Erst als wir ganz nahe dran sind, können wir erkennen, dass die Flaschen ein Fischernetz markieren, das quer über den See gespannt ist. Wir drücken es mit den Paddeln unter Wasser und können so einfach drüberfahren.

          Wir landen an, laden das Boot aus, holen es aus dem Wasser und drehen es erst einmal um, da wir noch nicht wissen, wann wir es holen werden. Wir wollen an der gleichen Stelle, auf der Landzunge im Nybodtjärnen die Zelte aufschlagen, an der wir schon vor zwei Wochen auf der Hinfahrt übernachtet haben. Daher nehmen wir erst mal nur die wichtigen Rucksäcke mit, laufen über die Portage und um die Bucht herum auf die Landzunge.

          Blick über den Nybodtjärnen


          Im Moment regnet es nicht, und so beginnen Tina und ich sogleich mit dem Zeltaufbau, während mein Mann sich um das Gepäck kümmert. So können die Zelte wenigstens ein bisschen abtrocknen. Nachdem alles trocken verstaut ist, gehen wir gleich noch das Boot holen. Was wir haben, das haben wir. So nass wie heute ist die steinige Portage anstrengend und rutschig. Das letzte Stückchen geht es über den See. Das Boot kommt wieder aus dem Wasser und wird umgedreht. Und wieder haben wir ein unglaubliches Glück mit dem Wetter. Nachdem es den ganzen Tag nur leicht bis gar nicht geregnet hat, geht es jetzt, da wir alle trocken im Zelt sitzen wieder richtige los.

          Mit trockenen Zeltklamotten genießen wir einen warmen Tee und essen den Tageproviant, für den wir unterwegs gar keine Zeit hatten. Dann schmökern wir noch etwas, ich schreibe Tagebuch, bis es gegen 19.00 Uhr Zeit wird das Essen zu kochen.

          Ab und zu macht der Regen kurze Pausen. Um 21.00 Uhr ist es bereits stockfinster, eine halbe Stunde später ist Nachtruhe.

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          • ronaldo
            Freak
            Moderator
            Liebt das Forum
            • 24.01.2011
            • 11862
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

            Hi,

            toller Bericht, macht wirklich Lust auf so eine Tour. :-)
            Wenn ich von der Schlepperei lese (6km!), frag ich mich, ob nicht doch ein Bootswagen oder was ähnliches Sinn machen würde. Oder sind die Portagen dort einfach zu unwegsam?

            Grüße, Ronald

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            • Fjaellraev
              Freak
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              • 21.12.2003
              • 13981
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

              Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
              Wenn ich von der Schlepperei lese (6km!), frag ich mich, ob nicht doch ein Bootswagen oder was ähnliches Sinn machen würde. Oder sind die Portagen dort einfach zu unwegsam?
              Viele der Portagen sind einfach zu unwegsam (Teilweise verblockte Trampelpfade) die 6 km Portage ist ja auch nur entstanden weil der eigentlich vorgesehene Weg auf dem Wasser wegen Wind nicht möglich war, und die Strecke hat es wirklich in sich...

              Gruss
              Henning
              Es gibt kein schlechtes Wetter,
              nur unpassende Kleidung.

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              • andrea2
                Dauerbesucher
                • 23.09.2010
                • 940
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

                Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                Viele der Portagen sind einfach zu unwegsam (Teilweise verblockte Trampelpfade) die 6 km Portage ist ja auch nur entstanden weil der eigentlich vorgesehene Weg auf dem Wasser wegen Wind nicht möglich war, und die Strecke hat es wirklich in sich...

                Gruss
                Henning
                Genauso ist es.

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                • andrea2
                  Dauerbesucher
                  • 23.09.2010
                  • 940
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

                  06.09.2011

                  Es regnet die ganze Nacht, mit kurzen Unterbrechungen, bis es gegen Morgen, wir können unser Glück gar nicht fassen, aufhört. Trotzdem hat keiner Lust aufzustehen. Langsam fühlen wir uns alle ausgelutscht. Alles ist irgendwie ein bisschen klamm. Draußen ist es kalt und windig. Ein bisschen wollen wir noch die Wärme im Schlafsack genießen. Um 8.00 Uhr siegt dann doch der Hunger. Ich stehe auf und steige schnell auf den Hügel beim Zelt. Ganz im Süden sieht man einen schmalen Streifen blauen Himmels, dafür hat der Wind noch einmal ordentlich zugelegt. Auf dem Rückweg sammel ich die Blaubeeren fürs Müsli. Mein Mann hat inzwischen schon das Wasser aufgesetzt, so dass wir bald frühstücken können.

                  Nur Tina hat überhaupt keine Lust aufzustehen. Benny „bewacht“ derweil ihre fertig geschmierten Knäckebrote. Ich bin schon langsam genervt, wir sind längst mir essen fertig, nur Fräulein Tochter hat noch nicht einmal angefangen. Es dauert ein bisschen, bis sich ihre Laune bessert.



                  Es folgt das übliche Einpackritual. Mit dem Unterschied, dass man heute genau aufpassen muss, dass nichts draußen rumliegt, das würde sofort wegfliegen. Auch beim Zeltabbau müssen alle mit anfassen.

                  Das Boot setzten wir auf der windabgewandten (westlichen) Seite der Landzunge ins Wasser. So können wir besser beladen und Benny sitzt auch windgeschützter bis wir fertig sind.

                  Abfahrt ist schätzungsweise gegen 12.00 Uhr. Inzwischen gibt es schon einiges an blauem Himmel, nur der Wind macht uns Ärger. Wie stark er inzwischen bläst, merken wir erst, als wir um „unsere“ Landzunge biegen, und in den Wind kommen. Ich bin froh, dass ich kein Cap, sondern eine Mütze auf dem Kopf habe. Bis wir nach etwa 15 Minuten wieder in den Windschatten der nächsten Portage kommen, haben wir ganz gut zu tun. Kalt ist keinem mehr.

                  Anlegen, ausladen, an Land heben, rüber tragen, ins Wasser setzten, beladen. So oft haben wir das Ganze nun schon gemacht, es klappt wie am Schnürchen.

                  Selbst in diesem kleinen namenlosen See haben wir mit den Wellen zu tun. Da der Wind aus Süden kommt, nehmen wir nicht den direkten Weg zur nächsten Portage, sondern queren den See erst mal südwärts, um dann am Ufer im Windschatten nach NO zu fahren. Der See ist klein und nach 10 Minuten haben wir den Steg an der Portage erreicht.

                  Alles auf Anfangen: Anlegen, ausladen, an Land heben, rüber tragen. Mit dem Unterschiede, dass wir hier am Uthussjön erst mal eine kleine Pause machen. Der Steg liegt in der Sonne, im Windschatten und lädt förmlich dazu ein. Dabei besprachen wir noch einmal wie wir weiter vorgehen wollen. Der Uthussjön, deutlich größer, als die beiden Seen vorher und mit seinen langen Fjorden wird noch mal schwieriger werden.





                  So, wir wollen es hinter uns bringen, also Boot ins Wasser und beladen. Los geht es. Sobald wir aus der Bucht rauskommen geht’s zur Sache. Wir müssen den See queren um zu gegenüberliegenden Landzunge zu gelangen. Der direkte Weg ist nicht möglich, da wir dann den Wind voll von der Seite abbekommen. Also fahren wir erst mal nach SO um die Wellen wenigstens in einem Winkel von 45 ° schneiden zu können. Das gegenüberliegende Ufer gibt etwas Windschatten, dort drehen wir nach Norden. Nun kommen die Wellen ziemlich genau von hinten. Auf einmal haben wir das Gefühl überhaupt nicht mehr von der Stelle zu kommen. Am Nordende der Landzunge sind wir komplett im Windschatten und können ein bisschen langsamer machen. Wir wissen von der Herfahrt, dass hinter der Landzunge eine Untiefe, mit einigen Felsen direkt unter der Wasseroberfläche, kommt. Zum Glück liegt sie noch nicht im vollen Wind, trotzdem kann man unter Wasser eigentlich nichts erkenne. In letzter Sekunde können wir die Felsen mit den Paddeln auf Abstand halten.

                  Jetzt beginnt der Tanz auf den Wellen erst so richtig. Im Wind bekommt man die Paddel kaum nach vorne. Der See ist grau und voller Schaumkronen. Alle ziehen kräftig durch. Wir steuern die nächste kleine Insel an, immer senkrecht zu den Wellen. Das Ganze ist schon ein bisschen bedrohlich, ich möchte nicht wissen, wie es jetzt auf dem Rogen bläst. Da wir drei Leute sind, die paddeln, kommen wir immer noch gut voran.

                  Im Windschatten der Insel machen wir eine kurze Pause, orientieren uns anhand der Karte. Das nächste Stück wird noch einmal heftig werden, da hier ein langer Fjord von Süden dem Wind Gelegenheit gibt ordentliche Wellen aufzubauen. Wir steuern die gegenüberliegende Landzunge weiter südlich an, um den Fjord nicht direkt queren zu müssen. Das Wasser spritzt von den Paddeln ins Boot. Bisher war die Tour ja recht gemütlich gewesen, aber heute müssen wir uns echt anstrengen.

                  Geschafft! Das Queren der nächsten Bucht nach Osten ist zwar auch noch anstrengend, aber hier sind die Wellen schon wieder deutlich niedriger. Nun nur noch um die nächste Landzunge herum und südlich in die Bucht zur Portage in den Krattelsjön. Am Ufer sehen wir einen schwarzen Mink entlang huschen, bevor er sich unter einer Wurzel versteckt und uns zuschaut. Bei schönem Wetter wäre dies ein herrliches Fotomotiv gewesen, aber heute hat da keiner mehr einen Nerv für.

                  Die Portagestelle ist nicht zu verfehlen, auch ein paar Boote liegen hier.



                  Der Krattelsjön


                  Boot ausladen, aus dem Wasser holen. Nach einem Blick auf den Krattelsjön, der doch deutlich kleiner ist als der Uthussjön, und trotzdem mit ganz schön großen Wellen aufwartet, beschließen wir, es für heute gut sein zu lassen. Die beiden Seen trennt hier nur eine schmale Landbrücke. In einigen Tourenberichten haben wir von schönen Lagerplätzen an dieser Stelle gelesen. Die gibt es auch. Wunderschöne Lagerplätze, wunderschön im vollen Wind gelegen. Wir wählen die Stelle, die ein klitzekleines Bisschen windgeschützter ist.

                  Der Zeltaufbau gestaltet sich dementsprechend auch nicht so ganz einfach. Das Innenzelt wird gleich mit Heringen gesichert. Zusätzlich muss immer einer festhalten. Beim Abspannen sind wir besonders sorgfältig. Alle Heringe die nicht 100 %ig sitzen, werden zusätzlich mit Steinen beschwert. Bedenken haben wir keine, da wir schon so manche Sturmnacht mit dem Zelt überstanden haben. Dann noch eben das kleine Akto aufbauen. Da es ja sowieso immer zuerst mit Heringen befestigt wird, geht es hier viel einfacher. Inzwischen, wundert das eigentlich noch jemanden?, fängt es an zu tröpfeln.



                  Schnell Wasser holen, dann können wir endlich abschalten für heute. Der Tagesproviant kommt jetzt genau richtig. Danach noch unsere letzten süßen Momente. Jetzt scheint auch schon wieder die Sonne. Mein Mann möchte im Windschatte noch etwas angeln. Ich gehe zum Windschutz, an der Portage vom Uthussjön in den Källsjön. Das sind nur ein paar Minuten. Das Wetter wechselt fast minütlich. Einmal scheint die Sonne, dann wird es wieder ganz grau.

                  Es wird immer herbstlicher.


                  Der Krattelsjön kurzzeitig in der Sonne.


                  Der Windschutz. Das Wetter sieht doch eigentlich ganz gut aus.


                  Drehung um 180°, Blick vom Windschutz auf den Uthussjön.


                  Direkt am Ufer des Uthussjön, Blick auf Bustvålen. Auch aus dieser Perspektive mag man gar nicht glauben, dass weiter draußen der Wind tobt.


                  Gegen Abend legt der Wind sogar noch was drauf, aber unsere Zelte stehen super. Das wird wohl wieder eine unruhige Nacht werden. Jetzt gibt es erst einmal Abendessen. Hoffentlich kommen wir hier morgen überhaupt weg.

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                  • woelfchen
                    Erfahren
                    • 20.03.2010
                    • 276
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

                    Oh man, da hattet Ihr ja mächtig zu kämpfen! Und es stimmt, was hier schon mehrfach erwähnt wurde, beim Wandern ist starker Wind zwar auch nicht angehnem, behindert aber deutlich weniger.

                    Wo um Himmels willen seid Ihr denn bei Skedbro in den Väster-Rödsjön gestiegen?
                    Es gibt dort eine Stelle, sogar mit Schild, auf dem Skedbrostugan steht und in die Richtung weist. Dort ist eine riesige ebene grasbewachsene Fläche. Zumindest war das bei uns so - vermutlich findet man das auch leichter, wenn man von See her kommt-, aber ich habe schon festgestellt, dass bei Euch der Wasserspiegel höher war wie bei uns im vergangenen Jahr. Aber der Platz wäre wahrscheinlich dennoch trocken gewesen. Ist ja auch egal, Ihr habt ja ein kleines Plätzchen gefunden und ich finde, die Umgebung war schon schön. Da könnte man stundenlang im Regen sitzen und raus schauen.

                    Da bin ich schon mal gespannt, wie die (vermutlich) letzte Etappe verlaufen ist. Ansonsten dürftet Ihr ja jetzt Muskeln wie ein Bodybilder haben

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                    • andrea2
                      Dauerbesucher
                      • 23.09.2010
                      • 940
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                      #50
                      AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

                      Wir waren schon richtig am Väster-Rödsjön. Das Schild war da zur Skedbrostugan, der Weg glaube ich war sogar markiert.

                      Du has völlig recht, da ist eine wunderschöne grüne Wiese. ABER... da unten stand alles unter Wasser. Ich hatte ja in deinem Bericht gelesen, dass dort jemand sein Zelt direkt am See aufgeschlagen hatte.

                      Ich hoffe, dass ich morgen noch den Rest der Tour einstellen kann. Fehlt ja jetzt nicht mehr viel.

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                      • woelfchen
                        Erfahren
                        • 20.03.2010
                        • 276
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                        #51
                        AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

                        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                        ABER... da unten stand alles unter Wasser ....
                        Ihr seid aber auch pingelig

                        Ja, dann wird es schwierig was zu finden, war ja blockig bis zur Skedbrostugan.

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                        • andrea2
                          Dauerbesucher
                          • 23.09.2010
                          • 940
                          • Privat

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                          #52
                          AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

                          07.09.2011

                          Die ganze Nacht stürmte es und der Regen prasselt aufs Zelt. Irgendwann gegen Morgen lässt der Wind nach. Endlich kann ich etwas besser schlafen. Müde wie ich bin, komme ich nicht vor 8.00 Uhr aus dem Schlafsack. Der Regen ist auch nicht mehr so heftig, aber es ist ganz schön kalt geworden. Wir frühstücken im Zelt und packen zusammen. Wenn das Wetter sich nicht bessert wollen wir heute nach Käringsjön, ansonsten hätten wir noch einen halben Tag Zeit, die Fähre geht erst übermorgen Abend, und könnten noch einmal draußen schlafen. Aber danach sieht es so gar nicht aus.

                          Alt Mauerreste neben unserem Lagerplatz


                          Letzter Morgen am Zelt, links der Krattelsjön, rechts der Uthussjön


                          Also ein letztes Mal Zelte abbauen, diesmal sogar vorher abgewischt, da sie jetzt ein paar Tage eingepackt bleiben müssen, Boot im Krattelsjön einsetzen, beladen.



                          Um 11.00 Uhr geht’s los. Der Wind bläst zwar noch, aber kein Vergleich mehr zu gestern. Schon nach 20 Minuten sind wir am andern Ende des Sees. Hier kreuzt der Wanderweg, der vom Kungsleden nach Käringsjön führt.

                          Die Portage ist nur wenige Meter lang und somit schnell bewältigt. Kurz bevor wir losfahren kommen zwei Wanderer mit zwei Hunden vorbei, (wie sich später rausstellt, auch hier im Forum vertreten) die ersten Leute, denen wir seit vier Tagen begegnen. Nun noch einmal 10 Minuten über diesen vorletzen See, dann steht die lange Portage zum Käringsjön an. Inzwischen ist das Wetter etwas schöner geworden. Immer mehr blauer Himmel setzt sich durch. Aber wir haben gar keine richtige Lust mehr, wollen jetzt endlich raus, wieder was vernünftiges essen, endlich duschen… Noch eine Nacht im Zelt ist kein Thema mehr.

                          Der Weg ist breit, gut ausgetreten und nicht zu übersehen. 500 Meter sind es bis zum Käringsjön. Wir gehen alle zwei Mal, dann bleibt Tina mit Benny am Käringsjön und wir holen das Boot. Um 12.00 Uhr haben wir mit der Portage begonnen. Eine Stunde später ist das gesamte Gepäck, einschließlich Boot am Käringsjön. Der letzte Gang mit Boot war noch mal ganz schön anstrengend, so richtig zum Abgewöhnen.

                          Blick auf den Käringsjön


                          Da gerade die Sonne scheint, spricht nichts gegen eine kleine Pause, bevor es über diesen letzten See geht. Ein Snickers für jeden, und noch ein paar Nüsse. Wir werden schon ein bisschen wehmütig, freuen uns aber auch wieder auf die Zivilisation.



                          Benny wartet




                          Noch einmal das Boot beladen, dann quer über den See nach NO.



                          Bald sind die Häuser von Käringsjön zu sehen.



                          Endlich haben wir einmal Rückenwind. Mit so viel Schwung wie möglich fahren wir in den Kanal ein, um möglichst weit über die untiefe, sumpfige Stelle zu rutschen. Ganz reicht es nicht, wir müssen noch etwas mit den Paddeln nachhelfen. Nun nur noch um zwei Kurven und um 14.00 Uhr legen wir am Steg an.



                          Da wissen wir gleich wie weit wir zu fahren haben.


                          Ein letzter Blick zurück


                          Ein letztes Mal Boot festbinden, ausladen, und aus dem Wasser holen. Für trübsinnige Gedanken haben wir vorerst keine Zeit. Kommen doch schon wieder graue Wolken und wir möchten das Gepäck und das Boot so trocken wie möglich ins Auto bekommen.

                          Benny darf schon einmal in seine Box im Auto. Ach, was ist er zufrieden, rollt sich direkt zusammen und schläft.

                          Keine 10 Minuten später ist vom Boot nicht mehr viel über.



                          Hier entdecken wir ihn dann doch noch, unseren Bären.

                          Alles wird im Auto verstaut. Dann wollen wir uns noch abmelden, aber es ist niemand da. So schmeißen wir nur noch die ausstehende Parkgebühr in die dafür vorgesehene Dose, tragen uns ins Heft ein, und dann verlassen wir Käringsjön.

                          Weit fahren wir nicht, nur ein paar Kilometer bis Risåsvallen. Hier mieten wir für 250 skr eine kleine Hütte. Das ganze Gepäck kommt noch einmal in die Hütte, zum durchsortieren. Im Auto war noch einen große Tafel Marabu. Die gibt es gleich mit einer Tasse Kaffee. Später genießen wir die erste Dusche seit langem, und frische Klamotten. Dank des kleinen Ofens in der Hütte ist es schön gemütlich warm, und die klamme, nasse Ausrüstung kann gut trockenen.


                          Heimreise

                          Am nächsten Morgen hat es laut Thermometer nur noch 4°C. Wir haben Zeit, da wir die Tour einen halben Tag früher beendet haben. So können wir gemütlich frühstücken, bevor die ganze Ausrüstung wieder einge- und im Auto verpackt werden muss.

                          Wir machen noch einen kleinen Abstecher nach Funäsdalen, kaufen ein und schauen bei Topsport vorbei. Dann geht es auf die Heimreise. 5-6 Stunden wollten wir heute fahren, damit wir morgen keinen Zeitdruck haben. Allerdings wird’s dann doch etwas weiter. Wir sind schon am Nordende des Vänern, als wir bei Karlstad ein passendes Nachtquartier finden.

                          So können wir auch am folgenden Tag ganz entspannt frühstücken und gemütlich losfahren. Auf einem Rastplatz machen wir lange Mittagspause. Vor 17.00 Uhr brauchen wir nicht in Göteborg zu sein. Erst dann beginnt das Boarding. Nachdem wir immer noch so viel Zeit haben, schauen wir uns die Überreste der Dalaburg an.

                          http://de.wikipedia.org/wiki/Dalaborg



                          Eine Stunde sitzen wir hier auf den Felsen am See in der Sonne. Benny kann noch einmal ein bisschen laufen, bevor er auf der Fähre wieder lange in der Kabine bleiben muss.



                          Weiter geht es, trotz des Freitagabendverkehrsstaus in Göteborg sind wir kurz nach 17.00 Uhr an der Fähre. Das Boarding hat gerade begonnen. Kurze Zeit später sind wir in unserer Kabine.



                          Blick auf Göteborg


                          Nach der langen Zeit mit Tütensuppen ist jetzt das schwedische Buffet ein wahres Highlight. Diesmal haben wir sogar einen Tisch direkt am Fenster. Schön ist es während des Essens auf die Schären vor Göteborg zu schauen.

                          Wieder in der Kabine machen wir den Fernseher an. Das hätten wir nicht tun sollen. Da ist sie wieder, die Wirtschaftskrise. Drei Wochen hatten wir sie erfolgreich verdrängt…

                          Am nächsten Morgen noch das Frühstück auf der Fähre, und dann die lange Fahrt durch Deutschland. 15 km Stau vor Hamburg, 12 km Stau vor Hannover…. und immer diese Raser. Was ist doch das Fahren in Schweden angenehm. Nach 11 Stunden sind wir heil zu hause. Unseren Sohn hatten wir einen Tag vorher vorgewarnt, wann wir kommen. Das war eine gute Idee, denn das Haus ist schön sauber und aufgeräumt. So wünscht man es sich, wenn man nach Hause kommt.


                          Fazit:

                          Zuerst einmal das Boot, an dem hatten wir eigentlich gar nichts auszusetzen, es war absolut perfekt. Nur mit den Sitzen, da hatten wir unsere Probleme, wenn wir länger gepaddelt sind.

                          Das Wetter können wir eh nicht ändern, es hätte besser sein können. Aber wir hatten, auch wenn wir in der Tat nicht einen einzigen Tag ohne Regen hatten, immer noch unwahrscheinliches Glück. Meist hat es nachts, abends oder morgens geregnet, während wir es tagsüber dann trocken hatten. Es war dieses Jahr erstaunlich warm für Ende August / Anfang September.

                          Keiner war krank, keiner hat sich verletzt, der Hund hat alles prima mitgemacht.

                          Bis auf zwei Tage war der Urlaub wirklich sehr gemütlich. Ich hab nichts dagegen mich auch mal zu schinden, aber so fand ich es auch mal ganz schön.

                          Und das Erstaunliche, wir haben uns im ganzen Urlaub nie weiter als 17 km Luftlinie von unserm Auto entfernt. Trotzdem hatten wir 2,5 Wochen ein Gefühl von totaler Einsamkeit.

                          Ein schöner, gelungener Urlaub.
                          Zuletzt geändert von andrea2; 10.10.2011, 14:55.

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                            Alter Hase
                            • 13.07.2005
                            • 3047
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                            #53
                            AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

                            Das war ein super schöner Reisebericht.

                            Vielen Dank !
                            Wo war ich bloß?

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                            • woelfchen
                              Erfahren
                              • 20.03.2010
                              • 276
                              • Privat

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                              #54
                              AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

                              Da kann ich mich anschließen.

                              Das war ein wunderbarer, unterhaltsamer und kurzweiliger Reisebericht mit vielen schönen Fotos. Schade nur, dass ihr nur so kurz unterwegs wart und er nun schon beendet ist

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                              • hotdog
                                Freak

                                Liebt das Forum
                                • 15.10.2007
                                • 16106
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #55
                                AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

                                Danke für den Bericht! Sehr detailliert, aber nie langweilig
                                Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                                • Mika Hautamaeki
                                  Alter Hase
                                  • 30.05.2007
                                  • 3979
                                  • Privat

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                                  #56
                                  AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

                                  Danke!!!! Perfekter Bericht!
                                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                  A. v. Humboldt.

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                                  • qnze

                                    Dauerbesucher
                                    • 12.05.2008
                                    • 709
                                    • Privat

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                                    #57
                                    AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

                                    Auch von mir ein großes "Chapeau" für diesen Reisebericht. Kurzweilig geschrieben, und die Fotos sind großartig...

                                    OT: Vielleicht isses ja mal was für unseren Nautiraid-Käpt'n ;)
                                    Lassen Sie mich Arzt, ich bin durch...!

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                                    • casper

                                      Alter Hase
                                      • 17.09.2006
                                      • 4940
                                      • Privat

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                                      #58
                                      AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

                                      Ganz toller Reisebericht mit supertollen Bildern!!!
                                      Es hat sehr viel Spaß gemacht, den zu lesen.
                                      Mußte so einige Male schmunzeln.
                                      Hab vielen Dank

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                                      • hotdog
                                        Freak

                                        Liebt das Forum
                                        • 15.10.2007
                                        • 16106
                                        • Privat

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                                        #59
                                        AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

                                        Zitat von qnze Beitrag anzeigen
                                        OT: Vielleicht isses ja mal was für unseren Nautiraid-Käpt'n ;)
                                        OT: Ich bin zwar nicht der Nautiraid-Kapitän, aber mir hätte die Strecke zu viele beschwerliche Portagen...


                                        Eine Frage Andrea: Warum habt ihr die wasserdichten Packsäcke nicht in die Rucksäcke gestopft (oder welche genommen, die hineingepasst hätten)? Dann hättet ihr die Rucksäck gleich schnappen können anstatt davor zurückzuschrecken, sie jedesmal aus dem Packsack zu holen.

                                        Ich mache das bei meinen Kanadierreisen, wenn klar ist, dass ich ab und an schleppen muss, so, dass ich den Rucksack mit seinem Regencape ausstatte und so ins Boot lege, dass er von oben nicht nass werden kann.
                                        Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                                        • andrea2
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                                          • 23.09.2010
                                          • 940
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                                          #60
                                          AW: [SE][NO] Unsere erste Kanutour – Rogen und Femundsmarka

                                          Zitat von hotdog Beitrag anzeigen
                                          Eine Frage Andrea: Warum habt ihr die wasserdichten Packsäcke nicht in die Rucksäcke gestopft (oder welche genommen, die hineingepasst hätten)? Dann hättet ihr die Rucksäck gleich schnappen können anstatt davor zurückzuschrecken, sie jedesmal aus dem Packsack zu holen.
                                          Das hatte zwei Gründe. Zuerst einmal war es ja unsere erste Kanutour, wir waren also übervorsichtig, und sind mal vom schlimmsten Fall ausgegangen, dass wir irgendwann kentern. Dann wäre das gesamte Tragesystem der Rücksäcke nass und hätte Tage gebraucht um wieder trocken zu werden.

                                          Zum zweiten ist es sehr schwer die Rucksäcke im Boot von unten trocken zu halten. Egal, ob durch den Regen oder den nassen Hund, es sammelt sich ganz schnell das Wasser im Boot und dann liegen die Rucksäcke im nassen, auch wenn sie von oben durch die Regenhülle gut geschützt sind.

                                          Wir hätten schon gerne auf diese zusätzlichen schweren Ortliebsäcke verzichtet, zumal wir alles wichtige im Rucksack noch einmal wasserdicht verpackt haben, da aber mit den dünnen Sea to Summit Säcken. So war es für uns am sichersten. Ob ich es noch einmal so machen würde weiß ich nicht, ist schon recht umständlich. Aber ich hab auch noch keine bessere Idee.
                                          Zuletzt geändert von andrea2; 12.10.2011, 14:44.

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