"Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer Tour

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  • Steinchen
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    • 14.10.2010
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    • Meine Reisen

    #81
    AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

    Zitat von krupp Beitrag anzeigen
    oh ich glaube du verstehst mich da bissel falsch... ist aber auch nicht weiter schlimm
    Ja, das denke ich auch. Ich verstehe auch blue immer weniger. Aber bitte erklär es mir nochmal, ich werde mich im Bad beim Putzen austoben... versprochen
    lg Steinchen

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    • Enja
      Alter Hase
      • 18.08.2006
      • 4750
      • Privat

      • Meine Reisen

      #82
      AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

      das ein zb ingeneur leichter einen orts/jobwechsel oder kompletten neuanfang
      machen kann. ist ein gefragter beruf & er hat idr kapital ansparen können
      was eben vieles einfacher macht.
      Na gut. Vielleicht. Solange er unter 40 und ungebunden ist, kann er vielleicht einen Neuanfang hinkriegen. Bevor er das mit Mitte 40 und mehreren heranwachsenden Kindern sowieso muss, weil seine Firma ihn als "zu alt" ausrangiert.

      Dafür hat man unter 40 meist noch keine Gelegenheit, wirklich Kapital anzusparen.


      Die Vorschläge lauten also:

      a) Berufswechsel. Kanu- oder Wanderführer werden. Sofort.

      b) Freizeit anders planen. Täglich auf Tour gehen. (Erinnert mich in dieser Kombination ein bißchen an "Briefträgers Sonntagsspaziergang".

      c) Sich schämen, weil man sein Leben nicht im Griff hat.


      Begründung: An so einer PTD ist man grundsätzlich selbst schuld.



      Könnte es sein (vermute ich auch wegen des einander-nicht-Verstehens) dass hier Menschen unterschiedlichen Alters in unterschiedlichen Lebenssituationen schreiben?

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      • Waldhexe
        Alter Hase
        • 16.11.2009
        • 2875
        • Privat

        • Meine Reisen

        #83
        AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

        Ich das im ganzen Thread nirgends die Behauptung gelesen, dass man an einer PTD selbst schuld ist oder die Aufforderung, sofort alles hinzuschmeißen.

        Auch ich steckte jahrelang berufs- und beziehungsmäßig in scheinbaren Abhängigkeiten fest und sah keinerlei Ausweg. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass weit mehr geht, als man denkt, aber man muss daran arbeiten, muss sich Zeit lassen und hartnäckig bleiben, muss Gelegenheiten erkennen und nutzen (Dinge ändern sich!), muss suchen, muss Rückschläge verkraften, muss jede Hilfe wahrnehmen die sich bietet.
        Kein Mensch hat immer nur Pech! Wer das so sieht, dem hilft vielleicht systemische Arbeit (z.B. eine Familienaufstellung).

        Mein Anstoß an alle, die nach einer Tour nicht nur ein wenig wehmütig sind sondern denen es richtig schwer fällt, wieder in den Alltag zu kommen, die das Gefühl haben, nur auf Tour wirklich zu leben oder glücklich zu sein, die vor ihrem ungeliebten und ungelebten Leben flüchten, ist, sich nicht damit abzufinden! Ich denke, ein gelungenes Leben ist ein lebenslanger Kampf, der sich lohnt.

        Es gibt sicher Lebensabschnitte, wo die Möglichkeiten eingeschränkt sind, beim ein oder anderen geht vielleicht wirklich nicht viel, aber ich behaupte, keiner hat überhaupt keinen Spielraum! Vielleicht sieht man ihn im Moment nicht, steckt in vielfältigen Verstrickungen (z.B. Ängste, Perfektionismus) oder muss andere Dinge zurückdrängen, um sich Platz zu verschaffen.

        Aber ich denke, man kann sich als Einstieg auch mit dem stressigsten Job die Zeit nehmen (und wenn es Jahre dauert) herauszufinden, was man am liebsten machen würde, wo die Berufung liegen würde, was für ein Leben einem entspräche, und das zunächst ganz frei von den momentanen Einschränkungen und Gegebenheiten. Ich zumindest habe das auch gemacht, mit zwei kleinen Kindern, Beruf, Haus und Garten, überwiegend allein erziehend.
        Hilfreich hierfür kann z.B. das Buch "Quest" sein, oder ein Seminar, oder eine Visionssuche, Mut machen manchmal auch Biographien (vielleicht z.B. die von Johnny Cash, der arm, mit zwei kleinen Kindern und einer Frau, die von 50er-Jahre-Vorort-Idylle träumte, als erfolgloser Vertreter für Haushaltsgeräte seinem Traum von einem Leben als Musiker verwirklichte und sein ganzes Leben strauchelte, stürzte und wieder aufstand) oder was auch immer einem entspricht, eine Saite im Inneren zum klingen bringt.
        Als nächstes kann man daran arbeiten, was von diesem Traum sich langfristig(!), vielleicht auch nur in Teilen, leben lässt. Vielleicht nebenberuflich? Vielleicht bringt man, wenn man seine Berufung genau kennt, doch mehr Mut auf, den Absprung zu wagen? Vielleicht lässt sich etwas mit dem jetzigen Beruf kombinieren? Welche Weiterbildungsmöglichkeiten kann man nutzen, welche Unterstützungen wahrnehmen (jeder - außer in BW - hat Anrecht auf mehrere Tage Bildungsurlaub im Jahr, es gibt Bildungszuschüsse!)?

        Gute Reise - und die beginnt bekanntlich mit dem ersten Schritt -

        wünscht Claudia

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        • Enja
          Alter Hase
          • 18.08.2006
          • 4750
          • Privat

          • Meine Reisen

          #84
          AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

          Also "raus aus Beruf und Beziehung" - nicht sofort, aber sobald es geht.

          Mein Anstoß an alle, die nach einer Tour nicht nur ein wenig wehmütig sind sondern denen es richtig schwer fällt, wieder in den Alltag zu kommen, die das Gefühl haben, nur auf Tour wirklich zu leben oder glücklich zu sein, die vor ihrem ungeliebten und ungelebten Leben flüchten, ist, sich nicht damit abzufinden!
          Hat das hier irgendwer von sich geschrieben? Das wäre natürlich eine denkbare Deutung. Aber doch hoffentlich nicht die einzige? So eine PTD wäre dann die Folge einer generellen Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben? Von der man bis dahin noch nichts gemerkt hat?

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          • Prachttaucher
            Freak

            Liebt das Forum
            • 21.01.2008
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            • Meine Reisen

            #85
            AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

            Einen kleinen gemeinsamen Nenner scheint es im Großteil der Beiträge zu geben :

            Gegen PTD hilft das Planen und Durchführen neuer Touren und dies können ggf. auch kleinere Geschichten hier vor Ort sein. Hier könnte man sich in diesem Thread einfach ein paar Tips geben und vielleicht so dem ein oder anderen etwas helfen. Eine komplette Umgestaltung des eigenen Lebens ist da vielleicht eine Nummer zu groß für so einen Thread, wobei ich es sehr interessant finde, davon zu lesen. Themen wie die hohe Bevölkerungssdichte bei uns halte ich zu diesem Zwecke eher für kontraproduktiv.

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            • Sapmi
              Fuchs
              • 20.11.2005
              • 2329
              • Privat

              • Meine Reisen

              #86
              AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

              Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
              Ich habe die Erfahrung gemacht, dass weit mehr geht, als man denkt, aber man muss daran arbeiten, muss sich Zeit lassen und hartnäckig bleiben, muss Gelegenheiten erkennen und nutzen (Dinge ändern sich!), muss suchen, muss Rückschläge verkraften, muss jede Hilfe wahrnehmen die sich bietet.
              Kein Mensch hat immer nur Pech! Wer das so sieht, dem hilft vielleicht systemische Arbeit (z.B. eine Familienaufstellung).

              Mein Anstoß an alle, die nach einer Tour nicht nur ein wenig wehmütig sind sondern denen es richtig schwer fällt, wieder in den Alltag zu kommen, die das Gefühl haben, nur auf Tour wirklich zu leben oder glücklich zu sein, die vor ihrem ungeliebten und ungelebten Leben flüchten, ist, sich nicht damit abzufinden! Ich denke, ein gelungenes Leben ist ein lebenslanger Kampf, der sich lohnt.

              Es gibt sicher Lebensabschnitte, wo die Möglichkeiten eingeschränkt sind, beim ein oder anderen geht vielleicht wirklich nicht viel, aber ich behaupte, keiner hat überhaupt keinen Spielraum! Vielleicht sieht man ihn im Moment nicht, steckt in vielfältigen Verstrickungen (z.B. Ängste, Perfektionismus) oder muss andere Dinge zurückdrängen, um sich Platz zu verschaffen.

              Aber ich denke, man kann sich als Einstieg auch mit dem stressigsten Job die Zeit nehmen (und wenn es Jahre dauert) herauszufinden, was man am liebsten machen würde, wo die Berufung liegen würde, was für ein Leben einem entspräche, und das zunächst ganz frei von den momentanen Einschränkungen und Gegebenheiten.
              Sehr weiser Beitrag! Vor allem natürlich auch die Erwähnung, dass sich sowas sehr schwierig gestalten kann und auch irgendwie ein lebenslanger Prozess ist.

              Bis zu einem gewissen Grad finde ich aber auch, dass blue mit der Bemerkung, dass manche Dinge einfach Glück oder Pech sind, nicht wirklich falsch liegt. Also ich denke, es geht auf keinen Fall darum, sich einfach nur noch hängezulassen (naja, zwischendurch vielleicht mal , aber halt nicht dauerhaft) und zu resignieren, nur weil man das "Glück" nicht auf den Silbertablett gebracht kriegt, sondern der eigene Einsatz ist natürlich schon das Entscheidende, aber wenn man in bestimmten Dingen wirklich "Pech" hat, ist es in manchen Fällen wirklich das einzig Sinnvolle, dieses Pech einfach hinzunehmen, statt ewig darauf rumzukauen und womöglich zu versuchen, nicht änderbare Dinge mit Gewalt zu ändern. Dazu gehört z. B. auch, sich selbst zu irgendwas zu zwingen, wozu man überhaupt kein Talent hat oder so.
              Kilpailu ei kuulu erämaahan
              ***********************
              Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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              • Sapmi
                Fuchs
                • 20.11.2005
                • 2329
                • Privat

                • Meine Reisen

                #87
                AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                Einen kleinen gemeinsamen Nenner scheint es im Großteil der Beiträge zu geben :

                Gegen PTD hilft das Planen und Durchführen neuer Touren und dies können ggf. auch kleinere Geschichten hier vor Ort sein. Hier könnte man sich in diesem Thread einfach ein paar Tips geben und vielleicht so dem ein oder anderen etwas helfen. Eine komplette Umgestaltung des eigenen Lebens ist da vielleicht eine Nummer zu groß für so einen Thread, wobei ich es sehr interessant finde, davon zu lesen.

                Stimmt, sehe ich auch so.

                Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                Themen wie die hohe Bevölkerungssdichte bei uns halte ich zu diesem Zwecke eher für kontraproduktiv.
                "produktiv" ist das Thema sicher nicht, aber es gehörte zu dem entsprechenden Beitrag einfach dazu, da es ja um die persönlichen Empfindungen ging.
                Kilpailu ei kuulu erämaahan
                ***********************
                Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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                • stefan87
                  Erfahren
                  • 22.11.2009
                  • 441
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #88
                  AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                  Zitat von GibsonLesPaul Beitrag anzeigen
                  Hey,
                  geht es euch auch so, dass ihr nach einer längeren (oder auch kürzeren Tour) keine Lust auf nichts habt und euch total seltsam fühlt? Am liebsten will man wieder zurück und am besten nie wieder seinem normalen Leben nachgehen. Selbst andere Hobbies - wenn auch Outdoor angehaucht, wie mountainbiken etc. - machen keinen Spaß mehr. Wenn man sich denn überhaupt dazu aufraffen kann.
                  Ich kann es schwer beschreiben, aber ich denke jemand der dieses Gefühl auch hat/hatte wird mich verstehen können.
                  Ich denke das vergeht zwar, aber bis jetzt sind die ersten Tage wirklich nervig und ich steh irgendwie neben mir und total lustlos... :-/
                  Jap, mir geht es ebenso
                  und je länger, schöner und erfolgreicher die Tour, desto länger hält sich das Gefühl danach.
                  (Klappstuhl hats auch schon ziemlich auf den Punkt gebracht.)

                  Kurz nach der Tour:
                  - Generelle Unlust,
                  - Fernweh,
                  - es fällt schwer die Ausrüstung auszupacken und wieder klar zu machen,
                  - ebenso andere Outdoor-Hobbis verlieren ihren Reiz.


                  Zitat von GibsonLesPaul Beitrag anzeigen
                  Wie geht ihr damit um?
                  Ablenken mit:
                  - Fotos anschauen, aussortieren und ins Netz stellen,
                  - fotografierte Objekte auf der Karte zuordnen und die Tour im Kopf nochmal durchgehen,
                  - aus den Einträgen im Tourenbuch einen Bericht verfassen oder zumindest die Fotos beschriften,
                  - so bald wie möglich wieder mit regelmäßigen Joggen, Fahrrad fahren und Klettern beginnen
                  - und natürlich outdoorseiten.net

                  Weiter machen mit regelmäßigen Sport nach einer Tour bringt es mir langfristig bis zur nächsten Tour am meisten.

                  Plane ich dann erst die nächste Tour legt es sich wieder und man ist auch bei anderen Dingen wieder motiviert dabei.
                  „Also woran man nicht sparen sollte sind der Rucksack und die Stiefel. Alles andere wird man für den Anfang schon irgendwo aus seinen vorhandenen Sachen auftreiben.“

                  ske-outdoor.jimdo.com - Tourenberichte, Bilder, Ausrüstung, Ideen

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                  • Nita
                    Fuchs
                    • 11.07.2008
                    • 1722
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #89
                    AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                    Hey,
                    geht es euch auch so, dass ihr nach einer längeren (oder auch kürzeren Tour) keine Lust auf nichts habt und euch total seltsam fühlt?
                    Ja, und zwar heftig.

                    Hilft außer dem Erwähnten:

                    - lange Rückreise (dann kommt man sicherer an)
                    - Stress direkt in den ersten Tagen
                    - ein Hobby, das einen in der Stadt erwartet (mein Glück, dass ich manchmal nicht weiß, was mir lieber ist!)

                    Und ja, mich gefragt, ob es gesund ist und wie es weiter gehen soll, habe ich auch schon.
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