Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

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  • Becks
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    • 11.10.2001
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    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    Learning by doing oder so....



    Aus gegebenem Anlaß:
    Auch wenn UL hip und trendy ist, und der geneigte Leichtfuß auch am letzten Gramm herum feilt, nehmt besser zumindest folgende Dinge mit und laßt sie nicht im Auto (auch wenn es unterwegs keinen ersichtlichen Einsatzzweck gibt):
    Hausschlüssel, Geldscheine, EC-Karte, DAV-Ausweis, Krankenversicherungskarte, etwaige Abokarten (Haltax, GA).

    Die Rega fliegt einen nicht am Auto vorbei, sondern setzt euch im nächsten Krankenhaus ab. Es kann dann recht umständlich sein, seinen Weg nach Hause und in die Wohnung selbst zu organisieren, wenn man hinterher nicht erst wieder am Auto vorbei kommt und obige Gegenstände eigentlich benötigt.
    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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    • Benzodiazepin
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      AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

      wieso aus gegebenem anlass? hast du einen flug hinter dir?
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      • Becks
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        AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

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        • Becks
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          AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

          Alpine Gefahren lauern auch in einer Hütte.

          Wer sich falsch verhält, riskiert schon vor der Tour früh morgens, mit einem Eisgerät oder einer anderen Form von Abreibe konfrontiert zu werden. Um unliebsame Begegnungen zu vermeiden, sollte man tunlichst folgende Regeln einhalten und auch beim Packen beachten (Hüttenknigge):


          1) Nutzt nur raschelarme Plastiktüten oder Silnetbeutel.
          Es treibt Schlafende in den Wahnsinn, wenn man abends oder morgens mit knisternden Tüten hantiert, speziell wenn man morgens vor den anderen aufstehen muss und dann alles Material aus dem Schlafraum heraustragen muss.

          2) Im Schlafraum herrscht Ruhe, ohne Ausnahme
          Das gilt nicht nur ab 22 Uhr, sondern immer. Es gibt sehr oft Leute, die auch tagsüber bzw. im Zeitraum vor dem Abendessen sich eine Runde hinlegen. Für Besprechungen und Gequatsche ist der Aufenthaltsraum da.

          3) Vorsicht mit den Taschenlampen
          Selbst kleine LED-Lämpchen sind hell genug, um Schlafende zu nerven und zu wekcen, wenn man damit in deren Kojen leuchtet. Licht mit der Hand abschirmen, immer auf niedrigste Leuchtstufe und nicht in die Bettenreihen leuchten. Nein, die Leute schlafen danach nicht mehr, das muss man nicht überprüfen.

          3) Taschenlampe ab Abendessen immer am Mann.
          Abends wird es dunkel, was immer wieder Leute komplett überrascht und diese dazu zwingt, beim Zubettgehen oder beim Abstecher in den Schlafraum das Licht anzumachen. Damit wird Punkt 3) komplett erschlagen, denn es gilt: Finger weg vom Lichtschalter. Mit einer Taschenlampe kann men ein paar Leute wecken, mit dem Hauptschalter sind alle wach - und freuen sich, mehr oder weniger.

          4) Gepackt wird am Abend und egal wann, nicht im Schlafraum
          In der Nacht und morgens benötigt man den Rucksackinhalt kaum. Packt also alles unnötige abends in den Rucksack oder verstaut es zumindest unten in Eingangsnähe oder im Aufenthaltsraum. Dort hat es Körbe für den Kram. Alles, was man abends mit in die Koje schleppt, wird morgens lediglich unter den Arme geklemmt und möglichst lautlos aus dem Schlafraum mitgenommen. Gepackt wird dann im Gang, im/beim Aufenthaltsraum oder vor der Hütte.

          5) Material griffbereit im/am Bett verstauen.
          Taschenlampe und Trinkflasche (man wird nachts gerne durstig) griffebreit neben das Kopfkissen o.ä. deponieren, wo man es auch im dunkeln blind findet.

          6) Das Fenster bleibt auf.

          Bei 20 Leuten in einem Raum erfriert man nicht einmal im Herbst. Dafür wird es binnen weniger Minuten stickig, der Sauerstoff ist auch weg und man handelt sich schlechten Schlaf und Kopfweh ein.

          Kurz gesagt:
          Unnötigen Kram gleich unten lassen, Rucksack am besten ebenfalls. Möglichst wenig Material mit in den Schlafraum und diesen dann geräuscharm und ohne Taschenlampenleuchtfeuerwerk morgens schleichend verlassen. Den Schlafraum wirklich nur zum Schlafen aufsuchen und immer - auch tagsüber - leise betreten und verlassen.


          Will man sich als echter asozialer Bergtrottel outen, dann geht das auf folgenden Weg:
          In den Schlafraum poltern und die Türen möglichst lautstark öffnen und zuknallen. Den Rucksackinhalt möglichst platzverschwendend im gesamten Schlafraum verteilen. Mehrfach nach Ankunft vom Aufenthaltsraum in den Schlafraum gehen (Türen knallen nicht vergessen), sich dabei lautstark mit einem Kollegen unterhalten. Perfekt sind lange intensive Gespräche, während daneben jemand schlafen möchte.
          Nach dem Abendessen bis möglichst spät unten sitzen bleiben, dann in den Schlafraum hochgehen und daruf vertrauen, dass eine Taschenlampe in den zivilien heutigen Tagen sinnlos ist, und diese besser oben im Rucksack verstaut bleibt.
          Im Schlafsaal entdecken, dass das Licht zeitgesteuert ist, und zwar nachdem man den Schalter gedrückt hat. So dürfen alle Leute 5-10 Minuten bei hellster Beleuchtung schlafen bzw. zusehen, wie man geräuschvoll sich zur Koje begibt und dort erst einmal im Rucksack herum hantiert. Dann ins Bett kriechen, nachdem man das Fenster zugeknallt hat, und sich noch eine Weile lang mit dem Bettnachbarn darüber unterhalten, was denn so wichtiges am Abend vorgefallen ist.
          Nachts mehrfach raus, aufs Klo. Vorzugsweise wieder auf die Taschenlampe verzichten und den Lichtschalter betätigen. Möglichst mit den Türen knallen oder zumindest die Treppen geräuschvoll rauf und runter gehen, oder auf dem Weg raus mit der Taschenlampe in die Betten der anderen leuchten. Nach 10 Minuten dann alles retour, Bonuspunkte für das erneute Betätigen der Beleuchtung im Schlafraum.
          Wecker 45 Minuten vor Frühstückszeit einstellen und laut und ausgiebig klingeln lassen - mann muss sich ja ankündigen. Dann alternativ mit Hauptbeleuchtung oder Taschenlampe 30 Minuten lang die eigene Koje ausräumen und alles fein säuberlich in den Rucksack packen. Am besten das Ganze zu zweit durchziehen, damit man sich noch etwas unterhalten kann. Ansonsten bleiben nur Knistertüten, umfallende und herunterpolternde Gegenstände sowie Gemurmel darüber, was denn so alles gerade getan wird.



          Nicht lachen, ich erlebe solche Bergtrottel sehr häufig. Mal mehr, mal weniger schlimm, aber alle Punkte oben habe ich schon erlebt. Das Wort Bergtrottel ist zudem noch sehr zurückhaltend gewählt. Wenn jemand um 2 Uhr nachts die Zimmerbeleuchtung anschaltet, um irgend etwas im Rucksack zu suchen, während man selber um 3 Uhr aufstehen muss, weil eine lange Überschreitung ansteht, dann habe ich noch ganz anderen Bezeichnungen für solche Leute (geschehen auf der Tschiervahütte vor der Begehnung des Biancograts)
          Zuletzt geändert von Becks; 27.06.2016, 10:15.
          After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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          • Benzodiazepin
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            AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

            du hast eine spezies vergessen: diejenigen, die am abend lauthals verkünden, sie schnarchen nicht. ausser, sie trinken alkohol. und sich dann einige runden schnäpschen und uns anderen einige stunden schnarchen gönnen.
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            • Vegareve
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              • 19.08.2009
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              AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

              Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen
              du hast eine spezies vergessen: diejenigen, die am abend lauthals verkünden, sie schnarchen nicht. ausser, sie trinken alkohol. und sich dann einige runden schnäpschen und uns anderen einige stunden schnarchen gönnen.
              DAS kann man nicht kontrollieren, ich reise auch nicht mehr ohne Ohrstöpsel, aber alles was Becks aufgelistet hat soll man sich zu Herzen nehmen. Es ist schon unglaublich, wie die vermeintlich besten Wanderer und Alpinisten auf solche einfache Benimmregeln nicht kommen .
              "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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              • Clouseu
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                • 04.11.2009
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                AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

                Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                Nicht lachen, ich erlebe solche Bergtrottel sehr häufig. Mal mehr, mal weniger schlimm, aber alle Punkte oben habe ich schon erlebt.
                Bisher hatte ich da meistens Glück, aber eine Nacht im Watzmannhaus fällt mir da sofort ein.
                Ich war froh ein 6 Mann Zimmer ergattert zu haben, kannte aber meine 5 Zimmergenossen noch nicht.

                22:40 Uhr: Die Tür fliegt auf, Licht an, ein oder zwei Rucksäcke fliegen durch den Raum,
                lautes Gelaber und Lachen (von Stufe 1 flüstern bis Stufe 6 sehr lautes Reden)
                war das durchgängig Stufe 5.

                22:50 Trottel: Eyyyy, da schläft ja einer.

                Ich: nein, ich schlafe nicht mehr.

                Trottel: ach, alles klar, der Pennt nicht......LABER LABER LABER LABER KNISTER SCHEPPER RÜLPSERCHEN

                Ich: Mir kommen Bilder von Kalaschnikows, Keulen und anderen nützlichen Geräten in den Kopf.
                Wenn wenigstens etwas Sinn in dem Gelaber gesteckt hätte, aber die haben nur Blech von sich gegeben.


                23:10 Die einzigste Frau aus der Trottelgruppe schien eine rücksichtsvolle Ader zu haben "Öyyy,
                könnt ihr nicht auch Quatschen wenn das Licht aus ist?"

                Ich: Licht aus und Klappe halten wäre noch besser!

                Trottelgruppe: Etwas erstaunt so einen Spielverderber auf der Bude zu haben,
                reduzieren sie die Lautstärke immerhin auf Stufe 4 und nach ein paar vorwurfsvollen
                Sätzen in meine Richtung wie "ich würd ja noch gerne erzählen, aber ich darf ja nicht"
                wird es tatsächlich langsam ruhiger, Den Schlussatz bildet der mit dem Dauerhusten
                "Wehe jemand steht morgen vor 8 Uhr auf, ich will ausschlafen!

                6:00 Es war mir eine freude laut polternd mit voller Beleuchtung aufzustehen und mich zurecht zu machen.
                Überzeugter Rückfidel-Dingsbums-Verschluss Benutzer

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                • Lars
                  Erfahren
                  • 16.09.2004
                  • 174

                  • Meine Reisen

                  AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

                  Ausrüstungshinweis in dieser Angelegenheit: Auch auf die Gefahr hin, erstmal doof angeschaut zu werden - aber ich habe in Mehrbettzimmern immer neben den guten Ohropax aus Wachs (die nämlich nachts nicht aus den Ohren fallen, und komplett abdichten) eine Schlafmaske dabei und bin somit hermetisch abgeriegelt.

                  Nicht schlafen kann ich daher in der Regel nur aus Sorge, den Wecker selbst nicht zu hören und zu verschlafen.
                  Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist, daß es theoretisch keinen Unterschied gibt, praktisch aber schon.

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                  • moeTi
                    Erfahren
                    • 24.07.2014
                    • 447
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

                    Zitat von Lars Beitrag anzeigen
                    Ausrüstungshinweis in dieser Angelegenheit: Auch auf die Gefahr hin, erstmal doof angeschaut zu werden - aber ich habe in Mehrbettzimmern immer neben den guten Ohropax aus Wachs (die nämlich nachts nicht aus den Ohren fallen, und komplett abdichten) eine Schlafmaske dabei und bin somit hermetisch abgeriegelt.

                    Nicht schlafen kann ich daher in der Regel nur aus Sorge, den Wecker selbst nicht zu hören und zu verschlafen.
                    Und der Wecker klingelt dann ne halbe Stunde und weckt alle anderen im Haus die nicht schon um 3.30Uhr aufstehen wollten?
                    http://www.outdoorlogbuch.de

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                    • Lars
                      Erfahren
                      • 16.09.2004
                      • 174

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                      AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

                      OT:
                      Zitat von moeTi Beitrag anzeigen
                      Und der Wecker klingelt dann ne halbe Stunde und weckt alle anderen im Haus die nicht schon um 3.30Uhr aufstehen wollten?
                      Nee. Weil ich ja, wie oben geschrieben, schon seit 2 Uhr wach liege, um den Wecker nicht zu verschlafen.
                      Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist, daß es theoretisch keinen Unterschied gibt, praktisch aber schon.

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                      • Becks
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                        • 11.10.2001
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                        AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

                        In einem Thread zum Thema Weitwanderung über die Alpen (plus Ausrüstung) wurde es angerissen, und da ich ausser darüber Meckern und den warnenden Zeigefinger erheben eh gerade nichts Outdoorrelevantes unternehmen kann, noch einmal ein Hinweis auf ein Thema von weiter vorne:

                        Vor Touren sollte man den Wetterbericht insbesondere auf das Wort "Kaltfront" abklappern, und unterwegs auf längeren Reisen in den Alpen dies ebenfalls tun, sofern sich eine Möglichkeit ergibt.

                        Die Diskussion fand Anfang Juli statt, und ich hatte die Gelegenheit, dazu ein paar Bilder und Berichte zusammenzusammeln.



                        Screenshot vom DAV Wetterbericht - Kaltfront im Anmarsch.




                        Auch Meteoschweiz erwähnt die Kaltfront. Zudem sieht man, wie die Nullgradgrenze binnen eines Tages um 1500 Höhenmeter bis auf Autopasshöhe absinkt.




                        Auch die grafische Darstellung zeigt den Knick (z.B. Höchsttemp Dte. Schweiz 31°C -> 20°C sowie Starkregen am kalten Tag)




                        Die Warnung wurde wohl ignoriert.




                        Und so sah es dann in der Nordschweiz aus. Einige Pässe waren dicht, andere schneebedeckt.




                        Ach ja. Es ist heute wieder eine solche Front im Anmarsch:

                        Das Zwischenhoch wird heute abgebaut. Im Tagesverlauf steuert ein Tief mit Zentrum über der Nordsee aus Westen eine Kaltfront Richtung Schweiz. Präfrontal entwickeln sich gegen Abend teils heftige Gewitter, die Front überquert uns dann in der Nacht. Dabei werden besonders den Voralpen und Alpen entlang teils intensive Regenfälle ausgelöst und es erfolgt eine markante Abkühlung. Am Freitag erfolgt aus Westen eine allmähliche Wetterbesserung.
                        (Meteoschweiz)

                        Der Regenradar sieht schon wieder beeindruckend aus:


                        (17 Uhr, 4.8.2016)



                        (Prognose für 22 Uhr, 4.8.2016)
                        Zuletzt geändert von Becks; 04.08.2016, 17:17.
                        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                        • Tapio
                          Gerne im Forum
                          • 31.07.2016
                          • 53
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

                          Ich habe 4 Bergwandertouren hinter mir, mache das jedes Jahr und kann nur bestätigen, was der OP eindrucksvoll bebilderte. Einmal war ich auch zu dünn ausgerüstet. Man versucht ja immer, möglichst wenig Gewicht dabeizuhaben, aber da kann man sich eben auch verschätzen. Für mich galt immer, wenn es geht nur im T-Shirt laufen und bei Kälte muss die Regenjacke genügen. Denn die ersten zwei Touren habe ich dickere Kleidung nie gebraucht... Man bewegt sich ja und wenn für Windschutz durch die Regenjacke gesorgt ist, genügt die Kombination dann. Ich war auch eher im August unterwegs. Aber es kann halt auch anders kommen. Einmal ist das auch schon schiefgegangen und mir ist recht kalt geworden, bei naßkaltem, nebligen Wetter in einem Abschnitt, in dem wir auch mit Schnee zu kämpfen hatten.
                          Dieses Jahr geht es erst Anfang Oktober los, da muss schon andere Garderobe her.
                          Deutliche Farben im Falle eines Notfalls, das ist nochmal ein guter Hinweis.

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                          • FreakAgogiXDaniel
                            Anfänger im Forum
                            • 10.05.2013
                            • 33
                            • Privat

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                            AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

                            Hej Becks,

                            toller Beitrag / Hinweis für die Hütte.
                            Darum feier ich das E-Lite von Petzl. Das hat eine wunderbare rote LED damit die mitschnarcher nicht geweckt werden.

                            Würde noch den Biowaffen Paragraf ergänzen:
                            Biowaffen besser bekannt als Socken dürfen bei gutem Wetter gerne draußen den schlimmsten Geruch loswerden! Bei schlechtem Wetter findet sich bestimmt ein anderer schöner Ort um die Socken den ersten Anschlag verüben zu lassen.....

                            Ich erinnere mich auch noch an eine Lager "Nacht" mit besonderem Konzert und Olfaktorisschem sondererfekt nach dem Chilli Abend in der Hütte, da hätte das geschlossene Fenster wirklich gefährlich werden können.

                            Grüße aus dem Pott

                            Daniel

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                            • Becks
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 11.10.2001
                              • 19609
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                              AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

                              Wird Zeit für einen neuen Beitrag, diesesmal zum Tema "Lawinen - ganzer Hang".

                              Wie (hoffentlich) bekannt, soll man abhängig von der Lawinenwarnstufe einen mehr oder weniger großen Bereich um sich herum in die Berechnung/Betrachtung einbeziehen. Bei LWS 3 soll hier z.B. nicht nur wie bei Stufe 2 ein Umkreis von 25m um die Route, sondern der ganze Hang mit eingeplant werden.


                              Hier sind ein paar Bilder von letztem Wochenende, die das recht eindrücklich zeigen. Ich habe mich zum Hergang mit einigen anderen Leuten unterwegs unterhalten, und wir sind uns recht sicher, was hier passiert ist.


                              Beim Aufstieg zum Älplihorn. Im Bild die Bärentällifurgga (2745m). Laut Lawinenlagebericht hatten wir Warnstufe 3 mit Hauptgefahrenbereiche Südwest über Nord nach Osten oberhalb 2000m, Problem: schwache Altschneedecke.


                              Wie man der Lawine ansieht, besteht sie aus zwei unabhängigen Bereichen. Stimmt die Beurteilung, dann ist zunächst im steilen Felsbereich rechts spontan ein Schneebrett abgerissen....


                              und hat entweder direkt oder indirekt genügend Erschütterungen in den laut LW-Bereich eher sicheren und weniger steilen Süd-/Südosthang links daneben übertragen und dort ebenfalls den Hang abrutschen lassen:


                              Linker Teil, eindeutig nicht an den rechten Bereich gekoppelt.


                              Die Spur liegt im sicheren Bereich dazu.


                              grobe Skizze.


                              Lawinenlagebericht

                              Fazit: selbst wenn man selber im "grünen Bereich" (außerhalb der Hauptgefahrenzone) unterwegs ist, muß man daran denken, daß zumindest bei höheren Gefahrenstufen der eigene Hang durch Fernauslösung eines damit verbundenen steileren Bereichs ausgelöst werden kann.


                              Das Baby sieht von unten noch vergleichsweise klein und harmlos aus, aber wenn man weiter aufsteigt und einen Kollegen als Skala ins Bild rein packt, dann sieht man, wie groß der Brummer doch war:







                              Was mich (und andere) dann doch etwas erstaunt hat, war folgender Anblick:


                              Blick auf die Nordseite des Chrachenhorns



                              Mit Zoom sieht man mehr. Hier tummelt sich eine Gruppe direkt im felsigen Bereich.


                              Hier die grobe Spur

                              Da waren wieder ein paar echte Helden am Werk. In der Hauptgefahrenzone, norseitig oberhalb 2600m, im Bereich mit >45° Gefälle, unverspurt. Hat zum Glück gehalten, in der Ecke gabs nicht mal Handyempfang.


                              Daß das Ganze mit absolutem Recht als 3 eingestuft war, sieht man hier an der Abfahrt vom Horn nach Westen.


                              Hier hat es spontan am Vortag den Hang gefetzt.



                              Absolut korrekte Vorgehensweise: Hang einzeln befahren. Hier sind Kollegen aus Karlsruhe am Werk, die hier Fahrer für Fahrer eine 6-Mann Gruppe runter leiten. Die beiden Leute gehören zur gleichen Gruppe, und unten im sicheren Flachbereich wartet der Rest.
                              Zuletzt geändert von Becks; 15.02.2017, 21:14.
                              After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                                AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

                                Hier mal die Einschätzung mit der einfachen Reduktionsmethode:

                                - Warnstufe 3
                                - Im Höhenbereich der Hauptgefahr (>2000m)
                                - In der laut Bericht vorrangig gefährdeten Hangausrichtung (Nord)
                                - kein oft befahrener Hang
                                - Gesamter Hang in Betracht ziehen, dieser ist über 45° steil
                                - Direkt(!) bei typischen Abrißkante im felsigen Bereich die Spur reingeknallt.

                                Der blaue Kringel zeigt so grob die statistische Gefährdung.



                                Da bleibt einem die Spucke weg.
                                After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                                • Benzodiazepin
                                  Fuchs
                                  • 12.03.2012
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                                  schöne Analyse, becks.

                                  ich selbst hab dieses Wochenende einige kleinere bretter gelöst. der hang war über 40°, die lawinenstufe mässig. wir haben es einzeln befahren, uns war bewusst, dass die oberste (gefährliche) schneeschicht nur wenige cm dick ist. es war aber doch eher grenzwertig.

                                  ebenso letztes Wochenende habe ich eine gruppe skitourer mit einem Hund gesehen. der Hund hatte ein LVS am geschirr angemacht. im ersten augenblick mag man das ja nett finden, wenn man sich dann aber überlegt, wozu das führen kann, find ich das völlig hirnrissig. man stelle sich vor, eine grössere Lawine geht ab und es werden einige menschen und der Hund verschüttet. durchaus möglich, dass man dann den Hund ausbuddelt, während die menschen verrecken.
                                  experience is simply the name we give to our mistakes

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                                    • 27.12.2007
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                                    War es ein normales LVS, oder ein TX600? Letzterer wird gerne für Hunde und Ausrüstung verwendet und nutzt einen anderen Frequenzbereich, und stört dadurch die normale LVS-Suche nicht.

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                                    • Benzodiazepin
                                      Fuchs
                                      • 12.03.2012
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                                      AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

                                      hab schnell einen gruppencheck durchgeführt, da hat mein LVS jedenfalls angegeben. also wohl ein normales.
                                      wollte die gruppe bei der abfahrt darauf ansprechen, sind dann aber woanders runter.
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                                      • ApoC

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                                        • 02.04.2009
                                        • 5830
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                                        Becks, vielen vielen Dank für die Analysen! Die Lawinensache war jetzt für mich besonders spannend weil ich damit bisjetzt direkt noch nix zutun hatte. Ich hoffe es hilft es den ein oder anderen Unfall/Fehler zu vermeiden! Zu vielen Beispielen von dir fällt mir spontan auch eine Gruppe ein die das hätte vorher lesen sollen. Bei manchen ärgere ich mich, dass ich ich keine Fotos gemacht hab. Wären schöne Beispiele hierfür gewesen (z.B. eine Truppe die auf einer der zwei oder drei fetten Spalten unterhalb des Feejochs Pause machten).

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                                        • sudobringbeer
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                                          • 20.05.2016
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                                          Aus gegebenen Anlass: Wechten umgeht man wenn immer möglich großzügig, denn sie reissen nicht zwingen nur vorne an der Kante ab, sie nehmen auch ganz gerne noch etwas mehr mit!

                                          Aufstieg auf den Galenstock am Gipfelgrat

                                          Absolut suizidale Spur rechts oberhalb zum Beginn des Grats...


                                          Auch kurz vor dem Gipfel ist die linke Spur viel zu hoch! (Fotograf steht auf dem Gipfel)


                                          Vom felsigen Gipfelaufbau fotografiert: Die Nase vorne ist die gleiche Nase wie im Bild vorher....

                                          Merke, selbst wenn man die Rückseite der Wechten nicht sehen kann (Was man hier während des Aufstieges sogar kann), diese niedlichen blauen Dreiecke auf der Karte heissen "verdammt grosse Wechten die das ganze Jahr über da sind".

                                          Vielleicht hat ja noch jemand ein paar schöne Bilder von ähnlichen Situationen, um das zu verdeutlichen....
                                          Zuletzt geändert von sudobringbeer; 18.07.2017, 14:29.

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