Der Trailrunning-Thread

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  • uli.g.
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    • 16.02.2009
    • 13261
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    • Meine Reisen

    AW: Der Trailrunning-Thread

    @Melli.: Klingt so, als wär´da wer echt angefressen! Prima! Willkommen im Club!

    Bei mir war´s heut´nit so der Börner: ich hab mich für so ein 12-Wochen-Dingsbums-Polar-Marathon-Vorbereitungs-Cardio-Irgendwas eingeschrieben (Hatte die Hoffnung, auf diese Weise der digitalen Welt irgendwie näher zu kommen - aber: No way!) - Erst hat mich der Satellit nicht gefunden, dann hatte ich keinen Herzschlag, dann hat´s ununterbrochen am Handgelenk gepipst und gefunzt; und bin verkabelt und gesensort durch die Landschaft gepeeeeest, dass es eine Art hatte! Was für ein Sch........ - mit Brustgurt!!! - "ich will wieder Berge sehen" (B.Beutlin) - Es gibt Gründe, weshalb ich üblicherweise ohne Laufuhr unterwegs bin..........
    "... „After twenty years he still grieves“ Jerry Jeff Walkers +23.10.2020"

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    • Melli135

      Dauerbesucher
      • 06.04.2009
      • 906
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: Der Trailrunning-Thread

      Ohje Uli ... Das kann ich gut nachvollziehen, daß das (fast) jede Freude am Laufen nimmt. Mich hat das Piepsen immer genervt und außerdem hab ich damals (vor einigen Jahren, als ich mal mit dem Laufen angefangen hatte) noch gedacht, wenn das ständig piepst, dann denken die anderen, daß ich ja total blöde wäre und keine Ahnung hätte, was ich eigentlich tue

      Dann habe ich den Ton abgestellt, weil ich immer über das eingestellte HF-Limit bin, hab den Garmin jetzt vorwiegend wegen der Strecke(nlänge) dabei. Die HF lief halt so mit und sagte mir was von 160/min Durchschnitt ... das will ich eigentlich gar nicht wissen
      Wichtiger ist doch, wie man sich dabei fühlt. Wenn ich nicht mehr mitkomme mit dem Schnaufen, dann lauf ich doch automatisch langsamer ...
      Von der Geschwindigkeit her hab ich mich wohl gefühlt, wobei es natürlich mal schneller mal langsamer war. Letzteres insbesondere im festgefahren Forstweg-Batz bei Forstarbeiten, ersteres auf dem schmalen Wald- und Wiesenpfad.

      Viele Grüße,
      Melli

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      • Blechroller
        Erfahren
        • 05.04.2004
        • 233

        • Meine Reisen

        AW: Der Trailrunning-Thread

        Nachdem meine Hyfte den Geist aufgibt, ein Zehengrundgelenk ab 15km seit Wochen randaliert hab ich jetzt auch noch eine Rysselseuche. Ich glaub, ich lern jetzt Halma...

        Olli
        http://blechroller.wordpress.com/

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        • Melli135

          Dauerbesucher
          • 06.04.2009
          • 906
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Der Trailrunning-Thread

          @ Olli: Ohje, das ist ja sehr ärgerlich.

          Gute Besserung für oben, der Hüfte und auch dem Zeh!
          Halma ist meiner Erinnerung nach auch eine ganz nette Beschäftigung

          Viele Grüße,
          Melli

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          • Blechroller
            Erfahren
            • 05.04.2004
            • 233

            • Meine Reisen

            AW: Der Trailrunning-Thread

            Bis ich die Halmaregeln gelernt habe, noch was vom Sommer:

            MENSCH IST MASCHINE

            In leichter Abwandlung des in Heidelberg am Riesenstein gelegenen legendären Boulder "Mensch und Maschine" nenn ich das hier mal "Mensch ist Maschine".

            Worum geht´s?
            Nun, ich hab am 1. Mai mal wieder nach über 10 Jahren beschlossen, dass Ausdauersport auch was hat und bin a weng zum Laufen gegangen. So ging das die letzten Monate dahin und jetzt im Urlaub wollte ich mal wissen, was so geht

            Raus kam das:



            Das sagt jetzt natürlich wenig :-D
            Gut, also die Überlegung war, dass man den Tremalzo im letzten Jahrhundert noch mit der Mopette erklimmen konnte. Dann durfte man da zweirädrig nur noch mit dem Mountainbike hoch und runter. So auch ich vor X Jahren. Ich bin das Ding mehrfach mit dem dem Tretrad hoch, aber nie runter wegen Massenverkehr.
            Jetzt saß ich am Ufer des Ledrosees und überlegte, ob man in der Fortführung des Rückschritts der menschlichen Mobilität da auch mal hoch rennen könnte 8)

            Am Ledrossee sieht es so aus:



            oder so:




            Wenn man jetzt da hoch zum Tremalzo will, sind da erst mal bis zum Passo Nota, dem Beginn der Tremalzostraße schlanke 600 Höhenmeter. Da hilft nix, da muss man hoch:



            mal auf gutem Wege:



            mal auf schlechtem Wege:




            und schon schaut man auf den Ledrosee hinab:



            Kurz vor dem Passo Nota eine nicht so schöne, aber dortig noch oft zu sehende Sache: Eine "Schießanlage" für durchziehende Singvögel. Der Lockvogel, ein seit Frühjahr im dunklen Keller sitzender Singvogel, der im Herbst dann raus gesetzt wird, trällert los, die anderen Vögel setzen sich dazu und der Jäger ballert aus der Kiste:







            noch ein Blick hoch zu den Felsen des Tremalzo



            und schnups bin ich auf der Ebene des Passo Nota (mit schon reichlich angeschlagenen Haxn...)




            Gasthaus bzw. Trinkblasenfüllstation:




            und los geht (die mittlerweile erstaunlich gut geschobene) Piste für weitere 700 Höhenmeter:






















            Guggst du Gardasee:








            und was schon errannt wurde:




            Da war wohl jemand zu schnell unterwegs:



            kurz vor "oben":



            Tunnel an der Passhöhe:



            und der Blick auf die andere Seite:




            Und dann rüber zum Pass Bocca Caset, bei der mir ein Anstieg von eigentlich eher geringen 100 Höhenmetern das Wasser in die Augen getrieben hat. Dort war früher eine kommerzielle Vogelfangstation, da die Zugvögel im Frühjahrs- und Herbstzug über die Pass stromerten. Heute ist dort (zumindest beim Herbstzug) eine wissenschaftliche Besatzung, die die Federträger zwar mit den Netzen fängt, aber die Vögel werden nur bestimmt, gewogen und beringt und weiter dürfen sie ziehen:



            und gaaaaanz da hinten unten soll wieder der Ledrosee sein. Jetzt weiß es auch, warum die Mountainbikeabfahrt nicht den kürzesten Weg nimmt, wie ich. Sausteile Geröllwegerei ist eine positive Umschreibung. Heiliger Oberschenkel... ops:





            Zum Anfang noch ein Waldweg zur Malga Giu, der die Oberschenkel mal vorglüht, aber was dann auf den dann noch restlichen rund 1.000 Höhenmetern bergab mit den Haxen geschah... Meine Güte!

            Olli
            http://blechroller.wordpress.com/

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            • uli.g.
              Freak
              Liebt das Forum
              • 16.02.2009
              • 13261
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              • Meine Reisen

              AW: Der Trailrunning-Thread

              Zitat von Blechroller Beitrag anzeigen
              Ich glaub, ich lern jetzt Halma...
              Mensch, pass´bloß auf! Das kann GANZ ÜBLE Sehnenscheidenentzündungen zwischen Daumen und Zeigefinger und Handrückenüberbeine provozieren! Nur mit begleitetem Training und unter fachlich kompetenter Anleitung solltest Du Dich an derartige Extremsportarten herantasten!!!!!!!

              Im Ernst: Gute Besserung! Und: Der Trail wartet auf Dich; Er läuft nicht weg!

              LGUli

              P.S.: Erst jetzt gelesen und angeschaut! Superschöne Bilder von einer tollen Strecke! Chapeau!
              Zuletzt geändert von uli.g.; 13.01.2012, 07:44.
              "... „After twenty years he still grieves“ Jerry Jeff Walkers +23.10.2020"

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              • SteveA
                Dauerbesucher
                • 07.03.2008
                • 656
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                • Meine Reisen

                AW: Der Trailrunning-Thread

                Bevor es hier zu ruhig wird

                Bericht meiner Königssee-Umrundung mit GPS-Track auf via-ferrata.de

                http://www.via-ferrata.de/img-trailr...m-tag-8620.htm
                http://www.uptothetop.de
                Trailrunning, Außergewöhnliche Projekte, Tourenberichte, Interviews, Ausrüstungstests u.v.m.

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                • Blechroller
                  Erfahren
                  • 05.04.2004
                  • 233

                  • Meine Reisen

                  AW: Der Trailrunning-Thread

                  Tolle Tour!

                  Weißt du, ob deine Tour die "klassische" Trailrunningrunde um den See ist oder gibt es da noch Kürzungsmöglichkeiten?

                  Olli
                  http://blechroller.wordpress.com/

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                  • SteveA
                    Dauerbesucher
                    • 07.03.2008
                    • 656
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Der Trailrunning-Thread

                    Die "klassische" Runde ist kürzer. Müssten glaube ich um die 36 km sein.

                    Hier gibt es ein Video dazu:
                    http://www.gripmastertrails.com/trai...ssee-der-film/

                    Die Strecke schaut so aus:
                    Königssee - Hochbahnweg - Priesbergalm - Roßfeldalm - Hochgschirr - Landtalalm - Fischunkelalm - Salet - Viehtriebsteig - St. Bartholomä - Rinnkendlsteig - Kührointalm - Bob- und Rodelbahn - Königssee

                    Die beste mir bekannte Zeit lief am 25.05.11 Philipp Reiter mit 4 Stunden und 17 Minuten.
                    http://www.uptothetop.de
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                    • Pico
                      Fuchs
                      • 03.09.2007
                      • 1084
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                      • Meine Reisen

                      AW: Der Trailrunning-Thread

                      Gibt es zu der Runde auch iregdnwo nen GPX-Track? Hat den schon mal einer zufällig gesehen?

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                      • SteveA
                        Dauerbesucher
                        • 07.03.2008
                        • 656
                        • Privat

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                        Muss ich mal nachfragen bzw. schauen ob ich am Wochenende schnell selbst einen bastele.
                        http://www.uptothetop.de
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                        • Pico
                          Fuchs
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                          AW: Der Trailrunning-Thread

                          Das wär super, danke schon mal!

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                          • Blechroller
                            Erfahren
                            • 05.04.2004
                            • 233

                            • Meine Reisen

                            AW: Der Trailrunning-Thread

                            Zitat von SteveA Beitrag anzeigen
                            Die "klassische" Runde ist kürzer. Müssten glaube ich um die 36 km sein.

                            Hier gibt es ein Video dazu:
                            http://www.gripmastertrails.com/trai...ssee-der-film/
                            Das Video kenn ich. Ein Bekannter war diesen Sommer im NP tätig (Bäumchen zählne) und berichtete, dass ein zu diese Runde zählender Steg frei geschlagen wurde.
                            Ein GPS-Track wäre super, weil im Detail bekomme ich die Runde immer noch nicht zusammen.

                            Olli
                            http://blechroller.wordpress.com/

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                            • SteveA
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                              • 07.03.2008
                              • 656
                              • Privat

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                              AW: Der Trailrunning-Thread

                              Hier (unten angehängt) ist der Track zur Königssee-Umrundung mit ein paar Infos:

                              - Bei der eigentlichen Tour hat das GPS gesponnen. Leider kam am Ende kein verwertbarer Track heraus. Ich habe in Google Earth den Track nachgezeichnet. Aus diesem Grund, kann es gerade im Bereich der u.g. Teilstücke, zu Abweichungen kommen, da der Weg auf dem Kartenmaterial von Google nicht immer erkennbar ist, bzw. die hinterlegte "Straße" den eigentlichen Weg nur vereinfacht darstellt. Trotzdem spiegelt der Track die Umrundung relativ genau wieder

                              - Es empfiehlt sich, die Runde im Uhrzeigersinn zu laufen, da der Rinnkendlsteig im Abstieg nicht gerade Spaß macht und wesentlich anspruchsvoller ist als im Aufstieg (meiner Meinung nach). Desweiteren findet man den Einstieg zum Viehtriebsteig von St. Bartholomä nach Salet nur, wenn man weiß, wo einen der Trail wieder auf den Wanderweg spuckt. Der Einstieg ist nicht zu erkennen.
                              Von Salet nach St. Bartholomä sucht man zwar auch ein bisschen, aber erkennt den Weg wesentlich besser; wenn man ihn gefunden hat.

                              - Bei Kilometer 13,4 beginnt der Abstieg über den Landtalsteig zum Obersee. Bei Regen steht der Steig teilweise unter Wasser, bzw. verwandelt sich in einen Wasserfall. Einige Stellen sind zwar mit Stahlseilen gesichert, aber vorsichtig sollte man trotzdem sein (auch wenn es trocken ist)

                              - Bei Kilometer 19 beginnt der Viehtriebsteig von Salet nach St. Bartholomä. Ich war letztes Jahr im April das letzte Mal dort und kann nichts über den aktuellen (evtl. aufgeforsteten) Zustand sagen.
                              Fakt ist: Der Einstieg ist nicht leicht zu finden, aber mit etwas suchen kein Problem.
                              Der Steig ist nicht markiert und auch kein offizieller Wanderweg. Dementsprechend wird er auch nicht instand gehalten und ist an manchen Stellen mit Vorsicht zu genießen. Trittsicher muss man auf jeden Fall sein und in Sachen Wegfindung sollte man sich auch ein bisschen auskennen.

                              - Bei Kilometer 24,3 beginnt der Rinnkendlsteig. Dieser Steig ist mit Trittstiften, Leitern und Stahlseilen versichert. Ein Fehltritt und man landet mit etwas Pech mehrere hundert Meter tief im Königssee. Gerade im Sommer ist dieser Steig sehr beliebt und stark frequentiert. Man trifft auch immer wieder Personen mit Klettersteig-Set.
                              Für den geübten Bergsteiger/Wanderer/Trailrunner stellt er sicherlich keine großen Probleme dar, aber die anderen Personen im Steig machen nicht immer Platz und treten auch mal ein paar Steine los. Deshalb lieber etwas langsamer und vorsichtig.
                              Bei Regen ist der Steig unangenehm, da die Holzleitern und Steinstufen sehr glatt werden können.

                              - Der Downhill von Kühroint (ab Kilometer 27,4) entspricht vielleicht nicht unbedingt der "Original-Strecke". Hier gibt es viele Möglichkeiten (zumindest gem. Google Earth). Der Track sollte aber im Groben passen.

                              - Der direkte Weg (Kilometer 30,7), vorbei an der Bob- und Rodelbahn ist mittlerweile gesperrt. Vielleicht kann man ihn auch noch laufen, ich weiß es nicht genau. Eine entsprechende Umleitung ist ausgeschildert und führt über einen kleinen Bogen ebenfalls bis zum Königssee.


                              So, dass sollte es gewesen sein. Bei Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.
                              Viel Spaß beim Nachlaufen.
                              Königssee-Umrundung (GripmasterHöglgeist).kmz
                              http://www.uptothetop.de
                              Trailrunning, Außergewöhnliche Projekte, Tourenberichte, Interviews, Ausrüstungstests u.v.m.

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                              • Blechroller
                                Erfahren
                                • 05.04.2004
                                • 233

                                • Meine Reisen

                                AW: Der Trailrunning-Thread

                                Vielen Dank! Das hilft erheblich weiter.
                                Jetzt sollte nur mal der Körper wieder ein regelmäßiges Training zulassen...

                                Olli
                                http://blechroller.wordpress.com/

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                                • uli.g.
                                  Freak
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                                  • 16.02.2009
                                  • 13261
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                                  AW: Der Trailrunning-Thread

                                  Hi,

                                  nachfolgend eine "alte Kamelle", die ich bereits vor längerer Zeit schon mal gepostet habe, die´s aber irgendwo in den Tiefen des Netzes "verschossen" hat; ein Freund hat mich gebeten, ihm meinen Bericht vom Zermatt-Marathon zu schicken - und wie könnte das besser gemacht werden als über den ODS-Faden; sorry an die, die ihn schon kennen und gelesen haben (ggf. Betätigung des "ignore"-Knopfs...)

                                  Hier also nochmal mein Bericht vom

                                  Zermatt-Marathon 2010


                                  Schlecht geschlafen die Nacht durch; weder Helge Schneider´s “Globus Dei” noch mein Bassistenpodcast: Friedrich Witt - ein Bassistenleben unter F.v..Karajan, ja noch nicht einmal Gerd Westphal´s Lesung der “Damengesellschaft” konnten mich irgendwie “rock me to sleep”; sämtliche Schlafpatentrezeptlieblingshörbücher vor´m Einschlafen haben kläglich versagt!

                                  Ununterbrochenehalbschlafsstressereienwiewoistdiefahrkartewodiesonnencremehabichdenweckerrichtiggestelltundwoistdasleukoplast?......

                                  Es ist der übliche “Schlafstress” vor jedem größeren Lauf; nur dass es dieses Mal um einen Traum geht, der mich umtreibt, seit ich laufe:


                                  Herbert Steffny (das war in meiner Jugend: der Spinner “von nebenan Post Jahn”, der dauernd gerannt ist, während wir “nebendran” bei der “FT v.1844" fleissig “echte” LA-disziplinen trainiert haben - es gab (beim Laufen) Sprinter=100, 200 und 400 m, “Mittelstreckler”=1000/ 2000 m und Langstreckler =5000 und 10.000m - Herbert trainierte Marathon und war wohl noch “bescheuerter” als mein Kumpel Thomas - der war “Geher” - was für bescheuerte Sportarten, was für bescheuerte Distanzen!!! - ) hat irgendwann mal formuliert, der Marathon sei “das Matterhorn des kleinen Mannes”;

                                  ich möchte das korrigieren:


                                  Der Zermatt-Marathon ist der finale Marathon des kleinen Mannes!

                                  Irgendwann ist auch die übelste Nacht vorbei; nach einem kleinen Frühstück spaziere ich gemütlich durch´s Dorf; es ist ja erst kurz nach 7; am HM-Zielbereich vor dem Zermatter Bahnhof ist noch gar nichts los - komisch, keine Läufer; na ja, photographiere ich halt noch ein bißchen und gehe dann in aller Ruhe Richtung Bahnsteig;



                                  gerade setzt sich langsam ein Zug in Bewegung: “Na, do hänn´Sie jo jetzt Päch g´ha´; des war de´ Läuferzug nach Niklaus” - belehrt mich der Bahnsteigschaffner - es ist einer dieser Momente, die sich in die Unendlichkeit auszudehen scheinen..... - so, das war´s dann, Zermatt 2010 abgehakt - und dann: Hält der Zug an! Wegen mir! Ich fass´ es nicht! Steige ein und kriege das kollektive Auslachen eines brechend vollen Zugabteils voller Läufer ab ...... (MERKE: Läuferzug ab Zermatt: 7:32!!!; es gehen aber - glaubich - später noch Züge, die auch noch rechtzeitig in St. Nikolaus ankommen); aber immerhin: jetzt bin ich HELLWACH!

                                  Die Startunterlagen hatte ich bereits bei der Anreise am Freitag geholt, sodass ich nur noch meine Tasche abgeben mußte (so, die wandert nun 42,195 km weit und 2000 m nach oben - und wenn ich sie wieder haben will, muss ich ihr halt “hinterherrennen”).

                                  Ich kann also schon rüber zum Startbereich - es werden bereits erste Getränke an die Läufer verteilt (“Leute, trinkt heute, wann und wo immer ihr etwas bekommen könnt!” - dröhnt es aus den Lautsprechern; und: “wer keine Lust zu trinken hat, der macht´s wie die Kuh: - die SAUFT!!!”);




                                  Die Sonne brettert schon gnadenlos; alles, was Schatten wirft, ist herzlich willkommen - selbst den Schlagschatten eines DIXIE-Klos nehme ich dankbar an.... (Die Hitze wird – um das vorweg zu nehmen – auf über 30°C klettern, was selbst den Profis zu schaffen macht – drei der heißesten Favoriten werden den Lauf deshalb vorzeitig abbrechen und der Sieger geschlagene 12 min über Vorjahr in´s Ziel gehen! – So, und ab jetzt kein Hitzegejammere mehr im Bericht)

                                  An der Startlinie hummt ein Alphornquartett (was ist DAgegen schon das doofe WM-VuvuUweseela? ); Übrigens – um auch das gleich “vor die Klammer” zu ziehen: Vielen Dank euch “Vispa-Tälerln”! Von Niklaus bis zum Riffelberg! Ich hab noch nie bei einem Lauf so viel freundliche, engagierte, fröhliche und begeisterte Helfer/innen, Zaungäste, Zuschauer/innen, Guggemusikkapellen, Dudelsackspieler und Wasweissichnochalles erlebt! Ihr macht da etwas ganz Großes!!!! Vielen Dank!!!

                                  Ich treffe- purer Zufall - Eckard und seine Frau - die beiden laufen heute Staffel - und sind im übrigen ohnehin leistungsmäßig in einer VÖLLIG anderen Liga wie ich; es tut gut, bekannte Gesichter zu treffen und ein paar Worte zu wechseln, denn im Bauch herrscht blanke Angst: Werde ich bis oben durchhalten? Ich hab´ zwar etwas Berglauferfahrung, aber das hier ist erst mein zweiter Marathon - und der erste war topfeben und ich hatte 12 Wochen systematisch drauf hin trainiert! Dieses Mal nur 6 Wochen - wenn auch kräftiges - Berglauftraining; vor zwei Wochen am Aletsch hab ich für den HM und 1000 hm knapp 3 Stunden gebraucht - und heute liegt das Doppelte vor mir!!! Nach 7 1/2 Stunden wird das Ziel abgebaut! Was passiert, wenn bei km 35 “der Mann mit dem Hammer” wartet?

                                  Um 9:27 startet die Spitzengruppe, 5 min später die Staffelläufer - und dann geht´s auf die 9:37 zu - ich reihe mich weit hinten ein, stelle den I-Pod auf “Marathonmusik” mit “I don´t want to miss a thing” von Aerosmith als Einsteiger und drücke beim Überlaufen der Matte erst die Musik und dann die Uhr und:

                                  Adrenalin pur! - Ich bin auf meinem Weg, von dem ich lange geträumt hatte! Danke an Wolfi, der mich wieder zum Laufen gebracht hat, danke an Niklas, der mich angefixt hat, dieses Jahr Zermatt zu laufen, dann aber kurzfristig canceln musste! Ihr seid nicht da, ich denk´ an euch und mache jetzt mein Ding!

                                  Durch St. Niklaus durch und danach gleich ein paar kurze, hässliche Anstiege; eigentlich nichts wirklich Dramatisches, aber die Maschine ist noch nicht richtig auf Betriebstemperatur, weshalb ich die Anstiege als “schwer” empfinde; danach beginnt es langsam zu rocken und zu rollen;



                                  6:00 bis 6:15er Schnitt - “mach langsam am Anfang, der Lauf beginnt erst bei der 2.Hälfte”, hatte mir einer im Startblock geraten, der das Ding schon mal gelaufen war - im Handumdrehen sind wir bei der 5-km-Station;



                                  perfekte Verpflegung, ein paar Photos, in den nächsten 5 km kurzer Kameratausch mit anderen Photographierern,



                                  die Zeit bis km 10 vergeht im Flug, “alle Systeme auf GO”; der “Fahrende-Tribüne-Zug” fährt neben der Läuferperlenkette;



                                  bei km 10 Verpflegung und vor dem Feuerwehrhaus Guggemusik - manche Anrainer haben ihren Gartenschlauch auf die Strecke ausgerichtet (Danke hoch 3!!!).



                                  Kurz vor km15: Panik! Das eine Brustwarzenpflaster hat sich gelöst - Verdammte hautverträgliche Pflaster - ich will lieber welche, die auch halten! Wenn ich mich jetzt “auflaufe”, ist spätestens in Zermatt Ende der Veranstaltung; am 15-km-Stand sehe ich keinen Sani und laufe weiter - es brennt schon wie Teufel!!!

                                  Kurz vor km 20 kommen wir - nach einigen richtig engen und endlich auch berglauf-steinig-wurzelig-steilen Auf/Abpassagen oberhalb von Zermatt raus und lassen uns runter ins Dorf “tragen”;


                                  durch das HM-Ziel am Bahnhof ganz große Party, Guggemusik (irgendwann werde ich den Lärm sogar noch lieben - außer daheim bei uns im Dorf!!!!) und - erstmals - viele japanische Photographen!!! - Aber kein Sani!




                                  Und jetzt beginnt der absolut beschxxxxxxxxxx Teil des Zermatt-Marathons; es geht durch´s ganze Dorf Richtung Talstation Winkelmatten, darüber hinaus und dann in einer Schleife wieder zurück!!! Selbst die “Strafrunde” oben am Riffelberg kann nicht halb so bescheuert sein wie diese blöde Strecke zwischen km 21 und km 24; die Lust, einfach unter der Absperrung durchzurutschen und sich diesen Mist zu sparen, ist riesig! Andererseits sage ich mir: der Anstieg beginnt nicht schon bei km 21 sondern erst später! Also sei froh und mache Zeit gut, denn ab dem Anstieg können wir eh nur noch gehen!




                                  Und so kommt denn auch, was kommen mußte! Bei km 24 nochmals Flüssigkeit getankt, einen Sani gefunden, der auch ordentliche Pflaster parat hatte und dann geht´s rechts ab Richtung Sunnega – auf den nächsten 8 km rund 700 hm; die Schinderei wird durch immer neue und überwältigende Ausblicke in´s Tal belohnt; wir passieren einige Wirtshütten und bekommen Mineralwasser und Cola ausgeschenkt; aus Gartenschläuchen wird die Strecke – und die Läufer - beregnet; ein paar Läufer brechen mit Wadenkrämpfen oder vor Erschöpfung ein und werden versorgt; und langsam müht sich die Karawane nach oben; mir geht´s vergleichsweise gut; das Berglauftraining der letzten Wochen zahlt sich aus; schnell gehend kann ich unangestrengt überholen.






                                  Kurz nach der Versorgungsstation bei km 30 wird es wieder flacher und ich entscheide mich, jetzt langsam wieder in´s Laufen zu fallen – und kassiere zwei jähe Stiche in beide Waden! Die Muskeln machen den plötzlichen Wechsel des Bewegungsablaufs nicht mit; mich packt die Panik! Lieg ich jetzt dann auch gleich im Graben und werde von Sanis gedehnt? Wie soll das die nächsten 12 km weitergehen? Ich gehe ein paar Meter langsam und beginne dann vorsichtig zu traben – es geht, aber in den Waden lauert jemand, der mir sofort eine verpassen würde, wenn ich nur ein wenig das Tempo anzöge (heute hat der Typ wohl keinen Hammer sondern einen Elektroschocker dabei!).



                                  Endlich erreiche ich die Sunnega; Bine und meine Eltern sitzen im Gras und feuern mich an; ein paar Worte, grosses bises und ab geht´s wieder auf die Piste – und Lenny versteht überhaupt nicht, weshalb ich schon wieder weg bin; sein verzweifeltes Jaulen und Bellen hinter mir brechen mir schier das Herz!!!

                                  Um die nächste Kuppe herum und ich bin wieder allein.

                                  Bei km 32 beginnt der schönste Teil des Laufs und es ist verdammt schade, dass ich schon so müde bin und noch Kräfte für den letzten Anstieg aufsparen muss! Vorbei am Leisee und am Grindjesee verläuft die Strecke über Gant Richtung Riffelalprelativ eben bis abschüssig;








                                  wir überqueren die Gleise der Gornergratbahn kurz vor der Verpflegungsstation bei km 39 am Hotel Riffelalp; die obligatorische Guggemusik spielt irgendwas von Robbie Williams;



                                  noch ein paar tiefe Schlucke, kurz stehenbleiben, damit sich die Flüssigkeit im Magen setzen kann und dann geht´s hinter´m Hotel links den Stich Richtung Riffelberg – und man kann die Läuferperlenkette über die nächsten 2 km entlang der Route der Gornergratbahn in voller Länge „bewundern“ – ich verfalle wieder in schnelles Gehen und versuche, das Denken weitgehend abzustellen und mich auf mein spontanes Marathon-Mantra zu konzentrieren: „dasdingnimmtdirjetztkeinermehrwegdasdingnimmtdirjetztkeinermehrweg“.

                                  Glücklicher Weise schieben sich erste gnädige Schlechtwetterwolken vor die Sonne, Wind kommt auf und es kühlt schlagartig ab.

                                  Kurz nach dem 41 km – Schild sitzt ein kreidebleicher Läufer mit allen Anzeichen völliger Erschöpfung apathisch am Wegrand; ich versuche ihn anzusprechen, aber er reagiert nicht – glücklicherweise kommen aber auch schon zwei Rettungskräfte auf dem Quad, sodass ich mich wieder meinem Mantra widmen kann – und dann der erlösende Klang des Dudelsackpfeifers am Riffelberg! (Dass ich diesen Sound mal lieben würde, hätt´ich mir auch nicht träumen lassen) – Jetzt können´s nur noch ein paar 100 m sein; ich komme über die Kuppe und denke, mich trifft der Schlag! Ich wußte ja, dass da oben noch eine „Strafrunde“ auf uns wartet, aber DAS DA sind doch mind. 2 km!!!! – und nochmal bergauf!!! Ich-habe-keinen-Bock-mehr!!!

                                  Mein Blick fällt auf die Uhr: 5:48; bei 5:45 wollte ich eigentlich ursprünglich im Ziel sein, aber bei der Hitze heut konnte man das gleich vergessen; aber die Vorstellung unter 6:00 einzulaufen, haut mir das Adrenalin in den Körper und ich fange tatsächlich an zu rennen („dasdingnimmtdirjetztkeinermehrweg“!); dann bin ich über dem letzten kurzen Anstieg und fliege förmlich dem Ziel entgegen!!! 5:53 und ich schreie vor Glück! Chipabnahme, Medaille, Finisher-shirt, Bananen, Cola, Iso und Wasser und ich sitze auf der Alm und genieße das Panorama und bedaure die nicht abreissende Perlenkette von Läufern, die sich über die „Strafrunde“ Richtung Ziel quälen!




                                  20 min später sitz´ ich in der Gornergratbahn und lasse mich bergab ruckeln; aus dem Zugfenster raus noch ein paar Anfeuerungsrufe für die Armen, die sich jetzt noch die Rampe zwischen km 39 und 41 hochquälen!




                                  Dann umfängt uns der Kiefernwald und kurz danach kommt im Tal Zermatt in Sicht!

                                  Was bleibt?

                                  Ich habe mir einen lang gehegten Wunschtraum erfüllt, einen der sicherlich schönsten Läufe der Welt gefinisht und bin jetzt stolzer Eigentümer einer – zum Glück nicht aufwendig-protzigen – Finisher-Medaille und sechs leerer, recycelter PET-Flaschen in Form eines Finisher-Shirts (netter Gag!), das ich voraussichtlich erst wieder ausziehen werde, wenn es auseinander fällt oder meine Frau mit Wäscheklammer auf der Nase mit Scheidung droht!

                                  Nur: Was nehme ich mir jetzt vor?...........

                                  Kurzfassung: (Super Strecke, Super Service vor, bei und nach dem Lauf, Super Leistungen im Startpreis enthalten: 3 Tage Freifahrticket auf allen relevanten Strecken, gutes Funktionsshirt UND kostenloses! Laufphoto! – was will man mehr?)

                                  LGUli
                                  "... „After twenty years he still grieves“ Jerry Jeff Walkers +23.10.2020"

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                                  • Melli135

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                                    AW: Der Trailrunning-Thread

                                    Hi Uli,

                                    danke fürs nochmalige Einstellen des Berichts (hab ihn damals nämlich nicht gelesen). Tolle Fotos und wie immer schön erzählt.
                                    Da verpaßt mein innerer Hund dem Schwein gleich eins und ich krieg neue Motivation

                                    Viele Grüße,
                                    Melli

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                                    • SteveA
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                                      • 07.03.2008
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                                      Danke für deinen Bericht.
                                      Ich bin mal gespannt was mich im Juni in Grainau erwartet, aber ich denke mal, dass es mir nicht viel anders gehen wird.

                                      Vor Zielschluss ankommen, dabei Spaß haben und Fotos machen, lautet die Devise.
                                      http://www.uptothetop.de
                                      Trailrunning, Außergewöhnliche Projekte, Tourenberichte, Interviews, Ausrüstungstests u.v.m.

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                                      • uli.g.
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                                        AW: Der Trailrunning-Thread

                                        Zitat von SteveA Beitrag anzeigen
                                        Danke für deinen Bericht.
                                        Ich bin mal gespannt was mich im Juni in Grainau erwartet, aber ich denke mal, dass es mir nicht viel anders gehen wird.

                                        Vor Zielschluss ankommen, dabei Spaß haben und Fotos machen, lautet die Devise.
                                        "that´s the way to do it!" http://www.youtube.com/watch?v=dlPjxz4LGak
                                        "... „After twenty years he still grieves“ Jerry Jeff Walkers +23.10.2020"

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                                        • SteveA
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                                          • 07.03.2008
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                                          AW: Der Trailrunning-Thread

                                          Trailrun im Nirgendwo...ich war dort.



                                          http://www.uptothetop.de/2012/01/24/nowhere/
                                          http://www.uptothetop.de
                                          Trailrunning, Außergewöhnliche Projekte, Tourenberichte, Interviews, Ausrüstungstests u.v.m.

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