[DE] Wesergebirgsweg für Anfänger

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  • stoeps
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    • 03.07.2007
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    • Meine Reisen

    [DE] Wesergebirgsweg für Anfänger

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Reisezeit: 11.-13.06.2011 (Pfingsten)

    Land, Region: (Nord)Deutschland, Wesergebirge/Süntel

    Etappen:
    1. Porta Westfalica - Steinbergen
    2. Steinbergen - Hohenstein
    3. Hohenstein - Bad Münder (Deisterbahnhof)


    Vorrede

    Obwohl ich hier im Forum bereits mit dem Titel „erfahren“ versehen bin – was auf der Stückzahl meiner Beiträge basiert – bin ich hinsichtlich der geradezu klassischen Outdoor-Form „mehrtägiges Wandern mit draußen übernachten“ völlig unerfahren.
    Meine Draußen-Kenntnisse liegen vor allem im Bereich „Radtour von Campingplatz zu Campingplatz“ und fußen auf einer gewissen Kenntnis der Ausrüstungsmöglichkeiten, da ich mal in einem Ausrüstungsladen aka Outdoor-Shop gearbeitet habe. Und nicht zu letzt habe ich hier im Forum (und bei den Kollegen von TUL, sowie einigen Blogs) zig Reiseberichte gelesen und Packlisten-Diskussionen verfolgt.

    Ein, zwei mehr oder weniger erhellende Testwanderungen habe ich in den letzten beiden Jahren absolviert; der Höhepunkt war eine Tour mit meiner Tochter auf dem Hexenstieg, die wir leider nach drei Tage abgebrochen haben (wg. Fußproblemen bei ihr), die aber sonst sehr vielversprechend war.


    Die Planung

    Auslöser für die hier zu schildernde Tour war eine Mail meiner etwas überarbeiteten Freundin H. mit dem Wunsch, wandern zu gehen: zwei, drei Tage, keinen Stress, minimaler Aufwand (auch finanziell), schöne Pausen, draußen sein. Der Blick ins Touren-Wiki ergab: Wesergebirgsweg von Porta Westfalica nach Hameln (wir gingen allerdings nach Bad Münder); 52 km, für norddeutsche Maßstäbe sogar einige Höhenmeter, laut Karte viele Hütten (in denen wir nächtigen wollen), An- und Abreise (fast) im Bereich meiner hannoverschen Monatskarte ... ganz einfach also.
    Am Freitag trafen wir uns im Café, um zu planen. Wir waren noch nie gemeinsam unterwegs und H. sollte einige Ausrüstungsteile von mir bekommen. Vor allem aber wollten wir die mitzunehmenden Nahrungsmittel absprechen. Letzteres ist uns nur beinahe gelungen


    Erster Tag: Porta Westfalica - Steinbergen

    Um kurz nach neun geht der Regionalexpress nach Porta Westfalica. Schon auf dem Bahnsteig stellen wir einen Philosophie-Unterschied fest: obenrum sieht sie ‚schräg‘ aus (Wandern im Kleid) und ich ‚klassisch‘ - an den Füßen ist’s umgekehrt:



    In Porta angekommen, sehen wir gleich am Bahnhof das hübsch altmodische Schild, welches ich schon aus dem Wiki kenne, und latschen los. Auf meiner Karte ist der Bahnhof von Porta knapp nicht drauf, also hole ich sie noch nicht raus. Ich hatte mir aus dem Text gemerkt, dass man am Anfang dem E11 folgen muss, damit man über die Portakanzel kommt, und die können wir vom Bahnhof aus schon sehen - meinen wir.
    Das berühmte Ding, welches wir anstreben, ist allerdings gar nicht die Portakanzel, sondern das Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Dass wir in die falsche Richtung unterwegs sind, merken wir zum Glück noch am Fuß des Berges. Über die ungemütliche Bundesstraßenbrücke sind wir allerdings schon rüber und dürfen sie nun noch einmal genießen ...
    Wir gehen bis zum Bahnhof zurück, finden allerdings auf dieser Seite der Weser weder Wegweiser zum E11, noch XW, noch zur Portakanzel. Letztlich nehmen wir die Treppe genau gegenüber des Bahnhofs. Etwas oberhalb treffen wir dann auch auf die ersten Markierungen.

    Für alle, die genauso unwissend sind wie ich, hier die Auflösung: Die Portakanzel ist eine Aussichtsplattform an einer Abbruchkante, von der man einen schönen Blick ins Wesertal hat:



    Schon bei den letzten Schritten hier rauf, sage ich: „Guck mal ein großer Rucksack!“ Mit diesem etwas kindlichen Satz, drücke ich mein Erstaunen aus, noch einen Gepäck-Wanderer zu treffen. Ich nenne ihn mal B., weil seine Ausrüstung blau ist und wir uns zwar angeregt unterhalten haben, aber nicht unsere Namen gesagt. Wir kommen sofort ins Gespräch; zunächst auf der Bank sitzend, dann gemeinsam wandernd. Es gibt viele Gemeinsamkeiten. Vor allem die, dass B. bisher auch eher Radtouren gemacht hat. Dies ist seine erste große Solowanderung. Er ist seit gut zwei Wochen unterwegs und hat auch meist draußen genächtigt. Seine Schilderungen dieser Übernachtungen machen uns Mut; schließlich ist es für uns Neuland, so zu übernachten.



    Unsere Wege trennen sich, als er nach Bückeburg abbiegt. Ich habe ihm von diesem Forum erzählt, er ist sehr interessiert und er hat sich meinen Nickname notiert. Mal sehen, ob er das hier liest - und vielleicht antwortet.


    Das Foto oben täuscht: Die Straße ist die Zufahrt zu Fernsehturm, die man nach einem kurzen Stück wieder verlässt. Die Wege sind sonst ganz schön, der Wald sowieso.

    Gleich nachdem wir die Straße nach Kleinenbremen überquert haben lockt uns ein Schild zum „Haus Waltraut“ (oder war es ein anderer Frauenname? ). Kaffee, Kuchen, eine Toilette und Gelegenheit, Wasser aufzufüllen sind gute Gründe, etwas vom offiziellen Weg abzuweichen. Nachdem wir die A2 unterquert haben bieten sich zum ersten Mal Ausblicke ins Wesertal. Ein Genuss, den wir vor allem am zweiten Tag noch oft haben werden.



    Am Beginn dieses ersten Tages haben wir uns ja nur fast verlaufen, das übertreffen wir nun gegen Ende der Etappe. Für die Nacht haben wir drei Hütten avisiert: zwei vor, eine hinter Steinbergen. Man weiß ja nie, wie die Dinger so aussehen. Die erste liegt an einer großen Wegkreuzung und verspricht noch bis in den späten Abend grüßende Passanten - also weiter. Für die nächste lassen wir den XW links liegen, als dieser zur Luhdener Klippe aufsteigt. Wir müssen weiter geradeaus, denken wir.
    Irgendwann meckert H., dass die Autobahn echt einen tierischen Lärm mache. Autobahn? Die Autobahn haben wir die ganze Zeit nicht gehört und sollten uns ihr auch nicht wieder nähern. Ich hole mal den Kompass raus; ein Ausrüstungsteil für das man in einem deutschen Mittelgebirge schon mal belächelt wird. Wir sollten nach Osten unterwegs sein, gehen aber gerade nach Norden.
    Es stellt sich heraus, dass „geradeaus“ bedeutet hätte, einmal rechts abzubiegen, da der Weg eine große Linkskurve beschreibt - zu langgezogen, als dass wir sie bemerkt hätten. Und die Abbiegestelle ist auf einem Knick meiner Landkarte
    Beim Versuch, wieder auf unseren Weg zu finden, irren wir etwas herum, schaffen es aber schließlich doch noch.

    Die Hütte ist vom Typ „Bushäuschen“ und fast direkt am letzten Grundstück des Ortes, aber nicht einsehbar. Außerdem ist sie ziemlich verstaubt und es wimmelt von alten, staubigen Spinnweben, was wir beide nicht soo toll finden. Aber als wir mit ein paar Laubzweigen als Besenersatz sauber gemacht haben und dabei sehen, dass es keine Spinnen gibt, sind wir beruhigt. So richtig zur Dschungel-Fraktion gehören wir nicht.

    Wir kochen Miraculi (IMMER am ersten Abend auf Tour ), rauchen (es gibt zwar keine Mücken, aber dass es sie vertreibt, ist doch eine tolle Begründung ) und trinken Rotwein. Dass ich den noch in eine PET-Flasche umgefüllt habe, machte die Flasche zwar leichter - aber nicht hübscher



    Apropos leichter: Wir stellen schnell fest, dass wir viel zu viel Lebensmittel mit haben. Jeder hat zu Hause trotz der Absprachen „zur Sicherheit etwas mehr“ eingepackt. Wir schätzen, dass wir locker eine Woche ohne einzukaufen unterwegs sein könnten. Nur die Flasche Wein für den zweiten Abend hat H. vergessen


    Zweiter Tag: Steinbergen - Hohenstein

    Unsere luxuriöse Bevorratung beschert uns am nächsten Morgen eine geradezu klassische Brotzeit als Frühstück:



    Der Beginn dieser zweiten Etappe ist ein Kulturschock-Wechselbad. Eben noch zünftig gefrühstückt treffen wir schon nach wenigen Metern im Ort auf eine Bundesstraße mit sehr „romantischem“ Kiosk-Café. Die Kombinationsmöglichkeit „Toilette-Wasser-noch’n Kaffee-noch eine rauchen“ lässt uns dennoch hier kurz verweilen.



    Kaum haben wir etwas später die Bundesstraßenkreuzung gekreuzt und sind einmal abgebogen, sieht die Welt aus, wie in Mittelgebirgs-Wanderers Traum:



    Bild in groß

    Nicht so sehr Wanderers Traum ist, dass wir beide Blasen haben. H. an der Ferse, ich unter dem Ballen. Ich hatte noch nie eine Blase und konnte das ihre Entstehung ankündigende Gefühl deswegen auch nicht zuordnen. Unabhängig davon war es natürlich idiotisch, barfuß in den Sandalen zu wandern. Das mache ich sonst auch nicht, aber in diesen „klassischen“ Tevas finde ich Socken immer ein bisschen unbequem, weil ich das Gefühl habe, sie verrutschen. Meine Lieblings-Wander-Sandalen (Teva Omnium) sind leider kaputt gegangen; ich beschließe, mir wieder solche zu kaufen.

    Aber auch wenn wir ein bisschen fußlahm sind, genießen wir schöne Wege ...



    ... schöne Aussichten (Wesertal mit Schaumburg) ...



    ... schöne Pflanzen ...



    ... noch mehr schöne Wege ...



    .. und schöne Pausen mit schönen Aussichten (nicht die Füße ):



    Die Pause ist bei Rohdental. Hier holen uns mental unsere Versorgungswidersprüche ein: Wir haben zu viel zu Essen, aber zu wenig zu trinken! Ich habe zwar Gerät zur Wasseraufbereitung mit (Steripen), aber wir haben bisher eigentlich kein Oberflächenwasser gesehen (es kommen allerdings noch zwei Bäche). Wenn man so in der „Wildnis“ übernachtet braucht man aber am Schlafplatz ziemlich viel Wasser zum Kochen des Abendessens und für Café am nächsten Morgen. Außerdem wird uns mit näher kommendem Abend die nicht vorhandene Flasche Wein immer bewusster
    Also fragen wir bei einem im Garten sitzenden, netten, älteren Paar nach Wasser und einer Tankstelle (es ist Sonntag!). Wasser bekommen wir reichlich und ich schleppe nun ein paar Kilo mehr herum. Aber Einkaufsmöglichkeiten gibt es nur in Auto-Entfernungen

    Der Weg wartet nun auch mit einigen Überraschungen auf. Ja, da geht’s lang: einen halben Kilometer führt der Wesergebirgsweg (und der Niederlande-Harz) auf einer von sportlichen Motorradfahrern frequentierten Straße ohne Fußweg.



    Die heutigen Kraftfahrzeugführer sind Wanderer auf Landstraßen wohl nicht mehr gewöhnt und versuchen erst gar nicht, Abstand zu halten Man kann aber ihre Reflexe ansprechen, indem man etwas zur Fahrbahnmitte zieht, wenn sie auf einen zukommen

    Die nächste Herausforderung ist der Anstieg von „Baxmanns Baude“ (welche leider nur bis 17:00 geöffnet ist, also schon zu hat) zum Hohenstein: auf 1 km Strecke überwindet man 160 Höhenmeter - in große Teile der Strecke sind denn auch Stufen eingebaut:



    Für diese Plackerei am Ende des Tages werden wir aber auch mit diesem tollen Ausblick belohnt:



    Bild in groß

    Auf dieser Steinkarte sieht man, was man sieht:



    (Anmerkung: Die Karte/Steinplatte ist rechteckig; um sie mit meinem Uralt-iPhone auf's Bild zu bekommen, habe ich ein Panorama-App benutzt, dass auf so kurze Distanzen natürlich für Verzeichnungen sorgt.)

    Es ist so schön, dass wir beschließen, hier zu übernachten. Um die Ecke ist eine Hütte, in die wir, falls es regnen sollte, flüchten können.





    Nebenbetrachtung 1:
    Es gab einen feststellbaren Unterschied im morgendlichen Handeln: H. setzt ihren Vorsatz, ganz entspannt zu sein, von Tagesbeginn an um und frühstückt, ohne wirklich aufzustehen. Mir hingegen merkt man wohl an, dass ich im Urlaub jahrelang morgens eine komplette Zeltausrüstung für einen Erwachsenen und zwei Kinder abbauen und auf Räder verladen musste



    Nebenbetrachtung 2:
    Von unserer nicht ganz perfekten Verpfelgungsplanung habe ich oben schon erzählt. Nun, das sind die Vorräte, die wir am letzten Tag immer noch besitzen. Das rechte Beutelchen ist meins und ich habe es (wieder zu Hause) gewogen: 900 g. Das linke ist schwerer





    Dritter Tag: Hohenstein - Bad Münder (Deisterbahnhof)

    Wir kommen heute früh los und sind deswegen schon um 10 Uhr am Süntelturm. Die Wege dorthin sind zwar meist eher breit und eintönig, aber der Wald ist ein schöner Laubwald (wie auch gestern schon) und die Vögel veranstalten ein regelrechtes Festkonzert. Ganz am Anfang der Etappe sehen wir sogar eine Bache mit ihren Jungen im Unterholz nach Nahrung suchen und dann (erfreulicherweise von uns weg) davonstieben; etwas später erhaschen wir flüchtig den Blick auf ein Rotwild.

    Die Bäume gucken uns auch an ...



    ... und am Weg stehen immer wieder alte Markierungssteine:



    Ich mag diese Dinger irgendwie.

    Kurz vor dem Süntelturm kommt dann auch mal wieder ein schöner, wenn auch steiler Pfad. Später begehen wir noch einen sehr ähnlich aussehenden Weg. Die sehen so idealtypisch nicht-befestigt aus, dass wir uns fragen, ob sie wohl angelegt wurden - wegen Premium-Wanderweg oder so ...



    Hinter dem Süntelturm werden wir übrigens den Wesergebirgsweg verlassen. Wir haben keine Lust, am Ende durch eine relativ große Stadt (Hameln) zum Bahnhof zu gehen. Der Bahnhof von Bad Münder ist aus dem Süntel über Feldwege zu erreichen, ohne das man die Stadt selbst berührt.

    Am Süntelturm gibt es das übliche gastronomische Programm dieser Tour: Café, Toilette, Zigarette und Wasser. Letzteres brauchen wir, um etwas später eine ausgedehnte Pause zu machen.



    Ich probiere Müsli mit warmem Wasser - von dem ich dachte, dass es auf späteren Touren das Frühstück sein könnte - und stelle fest, dass ich es nicht mag. H. probiert „Süßer Moment Grießbrei“ - von dem sie dachte, dass sie es bestimmt nicht mag - und stellt fest, dass sie es lecker findet. Während ich ersteres esse und letzteres zubereite, liest H. mir ein paar Seiten aus „Also sprach Zarathustra“ vor, was der Situation etwas surreales verleiht. Dann trinken wir noch einen Café ... und schlafen erstmal noch ein halbes Stündchen.

    Im weiteren Verlauf werden wir möglicherweise Opfer der neu angelegten Wege und unserer nicht mehr so ganz neuen Karte (von 1997), als wir an einer Kreuzung stehen, die es laut Karte gar nicht gibt Wir fragen einen ortskundigen und folgen seiner Beschreibung, in diesem Fall muss man sagen: leider. Denn er hat zwar recht, dass sein Vorschlag weniger Höhenmeter bedeutet; aber leider bedeutet er auch mehr Forstautobahn:



    Es kommen nun Erschöpfung, öder Weg und leichtes Endspurtverhalten zusammen und lassen die letzten Kilometer im Süntel zu den unangenehmsten der Tour werden. Als wir es merken, nehmen wir das Tempo etwas raus. Beim Übergang zur offenen Landschaft bieten sich auch wieder andere Reize ...



    ... und kurz vorm Bahnhof findet H. noch nachträglich das Symbol für unsere gelungene Premiere einer „Mehrtageswanderung mit draußen schlafen“

    „The world's big and I want to have a good look at it before it gets dark.”
    ― John Muir

  • Maltespalte

    Erfahren
    • 02.04.2011
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    #2
    AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

    Danke für den Bericht, ihr habt euch eine nette Ecke ausgesucht. Ich kenn die Gegend von früher (hab 2003 mal fast ein halbes Jahr dort gelebt) zwar nur von Tagestouren, aber es gibt wirklich ein paar schöne Blicke auf die Weser. Ich krieg richtig Lust, mal wieder einen Abstecher dahin zu machen.

    Besonders freu ich mich natürlich, dass ihr anscheinend das Brot nach Anleitung schneidet!

    Und bist du wirlich ausschließlich in Sandalen unterwegs gewesen? Ich würde mich auch auf gemäßigten Strecken nie ohne wenigstens Turnschuhe lostrauen. Respekt.

    Viele Grüße
    maltespalte
    Wissen für Wintertouren im skandinavischen Winterfjell

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    • stoeps
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      • 03.07.2007
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      #3
      AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

      Zitat von Maltespalte Beitrag anzeigen
      Besonders freu ich mich natürlich, dass ihr anscheinend das Brot nach Anleitung schneidet!
      Der Thread ist ein wunderbares Beispiel für einen Zeitfresser, wie ich ihn liebe
      Der Witz ist, dass diese Art des Brotschneidens (als "Tortenstücke") mir im Moment des ersten Schnittes einfach eingefallen ist, ohne groß drüber nachzudenken. Bisher habe ich meist mit der Ein-mal-rum-Technik zerfranste Scheiben produziert.

      Und bist du wirlich ausschließlich in Sandalen unterwegs gewesen? Ich würde mich auch auf gemäßigten Strecken nie ohne wenigstens Turnschuhe lostrauen. Respekt.
      Ich bin seit 'ner Weile schon auf dem Trip, über so wenig Schuh wie möglich nachzudenken. In Trailrunnern war ich auch schon unterwegs, aber da gibt's immer noch Schwitzefüße. Bisherige Erfahrungen lassen sich so zusammenfassen:



      a)linkes Bild: War jetzt nicht so toll, müsste aber mit gut ausgewählten Socken gehen.
      b)rechtes Bild, links (meine Tochter): War auch nicht gut. Diese Tevas haben eine relativ feste, dünne Sohle, die das Abrollen nicht gerade erleichtert. Sie bekam Schmerzen unterm Fuß; ich befürchtete eine Plantarsehnenentzündung, weshalb wir nach drei Tagen abbrachen.
      c) ganz rechts: Teva Omnium. Der ist super, eigentlich wie ein Laufschuh, nur offener, schneller an- und auszuziehen, schneller wieder trocken. Für meine Füße optimal ist, dass ich mit dem Riemen über dem Spann, den Halt im Schuh verändern kann, ohne den Vorderfuß einengen zu müssen. Die Form ist geschlossen genug, dass nur ganz selten Steinchen rein kommen.
      Leider hat Teva technologisch da nicht gerade ein Highlight abgeliefert, denn die Sohle löst sich gerne mal. Mir ist das erst passiert, als der Schuh eh' schon "tot" war, aber ich habe das auch schon ärgerlich früh passierend gelesen. Deshalb ringe ich noch, ob ich ihn wieder kaufe ...
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      ― John Muir

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      • Maltespalte

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        #4
        AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

        Danke für die Antwort. Ich bin zwar im Sommer in der Freizeit auch fast nur mit Sandalen unterwegs, aber bei längeren Strecken krieg ich bisher von allen Modellen Scheuerstellen. Vielleicht sollte ich mal eine geschlossenere Sandale (wie deine) ausprobieren...

        P.S. Machst du auf jeder Tour ein Fuß-Foto?
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        • stoeps
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          #5
          AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

          Zitat von Maltespalte Beitrag anzeigen
          Danke für die Antwort. Ich bin zwar im Sommer in der Freizeit auch fast nur mit Sandalen unterwegs, aber bei längeren Strecken krieg ich bisher von allen Modellen Scheuerstellen. Vielleicht sollte ich mal eine geschlossenere Sandale (wie deine) ausprobieren...
          Ich glaube, dass gegen die meisten Nachteile von Sandalen (wie z.B. auch Scheuern) hilft, Socken zu tragen - auch wenn das als optisch-ästhetisches No-Go gilt.
          Die Hauptvorteile der mehr oder weniger geschlossenen bzw. mit Zehenschutz versehenen sehe ich darin, dass weniger Steinchen etc. eindringen und dass bei leichter Feuchtigkeit (Gras, Mini-Pfützen) nicht sofort die Socken nass werden.

          P.S. Machst du auf jeder Tour ein Fuß-Foto?
          Klar - Fetisch

          Nein, aber bei beiden Touren dachte ich mir, dass das Thema werden könnte, und wollte es dokumentieren. (Ich habe auch Fotos vom Kocher in Aktion gemacht, weil ich dazu hier im Forum noch einen Thread anstoßen möchte. Aber das kommt später und in einem anderen Unterforum.)

          Gruß
          stoeps
          Zuletzt geändert von stoeps; 18.06.2011, 10:43.
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          ― John Muir

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          • Prachttaucher
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            #6
            AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

            Sehr schön ! Bin die Strecke auch vor ein paar Wochen gelaufen.

            - Mit dem Wasser war´s wirklich schwierig. Am ersten Tag mußte ich deshalb bis fast 20 Uhr laufen, um fündig zu werden.
            - Toller Schlafplatz am Hohenstein, hätte da ja etwas Sorge wegen morgendlichen Besuchern gehabt. Ist jedenfalls eine sehr eindrucksvolle Felskante dort.
            - Süntelturm fand ich klasse. Erst die Aussicht oben genießen, dann gepflegt Kaffee und Kuchen..
            - Ich war auch am Überlegen mit Bad Münder und bin dann doch nach Hameln gelaufen. Nach dem Süntel kam aber zum Glück eine Bushaltestelle, die mir die letzten Asphalt-km ersparte.
            - PET-Flaschen für den Roten nehme ich beim Wasserwandern auch. Für den Laien finde ich das geschmacklich unbedenklich.

            Wünsch viel Spaß weiterhin in der Ecke - Wittekindsweg, Teutoburger-Wald...es gibt viel zu laufen und es muß nicht immer der Harz sein.

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              • 03.09.2009
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              #7
              AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

              Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen

              Wünsch viel Spaß weiterhin in der Ecke - Wittekindsweg, Teutoburger-Wald...es gibt viel zu laufen und es muß nicht immer der Harz sein.
              Das dacht ich mir bei den Bildern allerdings auch. Als Nordlicht fahre ich eigentlich auf WE Touren immer in den Harz, da schnell erreichbar und sonst ist hier oben ja nicht viel..... Dachte ich zumindest bis jetzt. Werde mir die Gegend auf jeden Fall ansehen.

              Von daher : Vielen Dank für diesen Bericht und die schönen Bilder!!
              Mein blog : http://hikinglight.wordpress.com/

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              • stoeps
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                • 03.07.2007
                • 537

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                #8
                AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

                Ich habe noch keine Gewohnheiten bzgl. Wochenendtouren/Kurztrips. Den Harz muss ich erst noch erkunden; das eine Mal zweieinhalb Tage Hexenstieg waren bisher alles.

                @Prachttaucher: Der Wittekindsweg ist in der Erinnerung unseres Kurzeitbegleiters "B" eintöniger als der Wesergebirgsweg. Würdest Du das unterschreiben?

                Für norddeutsche Aktionen gibt es übrigens bei mir zwei Gründe: Wegen Geldknappheit versuche ich, die Anreisekosten niedrig zu halten. Außerdem finde ich es durchaus interessant, erstmal die weitere Umgebung kennenzulernen, bevor ich in die Ferne schweife.
                Für den Sommer sind noch zwei norddeutsche Aktionen in Planung: Loccum-Volkenroda allein und Wendlandrundweg (?) mit meiner Tochter. Mal sehen, ob das klappt ...

                stoeps
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                ― John Muir

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                • ApoC

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                  #9
                  AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

                  Schöner Bericht aus meiner fast Heimat. Gerade den Bereich um Porta rum kenne ich wirklich gut und freue mich immer Bilder von dort zu sehen. War es am Hohenstein nicht übelst zugig? Liegt ja schon recht exponiert dort.

                  Dann freue ich mich schon auf einen Bericht vom Wittekindsweg ;)

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                  • Prachttaucher
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                    • 21.01.2008
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                    #10
                    AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

                    @stoeps : Mir gefiel am Wittekindsweg gut, daß es wirklich einen relativ hohen Anteil von eher naturbelassenen Wegen gab. Hatte der Wesergebirgsweg zwar auch, allerdings im Süntel irgendwie doch viel Forststraße. Spektakuläre Highlights wie Hohenstein/ Teufelskanzel hat der Ww vielleicht nicht so - dafür ist die Autobahn weiter weg/ der Weg ruhiger. Ach ja und die Saurier gibt´s da ja auch...

                    Ansonsten (pi mal Daumen) wenn die Rahmenbedingungen (Wegbeschaffenheit, fehlende Zivilisationsnähe...) passen, ist es überall schön, wenn man sich gerade drauf einlassen kann, oder vielleicht auch mal überall langweilig.

                    @ApoC : Schade, daß man nur entweder Hohenstein oder Blutbachtal machen kann - ich muß wohl doch noch mal zum nordwestlichen Süntel, um andere Wege zu laufen.

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                    • ApoC

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                      • 02.04.2009
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                      #11
                      AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

                      Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                      @ApoC : Schade, daß man nur entweder Hohenstein oder Blutbachtal machen kann - ich muß wohl doch noch mal zum nordwestlichen Süntel, um andere Wege zu laufen.
                      Hm naja man kann schon aber ein solches Zick-Zack-Laufen ist natürlich nicht jedermanns Sache. So geht man erst durchs Blutbachtal und dann unterhalb des Hohenstein zurrück um dann schließlich auf den Hohenstein zu gehen. Nochmal dorthin ist natürlich auch nicht schlecht ;) .

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                      • ApoC

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                        Lebt im Forum
                        • 02.04.2009
                        • 5853
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                        #12
                        AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

                        Achja... Zum Wittekingsweg gibt es übrigens bei Youtube ein Fotovideo. Das Video zeigt übrigens auch, dass man keine High-Tec Ausrüstung braucht um Spaß zu haben ;)

                        http://www.youtube.com/watch?v=hgsMbpUU4PQ

                        Die Strecke kenne ich nur bis kurz hinter Lübbecke und gerade in der Gegend ist es imo sehr schön. Bei Lübbecke gäbe es auch noch eine sehr schöne Zeltmöglichkeit. Einzig das Stückchen direkt nach dem Willy finde ich eher mau... Dort sollte man sich vorallem am Wocheende fernhalten. Ansonsten wird man von der beige-Hosen-Fraktion totgetrampelt...


                        Dort ist im Gegensatz um Fernsehturm auf der anderen Seite noch etwas los. Am Fernsehturm erinnert ja nurnoch die verlassene Gaststätte daran...

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                        • Heti
                          Neu im Forum
                          • 20.06.2011
                          • 3
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                          #13
                          AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

                          War es am Hohenstein nicht übelst zugig?
                          Oh ja, das war´s. Aber so schön, wie es da oben ist, kann auch ein vom Winde tränendes Äuglein die Stimmung keinen Deut trüben.

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                          • Prachttaucher
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                            • 21.01.2008
                            • 11905
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                            #14
                            AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

                            @ApoC : Kleiner/ großer Kellerberg bei Preussisch Oldendorf gefiel mir auch sehr gut - da gab´s auch mal richtig schmale Pfade. Irgendwo gab´s aber auch mal ein Waldstraßen-Durststreckenstück, hab´s aber schon wieder vergessen. Den Willi fand ich ganz furchtbar (abreisen !), die Lage aber toll - da laß ich mir den Hermann noch eher gefallen. Und genau wie Du gesagt hast, plötzlich gefühlt 10 mal soviel Leute wie sonst am ganzen WE, dafür aber eine schöne Einkehrmöglichkeit mit startenden Drachenfliegern.

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                            • stoeps
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                              • 03.07.2007
                              • 537

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

                              Zitat von Heti Beitrag anzeigen
                              Oh ja, das war´s. Aber so schön, wie es da oben ist, kann auch ein vom Winde tränendes Äuglein die Stimmung keinen Deut trüben.
                              OT: Womit H. jetzt hier wäre ... ... Willkommen!

                              ... Fehlt noch B.



                              stoeps
                              „The world's big and I want to have a good look at it before it gets dark.”
                              ― John Muir

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                              • anja13

                                Alter Hase
                                • 28.07.2010
                                • 4883
                                • Privat

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                                #16
                                AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

                                Schöner Bericht! Macht wirklich Lust mal mehr in der Nähe unterwegs zu sein. :-)

                                Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah...

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                                • Maex
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                                  • 21.06.2011
                                  • 8
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

                                  Danke für diesen super Bericht. Hat Spaß gemacht zu lesen und ist für mich als Neuling eine gute Hilfe.
                                  Diese Route käme für mich wohl auch in Betracht, wenn ich mal los ziehen will.

                                  Wie sieht das denn mit Zelten und generell Übernachten aus? Darf man in der Nähe der Hütten ein Zelt aufschlagen oder ist da so viel Betrieb, dass das auffällt?

                                  Grüße, Max

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                                  • stoeps
                                    Dauerbesucher
                                    • 03.07.2007
                                    • 537

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

                                    Hallo Maex,

                                    willkommen im Forum

                                    Zitat von Maex Beitrag anzeigen
                                    Danke für diesen super Bericht. Hat Spaß gemacht zu lesen und ist für mich als Neuling eine gute Hilfe.
                                    Diese Route käme für mich wohl auch in Betracht, wenn ich mal los ziehen will.
                                    Das ist mit ein Grund, warum ich den Bericht geschrieben habe. Ich selbst habe die Anregung und den Mut zu solcher Reiseform auch erst durch ähnliche Berichte hier im Forum bekommen.

                                    Wie sieht das denn mit Zelten und generell Übernachten aus? Darf man in der Nähe der Hütten ein Zelt aufschlagen oder ist da so viel Betrieb, dass das auffällt?
                                    Ich zähle selbst noch zu den Anfängern gerade hinsichtlich der Übernachtungsfrage (ohne Campingplatz). Aber nach dem Lesen unzähliger Berichte hier, behaupte ich mal: Klassisch wird in den Hütten geschlafen oder sich einfach irgendwo hingelegt, letzteres ggf. mit Tarp. Zelte kommen in den Mittelgebirgs-Berichten selten vor und wenn, dann im Winter.

                                    Ich vermute, dass hat (mindestens) zwei Gründe:
                                    1) Wenn Du ein Zelt aufstellst, tust Du definitiv etwas verbotenes. Und es fällt eben eher auf.
                                    2) Du sparst mal eben 2-3 kg Gepäck, indem Du das Zelt zu Hause lässt - ohne irgendetwas sonst an Deiner Ausrüstung ändern zu müssen.

                                    Guck Dir mal das weiter oben verlinkte Foto-Video an, als Anregung. Und stöbere (evtl. mit der Suchfunktion) hier im Forum. Zu dem Thema gibt's schon einiges ...

                                    Gruß
                                    stoeps
                                    „The world's big and I want to have a good look at it before it gets dark.”
                                    ― John Muir

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                                    • walkingalone
                                      Dauerbesucher
                                      • 05.01.2010
                                      • 592
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                                      #19
                                      AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

                                      Hey, ein schöner Bericht!

                                      ich freue mich immer über Anregungen für Touren, die in zwei, drei Stunden mit der Bahn zu erreichen sind.

                                      Danke fürs "Lust machen auf den Wesergebirgsweg"!

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                                      • revilo
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                                        • 21.03.2011
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                                        #20
                                        AW: Wesergebirgsweg für Anfänger

                                        Hallo,
                                        sehr schöner Bericht!

                                        Da fühlt man sich als Einheimischer doch etwas beschämt, weil man die Landschaft selbst gar nicht so wahr nimmt.
                                        Ich gehe zwar Sonntags gerne mal schnell auf den Hohenstein, wenn mir langweilig ist (die Aussicht ist wirklich super), aber auf die Idee im Weserbergland eine mehrtägige Wanderung zu machen, wäre ich wohl nie gekommen.

                                        Grüße aus dem Weserbergland
                                        Olli
                                        "Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen." Churchill

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