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Kurzer Reisebericht über eine (missglückte?!) kurze Reise
der Vollständigkeit halber.
März 2010.
Nachdem ich schon 2 mal mit Freunden über und um den
Dag Hammerskjöld-Leden *,
das ist ein Teil des Nördlichen Kungsleden und erinnert an den
Schwedischen Träger des Friedensnobelpreises,
gelaufen bin, wollte ich mal ein wenig abseits
der markierten Wege unterwegs sein,aber dennoch
in dieser Region bleiben, da die Infrastruktur
soweit vorhanden ist das man da ankommen und
einkaufen kann etc. und es ein guter Ort für Polarlichter ist.
Mein Plan war in Norwegen loszulaufen und
in Schweden an der Bahnlinie anzukommen.
So bin ich nach Narvik geflogen, hab dort im Sport 1 übernachtet
und bin am nächsten Tag nach den Besorgungen in den Beisfjord gefahren.
Da geht es mal ordentlich hoch, und die Wetterbedingungen
waren nicht gerade ein Traum mit 4-6 °C und Schneefall.
Aber egal, alle suggestiven Fragezeichen ignorierend wollte ich es diesen Winter mal krachen lassen.
Der erste Tag war ok. Im Birkenwald bin ich
mit den Skiern tief eingesunken und hatte auch keine Spur gefunden,
so ging es bis abends querfeldein.
Am nächsten morgen war wieder Tiefschneespurerei angesagt.
Die hohen Temperaturen blieben und so war der Schnee auch noch
sehr feucht . Endlich eine Spur gefunden der ich natürlich folgte.
Erst hinterher ist mir ein Licht aufgegangen, das die Kollegen wahrscheinlich den Berg runter kamen, ich jedoch rauf wollte?!
Die Spur führte ein verblockten zugefrorenen Bach hoch und irgendwann kam ein 3m
Eisfall, also Pulka ausladen, alles hochschmeissen, Pulka mit Reebschnur hinterher
etc. Oben dann ohne Ski hüfthoch im Schnee gesteckt.
Mittags sind mir bei der Feuchtigkeit die Felle (ohne Endhaken) von den Ski gerutscht und es ging nicht mehr vorwärts. Also erstmal Teepause und schauen was noch geht.
Mal wieder schneite es dicke und ich war dicht an der Bergflanke.
Total frustriert musste ich einsehen, das das mit dem Fjord, mir und der Pulka
keine so gute Idee war, so bin ich wieder ins Tal und hab abends das Zelt aufgebaut.
Nächsten Tag zum Bus zurück nach Narvik. Dort am Busbahnhof lag natürlich kein Schnee
und da ich keine Rollen an der Pulka mit ca50 kg habe, trug ich sie einfach die Aussentreppe am Einkaufs Zentrum hoch.
Das war ein großer Fehler, ich hätte mich nicht so den Gefühlen hingeben dürfen sondern weiterhin nachdenken!
Jedoch war es der kürzeste Weg zurück zum Sport 1.
am nächsten morgen wollte ich dann zum Zug und nach Katterat.
Die Nacht war grausam, es gab nur noch lila Doppelbett Zimmer für knapp 70€
Weil der Kirunatauchklub das Dormitory voll in Beschlag nahm.
Die Kompressoren liefen die ganze Nacht durch.
Nebenan ist ein Club, ich hörte super coolen Jazz und wollte rein,
war geschlossene Geselschaft, aber 2 Bier könnte ich kaufen
für umgerechnet 15€. Irgendwie war alles gegen mich?!
Am nächsten morgen wollte ich dann schnell packen und wieder raus
aus diesem Teufelshaus, gerade den Fotorucksack mit ca 6Kg angehoben
macht es knack im Brustwirbelbereich und ich hatte einen tierischen Schmerz.
Gebückt bin ich erstmal wieder ins Zimmer, nichts zu machen.
Es war die gleiche Stelle, die mir seit einem Motoradunfall immer wieder
Schwierigkeiten machte. Aber so eine Blockade hatte ich nie.
Der Frust war perfekt und ich saß in einem Lila Zimmer und heulte wegen dem
Ganzen S****.
Wat nu, erstmal ein Schmerzmittel, so konnte ich mich wenigsten wieder bewegen.
Die Frau vom Spor 1 konnte mir bezüglich ambulance etc irgendwie nicht weiterhelfen
Und für mich entwickelte es sich gerade zum Alptraum, ich war nicht in der Lage
die Dinge so zu akzeptieren wie sie sind und mich darauf einlassen.
Kurzerhand rief ich meinen Freund an und bat ihn, da es dort kein Internet gibt,
die Flüge zurück zu organisieren.
Mit den Schmerzen, auch wenn der Rücken eingerenkt würde (was ich da noch nicht wusste wie das geht) wollte ich keine Pulka mehr ziehen und 3 Tage Hostel
wären der Rückflug vom Preis her.
Also nächsten Flugbus zurück nach Evenes.
abens mit Regen
Morgens mit Schnee
Dort sind dann zum Großteil Flüge ausgefallen uA auch einer den ich hätte nehmen können. So stellt ich mich darauf ein mit meinem Rücken am Flughafen zu pennen.
Wenigstens konnte ich einchecken und im Restaurant was essen.
Morgens um 5:00 kam Security, also wieder raus, warten, anstellen bei der Kontrolle.
Zwischenzeitlich war der Flughafen voll mit Soldaten, die ihren Dienst antraten
oder so, also überall lange Warteschlangen.
Da kommt die Ansage, das man noch nicht weiß wann die Flugzeuge landen
können aufgrund des Schneefalls und des Windes
Na prima, dachte ich, nichts klappt. Bei Sichtweite von ca 30 m taucht eine
Kleine 2 motorige Propellermaschine im Schneetreiben auf,
na also, geht doch. Mit 2h Verspätung kam dann auch auch die Rote Nase
von meiner ins Sichtfeld.
Da Norwegian nur bis Hamburg flog musste ich den Zug zurück nehmen.
Die Rollwagen vom Flughafen können aber nicht in den Bahnhof, also
Alles Gepäck durch die U-Bahn geschliffen.
Am Hbf das selbe.
Endlich im Zug nach einigen Schmerztabletten
später kam ich dann wider in Essen an.
Dort direkt zum Orthopäden, der mir die Ohren volljammerte,
das er an so Typen wie mir nix mehr verdient,
die Röntgenaufnahme vom Steiß bis zum Hals konnte erstaunlicherweise
Keinen Schaden hervorbringen, aber mit 3 -4 Handgriffen
hatte er brutal den Rücken eingerenkt.
So war nach 5 Tagen der Urlaub in Narvik vorbei
Im nach hinein muss ich allerdings sagen, das es genau das richtige war,
das mir passieren konnte. Ich habe gelernt,
nicht so Rücksichtslos mit meiner Wirbelsäule umzugehen,
mache entsprechende Übungen und weiß mittlerweile,
wie ich ihn einfach und mit wenig Kraft einrenken kann
und ich habe gelernt, nicht alles 100% zu planen
und an diesem Plan festzuhalten, viel flexibler zu sein
und die Dinge zu nehmenwie sie sind.
Irgendwie fasziniert mich das Fjell dort oben
und im Grunde genommen ist man
dort auch auf der Suche nach sich selber
und seiner Einstellung zu vielen Dingen,
da sie einen viel mehr berühren.
Deshalb habe ich im nachhinein diesen Urlaub
als absoluten Erfolg gewertet und nicht als versagen, wie anfangs.
Es hat in mir richtig etwas zum positiven
verändert und ohne diese Erfahrungen wäre mit Sicherheit
auch der 2011er Narvikurlaub in die Hose gegangen.
Aber dazu mehr im nächsten Reisebericht
* Wer die BD 6 Karte näher studiert, wird 7 Meditationsplätze
finden, die Zitaten von Dag Hammerskjöld gewidmet sind.
Da der Kungsleden deutlich länger ist als die Strecke Abisko-
Nikkaluokta finde ich die Bezeichnung eigentlich viel schöner.
http://www.zeitenschrift.com/magazin...rskjoeld.ihtml
der Vollständigkeit halber.
März 2010.
Nachdem ich schon 2 mal mit Freunden über und um den
Dag Hammerskjöld-Leden *,
das ist ein Teil des Nördlichen Kungsleden und erinnert an den
Schwedischen Träger des Friedensnobelpreises,
gelaufen bin, wollte ich mal ein wenig abseits
der markierten Wege unterwegs sein,aber dennoch
in dieser Region bleiben, da die Infrastruktur
soweit vorhanden ist das man da ankommen und
einkaufen kann etc. und es ein guter Ort für Polarlichter ist.
Mein Plan war in Norwegen loszulaufen und
in Schweden an der Bahnlinie anzukommen.
So bin ich nach Narvik geflogen, hab dort im Sport 1 übernachtet
und bin am nächsten Tag nach den Besorgungen in den Beisfjord gefahren.
Da geht es mal ordentlich hoch, und die Wetterbedingungen
waren nicht gerade ein Traum mit 4-6 °C und Schneefall.
Aber egal, alle suggestiven Fragezeichen ignorierend wollte ich es diesen Winter mal krachen lassen.
Der erste Tag war ok. Im Birkenwald bin ich
mit den Skiern tief eingesunken und hatte auch keine Spur gefunden,
so ging es bis abends querfeldein.
Am nächsten morgen war wieder Tiefschneespurerei angesagt.
Die hohen Temperaturen blieben und so war der Schnee auch noch
sehr feucht . Endlich eine Spur gefunden der ich natürlich folgte.
Erst hinterher ist mir ein Licht aufgegangen, das die Kollegen wahrscheinlich den Berg runter kamen, ich jedoch rauf wollte?!
Die Spur führte ein verblockten zugefrorenen Bach hoch und irgendwann kam ein 3m
Eisfall, also Pulka ausladen, alles hochschmeissen, Pulka mit Reebschnur hinterher
etc. Oben dann ohne Ski hüfthoch im Schnee gesteckt.
Mittags sind mir bei der Feuchtigkeit die Felle (ohne Endhaken) von den Ski gerutscht und es ging nicht mehr vorwärts. Also erstmal Teepause und schauen was noch geht.
Mal wieder schneite es dicke und ich war dicht an der Bergflanke.
Total frustriert musste ich einsehen, das das mit dem Fjord, mir und der Pulka
keine so gute Idee war, so bin ich wieder ins Tal und hab abends das Zelt aufgebaut.
Nächsten Tag zum Bus zurück nach Narvik. Dort am Busbahnhof lag natürlich kein Schnee
und da ich keine Rollen an der Pulka mit ca50 kg habe, trug ich sie einfach die Aussentreppe am Einkaufs Zentrum hoch.
Das war ein großer Fehler, ich hätte mich nicht so den Gefühlen hingeben dürfen sondern weiterhin nachdenken!
Jedoch war es der kürzeste Weg zurück zum Sport 1.
am nächsten morgen wollte ich dann zum Zug und nach Katterat.
Die Nacht war grausam, es gab nur noch lila Doppelbett Zimmer für knapp 70€
Weil der Kirunatauchklub das Dormitory voll in Beschlag nahm.
Die Kompressoren liefen die ganze Nacht durch.
Nebenan ist ein Club, ich hörte super coolen Jazz und wollte rein,
war geschlossene Geselschaft, aber 2 Bier könnte ich kaufen
für umgerechnet 15€. Irgendwie war alles gegen mich?!
Am nächsten morgen wollte ich dann schnell packen und wieder raus
aus diesem Teufelshaus, gerade den Fotorucksack mit ca 6Kg angehoben
macht es knack im Brustwirbelbereich und ich hatte einen tierischen Schmerz.
Gebückt bin ich erstmal wieder ins Zimmer, nichts zu machen.
Es war die gleiche Stelle, die mir seit einem Motoradunfall immer wieder
Schwierigkeiten machte. Aber so eine Blockade hatte ich nie.
Der Frust war perfekt und ich saß in einem Lila Zimmer und heulte wegen dem
Ganzen S****.
Wat nu, erstmal ein Schmerzmittel, so konnte ich mich wenigsten wieder bewegen.
Die Frau vom Spor 1 konnte mir bezüglich ambulance etc irgendwie nicht weiterhelfen
Und für mich entwickelte es sich gerade zum Alptraum, ich war nicht in der Lage
die Dinge so zu akzeptieren wie sie sind und mich darauf einlassen.
Kurzerhand rief ich meinen Freund an und bat ihn, da es dort kein Internet gibt,
die Flüge zurück zu organisieren.
Mit den Schmerzen, auch wenn der Rücken eingerenkt würde (was ich da noch nicht wusste wie das geht) wollte ich keine Pulka mehr ziehen und 3 Tage Hostel
wären der Rückflug vom Preis her.
Also nächsten Flugbus zurück nach Evenes.
abens mit Regen
Morgens mit Schnee
Dort sind dann zum Großteil Flüge ausgefallen uA auch einer den ich hätte nehmen können. So stellt ich mich darauf ein mit meinem Rücken am Flughafen zu pennen.
Wenigstens konnte ich einchecken und im Restaurant was essen.
Morgens um 5:00 kam Security, also wieder raus, warten, anstellen bei der Kontrolle.
Zwischenzeitlich war der Flughafen voll mit Soldaten, die ihren Dienst antraten
oder so, also überall lange Warteschlangen.
Da kommt die Ansage, das man noch nicht weiß wann die Flugzeuge landen
können aufgrund des Schneefalls und des Windes
Na prima, dachte ich, nichts klappt. Bei Sichtweite von ca 30 m taucht eine
Kleine 2 motorige Propellermaschine im Schneetreiben auf,
na also, geht doch. Mit 2h Verspätung kam dann auch auch die Rote Nase
von meiner ins Sichtfeld.
Da Norwegian nur bis Hamburg flog musste ich den Zug zurück nehmen.
Die Rollwagen vom Flughafen können aber nicht in den Bahnhof, also
Alles Gepäck durch die U-Bahn geschliffen.
Am Hbf das selbe.
Endlich im Zug nach einigen Schmerztabletten
später kam ich dann wider in Essen an.
Dort direkt zum Orthopäden, der mir die Ohren volljammerte,
das er an so Typen wie mir nix mehr verdient,
die Röntgenaufnahme vom Steiß bis zum Hals konnte erstaunlicherweise
Keinen Schaden hervorbringen, aber mit 3 -4 Handgriffen
hatte er brutal den Rücken eingerenkt.
So war nach 5 Tagen der Urlaub in Narvik vorbei
Im nach hinein muss ich allerdings sagen, das es genau das richtige war,
das mir passieren konnte. Ich habe gelernt,
nicht so Rücksichtslos mit meiner Wirbelsäule umzugehen,
mache entsprechende Übungen und weiß mittlerweile,
wie ich ihn einfach und mit wenig Kraft einrenken kann
und ich habe gelernt, nicht alles 100% zu planen
und an diesem Plan festzuhalten, viel flexibler zu sein
und die Dinge zu nehmenwie sie sind.
Irgendwie fasziniert mich das Fjell dort oben
und im Grunde genommen ist man
dort auch auf der Suche nach sich selber
und seiner Einstellung zu vielen Dingen,
da sie einen viel mehr berühren.
Deshalb habe ich im nachhinein diesen Urlaub
als absoluten Erfolg gewertet und nicht als versagen, wie anfangs.
Es hat in mir richtig etwas zum positiven
verändert und ohne diese Erfahrungen wäre mit Sicherheit
auch der 2011er Narvikurlaub in die Hose gegangen.
Aber dazu mehr im nächsten Reisebericht
* Wer die BD 6 Karte näher studiert, wird 7 Meditationsplätze
finden, die Zitaten von Dag Hammerskjöld gewidmet sind.
Da der Kungsleden deutlich länger ist als die Strecke Abisko-
Nikkaluokta finde ich die Bezeichnung eigentlich viel schöner.
http://www.zeitenschrift.com/magazin...rskjoeld.ihtml
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