Teil 1 - Dateiformate
Die Theorie der Bildbearbeitung fängt mit einem Ausflug in die Wunderwelt der Dateiformate an. Ein Dateiformat bestimmt dabei, wie die darin enthaltenen Daten (hier: Bildinformationen) angeordnet und organisiert sind. Dateiformate gibt es tausende, ich will hier lediglich diejenigen erwähnen, welche für die Bildverabeitung von Fotos wirklich interessant sind.
JPEG, JPG
JPG ist das gebräuchlichste Dateiformat, um Bilder im Internet zu verteilen. Die Bildinformationen werden dabei komprimiert in der Datei abgelegt, wodurch der benötigte Platz auf der Festplatte bzw. bei der Datenübertragung schrumpft. Der grösste Nachteil dieser Komprimierung besteht jedoch darin, der Vorgang verlustbehaft ist. Ähnlich wie auch beim Abspeichern von Musikstücken im MP3-Format, wo Tondetails möglichst unauffällig entfernt werden, analysiert ein Programm zunächst, welche Bereiche im Bild so umgewandelt und vereinfacht werden können, dass es den Betrachter nicht stört. Diese Neuberechnung bewirkt, dass die Daten sehr stark komprimiert werden können, es gehen jedoch unwiederbringlich Bildinformationen verloren.
Da diese Komprimierungsroutine bei jedem Abspeichervorgang eingreift, wird das Bild um so mehr zerstört, je öfters das Bild erneut gespeichert wird. Aus diesem Grund eignet das JPG-Format auch nicht, um damit Bilder während für die Bildbbearbeitung abzuspeichern. Es sollte lediglich im letzten Schritt ausgegehend von einem anderen Format (z.B. TIFF) eine Kopie erstellt und dann verbreitet werden.
TIFF
TIFF-Dateien spielen eine bedeutende Rolle bei der Bildbearbeitung und der Verteilung von hochauflösenden Bildern im Druck. Der Hauptgrund liegt darin, dass im Gegensatz zu JPG die Bildinformationen zwar ebenfalls komprimiert abgelegt werden, die Komprimierung jedoch verlustfrei erfolgt. Beim wiederholten Abspeichern gehen also keine Informationen verloren. Dieser Vorteil wird über ein höheres Datenvolumen erkauft, weswegen sich das Format auch nicht dazu eignet, um Bilder z.B. datenleitungsschonend in eine Webseite einzubinden.
RAW
Hinter dem dem Kürzel RAW stecken eine ganze Reihe von untereinander nicht kompatiblen Bildformaten der einzelnen Kameraherstellern. In diesem Format werden die unveränderten Daten, so wie sie der Bildsensor liefert, abgespeichert. Es handelt sich also hierbei nicht um fertige Bilder, sondern um das, was in Analogzeiten dem belichteten aber unentwickelten Filmmaterial entsprach. Neben den Rohdaten speichert die Kamera lediglich noch ab, wie sie das Bild mit ihrer Elektronik entwickelt hätte. Die eigentliche Entwicklung, quasi die digitale Dunkelkammer, findet dann am Rechner daheim statt. Hierzu benötigt man entweder ein Programm des jeweiligen Kameraherstellers oder ein Programm eines Drittanbieters.
Teil 2 - Grundlegende Gedanken zur Bildbearbeitung
Wie bereits der erste Teil zeigt, bieten sich verschiedene Dateiformate in der Bildverarbeitung an, alle mit Vor- und Nachteilen. Stellvertretend für diverse Möglichkeitn, wie man damit umgehen kann, möchte ich auf die drei Hauptvarianten näher eingehen.
Exklusive Verwendung von JPG
Im Fotoapparat liest die Elektronik die Bildinformationen vom Sensor aus und berchnet anhand der Kameradaten (z.B. Motivprogramm) ein Bild. Dieses wird im JPG-Format auf die Speicherkarte abgelegt.
Daheim kopiert man diese Datei auf den Rechner, öffnet sie mit einem Bildbearbeitungsprogramm, arbeitet daran und speichert es wieder ab. Aufgrund der verlustbehafteten Kompression bei jedem Speichervorgang entsteht daraus JPG2, JPG3 mit immer weniger Details und immer mehr störenden Bildfehlern, das Bild ist letztendlich kaputt (daher die Totenschädel). Dieser Arbeitsablauf ist ungeeignet.
TIFF/JPG
Wie zuvor wird in der Kamera ein fertiges JPG erzeugt. Dieses wird auf den Rechner kopiert, mit einem Bearbeitungsprogramm geöffnet, anschliessend jedoch im weiteren Verlauf der Bearbeitung als TIFF gespeichert. Zwischendrin werden Kopien (JPG1, JPG2) erzeugt und verteilt, jedoch nicht weiter mit diesen gearbeitet.
Dies ist eigentlich die Standardmethode, wenn die Kamera lediglich JPG zur Abspeicherung der Bilddaten anbietet. Verluste in der Bildqualität treten nur beim Übergang vom Sensor zum kamerainternen Speicher auf. Diese entstehen durch die Kompressionsweise sowie durch das "Entwickeln" des Negativs, bei dem Berechnungen wie z.B. der Weissabgleich, elektronische Belichtungskorrekturen (z.B. Motivprogramme) etc. in den Verabeitungsschritt mit einfliessen.
RAW/JPG
Bei diesem Ablauf kommt Laune auf, denn bis zur Übertragung auf den Computer findet kein Rechenschritt statt, bei dem irgendwelche Bildinformationen verloren gehen. Auch auf dem Rechner selbst arbeitet in der Regel weiterhin mit dem RAW-File, um zu jedem Zeitpunkt durchgeführte Berechnungen wieder rückgängig machen zu können. Lediglich wenn ein Bild veröffentlicht oder in einem zweiten Bearbeitungsprogramm benutzt werden soll, findet ein Export in die dafür geeigneten Formate (JPG bzw. TIFF) statt.
Welcher Ablauf nun?
Das Thema RAW ja/nein wurde bereits kontrovers im Forum diskutiert. Neben einigen hanebüchenen Gründen für "pro JPG" bleiben lediglich die sofortige Verwendbarkeit des Bilds ohne Zusatzprogramme und der geringere Platzbedarf. Sofortig verwendbar ist eigentlich nur im Pressebereich notwendig, wer dagegen im Urlaub Bilder macht, hat sicher auch Zeit, eben mal am Rechner ein Programm zu starten und aus seinen RAW-Dateien JPGs berechnen zu lassen. Auch der Platzbedarf ist bei den heutigen Speichermedienpreisen nicht mehr wirklich ein Argument.
Man sollte bedenken, dass aus einem RAW-file immer in JPg berechnet werden kann, während der umgekehrte Weg nicht möglich ist. Hat man an der Kamera etwas falsch eingestellt und seine Landschaftsaufnahmen mit der Einstellung "Neonlicht" im Weissabgleich fotografiert, kann man die Bilderserie ziemlcih sicher in die Tonne treten und den kaputten Aufnahmen hinterher heulen.
Auch bei kritischen Aufnahmen (z.B. mit hohem Kontrast) ist die Kameraelektronik oftmals überlastet und kann nicht gleichzetig alle Bereiche so ablichten, wie man es sich erhofft. Da lohnt dann eine Korrektur daheim, sollte das Motiv die Bearbeitung die Zeit wert sein.
Strich drunter:
Wer seine Fotos liebt, der schiebt (und zwar manuell von RAW nach JPG). Wem dies zu aufwendig ist, der sollte parallel RAW und JPG von der Kamera abspeichern lassen (wenn möglich), so dass die unwichtigen Aufnahmen sofort vorrätig sind. Ist die Kamera nicht in der Lage, RAW-Dateien anzufertigen, bleibt eigentlich nur der Weg über TIFF/JPG.
(more to come, Bilder fehlen auch noch)
Die Theorie der Bildbearbeitung fängt mit einem Ausflug in die Wunderwelt der Dateiformate an. Ein Dateiformat bestimmt dabei, wie die darin enthaltenen Daten (hier: Bildinformationen) angeordnet und organisiert sind. Dateiformate gibt es tausende, ich will hier lediglich diejenigen erwähnen, welche für die Bildverabeitung von Fotos wirklich interessant sind.
JPEG, JPG
JPG ist das gebräuchlichste Dateiformat, um Bilder im Internet zu verteilen. Die Bildinformationen werden dabei komprimiert in der Datei abgelegt, wodurch der benötigte Platz auf der Festplatte bzw. bei der Datenübertragung schrumpft. Der grösste Nachteil dieser Komprimierung besteht jedoch darin, der Vorgang verlustbehaft ist. Ähnlich wie auch beim Abspeichern von Musikstücken im MP3-Format, wo Tondetails möglichst unauffällig entfernt werden, analysiert ein Programm zunächst, welche Bereiche im Bild so umgewandelt und vereinfacht werden können, dass es den Betrachter nicht stört. Diese Neuberechnung bewirkt, dass die Daten sehr stark komprimiert werden können, es gehen jedoch unwiederbringlich Bildinformationen verloren.
Da diese Komprimierungsroutine bei jedem Abspeichervorgang eingreift, wird das Bild um so mehr zerstört, je öfters das Bild erneut gespeichert wird. Aus diesem Grund eignet das JPG-Format auch nicht, um damit Bilder während für die Bildbbearbeitung abzuspeichern. Es sollte lediglich im letzten Schritt ausgegehend von einem anderen Format (z.B. TIFF) eine Kopie erstellt und dann verbreitet werden.
TIFF
TIFF-Dateien spielen eine bedeutende Rolle bei der Bildbearbeitung und der Verteilung von hochauflösenden Bildern im Druck. Der Hauptgrund liegt darin, dass im Gegensatz zu JPG die Bildinformationen zwar ebenfalls komprimiert abgelegt werden, die Komprimierung jedoch verlustfrei erfolgt. Beim wiederholten Abspeichern gehen also keine Informationen verloren. Dieser Vorteil wird über ein höheres Datenvolumen erkauft, weswegen sich das Format auch nicht dazu eignet, um Bilder z.B. datenleitungsschonend in eine Webseite einzubinden.
RAW
Hinter dem dem Kürzel RAW stecken eine ganze Reihe von untereinander nicht kompatiblen Bildformaten der einzelnen Kameraherstellern. In diesem Format werden die unveränderten Daten, so wie sie der Bildsensor liefert, abgespeichert. Es handelt sich also hierbei nicht um fertige Bilder, sondern um das, was in Analogzeiten dem belichteten aber unentwickelten Filmmaterial entsprach. Neben den Rohdaten speichert die Kamera lediglich noch ab, wie sie das Bild mit ihrer Elektronik entwickelt hätte. Die eigentliche Entwicklung, quasi die digitale Dunkelkammer, findet dann am Rechner daheim statt. Hierzu benötigt man entweder ein Programm des jeweiligen Kameraherstellers oder ein Programm eines Drittanbieters.
Teil 2 - Grundlegende Gedanken zur Bildbearbeitung
Wie bereits der erste Teil zeigt, bieten sich verschiedene Dateiformate in der Bildverarbeitung an, alle mit Vor- und Nachteilen. Stellvertretend für diverse Möglichkeitn, wie man damit umgehen kann, möchte ich auf die drei Hauptvarianten näher eingehen.
Exklusive Verwendung von JPG
Im Fotoapparat liest die Elektronik die Bildinformationen vom Sensor aus und berchnet anhand der Kameradaten (z.B. Motivprogramm) ein Bild. Dieses wird im JPG-Format auf die Speicherkarte abgelegt.
Daheim kopiert man diese Datei auf den Rechner, öffnet sie mit einem Bildbearbeitungsprogramm, arbeitet daran und speichert es wieder ab. Aufgrund der verlustbehafteten Kompression bei jedem Speichervorgang entsteht daraus JPG2, JPG3 mit immer weniger Details und immer mehr störenden Bildfehlern, das Bild ist letztendlich kaputt (daher die Totenschädel). Dieser Arbeitsablauf ist ungeeignet.
TIFF/JPG
Wie zuvor wird in der Kamera ein fertiges JPG erzeugt. Dieses wird auf den Rechner kopiert, mit einem Bearbeitungsprogramm geöffnet, anschliessend jedoch im weiteren Verlauf der Bearbeitung als TIFF gespeichert. Zwischendrin werden Kopien (JPG1, JPG2) erzeugt und verteilt, jedoch nicht weiter mit diesen gearbeitet.
Dies ist eigentlich die Standardmethode, wenn die Kamera lediglich JPG zur Abspeicherung der Bilddaten anbietet. Verluste in der Bildqualität treten nur beim Übergang vom Sensor zum kamerainternen Speicher auf. Diese entstehen durch die Kompressionsweise sowie durch das "Entwickeln" des Negativs, bei dem Berechnungen wie z.B. der Weissabgleich, elektronische Belichtungskorrekturen (z.B. Motivprogramme) etc. in den Verabeitungsschritt mit einfliessen.
RAW/JPG
Bei diesem Ablauf kommt Laune auf, denn bis zur Übertragung auf den Computer findet kein Rechenschritt statt, bei dem irgendwelche Bildinformationen verloren gehen. Auch auf dem Rechner selbst arbeitet in der Regel weiterhin mit dem RAW-File, um zu jedem Zeitpunkt durchgeführte Berechnungen wieder rückgängig machen zu können. Lediglich wenn ein Bild veröffentlicht oder in einem zweiten Bearbeitungsprogramm benutzt werden soll, findet ein Export in die dafür geeigneten Formate (JPG bzw. TIFF) statt.
Welcher Ablauf nun?
Das Thema RAW ja/nein wurde bereits kontrovers im Forum diskutiert. Neben einigen hanebüchenen Gründen für "pro JPG" bleiben lediglich die sofortige Verwendbarkeit des Bilds ohne Zusatzprogramme und der geringere Platzbedarf. Sofortig verwendbar ist eigentlich nur im Pressebereich notwendig, wer dagegen im Urlaub Bilder macht, hat sicher auch Zeit, eben mal am Rechner ein Programm zu starten und aus seinen RAW-Dateien JPGs berechnen zu lassen. Auch der Platzbedarf ist bei den heutigen Speichermedienpreisen nicht mehr wirklich ein Argument.
Man sollte bedenken, dass aus einem RAW-file immer in JPg berechnet werden kann, während der umgekehrte Weg nicht möglich ist. Hat man an der Kamera etwas falsch eingestellt und seine Landschaftsaufnahmen mit der Einstellung "Neonlicht" im Weissabgleich fotografiert, kann man die Bilderserie ziemlcih sicher in die Tonne treten und den kaputten Aufnahmen hinterher heulen.
Auch bei kritischen Aufnahmen (z.B. mit hohem Kontrast) ist die Kameraelektronik oftmals überlastet und kann nicht gleichzetig alle Bereiche so ablichten, wie man es sich erhofft. Da lohnt dann eine Korrektur daheim, sollte das Motiv die Bearbeitung die Zeit wert sein.
Strich drunter:
Wer seine Fotos liebt, der schiebt (und zwar manuell von RAW nach JPG). Wem dies zu aufwendig ist, der sollte parallel RAW und JPG von der Kamera abspeichern lassen (wenn möglich), so dass die unwichtigen Aufnahmen sofort vorrätig sind. Ist die Kamera nicht in der Lage, RAW-Dateien anzufertigen, bleibt eigentlich nur der Weg über TIFF/JPG.
(more to come, Bilder fehlen auch noch)
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