Holzgaskocher aus einem Ofenrohr

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  • ostseesegler
    Erfahren
    • 13.01.2010
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    #21
    AW: Holzgaskocher aus einem Ofenrohr

    Zitat von markrü Beitrag anzeigen
    Meine Erfahrungen mit meinem Holzvergaserbastelprojekt sind: 'Das Prinzip funktioniert unter guten Bedingungen gut, ist mir aber auf Tour und mit nassem Holz zu anfällig'. Unterwegs nehme ich lieber einen Hobo mit, das ist robuster.
    Ich werde meinen Doktortitel im Holzvergaserverwenden künftig nicht mehr führen... ...handwerkliche Fehler ..... war überarbeitet ... trotzdem guter Hobonaut ... blabla....

    Gruß,
    Markus
    Imho hapert es an 2 Problemen bei den Outdoorkochern, dem Ingangsetzen bei suboptimalen Brennstoffen und der Schwierigkeit die Leistung herunterzuregeln, zumal wenn die Topfhöhe über der Hitze vorgegeben ist.

    Daß die simplere Konstruktion mit Problembrennstoffen besser zurechtkommt ist ja gut zu wissen, leichter ist sie ja auch noch.

    Das Regelungsproblem umgehe ich zur Zeit noch indem ich nur wässrige Lösungen heißmache - und das dann gleich mit dem Kelly Kettle.

    Hat schon mal jemand zu backen versucht mit solchen Kochern? Meine Dinkelbrötchen vermisse ich unterwegs schon .

    Gruß Hans

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    • markrü
      Alter Hase
      • 22.10.2007
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      #22
      AW: Holzgaskocher aus einem Ofenrohr

      Naja, Outdoorkochen oder Backen auf dem Holzfeuer ist auch eine 'andere Liga' als Tütensuppen auf dem Gaskocher heißzumachen. Mit dem Kelly Kettle hast Du ja schon mit dem Problem schlechten Brennmaterials Erfahrungen machen können...

      Zum Regulieren: Entweder den Abstand zur Wärmequelle variieren (weiter weg geht immer, näher ran oft nicht). Dazu kann man sich Ablagemöglichkeiten schaffen (z.B. mit aufrecht stehenden Häringen). Am Besten mit einem möglichst guten Glutbett kochen (-> Geht mit Grillkohle sehr gut!).

      Zum Geschirr: Mit dünnen Alutöpfen oder 0,3mm dicken Alu-'Pfannen' geht vieles deutlich weniger gut auf dem Feuer als mit Gußeisen (z.B. Dutch Oven) oder Stahl (z.B. Muurikka).

      Aber das wird dann schon eine andere Geschichte ...

      Gruß,
      Markus

      Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
      Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

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      • Homer
        Freak

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        • 12.01.2009
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        #23
        AW: Holzgaskocher aus einem Ofenrohr

        Zitat von ostseesegler Beitrag anzeigen
        Hat schon mal jemand zu backen versucht mit solchen Kochern? Meine Dinkelbrötchen vermisse ich unterwegs schon .

        Gruß Hans
        es gibt hier irgendwo einen ,,brot backen mit dem trangia"-thread - das klappt ganz gut
        420

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        • Schattenparker
          Erfahren
          • 26.02.2009
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          #24
          AW: Holzgaskocher aus einem Ofenrohr

          Verzeihung. Ich bin nicht auf Streit aus. Aber das Thema liegt mir schon seit langem quer und hier rollen sich mir endgültig die Fußnägel auf:

          Zitat von markrü Beitrag anzeigen
          Zitat von ostseesegler
          Gibt es denn irgendwelche Effizienzvorteile bei der räumlichen Trennung von Pyrolyse und Sauerstoffzufuhr und gar der vorgewärmten selbigen?
          Die Verbrennung ist im Idealfall z.B. vollständiger und ruhiger. Auf z.B. 500°C vorgewärmte Luft entzieht dem Verbrennungsvorgang weniger Energie als z.B. -376°C kalte Luft.
          Das ist einfach - nochmal Verzeihung - grober Unfug.

          1. beruht das Holzvergaserprinzip auf UNvollständiger Verbrennung. Dem Brennstoff Holz wird zuwenig Luft für eine vollständige Verbrennung zugeführt, nur so kann das brennbare Holzgas entstehen und in einer anderen Zone verbrannt werden. Kann mir jemand erklären, wie das Funktionsprinzip der UNvollständigen Verbrennung zu einer vollständigeren Verbrennung als im Normalfall führen soll?

          2. Ob die Luft kalt hinzutritt und direkt in der Verbrennungszone erwärmt wird ODER ob sie von der - aus der Verbrennungszone abgeleiteten - Wärme vorher schon vorgewärmt wird, bleibt sich schlussendlich gleich. Die zur Vorwärmung benutzte Wärme stammt ja auch von der Verbrennung, der sie vorher entzogen wurde. Die Bilanz bleibt immer gleich, das gebieten die Gesetze der Thermodynamik. Anderenfalls müsste irgendwo Energie aus dem Nichts erzeugt werden, was die Energieprobleme der Menscheit lösen würde.

          Das Holzvergaserprinzip wird bei Öfen wie dem BushBuddy tatsächlich in winzigem Maßstab funktionieren. Meiner Einschätzung nach resultiert daraus aber eher ein Nachteil: Durch die Verlagerung der Verbrennunszone nach oben, zu den Sekundärluftöffnungen, verlängert sich die Flamme, was entweder eine höhere Anbringung es Topfes erfordert (=höhere Wärmeverluste bei auch nur geringstem Wind) oder eine verstärkte Rußbildung am Topf bewirkt.

          Davon abgesehen glaube ich durchaus, dass diese Öfen besser brennen können, als einfache Hobos. Das liegt an der Doppelwandkonstruktion. Die bewirkt einerseits einen verminderten Wärmeverlust durch Abstrahlung, andererseits wird die Wärme, welche sonst von der Wand des Hobos an die Umgebungsluft abgegeben wird, in die Verbrennung zurückgeführt. Eine geschlossene Luftschicht als Wärmedämmung hätte in etwa dieselbe Wirkung. Der Verbrennung wird in der Bilanz weniger Wärme entzogen, als in einem einwandigen Hobo, das ist der ganze Trick.

          Noch ein Gedanke dazu:
          Das Einzige, was die Pyrolyse des Brennstoffes bewirkt, ist die Verbrennungswärme. Je dichter die gesamte Verbrennungszone am Brennstoff, desto vollständiger und schneller die Pyrolyse und desto geringer die Wirkung von Störeinflüssen, wie etwa feuchtes Holz. Daher das etwas divenhafte Verhalten der Holzvergaser-Hobos bei nicht optimalen Bedingungen. Ein Teil der Verbrennung wird in eine vom Brennstoff entfernte Zone verlagert und trägt nur noch sehr wenig zur Pyrolyse bei.

          Ich überlege ja auch schon länger, mir nach dem IKEA-Hobo auch mal so einen doppelwandigen Brenner zu bauen. Der bekäme dann die "Sekundärluft"öffnungen aber sehr weit unten, so dass die "Sekundärluft" noch in die primäre Verbrennungszone zutreten würde.
          Grüße vom Weichei

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          • markrü
            Alter Hase
            • 22.10.2007
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            #25
            AW: Holzgaskocher aus einem Ofenrohr

            Zitat von Schattenparker Beitrag anzeigen
            (...) 1. beruht das Holzvergaserprinzip auf UNvollständiger Verbrennung. Dem Brennstoff Holz wird zuwenig Luft für eine vollständige Verbrennung zugeführt, nur so kann das brennbare Holzgas entstehen und in einer anderen Zone verbrannt werden. Kann mir jemand erklären, wie das Funktionsprinzip der UNvollständigen Verbrennung zu einer vollständigeren Verbrennung als im Normalfall führen soll?
            (...)
            Auch auf die Gefahr, mich zu wiederholen (siehe Post#7): In einer sauerstoffARMEN Zone wird bei einem idealen Holzvergaserofen das Holz vergast. In einer nachfolgenden sauerstoffREICHEN Zone wird das Holzgas (vollständiger, weil idealerweise mit SauerstoffÜBERSCHUSS und vorgewärmt) verbrannt.


            Zitat von Schattenparker Beitrag anzeigen
            (...) 2. Ob die Luft kalt hinzutritt und direkt in der Verbrennungszone erwärmt wird ODER ob sie von der - aus der Verbrennungszone abgeleiteten - Wärme vorher schon vorgewärmt wird, bleibt sich schlussendlich gleich. Die zur Vorwärmung benutzte Wärme stammt ja auch von der Verbrennung, der sie vorher entzogen wurde. Die Bilanz bleibt immer gleich, das gebieten die Gesetze der Thermodynamik. Anderenfalls müsste irgendwo Energie aus dem Nichts erzeugt werden, was die Energieprobleme der Menscheit lösen würde.(...)
            Zur Vorwärmung wird diejenige Wärme verwendet, die ansonsten 'nutzlos' seitlich abgestrahlt werden würde... Ob das im Bushbuddy-Maßstab eine praktische Rolle spielt oder eher die Isolation durch die Doppelwand, sei dahingestellt.


            Zitat von Schattenparker Beitrag anzeigen
            (...) Ich überlege ja auch schon länger, mir nach dem IKEA-Hobo auch mal so einen doppelwandigen Brenner zu bauen. Der bekäme dann die "Sekundärluft"öffnungen aber sehr weit unten, so dass die "Sekundärluft" noch in die primäre Verbrennungszone zutreten würde.(...)
            Das dürfte relativ schwierig sein, da die aktive Zuführung - wenn nicht durch einen Ventilator (z.B. http://www.woodgas-stove.com/) - eigentlich nur durch Konvektion erfolgen kann. Und die geht von unten nach oben. Wenn man die Luft dann der primären Verbrennung zuführt, ist es per Definition wieder Primärluft (glaube ich)...
            Lass Dich trotzdem nicht abhalten: Hobobasteln ist super!


            Es geht mir überhaupt nicht darum, das Holzvergaserofenprinzip zu verteidigen oder dessen Nachteile schönzureden! Ich wollte lediglich der sehr gewagten Aussage, der Unterschied zwischen diesem und dem Hoboofenprinzip läge ausschließlich im 'sozio-kulturell-sprachlichen' Bereich, deutlich widersprechen.

            Ich glaube, dazu ist jetzt aber auch erstmal alles gesagt...

            Gruß,
            Markus
            Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
            Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

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