Hundeabwehr konkret

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  • uli.g.
    Freak
    Liebt das Forum
    • 16.02.2009
    • 13261
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    • Meine Reisen

    AW: Hundeabwehr konkret

    meine Tochter belehrte mich einmal - ich meine, sie war vier oder fünf - mit dem Hinweis, der Hund auf der anderen Seite der Strasse sei ein "TschüsTschüs"

    aber btt.: Chows sind mir auch recht unheimlich; irgendwie merkt man überhaupt nicht, bevor sie vom standby-Modus in den Angriffsmodus wechseln; ganz übel; bei uns am Berg ist eine alte Dame mit Chow an einer Flexi unterwegs und hat ihn gaar nicht im Griff; mit Leonhard mache ich da jeweils eine möglichst großen Bogen, wenn ich sie sehe; dieses duo infernal ist mir hoch suspekt...
    "... „After twenty years he still grieves“ Jerry Jeff Walkers +23.10.2020"

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    • HUIHUI
      Fuchs
      • 07.08.2009
      • 2140
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      • Meine Reisen

      AW: Hundeabwehr konkret

      Zitat von Hawe Beitrag anzeigen
      OK - und jetzt nochmal zurück zur Ausgangsfrage... habe nicht alle Beiträge dieses schon teils sehr OT gewordenen Fadens durchgelesen, daher sorry wenn ich DIE gesuchte Lösung der Fragestellung noch nicht gesehen habe.
      Gruß Hawe

      Es ist doch sicher irgendwo schon geschrieben worden: Nimm halt für den BERECHTIGTEN Notstand im Zielland erlaubtes Tierabwehrspray mit.
      Das ist in allen wirklichen Gefahrenlagen mit Hunden die zuverlässigste Methode und sollte immer den sicheren "Rückzug" ermöglichen.

      Wer sachfremde Probleme mit Hunden hat sollte sich entsprechend Hilfe suchen. Ich hatte so einen Fall auch schon, ich stand mit meinem Hund in den Alpen an einer Weggabelung an einem Bach, der Hund hat getrunken und im Moos gesuhlt, da höre ich hinter mir einen dieser Angstschreie wo es einem Eiskalt den Rücken runter läuft. Hund und ich stehen aufmerksam in Richtung des Geschreis auf, und was ist, da steht eine Frau kreidebleich und sagt "Ihr Hund ist nicht angeleint".
      Solche Fälle scheint es wohl häufiger zu geben, da hilf keine Lektüre über Hundeverhalten oder ein Tierabwehrspray sondern nur die professionelle Hilfe.
      Ich bin ziemlich einfach. Ich trinke guten Wein, das ist konzentrierter Sonnenschein.

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      • lina
        Freak

        Vorstand
        Liebt das Forum
        • 12.07.2008
        • 42920
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Hundeabwehr konkret

        Zitat von HUIHUI Beitrag anzeigen
        Ich hatte so einen Fall auch schon, ich stand mit meinem Hund in den Alpen an einer Weggabelung an einem Bach, der Hund hat getrunken und im Moos gesuhlt, da höre ich hinter mir einen dieser Angstschreie wo es einem Eiskalt den Rücken runter läuft. Hund und ich stehen aufmerksam in Richtung des Geschreis auf, und was ist, da steht eine Frau kreidebleich und sagt "Ihr Hund ist nicht angeleint".
        Welcher Monat?

        (bezieht sich auf Dich und Deinen Hund )



        SCNR

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        • Chouchen
          Freak

          Liebt das Forum
          • 07.04.2008
          • 20009
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Hundeabwehr konkret

          1. Alpen
          2. Es ging um Phobiker
          "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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          • khyal
            Lebt im Forum
            • 02.05.2007
            • 8195
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Hundeabwehr konkret

            Zitat von HUIHUI Beitrag anzeigen
            Es ist doch sicher irgendwo schon geschrieben worden: Nimm halt für den BERECHTIGTEN Notstand im Zielland erlaubtes Tierabwehrspray mit

            ....

            Ich hatte so einen Fall auch schon, ich stand mit meinem Hund in den Alpen an einer Weggabelung an einem Bach
            ...da steht eine Frau kreidebleich und sagt "Ihr Hund ist nicht angeleint".
            Solche Fälle scheint es wohl häufiger zu geben, da hilf keine Lektüre über Hundeverhalten oder ein Tierabwehrspray sondern nur die professionelle Hilfe.
            Hmm, mit den Sprays ist das so eine Sache, mal davon abgesehen, dass der meiste Spraykram nicht besonders viel bringt, da zu geringe Reichweite bzw bei Gegenwind bekommt man es selber ab, ist es meist verboten, sie im Flieger mitzubringen und es gibt auch so einige Ziellaender, wo der Kram verboten ist, um massive Aerger zu vermeiden, sollte man sich da vorher gezielt informieren.


            War das evtl in einem Naturschutzgebiet oder einem anderen Gebiet, wo evtl Hunde nach Gemeindeverordnung angeleint werden muessen (gerade in A und D gibt es da ja auch im Alpengebiet haeufiger derartige Bestimmungen), dass es fuer sie etwas ueberraschend war, einem nicht angeleinten Hund zu begegnen ?

            Da ist das, was ich meinte, dass es manchmal fuer Hundefreunde schwer nachvollziehbar ist, dass es Leute gibt, die eben Angst vor Hunden haben (vor irgendwas muss man Angst haben, die muss ja auch irgendwo hin) und wenn sie dann an einer Weggabelung an einem nicht angeleinten Hund vorbei muessen, das fuer sie echt schwierig bis unmoeglich ist.

            Da kann man dann natuerlich auch, statt darueber nachzudenken, ob die Frau evtl in dem Bereich professionelle Hilfe braucht, mal kurz seinem Hund ins Halsband greifen und sagen "sorry, ich halten ihn ganz kurz fest, bis sie vorbei sind"...aber das hast Du ja wahrscheinlich gemacht, nur eben nicht extra geschrieben, oder ?

            Wo ich Dir natuerlich zustimme, ist, wenn man vor etwas derartig Angst hat...
            (irgendwo muss sich die Angst inkanieren, ist bei jedem so und 99% der Angst ist objektiv gesehen irreal, wenn nicht gerade, wie jetzt in Aegypten, der Fuss im Maul vom Haifisch ist)
            ...dass es die eigene Lebensqualitaet und/oder Handlungsspielraum stark einschraenkt, ist eine gute Moeglichkeit mit Unterstuetzung durch fachkundige Dritte daran zu arbeiten, da kann man echt viel dran "drehen".
            www.terranonna.de

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            • uli.g.
              Freak
              Liebt das Forum
              • 16.02.2009
              • 13261
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Hundeabwehr konkret

              Zitat von khyal Beitrag anzeigen
              Hmm, mit den Sprays ist das so eine Sache.......

              Stimmt!: da kopiere ich doch gerne mal meine finale Hundeangriffspfeffersprayantwort ´rein, die ich vor Jahren mal in einem Läuferforum als Antwort für einen hundeängstlichen Läufer verfasst hatte:



              "Und hier nun meine finale Hundeangriffspfeffersprayantwort:

              Also ich sag´s mal so:
              1. Hunde finden Menschen erstmal ganz klasse; haben sie in den letzten 15 tausend Jahren gelernt; nur gab´s die letzten 14900 noch keine Jogger; wenn da jemand gerannt ist, war´s entweder der eigene Rudelführer – dann rannte der Hund – weil das sein Job war – mit – oder es war einer, der Grund hatte abzuhauen; dann galt es dem hinterherzu – und ihn zu verjagen.
              2. Weil Hunde Menschen schon so lange klasse finden, sind die allermeisten grundsätzlich friedfertig und schnappen eher aus Angst oder Übermut denn aus echter Aggression.
              3. Hunde - gerade die großen – sind evolutionsmäßig Beutegreifer, d.h. aus vollem Lauf heraus einen sicheren Biss zu setzen, der die Beute dann auch möglichst effektiv zur Strecke bringt – und weil das zum Überleben so wichtig ist, ist der ganze Hundekörper in dem Moment ein einziger Adrenalinschub, der keinerlei Schmerzempfinden zulässt.
              4. Hunde unterscheiden die Welt in „interessiert mich“ und „interessiert mich nicht“; interessant für Hunde sind – wiederum evolutionsbedingt: potentielle Spielpartner, potentielle Sexualpartner, Feinde und Beute. Ich nehme jetzt mal an, dass Du keinen allzu großen Wert darauf legst, zu einer der genannten Kategorien zu gehören…..
              5. Wenn ein Hund sich für etwas interessiert, braucht es entweder einen Reiz, der noch interessanter ist oder das Interesse muss wieder zum Einschlafen gebracht werden.
              6. Was passiert nun, wenn ein Hund einen Läufer sieht? Wenn Du Glück hast findet er Dich langweilig; falls nicht, fängt er an, Dich in eine der 4 o.b. Kategorien einzuordnen und je schneller Du rennst, desto spannender wirst Du – v.a. wenn Du wegrennst, bist Du GANZ EINDEUTIG BEUTE! Also hinterher.
              Bleibst Du stehen, bist Du entweder Feind, Spiel- oder Sexualpartner; - ach so, eines noch: Hunde reagieren SEHR SENSIBEL auf Körpersprache! So, nun zu Pfferspray: - innerhalb von Sekundenbruchteilen gibst Du für den Hund drei ganz klare Signale: Stehenbleiben = Aggression? – Hund fixieren – Aggression!! – Hand mit Gegenstand gegen den Hund richten – Aggression!!!!!!!
              So, und wenn Du nun wirklich einen aggressiven Hund als Gegenüber hast, hast Du wegen 3. ein ganz, ganz ernsthaftes Problem!!!

              Also: wenn´s Deinem Ego guttut und Du damit sicherer auftrittst, nimm das Spray mit, aber lass es um Himmels willen stecken und mach Dich langweilig! Also Tempo raus, wegschauen und langsam Deiner Wege gehen – also nicht weg laufen! – und wenn er dann doch an Dir hochspringt, Arme unten lassen und mit den Knien in´s Gekröse – das bringt einen Hund zwar nicht zur Strecke, verunsichert ihn aber, weil er diesen Reiz nicht zuordnen kann.
              So und das war jetzt das letzte Mal, dass ich mich zum Thema Hund geäußert habe - sonst dürft ihr mich:"


              "... „After twenty years he still grieves“ Jerry Jeff Walkers +23.10.2020"

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              • HUIHUI
                Fuchs
                • 07.08.2009
                • 2140
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: Hundeabwehr konkret

                Ein anständiges Spray, nicht das billigste vom Nato-Kramladen an der Ecke, vergrämt den Hund wirksam.

                Ich habe keinerlei Angst vor Hunden, ein anständiges Pfefferspray (Strahl!) ist jedoch ein wirksamer Schutz gegen jeden angreifenden Hund und schadet weder dem Hund noch dem angegriffenen. Ich führe, wenn ich mit Hund unterwegs bin (und meiner ist ein Schaf), immer ein Spray mit, sogar dann wenn ich eine Feuerwaffe im Revier führe.

                Auf MTB oder beim Joggen wirst du immer ein paar "Experten" mit Hunderassen erleben wo der Hund gerne mal nachsteigt, das hatte ich auch schon ein paar mal. Angst sollte nicht gezeigt werden wenn der Hund ankommt, aber bestimmt den Hund anzuschauen schadet nicht, wenn der Hund dann weiter angreift wird er auch zupacken. Dafür gibt es das Spray, nicht um verdachtsweise Hunde anzusprühen.

                Wenn du denkst deine Methode ist im Notstand besser als OC Spray, OK, in der Praxis relativiert sich das nach dem ersten Experten mit 50kg+ Hund der denkt Mountainbiker/Jogger=Beute.
                Ich bin ziemlich einfach. Ich trinke guten Wein, das ist konzentrierter Sonnenschein.

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                • khyal
                  Lebt im Forum
                  • 02.05.2007
                  • 8195
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Hundeabwehr konkret

                  Zitat von uli.g. Beitrag anzeigen
                  ...Also ich sag´s mal so:
                  1. Hunde finden Menschen erstmal ganz klasse;
                  ...
                  Einfach nur klasse, viel Spass gehabt beim Lesen und viel Wahres dran...

                  www.terranonna.de

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                  • lotrecht
                    Anfänger im Forum
                    • 18.03.2015
                    • 27
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Hundeabwehr konkret

                    Mal angenommen, Plan A, nämlich defensives Verhalten, funktioniert nicht, Pfefferspray hat man nicht dabei/wirkt nicht wie gewünscht und der Hund -und ich meine einen Hund und keinen Kläffer- greift an.
                    Kommt Plan B als letzte anwendbare Maßnahme: Sich gewaltsam verteidigen.
                    Die Frage ist nur wie?
                    Haben Hunde bestimmte KO Punkte, wo sie besonders empfindlich sind? Und wo sind diese? Schnauze und Augen wurden genannt, gibts noch weitere?

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                    • casper

                      Alter Hase
                      • 17.09.2006
                      • 4940
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Hundeabwehr konkret

                      Zitat von lotrecht Beitrag anzeigen
                      Haben Hunde bestimmte KO Punkte, wo sie besonders empfindlich sind? Und wo sind diese? Schnauze und Augen wurden genannt, gibts noch weitere?
                      Die Nase bei Hunden ist sehr empfindlich.
                      Ein kräftiger Schlag darauf dürfte bei den meisten ausreichen.
                      Aber Vorsicht:
                      Der ein oder andere Hund ist verdammt schnell.
                      Mein ehemaliger Chef hat dies bei einer Übung leidvoll an der eigenen Hand erfahren "dürfen"

                      Falls es mal "zu spät" sein sollte und der Arm im Fang hängt, bitte nicht ziehen und zergeln!
                      Dann geht der Fang des Hundes weiter zu und er kontert nach hinten weg.
                      Nachgeben, dem Hund folgen und hoffen, dass der oder die Besitzer(in) schnellstens zu Hilfe kommt.

                      Edit:
                      Fällt mir noch ein....
                      Für den Fall, dass ein Hund erkennbar durchstartet zum Angriff:
                      Wenn noch Zeit bleibt und eine Jacke griffbereit ist, diese um den Arm wickeln.
                      Diesen so "geschützten" Arm anbieten und hoffen, dass der Hund dies "annimmt".
                      Eine dicke Jacke ist natürlich besser, als ne Federleichte.
                      Die Jacke dann nicht gleich "herschenken".
                      Mitgehen und versuchen, langsam den Arm daraus zu befreien.
                      Wenn das gelungen ist, hoffen, dass der Hund mit der "Beute" zufrieden ist.
                      Zuletzt geändert von casper; 24.03.2015, 21:03.

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                      • HUIHUI
                        Fuchs
                        • 07.08.2009
                        • 2140
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Hundeabwehr konkret

                        Zitat von lotrecht Beitrag anzeigen
                        Mal angenommen, Plan A, nämlich defensives Verhalten, funktioniert nicht, Pfefferspray hat man nicht dabei/wirkt nicht wie gewünscht und der Hund -und ich meine einen Hund und keinen Kläffer- greift an.
                        Kommt Plan B als letzte anwendbare Maßnahme: Sich gewaltsam verteidigen.
                        Die Frage ist nur wie?
                        Haben Hunde bestimmte KO Punkte, wo sie besonders empfindlich sind? Und wo sind diese? Schnauze und Augen wurden genannt, gibts noch weitere?

                        Ich möchte klarstellen das für mich Pfefferspray nur bei einem konkreten Angriff, alsob "Plan B" , einzusetzen ist. Nur weil jemand denkt ein Hund KÖNNTE ihn angreifen weil er droht darf noch kein Pfefferspray genutzt werden. Pfefferspray ist eine gewaltsame Verteidigung.
                        Dein Posting liest sich so als wäre Pfefferspray einzusetzen VOR einem tatsächlichen Angriff. Wer das macht gehört angezeigt.
                        Ich bin ziemlich einfach. Ich trinke guten Wein, das ist konzentrierter Sonnenschein.

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                        • lotrecht
                          Anfänger im Forum
                          • 18.03.2015
                          • 27
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Hundeabwehr konkret

                          Ja schon klar!
                          Wenn ich sehe der Hund springt auf mich zu (greift definitiv an) oder beißt dann darf ich in dem Moment das Spray einsetzen. Aber nehmen wir einfach an, das Pfefferspray gerade nicht zur Verfügung steht. Lasst doch die Haarspalterei. Es ging mir nicht um das Spray, sondern wie ich den Hund mit Händen und Füßen K.O. bekommen kann.

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                          • Chouchen
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 07.04.2008
                            • 20009
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: Hundeabwehr konkret

                            Wie man einen Hund "k.o." bekommt, würde ich, selbst wenn ich ein Patentrezept hätte, niemals nicht im Internet verbreiten. Das wäre ähnlich sinnvoll wie "Jemand in der U-Bahn greift mich mit dem Messer an. Wie wehre ich mich?" So etwas muss man gezeigt bekommen und üben (es gibt nicht umsonst spezielle Trainings in dem Bereich selbst für erfahrene Hundetrainer oder TH-Mitarbeiter). Ein paar markige Sätze in Foren sind da völlig fehl am Platze, bringen nichts und ausserdem entgleist über so etwas eine Diskussion dann auch immer schnell.
                            Wenn ein Hund es wirklich ernst meinen sollte, dann kann man als Untrainierter meiner Meinung ohnehin nicht viel tun (zumindest ab einer gewissen Größe des Hundes.) Aber ich bin in ein paar Lebensjahrzehnten noch NIE einem Hund "in freier Wildbahn" begegnet, der es wirklich ernst meinte!

                            Ich bin bisher einmal von einem Hund gebissen worden. Ich habe als Kind einen Hund beim Fressen genervt: Typisches Abwehrschnappen des Hundes rein in meine Hand, selbst schuld, was gelernt für's Leben und noch viel Schimpfe von den Eltern oben drauf bekommen. (Heute würde wahrscheinlich sofort das Ordnungsamt anrücken und die Einschläferung des Hundes würde von XY % der Eltern gefordert...)
                            Hin und wieder kläfft mich ein Hund an. Selbst als ich noch selber keine Hunde hatte, die Viecher auch eigentlich im Vergleich zu Katzen ziemlich dämlich fand und dementsprechend auch die Körpersprache nicht so deuten konnte, wusste ich, wie ich mich dann zu verhalten habe: stehenbleiben, bzw. sich langsam trollen, Hund nicht anstarren usw.
                            Inzwischen weiss ich mehr, kann den Hund besser einschätzen, mache dann auch schon mal ein lautes "Buh!" oder "Schnauze!" in Richtung des Hundes, starre ihn bewusst nieder oder gehe auch mal aufgeplustert auf ihn zu. Aber nur wenn's "passt", längst nicht in allen Fällen. (Ausserdem habe ich ja inzwischen einen Hund, der dann auch zurückpöpelt, da hat man dann anderes zu tun…)
                            Aber wie häufig kommt so etwas wirklich vor? Selten. Auch als ich früher und selber noch hundelos viel Joggen war, hatte ich keinen Stress mit Hunden, als Radfahrer auch nicht. Vermutlich weil ich grundsätzlich nicht auf "Full Speed" bei potentiell schreckhaften Lebewesen, die sich unvorhergesehen bewegen können, bestehe: Ich nehme Tempo raus, wenn ich an Kindern vorbei komme, bei Senioren, schwatzenden Ausflugsgruppen, als Radfahrer bei Joggern mit Stöpseln in den Ohren, bei Hunden, bei Katzen am Wegesrand, bei Pferden sowieso usw. (Bei Pferden sieht so ziemlich jeder ein, dass man da etwas langsamer machen sollte. Bei Hunden wird erwartet, dass sie gefälligst stoisch zu sein haben, selbst wenn auf einem schmalem, kurvigen Waldweg ein MTB-Fahrer ohne Vorwarnung an ihnen vorbei rast. Gibt der Hund dann eine Lebensäußerung von sich, dann ist natürlich der Hund eine unerzogene Töle und der Besitzer unfähig…)
                            Am Rande: Ich habe das große Glück, zwei Hunde zu haben, die sich nicht für Jogger und Radfahrer interessieren. Die Kleine bellte am Anfang zwar ratternde Skateboards und Cityscooter an, das haben wir jetzt aber im Griff. An ihrer Gemütsruhe, wenn neben ihr an der Ampel Zweitakter hochdrehen, arbeiten wir aber noch. Ein Motorradtreffen mit vielen Einzylindern war auch eine ziemliche Prüfung für sie. Aber leben ist lernen.
                            Auch das ist ein Grund, weshalb ich hier keine ultimativen Knock-Out-Tipps geben würde: Ein Hund der bellt und der sich der Geräuschquelle oder der plötzlichen Bewegung sondierend zuwendet, ist oft nur ein Hund, der erschrocken ist und sich eigentlich absolut verständlich verhält, so wie ich es als Mensch auch tue. Ich hätte Angst, dass irgendwelche Gestalten in Fehleinschätzung der Situation auf die Idee kämen zu versuchen den Hund k.o. zu setzen. So kommen dann so Meldungen zu Stande, die man immer wieder liest, wie "Jogger tritt Welpe tot" (erst Anfang des Monats mal wieder).
                            Natürlich soll man mit dem Hund arbeiten, wenn er Stress bei solchen Situationen macht, aber letzten Endes ist es ein Lebewesen und keine Maschine. Ich wünsche mir da mehr Verständnis von beiden Seiten: Sowohl von Hundebesitzern, die ihren Hund doch dann mal bitte an die Leine nehmen sollen und nicht jeden, der darum bittet, als Hundehasser abqualifizieren (und da gibt es selbstverständlich noch so viele andere Dinge, die mir bei den "Kollegen" auf den Sack gehen). Der eigene Hund beisst ja auch nicht, der "knappst"...
                            Und Nicht-Hundebesizer sollten realisieren, dass Hunden in unserer Gesellschaft zunehmend Dinge abverlangt werden, die absolut an den Bedürfnissen des Tieres vorbei gehen und tierschutzrelevant sind. Einen Hund hat man nicht zu sehen, er darf keine Lautäußerung machen, er hat neben dem Knöchel seines Besitzers zu kleben, er muss sich von Kindern alles gefallen lassen, er darf nicht irritiert sein von nächtlichen Gestalten und Betrunkenen, muss sich vor dem Supermarkt selbstverständlich von Wildfremden antatschen lassen, sollte sich nicht von hysterisch kreischenden und wegrennenden Kindern irritieren lassen, darf keinen eigenen Platz beanspruchen (auch wenn er bspw. für teuer Geld im Zug mitfährt), sondern hat sich auf Streichholzschachtelgröße zwischen den Füßen des Besitzers zusammenzufalten, Schnüffeln geht gar nicht, ist ja unhygienisch, Verdauen sollte er auch nicht, am besten sollte er gar nciht auf die Straße, es könnte im Umkreis von 10 km ja ein Allergiker oder Phobiker anwesend sein und überhaupt ist ja jeder Hund ein Kampfhund, wartet nur darauf Wanderer zu ermorden und die Weltherrschaft an sich zu reißen.
                            (Jaja, ich weiss, es gibt auch Leute, die für ihre unerzogene Töle alle Rechte der Welt einfordern, jegliche Unerzogenheit ignorieren und Gegenwind mit "Hundehasser!" quittieren. Das ist genauso scheiße.)
                            Ein bisschen mehr Gelassenheit und Empathie würde ich mir auf allen Seiten wünschen und eine etwas realistischere Einschätzung der tatsächlichen Gefahr, die von Hunden ausgeht. Die wird IMO nämlich von vielen gnadenlos überschätzt.
                            "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                            • khyal
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                              • 02.05.2007
                              • 8195
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                              AW: Hundeabwehr konkret

                              Klasse, sehr schoen aufbereitet

                              Am Besten gefaellt mir der Abschnitt
                              Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
                              ...und überhaupt ist ja jeder Hund ein Kampfhund, wartet nur darauf Wanderer zu ermorden und die Weltherrschaft an sich zu reißen.
                              (Jaja, ich weiss, es gibt auch Leute, die für ihre unerzogene Töle alle Rechte der Welt einfordern, jegliche Unerzogenheit ignorieren und Gegenwind mit "Hundehasser!" quittieren. Das ist genauso scheiße...
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                              • Vegareve
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                                • 19.08.2009
                                • 14389
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                                AW: Hundeabwehr konkret

                                Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
                                Und Nicht-Hundebesizer sollten realisieren, dass Hunden in unserer Gesellschaft zunehmend Dinge abverlangt werden, die absolut an den Bedürfnissen des Tieres vorbei gehen und tierschutzrelevant sind. Einen Hund hat man nicht zu sehen, er darf keine Lautäußerung machen, er hat neben dem Knöchel seines Besitzers zu kleben, er muss sich von Kindern alles gefallen lassen, er darf nicht irritiert sein von nächtlichen Gestalten und Betrunkenen, muss sich vor dem Supermarkt selbstverständlich von Wildfremden antatschen lassen, sollte sich nicht von hysterisch kreischenden und wegrennenden Kindern irritieren lassen, darf keinen eigenen Platz beanspruchen (auch wenn er bspw. für teuer Geld im Zug mitfährt), sondern hat sich auf Streichholzschachtelgröße zwischen den Füßen des Besitzers zusammenzufalten, Schnüffeln geht gar nicht, ist ja unhygienisch, Verdauen sollte er auch nicht, am besten sollte er gar nciht auf die Straße, es könnte im Umkreis von 10 km ja ein Allergiker oder Phobiker anwesend sein und überhaupt ist ja jeder Hund ein Kampfhund, wartet nur darauf Wanderer zu ermorden und die Weltherrschaft an sich zu reißen.
                                (Jaja, ich weiss, es gibt auch Leute, die für ihre unerzogene Töle alle Rechte der Welt einfordern, jegliche Unerzogenheit ignorieren und Gegenwind mit "Hundehasser!" quittieren. Das ist genauso scheiße.)
                                Ein bisschen mehr Gelassenheit und Empathie würde ich mir auf allen Seiten wünschen und eine etwas realistischere Einschätzung der tatsächlichen Gefahr, die von Hunden ausgeht. Die wird IMO nämlich von vielen gnadenlos überschätzt.
                                "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                                • Abt
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                                  • 26.04.2010
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                                  AW: Hundeabwehr konkret

                                  Ich bin schon einmal von einem Hund gebissen worden.
                                  Hatte den mit beiden Händen an den Ohrenansatz gepackt und wie einen Teddibären hin und her geknuddelt.
                                  Scheinbar wollte er das aber nicht. Er hat einfach schnapp gemacht und mir in die Unterlippe zwei Löcher gestanzt. Mein Intresse war erloschen

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                                  • Torres
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                                    • 16.08.2008
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                                    AW: Hundeabwehr konkret

                                    Einen Hund hat man nicht zu sehen, er darf keine Lautäußerung machen, er hat neben dem Knöchel seines Besitzers zu kleben, er muss sich von Kindern alles gefallen lassen, er darf nicht irritiert sein von nächtlichen Gestalten und Betrunkenen, muss sich vor dem Supermarkt selbstverständlich von Wildfremden antatschen lassen, sollte sich nicht von hysterisch kreischenden und wegrennenden Kindern irritieren lassen, darf keinen eigenen Platz beanspruchen (auch wenn er bspw. für teuer Geld im Zug mitfährt), sondern hat sich auf Streichholzschachtelgröße zwischen den Füßen des Besitzers zusammenzufalten
                                    Es gibt hier in meinem großstädtischen Umfeld (dieser Stadtteil hier hat 9738 Einwohner pro qkm!, und da sind die Besucher/Gäste/Arbeitnehmer etc. nicht mitgezählt) eine Vielzahl Hunde, von denen man genau das verlangt, verlangen muss und verlangen kann, ohne dass man das Gefühl haben muss, dass sich der Hund misshandelt fühlt. Ich vermute einfach, dass es daran liegt, dass sich die Besitzer nicht nur Gedanken über die Erziehung machen (das machen andere ja auch), sondern teils den ganzen Tag von ihrem Hund begleiten lassen können, und/oder bei der Auswahl des Hundes bereits auf Stadttauglichkeit geachtet haben.

                                    Dem stehen Hunde gegenüber, die vom Wesen her bestimmte Anforderungen erfüllen können müssten, aber aus welchen Gründen auch immer, nicht erfüllen.
                                    Um es mal nicht nur bei Theorie zu belassen: Wir hatten damals einen verhaltensauffälligen Großhund, ein Bild von einem Tier, aber aus einer Zuchtreihe mit Verhaltensauffälligkeiten und dazu noch falsch erzogen. Der Hund gehörte schlichtweg nicht in die Stadt, leider zwangen uns die Umstände aber dazu. Der Hund wurde an die Leine genommen, wenn Kinder/Spaziergänger/ältere Leute in der Nähe waren. Der Hund wurde an die Leine genommen, wenn wir in der Nähe von Radwegen waren (Radfahrer hätte er gerne vom Rad geholt, und zwar von vorne...). Wenn man doch mal einen Moment nicht aufgepasst hatte, hat man sich entschuldigt und gefragt, ob man es wieder gut machen kann. Ja, ich bin auch ab und zu angemacht worden, zu Recht! Ich hatte die Verantwortung, niemand sonst. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mit unserem Kalb Zug zu fahren oder in die Nähe eines Supermarktes zu gehen. Um mich nicht falsch zu verstehen: Der tat wirklich nichts (außer Radfahrer vom Rad zu holen ). Eigentlich hätte man nur wie ein Pinscher kläffen müssen, dann wäre der zitternd abgedreht . Aber wie soll ein Fremder das wissen, wenn ein 69 cm großer, 40 kg schwerer Hund sabbernd auf einen zustürzt.

                                    Man sieht sich aus meiner Sicht heute mit zwei Arten von Hunden konfrontiert: Denen, die locker und ausgeglichen sind, also das, was man "gut erzogen" nennt und nun gerade mal ihre lustigen fünf Minuten haben, aber das ansonsten völlig im Griff haben/der Besitzer sie völlig im Griff hat. Das sind sicherlich die Hunde, die Chouchen meint und bei denen man mit Gelassenheit und Toleranz alle Beteiligten glücklich machen kann. Die meisten Hunde, denen ich auf Tour begegne, gehören in die Kategorie.

                                    Dann gibt es aber auch Hunde, denen jeder Grenzrahmen fehlt, die komplett verwirrt und verhaltensunsicher sind. Ich habe da einen mir gut bekannten Rottweiler vor Augen, der von der Besitzerin als Kleinkindersatz gehalten wurde, Pralinensnacks inklusive. Der Hund war, als er groß war, lebensgefährlich und wurde später nur noch im Haus gehalten (und weiter geknutscht ), weil ihnen der Hund von der Dorfgemeinschaft sonst entzogen worden wäre.

                                    Sich jetzt Gedanken zu machen, derartige Hunde komplett außer Gefecht zu setzen, ist übertrieben, denn man muss ja erst einmal erkennen, einen solchen Hund vor sich zu haben. Und man hätte bei diesem Hund auch keine Chance gehabt - der war lautlos und viel zu schnell. Aber man muss sich auch klar machen, dass man bei solchen Hunden eben nicht auf Standardrezepte zurückgreifen kann, sondern nur hoffen kann, nicht ins Visier des Hundes zu geraten. Denn dieser Hund war kein Einzelfall. Insofern bin ich über die Tipps hier sehr dankbar, denn vieles, was ich bisher aus dem Instinkt heraus gemacht habe, ist mir jetzt als Verhaltensoption deutlich geworden.
                                    Zuletzt geändert von Torres; 25.03.2015, 12:45.
                                    Oha.
                                    (Norddeutsche Panikattacke)

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                                    • khyal
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                                      • 02.05.2007
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                                      AW: Hundeabwehr konkret

                                      Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                      ....Hatte den mit beiden Händen an den Ohrenansatz gepackt und wie einen Teddibären hin und her geknuddelt.
                                      Scheinbar wollte er das aber nicht. Er hat einfach schnapp gemacht...
                                      Und wie fuehlst Du Dich so, wenn Du mit beiden Händen an den Ohrenansatz gepackt und wie ein Teddibär hin und her geknuddelt wirst ?
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                                      • derMac
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                                        AW: Hundeabwehr konkret

                                        Hier mal etwas Statistik zum Thema Hundeunfälle. Nicht nur die Überschrift lesen. Für D find ich gerade nichts vergleichbares, allerdings ist es hier vermutlich recht ähnlich.

                                        Mac

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                                        • Abt
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                                          • 26.04.2010
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                                          AW: Hundeabwehr konkret

                                          Zitat von khyal Beitrag anzeigen
                                          Und wie fuehlst Du Dich so, wenn Du mit beiden Händen an den Ohrenansatz gepackt und wie ein Teddibär hin und her geknuddelt wirst ?
                                          Vermutlich würde ich es genauso machen wie der Hund, .....wenn ich gerad keinen Bock habe zum lachenIch hatte ja ich seinen Sicherheitsabstand unterschritten, was blieb ihm übrig? Also Ratsch, ohne Nachsetzen.
                                          Zwei Jahre hat der Hund mich immer noch angebellt, also noch erkannt.

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