Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

[ShortBrini]

Hallo

Wir beginnen gerade mit unseren Urlaubsplanungen für 2011. Nach einigen Filmbeiträgen und einigen Fotos sind wir auf den Baikalsee gestoßen und würden gerne, wenn die Zeit es zulässt, in diesem Jahr dorthin reisen. Was genau wir dort machen wollen (Trekking, Wandern) wissen wir noch nicht. Das hängt mit vielen Faktoren zusammen. Momentan würde uns einfach mal interessieren, an was wir so alles denken sollten.
Hier einige Infos:

Personen: 2
Erfahrung: Trekkintour nördl. Kungsleden (2009) (erste uns bisher einzige Trekkingtour)
Reisezeitraum: zwischen Ende Juli und Anfang Oktober
Russischkenntnisse: nein

Anreise
Wie gestaltet sich die Anreise am einfachsten/stressfreisten/günstigsten? Wir können erst recht kurzfristig buchen (da wir auf Klausurtermine warten müssen)
Unsere Idee war es bis Moskau zu fliegen, oder eine Nacht bleiben und dann weiter.
Die Anreise geschieht aus dem Ruhrgebiet. Gut erreichbare Flughafen wären Dortmund, Düsseldorf, Münster/Osnabrück, Köln/Bonn, Weeze, Amsterdam, Frankfurt

Sprachkenntnisse
Kommen wir ohne russische Sprachkenntnisse bis an unser Ziel und auch vor Ort etwas zurecht oder ist das völlig utopisch?

Klima
War schon mal jemand zwischen Juli und Oktober am Baikalsee und kann uns etwas zum Klima sagen? Ich habe etwas von 15-20 Grad Tagsüber und um die 0 Grad nachts gelesen. Kann mir das jemand bestätigen?

Trekking
Ich habe mich noch nicht besonders intensiv damit beschäftigt, bin aber mal auf den Great Baikal Trail gestoßen, dessen Bau 2003 begonnen hat, und der wohl mittlerweile 100km umfasst. Handelt es sich dabei um eine Runde? Falls nicht, weiß jemand wie das mit der Verbindung von Start- und Endpunkt aussieht?
Gibt es noch andere „fertige“ Trekkingstrecken am Baikalsee?
Wie sieht es mit Wasser dort aus? In wie weit muss man auf Wasserzubereitung vorbereitet sein (UV Pen, Tabletten, …)?

Visum
Wie genau verhält es sich mit dem Visum? Ich habe gelesen, dass man ein Visum nur bekommt, wenn man eine Einladung erhält, dass das Visum jeder bekommt, dass man angeben muss wann man wo sein will, dass man dies nicht angeben muss. Ich bin nun etwas verwirrt.
Als normale Antragsdauer wird eine Zeit von 4 Wochen angegeben. Ist diese Zeit realistisch oder brauchen die Ämter eher länger?

Sonstiges
So, hier bitte Hinweise von euch, was ich bei meinen Gedankengängen so vergessen habe.Oder was ihr an Tipps für diese Gegend habt.

[Testo]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

Einmal wegen Infos zu Visa

Ansonsten kann ich euch wenig helfen da ich dort unten noch nicht war.
Was die anreise betrifft kann ich euch alternativ zum Flug noch Zug ans Herz legen.
Berlin Moskau ca 140€ (nur hin), ob es nun ein Vorteil oder eher ein Nachteil ist 30h im Zug zu sein muss man selber entscheiden. Man trifft vieleicht (ganz bestimmt ) nette menschen mit dennen man etwas feiern kann

EDIT: In Russland muss man sich bei der Polizeistelle ?! Registrieren lassen.
Lese dir mal unter anderem diesen Reisebericht durch.

Da sind aber noch 2 andere gute Berichte aus Russland. Vieleicht findest du dort ja noch ein oder zwei antworten.

[Werner Hohn]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

baikalplan.de

[Jens2001]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

Visa für Russland,
es kommen prinzipiell zwei Varianten in Frage...

Touristenvisum, max. für 30 Tage, dafür brauchst du den Voucher eines Reiseunternehmens

Business-Visum bis 90 Tage dafür brauchst du eine Einladung, was für eine Einladung daas sein muss, richtet sich nach der Region in Russland

schau mal hier....

http://kamtschatka2006.flyfishingteam.org/visa.htm

Wenn ihr über Moskau oder St. Petersburg fiegt, ich würde immer Moskau und Aeroflot bevorzugen, müsst ihr den Flughafen wechseln, wenn ihr Euch damit vertraut macht, geht es auch ohne russische Sprachkentnisse!

lg Jens

[winnetoux]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

Hat nicht hier einer da mitgebaut?

Find den Text zwar nicht gerade gelungen, aber diese Helden waren da unterwegs und sind natürlich geflogen bzw. Raketa!

Transsib würde sich doch anbieten, aber Zug vielleicht erst ab Moskau.

Das hast du schon gefunden? Auch von baikalplan

[sibirier]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

Selbst war ich dort nicht...aber ich versuch' mal...
1.Ich denke,mit deutsch und evtl. englisch kommen Sie da volkommen aus,mittlerweile sind da so viele Touristen...
2.Demendsprechend gibt es auch genuegend fertige Trekkingtouren...
In paar Tagen suche was raus...

[weisseruebe]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

Am Baikal war ich bisher zwei Mal:
2000 an der Südspitze und auf Swatnoy Nos (Die Halbinsel an der Ostküste aus halber Höhe)
2007 auf Olchon

Immer auf eigene Faust und "trekkend" unterwegs. Eine tolle Gegend und viele Reisen wert. Der Baikal ist für russische Verhältnisse ziemlich gut erschlossen.

Anreise: Eine tolle Einstimmung ist die Anreise mit der Bahn von Moskau. Wenn Ihr die Zeit habt, würde ich Euch das sehr empfehlen. Man ist 4-5 Tage unterwegs, kommt wunderbar zur Ruhe und kann sich ein wenig an Russland gewöhnen. Tickets für die Transsib bekommt man entweder bei Reisebüros (teuer) oder direkt bei der Deutschen Bahn. Das ist etwas tricky, aber es funktioniert und ist sehr preiswert. Sollte das in Frage kommen kann ich da noch was zu schreiben.
2007 sind wir hin gefahren und zurück geflogen. Nahm sich preislich nicht viel, je etwas über 100 Euro.
Hinflug nach Moskau ist ja kein Problem, da fliegen ja etliche Linien.
Moskau-Irkutsk fliegt S7 und Aeroflot. S7 ist günstig, online buchbar und hat einige Büros in D, wo man die Tickets abholen kann. Aber das bekommt man alles über die üblichen Flugsuchmaschinen heraus.

Visum: Stressfrei ist eine Visa-Agentur. Die kümmern sich um die Einladung etc.
Man kommt mit einem Touristenvisum i.A. aus, auch wenn man unabhängig reist. Ein beliebtes Thema ist die Registrierung im Land. Ich hatte bisher keine Probleme - wir sind in der ersten Stadt in ein günstiges Hotel gegangen und haben durch die Übernachtung unser Stempelchen bekommen. Ob man das wirklich benötigt und was passiert, wenn man keine Registrierung hat - darüber liest man sehr verschiedene Geschichten. Von nix bis Strafe zahlen. Am einfachsten ist es wohl, in Moskau oder Irkutsk im Hotel zu übernachten und dabei gleich die Registrazia zu bekommen.
Generell scheint es mir aber im Lande relativ locker zu sein. Man kann sich eigentlich recht frei bewegen.
Die Bearbeitungszeit ist kein Problem. Es geht auch schneller. Davon hängt der Preis für das Visum ab. Je schneller desto aua
Ich würde mir einen Visa-Service in der Nähe suchen, das spart Kurierkosten für die Pässe. Du brauchst eine zugelassene Auslands-KV und Passbilder.

Klima:
Jau. Juni 2000: Sonne, Sonne, Sonne. Wochenlang, 20°, Traumwetter.
September 2007: Dritte Woche: 20°, Badewetter, VIerte Woche: Minusgrade, Sturm, Hagel.
Würde sagen: Ziemlich vergleichbar mit Lappland

Sprache:
Auf jeden Fall solltest Du das kyrillische Alphabet können. So kann man Fahrpläne, Schilder usw. lesen. Das ist recht schnell gelernt. Unsere VHS hatte damals einen 14-Tage-Crashkurs für Russisch, das war optimal. Ein paar Brocken Russisch sind auch sehr hilfreich und öffnen einem manche Tür. Generell kann aber ausserhalb von Moskau-Zentrum fast niemand Fremdsprachen. Eher Deutsch als Englisch bei älteren Leuten, bei jüngeren auch Englisch. Aber hinter Fahrkartenschaltern, Buslenkrädern und klassischen Hotel-Schaltern findet man eigentlich niemanden, der Englisch oder Deutsch kann.
Ich helfe mir dann mit Zettel und Stift und schreibe die Eckdaten auf, da kann am wenigsten passieren.
Aber es ist immer schade, dass man so recht wenig in Kontakt mit den Menschen kommt. Die sind häufig sehr interessiert und offen und ab einem bestimmten Punkt kommt man mit Händen und Füßen kaum noch weiter.

Trekking:
Den GBT kenne ich leider noch nicht. Meine bisherigen Touren:

Ust-Barguzin -> Swatnoj Nos: Großartige Natur. Wanderung immer am Strand entlang, Zelten überall am Strand. Trinkwasser direkt aus dem See. Auf der Insel gibt es heisse Quellen und ein paar Fischersiedlungen. Man kann die Gipfel der Insel besteigen. Wunderbare Blicke über den See. Ich glaube, wir waren pro Richtung so 3 Tage unterwegs.
Anreise: Bahn nach UlanUde (lohnt sich!!) und dann per Bus nach Ust-Barguzin
http://www.baikalinfo.com/html/germa...oi_nos.xml.php

Südspitze:
Von Listvyanka nach Sludyanka. 85km über Gleise und parallele Pfade. Tolle Blicke, aber recht viel Zivilisation. Das Gehen auf den Gleisen nervt. Die Tunnel sind spannend und die Abstecher, die man ins Umland machen kann. Aber in meinen Augen nicht die tollste Tour am Baikal. Aber die Bahnstrecke ist beeindruckend.
Anreise: Bus an Irkutsk nach Listvyanka, dann Fähre

Olchon:
DIE Insel im Baikal. Faszinierende Steppenlandschaft an der Westküste mit großartigen Blicken auf das Festland. Schöne Felsenküste und Lärchenwälder an der Ostküste.
Wandern ist kein Problem - einfach an der Küste entlang. Die Nordspitze ist toll, aber dort kommt man nur an wenigen Stellen ans Wasser.
Olchon ist recht "überlaufen". So richtig Wildnisgefühl hat man selten. Es gibt viele Tagestouren mit 4WD-Bussen und in Khuzir gibt es recht gute "Backpacker-Infrastruktur". Bei "Nikitas Homestay" spricht man sogar Englisch
Vorteile: Wenn was passiert, bekommt man vermutlich ziemlich schnell Hilfe. Handyempfang ist nur in Khuzir sicher.
Nachteil: Vor allem der Müll. Olchon ist ziemlich vermüllt, vor allem die Sandstrände. Man muss manchmal seinen Lagerplatz erstmal entmüllen.
Anreise: Linienbus oder Minibus ab Irkutsk, ca. 6 h

Falls ich wieder mal dort sein sollte wären meine Favoriten:
-Nordbaikal von Severobaikalsk aus - Anreise per BAM.
-Westküste nach Norden hoch.
-Barguzin-Gebirge nördlich von Ust-Barguzin

Wasser
An der Südspitze mit Katadyn gefiltert. Weiter im Norden aus dem See geschöpft, Schwebeteilchen absinken lassen, umgefüllt, fertig.
Wasser schöpfen kann lustig sein bei Sturm und Seegang

Sonstiges:
Je nach Vorliebe würde ich auch ein wenig Zeit nehmen für die Städte. Das kann sich lohnen. Ulan Ude hat ein interessantes Freiluftmuseum und fühlt sich recht "asiatisch" an. Dort gibt es auch ein aktives buddhistisches Kloster.
Irkutsk hat eine ganz nette Innenstadt und besonders an lauen Sommerabenden wirklich nette Atmosphäre. Der Zentralmarkt ist auch toll.
Nehmt Euch ruhig die Zeit, setzt Euch an den Markt, trinkt ein Glas Kwas und holt Euch ein Schaschlik an der Straße und genießt das bunte Treiben.
Gewohnt haben wir hier: http://www.baikalnature.com/accommodation/57890

Landkarten:
Besser nicht darauf verlassen, Landkarten vor Ort zu bekommen. Nach meiner Erfahrung bekommt man in Irkutsk eher einen Plan der Duisburger Innenstadt als vom Baikalsee
Wir haben damals in einem winzigen Kiosk auf der Straße eine prima Atlas bekommen, nachdem wir in den Buchläden nichts gefunden hatten.

http://picasaweb.google.com/weisseruebe/Sibirien2007#

Auf jeden Fall lohnt es sich wirklich, den Blick mal nach Osten zu wenden! Viel Spaß.

[volx-wolf]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

Als Vorbereitungslektüre für die nächsten Winternächte:
http://www.kapitel14.de/start.htm

Entweder zum kostenlosen download als pdf auf seiner Honmepage oder als Buch inkl. vieler bunter Bilder (lohnt sich, es zu kaufen, auch wenn sein Schreibstil - ähm, interessant (und merklich unlektoriert) ist).

[Dominik]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

Habe am Great-Baikal-Trail mitgebaut. Fertig ist er noch nicht, aber man kann bereits viele Stücke bewandern. Bei Baikalplan dürfte man die nötigen Infos dazu bekommen.

Bisher war ich zwei Sommer am Baikal. Die touristische Infratstruktur wird immer besser und mittlerweile gibt es sogar ein paar Hostels in Irkutsk. Du wirst sicherlich erstaunt sein, wie besiedelt der Süden ist.


Grundsätzlich:
Der Süden ist wesentlich touristischer (da DAS Reiseziel der russischen Bevölkerung) als der Norden.
Für Wanderungen würde ich dir tendenziell die Ostseite des Baikals und dort die Halbinsel Swatnoy Nos bei Ust-Bargusin empfehlen. Dort ist der Wanderweg auch bereits ein Stück ausgebaut.

Olchon ist für ein paar Tage entspannen eine gute Idee, verliert aber meiner Meinung nach zunehmend an Reiz, da immer mehr touristische Buden aus dem Boden sprießen. Ist aber Geschmackssache - man findet definitiv noch leere Ecken auf Olchon und voll nach Deutschen Maßstäben ist es bisher auch absolut noch nicht.


Insgesamt aber finde ich den Hype um den Baikal etwas verwunderlich, denn optisch gesehen ist der See nicht soooo "mega krass", wie es manchmal dargestellt wird.
Von der Landschaft gibt es in Russland definitiv eindrucksvollere Gegenden. Z.B. das Altai-Gebirge
http://www.outdoorseiten.net/forum/s...ghlight=chibit

Davon ab ist der Baikalsee natürlich trotzdem ein tolles Stück Natur mit interessanten endemischen Pflanzen und Tieren.
Dom

[blenn]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

War mal vor einiger Zeit im August mit dem Auto da.

Wie du siehst: http://www.rolf-blenn.de/video/index.htm wars sogar regelrecht heiß, auch nachts nicht richtig kalt. Nur das Wasser ist relativ kühl.

[flosi79]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

Ab September und Oktober wirst du am Baikal bereits mit dem ersten Schnee rechnen müssen.
Olchon kann ich Dir, genau wie Dominik, nur für ein paar Tage empfehlen. Auch eine GBT-Aktion (bei mir damals 2 Wochen) ist eine feine Erfahrung:
http://194.187.222.91/gbt2006/

Nett fand ich auch die Gegend im Norden (Severobaikalsk).
Es klappt auf jeden Fall ohne Russischkenntnisse, aber wenn du per Bahn anreist (dicke Empfehlung von mir!), dann wirst du eh ein paar Brocken Russisch lernen

Viele Grüße,
Flo

[Sabine38]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

Ich hatte eine ganz ähnliche Idee wie ihr sie anscheinend habt, auch für diesen Sommer. Ich wollte mit einer (ebenfalls deutschen) Freundin von Moskau aus mit der Transsib bis zum Baikalsee, dort wandern und dann mit der Bahn weiter mit Peking.

Von diesem Plan bin ich allerdings inzwischen ab und zwar aus dem einfachen Grund, dass mir eine gute russische Freundin ganz entschieden den Vogel gezeigt hat. Nicht weil sie meint das sei die Reise nicht wert, im Gegenteil sie meinte das sei landschaftlich unheimlich schön.

Aber: sie sagte mir, dass sie das für zu gefährlich hält.

Sie sagt dass sie es auf gar keinen Fall zwei europäischen Touristinnen empfehlen würde alleine und über längere Strecken Bahn zu fahren. Ihre Aussage war: "Wenn ihr da nur ausgeraubt und nicht vergewaltigt oder umgebracht werdet dann habt ihr Glück gehabt. Und dann steht ihr im Ernstfall da: mitten in Sibirien, ohne Pass, ohne Geld und könnt euch nicht mal verständigen - denn Deutsch sprechen die alle nicht, für Englisch muss man Glück haben." Natürlich höre man immer wieder von Geschichten wo es gut gegangen sei, aber es wäre so schlimm geworden in den letzten Jahren, dass sie das für sehr, sehr leichtsinnig hielte. Armut, Alkohol, korrupte Polizei... Naja, ihr seht sie hielt das ganze für eine wirklich, wirklich schlechte Idee.

Ihre Tipps waren dass man entweder mit einer Reisegruppe reisen soll (ähhh genau, da hatte ich auch keine Lust zu und das konnte sie auch verstehen) oder mit einem Russen/einer Russin gemeinsam, da die sich 1. verständigen können und 2. Gefahrensituationen wesentlich besser einschätzen könnten. Und wenn man aus irgend einem Grund diese Ratschläge nicht befolgen könne oder wolle, dann man zumindest zu viert und mit einem ausgewogenen Männer-Frauen-Verhältnis reisen.

Sie selbst reist übrigens wenn sie ihre Eltern in Russland besucht nie mit dem Zug - eben weil sie es für gefährlich hält.

Lange Rede, kurzer Sinn, sie meinte das so ernst und machte sich solche Sorgen, dass sie sich direkt am Tag nach unserem Gespräch auf die Suche nach einer russischen Wanderpartnerin für mich gemacht hat. Sie hat auch eine gefunden - die Cousine einer Freundin von ihr (also quasi Familie wie sie mir versicherte ). So wird das dann mit meinem Russland-Trip auf alle Fälle doch noch was - wenn auch vielleicht erst im nächsten Jahr.

Versteh mich nicht falsch, ich will euch nicht entmutigen, sondern nur die Bedenken weitergeben die mir gegenüber von jemandem geäußert wurden, der sich da wirklich mit auskennt und nur mein bestes wollte. Zumal alle anderen ja nur positiv berichtet haben...

[Sabine38]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

Achso, und falls meine Erzählungen euch nicht von eurem Plan abgebracht haben und ihr noch eine Adresse braucht um an die Tickets zu kommen versucht es mal bei gleisnost.de. Auf die bin ich während meiner eigenen Recherchen gestoßen und die scheinen deutlich billiger als jedes Reisebüro zu sein. Ich hatte sogar den Eindruck, dass die außer einer (recht geringen) Beratungs-/Buchungsgebühr tatsächlich nur den "echten" Ticketpreis erheben.

[elaso]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

Habe die Transib auch geplant für diesen Sommer. Aber die ganze Strecke. Habt ihr paar gute Tipps wo es sich zum aussteigen lohnt??
Ich mag so Städte mit wo es noch wie in der Sowjetunion ausschaut, gibts sowas überhaupt noch?

vielen dank im vorraus.

[elaso]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

Aja bezüglich Fahrpreise, wo buche ich karten für die holzklasse oder muss man das in moskau machen??

[Sabine38]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

Hmm, also wo es sich lohnt auszusteigen weiß ich natürlich auch nicht da ich wie gesagt selbst (noch?) nicht gefahren bin.

Aber wegen

Aja bezüglich Fahrpreise, wo buche ich karten für die holzklasse oder muss man das in moskau machen??

guck mal den Link an den ich oben geposted habe, wenn du da auf die Innerrussischen Verbindungen gehst, hast du auch die 3. Klasse mit dabei. Die vermitteln die bei Gleisnost auch wenn ich das richtig gesehen habe. Ruf doch einfach mal dort an wenn deine Pläne schon so weit sind dass es ans Fahrkarten kaufen geht. Dann kannst du hinterher auch hier deine Erkenntnisse teilen.

[Dominik]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

Ich bin letztes Jahr mit meiner Freundin die Transsib von Moskau bis nach Vladiwostok gefahren. (3.Klasse (ca. 180 Euronen)). Er war eine Traumtour!

Ist deine Freundin jemals selbst mit der Transsib gefahren, oder hat sie dir vielleicht Geschichten erzählt, die sie selbst nur gehört hat?

In der 3.Klasse sind alle Abteile offen. Da ist die soziale Kontrolle sogar größer als in den höheren Klassen.

[Sabine38]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

Ist deine Freundin jemals selbst mit der Transsib gefahren, oder hat sie dir vielleicht Geschichten erzählt, die sie selbst nur gehört hat?

Ja, sie ist schon selbst Transsib gefahren (nicht die ganze Strecke aber das tut ja nix zur Sache). Sie hat mir mit sehr drastischen Worten ihr eigenes Erlebnis geschildert:

Sie ist von einer Gruppe Männern im Speisewagen ausgeraubt worden. Die haben ihr das Messer an den Hals gehalten und haben ihr angedroht sie aus dem fahrenden Zug zu schmeißen. Das ist nur daran gescheitert, dass an den Ausgängen gerade zu viele rauchende Russen rumstanden. Die Kellnerin im Speisewagen konnte es gar nicht glauben als meine Freundin völlig aufgelöst aber lebendig und weitgehend unverletzt wieder im Speisewagen auftauchte. Normalerweise machen die solche Drohungen nämlich wahr. Und auf Hilfe vom Zugpersonal kann man nicht zählen denn dann sind die auch dran - die Kellnerin hat keinen Piep gesagt obwohl sie alles genau mitbekommen hat.

Wie ich bereits oben schrieb, meine Freundin sagte dass soetwas natürlich nicht passieren müsse aber die Gefahr doch sehr groß sei. Gerade für Ausländer aus dem Westen, weil Westen = Geld.

Ich selbst hätte das ja auch vollkommen anders eingeschätzt, sonst hätte ich das ja nicht selber machen wollen. Und möglicherweise schätzt meine Freundin die Gefahr aufgrund der eigenen Erfahrung zu hoch ein. Wer weiß. Nichts desto trotz würde ich ihre Einwände nicht einfach so vom Tisch fegen.

Ich bin kein Angsthase im Allgemeinen. Das gilt sowohl dafür was ich mir auf meinen Touren oder beim Sport zutraue als auch wenn es darum geht durch dieses oder jene Viertel nachts alleine nachhause zu laufen. Aber das sind Situationen die ich persönlich gut einschätzen kann. Die Transsib kann ich nicht einschätzen und ich verlasse mich da ehrlich lieber auf die Einwände einer Russin die zwar in Deutschland lebt, aber deren ganze Familie weiterhin in Russland ist und die sie regelmäßig besucht.

Mit der sozialen Kontrolle - naja, das klappt leider nicht immer. Auch wenn ich dir zustimme, dass die Gefahr in der dritten Klasse vermutlich geringer ist als in einem der abgeschlossenen Abteile (die man übrigens nach Auskunft der immer wieder zitierten Freundin mit einem vierkant Schlüssel ohne Probleme auch von Außen aufbekommt).

Ich will keine Panik schüren, das sagte ich bereits. Nur darauf hinweisen, dass es auch andere Meinungen gibt.

[elaso]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

laut dieser vorgeschlagenen seite sinds 235€....


wo kaufen die locals ihre tickets???

[elaso]

AW: Baikalsee (zwischen Juli und Oktober 2011)

zu den sicherheitseinwänden: ich fahr wie immer garantiert so herum dass mir die räuber noch das mittagessen spendieren aus mitleid......