[DE] Hexen-Stieg mit Umwegen (Winter)

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    • 02.04.2009
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    • Meine Reisen

    [DE] Hexen-Stieg mit Umwegen (Winter)

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    Prolog: Es ist Neujahr und ich realisiere so langsam: "Ey du hast ja noch eine gute Woche frei". Da langt ja echt um noch ein paar Tage weg zu fahren. Glücklicherweise ist meine reklamierte Jacke schonwieder da. Ich habe zwar auch noch eine Packlite Jacke aber die wollte ich mir nicht gleich runieren. Aber egal die andere Jacke ist ja wieder da. Meine Freundin hat auch noch bis Donnerstag zeit. Wohin fahren wir also? Erste Idee: Wir gehen den Hermannsweg weiter. Irgendwie ist das aber zu nah dran (50 km). Das machen wir lieber wenn wir nur 2 Tage Zeit haben. Also Rothaarsteig! Pff laut Internet ist dort alles ausgebucht. Wir wollen mangelns Winterausrüstung in Hotels/Pensionen übernachen. Okay also doch wieder in den Harz? Ja wir fahren in den Harz. Hexen-Stieg von Thale aus. Zumindest soweit man den Weg begehen kann ohne sich am Abend nicht mehr rühren zu können. Es soll ja Spaß machen.

    Tag 1: Thale - Treseburg
    Mit dem Zug nach Hannover, dann nach Halberstadt und schließlich mit dem HEX nach Thale. Um ca. 14 Uhr sind wir dort und es kann losgehen. Der Wettergott begrüßt und mit Sonnenschein auch wenn dort in Thale schon nicht mehr viel ankommt. Da sind so komische Berge im Weg. Das Bodetal ist wie erwartet gesperrt. Auch wenn der Weg wohl begehbar ist lassen wir es lieber, fahren mit der Seilbahn hoch zum Hexenplatz und gehen von dort aus auf dem Berg nach Treseburg. Die Aussicht ist herrlich. Das Bodetal wird im Sommer in Angriff genommen. Wir erhaschen noch ein paar Blicke in den Tierpark und los geht es. Die Forstwege sind geräumt. Dementsprechend leicht läuft es sich. 200m entfernt soll ein Aussichtspunkt liegen. Den Umweg machen wir. Der Blick aufs Bodedal lässt uns nur wage erahnen wie beeindruckend der Weg dort unten sein muss.
    Weiter geht es. Die Sonne bewegt sich langsam aber sicher in Richtung Horizont und wir haben noch einige Meter zu gehen. Als wir kurz vor Treseburg sind verdrücken wir noch zwei Schokobrötchen um dann runter ins Dorf zu steigen. Der Weg ist steiler und rutschiger als erwartet. Zudem wird es jetzt echt schnell dunkel. Als wir in Treseburg ankommen ist es schon fast dunkel. Gut, dass wir die Seilbahn genommen haben und somit einige Minuten Zeit eingespart haben.


    Start in Thale







    Tag 2: Treseburg - Hüttenrose/Elbingerode
    Um kurz nach 9 brechen wir auf. Das erste Stückchen vom Weg ist mit Flatterband gesperrt somit gehen wir nochmal durch den langsam verfallenden aber eigendlich sehr schönen Ort Treseburg. Kurz darauf sind wir auf dem Hexen-Stieg und können wenigestens noch etwas Bodetal genießen. Der Weg ist auf einer Spur plattgetrampelt. Links Felsen, rechts Wasser, toll. Ein älteres Ehepaar kommt uns entgegen und beschwert sich über den Weg. Es wäre ja so glatt. Okay hin und wieder rutscht man etwas aber da ist jede Innenstadt schlimmer. Immerwieder halten wir an um ein paar Fotos zu machen. Kurz vor Altenbrack kommt schließlich das erste Mal die Sonne raus verzieht sich dann aber erstmal wieder. Der Weg führt weiter an der Bode entland. Kurz vor Wendefurth (wir gehen also die Nordroute) haben wir dann strahlenden Sonnenschein. Wären da nicht wieder diese Berge. Ich prüfe in der Bode ob die Membran in meinen Schuhen noch dicht ist als ich ein paar Schritte in den Fluss gehe um ein Foto zu machen. Meine Freundin schüttelt nur den Kopf als sie das sieht ;) . Auf der Talsperre packe ich die Sonnencreme und Sonnenbrille aus. Nach der Talsperre werden die Fußspuren dann immer weniger. Schließlich stampfen wir nur noch durch eine einzelne Spure die offenbar schon ein paar Tage alt ist. Wir dieser Mensch gelaufen ist ist uns ein Rätsel. Die Fußspuren scheinen direkt vor ein ander zu sein. Nachdem wir für gut 2,5 km fast 2 Stunden benötigen beschließen wir den Hexen-Stieg hier zu verlassen und auf besser begehbare Wege auszuweichen. Das macht wirklich keinen Spaß hier. Immerwieder Sackt man fast bis zur Hüfte ein und muss dabei Angst haben sich die Knie oder Knöchel kaputt zu machen. Ich gucke auf das GPS und die Karte und wundere mich zunächst über unsere Weg. Wir sind immer den Hexensymbolen gefolgt. Unser Weg stimmt jedoch nicht mit dem eingezeichneten Weg auf der LGN-Karte überein. Die nächste Schützhütte (direkt unter eine Hochspannungsleitung) muss für eine ausgiebige Pause mit warmem essen herhalten. Danach gehen wir in Richtung Hüttenrode. Eigendlich war unser Plan von der aus nach Elbingerode zu gehen. Nachdem dort aber die Wege ebenfalls alle (zumindest alle die wir für Wegtechnisch passend halten) blockiert sind entscheiden wir uns mit dem Bus nach Elbingerode zu fahren. Wir haben dort ein Zimmer gebucht.


    Treseburg




    Entlang der Bode nach Altenbrack






    Altenbrack






    Blick von der Talsperre auf Wendefurth




    Genug der Stampferei!






    Tag 3: Elbingerode - Brocken/Schierke
    Eigendlich war geplant, dass wir den Hexen-Stieg nur für das Stückchen nach Elbingerode verlassen und dann so schnell wie möglich wieder auf den Stieg gehen. Am Donnerstag wollten wir dann über den Brocken nach Torfhaus. Die Wettervorhersage verleitet uns aber dazu den Plan zu ändern. Also gehen wir heute auf den Brocken. Wir gehen von Elbingerode direkt nach Drei-Annen-Hohne. Ein kleines Stückchen müssen wir auf die Straße ausweichen. Ansonsten geht es wieder über schöne Waldwege die mal geräumt und mal plattgetrampelt sind. Kurz vor Drei-Annen-Hohne treffen wir wieder auf den Hexen-Stieg. Das nächste Stück des Weges ist gespurt. Ein älterer Herr mit Gamaschen kommt uns entgegen. Wir fragen ihn kurz wie der Weg aussieht. Alles gut. Er selber seih an den Hohneklippen vorbeigegangen. Dort sackt man bis zu den Knien ein. Wir wollen aber ja zum Brocken. Vorbei am Trudestein geht es zur Spinne. Und von dort aus um den Erdbeerkopf. Hier trennen sich wieder der markierte und der Hexen-Stieg auf der Karte. Der eine geht links herrum der andere rechts herrum. Außerdem ist hier schluss mit gespurter Loipe. Es geht wieder auf einem schmalen plattgetrampelten Pfad entlang. Ob die anderen Gruppen die auf dem Weg zum Brocken sind auch hier durch sind? Wenn ja haben die jetzt nasse Füße. Viele hatten nur Halbschuhe an und da man auch hier immerwieder mal versackt ist das eher ungünstig. Plötzlich stehen wir auf einer Lichtung im strahlenden Sonnenschein. Sollten wir wirklich nochmal soviel Glück haben und den Brocken bei Sonnenschein erleben? Der Glashüttenweg schlängelt sich im den Erdbeerkopf. Immerwieder liegen Bäume auf dem Weg die unter der Last des Eises zusammengebrochen sind. Am Ende des Weger machen wir in der Schutzhütte an der Brockenstraße erstmal Mittag. Die Leute gucken ganz schön verwundert in die Schutzgütte während der Dragonfly faucht. Das letzte Stückchen an der Brockenstraße ist nicht wirklich schön. Im Sommer gehen wir auf jeden Fall doch das Eckerloch. Den Weg hier muss ich nicht nochmal haben. Oben angekommen genießen wir erstmal die Aussicht. Wernigerode so Glasklar. Wir haben echt Glück mit dem Wetter. Wir beschließen nicht mehr nach Schierke zu laufen sondern die Bahn zu nehmen. Anstattdessen warten wir auf den Sonnenuntergang. Ich halte meinen Windmesser in den Wind. Gefühlte -16°. Ganz schön frisch hier. Der Wind pustet mit 30 km/h. Nicht viel aber es reicht im den Schnee fliegen zu lassen.






    Blick auf den Brocken










    Kitschig, Sonnenuntergang auf den Brocken!






    Tag 4: Schierke - Braunlage
    Wir haben schon vorher ein Niedersachsen Ticket gekauft. Also müssen wir nur noch rein nach Niedersachen. Es wird garnicht richtig hell draußen. Wir gehen durch das Elendstal nach Elend und dann nach Braunlage weiter. Der Weg durchs Elendstal war offenbar geräumt. In der Nacht sind aber gut 5cm Schnee dazu gekommen und wir haben das Tal für uns. Leider Nieselt es. Ansonsten ist es ein schöner Weg. In Elend gehen wir wieder auf den Hexenstieg (Brockenumgehung). Dieser führt uns schließlich an eine Landstraße. Glücklicherweise gibt es hier einen Weg neben der Straße. Als der Räumdienst herranrauscht springen wir in den tiefen Schnee. Glücklicherweise nimmt der Fahrer aber Gas weg und erspart und so eine Schneedusche! Danke! Die meiste Zeit folgen wir nun der Straße. Die Wege hier sind bis auf ein kurzes Stückchen, welches wir natürlich sofort nutzen im der Straße zu entfließen, offenbar lange nicht begangen und ohne Schneeschuhe ist hier kaum durchkommen. Kurz vor Braunlage machen wir nochmal Pause bis wir dann runter in den hässlichen Ort gehen. Mit dem Bus nach Bad Harzburg und von dort aus über Hannover wieder nach Hause...


    Weg durchs Elendstal








    Epilog: Schön wars! Auch wenn wir hin und wieder auf die Straße ausweichen mussten hatten wir viel Spaß. Ob sich Schneeschuhe gelohnt hätten Wage ich zu bezweifelt. Die meiste Zeit hätten die wohl am Rucksack gebaumelt und diesen unnötig beschwert und so haben wir nochmal eine ganze Menge Hexen-Stieg übrig den wir im Sommer begehen können. Wer GPS-Tracks haben möchte kann sich gerne per PN-Melden.
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 14:48. Grund: Reisecharakter eingestellt

  • Steinchen
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    #2
    AW: [DE] Hexen-Stieg mit Umwegen (Winter)

    Hallo ApoC,

    schöner und sehr nützlicher Bericht, danke sehr. Das Eckerloch ist eigentlich meistens gut begehbar, da war letztlich ein 30 cm breiter Trampelpfad und man konnte überhaupt nicht sehen, dass das sonst so eine Geröllhalde ist.

    Die Bilder sind auch traumhaft und ich denke, eines meiner nächsten Ziele ist ein Sonnenuntergang im Winter auf dem Brocken zu erleben
    lg Steinchen

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