ODS Fotoworkshop, Grundlagen zur Bildgestaltung
Hoi und willkommen zum ODS Workshop "Fotografie". Das Ganze hier befindet sich noch im Aufbau. Ich ergänze die Beiträge, sobald ich Zeit und neue Ideen habe. Im ersten Teil dreht sich alles um die Platzieung des Motivs im Bild. Teil zwei und drei sind für ein paar technische Grundlagen reserviert. Abschliessend gibt es im vierten Teil dann noch eine kurze Auflistung der beliebtesetn Fehlerquellen und wie man sie vermeiden kann.
Changelog:
31.12.2010 - erste Version
11.01.2011 - es wird farbig, Text umgestaltet im Bereich Teil 1 - Schnittmuster
12.01.2011 - Teil 2 (Brennweite, Blende,...) eingefügt
13.01.2011 - Teil 3 (technischer Krimskrams) angefangen
17.01.2011 - Teil 3 bekommt Gestalt und ein paar zusätzliche Punkte
19.01.2011 - Teil 4 kommt ins Spiel
24.01.2011 - Überarbeitung der Texte
Teil 1 - Schnittmuster, Objektplatzierung
Eine der wichtigsten Grundregeln bei der Bildgestaltung lautet simpel: "raus aus der Mitte". Oder ausführlicher: Ein Bild, bei dem das Hauptmotiv zentral angeordnet ist, wirkt meistens langweilig, während ein dezentral untergebrachtes Motiv Spannung und Aufmerksamkeit erzeugt. Die mittige Positionierung ist ein typischer Anfängerfehler, bei dem das "Objekt der Begierde" im Sucher der Kamera anvisiert und dann sofort ein Bild erstellt wird, ohne den Bildausschnitt zu verändern.
Für die Abschätzung der Position existieren mehrere Ansätze, wo ein Motiv am günstigsten platziert werden sollte, Diese werden hier einmal vorgestellt.
1. Goldener Schnitt
Eine der ältesten Methoden beruht auf dem goldenen Schnitt. Hinter der Bezeichnung steckt im Grunde eine simple mathematische Formel, anhand der eine Strecke in zwei Teilstücke im Verhätltnis 1 : 1.6180 zerlegt wird. Wendet man diese Teilungsmethode auf die Achsen einer Bildfläche an, erhält man folgendes Muster:
Die Theorie besagt nun, das Bildelemente, welche in der Nähe eines der Schnittpunkte (z.B. ein Gegenstand) oder entlang der Schnittachsen (z.B. ein Horizont) positioniert werden, besonders hervorstechen und Aufmerksamkeit erzeugen. Daher sollte das Hauptmotiv dort im Bild auftauchen.
2. Drittelregel
Bei der Drittelregel handelt es sich um eine Vereinfachung des goldenen Schnitts. Hierbei wird jede Bildachse im Verhältnis 1:2 aufgeteilt. Es ergibt sich so ein Muster ähnlich eines Tic Tac Toe-Spiels.
Auch hier sollte das Hauptmotiv antlang eine der Schnittachsen bzw. in der Nähe der Schnittpunkte gelegt werden, um das Bild spannend zu gestalten.
3. Fünftelregel
Wie bei der Drittelregel handelt es sich um eine Variation des goldenen Schnitts. Der Bildbereich wird hierbeio in 5 Teile unterteilt. Die wichtigsten Motive sollten in der Nähe der mittleren Schnittpunkte (im Bild mit roten Kreisen markiert) bzw. deren Achsen positioniert liegen. Das Teilungsverhältnis, welches man hierdurch erhält (2:3), entspricht eher den Teilungsregeln des goldenen Schnitts als die der Drittelregel (1:2). Daher finden man auch des öfteren im Sucher von Kameras ein solches Netz, oder kann es sich in der Preview auf dem Display einblenden lassen.
Beispiele:
Wegweiser. Einmal zentriert, einmal dezentral abgelichtet. Um das Motiv hervorzuheben wurde zusätzlich der Hintergrund unscharf abgelichtet.
Das Ganze noch einmal, diesesmal mit eingeblendetem Bildraster.
Sonnenuntergang in zwei Varianten. Links wurde der Horizont in die Bildmitte gelegt, rechts dieser aus der Mitte heraus verschoben. Das rechte Bild wirkt dadurch interessanter.
Kein besonders interessantes Bild, aber an ihm lässt sich sehr gut die Wirkung demonstrieren, welche von Objekten ausgeht, die nicht zentral in einem Bild angeordnet sind. Einfach auf das Bild klicken, so dass eine grössere Ansicht gezeigt wird. Das Auge wird automatisch zunächst von der Wolke links oben im Bild angezogen.
Auch bei Aufnahmen, bei denen das Motiv welche (fast) bildfüllend abgebildet ist, kann durch eine geschickte Positionierung der wichtigsten Teile (hier Kopf und Schnauze) die Bildwirkung beeinflusst werden.
4.Ausnahmen
Auch in der Fotografie gilt: Keine Regeln ohne Ausnahme. Dann wenn ein Motiv eine Symmetrie aufweist (z.B. eine gerade verlaufende Strasse mit beidseitig gepflanzeten Bäumen. Ein Steg an einem Weiher) kann dies durch das gezielte Platzieren in der Bildmitte betont werden.
5.Zusammenfassung, Tipps
- Positioniert das Hauptmotiv nicht zentral, sondern schiebt es in Richtung einer der Ecken.
- Legt horizontale/vertikale Linien so, dass sie sich in der Nähe der Schnittachsen der Teilungsregeln befinden (gilt insb. für Horizonte)
- Wenn möglich, blendet in der Kamera die Hilfslinien im Sucher oder auf dem Display ein. Mit deren Hilfe ist eine Positionierung sowie Ausrichtung viel einfacher als ohne.
Hoi und willkommen zum ODS Workshop "Fotografie". Das Ganze hier befindet sich noch im Aufbau. Ich ergänze die Beiträge, sobald ich Zeit und neue Ideen habe. Im ersten Teil dreht sich alles um die Platzieung des Motivs im Bild. Teil zwei und drei sind für ein paar technische Grundlagen reserviert. Abschliessend gibt es im vierten Teil dann noch eine kurze Auflistung der beliebtesetn Fehlerquellen und wie man sie vermeiden kann.
Changelog:
31.12.2010 - erste Version
11.01.2011 - es wird farbig, Text umgestaltet im Bereich Teil 1 - Schnittmuster
12.01.2011 - Teil 2 (Brennweite, Blende,...) eingefügt
13.01.2011 - Teil 3 (technischer Krimskrams) angefangen
17.01.2011 - Teil 3 bekommt Gestalt und ein paar zusätzliche Punkte
19.01.2011 - Teil 4 kommt ins Spiel
24.01.2011 - Überarbeitung der Texte
Teil 1 - Schnittmuster, Objektplatzierung
Eine der wichtigsten Grundregeln bei der Bildgestaltung lautet simpel: "raus aus der Mitte". Oder ausführlicher: Ein Bild, bei dem das Hauptmotiv zentral angeordnet ist, wirkt meistens langweilig, während ein dezentral untergebrachtes Motiv Spannung und Aufmerksamkeit erzeugt. Die mittige Positionierung ist ein typischer Anfängerfehler, bei dem das "Objekt der Begierde" im Sucher der Kamera anvisiert und dann sofort ein Bild erstellt wird, ohne den Bildausschnitt zu verändern.
Für die Abschätzung der Position existieren mehrere Ansätze, wo ein Motiv am günstigsten platziert werden sollte, Diese werden hier einmal vorgestellt.
1. Goldener Schnitt
Eine der ältesten Methoden beruht auf dem goldenen Schnitt. Hinter der Bezeichnung steckt im Grunde eine simple mathematische Formel, anhand der eine Strecke in zwei Teilstücke im Verhätltnis 1 : 1.6180 zerlegt wird. Wendet man diese Teilungsmethode auf die Achsen einer Bildfläche an, erhält man folgendes Muster:
Die Theorie besagt nun, das Bildelemente, welche in der Nähe eines der Schnittpunkte (z.B. ein Gegenstand) oder entlang der Schnittachsen (z.B. ein Horizont) positioniert werden, besonders hervorstechen und Aufmerksamkeit erzeugen. Daher sollte das Hauptmotiv dort im Bild auftauchen.
2. Drittelregel
Bei der Drittelregel handelt es sich um eine Vereinfachung des goldenen Schnitts. Hierbei wird jede Bildachse im Verhältnis 1:2 aufgeteilt. Es ergibt sich so ein Muster ähnlich eines Tic Tac Toe-Spiels.
Auch hier sollte das Hauptmotiv antlang eine der Schnittachsen bzw. in der Nähe der Schnittpunkte gelegt werden, um das Bild spannend zu gestalten.
3. Fünftelregel
Wie bei der Drittelregel handelt es sich um eine Variation des goldenen Schnitts. Der Bildbereich wird hierbeio in 5 Teile unterteilt. Die wichtigsten Motive sollten in der Nähe der mittleren Schnittpunkte (im Bild mit roten Kreisen markiert) bzw. deren Achsen positioniert liegen. Das Teilungsverhältnis, welches man hierdurch erhält (2:3), entspricht eher den Teilungsregeln des goldenen Schnitts als die der Drittelregel (1:2). Daher finden man auch des öfteren im Sucher von Kameras ein solches Netz, oder kann es sich in der Preview auf dem Display einblenden lassen.
Beispiele:
Wegweiser. Einmal zentriert, einmal dezentral abgelichtet. Um das Motiv hervorzuheben wurde zusätzlich der Hintergrund unscharf abgelichtet.
Das Ganze noch einmal, diesesmal mit eingeblendetem Bildraster.
Sonnenuntergang in zwei Varianten. Links wurde der Horizont in die Bildmitte gelegt, rechts dieser aus der Mitte heraus verschoben. Das rechte Bild wirkt dadurch interessanter.
Kein besonders interessantes Bild, aber an ihm lässt sich sehr gut die Wirkung demonstrieren, welche von Objekten ausgeht, die nicht zentral in einem Bild angeordnet sind. Einfach auf das Bild klicken, so dass eine grössere Ansicht gezeigt wird. Das Auge wird automatisch zunächst von der Wolke links oben im Bild angezogen.
Auch bei Aufnahmen, bei denen das Motiv welche (fast) bildfüllend abgebildet ist, kann durch eine geschickte Positionierung der wichtigsten Teile (hier Kopf und Schnauze) die Bildwirkung beeinflusst werden.
4.Ausnahmen
Auch in der Fotografie gilt: Keine Regeln ohne Ausnahme. Dann wenn ein Motiv eine Symmetrie aufweist (z.B. eine gerade verlaufende Strasse mit beidseitig gepflanzeten Bäumen. Ein Steg an einem Weiher) kann dies durch das gezielte Platzieren in der Bildmitte betont werden.
5.Zusammenfassung, Tipps
- Positioniert das Hauptmotiv nicht zentral, sondern schiebt es in Richtung einer der Ecken.
- Legt horizontale/vertikale Linien so, dass sie sich in der Nähe der Schnittachsen der Teilungsregeln befinden (gilt insb. für Horizonte)
- Wenn möglich, blendet in der Kamera die Hilfslinien im Sucher oder auf dem Display ein. Mit deren Hilfe ist eine Positionierung sowie Ausrichtung viel einfacher als ohne.
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