Tilak Ogre Hood Women
Kaufdatum: 12/2010
Hersteller: Tilak
Modellbezeichnung: Ogre Hood Women
Modelljahr: 2010
Unverbindliche Preisempfehlung: 299 €
Bewertung der Verarbeitungsqualität: sehr gut
Vorgesehener Einsatzbereich: ganzjährig
Material: Gore WINDSTOPPER® Soft Shell
Reißverschlüsse: YKK
Gewicht: 574 g in L
Passform: siehe unten
Alter Testperson: 21-30
Körpergrösse Testperson (in cm): 180
Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 4
1. Erster Eindruck
27.12.2010
Die Firma Tilak hat ihren Firmensitz in Tschechien und produziert dort auch ihre Bekleidungsprodukte. Für die Testgruppe wurde uns unter anderem die Ogre Hood Women zur Verfügung gestellt.
Material und Verarbeitung:
Das verarbeitete WINDSTOPPER® Soft Shell-Material macht einen tollen Eindruck und lässt sich sehr gut in alle Richtungen dehnen. Die Außenseite des Materials ist griffig-weich, aber dennoch recht abriebsfest, während die Innenseite mit Microfleece angenehm auf der Haut liegt. Dass für diese Jacke sehr viel Wert auf hochwertige Materialien und deren saubere Verarbeitung gelegt wird, ist unverkennbar.
Schaut man sich die Verarbeitung der Jacke genauer an, wird schnell klar, dass man sich hier in der Königsklasse befindet. Die Jacke ist durch und durch einfach sehr sauber verarbeitet, was sich auch an "Kleingkeiten" zeigt, was nicht bei allen Herstellern selbstverständlich ist. So finden sich überall gerade Nähte, passende Einsäumung der Materialkanten... so soll das sein. Zwei überstehende Fadenenden (etwa 5mm) hab ich zwar am unteren Ende des Frontreißverschlusses gefunden, aber auf Kontrolle erwiesen sie sich als sauber verwahrt und somit gesichert.
Und hier kommen wir auch gleich auf eine Besonderheit in der Verarbeitung zu sprechen. Man findet nämlich bis auf den Frontreißverschluss und den Saum der Kapuze so gut wie keine Nähte an dieser Jacke. Die einzelnen Bestandteile der Jacke wurden nämlich nicht, wie üblich, zusammengenäht, sondern mittels einer Ultraschalltechnik aneinander geschweißt und außen dann noch zusätzlich durch ein Spezialband (schwarze Streifen auf den Bildern) verstärkt. Die Vorteile liegen auf der Hand: zum einen gibt es keine Nähte, die sich lösen können und zum anderen erzeugt solche eine Schweißnaht deutlich weniger Druck auf die Haut, wenn auf ihr Gewicht lastet, da sie im Gegensatz zu einer konventionellen Naht sehr flach ist und so gut wie nicht aufträgt. Darüber hinaus erhalten solche Verbindungen der Materialkanten die Elastizität des Stoffes. Vorausgesetzt, dass die Schweißnähte auch die Belastungen von mehreren Rucksacktouren aushalten sehe ich hier also durchaus nur Vorteile gegenüber konventioneller Nahttechnik.
Ausstattung:
Abgesehen vom interessanten Aussehen der Jacke durch die Nahtverstärkungen mit schwarzem Spezialband und die asymmetrische Konstruktion bietet sie einige nicht selbstverständliche Ausstattungsdetails.
Sämtliche Reißverschlüsse außen (1x Front, 2x Taschen, 2x Unterarmbelüftung) sind mit wasserabweisenden YKK-RV's ausgestattet, wobei alle von ihnen bis auf den Front-RV nicht genäht, sondern auflaminiert wurden. Der Zweiwege-Front-RV ist dabei zusätzlich durchgehend hinterlegt. Diese Schutzleiste wurde auf der Innenseite mit einem deutlich weicherem Fleece versehen und klappt am oberen Ende des RV's über, um eine Zipper-Garage zu bilden und somit das Kinn, bzw. das Gesicht vor dem Zipper zu schützen. Gerade das Einhängen des Reißverschlusses und die ersten paar Millimeter beim Zuziehen könnten meiner Meinung nach etwas leichter gehen. Meiner Erfahrung nach laufen die wasserabweisenden Reißverschlüsse allerdings immer ein wenig schwerer als normale Reißverschlüsse.
Die Kapuze besitzt einen verstärkten Schirm und lässt sich über Einhandschnürzüge links und rechts neben dem Front-RV einstellen. Das Zugband im Saum der Kapuze ist dabei so verarbeitet, dass der Schirm der Kapuze auch im voll zugezogenen Zustand nicht zusammengezogen wird, sondern seiner Form relativ treu bleibt (siehe Bilder bei "Schnitt und Passform").
An den Ärmelenden wurde anstatt auf variable Einstellmöglichkeiten mittels Klett zu setzen, ein elastischer Bund verarbeitet. Dieser wurde zusätzlich mit Komfort-Daumenschlaufen versehen. Ein Ausstattungsmerkmal, das man entweder mag oder eben nicht. Ich persönlich finde solche Daumenschlaufen bei Softshelljacken und langärmligen Oberteilen sehr nett und genieße sowohl den guten "Abschluss" als Windschutz, als auch die Kombinationsmöglichkeit mit Handschuhen im Winter.
Auf der Innenseite der Jacke gibt es noch zwei kleinere Ausstattungsmerkmale. In der Kapuze findet man eine kleine Schlaufe, um die Jacke aufzuhängen. Da man sie eigentlich eher am Kragen erwarten würde, ist sie mir zunächst gar nicht aufgefallen und ich hatte mich schon etwas gewundert, weshalb man der Jacke keinen Aufhängepunkt spendiert hatte. Weshalb die Schlaufe so weit oben angebracht wurde, ist mir nicht ganz klar. Im Endeffekt ist es mir persönlich allerdings auch egal, solange man überhaupt eine Schlaufe hat, an der man die Jacke aufhängen kann.
Das zweite kleine Detail befindet sich an der linken, unteren Innenseite. Hier wurde der Ogre Jacke nochmal eine kleine Reißverschlusstasche spendiert, die sich gut zum Verstauen von Kleinigkeiten oder Wertsachen eignet.
Schnitt und Passform:
Tiak ist bekannt dafür, dass sie eher körperbetonte Schnitte haben. Umso erfreulicher war es dann zu sehen, dass die Ogre zwar um die Hüften herum recht eng anliegt, aber ansonsten angenehm viel Bewegungsspielraum bietet.
Die Ogre Hood besitzt neben anantomisch geformten Ärmeln zusätzlich einen anatomisch geformten Jackenbund, der sehr elastisch ist und für einen guten Abschluss auch ohne zusätzliche Schnürzüge sorgt. Sehr positiv empfinde ich auch die verlängerte Rückenpartie, die einem auch beim Bücken oder Sitzen für einen geschützten Beckenbereich sorgt. Auch beim Hochnehmen der Arme über den Kopf bleibt der Jackensaum dort, wo er sein sollte.
Die Bewegungsfreiheit des Kopfes bei geschlossener Kapuze ist gut und die Ärmellänge einfach toll. Selbst beim vollen Ausbreiten der Arme ist auf den Bildern gut erkennbar, dass es zu keinem unangenehmen Zug auf den Daumen über die Daumenschlaufen kommt.
Vorläufiges Fazit nach dem ersten Eindruck:
Die Ogre Hood Women überzeugt! Sie zeigt sich als eine sehr gute Softshelljacke mit hochwertigen Materialien und einer sehr guten Verarbeitung. Vor allem die vielen Details, wie z.B. die verschweißten Nähte, die Daumenschlaufen, das Schnürsystem der Kapuze und vor allem auch der tolle Schnitt können sehr begeistern. Nicht ganz so begeistern kann natürlich der Preis von 300€. Hiermit ist man im absoluten Spitzenbereich und bei vielen wahrscheinlich auch über die Schmerzgrenze hinaus. Im Endeffekt muss jeder natürlich für sich selbst entscheiden, wofür er die Jacke nutzen möchte und ob er hierfür das Geld ausgeben möchte. Entscheidet man sich für die Ogre, dann kann man aber sicher sein, dass man ein Produkt erhält, welches nicht nur vollständig in Europa gefertigt wurde, sondern auch hohen Ansprüchen an Qualität und Verarbeitung genügen wird.
Ich freue mich schon darauf, die Ogre in der Praxis zu testen und hoffe, dass sie das halten wird, was der erste Eindruck bislang versprochen hat.
2. Praxistest
28.03.2011
Mittlerweile wurde die Ogre auf einzelnen Tagestouren, im Alltag und auf Wintertour in Norwegen getestet.
Atmungsaktivität:
Es ist nunmal ne Softshell... Wenn man sie trägt und den Berg hoch rennt wird man mit der Jacke mehr schwitzen, als ohne.
Ist das jetzt ein sinnvoller Satz? Weiß man jetzt mehr über die Atmungsaktivität der Jacke? Nein.
Eine Aussage über die Atmungsaktivität zu treffen ist schwierig bis unmöglich, da die Ogre meiner Meinung nach nicht merklich besser oder schlechter "dampft", als dies andere Softshells tun.
Wenn man die Sache allerdings auf die Belüftung ausweitet, dann lässt sich durchaus etwas bedeutendes schreiben. Die Unterarmreißverschlüsse sahen ja bereits zu Beginn ein wenig kurz aus. Im Praxistest, und vor allem in Norwegen auf der Wintertour beim Schneeschuhelaufen habe ich gemerkt, dass ich gerne etwas mehr Ventilationsmöglichkeiten gehabt hätte. Die RV's gehen nicht mal direkt über die Achselhöhlen drüber, sondern enden kurz davor. Prinzipiell hätte ich längere RV's unter den Armen besser gefunden und sehe dies als den ersten Nachteil der Jacke im Vergleich zu anderen Modellen.
Wasserdichtigkeit:
Weder auf den Tagestouren, noch in Norwegen haben wir so richtig nasses Wetter erwischt. Grund genug, die Jacke bei einem ordentlichen Regenschauer mal nach Draußen zu bringen. Insgesamt sind wir 45 Minuten bei prasselndem Regen unterwegs gewesen.
Eigentlich erwarte ich von einer Softshell nicht unbedingt, dass sie mich fast eine Stunde lang bei Regen trocken hält. Die Ogre hat es aber geschafft... fast
Das Material selbst und die Nähte, sowie die RV's (auch die der Taschen) haben nichts durchgelassen und ich bin absolut trocken geblieben. Ein kleines Problem stellen jedoch die Schnürzüge der Kapuze dar. Nach etwa einer halben Stunde habe ich bemerkt, wie immer mal wieder ein Tropfen Wasser an meinem Hals herunter lief. Nach genauerer Untersuchung konnte ich dann feststellen, dass das Material der Softshell zwar dicht geblieben ist, die Schnur der Kapuzeneinstellung aber dermaßen durchweicht war, dass immer mal wieder ein Tropfen Wasser raus gepresst wurde und in der Jacke (also auf der Haut) seinen Weg nach unten gesucht hat.
Bis auf diesen kleinen Wassereinbruch war es aber ansonsten richtig gut. An den Ärmeln hat sich Wasser ein wenig nach oben gesogen, was aber zu erwarten ist. Interessant war noch zu sehen, dass an den Schultern das Wasser nach einer Zeit nicht mehr wirklich abgeperlt ist. Ich vermute, dass hier die abweisende Beschichtung durch das Rucksacktragen bereits etwas abgerieben wurde. Ist aber nicht ungewöhnlich.
Fazit nach dem Praxistest:
Obwohl ich die Unterarmreißverschlüsse ein wenig zu kurz finde, bin ich immer noch sehr begeistert von der Jacke. Sie trägt sich einfach gut und bis jetzt konnte ich keine Abnutzungserscheinungen feststellen. Dass der Schnürzug der Kaputze nach einer 1/2 Stunde Dauerregen ab und zu einen Tropfen Wasser nach innen leitet, kann ich gut verkraften, da ich die Ogre nicht als Ersatz für meine Regenjacke sehe... obwohl sie im Regen einen sehr guten Eindruck gemacht hat.
Wenn sich die Jacke in den nächsten 3 Monaten bis zum Langzeittest weiterhin so gut schlägt, dann würde ich mal behaupten, dass man mit der Ogre zwar eine teure, aber absolut hochwertige Softshelljacke finden wird, wenn einem die etwas kürzeren Unterarmreißverschlüsse nicht stören.
3. Langzeittest
- Atmungsaktivität bei Sommertouren
- Materialverschleiß
Hinweis der ODS-Testgruppe
Kaufdatum: 12/2010
Hersteller: Tilak
Modellbezeichnung: Ogre Hood Women
Modelljahr: 2010
Unverbindliche Preisempfehlung: 299 €
Bewertung der Verarbeitungsqualität: sehr gut
Vorgesehener Einsatzbereich: ganzjährig
Material: Gore WINDSTOPPER® Soft Shell
Reißverschlüsse: YKK
Gewicht: 574 g in L
Passform: siehe unten
Alter Testperson: 21-30
Körpergrösse Testperson (in cm): 180
Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 4
1. Erster Eindruck
27.12.2010
Die Firma Tilak hat ihren Firmensitz in Tschechien und produziert dort auch ihre Bekleidungsprodukte. Für die Testgruppe wurde uns unter anderem die Ogre Hood Women zur Verfügung gestellt.
Material und Verarbeitung:
Das verarbeitete WINDSTOPPER® Soft Shell-Material macht einen tollen Eindruck und lässt sich sehr gut in alle Richtungen dehnen. Die Außenseite des Materials ist griffig-weich, aber dennoch recht abriebsfest, während die Innenseite mit Microfleece angenehm auf der Haut liegt. Dass für diese Jacke sehr viel Wert auf hochwertige Materialien und deren saubere Verarbeitung gelegt wird, ist unverkennbar.
Schaut man sich die Verarbeitung der Jacke genauer an, wird schnell klar, dass man sich hier in der Königsklasse befindet. Die Jacke ist durch und durch einfach sehr sauber verarbeitet, was sich auch an "Kleingkeiten" zeigt, was nicht bei allen Herstellern selbstverständlich ist. So finden sich überall gerade Nähte, passende Einsäumung der Materialkanten... so soll das sein. Zwei überstehende Fadenenden (etwa 5mm) hab ich zwar am unteren Ende des Frontreißverschlusses gefunden, aber auf Kontrolle erwiesen sie sich als sauber verwahrt und somit gesichert.
Und hier kommen wir auch gleich auf eine Besonderheit in der Verarbeitung zu sprechen. Man findet nämlich bis auf den Frontreißverschluss und den Saum der Kapuze so gut wie keine Nähte an dieser Jacke. Die einzelnen Bestandteile der Jacke wurden nämlich nicht, wie üblich, zusammengenäht, sondern mittels einer Ultraschalltechnik aneinander geschweißt und außen dann noch zusätzlich durch ein Spezialband (schwarze Streifen auf den Bildern) verstärkt. Die Vorteile liegen auf der Hand: zum einen gibt es keine Nähte, die sich lösen können und zum anderen erzeugt solche eine Schweißnaht deutlich weniger Druck auf die Haut, wenn auf ihr Gewicht lastet, da sie im Gegensatz zu einer konventionellen Naht sehr flach ist und so gut wie nicht aufträgt. Darüber hinaus erhalten solche Verbindungen der Materialkanten die Elastizität des Stoffes. Vorausgesetzt, dass die Schweißnähte auch die Belastungen von mehreren Rucksacktouren aushalten sehe ich hier also durchaus nur Vorteile gegenüber konventioneller Nahttechnik.
Ausstattung:
Abgesehen vom interessanten Aussehen der Jacke durch die Nahtverstärkungen mit schwarzem Spezialband und die asymmetrische Konstruktion bietet sie einige nicht selbstverständliche Ausstattungsdetails.
Sämtliche Reißverschlüsse außen (1x Front, 2x Taschen, 2x Unterarmbelüftung) sind mit wasserabweisenden YKK-RV's ausgestattet, wobei alle von ihnen bis auf den Front-RV nicht genäht, sondern auflaminiert wurden. Der Zweiwege-Front-RV ist dabei zusätzlich durchgehend hinterlegt. Diese Schutzleiste wurde auf der Innenseite mit einem deutlich weicherem Fleece versehen und klappt am oberen Ende des RV's über, um eine Zipper-Garage zu bilden und somit das Kinn, bzw. das Gesicht vor dem Zipper zu schützen. Gerade das Einhängen des Reißverschlusses und die ersten paar Millimeter beim Zuziehen könnten meiner Meinung nach etwas leichter gehen. Meiner Erfahrung nach laufen die wasserabweisenden Reißverschlüsse allerdings immer ein wenig schwerer als normale Reißverschlüsse.
Die Kapuze besitzt einen verstärkten Schirm und lässt sich über Einhandschnürzüge links und rechts neben dem Front-RV einstellen. Das Zugband im Saum der Kapuze ist dabei so verarbeitet, dass der Schirm der Kapuze auch im voll zugezogenen Zustand nicht zusammengezogen wird, sondern seiner Form relativ treu bleibt (siehe Bilder bei "Schnitt und Passform").
An den Ärmelenden wurde anstatt auf variable Einstellmöglichkeiten mittels Klett zu setzen, ein elastischer Bund verarbeitet. Dieser wurde zusätzlich mit Komfort-Daumenschlaufen versehen. Ein Ausstattungsmerkmal, das man entweder mag oder eben nicht. Ich persönlich finde solche Daumenschlaufen bei Softshelljacken und langärmligen Oberteilen sehr nett und genieße sowohl den guten "Abschluss" als Windschutz, als auch die Kombinationsmöglichkeit mit Handschuhen im Winter.
Auf der Innenseite der Jacke gibt es noch zwei kleinere Ausstattungsmerkmale. In der Kapuze findet man eine kleine Schlaufe, um die Jacke aufzuhängen. Da man sie eigentlich eher am Kragen erwarten würde, ist sie mir zunächst gar nicht aufgefallen und ich hatte mich schon etwas gewundert, weshalb man der Jacke keinen Aufhängepunkt spendiert hatte. Weshalb die Schlaufe so weit oben angebracht wurde, ist mir nicht ganz klar. Im Endeffekt ist es mir persönlich allerdings auch egal, solange man überhaupt eine Schlaufe hat, an der man die Jacke aufhängen kann.
Das zweite kleine Detail befindet sich an der linken, unteren Innenseite. Hier wurde der Ogre Jacke nochmal eine kleine Reißverschlusstasche spendiert, die sich gut zum Verstauen von Kleinigkeiten oder Wertsachen eignet.
Schnitt und Passform:
Tiak ist bekannt dafür, dass sie eher körperbetonte Schnitte haben. Umso erfreulicher war es dann zu sehen, dass die Ogre zwar um die Hüften herum recht eng anliegt, aber ansonsten angenehm viel Bewegungsspielraum bietet.
Die Ogre Hood besitzt neben anantomisch geformten Ärmeln zusätzlich einen anatomisch geformten Jackenbund, der sehr elastisch ist und für einen guten Abschluss auch ohne zusätzliche Schnürzüge sorgt. Sehr positiv empfinde ich auch die verlängerte Rückenpartie, die einem auch beim Bücken oder Sitzen für einen geschützten Beckenbereich sorgt. Auch beim Hochnehmen der Arme über den Kopf bleibt der Jackensaum dort, wo er sein sollte.
Die Bewegungsfreiheit des Kopfes bei geschlossener Kapuze ist gut und die Ärmellänge einfach toll. Selbst beim vollen Ausbreiten der Arme ist auf den Bildern gut erkennbar, dass es zu keinem unangenehmen Zug auf den Daumen über die Daumenschlaufen kommt.
Vorläufiges Fazit nach dem ersten Eindruck:
Die Ogre Hood Women überzeugt! Sie zeigt sich als eine sehr gute Softshelljacke mit hochwertigen Materialien und einer sehr guten Verarbeitung. Vor allem die vielen Details, wie z.B. die verschweißten Nähte, die Daumenschlaufen, das Schnürsystem der Kapuze und vor allem auch der tolle Schnitt können sehr begeistern. Nicht ganz so begeistern kann natürlich der Preis von 300€. Hiermit ist man im absoluten Spitzenbereich und bei vielen wahrscheinlich auch über die Schmerzgrenze hinaus. Im Endeffekt muss jeder natürlich für sich selbst entscheiden, wofür er die Jacke nutzen möchte und ob er hierfür das Geld ausgeben möchte. Entscheidet man sich für die Ogre, dann kann man aber sicher sein, dass man ein Produkt erhält, welches nicht nur vollständig in Europa gefertigt wurde, sondern auch hohen Ansprüchen an Qualität und Verarbeitung genügen wird.
Ich freue mich schon darauf, die Ogre in der Praxis zu testen und hoffe, dass sie das halten wird, was der erste Eindruck bislang versprochen hat.
2. Praxistest
28.03.2011
Mittlerweile wurde die Ogre auf einzelnen Tagestouren, im Alltag und auf Wintertour in Norwegen getestet.
Atmungsaktivität:
Es ist nunmal ne Softshell... Wenn man sie trägt und den Berg hoch rennt wird man mit der Jacke mehr schwitzen, als ohne.
Ist das jetzt ein sinnvoller Satz? Weiß man jetzt mehr über die Atmungsaktivität der Jacke? Nein.
Eine Aussage über die Atmungsaktivität zu treffen ist schwierig bis unmöglich, da die Ogre meiner Meinung nach nicht merklich besser oder schlechter "dampft", als dies andere Softshells tun.
Wenn man die Sache allerdings auf die Belüftung ausweitet, dann lässt sich durchaus etwas bedeutendes schreiben. Die Unterarmreißverschlüsse sahen ja bereits zu Beginn ein wenig kurz aus. Im Praxistest, und vor allem in Norwegen auf der Wintertour beim Schneeschuhelaufen habe ich gemerkt, dass ich gerne etwas mehr Ventilationsmöglichkeiten gehabt hätte. Die RV's gehen nicht mal direkt über die Achselhöhlen drüber, sondern enden kurz davor. Prinzipiell hätte ich längere RV's unter den Armen besser gefunden und sehe dies als den ersten Nachteil der Jacke im Vergleich zu anderen Modellen.
Wasserdichtigkeit:
Weder auf den Tagestouren, noch in Norwegen haben wir so richtig nasses Wetter erwischt. Grund genug, die Jacke bei einem ordentlichen Regenschauer mal nach Draußen zu bringen. Insgesamt sind wir 45 Minuten bei prasselndem Regen unterwegs gewesen.
Eigentlich erwarte ich von einer Softshell nicht unbedingt, dass sie mich fast eine Stunde lang bei Regen trocken hält. Die Ogre hat es aber geschafft... fast
Das Material selbst und die Nähte, sowie die RV's (auch die der Taschen) haben nichts durchgelassen und ich bin absolut trocken geblieben. Ein kleines Problem stellen jedoch die Schnürzüge der Kapuze dar. Nach etwa einer halben Stunde habe ich bemerkt, wie immer mal wieder ein Tropfen Wasser an meinem Hals herunter lief. Nach genauerer Untersuchung konnte ich dann feststellen, dass das Material der Softshell zwar dicht geblieben ist, die Schnur der Kapuzeneinstellung aber dermaßen durchweicht war, dass immer mal wieder ein Tropfen Wasser raus gepresst wurde und in der Jacke (also auf der Haut) seinen Weg nach unten gesucht hat.
Bis auf diesen kleinen Wassereinbruch war es aber ansonsten richtig gut. An den Ärmeln hat sich Wasser ein wenig nach oben gesogen, was aber zu erwarten ist. Interessant war noch zu sehen, dass an den Schultern das Wasser nach einer Zeit nicht mehr wirklich abgeperlt ist. Ich vermute, dass hier die abweisende Beschichtung durch das Rucksacktragen bereits etwas abgerieben wurde. Ist aber nicht ungewöhnlich.
Fazit nach dem Praxistest:
Obwohl ich die Unterarmreißverschlüsse ein wenig zu kurz finde, bin ich immer noch sehr begeistert von der Jacke. Sie trägt sich einfach gut und bis jetzt konnte ich keine Abnutzungserscheinungen feststellen. Dass der Schnürzug der Kaputze nach einer 1/2 Stunde Dauerregen ab und zu einen Tropfen Wasser nach innen leitet, kann ich gut verkraften, da ich die Ogre nicht als Ersatz für meine Regenjacke sehe... obwohl sie im Regen einen sehr guten Eindruck gemacht hat.
Wenn sich die Jacke in den nächsten 3 Monaten bis zum Langzeittest weiterhin so gut schlägt, dann würde ich mal behaupten, dass man mit der Ogre zwar eine teure, aber absolut hochwertige Softshelljacke finden wird, wenn einem die etwas kürzeren Unterarmreißverschlüsse nicht stören.
3. Langzeittest
- Atmungsaktivität bei Sommertouren
- Materialverschleiß
Hinweis der ODS-Testgruppe
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