Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

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  • Beyond
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    • 09.11.2010
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    AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

    Hallo Markus (Markus K.),
    hej „blende8“,

    es freut mich, wenn Ihr so großes Interesse an meinen Beiträgen zeigt. Darum möchte ich noch einmal kurz auf meine Feuertöpfe eingehen.

    Heute habe ich mit einem größeren „Feuertopf“ einen Risotto gekocht. Ein echter Hobo-Ofen hat dabei als Brennstelle gedient.



    Bild 01: Die Konfiguration hat so ausgesehen – Hobo-Ofen: Durchmesser 10 cm, Höhe 17,5 cm – Feuertopf: Außendurchmesser 23 cm, maximales Volumen 2,0 l, effektives Volumen 1,5 l, Deckel wie im Post #978, als Antwort an „blende8“ beschrieben.



    Bild 02: Hier ist die Kerbe im Deckel und der Falz im Kamin zu sehen. Damit der Deckel immer an der selben Stelle aufliegt, muss Kerbe und Falz direkt gegenüberliegen. Ich habe die Kerbe sehr flach ausgeführt, so kann ich auch die obere Seite leicht erkennen.

    Aber nun zum schnellen Risotto: Dies ist eine weitere Variante meines Risottos/Eintopfs mit Brennesseln. Zu 100 g blanchierten Brennesseln gebe ich jeweils 80 g Rundkornreis, gewürfelte Karotten und zerkleinerte Zwiebeln in eine Schüssel. Dazu gesellen sich als Abwechslung oder als Energiequelle eine Büchse Bücklingsfilet in Sonnenblumenöl (190 g entspricht 372 kcal) aus dem Discounter, 2 gehäufte Teelöffel Knoblauchgranulat und 2 Brühwürfel (Gemüse- und Fleischbrühe). Das alles wird in der Schüssel zerkleinert, gut durcheinandergerührt und anschließend in den Feuertopf gefüllt und mit 0,6 l Wasser aufgegossen.



    Bild 03: Die Kochstelle ist eingerichtet – Feuertopf mit oben beschriebenem Inhalt, mein obligatorischer Cowboykaffee im Haferl und das Wasser dazu in meiner Kochbüchse. Mit dieser Kochbüchse, mit der ich auch meine Wasserkochtests durchführe, dürfte schon über 100 mal Wasser gekocht worden sein und sie hat immer noch nicht ausgedient. Der Hobo ist bereits mit Zunder und Brennsholz bestückt.



    Bild 04: Der Kochvorgang beginnt.



    Bild 05: Hier kann man sehr gut erkennen, wie am Kaminrand das Wasser des Risottos kocht. Das Ganze während dem Garen 2 bis 3 mal umrühren, das reicht.



    Bild 06: Der Risotto ist zum Servieren bereit - Reis, Zwiebel und Karotten haben noch einen leichten Biss, genau so wie es sein soll. Im Hintergrund wird gerade das Kaffeewasser mit dem Hobo-Ofen auf einem Topfständer gekocht. Als praktisch veranlagter Mensch, nicht gerade faul, aber sehr bequem, esse ich grundsätzlich aus dem Topf, wenn ich mich auf Solotour befinde – verkürzt nämlich das Abwaschen.



    Bild 07: Der Kaffee ist fertig und der halbe Risotto bereits verspeist. Kleine Anmerkung: Vielleicht hätten anfangs auch 0,5 l Wasser gereicht, so ist er etwas mehr suppig geworden.

    Fazit

    Wenn ich den Hobo mit dem Feuerkorb aus einem Besteckbehälter vergleiche, kann ich beim normalen Kochen mit einem Topf oder Pfanne über einem Topfhalter keinen Unterschied feststellen.

    Beim Feuertopf jedoch funktioniert der Feuerkorb wesentlich effektiver als der Hobe. Vermutlich kommt es daher, dass die Höhe des Hobos plus die des Kamins zu lang ist, sodass sich die Temperatur oben wieder etwas abkühlt und die Gesamtkonfiguration nicht so gut zieht. Mit den vielen Löchern im Feuerkorb hingegen erhält der Kamin genügend Luft und Temperatur, sodass ein solider und gleichmäßiger Zug entsteht. Allerdings ist der Holzverbrauch mit 340 g um 100 g geringer gewesen als beim Kochen mit dem Feuerkorb. Wenn genügend Brennmaterial vorhanden ist, ist das aber für den Hobo-Ofen kein allzu gewichtiges Argument. Dafür geht es mit dem Feuerkorb etwas schneller und vor allem bequemer, weil man nicht so viel pusten muss.

    Nach meiner persönlichen Meinug bin ich mit einem Feuerkorb aus einem Besteckbehälter (Die schwedischen Edelstahlkörbe sind ja auch billiger geworden und beginnen jetzt bei rund 1,50 Euro.) bestens bedient, für den universellen Einsatz zum Kochen. Außerdem muss ich an den Körben selbst überhaupt nichts verändern, sondern nur Füße anbauen (klicke “hier“, Dreibein mit Fahrradspeichen und “da“, ab Bild 04: Vierfüßler aus Kleiderbügeldraht) und einen Topfhalter aus festem Draht mit einer Höhe von 2,5 bis 3 cm zurechtbiegen, zwischen den man dann auch das Brennholz nachlegen kann ... wenn man keinen Feuertopf benutzt. Unter den Feuerkörben sind die aus Schweden natürlich Favoriten, insbesondere bei größeren Feuertöpfen.

    Viele Grüße
    Beyond

    PS: Markus, Du rennst mit Deinem Vorschlag mit den Kiefernzapfen zum Betreiben von Feuerkörben, Hobos und Hausöfen bei mir ein offenes Scheunentor ein. Vom letzten Baumfällen ist folgendes „Gerümpel“ übriggeblieben:



    Bild 08: Zwei Mörtelwannen mit bereits knochentrockenem Reisig, das vom „Ausdaxen“ angefallen ist und mit der Hand hat gebrochen werden können. Es dient für mein Versuche als Brennmaterial und der Rest im Winter für den Kaminofen als Anzündholz. Auch ein Korb mit Fichenzapfen ist dabei noch abgefallen. Du siehst, dass wir Outdoorler schon irgendwie sehr ähnlich ticken.
    Zuletzt geändert von Beyond; 18.06.2014, 20:43. Grund: Tippfehler verbessert

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    • Markus K.
      Lebt im Forum
      • 21.02.2005
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      AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

      Hallo Beyond,
      die Gugelhupfbackform schreit doch auch danach sich Brot, Brötchen und Kuchen selbst zu backen.
      Hast Du Erfahrung damit wie sich das auf dem Hobo gestaltet?

      Beim Backen ist eigentlich die gleichmässige Hitzeverteilung auf alle Seiten des Backgutes ausschlaggebend. Bei einem Dutchoven sorgt imho das Gusseisen für eine gleichmässige Verteilung der Wärme, so dass Holzkohle am Boden und auf dem Deckel ausreicht.

      Bei dem relativ dünnen Stahlblech der Gugelhupfform, könnte ich mir vorstellen, dass der Teig dann an den Aussenseiten verbrannt ist und innen noch roh.

      Aber man sollte die Flinte nicht vorher schon ins Korn werfen. Das schreit nach einem Selbstversuch. Ich muss mal schauen, dass ich eine passende Form für meinen Hobo bekomme.

      Aber wenn Du auch damit schon Erfahrung gesammelt hättest, wäre das sehr hilfreich.

      Gruss Markus
      "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur das falsche Fell!"

      -Samson und Beowulf- Als Hunde sind sie eine Katastrophe, aber als Menschen unersetzbar.

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      • Beyond
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        • 09.11.2010
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        AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

        Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,
        hallo Markus (Markus K.),

        Markus, ich glaube, Deine Frage nach der Einsatzbarkeit meines Feuertopfs (Gugelhupfform) zum Brot- und Kuchenbacken draußen in der freien Natur hast Du schon selbst beantwortet. Du schreibst wörtlich:
        „... Beim Backen ist eigentlich die gleichmässige Hitzeverteilung auf alle Seiten des Backgutes ausschlaggebend. Bei einem Dutchoven sorgt imho das Gusseisen für eine gleichmässige Verteilung der Wärme, so dass Holzkohle am Boden und auf dem Deckel ausreicht. Bei dem relativ dünnen Stahlblech der Gugelhupfform, könnte ich mir vorstellen, dass der Teig dann an den Aussenseiten verbrannt ist und innen noch roh ...“

        Das sehe ich ebenso! Eine gleichmäßtige Hitzeverteilung ist mit einer leichten, dünnwandigen „Brotbackform“ auf einem Hobo-Ofen oder Feuerkorb, also mit der Hitze nur von unten, nicht gewährleistet. Und ein „Dutchoven“ schließt sich durch sein enormes Gewicht auf Solo-Reisen von selbst aus - es sei denn, das Transportmittel, zum Beispiel: Boot, Wohnmobil, Pilgerwagen, Fahrrad- und Motorradanhänger ist dazu entsprechend geeignet.

        Zum Brotbacken verwende ich in der Regel meine kleine Stahlpfanne (22 cm Durchmesser) mit breits entsprechend eingebrannter Patina oder meine Edelstahlschüssel (14 cm Durchmesser am Boden). In der Stahlpfanne kann ich ein Brot, noch besser ist da ein Fladen, aus insgesamt ca. 200 g Weizenmehl backen, während ich in der Schüssel es auf 2 bis 3 Brote/Fladen aufteilen muss. Außerdem brennen die Fladen in der Schüssel wegen des extrem dünnen Blechs sehr stark an, sodass sich die Reinigung sehr aufwändig darstellt, will man eine saubere Edelstahlschüssel ohne Patina sein Eigen nennen.

        Nach Möglichkeit benutze ich persönlich zum Brotbacken die Pfanne, wenn ich sie auf Reisen überhaupt mitgenommen habe und nur in Ausnahmefällen die Schüssel. Wegen der einseitigen Hitzeverteilung und der nicht regulierbaren Flamme meines einfachen, auslaufsicheren Spirituskochers ist es unbedingt erforderlich, das „Pfannenbrot“ ständig zu wenden, damit es nicht verbrennt (siehe auch 4. Absatz, unten unter „Hinweise“). Das gelingt in einer flachen Pfanne wesentlich leichter als in einem hohen Topf oder in meiner Kochschüssel und in der Gugelhupfform funktioniert das Wenden schon gar nicht.

        Beyonds Pfannenbrote (Grundrezepte mit Hefe und Backpulver)



        Bild 01: Pfannenbrot (mein Frühstücksbrot) aufgeschnitten – angerührt mit Hefe und über Nacht quellen („aufgehen“) lassen, Backzeit: etwa 10 bis 15 Minuten



        Bild 02: Pfannenbrot auf dem Feuerkorb, hier der Teig mit Backpulver als Treibmittel - die schnelle Backvariante.

        Und so wird’s gemacht:

        Pfannenbrot mit Hefe
        - das ideale „Frühstücksbrot“ (Den Teig kann man über Nacht gehen lassen.)

        Zutaten für einen Brotfladen
        - 150 g Weizenmehl, 507 kcal
        - 0,1 l Wasser
        - 1 gehäufter Teelöffel (10 g) Zucker, 41 kcal
        - 1 gestrichener Teelöffel (5 g) Salz
        - 1 gehäufter Teelöffel Trockenhefe (ca. 1/3 Tüte einer 7-Gramm-Packung)
        - 30 ml Speiseöl (15 ml zum Kneten, 15 ml zum Backen in der Pfanne), 249 kcal
        - Gewürze nach Belieben
        - ca. 50 g Mehl zum Kneten und zum Teigbinden, 169 kcal
        Energiemenge: 966 kcal bei einem Gewicht des Brotteigs von rund 350 g.

        Zubereitung

        1 – Alle Zutaten, außer dem Wasser, in der Pfanne/Schüssel gut durchmischen.

        2 – Wasser zugeben und das Ganze gut verrühren. Dann durchkneten bis eine glatte Teigkugel entsteht, die nicht mehr an den Fingern klebt. Eventuell ist es erforderlich, etwas Mehl hinzufügen, bis das Wasser ganz aufgesaugt ist.

        3 – In den Teig knete ich noch etwa 15 ml Speiseöl hinein, um ihn geschmeidiger und energiereicher zu gestalten. Mehl hinzufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Für kalorienbewusste Outdoorler kann diese zusätzliche Prozedur mit dem Öl aber entfallen.

        4 – Den Teig zu einem Fladen formen. Die Hälfte des restlichen Öls in die Pfanne geben und den Teigfladen in der Pfanne über den ganzen Boden verteilen. Zugedeckt (Deckel, Geschirrtuch) kann der Teig jetzt über Nacht gehen. - An einem warmen Ort benötigt der Teig (ohne dem zusätzlichen Öl) etwa 1 bis 2 Stunden zum Gehen, muss aber dann weiterverarbeitet werden (siehe oben, Punkt 3).

        5 – Den Hobo/Feuerkorb oder den Spirituskocher anheizen und das am Morgen aufgegangene Brot in der Pfanne goldbraun backen. Das geht sehr schnell, bis der Teig so steif geworden ist, damit man den Fladen ohne Beschädigung umdrehen kann. Mit meinem auslaufsicheren Spiritusbrenner dauert das 3 bis 5 Minuten. Unbedingt darauf achten, dass der Teig nicht am Boden festklebt und anbrennt! Mit dem Holzschaber rechtzeitig versuchen, den Teig vom Boden zu lösen. Beim ersten Umdrehen das restliche Öl in der Pfanne verteilen. Dann das Brot von der anderen Seite backen. Damit das Brot nicht verbrennt oder sich am Boden der Pfanne/Schüssel anlegt, öfter umdrehen, bis es die gewünschte Farbe und Kruste erhalten hat (ca. 5 bis 10 Minuten). Das Brot sollte außen kross und innen weich sein. Am besten genießt man das Brot noch im warmen Zustand. – Guten Appetit!

        Pfannenbrot mit Backpulver
        - wenn es schnell gehen muss

        Zutaten für einen Brotfladen
        - 150 g Weizenmehl, 507 kcal
        - 0,1 l Wasser
        - 1 gehäufter Teelöffel (10 g) Zucker, 41 kcal
        - 1 gestrichener Teelöffel (5 g) Salz
        - 1 gehäufter Teelöffel Backpulver (ca. 1/3 Tüte einer 7-Gramm-Packung)
        - 30 ml Speiseöl (15 ml zum Kneten, 15 ml zum Backen in der Pfanne), 249 kcal
        - Gewürze nach Belieben
        - ca. 50 g Mehl zum Kneten und zum Teigbinden, 169 kcal
        Energiemenge: 966 kcal bei einem Gewicht des Brotteigs von rund 350 g.

        Zubereitung

        1 – Alle Zutaten, außer dem Wasser, in der Pfanne/Schüssel gut durchmischen.

        2 – Wasser zugeben und das Ganze gut verrühren. Dann durchkneten bis eine glatte Teigkugel entsteht, die nicht mehr an den Fingern klebt. Eventuell ist es erforderlich, etwas Mehl hinzufügen, bis das Wasser ganz aufgesaugt ist.

        3 – In den Teig knete ich noch etwa 15 ml Speiseöl hinein, um ihn geschmeidiger und energiereicher zu gestalten. Mehl hinzufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Für kalorienbewusste Outdoorler kann diese zusätzliche Prozedur mit dem Öl aber entfallen.

        4 – Den Teig zu einem Fladen in der Größe des Pfannenbodens formen. Die Hälfte des restlichen Öls in die Pfanne geben und den Teigfladen in die Pfanne legen, eventuell noch etwas bis zum Pfannenrand ziehen.

        5 – Den Hobo/Feuerkorb oder den Spirituskocher anheizen und das Brot in der Pfanne goldbraun backen. Das geht sehr schnell, bis der Teig so steif geworden ist, damit man den Fladen ohne Beschädigung umdrehen kann. Mit meinem auslaufsicheren Spiritusbrenner dauert das 3 bis 5 Minuten. Unbedingt darauf achten, dass der Teig nicht am Boden festklebt und anbrennt! Mit dem Holzschaber rechtzeitig versuchen, den Teig vom Boden zu lösen. Beim ersten Umdrehen das restliche Öl in der Pfanne verteilen. Dann das Brot von der anderen Seite backen. Damit das Brot nicht verbrennt oder sich am Boden der Pfanne/Schüssel anlegt, öfter umdrehen, bis es die gewünschte Farbe und Kruste erhalten hat (ca. 5 bis 10 Minuten). Das Brot sollte außen kross und innen weich sein. Am besten genießt man das Brot noch im warmen Zustand. – Guten Appetit!

        Der Unterschied zwischen Hefe und Backpulver

        Hefe ist ein Pilz, Backpulver eine Mischung aus meist Natron (Natriumhydrogencarbonat) und einem Säuerungsmittel (beim „natürlichen“ Backpulver überwiegend Zitronen- oder Weinsäure). Man kann den Hefepilze als Lebewesen ansehen, während Backpulver rein anorganisch aufgebaut ist. In beiden Fällen werden auf unterschiedlicher Weise Kohlensäurebläschen freigesetzt, die das Lockern des Brotteiges gewährleisten: bei der Hefe während des „Aufgehens“ vor und beim Backpulver direkt während des Backens im Ofen. Beim Pfannenbrot ist natürlich die Hitzeverteilung nur vom Pfannenboden aus möglich. Deshalb wird das Pfannenbrot, zumindest beim Backpulver nicht so luftig-locker, wie in der Backröhre.

        Das Brot mit Backpulver ist mehr krümelig wie bei einem Kuchen, leicht trocken, während Hefebrot in der Konsistenz etwas zäh aber saftiger, sich eben wie ein Brotteig auf der Zunge und am Gaumen anfühlt. Vom Geschmack her liegen beide Brotvarianten wegen ihrer identischen Zusammensetzung sehr ähnlich. – An ein echtes Sauerteigbrot (Roggen- und Weizensauer) kommen aber beide Backhilfen nicht heran. Allerdings ist der Sauerteig in der Herstellung wesentlich aufwändiger und für unser Outdoorleben deshalb weniger geeignet.

        Mit dem Backpulver erspare ich mir das Gehenlassen des Teigs (entweder über Nacht oder an einem warmen Ort für 1 bis 2 Stunden) und kann ihn sofort nach dem Kneten in der Pfanne backen. Allerdings weist dieses Brot nicht den typischen Geschmack und die Bekömmlichkeit eines Hefebrots auf.

        Photostrecke zu Beyonds Pfannenbrot

        In der nachstehenden Bildfolge möchte ich meine Arbeitsweise beim Brotbacken mit jeweils einem Teig aus Hefe und einem aus Backpulver erklären. Ausgegangen bin ich mit den oben aufgeführten Zutaten. Sie sind in beiden Verfahren gleich, nur dass ich als Treibmittel einmal Hefe und das andere Mal Backpulver verwende.

        Dabei bin ich folgendermaßen vorgegangen: Zuerst habe ich den Hefeteig angesetzt und zugedeckt an einem warmen Ort zum Aufgehen abgestellt. Während dieses Gärvorgangs habe ich dann den Brotteig mit Backpulver angerührt und in der Pfanne herausgebacken. Anschließend ist der gequollene Hefeteig fertiggeknetet und ebenfalls gebacken worden. Zum Schluss habe ich mit dem restlichen Spiritus (eine auslaufsichere Füllung mit ca. 70 ml) noch fast eineinhalb Liter Wasser gekocht, für einen Cowboykaffee und zum Abspülen.



        Bild 03: Die Zutaten für den Hefeteig in meiner Rührschüssel – Mehl (unten), Salz (links), Trockenhefe (oben), Zucker (rechts)



        Bild 04: Das Ganze wird, entsprechend den gängigen Brotrezepten, nur zu einem lockeren, relativ feuchten Teig zusammengerührt ...



        Bild 05: ... mit einem Geschirrtuch abgedeckt und an einem warmen Ort zum Aufgehen des Teigs gestellt. In Gegensatz zum „Frühstücksbrot“ wird der Teig noch nicht gänzlich durchgeknetet, sondern erst nach dem Aufgehen, das, je nach Umgebungstemperatur, 1 bis 2 Stunden dauert (weiter mit dem Hefeteig ab Bild 12).



        Bild 06: In der Zwischenzeit bereite ich gleich in der Pfanne den Teig mit Backpulver vor – Mehl (rechts), Salz (unten), Backpulver (links), Zucker (oben)



        Bild 07: Alle Zutaten vermische ich sorgfältig und gieße dann das Wasser hinzu.



        Bild 08: Der Teig wird anschließend geknetet. Wer sich die Finger nicht schmutzig machen will, kann ohne Weiteres dazu einen Kochlöffel verwenden (siehe auch 1. Absatz, unten unter „Hinweise“).



        Bild 09: In die geölte Pfanne wird der mit der Hand geformte Teigfladen eingelegt und über den ganzen Pfannenboden verteilt (auseinandergezogen).



        Bild 10: Hier benutze ich zum Backen meinen auslaufsicheren Spirituskocher, gefüllt mit eine Ladung von etwa 70 ml Spiritus. Backe ich nur ein einziges Brot und brühe mir zudem noch einen Kaffee, reichen gute 40 ml Spiritus völlig aus.



        Bild 11: Nach wenigen Minuten ist das erste Bort mit Backpulver fertig und auf beiden Seiten nach meinen Vorstellungen gebacken. Der Kocher wird danach einfach ausgeblasen. Damit der Spiritus nicht zu sehr verdampft, decke ich den Kocher mit einem Brettchen, Wassertopf, einer Tasse oder ähnlichen Hilfen ab.



        Bild 12: Inzwischen ist der Hefeteig aufgegangen und kann nach den einschlägigen Brotrezepten weiterverarbeitet werden. Eine etwas einfachere, von mir aber bevorzugte Option, ist im 2. Absatz, unten unter „Hinweise“ beschrieben.



        Bild 13: Mit dem Kochlöffel gut durchgeknetet und mit rund 15 ml Öl vermengt (siehe auch 3. Absatz, unten unter „Hinweise“). Hier im Bild muss noch ein wenig Mehl zugeben werden, damit der Teig nicht mehr an der Schüssel kleben bleibt. Mit dem Handballen oder der Faust noch einmal kräftig durchkneten, mit beiden Händen einen Fladen formen und in der Pfanne bis zum Rand verteilen. Wenn man Zeit hat, nochmals einige Minuten zugedeckt gehen lassen.



        Bild 14: Das fertige Hefebrot, frisch aus der Pfanne - Nach dem Wiederanheizen des Kochers, ist der Fladen auf beiden Seiten gebacken worden. Des Öfteren umdrehen, damit nichts an- oder verbrennt.



        Bild 15: Die beiden Brote, mit Backpulver (links) und mit Hefe (rechts) – im Hintergrund bringt der Spirituskocher noch zweimal 0,7 l Wasser zum Kochen: zum Abspülen ...



        Bild 16: ... und für einen Kaffee, der gut zu den Broten passt. Aufgeschnitten können die Brote nach Belieben mit den entsprechenden Brotaufstrichen versehen werden. Ich persönlich genieße mein Pfannenbrot meist ohne „Zubehör“, wenn es noch warm ist. Da schmeckt es mir am besten.

        Hinweise

        1 - Wer sich die Finger nicht schmutzig machen will, kann anfangs auch einen Teigschaber/Holzlöffel zum Kneten verwenden. Die Küchenmaschine mit ihrem Rührhaken macht ja nichts anderes. Allerdings dauer das alles ein wenig länger. Wenn der Teig dann nicht mehr klebt, knete ich ihn zum Schuss mit der Faust oder dem Handballen kräftig durch und forme mit den Händen einen Fladen, den ich dann in der Pfanne bis zum Rand ziehe.

        2 - Beyondy bevorzugte Herstellungsvariante: Wenn es möglich ist und ich genügend Zeit zur Verfügung habe, ziehe ich ein Pfannenbrot aus Hefeteig vor. Wie bereits oben beim „Frühstücksbrot“ erwähnt, rühre ich den Hefeteig an und knete ihn in einem Zug fertig, forme eine Brotfladen, lege ihn in die geölte Pfanne und ziehe ihn bis zum Rand. Zugedeckt lasse ich ihn an einem warmen Ort gehen. Nach dem Aufgehen (In der Regel verdoppelt sich das Teig-Volumen nach etwa 1 bis 2 Stunden.) wird die Pfanne mit dem gegangenen Teig direkt auf den Kocher gestellt und das Brot gebacken. Wenn ich den Teig gleich in der Pfanne zubereite, erspare ich mir nicht nur zusätzliches Geschirr, sondern auch das nochmalige Kneten, so wie es eigentlich in den Kochbüchern vorgegeben ist. Obwohl viel weniger Aufwand betrieben wird, kann sich das Ergebnis sehen lassen (Bild 01) und schmeckt außerdem vorzüglich.

        3 - Ich verwende etwas mehr Öl (249 kcal) aus folgenden Gründen:
        - der Teig wird dadurch geschmeidiger,
        - Öl in der Pfanne/Schüssel verhindert weitgehend das Ankleben des Teigs und das Verbrennen,
        - im Outdoorbereich ist eine zusätzliche Kalorienzufuhr meinerseits erwünscht, verbrauche ich ja auf meinen Paddeltouren während den Fahrten entsprechende Energie, die wieder zugeführt werden muss. Bei Touren ohne fremde technische Hilfe (Motor-Boot, -Bike, -Home) benötigt eben der Mensch den erforderlichen „Kraftstoff“ und nicht die Maschine.

        4 – Kleiner Tipp: Wenn ich meinen kleinen Spiritusbrenner verwende, der sehr punktuell die Hitze auf die Pfanne überträgt, beschreibe ich in den ersten Minuten langsam einen kleinen Kreis mit der Pfanne auf dem Kocher, sodass die Flamme etwa mittig zwischen dem Zentrum der Pfanne und ihrem Rand auf den Boden trifft. Das muss nicht kontinuierlich erfolgen, sondern die Pfanne kann Stück für Stücke auf dem Kocher verschoben werden (z.B.: jeweils nach 30 Sekunden um einen 90-Grad-Winkel weiterdrehen, entspricht einen Vollkreis innerhalb von 2 Minuten). Dadurch brennt das Brot in der Mitte nicht zu sehr an und löst sich leichter mit dem Holzschaber vom Pfannenboden, weil die Aussenseite des Brotes bereits gebacken und fest worden ist. Außerdem kann ich die Pfanne über der Flamme so verschieben, dass der Fladen einigermaßen gleichmäßig bräunt.

        5 - Variationen des Pfannenbrots können mit Gewürzen, Kräutern, gewürfeltem Räucherspeck usw. entsprechend abgewandelt werden. Wie jedes gekaufte Brot kann es auch als Beilage zu Soßen und Eintöpfen verzehrt werden. Persönlich bevorzuge ich das Grundrezept, weil das Brot auch ohne Zutaten schmeckt, insbesondere wenn es noch warm ist. Durch die verschiedenen Beläge kann ich das Pfannenbrot vielseitig abwandeln, gestalten und einsetzen.



        Bild 17: Hier noch einmal eine Brotbackaktion, genau nach den obigen vereinfachenden Hinweisen vorgegangen, mit insgesamt 200 g Mehl, den Hefeteig direkt in der Pfanne angerührt und darin sofort ausgeformt.



        Bild 18: Bei 30 Grad Celsius ist der Teig im warmen Wintergarten bereits nach 1 Stunde überdimensional aufgegangen, sodass meine Pfanne ihre Grenzen erreicht hat. Vielleicht habe ich es auch mit der Menge der Trockenhefe zu gut gemeint.



        Bild 19: Beim ersten Umdrehen habe ich den Überstand des Fladens gerade noch in die kleine Pfanne hineinbekommen. Der aufgegangene Brotteig ist so locker gewesen, dass ich mit dem Holzschaber überhaupt nicht unter den Fladen gekommen bin, ohne das Brot zu deformieren.



        Bild 20: Beim zweiten Umdrehen kann man erkennen, dass sich der Rand des Brotfladens in der Pfanne zusammengestaucht hat. In diesem Fall hätten insgesamt 150 g Mehl und nur rund 75 ml Wasser völlig ausgereicht. Da werde ich noch ein wenig experimentieren müssen.

        Fazit

        Wenn ich solo unterwegs bin, verzichte ich meist auf ein aufwändiges Kochen. Da reicht mir zum Wandern eine Schüssel oder beim Paddeln der Feuertopf in Verbindung mit einem Feuerkorb oder einfachem auslaufsicheren Spiritusbrenner völlig aus. Selbst begnüge ich mich „on Tour“ meist nur mit einem Eintopf, den ich aber vielseitig variieren kann (siehe Inhaltsverzeichnis I: 07 - Lager). Der geht sehr schnell zu kochen und kann auf verschiedene Weise mit den gerade zur Verfügung stehenden regionalen Lebensmitteln angerichtet werden. Ich muss aber zugeben, dass ich Brot nur dann backe, wenn ich an einem Standort länger verweile (z.B.: Basislager, einsamer Inselurlaub, Gruppenreisen, Survivaltraining usw.).

        Bei Tagesausflügen begleitet mich eigentlich nur mein Feldflaschen-Kocher für Kaffee, Tee oder für eine Instantsuppe. Den rüste ich gerade mit einem auslaufsichern Spirituseinsatz aus. Ich werde demnächst davon berichten.

        Im Survivalfall, wenn ein Feuer nicht gemacht werden kann oder darf, kann man auch das Mehl nur mit Wasser vermengen und das Ganze einfach hinunterwürgen. Das ist zwar kein Gaumenschmauß, erfüllt aber den Zweck der notwendigen Energiezufuhr. Dieser Extremfall dürfte aber bei unserem normalen Outdoorleben wohl kaum eintreten. Vor über 40 Jahren habe ich das einmal auf einer Überlebensübung, bei einem mehrtägigen Orinetierungsmarsch, praktizieren dürfen und diese Prozedur seither konsequent vermieden. (Smiley: „Lächeln“)

        Viele Grüße
        Beyond

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        • AlfBerlin
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          • 16.09.2013
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          AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

          Danke für Deinen Brotbackbericht. Das ist doch schöner als rehydriertes Tütenfutter.

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          • earlyworm

            Erfahren
            • 07.03.2007
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            AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

            Hui, die Brote sehen ja echt lecker aus. Wobei meiner Erfahrung nach so gut wie alles irgendwie besser schmeckt wenn man draußen unterwegs ist. Mir gefällt das Frühstücksbrot, das probiere ich bei Gelegenheit mal aus.

            Auf unseren Kanutouren bauen wir uns meistens einen Ofen aus zwei Töpfen. Damit haben wir keine Probleme mit verbrannten Rändern bzw. mit der Hitzeverteilung. Das Brot liegt dabei einfach im inneren Topf. Man benötigt aber idealerweise etwas Glut für die die Oberhitze. Ob die Hitze von unten vom Hobo kommt oder von einem Lagerfeuer ist natürlich vollkommen wurscht. Aber zwei Töpfe mit Deckel muss man dann schon dabei haben.
            Hier mal eine Zeichnung:





            Ich verbitte mir im übrigens Kommentare zu meinem Zeichnen-Talent ... für die Übermittlung des grundlegenden Prinzip reicht es ja.

            Meistens backen wir alle drei bis vier Tage Brot während der Tour. Wer es auf die Art auch mal ausprobieren möchte findet noch weiter Bilder oder eine Anleitung hier: Brot im Outdoor Backofen

            Übrigens hatten wir mal vom Bäcker ein Sauerteigbrot mitgenommen, das Brot hat glaube ich fast eine komplette Wochen gehalten und war essbar... also als Tipp für diejenigen welche überhaupt nicht backen möchten.
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            http://www.canoeguide.net
            Only the early worm catches the fish
            ------------------------------------------------

            Kommentar


            • Beyond
              Dauerbesucher
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              AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

              Hej Alf (AlfBerlin),
              hallo earlyworm,

              danke für Eure Meinungen und Beiträge.

              Natürlich sollte man draußen grundsätzlich selbst gekochte Nahrung vorziehen. Wie Alf schreibt, kommt kein Instantfutter der Lebensmittelindustrie an die eigenen gekochten Kreationen heran. In der Fabrik wird mit Geschmacksverstärkern, Farbstoffen, Salz und Zucker nur so um sich geworfen, damit das „Sägemehl“ ein wenig nach etwas schmeckt und irgendwie nach Essbarem aussieht. Dafür ist es sicherlich reich an „wertvollen“ Balaststoffen! Na ja, nur auf meinen Tagestouren und Streifzügen durch die Holledau greife ich auf Tüten, sicherheitshalber aber auf die aus dem Bioladen, zurück. (Smiley: „Zwinkern“ und „Plafondblick“)

              Wenn man nur ein wenig Phantasie entwickelt, und ein bisschen mit dem Kopf arbeitet, kommt dabei auch bei den Speisen etwas Vernünftiges, Schmackhaftes heraus, sogar als Selbstversorger, und ich freue mich schon auf die Schwammerlsaison während der „Hopfazupf“. Ich teile die Erfahrung von earlyworm, dass so gut wie alles irgendwie besser schmeckt, wenn man draußen unterwegs ist. Die frische Luft und die zurückgelegte Wanderetappe und die am Lagerplatz erledigten Routinearbeiten zeigen unausweichlich ihre appetitanregende Wirkung auf eine herzhafte „Brotzeit“.

              Den „Backofen“ von earlyworm halte ich für eine besonders geniale Idee. Einfacher und gewichtsmäßig wesentlich leichter als ein Dutchstove, der natürlich auch seine großen Vorteile birgt, kann man ein Brotbackproblem nicht lösen, zumal sich bei einer Gruppe sowieso mehrere Töpfe unterschiedlicher Größe im Gebrauch befinden. Danke für den Tipp ... und für den Link zu den Outdoor-Rezepten im Forum „canoeguide.net“.

              Jetzt muss ich einmal meinen Fundus an Campinggerümpel durchsuchen, ob nicht zwei Töpfe entsprechend ineinanderpassen, damit man so einen originellen, einfachen „Brotbackofen“ realisieren kann.

              Noch ein kleiner Nachtrag zu meinem Pfannenbrot



              Bild 1: Damit der Brotteig in meine kleine Pfanne mit 22 cm Durchmesser passt, habe ich die Zutaten ein wenig verringert. Mit 150 g Weizenmehl, 1 gehäuften Teelöffel Zucker, 1 gestrichenen Teelöffel Salz, einen knapp gestrichenen Teelöffel Trockenhefe und 75 ml lauwarmen Wasser ist eine Teigkugel ohne zusätzliches Speiseöl entstanden, die, zu einem Fladen mutiert, nach dem „Aufgehen“ in der geölten Pfanne nicht über deren Rand hinausgeragt hat (etwas über das doppelte Volumen der Teigkugel). Jetzt ist es leichter gewesen, den Fladen mit einem Holzschaber umzudrehen. Damit er einigermaßen gleichmäßig bräunt, habe ich die Pfanne auf dem Kocher immer wieder verschoben.



              Bild 2: Aufgeschnitten sieht der Fladen jetzt so aus: außen knusprig, innen locker und weich. Der Teig in der Pfanne ist rund 2 Stunden im Wintergarten gegangen, bei einer Außentemparatur von etwa 21 Grad Celsius (Regenwetter), die Backzeit hat dann rund 15 Minuten gedauert.

              Viele Grüße
              Beyond

              PS: Meiner Meinung nach kommt es nicht auf das Malertalent alleine an, sondern viel mehr auf den Inhalt und die Essenz der Zeichnung! Earlyworms Grafik finde ich aussagekräftig und vollkommen verständlich, und man kann auch ohne Photos die Konfiguration eindeutig nachvollziehen. Danke nochmals!

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              • Beyond
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                • 09.11.2010
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                • Meine Reisen

                Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,

                kurz vor der Hopfenernte, das ist gemeinhin die zweite Augusthälfte, stehen der Silage- und der Körnermais, in seiner Milchreife. Das heißt, auch die als Futter- und Industriepflanzen angebauten Maissorten können von uns Outdoorlern verzehrt werden und schmecken in diesem mittleren Wachstum hervorragend.



                Bild 01: Die typische Holledau im Spätsommer: Hopfen und Mais - neben den Kartoffeln die im Herbst noch zu erntenden Feldfrüchte und natürlich der Wald mit seinen Schwammerln/Pilzen und Beeren.

                Ein wichtiger Hinweis:

                Wenn man von einem Feld einige Maiskolben für den Eigenbedarf pflückt, ist das Diebstahl! Ein ehrenwerter Outdoorfreak fragt grundsätzlich erst den Besitzer, ob er etwas von seinem Feld nehmen darf - solange keine „Survival-Situation“ vorliegt. Diese dürfte in Mitteleuropa wohl kaum eintreten, zumindest nicht im Hinblick auf Nahrungsmangel. Klauen von Feldern und Gärten, auch wenn es nur ein paar Maiskolben, Kartoffel, Äpfel oder Birnen sind, gefährdet grundsätzlich das Image unseres freien Outdoorlebens. Keiner von uns dürfte daran interessiert sein, dass unser Hobby durch unvernünftiges Handeln einzelner noch mehr in Verruf gerät und weiter behördlich eingeschränkt wird - deutlich zu erkennen am Beispiel des „Jedermannsrechts“ in Skandinavien!

                Oft erstrecken sich die Maisfelder gleich neben dem Bauernhof. Da ist es bestimmt kein Problem, den Bauern zu kontaktieren, ob man ein paar Kolben pflücken darf. Ich habe häufig die Erfahrung gemacht, wenn ich zu Fuß auf meinen Streifzügen durch die Holledau unterwegs und an einem Aussiedlerhof vorbeigekommen bin, dass sich ein nettes Gespräch entwichelt hat, über die Natur, die Agrarwirtschaft, den Hopfenanbau und Bauernstand, insbesondere mit den Austragslandwirten (Senioren). Manchmal bekomme ich auch wichtige Informationen über die Gegend und ihren Sehenswürdigkeiten, Historie, Sagen und Legenden und hin und wieder wird verraten, wo man am besten übernachten kann. Ich darf auch meine Feldflasche mit Wasser auffüllen und habe noch nie erlebt, dass jemand „nein“ gesagt hat, wenn man sein Anliegen höflich und bescheiden vorträgt. Das gilt auch für andere Feldfrüchte im Herbst, wie zum Beispiel die Nachlese auf dem Kartoffelacker oder Gemüsefeld für den abendlichen Eintopf.

                Nach diesem kleinen Ausflug zu den eigentlich selbstverständlichen „Outdoor-Benimmregeln“, wieder zurück zum ursprünglichen Thema: „Mais“:

                100 g Maiskörner – frisch vom Kolben gerebelt – enthalten eine Energiemenge von rund 330 Kilokalorien (kcal). Zum Vergleich: 100 g Hafer 350 kcal, 100 g Weizen 310 kcal und 100 g Reis 340 kcal. Mais liegt somit im Durchschnitt der gängigen Getreidesorten, die wir Outdoorler verwenden. Ein Maiskolben mittlerer Größe, liefert demnach etwa 670 kcal.

                Um den Mais unterwegs mit dem Spirituskocher oder dem Hoboofen zuzubereiten, gibt es in der Regel zwei Outdoor-Möglichkeiten: Kochen im Topf und Braten/Rösten in der Pfanne.

                Die Prozeduren sind denkbar einfach, gehen fast genauso schnell, wie das Kochen einer „Schlemmer-Suppe“ aus der Vakuumtüte oder das Braten eines „Feinschmecker-Rühreis“ aus dem Tetrapack und schmeckt eben nicht nach Fabrikfutter - also ideal für uns Rucksackreisende.

                In der Bildstrecke erkläre ich meine persönliche Weise, ganze Maiskoben mit meinen Outdoor-Utensilien zuzubereiten.

                Zunächst das Maiskochen:

                Ich koche die Maiskolben nur in reinem Wasser, ohne Zusätze von Salz, Zucker, Milch, wie es in einigen Kochbüchern der Gourmetküche empfohlen und diskutiert wird. Im Outdoorbereich konzentriere ich mich auf das Wesentliche und bereite meine Speisen ohne viel Kochaufwand und Würzkunst zu. Ich möchte dabei die Natur herausschmecken und nicht die Geschmacksverstärker der Lebensmittelindustrie. Außerdem habe ich auch nicht Lust, eine ganze Küchenausstattung nebst Gewürzregal (außer Salz und Pfeffer) mitzuschleppen. (Smiley: „Lächeln“)



                Bild 02: Das Zubehör – von oben links: zwei Maiskolben (ca. 1300 kcal), ein 3/4 Liter Wasser, Brennspiritus, Salz und Pfeffer, Edelstahlschüssel mit Deckel, auf der Unterlage mein auslaufsicherer Spiritusbrenner mit dem Topfständer, Zündhölzer, ein Teelöffel, mein einfacher Topfhalter mit dem Gegenstück.



                Bild 03: Den Spiritus habe ich in den Brenner gefüllt, der mittlerweile schon über 100 mal ohne irgend eine Beanstandung in Eisatz gewesen ist ...



                Bild 04: ... und den Rest in die Brennstoffflasche zurückgegossen. Dadurch ist mein Brenner absolut auslaufsicher geworden.



                Bild 05: Bis das Wasser kocht, habe ich die Deckbätter und die Fäden vom Maiskolben entfernt und ihn in Stücke gebrochen. Wenn die Spitzen deformiert sind und nicht sehr appetitlich aussehen, schneide ich sie mit dem Messer einfach ab.



                Bild 06: Am schnellsten gelingt das Schälen, wenn man die Hülle vom Kopf des Kolbens samt den Haaren in Streifen bis zum Stiel herunterzieht. Das sieht dann so aus, wie im Bild dargestellt. Man bricht den Kolben aus dem Stiel und erhält einen fast fadenfreien Maiskolben.



                Bild 07: Die zerteilten Kolben lege ich in das kochende Wasser ...



                Bild 08: ... und lasse es noch einmal aufkochen. Dann blase ich die Flamme aus und die Maiskolben ziehen im zugedeckten Topf ca. 5 Minuten. Damit das Wasser heiß bleibt und der Mais weiter garen kann, zünde ich den Brenner noch einmal an, und bringe das Wasser erneut zum Kochen oder besser, nur bis kurz davor.



                Bild 09: Nach weiteren 5 Minuten sind in der Regel die zarteren oberen Stücke weich und können verzehrt werden. Die dickeren Unterteile lassen ich noch weiter im heißen Wasser. Als Getränk habe ich hier traditionell die berühmte amerikanische braune „Pampe“ gewählt, die man auch als „Cola“ bezeichnet. Alternativ kann man natürlich Mineralwasser oder gekühlten bayerischen „Hopfentee“ konsumieren.



                Bild 10: Weil der Topf noch sehr heiß ist, verwende ich meinen Topfhalter und das Gegenstück, um ihn vom Brenner zu heben, damit ich mit dem Restspiritus noch Wasser für einen Cowboykaffee kochen kann und zudem das Abspülwasser warm bekomme.



                Bild 11: Der zweite Gang an Mais liegt auf dem Teller: leicht gesalzen und gepfeffert. Sofern man hat, kann man auch die Kolben mit zerlassener Butter bestreichen. Im Hintergrund wird das Wasser für einen Kaffee zum Kochen gebracht – als krönender Abschluss.



                Bild 12: Hier der gekochte und gewürzte Mais in Großaufnahme – bereit zum „Abknabbern“. Wem der Mais zu heiß ist, steckt man in die Enden jeweis einen Zahnstocher als Halter. Wenn „Lumberjack“ keine Zahnstocher hat, fällt er gewohnheitsmäßig einen Baum und hackt ihn dann solange zurecht, bis daraus zwei Zahnstocher entstanden sind. (Smiley: Zwinkern)

                Die zweite Option: Mais in der Pfanne:

                Dabei handelt es sich um das Braten mit etwas Fett (Öl oder Butter) oder das Rösten direkt in der heißen Pfanne ohne jegliche Zutaten. Benutzt man einen Grill, kann man die Maiskolben, mit wenig Butter oder Speiseöl zuvor bestrichen, auch darauf zubereiten. Ich persönlich bevortzuge das Braten, weil sich dann die Pfanne mit Salz leichter reinigen lässt.



                Bild 13: Noch einfacher als das Kochen und mit weniger Aufwand verbunden, ist das Braten von Mais in der Stahlpfanne – Dazu gebe ich etwas Speiseöl in die Pfanne, schmackhafter wäre allerdings Butter, und heize sie über den Spirituskocher auf. Die Maiskolben werden dann hellbraun gebraten. Manchmal brenne die Körner leicht an, was aber dem Geschmack keinen Abbruch tut.



                Bild 14: Hier sind sie schon fast fertig. Wichtig ist dabei, dass man die Kolben ständig wendet, damit sie überall gleichmäßig garen.



                Bild 15: Ein bereits fertig gerösteter Kolben auf dem Teller, nur mit Salz und Pfeffer gewürzt.



                Bild 16: Die süße Variante, hier mit gezucketer Kondensmilch übergossen. Zusätzliche Informationen dazu weiter unten unter: „Nur so nebenbei“.



                Bild 17: Man kann diese zähflüssige Kondensmilch auch in den Teller gießen und die Maiskolben darin eintunken. Sieht dann aus wie Vanillesauce ... und schmeckt auch genau so süß – mehr ein kalorienreiches Dessert.

                Guten Appetit!

                Nur so nebenbei:

                Ein kleines Döschen mit dieser gezuckerten Kondensmilch von 90 g Gewicht und 70 ml Volumen ergibt eine Energiemenge von 293 kcal (etwa halb so viel wie die eines Maiskolbens) und ist vielseitig verwendbar: als Brotaufstrich (wie Honig oder Ahornsirup) für mein selbst gebackenes Pfannenbrot, auf Waffeln und Pfannkuchen, im Kaffee und als Verfeinerung im Kochwasser für die Maiskolben wie in den Kochbüchern empfohlen (... ich aber diese Finesse der Kochkunst bewusst ignoriere, weil die durch diese Prozedur für den Wanderer verloren gegangene notwendige Energie zum Tragen im Rucksack einfach zu schade ist, siehe oben).

                Aus den leeren Konservendosen bastle ich mir auch eine Teil meiner auslaufsicheren Spirituskocher nach dem Rechaud-Prinzip oder mit dem neuhochdeutschen Vokabular der Outdoor-Szene: nach dem „Open-Flame-Alcohol-Stove-Concept“. Deshalb auch meine temporäre Vorliebe für dieses noch wenig belastete Industrieprodukt aus russischer Fertigung. (Smiley: „Grinsen“) Für meinen Feldflaschenkocher passe ich das Dosenvolumen so an, dass ich damit genau einen halben Liter Wasser sicher zum Kochen bringen kann. Dadurch entsteht ein aufeinander abgestimmtes Kochsystem. Wie das funktioniert, zeige ich in einem meiner nächsten Beiträge.

                Viele Grüße
                Beyond
                Zuletzt geändert von Beyond; 03.09.2014, 19:42. Grund: Tippfehler verbessert

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                  AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                  Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,

                  nachdem ich die Grundrezepte der Zubereitung von noch jungen Maiskolben vorgestellt habe, möchte ich nun eine praktische Anwendung aufzeigen, die für uns Outdoorler eine Option darstellt, einfach, schnell, vielseitig und zweckmäßig Mais als Nahrungsmittel zu verarbeiten: „Eintopf-Gerichte“ mit frisch gerebelten Maiskörnern am Ende der Milchreife.



                  Bild 01: Der Abschluss der Hopfenernte, das ist etwa in der zweiten Septemberhälfte, kennzeichnet zugleich das Ende der Milchphase beim Futter- und Körnermais. Ab diesem Zeitpunkt wandelt sich der zuckerhaltige Maissaft in Stärke um, und die Maiskörner werden langsam hart. Jetzt ist es auch schon möglich, die noch relativ weichen Körner von der Maisspindel abzutrennen, ohne sie dabei zu zerquetschen.

                  Wie rebelt man im Outdoorbereich, ohne maschinelle Hilfe, die Maiskörner für eine Mahlzeit, also in kleinen Mengen, von der Spindel? Diesen Vorgang zeigen die nachfolgenden Bilder:



                  Bild 02: Ich knicke den Maiskolben in der Mitte ab und versuche von den Bruchstellen aus, eine Doppel- oder Dreierreihe von Maiskörnern entlang der Spindelachse herauszulösen. Befindet sich der Mais noch am Anfang der Milchreife wird das kaum gelingen, weil man die Körner zerdrückt. Daher in diesem frühen Zustand auch die Empfehlung, den ganzen Maiskolben zu kochen, braten oder grillen. Erst während der Umwandlung des Zuckersaftes in Stärke, wenn Haut und Inhalt fester werden, ist es möglich, einzelne Körner herauszupulen.



                  Bild 03: Hat man eine Schneise geschaffen, ist es eine Leichtigkeit, die Körner quer zur Längsachse der Spindel auszubrechen. Quer zur Spindel lassen sich die Körner nämlich wesentlich leichter abtrennen. Man knabbert ja den Kolben auch quer ab. Hier ist zu erkennen, dass ich eine ganze Reihe gelockert habe ...



                  Bild 04: ... und in diesem Bild steht nur noch die letzte Reihe Körner auf der Spindel.



                  Bild 05: Je nach Sorte und Anbau kann es vorkommen, dass zu dieser Jahreszeit die Maiskörner bereits unterschiedlich hart sind. Der Mais links hat schon eine wesentlich härtere Konsistenz, als der Mais auf der rechten Seite und hat bereits den Grenzwert des noch „Essbaren“ erreicht: Er lässt sich roh gerade noch beißen und zerkauen! Trotzdem kann ich beide als Nahrungsmittel verwenden, ohne die Körner zuvor weiterverarbeiten zu müssen (siehe dazu auch: „Kleiner Hinweis“, weiter unten).

                  Die Verarbeitung der Maiskörner in dem noch „beißbaren“ Stadium ist denkbar einfach: Natürlich läuft es bei Beyond, wie üblich, wieder auf einen Eintopf hinaus. Ich stehe halt auf diese simple, bewährte Art, unterwegs und draußen zu kochen, so wie es Generationen zuvor, insbesondere das „ziehende Volk“, auch schon getan haben. Dieses Mal dominiert der Mais im Eintopf, so wie bei meinen zuvor gezeigten Risottos, ebenfalls Eintopfgerichte, der Reis den Hauptbestandteil ausgemacht hat.

                  In den nachfolgenden Rezepten sind die unterschiedlichen Mengenangaben beim Gemüse den vorhandenen Größen von Zwiebeln und Karotten geschultert, so wie ich sie gerade für diesen Eintopf zur Verfügung gehabt habe. Ich hätte auch verallgemeinern können, wie zum Beispiel: 250 g Mais, 100 g Zwiebeln, 100 g Karotten oder 250 g Mais, 100 g Zwiebeln, 50 g Karotten, 50 g Blumenkohl, 50 g Paprikaschoten usw.

                  Natürlich kann man neben den angegebenen Zutaten auch frisches Gemüse und Kräuter der verschiedenen Jahreszeiten und Regionen verwenden, die Menge und die Garzeit variieren und das Speiseöl oder alternativ den Speck oder das Fett auf den benötigten Energiebedarf abstimmen, je nach persönlichem Geschmack und Belieben.

                  Nur mit den Gewürzen, insbesondere dem Salz (Es wird sogar in einigen Kochbüchern behauptet, dass Salz im Kochwasser den Mais hart werden lässt.), sollte man vorsichtig umgehen, damit man nicht überwürzt, sonst schmeckt man nur die „Geschmacksverstärker“, wie beim gepanschten Industriefutter (aktuelles Paradebeispiel, anno 2014: Sägemehl im Brot!) und nicht die hochwertigen Gemüse und Getreide. (Smiley: „Zwinkern“) Ich verwende Salz bei meinen Eintöpfen eigentlich nie und komme damit gut zurecht. Wer kein Faible für Knoblauch hat, lässt ihn einfach weg oder ersetzt ihn durch ein anderes Gewürz. Bei mir kommt anstelle des Knoblauchs häufig Kümmel in den Eintopf, wenn ich nicht solo unterwegs bin.

                  I - Grundrezept für ein Maisgemüse

                  Zunächst stelle ich das einfache Maisgemüse vor, das als Basis sowohl als Hauptgericht als auch als Beilage verwendet werden kann.

                  Zutaten für zwei Personen:

                  - 250 g frische, gerebelte Maiskörner – 825 kcal
                  - 130 g Zwiebeln – 52 kcal
                  - 120 g Karotten – 43 kcal
                  - 1 gestrichener Teelöffel granulierter Knoblauch
                  - 1 gestrichener Teelöffel gemahlener weißer Pfeffer
                  - 1 gehäufter Esslöffel getrocknete Petersilie
                  - 1 gehäufter Esslöffel getrockneter Schnittlauch
                  - 15 ml Speiseöl – 125 kcal
                  - 1 Brühwürfel (10 g) – 20 kcal
                  - 200 ml Wasser

                  Dieses Rezept, mehr ein gedünstetes Gemüse als ein Eintopf, weil die tierischen Zutaten fehlen, liefert eine Energiemenge von insgesamt 1065 kcal bei einer Rohmasse von rund 725 g.

                  Zubereitung:

                  Zwiebeln und Karotten weden klein geschnitten und mit dem Mais, den Gewürzen, den Kräutern und dem Speiseöl in der Schüssel durchgemischt und etwa 5 Minuten angebraten, damit die Speise insgesamt etwas würziger schmeckt. Danach gibt man 200 ml Wasser hinzu und lässt das Ganze mit dem Brühwürfel kochen bis das Wasser nahezu gänzlich verschwunden (reduziert) ist. Das Gemüse ist nach insgesamt rund 25 min fertig gedünstet und kann verzehrt werden. Der Mais und die Karotten besitzen nun einen leichten Biss.



                  Bild 06: Alle notwedigen Utensilien auf einem Blick – In der Schüssel das bereits vorbereitete und durchgemischte Gemüse, Wasser zum Aufgießen, mein Wassertopf mit 1/2 Liter Wasser für den Cowboykaffee in der Tasse; auf der Unterlage die bereits bekannten Kochutensilien und der Brühwürfel.



                  Bild 07: Die Zutaten, außer dem Wasser und dem Brühwürfel, sind zusammengemischt und die Schüssel kann zum Anbraten auf den Kocher gestellt werden. Wegen der geringen Menge an Speiseöl ist es erforderlich, ständig umzurühren, damit sich nichts anlegt. Nach etwa 5 min gieße ich 200 ml Wasser auf und gebe den Brühwürfel hinzu. Dann lasse ich das Ganze unter ständigem Rühren auf- und weiterkochen.



                  Bild 08: Nach weiteren 20 min Kochen ist das Wasser weitgehendst reduziert, sodass ein kompaktes Gemüse entstanden ist. Das fertige Maisgemüse ist als Hauptgericht für Vegetarier, allerdings mit der angepassten Menge oder als Beilage zu Gebratenem oder Gegrilltem gleich gut zu verwenden.



                  Bild 09: Hier das fertige Maisgemüse in Großaufnahme.

                  Gibt man dem Maisgemüse noch weitere Nahrungsmittel wie Fleisch, Wurst, Fisch, Pilze usw. hinzu, entsteht der oben erwähnte Eintopf. Anstelle der von mir aus Bequemlichkeit noch bevorzugten Fleisch- und Fischkonserven kann man natürlich auch frische Ware verwenden, sofern man Angler und Jäger ist und die entsprechenden Legitimationen besitzt und eine längere Kochzeit, zum Beispiel mit dem Hobo-Kocher, in Kauf nimmt. Alternativ kann man frische Lebensmittel auch im Geschäft, auf dem Markt oder eventuell direkt beim Bauern erstehen.

                  Der Einfachheit halber habe ich auf die üblichen Konservendosen vom Discounter zurückgegriffen, die mit meinem einfachen Spirituskocher relativ schnell zubereitet werden können, weil sie bereits vorgegart, beziehungsweise essfertig angeboten werden. Verwende ich zum Beispiel eine Büchse mit Thunfisch in Olivenöl, spare ich mir das Mitschleppen von zusätzlichem Speiseöl. Der Abwechslung halber verarbeite ich auch geräucherten Bückling in Olivenöl oder Fleischdosen (Truthahn-, Schmalz-, Frühstücksfleisch usw.), in denen meist genügend Fett enthalten ist.

                  Kleiner Tipp

                  Solche Konserven habe ich eigentlich immer auf meinen Seekajakreisen dabei, auch als Notnahrung in den Spitzen von Bug und Heck des Kajaks verstaut. Nur beim Gemüse greife ich grundsätzlich auf frische Ware zurück. Beim Wandern verzichte ich aus Gewichtsgründen auf Blechbüchsen und verstaue lieber dehydrierte (Gerteide) oder frische (Gemüse) Nahrung im Rucksack oder im „Brotbeutel“. Da kann ich sogar zum Vegetarier werden. (Smiley: „Lächeln“)

                  Nachfolgend einige Eintopf-Beispiele:

                  II - Maiseintopf mit Thunfisch

                  Zutaten für zwei Personen:

                  - 250 g frische, gerebelte Maiskörner – 825 kcal
                  - 1 Büchse Thunfisch (185 g mit 76 % Thunfisch und 23 % Olivenöl) - 564 kcal
                  - 170 g Zwiebeln – 58 kcal
                  - 100 g Karotten – 36 kcal
                  - 1 gestrichener Teelöffel granulierter Knoblauch
                  - 1 gestrichener Teelöffel gemahlener weißer Pfeffer
                  - 1 Brühwürfel (10 g) – 20 kcal
                  - 200 ml Wasser

                  Dieses Rezept liefert eine Energiemenge von insgesamt 1503 kcal bei einer Rohmasse von rund 915 g.

                  Zubereitung:

                  Zwiebeln und Karotten weden klein geschnitten und mit dem Mais, zerstoßenem Fisch, Öl aus der Fischkonserve in der Schüssel durchgemischt und etwa 5 min angebraten. Danach gibt man 200 ml Wasser und den Brühwürfel hinzu und lässt das Ganze kochen bis das Wasser nahezu gänzlich reduziert ist. Der Eintopf ist nach insgesamt rund 25 min fertig gedünstet und kann verzehrt werden.



                  Bild 10: Die erforderlichen Utensilien, ähnlich wie bei Bild 06 beschrieben.



                  Bild 11: Die zerstoßene und gemischte Rohmasse in der Kochschüssel – Eigentlich ist das Anbraten nicht erforderlich, weil die Lebensmittel aus der Dose durch die eingesetzten Geschmacksverstärker (siehe oben) bereits würzig genug sind.



                  Bild 12: Der fertige Eintopf - Der Spiritus reicht noch zum Sieden von 1/2 Liter Kaffeewasser aus, das in der Tasse als Cowbaykaffee seiner Bestimmung harrt, als Abschluss der Mahlzeit.

                  III - Maisgemüse mit Pilzen

                  Ich habe im Garten einige Champignons und Goldröhrlinge gefunden. Natürlich verwende ich sie für mein Mais-Eintopf-Rezept.

                  Zutaten für zwei Personen:

                  - 250 g frische, gerebelte Maiskörner – 825 kcal
                  - 140 g Mischpilze (Champignons, Goldröhrlinge) – 31 kcal
                  - 130 g Zwiebel – 52 kcal
                  - 120 g Karotten – 43 kcal
                  - 1 gestrichener Teelöffel granulierter Knoblauch
                  - 1 gestrichener Teelöffel gemahlener weißer Pfeffer
                  - 15 ml Speiseöl – 125 kcal
                  - 1 Brühwürfel (10 g) – 20 kcal
                  - 200 ml Wasser

                  Dieses Rezept liefert eine Energiemenge von insgesamt 1096 kcal bei einer Rohmasse von rund 865 g.

                  Zubereitung:

                  Zwiebeln, Karotten und die Pilze weden klein geschnitten und mit dem Mais, den Gewürzen, dem Speiseöl, dem Brühwürfel und dem gesamten Wasser in der Schüssel durchgemischt und auf den Kocher gestellt. Wenn man es würziger haben will, kann vor der Zugabe des Wassers und des Brühwürfels das Ganze noch zusätzlich anbraten (siehe die Rezepte zuvor). Nach insgesamt rund 25 min ist das Wasser nahezu völlig reduziert und der Mais-Pilz-Gemüse-Eintopf fertig. Dabei ist ständiges Umrühren erforderlich, weil sich die Flamme des Kochers nicht regulieren lässt. Wegen des zugesetzten Wassers brennt aber nichts an. Der Spiritus reicht jetzt noch zum Sieden von 1/2 Liter Kaffeewasser. Der Mais besitzen nun einen leichten Biss, entsprechend der chinesischen Kochkunst.



                  Bild 13: Die für den Eintopf verwendeten Nahrungsmittel - diese Mal alles noch im Rohzustand und das erforderliche Kochzubehör, außer den Zündhölzern.



                  Bild 14: Hier ist alles zerkleinert und zusammengemischt und kann auf den Kocher gestellt werden. Es ist nicht notwendig, das Ganze zuvor anzubraten und danach das Wasser und den Brühwürfel hinzufügen, wenn man die Pilze herausschmecken möchte. Nur wer unbedingt das Röstaroma vorzieht, kann alles zuvor anbrutzeln. Bei diesem Eintopf habe ich mir die Mühe gespart, und es hat genauso gut geschmeckt. Warum sich mehr Arbeit aufhalsen als unbedingt erforderlich ist.



                  Bild 15: Nach insgesamt rund 25 min Kochzeit ist mein Mais-Pilz-Gemüse-Eintopf fertig, das Wasser nahezu vollständig verschwunden. Man kann, im Vergleich zum vorherigen Bild, auch gut erkennen, dass sich das Volumen des Gerichts durch die verarbeiteten Pilze stark verringert hat.

                  IV – Maisgemüse mit Truthahnfleisch und Pilzen

                  Zutaten für zwei Personen:

                  - 220 g frische, gerebelte Maiskörner mit bereits kräftigem Biss – 726 kcal
                  - 150 g Truthahnfleisch aus der Dose mit Saft, aber wenig Fett – 257 kcal
                  - 160 g Mischpilze (Champignons, Goldröhrlinge) – 35 kcal
                  - 100 g Zwiebel – 40 kcal
                  - 100 g Karotten – 36 kcal
                  - 1 gestrichener Teelöffel granulierter Knoblauch
                  - 1 gestrichener Teelöffel gemahlener weißer Pfeffer
                  - 1 gehäufter Esslöffel getrocknete Petersilie
                  - 1 gehäufter Esslöffel getrockneter Schnittlauch
                  - 15 ml Speiseöl – 125 kcal
                  - 1 Brühwürfel (10 g) – 20 kcal
                  - 250 ml Wasser

                  Dieses Rezept liefert eine Energiemenge von insgesamt 1239 kcal bei einer Rohmasse von rund 1005 g.

                  Zubereitung - dieses Mal nach Beyonds individuellem Verfahren:

                  Zwiebeln, Karotten und die Pilze weden klein geschnitten, das Truthahnfleich zerstoßen und mit dem Mais, den Gewürzen, dem Speiseöl, dem Brühwürfel und dem gesamten Wasser in der Schüssel durchgemischt und auf den Kocher gestellt. Das Ganze koche ich auf (ca. 15 min). Dann nehme ich die Schüssel vom Feuer und lasse das Kochgut zugedeckt quellen und ziehen. In der Zwischenzeit erhitze ich das Kaffeewasser (ca. 7 min). Danach kommt der Eintopf wieder auf den Kocher und unter Umrühren lasse ich ihn weiterkochen, bis die Flamme ausgeht (nach ca. 18 min). Dadurch erhalte ich gewiss mein kochendes Kaffeewasser und kann den Eintopf durch die Quell- und Ziehphase länger garen lassen. Nach insgesamt rund 40 Minuten (gesamte Brenndauer des Kochers) ist das Wasser nahezu völlig reduziert und der Eintopf fertig. Dabei ist ständiges Umrühren erforderlich, weil sich die Flamme des Kochers nicht regulieren lässt (siehe dazu auch: „Tipp zu den einfachen Dosenkochern“, weiter unten). Wegen des zugesetzten Wassers brennt aber nichts an.

                  Die Karotten benötigen nun einen leichten Biss, der Mais einen etwas kräftigeren. Gegenüber dem Originalzustand ist der Mais durch das Kochen etwas weicher geworden, allerdings nicht ganz so weich wie in der Milchreife. Die Muskeln meiner Kauwerkzeuge werden dabei aber noch nicht überlastet.



                  Bild 16: Das Bild zeigt alles, was ich für diesen Eintopf benötige - In der Kochschüssel den Mais; darunter Peterlilie und Schnittlauch, Knoblauch und weißen Pfeffer; links unten dann das bereits zerstoßene Truthahnfleich (entspricht einer halben Konserve von 300 g, die sich unter der Glasschüssel befindet); unten Mitte ist das Werkzeug zu sehen (Löffel, Messer); darüber Zwiebel, Karotte, Brühwürfel und das Speiseöl im kleinen Becher, rechts unten die Schale mit den Pilzen (Champignons und Goldröhrlinge, frisch aus dem Garten); rechts oben die Kaffetasse mit dem Kaffeepulver und meinen Wassertopf; ganz oben das benötigte Wasser für den Eintopf und den Kaffee und den Brennspiritus; auf der Unterlage die Kochgeräte wie Brenner, Topfständer, Rührlöffel, Zündhölzer, Topfzange und das Gegengenstück.



                  Bild 17: Nach dem Zerkleinern der Speisen wird alles in der Kochschüssel zusammengerührt, diese auf den Kocher gestellt und dann angeheizt.



                  Bild 18: Ohne Anbraten (siehe dazu den Kommentar unter Bild 11) kocht hier der Eintopf schon längere Zeit (gute 15 Minuten).



                  Bild 19: Ich nehme die Kochschüssel von Feuer, damit das Kochgut zugedeckt quellen und ziehen kann ...



                  Bild 20: ... und bereite in der Zwischenzeit das Kaffeewasser zu.



                  Bild 21: Nach rund 7 Minuten kocht das Kaffeewasser - Durch dieses kleine Zwischenspiel kann ich sicher sein, dass das Kaffeewasser auch wirklich siedet. Ich muss nicht immer auf die Uhr schauen, damit am Schluss noch 10 Minuten Kochzeit übrig bleibt, um das Wasser noch zum Kochen zu bringen. Außerdem kann ich dadurch die Garphase des Eintopfs verlängern, indem ich auch noch die langsam ausgehende Flamme zum Köcheln nutzen kann, was bei einem bereits härteren Mais gewiss sinnvoll erscheint (siehe dazu auch: „Tipp zu den einfachen Dosenkochern“, weiter unten).



                  Bild 22: Nun stelle ich wieder den Eintopf auf den Topfständer und lasse ihn weiterkochen bis die Flamme ausgeht. Währenddessen kann der Kaffe ziehen und sich das Kaffeepulver am Boden der Tasse absetzen.



                  Bild 23: Das Feuer ist nach rund 40 Minuten erloschen und der Eintopf fertig zum Verzehr.



                  Bild 24: Hier eine Großaufnahme des Eintopfgerichts.

                  Guten Appetit!

                  Kleiner Hinweis

                  Die Haut des Maiskorns besteht aus Zellulose, und diese kann nicht verdaut werden. Unzerkaut wandert das Maiskorn durch den Verdauungstrakt und kommt im Originalzustand wieder heraus. Deshalb ist es wichtig, ganze Maiskörner gut zu zerkauen, wenn der Körper die Inhaltsstoffe aufnehmen soll. Das wird bei getrocknetem Mais allerdings nicht gelingen. Die Ureinwohner Mexikos verabeiten daher den getrockneten Körnermais (Lagermais) durch Zerstoßen, Schroten, Mahlen, Einweichen, Keimen usw., bevor sie ihn in der Küche einsetzen (ähnlich wie bei den Hülsenfrüchten). Nur der Mais in der Milchreife, vor der Umwandlung des Zuckers in Stärke, da ist die Haut noch sehr zart und kann direkt zum Kochen verwendet werden, wie in diesem und dem vorangegangenen Beitrag beschrieben.

                  Um die Verwertbarkeit des Maiskorns festzustellen, mache ich in der Regel eine Beißprobe: Lassen sich die Körner im rohen Zustand noch zerkauen, dann ist der Mais auch zum Kochen noch geeignet. Ich habe festgestellt, dass beim kurzen Kochen (im Outdoorbereich 25 bis 40 min) die Körner nur geringfügig weicher werden. Also Vorsicht bei der Verwendung von bereits zu hartem Körnermais, insbesondere wenn man die dritten Zähnen sein Eigen nennt! (Smiley: „Grinsen“)

                  Entsprechend der chinesischen Kochtradition soll ja das Gemüse einen merklichen Biss aufweisen, damit es sich im Mund, auf der Zunge und am Gaumen knackig anfühlt. Leider zerkochen wir Westeuropäer die meisten Speisen, weil das Pfannenrühren der Chinesen nicht so verbreitet ist. (Smiley: „Lächeln“) Allerdings muss ich zugestehen, dass meine Gerichte, insbesondere meine Eintöpfe, aus Bequemlichkeit (Alles auf einmal in den Topf und auf das Feuer damit!) auch mehr zum Weichkochen tendieren; es sei denn, ich verwende nur Rohkostgemüse, das ich nicht so lange köcheln muss. Spielt die Kochzeit keine Rolle, zum Beispiel, wenn einem ein Hobo-Kocher zur Verfügung steht, kann man auch das einzelne Gemüse je nach Garzeit dem Eintopf hinzufügen (hartes Gemüse, wie Kohl, früher in den Topf, weiches, wie Tomaten, später hinein).

                  Tipp zu den einfachen Dosenkochern

                  Weil sich die Flamme meines unkomplizierten, auslaufsichern Dosenkochers nicht regulieren lässt, ist ständiges Umrühren erforderlich. Sollte es einmal doch zu heiß werden und das Kochgut anfangen, trotz permanentem Rühren, zu blubber und zu spritzen, blase ich die Flamme einfach aus, lasse das Ganze einige Minuten ziehen und abkühlen und zünde den Kocher erneut an.

                  Wenn Köcheln angesagt ist, kann ich mit dieser sicherlich etwas aufwändigen Methode die Garzeit bis zu 1,5 Stunden mit einer einzigen Spiritusfüllung (ca. 90 ml) ausdehnen – nicht gerade bequem, aber wohl möglich und mit insgesamt nur 6 Streichhölzern durchführbar. Noch einfacher geht's natürlich mit einem Gasanzünder in Miniaturform. Beispiel: Nach dem ersten Aufkochen in rund 15 min – Flamme ausblasen, 10 min zugedeckt ziehen lassen - Flamme anzünden, 5 min aufheizen bis es erneut kocht – Flamme ausblasen, wieder 10 min zugedeckt ziehen lassen - usw.

                  Fazit

                  Mit meinen Beispielen will ich dazu anregen, sich einmal über die Vielfalt von Eintöpfen Gedanken zu machen, um zu erkennen, wie leicht eine „Outdoorküche“ gehandhabt werden kann, auch mit den einfachsten Kochutensilien. Und selbst der Feinschmecker unter uns kann dabei auf seine Kosten kommen, wenn er die entsprechend hochwertigen, frischen Lebensmittel und Zutaten verwendet und gekonnt würzt.

                  Natürlich kann man den Eintopf nach belieben variieren. Es bleibt letztendlich jedem selbst überlassen welche Nahrungsmittel er dabei verwendet: frische Ware, Konservenkost oder dehydrierte Speisen. Ich muss zugeben, dass ich auf meinen Seekajaktouren und Wanderungen zur Zeit eigentlich alles verwende, wobei sich der Trend indessen langsam hin zu frischen Lebensmitteln und insbesondere durch Trocknen und Dörren hin zu selbst erzeugter dehydrierter Nahrung verlagert - allmählich weg von der für Reisende durchaus anwenderfreundlichen und deshalb nicht zu verkennenden industriell gefertigten Einheitskost.

                  Allerdings sehe ich beim Dehydrieren von energiefressenden Dörrapparaten grundsätzlich ab und benutze ausschließlich nur die Sonne und den Wind im Sinne der Lufttrocknung, wie bei Fleisch, Fisch, Schwammerl, Gemüse usw., so wie es unsere Ahnen getan haben und viele Europäer es heute noch tun, zum Beispiel: Klipp- und Stockfisch in Skandinavien oder der Jamón Ibérico, der luftgetrocknete Schinken aus dem Süden der Iberischen Halbinsel – heute alles anerkannte Delikatessen.

                  Viele Grüße
                  Beyond
                  Zuletzt geändert von Beyond; 18.09.2014, 08:40. Grund: Tippfehler verbessert

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                  • atlinblau
                    Alter Hase
                    • 10.06.2007
                    • 4121
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                    AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                    Hallo Beyond,

                    Thema: Salzarm und natürlicher Geschmack
                    „...Ich verwende Salz bei meinen Eintöpfen eigentlich nie und komme damit gut zurecht...“

                    Wenn du Brühwürfel verwendest, widerspricht sich deine Aussage ...auch hinsichtlich deiner
                    bedenken gegen neumoderne Produkte der Ernährungsindustrie.

                    "Brühwürfel ... sind eine quaderförmig gepresste Mischung, zumeist aus Salz,
                    getrockneter Würze, Geschmacksverstärker oder Hefeextrakt und Zuckerarten,
                    die mit Fett, meist gehärtetem Pflanzenöl, gebunden ist.."


                    Quelle: ...klick!!!

                    Brühwürfel...das ist drin ...klack!!!

                    lG

                    Thomas

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                    • Schnapsmax
                      Fuchs
                      • 11.06.2007
                      • 1439
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                      Salzarm ist schön und gut, da viele wirklich zu viel davon verwenden. Man darf aber dabei nicht vergessen, dass unsere Verdauung dringend ausreichend Salz benötigt, um die Magensäure zu bilden. Ich bin dabei allerdings gar kein Freund von Kochsalz und verwende nur Salze, denen nicht sämtliche Mineralien etc. entzogen wurden.
                      Schöne Grüße
                      Max

                      Rausgehen ist wie Fenster aufmachen, nur vieeeel krasser.

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                      • atlinblau
                        Alter Hase
                        • 10.06.2007
                        • 4121
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                        AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                        Elektrolyte sind wichtig...mir geht es um die unkontrollierte Salzaufnahme, denn
                        nicht selbst salzen bedeutet nicht, dass man salzarm isst.
                        Brühwürfel haben einen Salzanteil von fast 50%......klick!!!

                        Thomas

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                        • Schnapsmax
                          Fuchs
                          • 11.06.2007
                          • 1439
                          • Privat

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                          AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                          Da bin ich voll bei Dir! Ich bezog mich auf das Wort "salzarm" in Deinem Beitrag.
                          Manche übertreiben es in die eine Richtung, die anderen in die andere ...
                          Schöne Grüße
                          Max

                          Rausgehen ist wie Fenster aufmachen, nur vieeeel krasser.

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                          • Beyond
                            Dauerbesucher
                            • 09.11.2010
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                            Hallo Thomas (atlinblau),
                            hej Max (Schnapsmax),

                            danke für Eure Meinungen und Beiträge. Natürlich habt Ihr beide recht!

                            Scheinbar habe ich mich in meinem letzten Beitrag recht unscharf ausgedrückt. Es tut mir leid, dass es zu einer differenzierten Auslegung meiner Darstellung gekommen ist.

                            Der Hinweis, dass ich auf Salz verzichte, habe ich auf die zusätzliche Salzzugabe bezogen, die man den Speisen hinzufügen kann (z.B. in der Mengenangabe eines Rezepts: - 1 TL Salz). Alle Konserven und insbesondere die Brühwürfel (an die 50 %), wie Thomas sehr eindrucksvoll darlegt, enthalten bereits so viel Salz und andere Geschmacksverstärker, dass ich auf eine zusätzliche Gabe von Salz, evtl. auch von Gewürzen, in meinen Speisen verzichten kann. Ebenso sind in den einzelnen Zutaten (Gemüse, Getreide, Fleisch, Fisch usw.) bereits Salz, Fette und dergleichen gespeichert.

                            Dass man heutzutage mit dem Salzen oft übertreibt, hat Max ja aufgezeigt. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und meine, dass man ganz allgemein mit dem Würzen zu weit geht. Mit diesen „Geschmacksverstärkern“ kann man so manches „Faule Ei“ überdecken wie zum Beispiel: übertriebene Fettzugaben in Würsten (Streichwurst), undefinierbares „Füllmaterial“ im Zentrifugenfleisch, Zusatzstoffe ohne Nährwert (Sägemehl im Brot), Ersatzlebensmittel (Formfleisch, Formfisch = Surimi, Käsesurrogate), ...

                            Meine Bedenken gegen „neumoderne Produkte“ der Ernährungsindustrie hege ich mehr gegen die gesamte Palette der Lebensmittel, in denen Ersatzstoffe, meist Schlachtabfälle und minderwertige Ware, aus Kostengründen verwertet werden, die mit irreführenden Bezeichnungen hochwertige Produkte suggerieren (z.B.: Deutscher Kaviar, Pizzaschinken, Fischstäbchen, Kunsthonig, Chicken Nuggets, Meeresfrüchte mit Surimi usw.) – ausgenommen die Brühwürfel. Artfremde Matereialien, die den Namen „Nahrungsmittel“ nicht führen dürfen, wie Sägemehl im Brot, lehen ich strikt ab, auch wenn die Nahrungsmittelindustrie so etwas als „wertvolle Ballaststoffe“ bezeichnet. (Smiley: „Grinsen“)

                            Die Brühwürfel, von Liebig in den 1880er-Jahren aus der für das Militär 1867 von Grüneberg erfundenen Erbswurst weiterentwickelt, sind bereits seit 130 Jahren auf dem Markt und haben nahezu in jeder Küche als Ersatz für Fleisch- und Gemüsebrühen Einzug gehalten. Sie bleiben für mich in ihrer Verwendung eine Ausnahme. Der Nachweis auf den Menschen schädigende Substanzen sind nicht erbracht worden, auch nicht bei den verarbeiteten Geschmacksverstärkern. Wegen ihrer Kompaktheit in Volumen und Gewicht sind die Brühwürfel im Outdoorbereich wohl kaum mehr wegzudenken.

                            Ich habe im Prinzip nichts gegen Geschamcksverstärker, wenn sie in den Speisen nicht dominieren, sondern nur den Eigengeschmack des Lebensmittels unterstützen. Wenn ich aber nur mehr die Süße, das Salzige, das Sauere oder die Schärfe bei einem Gericht schmecke und nicht das abgerundete Aroma der einzelnen Zutaten, dann lehne ich diese Speisen grundsätzlich ab.

                            Wie Max richtig ausführt, benötigt der menschliche Körper eine Mindestmenge an Salz, um den Elektrolyten (Salzsäure) im Organismus und bei der Verdauung aufrecht zu erhalten.

                            Durch die körperliche Anstrengung auf meinen Seekajaktouren, insbesondere bei der Hitze am und im Mittelmeer, verliert der Körper durch Schwitzen eine Menge an Salz und Flüssigkeit. Wenn das Verlangen nach Salzigem am Nachmitag zu groß wird, kommt es schon vor, dass ich das Salz von meiner „Saline“ (T-Shirt oder Träger an der Spritzdecke) einfach ablecke - das ist reinsts Meersalz mit zusätzlichen hochwertigen Mineralien. (Smiley: "Zwinkern")

                            Ich habe in meinen Berichten bereits mehrfach erwähnt, dass man auf seinen Körper achten und „hören“ soll, der meist anzeigt, was er dringend benötigt: Man verspürt Lust auf scharfes, saures Essen, wenn der Körper Salz benötigt - den Drang nach Süßem, wenn die Energie zur Neige geht - und auf ein kühles Bier, wenn Flüssigkeit nachgetankt werden muss. Darum liegt neben der Wasserflasche auch eine Büchse Zucker in der Sitzluke, um das Nötige griffbereit zu haben.

                            Viele Grüße
                            Beyond

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                            • n19to521
                              formerly known as x8n1720
                              Anfänger im Forum
                              • 09.06.2005
                              • 19
                              • Privat

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                              AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                              Hallo Beyond,

                              ich habe deinen Beitrag gestern gefunden und lese nun seit Stunden deine Erfahrungsberichte.

                              Auch wenn ich manche Dinge ein bisschen anders sehe bzw. anders machen würde hab habe ich großen Respekt vor deinen Touren (und bin auch ein bisschen neidisch).

                              Deine Beiträge finde ich toll und dich sympatisch. Ich würde gerne noch mehr von dir lesen.

                              Auch wenn ich noch bei weitem nicht alle 1000 Beiträge durchgelesen habe, hätte ich eine Frage an dich (ich habe den Gesprächsfaden als PDF gespeichert und durchsucht):
                              Wenn du (Mehr-) Tagestouren unternimmst, wo lässt du dein Kajak? Hast du keine Angst, daß während deiner Abwesenheit etwas Füße bekommt? Oder das ganze Kajak weg ist?

                              Viele Grüße

                              Kommentar


                              • krupp
                                Fuchs
                                • 11.05.2010
                                • 1466
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                                AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                Ahoi :-)

                                Ich fang mal beim Brühwürfel an.
                                Salz-arm und Brühwürfel ist ja erstmal kein Widerspruch, bei beidem kommt es auf die Menge an.
                                Ansonsten kann man gegen Brühwürfel eigentlich kaum etwas einwenden.
                                Natürlich ist so eine Instantbrühe keine Sterneküche aber gerade wenn man unterwegs ist,
                                wenn es schnell gehen soll, wenn man kein gut gefülltes Gewürzregal dabei hat
                                oder Fleisch und Knochen zum auskochen... benutze ich auch oft.
                                Und, ich gebs zu, ich benutze sowas sogar zuhause oft genug (mein Favorit Knorr fette Brühe-würfel) .
                                Was die sogennaten Geschmacksverstärker, die Glutamate angeht... naja.
                                Glutamate sind Aminosäuren und gehören sogar zu den essenziellen und auch in vielen natürlichen Lebensmitteln
                                enthalten. Zum Beispiel sind Tomaten regelrechte Glutamat-Bomben.
                                Also wegen paar Brühwürfeln sollte man sich nicht weiter aufregen.

                                Wer es will (und kann(!)) wird natürlich mit ein paar Gewürzen, Kräutern, Fleischknochen ein Brühe zaubern
                                an die kein Instantprodukt heranreicht, so schwer ist das auch nicht...
                                nur eben Outdoors, so absurd es klingt, ist das in Europa kaum möglich.
                                Ich hab jedenfalls kein Frischfleisch dabei beim Paddeln oder Wandern und gejagt wird nur im Supermarkt.

                                Jedenfalls wer über Brühwürfel meckert, der meckert auf ganz hohem Niveau und muss sich dann auch daran messen lassen
                                (wenn man so liest/erlebt/bei Globi sieht was manche so als "Outdoornahrung" mitschleppen und verputzen).


                                Was den Mais angeht:

                                Ich hab mich da erst neulich belesen weil ich Tortillas machen wollte,
                                das ist auch etwas tricky.
                                Traditionell wird der Mais mit Kalk (Holzasche geht auch) über Tage eingeweicht und lange gekocht,
                                um die Nährstoffe aufzuschliessen.
                                Das ist ein Getreide das man so "vom Stengel weg" eigentlich nicht essen kann.
                                Also essen kann man es schon, nur eben beziehen sich die Nährwerte natürlich auf entsprechend zubereiteten Mais.
                                Würde man rohen Mais essen wäre es um ein vielfaches weniger weil der Körper garnicht die Nährstoffe aufschlüsseln
                                kann, dafür ist unser Verdauungssystem einfach nicht ausgelegt.
                                Es gibt natürlich auch viele verschiedene Maissorten.
                                In Deutschland wird Mais im übrigen in allererster Linie als Grünfutter oder zur Ethanolgewinnung angebaut
                                und da ist es nicht nötig den Mais bis zur Endreife stehen zu lassen.

                                Wir haben als Kinder auch Maiskolben "gegrillt", also klar geht das, das obige wollte ich nur mal anfügen.
                                Besonders das einweichen/aufkochen in Holzasche kannte ich noch nicht und ist ja sehr interessant.

                                Ausserdem habe ich gerade lust ein wenig zu klugscheissern hahaha.
                                so.
                                Kaffe ist alle.

                                winkewinke
                                Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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                                • Beyond
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                                  • 09.11.2010
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                                  AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                  Hallo „Outdoor-Freak“ (n19to521),

                                  danke für Dein Interesse an meinen Beiträgen!

                                  In meinem Thread beschreibe ich natürlich nur meine eigene Art zu reisen. Diese hat sich für mich, als Soloreisender, bestens bewährt. Bestimmt würden andere, genauso wie Du, auf ihre eigene Art und Weise ihre Touren planen und durchführen. Meine Aufsätze sollen ja nur anregen und Tipps geben. Ich verfechte sie keinesfalls als das „Noplusultra“. Selber bin ich ebenso froh, kreative, sachbezogene Informationen zu erhalten und Erfahrungen von anderen Usern kennenzulernen, um meine Ausrüstung zu verbessern und die praktische Ausführung zu optimieren.

                                  Wenn ich mit meiner Paddelpartnerin Soumalee zwischen den Dalmatinischen Inseln unterwegs bin, passen wir uns natürlich gegenseitig an. Wenn Du Interesse an ihren beiden Reiseberichten hast, dann klicke bitte „hier“ und „da“. Vielleicht findest Du etwas Passendes, das Du für Deine Unternehmungen verwenden kannst.

                                  Zu Deinen Fragen:

                                  Auf meinen Seekajak-Solo-Touren versuche ich in der Regel autark zu leben. Ich gehöre nicht zu den extrovertierten Menschen, die den Trubel einer Großstadt suchen. Mich zieht es mehr in die Einsamkeit der Natur. Da kann es schon vorkommen, dass ich einige Tage ohne Kontakt zur Zivilisation verbringe. Häfen und Küstenstädt meide ich lieber.

                                  Übernachten

                                  Zum Übernachten suche ich mir meist einsame Buchten oder wenig frequentierte Strände aus, die sich noch vor Sonnenuntergang leeren. Siehe dazu meine Beiträge und die Bilder von meinen Lagerplätzen (Inhaltsverzeichnis).

                                  Einkäufe

                                  Für meine wenigen Einkäufe bevorzuge ich kleine Fischerdörfer, weitab des Touristenrummels. Nach Möglichkeit halte ich Ausschau nach einem Laden oder Supermarkt, direkt am Strand, sodass ich den Kajak längere Zeit im Auge behalten kann.

                                  Muss ich mich weiter vom Kajak entfernen, bitte ich einen Badegast, einen Fischer oder jemanden, der sich längere Zeit in der Nähe aufhält oder arbeitet und der mir vertrauensvoll erscheint, auf das Boot aufzupassen. Meinem Wunsch wird dann auch sehr oft entsprochen. Über die Sitzluke ziehe ich den Lukendeckel, damit man nicht hineinschauen kann. Beim Einkauf beeile ich mich und trödle nicht herum (Das vollziehe ich allerdings zu Hause ebenso – Shoppen-gehen ist für mich out, um es Neuhochdeutsch zu formulieren.). Irgendwie hat man ja doch ein murmeliges Gefühl, obwohl ich meine „Survivaltasche“ mit den Dokumenten, dem Geld und dem Handy immer mitführe, sodass ich bei einem „Schwund“ alle wertvollen und nötigen Dinge bei mir habe, um zu „überleben“.

                                  Wenn ich einmal einen Kaffee, ein Bier oder Essen möchte, suchte ich eine Strandbar oder ein Strandrestaurant auf, bei dem ich von meinem Platz aus das Boot im Auge behalten kann.

                                  Besichtigungen

                                  Wenn ich längere Zeit vom Boot weg bin, um mir eine Stadt anzuschauen, ein Museeum oder Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, lege ich meinen Kajak bevorzugt in einer Marina ab, am besten neben einem besetzten Office und bitte den Bediensteten um Erlaubnis. In der Regel erhalte ich eine Zustimmung, sind wir Seekajaker doch immer noch Exoten unter den „Skippern“. Mit ein paar Anektoden von meinen Touren kann man bei einem netten Gespräch meist auch einen kritischen, ablehnenden Angestellten umstimmen. Höflichkeit, Bescheidenheit und ein Lächeln sind dabei die Zauberworte.

                                  Mehrtagestouren im Inland (Ich hoffe, Du meinst mehrtägige Ausflüge, wie Besichtigungen, z.B.: Athen, Split, Venedig, Wanderungen, z.B.: Rhodos, Kreta, Velebitgebirge usw. ohne den Kajak), habe ich noch nicht gemacht, sodass ich darüber leider keine verbindliche Auskunft geben kann. Ich bin lieber auf dem Wasser unterwegs. Nach meinem Bauchgefühl würde ich den Kajak in solchen Fällen privat unterbringen, eventuell gegen eine Gebühr oder auf einem Campingplatz. Da könnte ich dann relativ sicher sein, dass nichts abhanden kommt.

                                  Fazit

                                  Seit ich mit dem Kajak unterwegs gewesen bin, ist mir noch nichts abhanden gekommen. Nur einmal in der Türkei, in einem kleinen Hafen, sah ich, wie zwei Arbeiter an meinem Boot hantierten und den Lukendeckel abzogen. Als ich sie zur Rede gestellt hatte, waren sie sehr verlegen, behaupteten, sich nur das Boot ansehen zu wollen, und es kam dann sogar zu einem netten Gespräch über das „Meerpaddeln“, das für sie ein Novum gewesen war.

                                  Mein Kajak ist vollbeladen unheimlich schwer. Um ihn fortzutragen benötigt man mindestens zwei Personen und die schaffen das auch nur über eine relativ geringe Distanz. Da müsste der Diebstahl schon geplant sein, ein Gelegenheitsgauner hat da kaum eine Chance.

                                  Ein nicht zu übersehender Grund, warum ein Diebstahl noch nicht vorgekommen ist, besteht auch in der Tatsache, dass meine Ausrüstung, einschließlich dem Kajak (12 Jahre alt und knappe 12.000 km auf dem Buckel - besser: unterm Kiel, und das überwiegend auf dem Mittelmeer), sehr einfach gehalten und minimiert ist und ein Alter aufweist, das vergleichbar meinem entspricht. Ich fühle mich wie mit 49 Lenzen und das schon seit 17 Jahren. (Smiley: „Zwinkern“) Ich lebe halt nach dem Grundsatz: Was ich im Kopf habe, brauche ich nicht mitschleppen und schließe mich auch Suomalees Motto an: Weniger ist mehr, noch weniger ist noch viel mehr.

                                  Ganz sicher unterscheidet sich die Lebensphilosophie der einzelnen Menschen. Jeder ist seines Glückes eigener Schmied. Für mich haben die beiden oben genannten „Sprüche“ immer seinen Zweck erfüllt. Ich hoffe aber, Du kannst aus meinem Gequassel und meiner archaischen Einstellng dennnoch etwas Vernünftiges für Dich herauslesen.

                                  Viele Grüße
                                  Beyond

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                                  • atlinblau
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                                    • 10.06.2007
                                    • 4121
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                                    AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                    Ein Hinweis zur Vemeidung von Totalverlust bei unbeaufsichtigtem Kajak...
                                    Das Kajak nicht mit dem Paddel zusammen sichtbar "abfahrbereit" hinterlassen.

                                    Ansonsten habe ich bisher auch keine negativen Erlebnisse. Der Umgang mit der Angst
                                    vor Diebstahl scheint im Rahmen von Touren in Anbetracht anderer möglicher
                                    unwägbarer Risiken nicht existenziell zu sein.
                                    Solange ich gesund nach Hause komme ist alles andere für mich relativ.

                                    Thomas

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                                    • Beyond
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                                      • 09.11.2010
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                                      AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                      Hallo Thomas (atlinblau),

                                      völlig klar, dass die getrennte Aufbewahrung von Kajak und Paddel sehr sinnvoll ist! Das minimiert den leichteren Diebstahl des Bootes über das Wasser ... vorausgesetzt, der Dieb ist ein versierter Kajaker und in meinem Fall noch Linkshänder dazu, denn mein starres Paddel ist linksgedreht. (Smiley: „Zwinkern“)

                                      Allerdings stellt sich bei dieser Vorsichtsmaßnahme die Frage, wohin mit einem 2,40 m langen unteilbaren „Wasserrührer“. Das könnte jetzt zu einem Plädoyer für ein teilbares Paddel führen, das man eventuell mitnehmen kann. Mit der Langversion sieht man jedoch in der Stadt oder in einem Laden mehr wie ein Kung-Fu-Kämpfer mit einem Bo (Kampfstock) aus. (Smiley: „Lächeln“)

                                      Hat man die Gelegenheit, das Paddel irgendwo anders als am Kajak sicher aufzubewahren, ist das eine sinnvolle Maßnahme. Ich muss aber gestehen, ich habe bisher noch keine Probleme mit „Langfingern“ gehabt.

                                      Viele Grüße
                                      Beyond

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                                      • Beyond
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                                        • 09.11.2010
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                                        Hej Kruppi (krupp),

                                        danke für Deinen ironischen Beitrag (Post #995), den Du so süffisant als „Klugscheißern“ bezeichnet hast! Dann möchte ich auch mal meinen scharfen „Mustard“, aka Senf, dazugeben:

                                        Wenn man bedenkt, was die Menschheit so alles in sich hinein-frisst, -säuft und -schnauft, dann kann man einen Brühwürfel fast schon als absolut hygernisch bezeichnen ... bei 50 % reinem Salz, als Hauptbestandteil.

                                        Heutzutage weden ja Semmeln (Die Dinger nennt man auch Brötchen, Wecken, Rundstücke, Knüppel, Schrippen ...) sogar mit Sägemehl „verfeinert“ und als Feinkost mit besonders wertvollen Ballaststoffen angeboten. Nur gut, dass da einmal die Warenkontrolleure vom Gesundheitsamt (jetzt modern: untere Gesundheitsbehörde) aufgewacht sind. Bei den Fertigprodukten, die oft unter den Kennzeichnungen „besonders würzig“, „äußerst pikant“, „mit ausgeprägtem Aroma“ oder ähnlichen wohlklingenden Attributen vertrieben werden, weiß man auch nicht mehr, aus welchen Schlacht-, Gemüse- und Gerteide-Abfällen einschließlich der „Ergänzungsstoffe“ die Grundsubstanz der vorsorglich überwürzten Nahrungsmittel gewonnen werden. Bei den Teewürsten als Brotbelag haben wir schon als Kinder in den 1950er Jahren in der Schule gelernt: Je feiner die Streichwurst ist, um so mehr Fett (kann bis zu 80 % enthalten) ist darin verarbeitet worden. (Smiley: „Lächeln“)

                                        Dampft man einen Liter der berühmten amerikanischen braunen Pampe ein, im Volksmund heißt das Zeug auch Cola, erhält man rund einen halben Liter eingefärbten, mit ein wenig Koffein versetzten und mit ein paar Aromastoffen angereicherten Zuckersirup, den man locker als Karamellglasur fast unverändert auf einen Kuchen schütten oder einen Keks darin eintauchen kann, der dann zu einer Praline mutiert. (Smiley: „Grinsen“)

                                        Das, was die Lunge abbekommt, wenn man mit dem Radl in eine deutsche Großstadt zum Einkaufen fährt (zumindest in München auf der Diretissima von Norden: Ingostädter Straße, Schwabing, Leopold-, Ludwigs-Straße bis zum Marienplatz), wird vermutlich auch nicht ganz ohne „Ballaststoffe“ abgehen, wenn man wieder nach Hause kommt. Der große Vorteil: Das alles ist dafür kostenlos. Da dürfte ein potentieller Kettenraucher gegen Atemwegserkrankungen besser geschützt sein, der seine Lunge permanent mit dem Teer des Tabaks „hohlraumversiegelt“, als ein unbedarfter Gesundheitsfreak aus der grünen „Alternativszene“ ohne diesen präventiven Überzug der Bronchialkapillaren. (Smiley: „Plafondblick“)

                                        Den Mais esse ich lieber nur in seiner Milch-Phase während der „Hopfazupf“ als Saisonnahrungsmittel. Nur in dieser Zeit gelingt es mir, ihn auf reletiv einfache Weise zuzubereiten. Das Einweichen und Aufkochen von Körnermais in einem Holzasche-Sud zur Weiterverwendung als Nahrungsmittel habe ich allerdings auch noch nicht gekannt. Man lernt halt nie aus! - In der Regel verwende ich solch eine Holzaschenlauge zum Kloreinigen, zum Säubern meiner verrusten Kaminofenscheibe, zum Seifensieden (Schmierseife) und zum Survival-Gerben von Häuten und Fellen. (Smiley: „Beißerblick“)

                                        Ich habe mich einmal für Maisbier interessiert. Als ich dann die Details über die Zubereitung des Bieres bei den Ureinwohnern Mexikos gelesen habe, bin ich wieder freiwillig zu unserem Bier mit dem Gütesiegel des „Bayerischen Reinheitsgebots“ zurückgekehrt. Da weiß man wenigstens, was man hat ... hoffentlich. Interessierte mit wenig Skrupel können ja einmal „Bayerisches Reinheitsgebot“ in die Suchmaschine ihrer Wahl eingeben. (Smiley: „Augenniederschalg“)

                                        Nur so nebenbei: Ich muss Dir unumwunden recht geben. Eine frisch aufgesetzte Gemüsesuppe oder Fleischbrühe zu Hause auf dem heimischen Herd ist schon etwas Besonderes und stellt jegliches Instantprodukt aus der Chemiefabrik, ähm „Lebensmittelerzeugung“, in den Schatten. Unterwegs allerdings greife ich dann doch wieder auf den Brühwürfel zurück. Er ist halt beim Reisen immer noch sehr praktisch. (Smiley: „Lächeln“)

                                        Viele Grüße
                                        Beyond
                                        und winkewinke zurück
                                        (Jetzt mach' ich mir ein „Augustiner“ auf – Prost, auf Dein Wohl!)
                                        Zuletzt geändert von Beyond; 09.01.2015, 22:52. Grund: Tippfehler berichtigt

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                                        • Paddolf
                                          Erfahren
                                          • 22.10.2014
                                          • 342
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                          Hallo Beyond,
                                          ich bin gerade dabei, den Umbau meines Prijon-Seayak vorzubereiten und habe mit großem Interesse Deine Beiträge zu diesem Thema gelesen (... nebst vielen anderen Deiner Wortmeldungen).
                                          Im Beitrag #404 beschreibst Du das Einklemmen einer Hartschaumunterlage als Fersenstütze. Bisher hatte ich mit dem Gedanken gespielt, zu diesem Zweck eine Unterlage einzukleben, aber das Einklemmen wäre natürlich eine elegantere Lösung. Vielleicht könntest Du meine Fantasie bei der Suche nach einer guten Lösung beflügeln, in dem Du den genannten Beitrag mit einem Bild der betreffenden Anordnung ergänzt ... ?
                                          OT: In jedem Falle vielen Dank für diesen Mammut-Thread, ohne ihn würde der ODS-Kanurubrik etwas fehlen. Ich bin übrigens durch diesen Thread überhaupt auf ODS gestoßen.

                                          Viele Grüße
                                          Jürgen

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