Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

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  • Beyond
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    • 09.11.2010
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    AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

    Hallo Prachttaucher,

    auf Deinen Post habe ich deshalb nicht geantwortet, weil ich mit Gepäck in Decknetzen kaum Erfahrung habe. Ich kann deshalb nur meine Meinung wiedergeben.

    Seit ich bei meiner allerersten Seekajak-Fahrt im Jahre 2002 bereits am ersten Tag die im Gepäcknetz verstaute Sonnenbrille durch eine überkommende Welle verloren hatte, vertraue ich keine wertvollen Gegenstände mehr dem Netz an. Lediglich ein manchmal gefundenes Seil bewahrte ich dort auf. Ich habe das irgendwo im Thread schon einmal ausgeführt - müsste ich noch einmal heraussuchen.

    Durch den Nichtgebrauch ist das Netz kaum ausgeleiert. Der Spanngummi rundum war etwas lahm geworden: Die Gummistränge waren an der Verbindungsklammer herausgerutscht und es hatte nur noch die Gewebe-Ummantlung alles zusammengehalten. Ich habe ihn einfach gekürzt, die Klammer herausgeschnitten und mit einem ordinären Sackstich zusammengebunden. Eleganter wäre natürlich ein Spierenstich gewesen. Es sind halt die einfachen uralten Methoden immer noch die bewährtesten.

    Aus Prinzip verstaue ich grundsätzlich nichts auf Deck. Ich versuche alles in die Sitz- und Stau-Luken zu packen. Die Gründe habe ich ausführlich in den entsprechenden Posts genannt. Bitte schlag einfach im Inhaltsverzeichnis unter „06 - Ausrüstung“ nach.

    Nur letztes Jahr als Suomalee und ich uns für die Kornaten-Tour, die einige Tage ohne Einkaufsmöglichkeiten dauern sollte, in Sali verproviantiert hatten, verstauten wir beide aus Bequemlichkeit vorne die 1,5-Liter-Wasserflaschen in Zweierreihen im Gepäcknetz und sind am späten Nachmittag bei ruhigem Wasser gemütlich die 11 Kilometer zu unserem Lagerplatz gepaddelt, um am nächsten Tag in die Kornaten einzufahren. Für diesen Trip hätten wir dann allerdings die Wasserflaschen in die Kajaks gepackt. Die vorne oben auf dem Boot im Netz liegenden Flaschen sahen schon recht urig aus. Das Netz alleine hätte nicht ausgereicht, die schweren Flaschen zu halten. Wir hatten dann zusätzlich die einzelnen Lagen rund um das Netz mit Schnüren gesichert, so dass sie sich nicht mehr verschieben ließen. - Bei stiller See war das Paddeln kein Problem und behinderte keineswegs. Das war auch der Grund, warum wir den „Ontop-Transport“ gewählt hatten. Bei rauem Wasser hätten wir aber auf alle Fälle die Flaschen in den Booten untergebracht. Wir wollten aber in der Ortschaft nicht vor aller Leute Augen unser ganzes Gepäck ausräumen und die Kajaks neu beladen.

    Fazit:

    Selbst bei meinen Langtouren bringe ich alle Ausrüstungsgegenstände, sogar das Ersatzpaddel (das alte teilbare Holzpaddel habe ich in der Länge der Sitzluke angepasst), im Kajak unter, so dass ich eigentlich auf die Decknetze verzichten könnte. Allerdings spare ich im warmen Süden an der speziellen erforderlichen Ausrüstung für die nordischen Gewässer, wie Neopren-, Trocken-Anzug und die entsprechende warme Kleidung. Mein Kodiak ist natürlich auch ein wahres Container-Schiff! Trotzdem kann ich behaupten, einen schnellen Kajak zu besitzen und er läuft vollbeladen stur geradeaus.

    Entgegen der weitverbreiteten Meinung vieler „erfahrener“ Seekajaker halte ich den Kodiak trotzdem für einen sehr geeigneten Seekajak! Rund 10.000 km auf dem Meer sind für mich Erkenntnis genug, um das Boot entsprechend beurteilen zu können. Mit welchen praktischen Langzeit-Erfahrungen können da in Wirklichkeit seine Kritiker aufwarten? In mir keimt da eher der Verdacht, dass es sich dabei mehr um reproduzierte Meinungsäußerungen handelt, als um tatsächlich eigene Bewertungen aus der Fahrtenpraxis. Es folgt jetzt sicherheitshalber ein Smiley mit dem Zwinkern!

    T-Shirt, Badehose, Schirmkappe und Handschuhe beim Paddeln, zusätzliches T-Shirt, Shorts und Sandalen als „Ausgeh-Uniform“ reichen als Minimalausrüstung südlich des 45sten Breitengrades (Po-Delta) völlig aus. Alternativ kann ich dann mehr Verpflegung und Trinkwasser laden, um länger autark leben zu können.

    Wenn ich etwas an Deck transportieren müsste, könnte ich es ja auch mit Schnüren/Bändern festbinden (z.B.: einen kleinen wasserdichten Gepäcksack, den Transportkarren usw.). Wenn die Decknetze einmal endgültig ihren Geist aushauchen, werde ich sie entsorgen und an ihrer Stelle an den Netzbefestigungspunkten nur Schnüre oder Bänder anbringen, um dort eventuell Ausrüstungsgegenstände oder eine kleine Verdecktasche befestigen zu können.

    Viele Grüße
    Beyond
    Zuletzt geändert von Beyond; 29.03.2012, 20:25.

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    • Prachttaucher
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      • 21.01.2008
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      AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

      Danke für die ausführliche Anwort - ich werde mir dann 06 mal genauer ansehen. Bei mir sind es v.a. Karte in der Ortliebhülle, GPS in Aquapac und der Lappen, was ich unter das Netz klemme. Die ersten beiden auch angebunden. Bei einer Böe hat es mir die (schlecht befestigte) Ortlieb-Hülle auch mal um die Ohren geschleudert, die Schnur verhedderte sich im Paddel und es hätte nicht viel gefehlt...

      Jedenfalls hast Du meinen offensichtlichen Verdacht bestätigt : Je weniger man das Netz benutzt, desto länger hält es.

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      • Beyond
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        AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

        Hallo Prachttaucher,

        wir beide senden und empfangen scheinbar auf sehr ähnlichen Frequenzen. Durch Deine Bemerkung mit der um die Ohren fliegende Kartenhülle, hast Du ebenfalls meinen Entschluss gestärkt, so wenig wie nur irgendwie möglich an Deck zu lassen. Deshalb ist mein Decknetz auch nach fast 10 Jahren noch recht gut in Schuss – wie Du auch schreibst: „Je weniger man das Netz benutzt, desto länger hält es.“

        Natürlich gibt es individuelle persönliche Meinungen beim Fahrten-Paddeln, was man alles während der Fahrt an Deck verwende möchte. Du hast selbst erwähnt, dass es wichtig ist, die teuren Ausrüstungsgegenstände zusätzlich durch eine Leine zu sichern und nicht nur auf das Deck-Netz zu vertrauen. Das gilt insbesondere für das nautische Equipment, wie Karten in wasserfesten Hüllen und GPS im Aquapac.

        Da habe ich es im sonnigen Süden etwas leichter, weil ich meist während der Tagestour ohne Karte auskomme. Die relativ einfache Etappe entlang einer Küste präge ich mir im Lager am Nachmittag zuvor genau ein und ermittle bei Inselsprüngen den magnetischen Kurs und stelle ihn sofort am Kompass ein. Das eine Mal am Tag, meist beim Landfall, wenn ich die Karte (sie steckt ebenfalls in einer wasserdichten Kartenhülle) benötige, ist sie schnell aus den Tiefen der Sitzluke hervorgeholt.

        Den genauesten Kurs erhält man, wenn man Sicht auf das Ziel hat und die Richtung durch Kompasspeilung am Kajak selbst ermitteln und einstellen kann. Darin sind dann die Missweisung ein- und alle anderen kleinen Unzulänglichkeiten wie Rechen- und Übertragungsfehler ausgeschlossen! (lächelnder Smiley). Bei den relativ hohen Inseln in der Ägäis ist das ein großer Vorteil, weil man bei guter Sicht, die Eilande extrem weit sehen kann, manchmal 30 bis 40 Kilometer weit (Tagesetappe bei Überfahrten), auch wenn die Ufer hinter dem Horizont verschwunden sind. Ist der Kurs dann genau eingestellt, kann es am Morgen bei der Abfahrt ruhig diesig sein, weil man dann absolut sicher ist, richtig zu steuern. Für mich ist die direkte Peilung die effektivste, sicherste und einfachste Methode, einen Kurs zu bestimmen.

        In dem Inselgewirr der Schären geht das allerdings nicht! Da sind genaue Karten, besser noch zusätzlich ein GPS (das aber nur als Hilfsmittel, der Bequemlichkeit halber!), unbedingt erforderlich. Die unzähligen kleinen Felsen und Inseln kann man sich auf einer Tagesetappe nicht einprägen und merken! Das ist schier unmöglich.

        Ich predige deshalb unaufhörlich: „Wer sich mit Karte und Kompass auskennt, der weiß auch, welche gewaltigen Macken ein GPS-Gerät schon bei der simpelsten Navigation hat!“ Ich erinnere da nur an die „Hundekurve“ beim Inselsprung, wenn Wind, Wellen und Strömungen auf den Kurs einwirken und man im schlimmsten Fall (Abdrift ist größer als die maximale Paddelgeschwindigkeit), trotz oder besser „wegen“ GPS, die Insel niemals mehr erreichen kann.

        (Ironie an) Da freuen sich aber die Seenotrettungsdienste, wenn sie wieder einmal eine rote Leuchtrakete am Horizont erkennen oder einen Handyanruf von einem selbsternannten Seekajak-Spezialisten erhalten. Der ist top ausgerüstet (aber ohne das erforderliche Hintergrundwissen und die nötige persönliche Erfahrung, ein wahrer „Internet-Profi“ halt) und hat sich natürlich vollkommen auf sein modernes GPS-Gerät verlassen und lässt sich nun von den echten Spezialisten der Seefahrt gemütlich heimschippern. Na, hoffentlich knöpfen die ihm dann auch die horrenden Kosten im fünfstelligen Eurobereich für den Rettungseinsatz ab, die durch Leichtsinn, Pseudowissen, Überheblichkeit und Selbstüberschätzung entstanden sind! (Ironie aus)

        Viele Grüße
        Beyond

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        • Beyond
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          AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

          Hallo pickhammer,

          danke für Dein Interesse an meinen simplen Hobos. Ich freue mich natürlich, wenn ich Outdoor-Freunde zum Basteln anregen kann.

          Als autark lebender Seekajak-Freak bin ich von der Einfachheit der Ausrüstung überzeugt. Aus dem triftigen Grund, seine Ausrüstung selbst mit den Bordmitteln reparieren zu können, beziehungsweise zu müssen, sollte man auch mit ihr vertraut sein. Die beste Voraussetzung dafür wäre deshalb, wenn man sein Equipment selbst konstruiert und baut, soweit es natürlich technisch möglich ist.

          Als Anregung stelle ich eine Variante von meinem kleinen Hobo vor:



          Bild 1: So sieht die Kombination meines kleinen Hobos mit einer Edelstahltasse von einem halben Liter Inhalt aus. Als Zubehör liegen bei: Serviette/Küchentuch, Zündhölzer, kleines Fläschchen Spülmittel, drei Teebeutel mit kleiner Büchse Süßstoff in Plastiktüte verpackt, drei Brühwürfel in Plastiktüte verpackt, kleiner Löffel. Teebeutel und Brühwürfel können natürlich variiert werden.



          Bild 2: Alle oben gezeigten Gegenstände und noch einige mehr (z.B.:Alufolie als Deckel) passen in die Tasse hinein. Ich bin der Meinung für Rucksack-Wandern könnte das eine sinnvolle Zusammenstellung sein. Wenn man anstelle der relativ schweren Edelstahl-Tasse (150 g) eine aus Alu verwenden würde, könnte man noch zusätzlich Gewicht sparen.

          Eine Änderung am Hobo müsste man allerdings anbringen. Der Topfhalter ist für die Tasse zu groß. Man müsste den oberen Ring nach innen knicken, damit die Tasse einen sicheren Stand hat. Für einen Bastler, der den Ständer einmal selbst gebogen hat, ist das überhaupt kein Problem, ihn entsprechend anzupassen.

          Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Umsetzung Deiner Ideen.

          Viele Grüße
          Beyond

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          • Beyond
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            AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

            Hallo Krupp,

            scheinbar ticken Outdoor-Enthusiasten alle ähnlich! Als letztes Jahr der „Anzündkamin“, wie Du ihn nanntest, bei unserem Discounter unter der Bezeichnung „Grillkohlenanzünder“ verkauft worden war, beschaffte ich mir einen, entfernte den Haltegriff (zwei Schrauben) und benutzte ihn als Wärme-Hobo einmal auf einer Spritztour mit dem Camper in den Norden der Republik.

            Beim ersten Versuch brannte das Holz durch den Kamineffekt und den großen Löchern im Boden unheimlich schnell herunter, so dass mein in einem Baumarkt erstandener Vorrat an Anzündholz innerhalb kurzer Zeit aufgebraucht war. Das war natürlich unbefriedigend.

            Wieder zu Hause schnitt ich mir aus einem verzinkten Blech eine runde Platte heraus, passte sie in den Hobo ein und legte sie auf den Boden, um die Lüftungslöcher zu verschließen. Dann mottete ich aber das Projekt über den Winter ein.

            Erst durch Deinen Hinweis auf den „Anzündkamin“ im Post #643 und Deine darin enthaltene „Animation“, setzte ich meine Bastelarbeiten fort. Von den laufenden Versuchen möchte ich Dir ein paar Photos zeigen. Vielleicht kannst Du sie für Dein eigenes Vorhaben verwenden.



            Bild 1: Der „Hobo“ wie ich ihn jetzt benutze: ohne Haltegriff und mit einer Bodenplatte, die die großen Öffnungen am Boden abdeckt. Die beiden Abstandhalter für einen Topf oder Pfanne sind aus einer alten Fernsehantenne gefertigt. Ob ich sie verwenden kann, werden erst spätere Versuche zeigen.



            Bild 2: Die vorhandenen Bodenlöcher sind für einen Hobo-Ofen viel zu groß. Da bekommt das Feuer so viel Zug, dass das Brennmaterial im Nu zu Asche umgewandelt wird.



            Bild 3: Der Hobo vor dem Befüllen mit Holz. Der zusätzliche Boden ist bereits eingelegt. Als Aschenbehälter benutze ich einen Deckel von einer Keksdose. Bei geschlossenem Boden, wie hier, ist er allerdings nicht erforderlich.



            Bild 4: Das Brennmaterial ist eingefüllt und der Hobo zum Anfeuern bereit ...



            Bild 5: ... und hier in der Anheizphase zu sehen. Im Gegensatz zu den Survival-Spezialisten bevorzuge ich allerdings etwas Spiritus als Anzündhilfe und ein ordinäres Zündholz an Stelle von Zunder und Feuerstahl, Fuzzstick oder Kleinholz. Eingefleischte „Survivalaner“ mögen mir dieses „Sakrileg“ verzeihen!



            Bild 6: Jetzt ist genügend Glut vorhanden, damit ein Feuer aufrecht erhalten und immer wieder angefacht werden kann. Das Bodenblech hat sich also bewährt. Wie man sieht, ist es ziemlich windig. Trotzdem brennt der Hobo ausgezeichnet.



            Bild 7: Hier kann man sehen, dass die Glut relativ lange hält. Es ist zu überlegen, die Luftzufuhr zu regulieren. So könnte man das Feuer entsprechend dem Kochvorgang anpassen.

            Meine nächsten Schritte:

            Ich möchte so wenig wie möglich am Hobo selbst verändern, wie zum Beispiel eine Topfauflage durch Zinken am oberen Rand einschneiden, eine Feueröffnung anbringen usw. Warum weiß ich eigentlich selber nicht, na ja vielleicht aus Bequemlichkeit. Dafür werde ich den Topfhalter etwas höher gestalten, eventuell aus Draht biegen, damit der Hobo oben genügend Luft bekommt und ich Holz nachlegen kann – so ähnlich wie bei meinem Besteckbehälter-Hobo im Post #641.

            In die Bodenplatte werde ich wahrscheinlich kleine Löcher bohren und zwar so, dass man sie durch Drehen des Bodens verschließen kann – mehr oder weniger, weil sich der Originalboden bereits ziemlich verzogen hat. Dann kann man den Zug ein wenig regulieren. Wie ich die Drehmechanik gestalten werde, weiß ich noch nicht genau - vermutlich durch eine Lasche (Draht, weil der beliebig zu biegen ist), die am Rand zwischen Kamin und dem quadratischen Rost hindurchgeht und dann durch eines der seitlichen Lüftungslöcher bedient werden kann.

            Wenn ich soweit bin, stelle ich das Endergebnis hier vor. Wie Du schreibst, zum Paddeln ist das Gewicht nicht so ausschlaggebend, mehr das Volumen. Aber in den Hobo kann man ja jede Menge hineinpacken, so dass der Raum bestens ausgenützt wird.

            Viele Grüße
            Beyond
            Zuletzt geändert von Beyond; 31.03.2012, 17:19.

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            • krupp
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              • 11.05.2010
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              AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

              der grillkohleanzünder-hobo ist hier auch schon mehrfach im forum aufgetaucht meine ich.
              find den ansich eine gute lösung weil man quasi einen fast fertigen hobo für
              wenig geld erhält, er ist nur eben etwas größer.
              die löcher im bodenblech sind auf jedenfall zu groß, da muss man experimentieren.
              ist ja eben auch für holzkohle oder grillbriketts gedacht.

              andererseits mit viel durchzug bekommt man auch feuchteres holz in gang,
              anzündholz hat ja relativ wenig restfeuchte, das brennt wie verrückt,
              auch in einem grubenfeuer ohne zusätzliche belüftung.
              ich werds erstmal mit einem konservendosendeckel probieren der die äusseren löcher
              ja schon um circa 50% verdeckt, mit einem kleinerem loch in der mitte.
              dann je nach trockenheit des holzes mit oder ohne deckeleinlage... so der plan.
              2te variante: eigentlich müsste man ja auch nur durch abdecken der äusseren luftlöcher
              regulieren können was sich vergleichsweisse einfach basteln lässt,
              zur not mit alufolie oder man schneidet sich ein stück blech entsprechend zu
              zb aus dem rumpf/rohr einer konservendose, das man dann um den hobo klemmt. ma guggen.
              Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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              • Beyond
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                AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                Hej Krupp,

                da hast Du völlig recht. Ich sehe die Größe dieses „Hobos“ auch als ideal an, sowohl für das Paddeln, hier allerdings schon grenzwertig, insbesondere aber für meinen „Schlaglochspion“. In der Übergangszeit, wie jetzt im Frühjahr und im Herbst, finde ich ihn gerade richtig zum Wärmen, wenn genügend Glut aufgebaut worden ist und zum Kochen bei entsprechendem Durchzug, eventuell sogar zum Grillen. Ein großes Kochgerät ist immer leistungsfähiger als ein kleines. Hier muss jeder für sich das Passende finden und auch Kompromisse eingehen!

                Nur für den Rucksack ist er wohl nicht so gut geeignet. (Lächelnder Smiley) Dafür gibt es aber kleinere und extrem leichte Alternativen, die ich bereits vorgestellt habe.

                Natürlich kann man die seitlichen Luftlöcher mit Alufolie oder einem Blechstreifen (glattes Blech einer Instant-Kaffeedose) variabel verdecken. Hab's mal mit zwei Streifen versucht: Eine Seite wurde gefalzt und einfach ineinandergehängt, die andere mit einer Feder von einem Kugelschreiber zusammengespannt. Das Ganze ließ sich wunderbar vertikal über die Löcher verschieben und somit die Luftzufuhr individuell regeln.

                Ich habe aber dann doch ein Bodenblech genommen, damit dünnes Astholz nicht durch die riesigen Löcher fällt, was mir des öfteren schon passiert ist. Vielleicht reich ein kleines Loch (zwischen 4 und 8 mm, man kann's ja stufenweise aufbohren) bei jedem großen „Durchlass“ am Hoboboden, damit der Ofen den nötigen Zug erhält. Je weniger „bewegliche“ Mechanik vorhanden ist, um so weniger geht dabei kaputt!

                Ansonsten könnte man auch auf den Hoboboden ein Drahtgitter legen, damit nichts durchfällt und die seitlichen Luftlöcher regeln, wie oben beschrieben. Muss man einfach ausprobieren, was einfacher und besser ist.

                Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Basteln!

                Viele Grüße
                Beyond
                Zuletzt geändert von Beyond; 24.03.2014, 16:19. Grund: Tippfehler verbessert

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                  Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,

                  das Verstauen der Ausrüstung in einem Seekajak scheint ein allgemeines Problem zu sein!

                  Jeder Seekajaker hat da so seine eigenen Methoden. Eine allumfassende Empfehlung gibt es deshalb nicht. Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten, wie ich persönlich das Verstauen gelöst habe.

                  Als erstes beherzige ich das Motto: „Weniger ist mehr, noch weniger ist noch viel mehr!“ Daraus habe ich meine Minimalausrüstung für das Mittelmeer entwickelt, wie im Post #307 beschrieben.

                  Als zweites strebe ich an, nichts auf dem Deck zu transportieren. Die Gründe habe ich in den Posts #655 und #661 ff. dargelegt.

                  Obwohl die Lukendeckel der Stauluken wasserdicht sind, zumindest bei meinem Kodiak, verpacke ich alle wichtigen Gegenstände, die nicht nass werden dürfen (Kleidung, Schlafsachen, Elektrogeräte, Buchführung, Dokumente usw.), zusätzlich in wasserdichte Packsäcke mit zuverlässigem Rollverschluss. In der Regel sind das 20-l-Säcke, die ich sehr gut in den Luken unterbringen kann, so wie ich es in meinem Stauplan im Post #410 ff. aufgezeigt habe.

                  Um einen Schlafsack komprimiert in einen einfachen Kleidersack zu bekommen, verfahre ich wie folgt:

                  Der Reißverschluss wird zugezogen und der Schlafsack der Länge nach einmal zusammengelegt, so dass der Zipper innen zu liegen kommt. Nun beginne ich das Fußteil in den Sack zu stecken. Ich umfasse den Schlafsack unten und schiebe mit dem ganzen Arm die Schlaftüte bis zum Boden des Packsacks. Dann ziehe ich den Arm halb heraus, ergreife wieder den Schlafsack und stecke ihn erneut bis zum Boden hinein. Diese Prozedur setze ich nun fort, bis ich oben angekommen bin und nur noch die Kapuze in den Sack stopfen muss. Hier passe ich auf, damit der Schieber des Reißverschlusses und der Knebel der Kapuze im Inneren des Schlafsackes zum liegen kommen und nichts am Packsack scheuern kann. Außerdem legen ich die in meine Schlafsachen eingewickelte Stirnlampe ebenfalls in das Innere der Kapuze, bevor ich diese in den Packsack drücke. Wenn ich das Verpacken sorgfältig durchgeführt habe, müsste der Packsack nun rund zweidrittel bis dreiviertel gefüllt sein.

                  Zum Komprimieren stelle ich den Packsack auf und lege den Rollverschluss auf die Seite, so, wie wenn ich ihn zurollen wollte. Jetzt presse ich mit meinem Körpergewicht die Luft aus dem Packsack, indem ich mit der Brust oben auf das umgelegte Sackende drücke. Bei rund 80 kg Lebendgewicht ist das überhaupt kein Problem! Mit dieser einfachen Methode kann ich den Schlafsack nochmals bis zur Hälfte verdichten. Ist das kleinste gewünschte Volumen erreicht, rolle ich den bereist vorbereiteten Verschluss unter meinem Körpergewicht ein (mindestens fünf mal, dann ist er nicht nur wasser-, sondern auch luftdicht). Wenn ich den Verschluss des Packsacks nicht ganz aufrolle, sondern oben ein wenig frei lasse, kann ich den Packsack sogar formen, indem ich den Schlafsack in die gewünschte Form drücke: lang, schmal, flach usw. Am besten zwischen den Knien, dann erledigt sich das Formen fast von selbst.

                  Ich habe das Verpacken meines Schlafsacks deshalb so ausführlich beschrieben, weil ich nur einfache Packsäcke verwende und die modernen Kompressionssäcke mit oder ohne Ventil wegen ihrer Technik ablehne, die leicht defekt werden können, wenn man beim Verstauen irgendwo mit dem Ventil hängen bleibt. Je einfacher der Packsack konstruiert ist, desto weniger kann daran kaputt gehen, um so zuverlässiger ist er und billiger ist er obendrein!

                  Bei einem schmalen Boot, wie z.B. den Barracuda von Prijon oder die ranken, eleganten Seekajaks von der Insel wird es aber nicht ausbleiben, auch auf Deck, seine Ausrüstung zu verstauen, es sei denn, man schränkt sich extrem ein. Am besten für den „On-Top-Transport“ geeignet, halte ich den sperrigen Bootswagen, das teilbare Reservepaddel, Badeschuhe, in einem wasserdichten Packsack (schwere Ausführung) oder in einer Verdecktasche die „Ausgeh-Uniform“, die Hygiene-Artikel, weil sie heute meist in Tuben- oder Flaschenform mitgeführt werden und eventuell auch die technische Kochausrüstung (z.B.: Edelstahl-Töpfe, -Hobokocher, Teller, Tassen, Besteck ...). Hier erkennt man den klaren Vorteil, wenn man bei seiner Ausrüstung keinen hohen technischen Aufwand treibt.

                  Müsste ich einen Verdeck-Packsack verwenden, dann nur einen von der stabilsten Sorte. Dort würde ich dann all die Gegenstände verstauen, die ich bei einem Landaufenthalt (Erholungs-, Essenspause, Spatengang, Einkaufen, Strandbarbesuch usw.) als erstes benötige, damit ich nicht in den Tiefen der Stauluken herumwühlen muss. Je öfter man die Lukendeckel auf- und zumacht, desto schneller leiern sie aus und werden undicht. Vielleicht ist das das Geheimnis, warum meine Neoprendeckel nach 10 Jahren und weit über 10.000 gepaddelten Kilometern immer noch dicht sind. Mein „Tagesbedarf“ (Handy, GPS, Digicam, Fernglas, Ausgeh-Uniform, Hygiene-Sachen, Einkaufsgeld ...) befindet sich in einem kleinen wasserdichten Packsack in der Sitzluke, der mit einer Leine gesichert ist.

                  Über den Transport der Ausrüstung auf Deck selbst kann ich allerdings nichts aus meiner eigenen Erfahrung erzählen, sondern muss auf die einschlägigen Posts in diesem Thread (ab Post #644) verweisen.

                  Viele Grüße
                  Beyond
                  Zuletzt geändert von Beyond; 03.04.2012, 08:47.

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                  • krupp
                    Fuchs
                    • 11.05.2010
                    • 1466
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                    (zum zwischenthema hobo ganz "kurz" )

                    ahoi!

                    so hab jetzt mal den anzündhobo getestet.
                    einen schönheitspreis gewinnt er sicherlich nicht, bin da eher zweckorientiert
                    und naja war ja auch eh erstmal zum testen.
                    dafür hat das basteln auch nur ka 15 minuten gedauert...
                    am ende gibt man sich extrem viel mühe und stellt fest das es praktisch nicht funktionert ^^

                    vorbereitung:

                    bei genauerem hinsehen waren es bei dem billigding doch keine schrauben sondern
                    kleine nieten am griff, war kein problem mit der holzahmmer-schraubendreher methode...
                    allerdings bei diesem modell ist es nur ein gewickeltes stück blech und nun fehlen
                    2 von 4 (kleinen) nieten, die das gebilde zusammenhalten.
                    vorerst hält es... wie lange die beiden letzten nieten im dauerbetrieb durchhalten wird sich zeigen.

                    hab einfach oben mit der blechschere zinnen eingeschnitten, diese dann noch etwas beschnitten
                    (schräg eingeschnitten und oben noch was weg) und den rest einfach umgefalzt.
                    ich wollte mir die option offen halten die zinnen zu vergrößeren falls zu wenig luftzirkulation
                    vorhanden sein sollte.
                    spitze kanten hab ich einfach nochmal quer abgeschnitten, ist nicht wirklich scharfkantig,
                    feinarbeit mit ner metallpfeile hab ich mir erspart.
                    hab mich grob an der größe der ansauglöcher orientiert.
                    war unnötig, sie hätten eher durchaus kleiner sein können.
                    (klüger wäre es gewesen erstmal mit aufgelegten abstandshaltern zu experimentieren.)

                    bei der einlage auf dem rost habe ich mich erstmal für ein dünnes sieb entschieden.
                    so einen pfannenspritzschutz, gabs für 1 euro.
                    ich hatte allerdings bedenken das sich das schnell mit asche zusetzt,
                    weil es ein sehr engmaschiges sieb ist, war unbegründet, ging super.
                    daher bleibt das auch so drinnen. die alternative war ein großer dosendeckel
                    habe in meiner bastelkiste echt einen gefunden der diesen durchmesser hat...
                    (von einer riesigen tomatenmarkdose ebenfalls aus dem thomas phillips restpostenladen)

                    auf eine regulation der äusseren löcher hab ich erstmal verzichtet,
                    wollte erstmal sehen wie es so funktioniert.
                    daher im übrigen auch kein deckel auf dem topf.
                    zum einen hat man dann so richtwerte und weiss mit deckel wird es effizienter,
                    zum anderen war es mir wichtig zu sehen wie (bzw wann!) das wasser zu kochen anfängt.

                    da der wettergott in dieser jahreszeit wie üblich etwas zickig ist und ich auch
                    keine lust mehr hatte zu warten hab ich es einfach mal fix im hof getestet.
                    real können also die ergebnisse abweichen (zb wind oder holz ect)
                    hab ähnlich wie du einfach mal kaminanzündholz benutzt.
                    aber besser im hof testen als abends am ufer so weiss man wenigstens das es geht.

                    anzünden:

                    sieht man auf Bild 1, holz an den rand und in die mitte den zunder,
                    trockenes gras/gestrüpp, dann ein stück birkenrinde, und nach dem endflammen
                    fix noch kleinere holzstücke drüber gelegt (also so wie auch bei einem feuerchen).
                    dachte erst er geht aus aber kurz reingepustet und dann gings los...
                    natürlich ist solches anzündholz optimal, in freier wildbahn wird man sowas nicht finden.


                    achso die holzmenge.. also es war ein 2.5 kilosack, hab davon ne handvoll genommen,
                    kann es nur schätzen und würde sagen so 400gramm evt. naja man sieht ja was an holz drinn ist.
                    später hab ich nochmal 5 scheite nachgelegt. ich sag einfach mal 700gramm holz und fertig.

                    das kochen / die effizienz:

                    erstmal die eckdaten.
                    Topf mit 3 liter wasser, leider wie man sieht ist er nicht viel breiter als der hobo
                    was schonmal schlecht ist was die wärmeverteilung angeht.
                    nach 15-20 minuten war das wasser heiss aber hat noch nicht gekocht,
                    hab dann nochmal 5 scheite nachgelegt und kurz danach fing es an zu brodeln!
                    die brodelphase war ebenfalls circa 20 minuten.
                    davor und danach stiegen bereits kleine bläschen auf, als das feuer bereits
                    nur noch aus glut bestand war immernoch genug hitze da,
                    also mind nochmal 5 minuten mit bläschen am boden extra.
                    insgesamt hat der hobe ziemlich exact 50 minuten gebrannt,
                    davon effektive kochzeit circa 30 minuten unter idealbedingungen.
                    das ist bei 3 litern kaltem wasser ohne deckel mit einem suboptimalem topf eig
                    kein schlechtes ergebniss...

                    interresant ist wie sich das material nach kurzer zeit verfärbt hat.
                    der hobo hat richtig gut hitze entwickelt, sieht man gut auf den fotos.
                    auch asche hats am ende sehr wenig... durch das sieb ist nix rausgerieselt,
                    man sieht halt das alles super verbrannt ist, was (glaube ich) für die enorme
                    hitzeentwicklung spricht.

                    ich bin, (merkt man oder) aber nicht 100% zufrieden...
                    irgendwo hängt es etwas... zuviel kuft , zu wenig luft...
                    auf jedenfall kann der topf breiter sein und vermute ich, die zinnen kleiner.
                    auch muss man einen hobo nicht grundsätzlich bis zum rand mit holz vollstopfen,
                    auch da gilt es die gewisse balance zu finden, das sind dann aber erfahrungswerte.
                    ging in meinem fall nicht anders, das holz hatte nunmal diese länge
                    und ich war zu faul es zu kürzen...
                    es war auch viel am schwelen, denke daher auch die starke rauchentwicklung
                    in den ersten 15 minuten.

                    also an sich funktionietr das ding, aber man kann es optimieren und auch schöner bauen.
                    das wird ja eh hier langsam etwas myog mäßig ^^
                    also ich werd das rohr mal noch bissel testen und dann sicherlich einen 2ten bauen
                    da mit etwas mehr fleiss und sorgfalt und das landet dann aber im myogg bereich.


                    aso fast vergessen die bilder (die vermutlich mehr sagen als mein ganzen palaver hier ^^ )



                    1+2: füllungsaufbau (wen ihr andere ideen habt immer her damit!)
                    aussen das holz, in die mitte der zunder.
                    holz evt zu lang.

                    3: hab kurz mit sitting bull rücksprache gehalten was ich falsch mache.

                    4: ab 20min etwa als es mit kochen anfing. man sieht deutlich wie sich das
                    blech auf grund der hitze verfärbt hat...

                    5: die asche die übrig blieb. das ist wirklich wenig...
                    eig ein zeichen dafür das der hobo doch sehr effizent ist
                    bzw für eine effektive verbrennung und damit genug sauerstoffzufuhr.
                    (sonst würde man quasi holzkohle erzeugen, also schwelbrand...)



                    sooo langer text & vermutlich voller fehler aber egal :-)
                    jetz muss ich mir erstmal ein bier holen ^^

                    grüße.

                    edit:
                    ein evt allg interresantes detail ist der erhebliche wasserverlust auf grund des fehlenden deckels,
                    des nicht perfekten topfes und damit auch der alg langen kochzeit.
                    habs eben nochmal nachgemessen, waren fast 20% (von 3 litern noch etwa 2.4 übrig) .
                    Zuletzt geändert von krupp; 03.04.2012, 18:19.
                    Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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                    • 49kajak
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                      • 17.03.2009
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                      AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                      Hallo!

                      Nachdem bei mir etwas Ruhe auf meinem Hof eingekehrt ist und mich Beyond (den ich hiermit herzlich grüsse) bezüglich einer kleineren Ausführung des Hobos animiert hat, habe ich einen Prototyp eines Dosenhobos (Erdnussdose vom Aldi/Hofer) gebastelt.
                      Die Eckdaten: Dose, Durchmesser 10cm, Höhe 12cm, Leergewicht 84g, mit Rost und Füssen 160g.

                      Hier zu sehen:

                      http://www.outdoorseiten.net/fotos/s...0820&nocache=1

                      Die Kochzeiten habe ich beim Versuch leider nicht gemessen, dürfte sich aber im üblichen Rahmen halten. Die Topfauflage bzw. der Rost besteht aus einem verzinkten Blechstreifenrest mit einer Höhe von 4cm und fungierte beim Versuch auch als "Windschutz", da die Flammen durch den Wind nicht so stark zur Seite geweht werden. Nach dem Kochen/Abkühlen findet er in der Dose Platz und diese wird mit dem Deckel verschlossen. Auch kann duch den enstandenen Abstand zum Topf hin leicht Holz nachgelegt werden.
                      Wie erwähnt, nur ein "Prototyp", weil ihn ihn gern aus einer Niro-Dose fertigen möchte, da bin ich noch am suchen.

                      Beabsichtige zum Thema "Packen" in den nächsten Tagen eine Zusammenfassung meiner Ausrüstung zu posten (der Bericht über den Einbau der Fusspumpe verzögert sich, weil sie erst in zwei Wochen kommt).

                      Schöne Grüsse aus der Steiermark
                      Conny

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                        AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                        Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,
                        hallo Krupp
                        und ein nachträgliches „Hallo“ auch an Conny (49kajak),

                        jetzt muss ich meinen bereits fertigen Bericht an Connys Post anpassen (Die herzlichen Grüße gehen natürlich auch an die Raab und an die Bewohner der schönen Nebentäler!). Ich hätte doch nicht schnell zur Tankstelle radeln und nicht noch einige Alu-Getränkedosen (1,44 Euro, einschließlich Pfand und Bier) für meinen Leichtgewichts-Hobo kaufen, sondern meinen Beitrag für die Outdoorseiten ins Netz stellen sollen.

                        Trotzdem, als Ergänzung zu den Hobo-Kochern für Trekking und Seekajaking möchte ich noch eigene Anmerkungen zu diesem Thema beisteuern.

                        Die Ergebnisse des Hobo-Ofen, den Krupp in seinem Post #669 sehr ausführlich vorgestellt hat, kann ich nur bestätigen. In einem ähnlichen Versuch brachte ich 3 Liter Wasser in einem alten Emaille-Topf mit Deckel in 21 Minuten zum Kochen. Der Verlust an Wasser betrug dabei aber nur ca. 130 ml, allerdings mit Deckel.

                        Die Rücksprache mit Sitting Bull per Rauchzeichen hielt ich ebenfalls, als ich den Topf auf das prächtig lodernde, rauchfreie Feuer gestellt hatte. Das hatte plötzlich wie eine geschlossene Ofenklappe im Rauchrohr gewirkt, obwohl der Abstand zwischen Hoborand und Topfboden stolze 40 mm betrugt. Als der Hobo wieder anständig gebrannte hatte, legte ich die Holzscheite nur mehr einzeln nach und wartete mit dem Nachschüren, bis das vorangegangene Scheit wieder gut Feuer gefangen hatte. Dadurch konnte ich eine erhöhte Rauchentwicklung einigermaßen entgegenwirken, was den Nachbarn an Ostern sicherlich gefreut hatte.

                        Diese Art von großem Hobo kann man bei Seekajak-Gruppenfahrten am besten einsetzen oder bei Campertouren (z.B. mit meinem Micro-Wohnmobil), wenn es draußen schon ein wenig kühl wird und man keinen Übernachtungsplatz mit Brandstellen zurücklassen möchte.



                        Bild 1: Im Unterschied zu Krupps Version habe ich den Hobo-Ofen oben nicht eingeschnitten, sondern mit Abstandshalter aus Draht (Kleiderbügel) versehen. 40 mm Abstand sind es vom Hoborand bis zum Topfboden, breit genug, um den Hobo mit Holz nachzuschüren. Allerdings sind diese einfachen Drahtständer nur für große Töpfe oder Pfannen geeignet. Ich werde als Abstandhalter ein steckbares Kreuz aus zwei Alublechstreifen mit einer Breite von 40 mm anfertigen. Dann können auch kleiner Gefäße auf dem Ofen verwendet werden. Vielleicht entsteht so auch ein kleiner partieller Windschutz. Conny, der scheinbar die selben Gedanken hat, beschreibt den Windschutz ja ebenfalls in seinem Post #670. Hier ist der Hobo-Ofen in voller Aktion mit einer Edelstahlschüssel mit 2 l Wasser und altem Emaille-Deckel zu sehen.

                        Auf meinen Seekajak-Solotouren werde ich in Zukunft, wenn es nicht allzu sehr auf Minimalisierung ankommt, den Besteckkorb-Hobo mitnehmen. Ob man sich nun für den großen oder den kleinen IKEA-Hobo entscheidet oder den nochmals kleineren Besteckbehälter vom Discounter verwendet, ist meines Erachtens zweitrangig und vom vorhandenen Stauplatz abhängig. Je nach Vorliebe (romantischer Abend, Wärme bei kühlen Tagen, schnelles Kochen usw.) kann man sich für den entsprechenden Hobo entscheiden.



                        Bild 2: Der Versuch mit einem kleinen Besteckbehälter (100 mm Durchmesser, 115 mm Höhe) und einer Edelstahlschüssel mit selbstgebautem Deckel aus einer alten Keksdose. 1 Liter Wasser hat in 16 Minuten gekocht. Mit knapp 300 g für die gesamte Kochausrüstung, liegt das Gewicht noch im Rahmen der Leichtgewichte. Durch die schrägen Wände der „Kochschüssel“ und dem oberen breiten Rand werden Flugasche und Rauch weitgehend vom Kochgut ferngehalten. Allerdings lässt sich diese Kochausrüstung nicht so raumsparend verstauen. In einem Kajak ist das aber meines Erachtens kein so großes Problem. Gegen Verschmutzung in Tüten verpackt und mit dem Zubehör aufgefüllt, bring man Hobo, Topf und Deckel immer noch im Kajak relativ leicht unter.

                        Beim Rucksackwandern, kommt es grundsätzlich auf Volumen und Gewicht an. Hier bietet sich eine Kombination aus einem kleinen Hobo, der in einer Tasse transportiert werden kann, als geeignetes Objekt an. Ich habe diese Version bereits in meinem Post #664 vorgestellt. Wesentlich leichter wäre dabei natürlich eine Alutasse.

                        Wenn man anstelle der Edelstahl-Tasse aber eine Alu-Getränkedose verwendet, die umgekehrt in den Kocher passt, reduziert sich das gesamte Kocherset auf 100 g. Die Kosten der Kocher-Topf-Kombination belaufen sich dabei auf rund 3,00 Euro und man bekommt im Nebeneffekt zusätzlich noch 250 g Instantkaffee (Hobokocher) und eine Halbe Bier (Topf) dazu. (Das ist auch der Grund gewesen, warum ich noch schnell zu „Tanke“ geradelt bin!)



                        Bild 3: Eine Variation meiner Ultralight-Sets für den Rucksack. In einer Plastiktüte verpackt wiegt das Kocherset genau 100 g. Wenn man bedenkt, dass bei anderen Kochern noch das Brennmaterial (Spiritus, Gas, Benzin) mitgeführt werden muss, ist es wirklich sehr leicht.



                        Bild 4: Der Rucksack-Kocher in voller Aktion. Ein halber Liter Wasser kocht mit Deckel in 16 Minuten, nicht schnell aber dafür leicht und billig. Das Gewicht macht sich allerdings in der Stabilität des „Alu-Topfes“ bemerkbar. Eine Delle ist in diesen dünnwandigen Alubüchsen schnell hineingedrückt. Da muss man schon beim Herunterheben vom Feuer aufpassen, damit man sie nicht mit den Fingern (Arbeitshandschuhe verwenden oder Drahtbügel anbringen) zerquetscht. In diesem Fall habe ich allerdings mehrere Ersatzbüchsen im Rucksack, natürlich mit dem Originalinhalt. Geht einmal der Kocher selbst kaputt, dann baue ich mir einen neuen und verwirkliche gleichzeitig die Änderungen, die während des Gebrauchs erkannt und als Verbesserungen erforderlich geworden sind.

                        Fazit:

                        Was der eine als Vorteil sieht, ist für den anderen unter Umständen ein Nachteil. Leichtigkeit lässt sich eben nicht mit stabil und billig vereinbaren und Stabilität hat in Verbindung mit Leichtigkeit seinen Preis. Es bleibt jedem Anwender selbst überlassen, wie er sein Outdoorleben gestalten möchte.

                        Wenn jemand für ein Kocher-Topf-Set (z.B. Optimus „Crux Lite“ Terra Solo – bin rein zufällig im Internet darauf gestoßen) in Titanausfertigung 55 Euro ausgeben und dafür ohne die Gaskartusche über 270 g herumschleppen will, warum nicht – er hat sicherlich nicht falsch gewählt. Dafür hat er seine Prioritäten gesetzt. Wer es robust haben will, schwört auf Edelstahl und ist dafür mit dem Mehrgewicht sicherlich einverstanden. Ein Ultralight-Freak weiß genau, was er seinem Material zumuten kann und wird es entsprechend schonend behandeln. Wer nicht viel Geld für sein Outdoor-Equipment ausgeben möchte, tendiert sicherlich zum „Heimwerken“, insbesondere, wenn er handwerklich begabt ist.

                        Ich für meinen Teil hatte bis letztes Jahr im warmen Mittelmeerraum eigentlich nie einen Kocher dabei, nur eine Edelstahltasse mit 0,5 l Inhalt. Hatte ich auf einen heißen Kaffee oder Tee Appetit, meistens entstand die Lust dazu in Verbindung mit einer sehr kalten Nacht, suchte ich mir eine Feuerstelle von Anglern und entzündete dort ein kleines Lagerfeuer, in dessen Glut ich dann meine Tasse stellte, bis das Wasser kochte. Das kam aber im Mittelmeersommer relativ selten vor.

                        Euch allen, insbesondere Krupp und Conny, wünsche ich, dass Ihr Eure Ideen verwirklichen könnt und mit dem Ergebnis viel Freude auf Euren Paddeltouren haben werdet.

                        Viele Grüße
                        Beyond
                        Zuletzt geändert von Beyond; 24.03.2014, 16:24. Grund: Tippfehler verbessert

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                          • 22.11.2011
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                          AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                          Hallo Beyond,

                          mal eine Frage so zwischendurch - wäre so ein Ausleger mit Schwimmern (ähnlich dehnen, die angebracht werden, wenn ein Kajak / Faltboot mit Segel ausgestattet wird) dran als Schutz vor Kenterung, besonders wenn man alleine und im beladenen Kajak unterwegs ist nicht die ideale Lösung?
                          Warum macht das fast keiner? Sind die Nachteile so groß?

                          Hättest Du eine Biegeanleitung (Schemazeichnung) für die Kleiderbügelstützen für den "schwedischen" Besteckkorb-Hobo?

                          Grüßle
                          Sorci

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                          • krupp
                            Fuchs
                            • 11.05.2010
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                            AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                            tjo hahaha bin eben wieder rein von meiner ersten testfahrt mit dem barracuda,
                            bzw testfahrtversuch.
                            1. versuch ohne paddelbrücke ins boot zu kommen halb umgekippt.
                            2. versuch mit paddelbrücke zwar im boot gelandet aber... umgekippt
                            3. endlich im boot und so 3 meter weg vom ufer erster versuch einen paddelschlag zu machen
                            kippel.... KIPPEL... K I P P E L... und schwubs weg war ich, halbe eskimorolle,
                            zum glück bin ich aber problemlos unterwasser aus dem kajak gekommen und das wasser
                            war auch nicht wirklich kalt.

                            tja... da muss ich noch ein bissel üben. näxtes mal nehm ich dann besser ein handtuch mit.

                            edit:

                            ich vermute so im nachgang/fehleranalyse das ich mir mit den 2 jahren schlauchkanadier einfach
                            einen schlechten stil angewöhnt habe (mal ganz davon abgesehen das das barracuda von hause aus kippelig ist).
                            bei den schlauchis neigt man dazu, aufgrund der höhe und breite dieser boote,
                            sich auch nach rechts und links zu neigen beim paddeln. jedenfalls ging mir das immer so.
                            dazu kommt natürlich das ein schlauchi wie ein brett auf dem wasser liegt.
                            also ich meine nicht nur eine drehung des oberkörpers sondern ein richtiges seitwärts-neigen...
                            sowas verzeiht das barracuda nicht. es kantet sofort an und wenn man nicht gewohnt ist da
                            durch paddelbewegungen auftrieb zu erzeugen oder mit der hüfte gegendrückt kippt man ruckzuck um...
                            also ich glaube ich hab kapiert woran es lag.. der rest ist wie alles übung.
                            ich sehe das als herausforderung und ich hab ja auch damit gerechnet das es etwas anspruchsvoller
                            sein wird als meine gummiente.. aber so heftig hätte ich nun auch nich gedacht.

                            klaro wenn es einmal fährt wird es auch stabiler aber im stand scheint mir dieses boot
                            vergleichweisse doch recht "tricky".

                            also wenn ihr tipps und anregungen habt immer her damit.
                            Zuletzt geändert von krupp; 14.04.2012, 19:40.
                            Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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                              AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                              Hej Sorci,

                              je breiter das Boot ist, umso weniger besteht die Gefahr zu kentern. Diese alte Weisheit wird wissenschaftlich mit Anfangsstabilität bezeichnet.

                              Wenn man einen Schwimmer seitlich anbringt, wie bei den poynesischen Booten fährt man ein Ausleger-Kanu, in typisch deutscher Manier nennt man es auch neuhochdeutsch „Outrigger-Kanu“ oder einfach nur „Outrigger“ (so wie heute ordinäre Wanderstöcke unbedingt „Trekking-Poles“ heißen müssen).

                              Noch stabiler wird ein Boot mit jeweils einem Ausleger auf jeder Seite. Als klassische Vorbilder gelten die Kanus aus Indonesien und den Philippinen. So viel ich weiß, hat sich diese Anordnung der Schwimmer beim Paddeln in Europa bis jetzt noch nicht durchgesetzt. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. In Segelsport nennt man diese Bootsform mit einem Hauptrumpf und zwei seitlichen Auslegern „Trimaran“.

                              „Katamarane“ hingegen sind zwei parallel angeordnete Hauptrümpfe, die mit einer Brücke starr verbunden sind. Mit dieser Art von Booten wurde von den Polynesiern fast der gesamte pazifische Raum besiedelt. Sie können sowohl gesegelt, als auch gepaddelt oder sogar kombiniert fortbewegt werden.

                              „Mehrrumpfboote“, es ist die Sammelbezeichnung der drei oben erwähnten Bootstypen, werden überwiegend in sportlichen Disziplinen eingesetzt, insbesondere die Outrigger verzeichnen zu Zeit einen enormen Aufschwung. Mit Längen von 7 m und einer Bootsbreite von nur 35 cm werden mit dem Steckpaddel sehr hohe Geschwindigkeiten erzielt. Bequem für eine Langfahrt sind diese Rennmaschinen aber bestimmt nicht.

                              Als Paddel-Wanderboote haben sich Mehrrumpfboote in Europa nicht oder noch nicht durchgesetzt. Hier hält man mehr an der Tradition fest: an Kanadier und Kajak. In „Down Under“ und Neuseeland ist man da schon wesentlich weiter. Dort werden Outrigger, mit einem oder zwei Auslegern, meist kombiniert mit Segel, auch zum Fischen und für Wanderfahrten an der Küste verwendet. Siehe die Bilder in den Posts 114 und 120 von Hollgi.

                              Über Vor- und Nachteile von Auslegern an Booten kann ich eigentlich nicht viel sagen, weil mir die Erfahrung fehlt – eben nur meine bescheidene Meinung aus dem Angelesenen äußern.

                              Auslegerboote sind sehr kippstabil, das ist keine Frage. Auf gerader Strecke lassen sie sich auch recht gut mit dem Steckpaddel fahren. Bei einem Doppelpaddel müssen der/die Ausleger relativ weit vom Bootsrumpf angebracht werden, damit man genügend Platz für die unterschiedlichen Paddeltechniken zur Verfügung hat. Dadurch wird das gesamte Boot noch breiter und für Richtungswechsel unhandlicher. Ein Auslegerboot in einer Strömung (Fluss, Gezeiten ...) zu dirigieren setzt meines Erachtens eine sehr hohe Kraftanstrengung des Paddlers voraus. Was auf einem Zahmgewässer schon einen Mehraufwand an Körpereinsatz bedeutet, wird auf einer Wanderfahrt bei Sturm, Brandung, Strömung, Seitenwind zu einem nahezu unmöglichen Unterfangen. Außerdem wird das Material, z.B. in erhöhter Brandung, extrem strapaziert und kann unweigerlich zu Bruch führen, wenn man in einen Dumper (Brandungsbrecher an steil abfallendem Ufer) gerät. Außerdem ist die Handhabung beim Transport an Land (Aus-/Einbooten, Umtragen, am Lagerplatz, längere Strecken mit dem Bootswagen usw.) sehr umständlich.

                              Ohne Ausleger lässt sich ein Kajak auch im beladenen Zustand noch recht gut lenken, insbesondere, wenn man ein Fußsteuer benutzt. Bei meinem Containerschiff verwende ich sowieso schon seit Anbeginn das große Steuerblatt der Zweierboote. Außerdem liegt mein vollgestopfter Seekajak auf meinen Langfahrten von Haus aus schon sehr schwer und sicher im Wasser, so dass ich einen Ausleger zur Stabilisierung nicht benötige.

                              Mehr kann ich zu Deiner Frage leider nicht beisteuern. Vielleicht kann ein Outrigger-Fan weitere Vor- und Nachteilen aufzählen.

                              Deiner zweiten Frage muss ich leider auch eine Absage erteilen, weil ich meine Kocher- und Topfständer jedem einzelnen Kocher und nahezu jedem für den Kocher zu verwendenden Topf anpassen muss. Ein paar Hinweise kann ich Dir aber geben, damit Du den Draht nach Deinen Vorstellungen und den Maßen von Kocher und Topf selber biegen kannst.

                              Den Kocherständer habe ich so gebogen, dass der Hobo-Ofen vom Boden (Aschenbehälter = Keksdosendeckel) rund 20 mm Abstand hat. Damit kann genügend Luft von unten in den Hobo ziehen und der Boden wird nicht allzu heiß. Bei trockenem, leicht brennbarem Untergrund sollte man von Haus aus eine Unterlage aus Stein, Ziegel, Brett oder Ähnlichem als Schutz vor Schwelbränden unter das Aschenblech legen.

                              Der Abstand vom oberen Hoborand zum Topfboden beträgt ungefähr 30 mm. Der größere Abstand wird benötigt, damit man Holz nachlegen kann. Ich bin kein großer Freund von demjenigen, der in den Besteckbehälter große Löcher als Feueröffnungen schneidet, es sei denn, er benötigt eine Aussparung für den Griff, wenn er den Topf im Hobo transportieren möchte. Außerdem benötigt das Feuer auch nach oben genügend Luft, damit es brennt und nicht nur schwelt. Nach dem Anheizen, wenn man den Topf bei hell loderndem Feuer auf den Abstandhalter stellt, entsteht eine erhöhte Rauchentwicklung, weil der Zug vermindert wird. Das ist auch der Grund, warum ich die Holzscheite einzeln nachlege, damit das Holz leichter Feuer fängt, ohne den Brand zu unterbrechen. Dadurch wird der Erhitzungsvorgang nur minimal beeinträchtigt.

                              Für den großen Hoboofen habe ich ein steckbares Alukreuz mit einer Höhe von 40 mm angefertigt. Damit kann ich jetzt jede Topfgröße auf dem großen Hobo verwenden. Bei dem großen „schwedischen“ Hobo werde ich dieses Kreuz ebenfalls benutzen, weil es da nicht so sehr auf das Gewicht ankommt. Ich werde dazu noch ein paar Bilder einstellen, wenn ich die neue Konfiguration getestet habe. Für den großen Schweden habe ich die Füße in die Löcher des Ofenkörpers eingesteckt (siehe Post 572). Im Kajak, wenn ich ihn einmal mitnehme, werde ich sie sogar fest am Kocherkörper belassen und nicht abziehen, weil die Fahrradspeichen relativ streng eingepasst sind. Als Topfauflage habe ich anfangs zwei Alu-Vierkant-Rohre (alte Fernsehantenne) vorgesehen, bei denen aber der Abstand zum Topf zu gering ist. Mit dem Kreuz wird bestimmt eine Verbesserung beim Zug und dem Nachschüren eintreten.

                              Bitte schau Dir die Bilder von meinem Koch-Equipment an, da sieht Du in welcher Form ich den Draht gebogen habe. Sie sollen aber nur als Anregung dienen. Oft kommt man selbst auf eine Variante, die einem besser erscheint als meine.

                              Noch ein Tipp zum Biegen des Drahtes: Der Kleiderbügeldraht ist relativ hart (Er muss ja einen Wintermantel halten können.). Mehr als einmal sollte man den Draht nicht verformen, sonst bricht er. Also überlege genau, in welche Richtung Du den Draht am Schraubstock biegen willst. Einmal einen 90-Grad-Winkel ganz zurück und in die entgegengesetzte Richtung gebogen, nimmt er Dir sehr übel. Das gilt auch für die Torsionsbewegung um 180 Grad. Und noch eins: Malträtiere den Draht nicht zu sehr mit dem Hammer, insbesondere, wenn Du an den Ecken einen „scharfen“ rechten Winkel haben willst. Wenn das harte Gefüge des Materials über die Dehnfähigkeit beansprucht wird, geht es ebenfalls zu Bruch.

                              Es haben schon zarte Frauenhände hochwertige Messer abgebrochen! Im Umkehrschluss: Ein Messer, das sich verbiegen lässt, kann nicht hochwertig sein - meist ist es falsch angelassen oder einmal ausgeglüht worden. Siehe die alten Western, wenn man ein Bowie über den Lagerfeuer glüht, um es zu desinfizieren, damit man photogen eine Kugel oder Pfeilspitze aus dem Körper seines Filmpartners herausschneiden kann ... ('tschuldigung, bin sehr weit ins OT abgerutscht!)

                              Bei den kleinen Besteckbehältern der Discounter sind die Abmessungen nicht immer gleich. Ich habe Behälter gefunden, die wunderbar ineinander gesteckt werden können, so dass ich zwei Hobos platzsparend mitnehmen kann (z.B. bei Gruppenfahrten). Insbesondere die Lochabstände sind teilweise sehr verschieden. Da muss man die Gestelle grundsätzlich einzeln anpassen.

                              So nebenbei - mein leichtestes Kocherset für schnelle kleine Getränke/Suppen auf kurzen Touren oder Tagesausflügen – diese Mal kein Hobo, sondern eine Ausführung als Dosenkocher im „Cat-Stove-Prinzip“ (damit man sich erinnert, dass es diese Art von Kochern auch noch gibt):



                              Bild 1: Das Kocherset: Dosen-Kocher und Spiritus-Flasche passen zum Transport genau in den Topf, dazu noch 3 Teebeutel mit Zucker und 3 Instant-Suppen (solange eben der Spiritus reicht, siehe unten, Bild 2)
                              Alu-Dosenkocher - 10 g
                              0,33 l Alu-Topf - 20 g
                              100 ml Spiritus - 80 g
                              Gewicht gesamt – 110 g



                              Bild 2: Mikro-Kocher in voller Aktion. Die 100 ml Spiritus im Fläschchen reichen für sechs mal, einen drittel Liter Wasser ohne Deckel zum Kochen zu bringen. Dafür benötigt er, einschließlich dem „Vorheizen“, knapp 5 Minuten. Die Flammen gehen über den Rand hinaus. Beim nächsten Kocher werden die Düsen kleiner ausfallen (1,0 mm – 1,3 mm Durchmesser, als jetzt 2,0 mm Durchmesser.)

                              Ich hoffe, Du kannst mit meinem Geschreibsel etwas anfangen - ansonsten einfach fragen.

                              Viele Grüße
                              Beyond
                              Zuletzt geändert von Beyond; 24.03.2014, 16:07. Grund: Tippfehler verbessert

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                              • Beyond
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                                Hallo Krupp,

                                das Fahrradfahren hatte man auch nicht von heute auf morgen gelernt! Der Umstieg vom Drei- auf ein Zweirad dauerte auch länger und war mit viel „praktischer“ Erfahrung, Schürfwunden und aufgeschlagenen Kien gepflastert.

                                Dasselbe gilt auch für das Umsteigen von einem „Schlaucherl“ in einen „Rennkajak“, wenn auch dabei nicht so viel Blut fließt, wie beim „Radlfahren“. Da helfen Erklärungen und gute Ratschläge von Experten und von denjenigen, die meinen sie wären es, relativ wenig. Weise Ratschläge mit einem angelesenen Wissen im Hobby-Bereich ist von diesen selbsternannten „Quasifachleuten“ genau so viel wert, wie wenn ein neu eingestellter Jungakademiker in einem Betrieb mit seinem Wissen aus dem Studium prahlt. Erfahrene Handwerker an der Werkbank lassen diesen und „Alte Hasen“, die ihr Steckenpferd bereits jahrelang ausüben, jene sehr alt aussehen. Die beiden echten „Spezialisten“ verfügen über eine Erfahrung, die man weder lernen noch studieren kann. Erst wenn eine Tätigkeit bei einem „Beginner“ automatisch abzulaufen beginnt, erhält er das Gefühl der Sicherheit und fühlt sich heimisch.

                                Nach der ellenlangen Einleitung unter „OT“ gibt es eigentlich nicht mehr viel über Paddeltechniken zu sagen. Als Quereinsteiger hast Du ja selbst schon die gravierenden Fehler analysiert und bist auf dem besten Weg, daraus zu lernen. Völlig richtig hast Du erkannt, dass es leichter ist, seine Balance aufrecht zu erhalten, wenn man sich ständig in Bewegung hält (bestes Beispiel: Fahrradfahren). In der Ruhe muss man dann mit dem Paddel stützen oder den Kajak in die „Endstabilität“ verlagern (Hüftknick! Ist aber für längere Zeit unbequem.). Durch den scharfen V-Spant weist der Barrakuda eine sehr hohe Endstabilität auf. Allerdings muss man bei diesem Boot die Anfangsstabilität nahezu als null bezeichnen, was Du ja in Deinem Post so liebevoll mit einem Schmunzeln beschrieben hast.

                                Den einzigen Punkt, den ich hierzu beisteuern kann, ist die Verlagerung des Schwerpunktes unter oder nahe an die Wasserlinie. Das bewerkstelligst Du am einfachsten, indem Du Deinen Kajak mit Deiner auf Großfahrt vorgesehenen Ausrüstung vollpackst. Beachte dazu: die schweren Gegenstände auf den Kajakboden, die leichten nach oben direkt unter Deck. Dadurch liegt Dein Barracuda tiefer, schwerer und sicherer im Wasser und Du musst den Kajak dann nicht so weit ankanten, damit Du die Endstabilität erreichst! Ein U-Boot sollte daraus aber nicht entstehen. (Smiley zwinkern)

                                (Ironie an) Alternativ kannst Du auch den Inhalt von zwei bis vier Kästen Bier, jeweils gleichmäßig in den vorderen und in den hinteren Stauraum verteilen, dazu noch den „großen Hobo-Ofen“ mit Kochausrüstung, einen vollen Wassersack und die nötige Verpflegung. Dann wäre ein angenehmer Nachmittagssonntag mit Freunden an einem schönen, einsamen Ufer/Strand/Sandbank gesichert, natürlich nur, wenn das Wetter entsprechend mitmacht. Solltest Du dann dennoch eine unfreiwillige „halbe“ Kenterrolle üben (Das dürfte in der Regel bei der Heimfahrt passieren, weil sich dann die Gewichtsverteilung durch die leeren Bierflaschen zu Ungunsten der Stabilität verändert hat und man selber abgefüllt ist ...), sieh das alles von der positiven Seite: Zu einem trainierst Du das Aus- und Wiedereinsteigen in einen schmalen Kajak, zum anderen prüft Du gleichzeitig, ob Deine Stauräume dicht sind. (Ironie aus)

                                Heute werden zu jeder noch so banalen Tätigkeit, Kurse angeboten, die nach Angebot und Nachfrage sogar gebucht werden. Ich persönlich bin aber der Meinung, dass man das Meiste sich selber erarbeiten kann. Das sehe ich für das Erlernen der Grundtechniken beim Paddeln auch in einem schmalen, extrem kippligen Rennkajak – nach dem Motto: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!“

                                Ich hoffe, ich habe Dich ein wenig aufmuntern können, dass Du mit Deinem Barracuda bald zurecht kommst und dann bestimmt sehr viel Freude beim schnellen Paddeln haben wirst.

                                Viele Grüße
                                Beyond
                                Zuletzt geändert von Beyond; 15.04.2012, 18:05.

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                                • krupp
                                  Fuchs
                                  • 11.05.2010
                                  • 1466
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                                  AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                  moinsen :-)

                                  natürlich erwarte ich jetzt keine schritt-für-schritt-anleitung. hab das doof formuliert.
                                  aber so grundsätzliche überlegungen zb.

                                  die stelle ist eine slipstelle, sprich 1-2 meter sehr flaches ufer (nach 2 m etwa knietief)
                                  und dannwirds gleich richtig tief...


                                  meine ersten beiden versuche waren halt 1mal etwa 5 cm wasser unterm boot,
                                  das ging garnicht...
                                  und versuch2 : halbes boot mit grundberührung, boot rechtwinklich zum ufer.

                                  also mein kumpel (der vorbesitzer) kam dann noch hinzu und er meinte er hatte
                                  das boot immer für quer (parralel) ans ufer gelegt, richtig auf grund, und hat sich dann
                                  mit arschwackeln und ruckeln langsam abgeschoben.
                                  mit dieser methode (versuch 3) bin ich dann zwar wirklich problemlos vom ufer weggekommen,
                                  aber ich denke halt das das nicht DIE lösung sein kann.
                                  wenn ich mir jetzt noch wellengang/brandung vorstelle die ja bei der methode
                                  quer gegen das boot drückt...

                                  ---

                                  ich bin immernoch der meinung das versuch/methode 2 in die richtige richtung geht,
                                  also das boot sollte doch schon vom ufer wegzeigen oder nicht?
                                  (in meinem fall bugspitze in richtung flussmitte (strömung ist da kaum))
                                  dann paddelbrücke hinter der lucke (da ist eine kerbe im bootsrumpf ist die für die paddelbrücke gedacht?)
                                  einstiegn und dann halt zügig anpaddeln um auf geschwindigkeit und stabilität zu kommen.
                                  (naja ich werds schon rausbekommen. mich motiviert es eher wenn was nicht klappt als
                                  das ich dann frust hätte.
                                  ein wenig kann man es ja auch an land üben,
                                  also das ein und austeigen ohne das es kippelt.... der rest ist try & error.
                                  ich denke in erster linie habe ich mich zu grobmotorisch verhalten, eben wie in einem schlauchi...)

                                  und allg bin ich jetzt neugierig... wie machst du das denn bei wellengang,
                                  oder macht man es eben genau so wie sonst auch nur das es halt einfahc mehr übung erfordert?
                                  bist du da auch schonmal gekentert?

                                  Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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                                  • elBarto
                                    Erfahren
                                    • 04.06.2010
                                    • 101
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                                    Hallo Krupp,

                                    ich erinnere mich an letztes Frühjahr, als ich mein neues Boot bekam. Mir ging es ähnlich wie Dir - nur ist der Unterschied zwischen den Booten bei Dir einfach noch extremer!

                                    Ich bin von einem 74 cm breiten Freizeitkajak mit extrem flachen Boden und superhoher Anfangsstabilität auf mein neues nur noch 62 cm breites Robson Titris 12 mit einem eher rundlichen Knickspant umgestiegen. Natürlich habe ich mich bei der ersten Fahrt ganz locker ohne Padelbrücke vom flachen Steg aus ins Boot geschwungen und bin dann fast ins Wasser geflogen...
                                    Die ersten Fahrten waren dann für mich erstmal ein rantasten an das neue Boot auf bekannten, ruhigen Gewässern. Im letzten Herbst bin ich dann ein paar Mal auf der Ostsee gepaddelt. Einmal sogar bei 3-4 Windstärken und einer Brandung mit Schaumkronen oben drauf.

                                    Bleib dran und gib Dir ein wenig Zeit! Das wird schon alles!

                                    Gruß

                                    Matthias

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                                    • Beyond
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                                      • 09.11.2010
                                      • 601
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                                      AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                      Hej Krupp,
                                      hallo Matthias (elBarto),

                                      als ich mich bei Prijon in Rosenheim einmal in den Barracuda gesetzt habe, habe ich beim Sitzen die Beine gerade noch in die Sitzluke zwängen können. Wenn ich mich nicht irre, misst sie in der Länge 81 cm. Das sind 11 cm weniger als in meinem Kodiak, in den ich mit meinen 1,72 m ganz bequem im Sitzen mit den Füßen aus der Sitzluke heraus- und auch wieder hineinkomme.

                                      Schau einmal, ob das bei Dir auch so funktioniert. Eventuell kannst Du auch den Sitz noch ein wenig nach hinten verstellen. Pass aber auf, dass die Spritzdecke sauber sitzt und sie Dich nicht in den Rücken drückt. Wenn Du nun im Sitzen die Füße in die Sitzluke schieben kannst, hast Du den großen Vorteil, ohne „Schuhlöffel“ (= Paddelstütze und mit den Beinen zuerst in die Sitzluke) ein- und aussteigen zu können.

                                      Bei ruhigem Wasser, kann man ohne weiteres auch mit dem Boot parallel zum Ufer mit einer Paddelstütze einsteigen. Bei Wellenschlag ist das schon ein schwieriges Unterfangen. Wenn das Ufer lang ist, kann man noch entgegen die Strömung (das von den Wellen ablaufendes Wasser) einsteigen, vom Ufer abstoßen und beim Paddeln sich von der Strömung, die die Spitze des Kajaks vom Ufer wegdrückt, auf das offene Wasser treiben lassen. Dasselbe macht man ja auch beim Ablegen und Anlanden an einem Fluss, indem man gegen die Strömung ein- oder aussteigt, den Bug direkt an/in das Ufer gedrückt.

                                      Bei hohen Wellen, die an den Strand schlagen, suche ich mir erst die Stelle in der Bucht, die am ruhigsten erscheint. Dort setze ich dann ein. Wenn kaum eine Querströmung (von den Wellen ablaufendes Wasser, siehe oben) vorhanden ist, legt man den Kajak halb ins Wasser, steigt ein, schließt die Spritzdecke und robbt dann ins Wasser (genannt: „Robbenstart“), indem man mit einer Hand das Paddel in den Sand steckt und das Boot damit vorwärts drückt (ähnlich dem Staken), während die andere Hand sich im Wasser abstützt und den Kajak dadurch stabilisiert. Mit einem extrem leichten Karbonpaddel sollte man das aber nicht machen. Ich verwende dazu beide Fäuste zum Vorwärtsschieben, während das Paddel griffbereit oben auf der Spritzdecke liegt. Leichter geht es, wenn man wartet bis die Wellen den Kajak etwas anheben.

                                      Bei zusätzlicher Querströmung wird es kompliziert. In diesem Fall beobachte ich, wie sich die Wellen und das ablaufende Wasser verhalten. Am ruhigsten ist es nach den „Hohen Drei“, wenn deren Wasser abgelaufen ist. Dann muss man sehr flink sein, den Kajak in das Wasser ziehen, den Bug etwas gegen die Strömung richten (nicht zu viel, sonst drücken Dich die Welle wieder quer ans Ufer) sich in den Sitz fallen lassen und so schnell wie möglich aus der Brandung herauspaddeln. Erst im ruhigen Wasser hinter der Brandung kann man dann die Füße in die Sitzluke stecken (siehe ganz oben!). Wenn man den Zeitpunkt nicht richtig gewählt hat, kann es vorkommen, dass Dich die nächsten „Hohen Drei“ erwischen und Du dann nass wirst. Im ruhigen Wasser musst Du danach den Schwamm oder sogar die Lenzpumpe benutzen. Bis jetzt habe ich nur ein einziges Mal das Wasser auspumpen müssen. Das ist in Griechenland gewesen, 2004, bei relativ hoher Brandung, da habe ich dann sogar Kies in der Sitzluke gehabt. Ansonsten hat immer der Schwamm gereicht.

                                      Suomalee beschreibt so eine ähnliche Situation auf unserer kleinen Dalmatien-Rundfahrt, 2011 in ihrem Reisebericht „mein Seekajakherz auffüllen“.

                                      Wenn das alles zu riskant ist, lege ich dann meist einen Ruhetag ein. Allerdings treffe ich in diesen Fällen die Entscheidung vor dem Abbau des Lagers und kuschle mich dann noch einmal in den Schlafsack.

                                      Ach ja, gekentert bin ich beim Einsteigen und Ablegen auch schon einige Male. Aber das waren ähnliche Situationen wie bei Dir. Da habe ich neue Boote bekommen und bin mit ihnen noch nicht vertraut gewesen. Aber wie Matthias schreibt: „Bleib dran und gib Dir ein wenig Zeit! Das wird schon alles!“ Das ist bei mir genauso gewesen!

                                      Das sind meine Einfälle zu diesem Thema auf die Schnelle in einer Kurzversion. Wenn Du Fragen hast, nur zu!

                                      Viele Grüße
                                      Beyond

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                                      • Sorci
                                        Erfahren
                                        • 22.11.2011
                                        • 108
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                                        Hallo Beyond,

                                        vielen Dank für Deine sehr ausführliche Antwort.

                                        Also wegen dieser Ausleger dachte ich eigentlich eher an solche kleinen, wie die, die bei einer Besegelung bei Grabnerboote eingesetzt werden: siehe hier - da kann man dann ja noch problemlos paddeln - ideal wären ja zusammenklappbare oder umklappbare, die man ganz schnell rausklappen kann, wenn man aufgrund des Wellengangs eine zusätzliche Stütze gebrauchen kann. Sowas gibt es wahrscheinlich gar nicht. Naja - ist ja auch nur so eine Idee. Ich würde mich auf dem Meer auf jeden Fall sehr viel sicherer fühlen. Nächste Woche kriege ich eine Profipaddel-Stunde und werde zum erstenmal in einem Festboot sitzen. Ich hoffe, es ergeht mir nicht genauso, wie Krupp und ich kentere noch bevor ich einsteigen kann......

                                        Wegen des Hobos werde ich Deine entsprechende Posts und die Fotos einfach nochmal genauer Anschauen, mal sehen, ob ich das hinbekomme.

                                        Grüßle Sorci

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                                        • Beyond
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                                          • 09.11.2010
                                          • 601
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                                          Hej Sorci,

                                          wenn Du nächste Woche zum ersten Mal in einen Festboot sitzt und dabei eine fachmännische Einweisung bekommst, hätte ich weniger Bedenken mit der Balance, dem Kentern und dem „Badengehen“, weil Dir ja eine Hilfestellung geboten wird. Bedenklicher ist das allerdings, wenn man damit völlig alleine zurecht kommen muss.

                                          Die Ausleger, die Du beschreibst, könntest Du ohne weiteres verwenden, wenn Du eine einfache Montagemöglichkeit auf dem Kajak findest, ohne zusätzliche Löcher in das Boot bohren zu müssen (eventuell an den Fittings der Rundumleine festbinden?!).

                                          Ich vermute aber, dass Du später auf so eine Hilfe liebend gerne verzichten wirst, wenn Du einmal mit einem ranken Festboot vertraut bist. Dann hast Du aber eventuell bereits irgendwelche Beschläge moniert, die Dich dann stören und Du ärgerst Dich, diese angebracht zu haben, weil Du anschließend die Löcher auf irgend eine Weise abdichten musst. (Ironie an) Meistens werden dann unsagbar viel Befestigungsösen kreiert, damit man nicht sofort erkennt, dass man sich verbohrt oder zuvor Murks gebaut hat. Das habe ich bei meiner Ausrüstung ebenso gemacht: Einer falsche Bohrung, einem unvorsichtiger Schnitt beim Abändern der Kleidung wieder einen praktischen Zweck zugeführt, um so seinen Lapsus zu vertuschen. (Ironie aus)

                                          Außerhalb der Brandungszone ist bei Windstille in der Regel das Meer ruhig und Du bemerkst nur mehr die Dünung, die Dich sanft wiegt. Auch bei sehr hoher Dünung, wenn unter Umständen an entsprechenden Stränden wegen der Brandungsbrecher der Teufel los ist, hebst und senkt Dich die Dünung und Dein Boot draußen nur sehr sanft. Da wirst Du erkennen, dass Du keine „Schwimmhilfe“ brauchst! In der Brandung stören meines Erachtens die Ausleger sowieso nur, insbesondere wenn Du durch Brecher anlanden musst. Durch die Ausleger wirst Du beim Ankanten und Stützen nur behindert und Du läufst Gefahr, dass Dich dann ein Brecher kentern lässt, wenn Du mit dem Boot parallel zur Welle stehst. Aber das alles wird Dir sicherlich bei Deiner „Profipaddel-Stunde“ genau erklärt werden.

                                          Zu den Hobos noch einen Tipp, der mir bei den Tests aufgefallen ist: Je mehr bewegliche Teile man an seinem Hobo anbringt, desto instabiler wird die ganze Konfiguration. Mit anderen Worten: Wenn ich einen steck- und klappbaren Kocherständer verwende und dazu einen ähnlichen Topfhalter, wie bei meinen kleinen Hobos, wackelt es schon sehr stark. Setzte ich dann noch einen hohen Topf (Alu-Getränke-Dose) darauf, ist mir da schon das ganze „Ensemble“ einfach umgekippt, wenn ich beim Nachschüren nicht aufpasse und etwas fester am Gehäuse angestoßen bin oder das Wasser zu kochen, brodeln beginnt.

                                          Daher ist es besser breite „Töpfe“ (z.B. Edelstahlschüsseln, Alu-Gemüse-Dosen oder zum Wasserkochen beschichtete Konservendosen zu verwenden), als schmale hohe Büchsen. Aber Achtung – bei der Verwendung von Konservendosen zum Kochen gehen hier die Meinungen über die sich dabei lösenden, angeblich gesundheitsschädlichen Weichmacher und Bestandteile in der Beschichtung auseinander; bitte die entsprechend einschlägigen Threads/Foren/Veröffentlichungen zurate ziehen und Dir ein eigenes Urteil bilden!) Die Draht-Ständer sollte auch so angepasst werden, dass nichts wackelt (Topfauflage!). Das dauert natürlich eine gewisse Zeit und man benötigt auch ein wenig „Fingerspitzengefühl“, wenn man mit der Zange den Draht genau ausrichtet.

                                          Aber schau Dir bitte meine Bilder-Vorschläge an. Da wirst Du sicherlich eine Lösung finden, die Dir am zweckmäßigsten erscheint. In einen der nächsten Posts bringe ich noch ein paar Anregungen und Informationen aus Kochversuchen zu Hobos, die Dir eventuell weiterhelfen können.

                                          Solltest Du Fragen zu einem bestimmten Verfahren haben, stell sie einfach. Vielleicht kann ich Dir dann für diesen Fall konkrete Tipps geben.

                                          Viele Grüße
                                          Beyond

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