Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

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    AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

    Hallo Jonas (jojoo),

    vielen Dank für Deine Bemühungen und Deine Ausführungen. Sie haben mir weitergeholfen. Es ist richtig, ich habe in dem Beispiel für die Abdrift unserer Kajaks die maximale Strömungsgeschwindigkeit berücksichtigt, nicht die Windgeschwindigkeit.

    Nur ganz kurz:

    Für uns Seekajaker ist es insbesondere auf Langfahrten wichtig, mit wenig komplizierten Regeln auszukommen. Für mich sind Berechnungen nur dann sinnvoll, wenn sie mir schnell eine Übersicht über eine bestimmte Situation verschaffen, praktisch eine Einschätzung der Situation. Die Genauigkeit der Berechnung ist dabei zweitrangig. Außerdem kristallisieren sich bei jedem Paddler Erfahrungswerte heraus, die er immer wieder verwendet.

    So rechne ich z.B. bei der Planung mit einem Paddeltempo von 5 km/h, während in der Literatur 7,5 km/h angegeben werden. Ich fühle mich bei meinem Wert wesentlich sicherer, weil ich weiß, dass ich diese Durchschnittsgeschwindigkeit auf alle Fälle über die gesamte Strecke einhalten kann. Mein wahres Paddeltempo liegt nach meiner Paddelstatistik bei Solo-Langfahrten (größer 1.000 km) im Schnitt bei etwas über 6 km/h. Also kommen ich mit 5 km/h für die Planung recht gut hin hin. Natürlich habe ich während meiner Reise auch Streckenabschnitte mit wesentlich mehr als 7,5 km/h, aber ebenso Pausen zur Erholung, Ruhe, für die Orientierung und das Beobachten der Schönheiten von Fauna und Flora usw.

    Bei dem Korrekturwinkel für eine eventuelle Abdrift gehe ich bei der Planung grundsätzlich von der maximal möglichen Strömungsgeschwindigkeit aus. Das heißt, bei der Planung rechne ich: Strömungsgeschwindigkeit (nicht Windgeschwindigkeit – da kommt wieder der Faustwert 1/5 herein), ist gleich der Abdrift des Seekajaks. Das hast Du schon richtig interpretiert! Der Wert ist zwar viel zu hoch, bietet mir aber die beste Planungssicherheit. Wenn ich den Kurs und die „erweiterte“ Gesamtstrecke mit meinem Paddeltempo einhalten kann, dann könnte ich die Überfahrt ohne weiteres durchführen. Es ist in der Planungsphase ein Abwägen mit der größtmöglichen Sicherheit! Wie es dann vor Ort in der Realität ausschaut, das steht auf einem anderen Blatt. Aber ich möchte nicht auf meinen nächsten längeren Post vorgreifen.

    Bis jetzt habe ich auf meinen Fahrten noch keine fremde Hilfe benötigt, für mich ein Beweis, dass ich bei meinen Planungen umsichtig gearbeitet und bei der Durchführung richtig entschieden habe.

    Ich wünsche Dir viel Vergnügen mit Gordon Brown und seinem Buch „Sea Kayak“. Vielleicht geht er darin auf unser Problem ein. Es wäre dann interessant, seine Ausführungen zu diesem Thema zu hören, beziehungsweise zu lesen. (Smiley zwinkern!)

    Viele Grüße
    Beyond

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      AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

      Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,

      bei einem Inselsprung oder einer Querung einer Bucht lege ich zunächst immer meine Randbedingungen fest. In meinem Fall sind das zum Beispiel:
      - Ziel muss in einer Tagesetappe erreichbar sein.
      - Sicht auf das Ziel müsste zumindest bei guter Witterung gewährleistet sein.
      - Das Wetter muss nach den Wetterregeln während der Passage entsprechend beständig sein.
      - Alternativziele, um im Notfall abbrechen zu können, sollten vorhanden sein.
      - Ideal wäre eine Breite der Insel, die so groß ist, dass sie trotz Abtreiben sicher erreicht werden kann (Ansteuern der Luvseite, Abdrift zur Leeseite). Im umgekehrten Fall, bei einer Fahrt von einer Insel zum Festland ist das meist der Fall.

      Unterschied zwischen Theorie (Planung) und Praxis (Durchführung):

      Bei der Planung stelle ich fest, ob eine Überfahrt zu einer Insel überhaupt möglich ist und wenn ja, ob sie aus sicherheitstechnischen Gründen auch durchführbar erscheint. Dabei gehe ich von den Voraussetzungen aus, die schlimmstenfalls eintreten können; zum Beispiel: maximale Abdrift (Strömungsgeschwindigkeit gleich Abtrieb des Kajaks), normale, bequeme Paddelgeschwindigkeit (bei mir 5 km/h), maximale Dauer einer Tagesetappe (bei mir rund 10 Stunden), Berücksichtigung der Windrichtung bei beständigen Winden (Maistral, Meltemi usw.), Richtung der Windsee (Dünung, Wellen).

      Halte ich den Inselsprung nach Planung für durchführbar, schließt sich während der Seekajaktour bei einer Querung die Praxis an. Hier zeigt sich, ob sich meine Auskundungen zu Hause als richtig erwiesen haben. Das erkenne ich schon gleich zu Beginn, ob ich mein Ziel überhaupt und, wenn ja, wie viel davon ich sehen kann, ob die Windverhältnisse meinen Vorgaben entsprechen und ob die Windsee eine Überfahrt zulässt.

      Vor Ort sollte sich eigentlich herausstellen, dass der in der Planung angesetzte Korrekturkurs sehr gut bemessen ist, weil die gegenwärtig vorhandenen Windverhältnisse nicht den angenommenen Extremwerten entsprechen. Das wäre dann genau der Sinn und der Vorteil einer vorsichtigen Planung, die ich oben angesprochen habe: Bei der Durchführung ist die Situation nicht ganz so schlimm wie angenommen, das heißt: Ich habe für die Überfahrt genügend Sicherheitsreserven.

      Anpassung des Kurses und der Überfahrtsbedingungen zu meinem Ziel direkt vor Ort:

      Bei Sicht auf eine kleinere Insel und konstatierter Abdrift durch den Wind setzte ich grundsätzlich den Kurs auf die Luvseite der Insel ab, wenn die Peilung des Korrekturwinkels innerhalb, aber in der Nähe des windwärts gerichteten Inselrandes liegt und vergleiche den errechneten Kurs mit der direkten Kompass-Peilung. Hier kann es vorkommen, dass der Karten-Kurs weiter aufs Meer hinauszeigt als die direkte Kompass-Peilung. Das kommt daher, weil sich dann eventuell ein flacher Küstenteil der Insel hinter der Kimm versteckt und erst bei Annäherung sichtbar wird (siehe meinen Post #138, „Sichtweite – Teil 2, Blick über die Kimm hinaus“). Mit dieser Maßnahme beuge ich vor, dass ich nicht an der kleinen Insel vorbeitreiben werde. Eine Insel nicht zu treffen ist das Schlimmste, was einem Seekajaker passieren kann! Wenn die Abtriebsgeschwindigkeit des Kajaks (nicht die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers) größer ist als das Paddeltempo und der Kurs würde bereits zur Leeseite der Insel zeigen, hat der Paddler bereits verloren. Bei einem entsprechend langen Fetch kann das schon ab 6 Beaufort eintreten, unter Umständen auch schon früher, wenn die Strömung zusätzlich an einer langen geraden Küste entlanglaufen kann.

      Das habe ich 2010 bei der Überfahrt von Grado (Italien) zum Kap Savudrija (Kroatien) erlebt, weil bei einem Jugo mit knappen 5 Beaufort das ganze Wasser an der Halbinsel von Istrien abgelenkt und nach Norden gedrückt worden ist (siehe meinen Post #16, „Allgemeine Betrachtungen zur Sicherheit beim Seekajaking“).

      Liegt der Korrekturwinkel sowieso außerhalb der Windseite der Insel, muss ich natürlich den errechneten Kurs steuern. Dabei ist genau zu beobachten, wie sich die Abdrift verhält. Spätestens wenn man soweit abgetrieben ist, dass der Kompasskurs bereits auf die Luvseite der kleinen Insel zeigt und man noch eine längere Zeit paddeln muss, sollte man unbedingt gegensteuern und die oben beschriebene Maßnahme durchführen. Ich persönlich gehe da kein Risiko ein und steure bei kleinen Inseln grundsätzlich die Luvseite der Insel an, insbesondere wenn keine Ausweichmöglichkeit vorhanden ist. Bei längeren Querungen halte ich sogar noch weiter gegen die Strömung vor, damit ich mit aller Sicherheit das Ziel erreiche. Diese beruhigende und Vertrauen in eine gelingende Querung weckende Maßnahme hat mich meine Erfahrung gelehrt.

      Achtung ist auch an der Leeseite der Insel geboten. Das Ufer kann auch dort sehr steil abfallen, bei dem dann kein niederer Küstenstreifen zu erwarten ist, der sich noch hinter der Kimm verbirgt. Das müsste aber schon bei der Planung auf der Karte zu erkennen sein. Wenn diese Zone durch die Abdrift bereits weit vor der Insel erreicht worden ist und der Seekajaker dabei hofft, die Insel sei hinter der Kimm doch noch länger, läuft er Gefahr, an der Insel vorbeigetrieben zu werden, wenn seine Vermutung nicht eintrifft. Da ist es gut, eine erreichbare Ausweichmöglichkeit (z.B. Nachbarinseln, Küstenstreifen des Festlandes) in Driftrichtung zu haben oder man muss schnellstens Gegenmaßnahmen einleiten, damit noch eine Hundekurve gesteuert werden kann (siehe meinen Post #691, „Navigation der einfachen Art – Einflüsse auf den Kurs“).

      Durchführung der Überfahrt:

      Beginne ich nun die Überfahrt mit dem vor Ort endgültig ermittelten Kompasskurs, peile ich zunächst mit dem Kajak einen markanten Punkt (meistens das Ziel) der Insel an und merke mir den Peilwinkel. Ich benutze keinen zusätzlichen Peilkompass oder ein Fernglas mit integriertem Kompass, sondern verwende einfach die Bugspitze meines Kajaks zum Peilen. Das reicht für meine Zwecke völlig aus. Ich habe nichts gegen Perfektionisten, die einen Kurs mit einem Seekajak auf ein halbes Grad genau einhalten wollen. Aber auch sie werden die Erfahrung machen (... müssen), dass ein Seekajaker froh sein kann, den Kurs auf wenige Grad genau einzuhalten (siehe meinen Post #690, „Navigation der einfachen Art – Inselsprung“).

      Nach einer gewissen Paddelzeit auf meinem vorgegebenen Kompasskurs (Ich nehme meist etwa eine viertel Stunde.) drehe ich erneut auf den gemerkten Peilwinkel und blicke über den Bug. Jetzt erkenne ich, ob und wenn ja, wie weit die Kajakspitze von dem markanten Punkt auf der Insel abgewichen ist und ermittle mit welchem Winkel ich abgetrieben worden bin. Bei einer größeren Abweichung ist eine Nachregelung mit dem Unterschiedswinkel von alter zu neuer Peilung notwendig (Ich korrigiere in der Regel bei einer Abweichung ab 5 Grad. Das ist bei meinem Kompass ein Skalenteil.). Die Änderung kann positiv oder auch negativ ausfallen. Bei einer Abweichung, die in Richtung Drift zeigt, muss ich diesen Fehlwinkel zu meinem Korrekturwinkel dazuzählen, bei einer Abweichung, die entgegen der Drift zeigt, wird der Betrag vom Korrekturwinkel abgezogen. Aus Erfahrung reduziere ich den Korrekturwinkel nur geringfügig, so dass ich eine gewisse zusätzliche Sicherheit habe, wenn die Driftströmung zum Land hin stärker werden sollte. Diese Maßnahmen gilt bei großen oder nahen Inseln.

      Bei kleinen oder weiter entfernten Inseln, nehmen ich als Peilpunkt meist die höchste Erhebung der Insel, bis ich so nahe an die Insel herangepaddelt bin, dass ich Einzelheiten erkennen und diese als markante Punkte definieren kann.

      So verfahre ich eigentlich während meiner ganzen Überfahrt. Es ist ein ständiges Überprüfen des Kurses. Liegt der Kompasskurs innerhalb der Insel, kann ich mir die zusätzliche Peilung sparen, weil ich ja das Abkommen direkt beobachten kann. Merke ich, dass ich schneller abgetrieben werde, steuere ich einen größeren Korrekturwinkel (kann im ungünstigsten Fall das direkte Paddeln gegen die Strömung bedeuten) als eigentlich erforderlich ist, bis ich wieder die alte Kompasskurslinie erreicht habe. So stelle ich außerdem auch fest, ob ich überhaupt noch gegen die Strömung anpaddeln kann.

      Ich persönlich halte es so, dass ich versuche, immer auf der Windseite des direkten Kurses (Ideallinie von Start zum Ziel) zu bleiben. So weiß ich, dass ich nicht zu stark abkomme und ich dann zum Schluss, meist schon müde, gegen die Strömung paddeln muss. Je näher ich zu meinem Ziel gelange, um so kleiner kann die zusätzliche Sicherheitsabweichung werden. Aber Achtung: In Küstennähe können durch die Ablenkung der Strömung sehr starke Driftgeschwindigkeiten auftreten (siehe oben, Überfahrt Grado – Savudrija).

      Beispiel:

      In der Schilderung im Post #691, Bild 2, von der Überfahrt von Kreta zur kleineren Insel Kasos (direkter Kurs beträgt 85 Grad bei einer Strecke von 50 km) würde ich einen Korrekturwinkel von rund 40 Grad paddeln. Angenommen ich fahre 35 km mit einem Paddeltempo von 5 km/h mit dem Korrekturwinkel von 40 Grad (Kompasskurs liegt dann bei 45 Grad) und die Driftströmung kommt mit 4 km/h aus 315 Grad (Das wäre ein Meltemi mit beginnenden 4 Beaufort aus Nordwest.), dann befinde ich mich nach 7 Stunden kurz vor Kasos, rund 1,5 km westlich der kleinen vorgelagerten Insel und rund 4 km von meinem Ziel entfernt. Der Meltemi hätte mich dann, bei gleicher Geschwindigkeit von Driftströmung und Versatz des Kajaks, direkt vor mein Ziel getrieben.

      Bei sehr guter Sicht müsste man die im Westen rund 400 m hohe Insel Kasos von Kreta aus sehen können. Das heißt, während meiner ganzen Tagesetappe hätte ich zu meinem Ziel Sichtkontakt. So könnte ich sehr gut beobachten, wie mich die Strömung zur Insel Kasos versetzt und nötigenfalls den Kurs entsprechend korrigieren.

      Bewertung:

      Natürlich stimmen diese Angaben nicht ganz. Es sind immer noch Unsicherheitsfaktoren zu berücksichtigen. Ich habe hier angenommen, dass die Driftströmung den Kajak mit der selben Geschwindigkeit mitnimmt, wie sie selber läuft. Das stimmt natürlich nicht, denn die Strömung bewegt sich wesentlich schneller als der Kajak, der von ihr abgetrieben wird. Das ist einfach zu erkennen, wenn man sich treiben lässt und die Wellen oder Schwebeteilchen im Wasser überholen den Kajak. Selbst wenn man direkt mit der Driftströmung paddelt, kommt man kaum auf die selbe Geschwindigkeit, höchstens für kurze Zeit während der Surfphase auf der Vorderseite einer Welle (Aber das Wasser auf dem Wellenrücken bremst einen wieder merklich ab!). Wie schnell eine Strömung meinen Kajak abtreibt, kann ich auf der Fahrt selbst nicht bestimmen. Es hängt von der Form (Lateralplan) des Unterwasserschiffs des Bootes ab, vom Gesamtgewicht und wie groß die Angriffsfläche des Windes beim Boot, bei der Deckbeladung und beim Paddler selbst ist.

      Ein geringeres Abtreiben des Bootes als das angenommene ist aber kein größeres Problem. Denn, wenn ich soweit in Richtung des Korrekturkurses gepaddelt bin, dass die Strömung direkt auf mein Ziel zuläuft, kann ich ja bequem mit der Drift dorthin fahren. Das ist immer noch besser und insbesondere sicherer, als bei einem größeren Abdriften, zum Schluss gegen die Strömung paddeln zu müssen.

      Noch eine Besonderheit ist zu bemerken. Wenn ich, wie im Beispiel, bei ruhiger See für die Überfahrt von 50 km, bei einem Paddeltempo von 5 km/h, 10 Stunden benötige, brauche ich bei meiner oben beschriebenen Kurskorrektur und mit Hilfe von Wind und Wellen nur 7 Stunden. Na ja, im Idealfall, der vermutlich kaum eintreten wird. Auf alle Fälle muss ich aber weniger als 10 Stunden paddeln. Das ist ein Vorteil, den die wenigsten Paddler erkennen! Meist wird von unerfahrenen Kajakern irrtümlich damit argumentiert, dass man bei einer Kurskorrektur wesentlich weiter und auch viel länger paddeln müsse. Das liegt im Prinzip an der falschen Auslegung der Kurszeichnung in der Karte – es werden für die Längen- und Zeitermittlungen einfach die einzelnen Streckenabschnitte zusammengezählt und nicht der daraus resultierende Kurs verwendet (Stichwort: Kräfteparallelogramm). Mit Rückenwind geht es ja auch viel schneller, was alle Paddler zu schätzen wissen. Bei einem kleineren Windanteil der von hinten kommt und schiebt, bin ich deshalb immer schneller als ich normal paddle - im Gegensatz zu Winden, die von vorne kommen. Diese negative Erfahrung haben sicherlich auch schon alle Kajaker gemacht.

      Ich habe im nachfolgenden Bild einmal versucht, diesen Sachverhalt zu visualisieren:



      Bild 1: Das oben beschriebene Beispiel hier in der bildlichen Darstellung erneut auf einer Karte von „Google earth“ - nachfolgend die Legende und Erklärung:
      - durchgezogene Linie:
      Direkter kürzester Kurs von Kreta nach Kasos von 50 km und 85 Grad: Kasos ist bei 5 km/h und ruhiger See in 10 Stunden zu erreichen.
      - punktierte Linie:
      Kurskorrektur von 40 Grad West (gegen Wind und Wellen) - Eingezeichneter Kurs beträgt 35 km und einen Winkel von 45 Grad (85 – 40), die Fahrzeit bei 5 km/h liegt bei 7 Stunden.
      - strichpunktierte Linie:
      Richtung und Geschwindigkeit der Driftströmung - Bei 4 km/h sind das nach 7 Stunden bereits 28 km und kommt aus Nordwest (315 Grad) – das wäre ein Meltemi mit knappen 4 Beaufort. Wind und Wellen würden bei diesem konkreten Kurs direkt von der Seite kommen (90 Grad), das heißt: Der Wind und die Drift haben keinen unmittelbaren Einfluss auf mein Paddeltempo!
      - gestrichelte Linien:
      Angenommen die Strömung versetzt den Kajak mit der selben Geschwindigkeit, wie sie selbst läuft, dann würde sich der Kajak nach 7 Stunden kurz vor dem Ziel befinden (untere gestrichelte Linie). Das wäre der Idealzustand. Allerdings wird das nicht eintreffen, sondern das Boot wird sich nach 7 Stunden irgendwo auf der strichpunktierten Linie befinden. Ich habe einmal ein effektives Abtreiben des Kajaks von 3 km/h angenommen (obere strichpunktierte Linie). Das könnte ein realistischer Wert sein, wenn man ein vollbeladenes Boot und ich mich, wegen meiner „Breite“, als Segel betrachte, das bei 4 Beaufort (vielleicht auch erst bei 5 Beaufort), zusätzlich zur Strömung, schon einen recht guten Windwiderstand abgibt. In diesem Fall müsste ich dann noch 11 km zu meinem Ziel paddeln. Mit Wind und Wellen genau von hinten wäre diese Strecke bequem in eineinhalb Stunden (bei 5 Beaufort in einer knappen Stunde) zu bewältigen. Selbst bei einem Auffrischen des Meltemis würde ich immer noch den Bereich der Driftströmung erreichen, die mich dann direkt zu meinem Inselziel geleitet. Durch die Sicht auf die Insel kann ich dies bequem kontrollieren und gegebenenfalls den Kurs rechtzeitig korrigieren.

      Fazit:

      Man kann ruhig behaupten, dass ein Seekajaker sehr wohl den Wind für sich ausnutzen kann – direkt und zusätzlich indirekt über die Wellen und Dünung.

      Aber bitte bei der Ausführung vorsichtig sein. Wenn man Zweifel hat, ob eine Berechnung richtig ist, sollte man sich nicht darauf verlassen und lieber seinen gesunden Menschenverstand walten lassen. Ich habe schon manche Aktionen nicht ausgeführt, bei denen ich zwar sicher war, richtig gerechnet zu haben, aber das Gefühl und die Zweifel doch stärker waren. Das trat meist dann ein, wenn ich auf das Ziel keine Sicht hatte. Ein kleines Beispiel:

      2010 wollte ich bei ruhigem Wasser vom Kap Aghios Nikolaos, das Ostkap auf der Insel Zakynthos die rund 30 km mit Kurs 110 Grad zum Kap bei Katakolo auf dem Peloponnes paddeln. Alle oben geschilderten Voraussetzungen waren gegeben – außer der Sicht auf das Ziel. Der Morgendunst hat es verschluckt. Ich hatte lange überlegt, ob ich diese Tagesetappe durchziehen sollte und entschied mich dann für die sichere Überfahrt von 16 km und Kurs 40 Grad vom Kap Aghios Nikolaos zu den Felsen bei dem „sichtbaren“ Ort Arkudi auf dem Peloponnes. Dass ich anschließend nicht die 35 km in den Süden nach Katakolo gepaddelt, sondern nach einem kurzen Aufenthalt in einem Surfer-Camp nach Norden gefahren war, beruhte auf eine auch aus sicherheitstechnischen Gründen persönliche Entscheidung.

      Das sind so meine wichtigsten Erfahrungen, die ich auf meinen Inselsprüngen und Querungen von großen Buchten gesammelt habe und meine minimalistische Art, wie ich eine Überfahrt, eigentlich nur mit Karte und Kursdreieck plane und ausschließlich mit dem Kompass durchführe. Man könnte darüber noch vieles schreiben, aber ich bin der Meinung, dass man erst einmal das Grundsätzliche „verdauen“ sollte. Letztendlich ist jeder Einzelne selber dafür verantwortlich, ob er eine bestimmte Überfahrt wagen soll oder nicht.

      Im Zweifelsfall ist eine Nichtdurchführung oder ein Abbruch immer noch besser und zeugt von persönlicher Reife, als, wegen Selbstüberschätzung und Überheblichkeit, aber mangels Wissen und Erfahrung, einen Notruf absetzten zu müssen!

      Fragen zu diesem Thema beantworte ich natürlich gerne. Vielleicht kann ich dann noch auf einige Details eingehen. Zudem wäre es hier interessant, von anderen Seekajakern zu erfahren, unter welchen Gesichtspunkten sie ihre längeren Überfahrten planen und welche Erfahrungen sie bei deren Durchführung gesammelt haben. Dann könnte jeder Interessierte bei diesem wichtigen Thema seine eigene Vorgehensweise entwickeln.

      Viele Grüße
      Beyond
      Zuletzt geändert von Beyond; 19.05.2012, 19:30.

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        AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

        Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,

        als ich neulich beim Umräumen eine alte Gugelhupf-Form gefunden hatte, war mir sofort der Gedanke gekommen, sie als einfachen, billigen Feuertopf, wie in China im Gebrauch, auf meinem Hobo zu verwenden. Durch den Kamin in der Mitte wäre die beheizbare Fläche größer und Wasser könnte schneller darin kochen, so meine Überlegung.

        Über diesen Test möchte ich hier kurz berichten.

        Der „Feuertopf“, alias Gugelhupf-Form, fast 1,5 Liter und besteht aus rostfreiem tiefgezogenem Blech. Sie ist zum Glück nicht beschichtet, so dass ich keine Probleme mit der größeren Hitze durch den Hobo-Ofen haben werde. Ich habe zwei Versuche durchgeführt, einmal mit Abstandhalter, 40 mm hoch und das andere Mal sitzt der Topf direkt auf dem Hobo, was natürlich das Zubehör verringert.

        Leider habe ich in der kurzen Zeit noch keinen geeigneten Deckel basteln können, der aber auf alle Fälle notwendig ist, damit keine Asche in das Wasser fällt, die eventuell durch den Kamin nach oben geblasen wird.



        Bild 1: Nach einer kurzen Anheizzeit hatte ich den Topf auf das Abstandskreuz des Hobos gestellt. Trotz der Arbeitshandschuhe konnte ich den Topf wegen der hohen Flammen nicht gleich in der Mitte des Kreuzes ausrichten. Ich musste auch darauf achten, dass der Hobo-Ofen selbst gerade stand, denn auf dem Abstandskreuz konnte man den Topf nicht optimal in die gewünschte Position drehen (siehe unten, Bild 5).



        Bild 2: Erst als das Brennholz etwas herunterbrannte, war es mir möglich, den Topf mittig zu platzieren. Auf ein Nachschüren mit Holz konnte ich in diesem Fall aber verzichten. Durch die hohe Hitze und die große Heizfläche begann das Wasser relativ schnell zu sieden.



        Bild 3: Bereits nach 8 Minuten kochten 1,5 Liter Wasser auch ohne Deckel. Die Glut im Hobo hielt das Wasser weiter am Kochen.



        Bild 4: Der Versuch ohne dem Abstandskreuz mit dem Topf direkt auf dem Hobo-Ofen: Durch den Kamin in der Mitte reichte der Zug völlig aus, um den Hobo in Gang zu halten. Als erstes begann das Wasser direkt am Kamin und zwar unmittelbar unterhalb der Wasseroberfläche zu sprudeln, erst einige Zeit später am Topfboden. Wegen des abgerundeten Bodens konnte ich den Topf bequem auf dem Hobo gerade ausrichten, weil der Hobo selbst etwas schief stand. Nachgeschürt wurde durch den Kamin in der Mitte des Topfes. Allerdings mussten dann die Holzstücke etwas kürzer sein, damit sie sich im Hobo leichter verteilen konnten.



        Bild 5: Mit dieser Methode kochten 1,5 Liter Wasser innerhalb von 13 Minuten. Zwar dauerte es ganze fünf Minuten länger, aber es kam vermutlich daher, weil ich erst nach dem Aufsetzten des Topfes durch das Einwerfen von Brennholz in den Kamin, das Feuer mit der restlichen Glut erneut angefacht hatte. Der Aufwand des gerade Ausrichtens des Hobos war wesentlich geringer und die mitzuführenden Teile konnten reduziert werden, weil das Abstandskreuz entfiel.

        Fazit:

        Zum Wasserkochen, für Suppen und für Eintöpfe ist diese Gugelhupf-Form, als Feuertopf-Ersatz, bestens geeignet. Zum Kochen von festeren Gerichten oder gar zum Braten, dürfte sie nicht so zweckmäßig sein, weil durch die Furchen in der Form das Kochgut hängen bleiben kann und es sich nicht so gut umrühren lässt.

        Mit 440 g ist der „Topf“ relativ schwer, auch großvolumig aber sehr stabil und man kann jedes beliebige Scheuermittel zum Reinigen verwenden. Für „ultraleicht“ ist er bestimmt nicht geeignet - mehr für gemütliche Kanadier- und Kajak-Touren und bei Camper-Reisen. Vielleicht finde ich irgendwo auf einem Flohmarkt eine Gugelhupf-Form aus Alu. Dann wäre das für den Hobo-Ofen eine echte Alternative zu den herkömmlichen Töpfen.

        Mit diesem Beitrag will ich aufzeigen und Anregungen geben, dass man durchaus relativ billig zu einer guten und individuellen Ausrüstung kommen kann, wenn man sich darüber nur selbst die entsprechenden Gedanken machen würde. Es kann durchaus auch vorkommen, wie eben hier gezeigt, dass man durch eigene Überlegungen und Ideen auch seine bereits bestehende, selbst zusammengestellte Ausrüstung immer noch verbessern kann.

        In unserer von Industrie und Handel herangezüchteten Konsumgesellschaft sind aber viele kaum noch bereit, eigene Gedanken zu fassen und sind zudem oft auch nicht mehr in der Lage, mangels der nötigen handwerklichen Kenntnisse und des immer weiter sinkenden Bildungsniveaus, seine eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. Das alles wird von den Verantwortlichen als Fortschritt verkauft. Dabei sollte ein jeder, der diesem Glauben verfallen ist, einmal darüber nachdenken, ob dieser propagierte Fortschritt, in der Entwicklung des Homo sapiens sapiens, in Wirklichkeit nicht einen schleichenden Rückschritt einleitet.

        Zum Glück lassen sich die wahren Outdoor-Freaks nicht, vom Marketing geblendet, zu übermäßigem „Outdoorkonsum“ verführen und können ohne weiteres, auch auf sich alleine gestellt, agieren.

        Viele Grüße
        Beyond
        Zuletzt geändert von Beyond; 28.05.2012, 20:51.

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          Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,

          ein kleiner Nachtrag zu meinen Hobos mit einer Gugelhupf-Form als Kochtopf.

          Im letzten Beitrag berichtete ich von einem „chinesischen“ Feuertopf, den ich mit einer „deutschen“ Gugelhupf-Form mit einem Inhalt von 1,5 l (maximal 1,8 l), einem Durchmesser von 22 cm und einem Gewicht von 440 g nachempfunden hatte. Weil das System auf einem Hobo sehr gut funktionierte, suchte ich für mich als Solopaddler nach einer etwas kleineren Ausgabe des Kochsystems. Zu diesem Zweck musterte meine Gattin extra eine alte Gugelhupf-Form von 900 ml (maximal 1,0 l) Inhalt, einem Durchmesser von 16 cm und einem Gewicht von 290 g aus, die sie „leidlich“ entbehren konnte.

          In meinem Fundus entdeckte ich eine passende Keksdose, deren Deckel umgedreht genau auf die Gugelhupf-Form passte. Ich schnitt den Kamin aus und erhielt dadurch ein perfektes „Topfset“.

          Als Kocher verwende ich den großen „schwedischen“ Besteckkorb und als Versuch den kleinen Besteckkorb aus dem Discounter. Beide habe ich bereits hier vorgestellt. Der Topf wird direkt auf den Hobo gestellt. Ein Abstandhalter kann entfallen, weil der Hobo durch den Kamin sehr gut zieht und auch Brennmaterial über diesen bequem nachgeschürt werden kann.



          Bild 1: Mit dem kleinen Besteckkorb-Hobo (Durchmesser 10 cm, 12 cm hoch) kann ich nur relativ kurze Holzstücke verwenden. So muss ich ständig am Kocher bleiben, um Holz nachzulegen. Das sehe ich als einen Nachteil, insbesondere dann, wenn das minimale Gewicht und geringe Volumen des Kochers beim Seekajaking nicht so eine Priorität erreicht, wie beim Trekking.



          Bild 2: Ein Bild von oben: Der Deckel ist von einer alten Keksdose, der zum Glück genau auf den Rand der Gugelhupf-Form passt. Lediglich das Loch für den Kamin musste ich herausschneiden und mit der Feile anpassen, weil das Abzugsrohr nicht genau in der Mitte sitzt.



          Bild 3: Mit dem kleinen Besteckkorb-Hobo dauert es 13 Minuten bis 1 Liter Wasser sprudelnd kocht.



          Bild 4: Mit dem großen „schwedischen“ Besteckkorb (Durchmesser 11,5 cm, 17,5 cm hoch) steht der Topf stabiler auf dem Hobo. Weil der Besteckkorb höher ist, kann ich auch längere Holzstücke nachfüllen.



          Bild 5: 1 Liter Wasser kocht innerhalb von 6 Minuten sprudelnd. Eigentlich ein sehr guter Wert. Voraussetzung ist dabei, dass das Holz vor dem Aufsetzten des Feuertopfs bereits sehr gut brennt.

          Fazit:

          Wenn man solo unterwegs ist, und es auf Volumen und Gewicht nicht allzu sehr ankommt und man nur Wasser zum Kochen bringen oder Suppen und Eintöpfe zubereiten will, ist man mit dieser Kocher-Topf-Kombination sehr gut bedient. Wenn der Platz im Boot keine Rolle spielt, sollte man jedoch den großen „schwedischen“ Besteckkorb-Hobo mitnehmen, weil das Kochen effizienter abläuft.

          Wenn ich warm essen möchte, bevorzuge ich im Outdoorbereich gekochte Speisen, insbesondere Suppen und Eintöpfe. Die sind einfacher zuzubereiten und es gehen gegenüber dem Braten und Schmoren nicht dringend benötigte Nährstoffe verloren. Zumindest kann man das so in der einschlägigen Survival-Literatur nachlesen. Aber bei der Nahrung, beim Essen und Trinken sollte sich ein jeder seine eigene Meinung bilden und seinen Vorstellungen freien Lauf lassen.

          Hier möchte ich nur Optionen aufzeigen, was alles an Equipment möglich ist und zum Einsatz kommen kann. Je mehr Wissen, Tipps und Ideen man in seinem Hinterstübchen gespeichert hat, desto leichter kann man draußen in der freien Natur improvisieren und umso mehr Spaß macht das Outdoor-Leben und eine Solo-Seekajaking-Tour, wenn man wie ich weitgehendst autarkes Leben wünscht. Was der Einzelne für sich bevorzugt und verwendet, bleibt natürlich ihm überlassen.

          Viele Grüße
          Beyond

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            auf Seekajak-Touren ist es sehr abwechslungsreich und entspannend, auch einmal kleinere Landausflüge zu unternehmen. In Dalmatien und der Ägäis sind Erkundigungen von einsamen Inseln eigentlich eine reizvolle Alternative zum täglichen Paddeln. Natürlich möchte man da sich unterwegs auch einmal einen Kaffee, Tee oder eine Suppe zubereiten. Dazu habe ich mir eine leichte, klein verpackbare Ausrüstung zusammengestellt, die ich nicht nur auf meinen Paddel-Fahrten verwende, sondern auch auf meinen Streifzügen durch die heimischen Gefilde oder bei meinen Reisen mit dem Camper.

            Für Gegenden, in denen kein oder kaum Feuerholz für einen Hobo zu finden ist, möchte ich einen kleinen Teil meiner Kollektion an Ultraleicht-Kochsets mit Spiritus-Dosenkochern vorstellen.

            Bis auf den Creme-Dosenkocher, der als Spirituskocher mit offener Flamme konzipiert und als Sicherheit gegen Verschütten mit einem Steinwollevlies ausgestattet ist, aber einen Topfständer benötigt, arbeiten die beiden anderen nach dem Super-Cat-Stove-Prinzip auf denen der Topf direkt auf dem Kocher sitzt. Das sind meines Erachtens die einfachsten, leichtesten und zugleich wirkungsvollsten Brenner, die ich kenne, mit denen ich gearbeitet und für die ich mich entschieden habe.

            Der Creme-Dosenkocher fast normal 20 ml Spiritus (maximal sogar 30 ml, siehe Bild 07). Er wir gefüllt, bis das Vlies sich vollgesogen hat. Der überflüssige Spiritus wird wieder zurück in den Brennstoffbehälter geschüttet. Gelöscht werden die Flammen mit dem Deckel, der gleichzeitig als Topfdeckel bei den Getränkedosen mit 0,33 l und 0,5 l verwendet werden kann. Nur wenn der Spiritus am Ende der Kochzeit schon ziemlich verbrannt ist, kann man die Flamme auch ausblasen. Aber Achtung, dass kein brennender Spiritus durch die Gegend gepustet wird!

            Der schmale, hohe („kleine“) Kocher fasst 40 ml und der dicke, kurze („große“) Kocher 60 ml. Die Düsen habe ich in der Höhe so angebracht, dass, wenn das maximale Volumen erreicht wird, der weitere Spiritus in die Vorheizschale überläuft. Gelöscht werden diese beiden Kocher einfach durch ausblasen – ohne Windschutz macht das sogar auch ein kräftiger Windstoß.

            Als Vorheizschale verwende ich eine abgeschnittene Thunfischdose aus Blech mit einem Durchmesser von 85 mm, einer Höhe von 10 mm und sie wiegt 10 g. Trotz des höheren Gewichts halte ich diese kräftige Ausführung im täglichen Gebrauch für sicherer und stabiler und gibt dem Dosenkocher einen festen Stand. Alternativ kann ein Gewichtsfanatiker auch einen Teelichtbecher aus Alu mit einem Durchmesser von 60 mm mit einem Gewicht von 2 g in sein Sortiment aufnehmen. Für den kleinen Super-Cat-Stove würde sogar der normale Teelichtbecher ausreichen (Durchmesser 35 mm, Gewicht 1 g). Allerdings lässt sich bei den Teelichtbechern der Spiritus schlecht anzünden, weil die Abstände von Schale zum Kocher zu gering sind. Eine gefaltete Alufolie wäre da die bessere Lösung.

            Alle Kocher sind auf Töpfe mit einem Inhalt von 0,33 l, 0,5 l und 1,0 l Volumen ausgelegt. Als Töpfe verwende ich Alu-Getränkedosen mit den oben angegebenen Inhalten und des Weiteren eine Alu-Konservendose mit einem Volumen von 0,4 l. Die Bierdosen sind sehr druckempfindlich und lassen sich sehr leicht eindellen (nur die schwerere 0,33-l-Dose ist etwas stabiler). Da reicht schon ein fester Griff und die Dosen sind verbogen! Na ja, sie lassen sich aber problemlos und schnell wieder an jeder Tankstelle ersetzen und für die unmittelbare Entsorgung des zwangsweise mitgelieferten Inhalts, in der Regel ist es Bier, stelle ich mich halt notgedrungen selber zur Verfügung.

            Die Konservendose hingegen besteht aus stärkerem Material, so dass sie als langlebiger und robuster gilt, was mir persönlich wesentlich besser gefällt. Allerdings ist sie kunststoffbeschichtet! Ich will hier nicht über die Schädlichkeit der Beschichtung auf die Gesundheit eingehen, das sollte in den speziellen Foren diskutiert werden. Jeder Nutzer muss selber entscheiden, ob er entsprechenden Studien, die über den Atlantik schwappen, vertraut oder nicht. Ich frage mich aber, warum dann diese Kunststoffe nicht für Lebensmittelverpackungen verboten werden, wenn sie wirklich so schädlich sind, wie in den Studien behauptet wird. Interessant ist auch die Tatsache, dass bei der Verpackung der Lebensmittel die luftdicht verschlossene Dose kurzzeitig auf mehr als 100 Grad Celsius im Druckbehälter erhitzt wird. Das ist eine Temperatur die höher liegt, als beim normalen Wasserkochen, wie wir es im Outdoorbereich praktizieren. Das ist der derzeit gültige Standard in der Lebensmittelindustrie und sicherlich auch den Gesundheitsbehörden schon länger bekannt. (äh ... Smiley lächeln!)

            Nachfolgend möchte ich meine Gerätschaft an Hand von einigen Bildern vorstellen.



            Bild 01: Eine Übersicht über meine UL-Spiritus-Kochsets, die ich noch nicht in meinen Beiträgen angesprochen habe: Vorne links der Creme-Dosenkocher mit Steinwollevlies (5 g), Deckel (2 g) - wird auch als Topfdeckel für die 0,33 l und 0,5 l Getränkedosen benutzt und der Topfständer mit stolzen 11 g, insgesamt 18 g. In der Mitte der große Kocher (10 g) und dahinter der kleine Super-Cat-Stove (6 g). Vorne rechts der Alu-Konservendosen-Topf, 0,4 l (19 g), hier noch mit einem Blechdeckel (12 g). Dahinter reihen sich die Alu-Getränkedosen-Töpfe mit 0,33 l (27 g) und Creme-Dosendeckel (2 g), 0,5 l (16 g) mit Blechdeckel und Griff (8 g), 1,0 l (38 g) mit Alu-Deckel (7 g). Soweit es sich um die Koch-Sets handelt, sind sie alle „ultraleicht“. Am meisten fällt aber der Brennstoff ins Gewicht. Hier habe ich nur als Beispiel zwei Plastikbehälter aufgestellt mit jeweils 100 ml Spiritus: Der gelbe wiegt 100 g, der rote 80 g. Allerdings kommt man mit 100 ml nicht sehr weit. Nur als Ergänzung: Eine 0,33-Liter-Getränkeflasche wiegt mit 330 ml Spiritus schon 290 g (Bei längerer Lagerung entweicht auch etwas Spirtus, besser: Erst kurz vor der Tour einfüllen.) und 1,0 Liter in dem handelsüblichen Kunststoffbehältniss ganze 870 g. Die für das Wandern eigentlich erforderliche transportsichere Brennstoffflasche aus Alu mit 650 ml wiegt alleine schon 150 g, mit Spiritus satte 680 g.



            Bild 02: Mein stabiles Solo-Ultraleicht-Kochset für Kurz-/Tagestouren mit 100 ml Spiritusflasche (80 g), großem Super-Cat-Stove (10 g), Alu-Konservendosen-Kochtopf 0,4 l (19 g) und statt dem Blechdeckel, neuerdings mit Aludeckel (4 g), Vorheizschale (10 g) insgesamt also 123 g. Zum Kochen von Kaffee/Tee und Instantsuppen reicht diese Ausrüstung allemal. Die Einzelteile passen in den Kochtopf hinein, einschließlich Kaffee-/Tee-Beutel, Süßstoff/Zucker, Mini-Teelöffel, Instantsuppen und Zündhölzer. Deckel, Vorheizschale und der Topf fügen sich ineinander. Nur das notwendige Kochwasser muss, wie bei den UL-Hobos auch, separat transportiert werden.



            Bild 03: Flammbild des großen Seitenbrenners unter dem Alu-Konservendosen-Kochtopf 0,4 l. Der Topf steht sicher auf dem Kocher. Die Vorheizschale fehlt, weil ich eine feuerfeste Steingutschüssel als Unterlage verwendet habe. Bis 0,4 l Wasser mit 20 ml Spiritus kochen, vergehen rund 5 Minuten.



            Bild 04: Flammbild des großer Seitenbrenners mit Vorheizschale, der eine Alu-Getränkeflasche mit 0,5 l Wasser mit 20 ml Spiritus in 7 min aufheizt. Der Brenner passt genau in die Aussparung am Dosenboden, so dass hier eine sichere, feste Verbindung gewährleistet ist.



            Bild 05: Die selbe Anordnung nur mit dem kleine Seitenbrenner, der aber circa 9 min benötigt bis 0,5 l Wasser kochen. Er ist zwar noch nie umgefallen, sieht aber nicht sehr vertrauenerweckend aus. Für 0,5-l-Bierdosen ist er meines Erachtens zumindest in der Natur weniger geeignet.



            Bild 06: Die 1,0-l-Getränkedose ist bereits im Hobo eingesetzt gewesen, daher die Ruß-/Teer-Schicht am Boden. Mit dem großen Seitenbrenner dauert es etwa 15 min bis 1,0 l Wasser mit 40 ml Spiritus sprudeln.



            Bild 07: Ist der Dosenkocher „Creme“ bis zum Rand mit Spiritus gefüllt, das sind 30 ml, kann man 0,9 l Wasser innerhalb von 15 min zum Kochen bringen. Bei sehr feuchtem Vlies (rund 25 ml Spiritus) erhält man man in rund 14 min 0,75 l Kochwasser und bei dem Standardwert von 20 ml Spiritus sind es 0,6 l Wasser die sprudeln, wenn die Flamme in der Brennschale nach 13 min erlischt.



            Bild 08: Der Creme-Dosenkocher mit Topfständer und 0,5-l-Bierdose. Mit weniger als 20 ml Spiritus kocht das Wasser in rund 10 Minuten. Nicht gerade schnell, aber bequem und gefahrlos mit sicherem Stand.

            Alle bisherigen Versuche sind in der Küche unter „Laborbedingungen“ durchgeführt worden, das heißt, ohne Windeinfluss. Ein Windschutz war deshalb nicht notwendig.

            Ganz anders sieht es allerdings draußen aus. Hier ist ein Windschutz unbedingt erforderlich. Am besten ist das Kochen vor einem bis zum Boden heruntergezogenen Tarp, so wie ich es auf meinen Kajaktouren verwende. Andere Möglichkeiten sind der „aufgespannte“ Anorak, ein gut platzierter Rucksack, der eigene Körper oder eine Kombination aus allen, eventuell auch im Lee von Mauern, Steinwällen, Bäumen, Felsen usw.). Von einem extra für diesen Zweck angefertigten Windschutz, den ich dann mitschleppen muss, halte ich nicht viel, denn es widerspricht dem Ultraleicht-Gedanken.



            Bild 09: Als Demonstration: Der Creme-Dosenkocher draußen im Einsatz. Der Brennerdeckel fungiert hier als Topfdeckel. Eine separate ebene Unterlage, wie hier vorgestellt, ist zweckmäßig, aber nicht unbedingt erforderlich. Oft reichen ein flacher Stein, ein Brett, fester Boden oder ein Baumstumpf usw. aus.



            Bild 10: UL-Kochset in Aktion. Allerdings wurde das Wasser ohne Windschutz nur heiß (Blasenbildung), begann mit 20 ml Spiritus aber nicht zu kochen. Hier wird der gravierende Mangel gegenüber den UL-Hobos mit nur 70 g Gewicht und in unseren Breiten nahezu unbegrenztem Brennstoff sehr deutlich.

            Fazit:

            Wenn ich einen Kocher bei mehrtägigen Wanderungen mitnehmen möchte, ziehe ich, wenn es die Örtlichkeiten zulassen, grundsätzlich den UL-Hobo vor, weil er effektiver heizt und ich kein Brennmaterial mitschleppen muss. Als Töpfe sind die oben vorgestellten sehr leichten Getränke- oder Konservendosen aus Alu ohne weiteres zu gebrauchen. Natürlich kann ein „moderner“ Outdoorler auch auf teures Titan und die kostenintensiven Errungenschaften der Ausrüstungsindustrie zurückgreifen – „ultraleicht“ ist das alles aber nicht. Da muss man schon selber die nötigen Überlegungen anstellen!

            Bei Rucksack-Tagestouren verwende ich eine Kombination aus den hier vorgestellten Einzelteilen, weil ich oft bei Unterständen/Aussichtspunkten raste, bei denen man auch meist eine windstille Ecke findet. Ich werde auch noch versuchen, den Creme-Dosenkocher zu optimieren.

            Auf meinen rucksacklosen Zügen durch die Holledau und den heimischen Wald, insbesondere in den kühleren Jahreszeiten, nehme ich, am Ausrüstungsgürtel (alte steingraue Bundeswehrkampfhose „Filzlaus“ mit Koppel und bequemen Hosenträgern!) eingehängt, meinen Feldflaschen-Kocher einschließlich dem „Zubehör-Wimmerl“ mit, weil er vielseitiger, sowohl als Holz-, als auch als Spiritus-Kocher zu verwenden ist. Bei solchen Solo-Trips ziehe ich auch eine gewisse Robustheit der Ausrüstung vor. Die Links dazu sind im Inhaltsverzeichnis angegeben.

            Viele Grüße
            Beyond
            Zuletzt geändert von Beyond; 05.09.2013, 06:30. Grund: Tippfehler verbessert

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            • krupp
              Fuchs
              • 11.05.2010
              • 1466
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              ahoi !

              also das mit der rührkuchenform ist echt witzig !
              das werd ich auch mal machen, kann ja bei meinem spezial-ausstatter (thomas phillips) nur max 1-2.- kosten ^^

              hab meinen kohlenanzündhobo nun auch paar mal getestet. fürs (solo) wandern ist der aber wirklich
              zu groß und zu sperrig. evt mit 2-3 leuten aber schonwieder sinnvoll.

              die folgenden bilder stammen von mitte mai etwa, auf dem gelände der franzigmark vor den toren von halle/s.
              ein ehemaliger (ddr) truppenübungsplatz für glaube ua mobile infanterie.
              man findet da immernoch diverse relikte aus der zeit, leere rauchgranaten, konservendosen ect.
              obwohl zum teil naturschutz bzw landschaftsschutzgebiet wird es eher sich selbst überlassen
              bzw mit ziegen udn schafen bewirtschaftet aber zur franzigmark wollte ich eh mal einen eigenen artikel verfassen ^^
              der hobo steht zb zusätzlich auf einer 2 qm betonplatte die dort irgendwo herumliegt,
              sprich spuren am näxten tag NULL (im gegensatz zu den unzähligen wilden feuerstellen dort) .

              so mal paar hobofotos ^^



              1. hobo als sägebock missbraucht ^^ geht super. obwohl derweil findet man ja auch so genügend
              trockene zweigchen an den bäumen wenn man sucht.
              eine meiner hoboregeln ist ja eig nur was man ohne mühe mit 2 fingern abbrechen kann,
              wobei dieser große hobo ja auch gröberes verträgt.

              2. bei völliger windstille funktioniert der am besten (hier), bei viel wind ein paar tage später war
              es sehr mühsam ohne windschutz sinkt die effektivität um gefühlte 50%.
              bin inzwischen auch der meinung das die großen ansauglöcher unten nen tick zu viel sind.
              der hobo brennt manchmal einfach zu gut und man muss je nach holz aller 3-5 min nachlegen.
              hier kochte das wasser inkl zutaten bereits nach etwa 20 min was okey ist.
              dürften etwa 2.5 bis 3 liter inhalt sein.

              3-4 finde die rauch und lichtentwicklung im kochgebrauch gut (beides kaum vorhanden)
              vorausgesetzt der hobo brennt ordentlich. also holz-füllhöhe nur 50% bis 2 drittel der kammer
              und die kammer locker befüllt ist meiner meinung nach recht optimaler kompromiss

              5-6 als feuerkorb umfunktioniert. wärmt ganz ordentlich für so ein kleines feuerchen,
              allemal ausreichend, auch fürs gemüt undso. feuer hat einfach was heimeliges.

              7 ist einfach ein foto in der dämmerung. ein großer teil der franzigmark besteht aus hügeliger
              heidelandschaft, an der saale ist dann noch eine felsige porphyrkette mit dichteren laubwaldflächen
              in den tälern (sieht man auf bild 4 im hintergund), das letzt bild ist engegengesetzte richtung.
              sehr abwechslungsreich das ganze vom laub bis zum kiefernwäldchen, ein paar alte obstbäume, bissel steppe, bissel sumpf.
              alles so auf 5x5 kilometer etwa und relativ wenig los dort selbst am wochenende.
              die meissten hallenser bevorzugen den stadtpark zum rumgammeln, so das ich in der FM eig immer meine ruhe habe :-)
              hab sogar schon mehrfach hallensern erklären müssen wo das überhaupt ist

              ---
              hab im übrigen inziwschen kein sieb mehr auf dem rost liegen, das setzt sich zu schnell zu.
              obwohl die löcher des rostes doch recht groß sind fällt eig wenig durch und wenn mal ein zweiglein
              dann brennt es trotzdem runter.
              allerdings "saugt" er dann extrem mit entsprechendem materialbedarf. hab jetzt aus ner großen 3 kilo bohnen-dose
              einen windschutz geschnitten mit dem sich auch die ansauglöcher abdecken lassen.
              werds kommenden donnerstag testen.
              insgesammt werd ich aber wohl eher lieber zu kleineren konservendosen hobos zurückkehren.
              solo ist das ding einfach unpraktisch, auch wenn er suuuper funktioniert.

              so grüße ersma bis hier hin.
              Zuletzt geändert von krupp; 12.06.2012, 06:44.
              Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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              • Beyond
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                • 09.11.2010
                • 601
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                Hallo Krupp,

                danke für Deinen Bericht über den „Grillkohlenanzünder“ als Hobo-Ofen und über die Outdoor-Bilder: „Vor den Toren von Halle an der Saale“. Du bestätigst im Prinzip meine Angaben in Bezug auf Heizleistung (rund 3 l Wasser kochen innerhalb von ca. 20 Minuten), verwendbare Größe (großer Hobo ist besser für 2 bis 3 Personen geeignet), zu nutzendes Holz (Ich verheize draußen ebenfalls Windbruch-Zweige, die ich noch mit der Hand zerkleinern kann.), der saubere Umgang mit der Natur (z.B. Ascheblech, geringe Wärmeentwicklung durch hohen Feuerrost-Abstand zum Boden ... oder eine Betonplatte, soweit vor Ort vorhanden; Smiley zwinkern!) usw.

                Schön, dass Du auch mehr die Einsamkeit eines aufgelassenen Truppenübungsplatzes suchst, als den überfüllten Stadtpark. Da ist es mir ebenso ergangen, wenn ich früher bei uns in München Freimann auf der ehemaligen „Panzerwies'n“ unterwegs gewesen bin, um meine Ausrüstung zu testen. Ich habe während meines Grundwehrdienstes in den frühen 1970er Jahren, den ich auf diesem Bundeswehr-Gelände absolviert habe, nie daran gedacht, dass ich rund 7 Jahre später dorthin zurückkehren würde, um an dessen Rand zu wohnen und das nun schon seit über 30 Jahren. Damals haben wir „Russenlöcher“ buddeln müssen. Deshalb brauche ich heute auch keine Anleitung mehr, wie man ein Schneeloch bei einem Blizzard in Skandinavien graben kann und auf was ich dabei achten muss. Allerdings hat sich in dieser Zeit sehr viel geändert. Die Stadt München frisst sich in das Gelände, Gewerbe und Handel werden angesiedelt und das neue Fußballstadion, die „Allianz-Arena“ des FC Bayern München, hat den ganzen Münchener Norden ein neues Gesicht gegeben. Ob das alles zur Erhöhung der Lebensqualität geführt hat, will ich einmal dahingestellt lassen. Für mich ist der rasche Zuzug und die Bautätigkeit in Schwabing-Freimann einer der Gründe gewesen, warum ich mich wieder in die Holledau zurückgezogen habe.

                Nachfolgende Bilder zeigen noch einige Details des Hobo-Zubehörs, das ich seit der Vorstellung dieses großen Hobo-Ofens angefertigt habe.



                Bild 1: Das Zubehör zum „großen Hobo“: unten das Ascheblech, ein zweckentfremdeter Keksdosen-Deckel, darüber die beiden Aluschienen für die Kreuzauflage, darauf drei Abstandhalter aus Draht gebogen (Sie haben sich aber nicht bewährt: zu wackelig, weil zu kurz und nur für große Töpfe geeignet.), der Gittereinsatz für den Hobo-Bodenrost, hinten unten meine ersten Abstandhalter aus einer alten Fernsehantenne gefertigt, darüber mein neuer Abstandhalter aus dem Rest der Aluschiene nur in einen V-Winkel gebogen (weniger bewegliche Teile, robuster als das Kreuz, gleiches Gewicht, passt beim Transport in den Feuerraum des Hobo-Ofens).



                Bild 2: Innenansicht des Hobo-Ofens, ohne Einsätze, die großen Durchzugslöcher gut zu sehen. Sie sind ideal für hohe Hitze zum Wasserkochen, zum Köcheln und zum Wärmen aber weniger geeignet. Hier habe ich Abhilfe schaffen müssen, um den Zug mittels eines Bodendeckels zu vermindern.



                Bild 3: Innenansicht des Hobo-Ofens, mit Gitter. Weil ich kein breiteres Streckmetall zur Verfügung gehabt habe, ist es quadratisch ausgefallen und nicht rund. Es reicht aber völlig aus, um das Durchfallen von Feuerholz zu verhindern.



                Bild 4: Innenansicht des Hobo-Ofens, mit Bodenblech, das ich jetzt gelocht habe, damit von unten beim Anheizen und zum Wasserkochen mehr Zug entsteht – hier sind die Löcher offen.



                Bild 5: Innenansicht des Hobo-Ofens, mit Bodenblech und geschlossenen Löchern – Die äußeren Löcher sind hier auf die Roststreben gedreht. Auf eine Regulierung während des Kochens habe ich aus Vereinfachungsgründen verzichtet. Man könnte natürlich die Bodenplatte mit einem Gestänge versehen und durch einen Schlitz zum Regulieren nach außen führen. In diesem Fall könnte man auch noch zusätzliche Löcher bohren, die dann nach Bedarf abgedeckt werden. Die geschlossene Bodenplatte verwende ich eigentlich nur, wenn ich mehr Glut (Wärmefeuer) haben möchte.



                Bild 6: Anheizphase des Hobos mit offener Bodenplatte und aufgelegtem Abstandhalter in V-Form – Trotz des „Waldbodens“ würde auch das Ascheblech, in Verbindung mit der gelochten Bodenplatte, alleine ausreichen, um den Boden vor zu großer Hitze zu schützen, weil durch die engen Löcher (10 mm) kaum Glut herausfallen kann.



                Bild 7: Detailansicht mit aufgesetztem 3-Liter-Topf – Durch die V-Form des Abstandhalters kann dieser auch bei kleineren Töpfen verwendet werden. Gut zu erkennen sind auch die glänzenden Holzteer-Ablagerungen am Topf.



                Bild 8: Wenn das Wasser sprudelt, ist das Kochen mit verminderter Holzzufuhr ein wenig regulierbar. Meist haben sich nach einiger Zeit die Lüftungslöcher in der Bodenplatte mit Asche zugesetzt, so dass die Luftzufuhr verringert ist und es dann zum Köcheln kommt, was ja bei einer frisch aufgesetzten Suppe oder bei Eintöpfen durchaus gewollt ist. Zum reinen Wasserkochen verwende ich aber lieber das Gitter für den vollen Durchzug und nicht die Bodenplatte, weil es nicht so schnell mit Asche zusetzt, beziehungsweise sie sich leichter durchklopfen, -reiben oder -rühren lässt.

                Wie Du bereits erkannt hast, ist dieser große Hobo mehr für eine kleine Paddlergruppe geeignet, als für eine Solo-Seekajak-Tour. Wenn ich allein unterwegs bin, werde ich auf kleinere Einheiten zurückgreifen, z.B.: Besteckkorb-Hobo mit kleinem Feuertopf, alias Gugelhupf-Form beim Seekajaking oder UL-Hobo und Tasse beim Wandern.

                Weil man keinen Brennstoff mitschleppen muss, ist die Windanfälligkeit kein allzu großes Problem. Da legen ich eben noch einige trockene Zweige nach, die ich mir zuvor zusammengesucht und mit der Hand in entsprechender Länge gebrochen habe. Dickere Zweige, Äste, Baumstämme verwende ich für ein Lagerfeuer sowieso nicht, weil mir ein Beil zu schwer ist, dieses ständig mitzuschleppen. Das Messer zum Holzspalten ist mir zu schade. Da schneide ich lieber das Gemüse und den Bauchspeck für einen guten Eintopf oder das Fleisch für ein Gulasch – oder ein Bauerng'selchtes in hauchdünne Scheiben zur Brotzeit.



                Bild 9: Mein einfaches finnisches „Schwimm-Messer“ habe ich mir vor 12 Jahren für damals noch 7,90 Deutsche Mark gekauft. Es hat auf all meinen Reisen im Kajak, mit dem Moped und dem Camper treu seine Dienste geleistet. Wenn ich es nicht überstrapaziere und es nur zu dem Zweck verwende, zu dem es gemacht ist, zum Schneiden, wird es auch in Zukunft immer noch seinen Zweck erfüllen.

                Man muss halt wissen, was man seinem Equipment alles zumuten kann. Aber das brauche ich einem Praktiker wie Dir kaum erklären.

                Viele Grüße
                Beyond
                Zuletzt geändert von Beyond; 16.06.2012, 19:17.

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                • krupp
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                  sieht aus wie das herkömmliche fiskars arbeitsmesser. habe das auch.
                  allerdings ist der grundschliff heute etwas anders, ganz leichter hohlschliff + 2mm schneidphase,
                  und er klingenrücken senkt sich an der spitze bis auf 50% der klinge, ist also sehr spitz zulaufend,
                  fast schon wie bei einer pfeilspitze...
                  (oder du hast evt auch selber schon viel drann rumgeschliffen im laufe der jahre)

                  ich habs aber jetzt auch schon eine ganze weile im einsatz (und missbraucht), paar dosen geöffnet,
                  sehr viel geschnitzt, auch mal astaugen abgehobelt, gebohrt ect und es ist immernoch sau scharf.
                  habs nur 2-3 mal vorsichtig abgezogen bisher.

                  und naja wie bei so vielem hat auch hier sich der preis seit DM-zeiten verdoppelt ^^
                  kostet im baumarkt (zb toom) um die 10-11 euro jetzt.
                  für den preis wirklich ein gutes messer und kann meiner meinung nach durchaus mit den moras konkurieren.
                  ist übrigens immernoch schwimmfähig was auch bei mir eine entscheidungshilfe war,
                  dachte es kann nicht schaden... wobei ich schon finde das der griff im wasser bzw feuchten händen schon
                  etwas an gripp verliert, also nicht wirklich optimal ist.
                  (da ist der leicht gummierte griff vom mora des kollegen def besser, aber dafür wiederum schwimmt es nicht )

                  OT: bei den moras kann man auch einfach die klingenrohlinge bestellen, das wird noch ein projekt fürn sommer,
                  mal ein "eigenes" messer basteln, bzw wenigstens den griff, naja etwas individuelles halt, so als spielerei.
                  hier zb: http://www.hkgt.de/shop/messer/mora-of-sweden/mora-of-sweden-erik-frosts-messerklinge-no-3-aus.html
                  Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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                  • Beyond
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                    • 09.11.2010
                    • 601
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                    • Meine Reisen

                    AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                    Hallo Krupp,

                    tut mir leid, dass ich Dir nicht früher antworten konnte. Aber in den letzten zwei Wochen war Holzspalten bei meinem Schwager angesagt – nicht mit der Axt sondern mit einem hydraulischen Spalter. Es war nämlich Pappelholz: Das springt nur in einer bestimmten Richtung sehr leicht und fasert ungemein in der anderen. Bei einem eingewachsenen Ast ist dann Hopfen und Malz verloren. Ich verbuchte diese Aktion als Trainingsvorbereitung auf meine heurige Seekajaktour mit dem Abfallprodukt von rund 25 Ster geschenktem, allerdings nicht sehr hochwertigem, Brennholz.

                    Du hast das Messer in meinem letzten Beitrag richtig erkannt: Es ist ein „Fiskars“. Das von Dir erwähnte Nachfolgemodell mit Hohlschliff befindet sich auch in meiner Sammlung, als ich mir noch ein „Reserve-Messer“ bestellt habe. Komischerweise hält mein altes Messer jedoch länger als ich eigentlich erwartet habe. Ich benutze es allerdings nicht zum Holzspalten oder als Brechstange.

                    Die Spitzen waren bei meinen Schwimmmessern von Fiskars am Rücken mit der Schlagschere vor dem Härten einfach „abgeklinkt“ worden - von Ästhetik daher keine Spur. Dafür waren sie aber sehr preisgünstig. Die Spitze habe ich mir dann selber nach meinen Vorstellungen als Droppoint-Klinge zugeschliffen.

                    Als ich 2009 das letzte Mal in Mora war, habe ich mir auch ein paar kurze Klingen aus Kohlenstoffstahl von der dort ansässigen Messermanufaktur besorgt, ebenso wie ich eine kleine Schnitzaxt bei Gränsfors Bruks bei Bergsjö erstanden habe. Leider war zu diesem Zeitpunkt Lars Enander nicht mehr in der Fabrik als Schmiedemeister angestellt, so dass ich mit ihm nicht mehr, wie in den Jahren zuvor, über die Axt- und Beilformen und das traditionelle Schmieden, Härten und Anlassen von Karbonstahl diskutieren konnte. So war es mir nur möglich, seine Repliken historischer nordischer Schmiedekunst in dem kleinen Museum von Gränsfors Bruks zu bewundern.

                    Du siehst, ich benutze keine spektakulären Messer oder Äxte wie sie so oft im Outdoorbereich proklamiert werden, sondern echte Werkzeuge, die man auch unterwegs schärfen kann und zwar mit einfachsten Mitteln, wenn es sein muss, sogar mit einem runden Kieselstein vom Strand. Ansonsten verwende ich auf Wandertouren wasserfestes Schmirgel- und Polierleinen zum Abziehen der Messer. Das habe ich irgendwo hier im Messer-Forum einmal beschrieben.

                    Oft baue ich auch alte ramponierte Messer um und verwende sie dann im Haushalt und auch auf meinen Reisen. Warum soll ein normales Messer, das tagtäglich im Haushalt seine Dienste verrichtet, nicht für „Outdoor“ ebenso geeignet sein?



                    Bild 1: Eine Auswahl von Messern, die ich vor der Abfalltonne bewahrt habe.

                    Bei dem unteren Messer, ein Küchenmesser mit einer Originallänge von 16 cm war, bei einem zweckentfremdeten Einsatz als „Geißfuß“, die Klinge abgebrochen. Ich habe es zu einem kurzen kräftigen Messer umgebaut, das nicht nur in der Küche funktioniert, sondern auch im Outdoorbereich zum Holzspalten verwendet werden kann, wenn das überhaupt notwendig ist. Trockene fingerdicke Ästchen für den Hobo muss man nicht spalten und ein offenes Lagerfeuer wird in der heutigen Zeit eh nur noch von den „Unverbesserlichen“ entzündet, die immer noch nicht kapiert haben, dass der wahre Outdoor-Freak unauffällig und ohne Spuren zu hinterlassen durch die Natur zieht. (Ein Smiley „zwinkern“ für diejenigen, die sich eventuell angesprochen fühlen!)

                    Bei dem mittleren Messer war der Griff locker und die Klinge an mehreren Stellen ausgebrochen. Das Endergebnis der Instandsetzung kann sich meines Erachtens schon sehen lassen.

                    Das obere kleine Messer ist zur Zeit in Bearbeitung. Die Klinge schleife ich auf die traditionelle japanische Form um (gerader Schnittwinkel vom Klingenrücken bis zur Schneide und damit die noch vorhandenen Dellen verschwinden). Die Schneide wird noch „eine Linie“ und läuft im Endstadium sehr spitz zu. Es soll ein Messer für sehr feine Arbeiten werden. Die Schnurwicklung ändere ich etwas ab und verwende dann eine dickere geflochtene Schnur.

                    Viele Grüße
                    Beyond

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                    • Deichgraf
                      Erfahren
                      • 01.05.2011
                      • 269
                      • Privat

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                      AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                      Hallo!

                      Ist alles sehr spannend, interessant und wirklich lesenswert!

                      Ich denke, die tollen Beiträge gehen an vielen Forumsteilnehmern vorbei weil niemand Hobos oder Messer unter Saakajak und Küste suchen wird.

                      Gruß vom Deich

                      Der Graf
                      Im Umgang mit anderen Menschen stellt sich immer wieder die gleiche Frage: "Spinne ich oder die anderen?" Ich möchte nichts vorweg nehmen, nur soviel: JA !

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                      • Harry
                        Meister-Hobonaut

                        Lebt im Forum
                        • 10.11.2003
                        • 5001
                        • Privat

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                        AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                        Top Berichte.
                        Pass auf, dass du noch welche für das Vereinsheft hast
                        Da wirst du sicherlich noch kontaktiert.
                        Durch Zufall hab ich hier den Hobo- Wassererhitzer gefunden, obwohl es eigentlich unter Myog fällt.
                        Den werde ich erstmal nachbauen Also nix Topfkuchen mehr.
                        Schöner wäre es, wenn du deine nächsten Beiträge in die Forumsstruktur eingliederst, damit alle etwas davon haben.
                        Gruß Harry.
                        Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen. (Johann Wolfgang von Goethe)

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                        • Beyond
                          Dauerbesucher
                          • 09.11.2010
                          • 601
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                          Hej Deichgraf,
                          Hallo Harry,

                          ich hoffe, Ihr habt nichts dagegen, wenn ich Eure beiden Posts zusammen beantworte, weisen sie ja sehr ähnliche Inhalte und Meinungen auf.

                          Zunächst einmal vielen Dank, dass Euch einige meiner Beträge gefallen. Mit meinen Tipps und Tricks möchte ich mich für die vielen Informationen aus den Outdoorseiten revanchieren, die mir bei der Verwirklichung meiner Reiseausrüstung wertvolle Dienste geleistet haben.

                          Zu Euren Vorschlägen, meine Beiträge in die Forenstruktur einzubinden:

                          Mir schwebt eine Art „kompakter Infopool“ vor, in dem alles Wissenswertes für ausgedehnte Seekajak-Touren im Mittelmeer, speziell in der Adria und der Ägäis, zu finden ist. Mit meinen Beiträgen spreche ich allerdings nur eine relativ kleine Gruppe von Outdoor-Freaks an, die sich mit dem „warmen“ Seekajaking rund um die Balkanhalbinsel bis hinunter nach Kreta befasst. Damit die Interessenten nicht alle wichtigen Informationen in den bereits über 1 Million Beiträgen in über 52.000 Themen in den Outdoorseiten mühsam zusammensuchen müssen, möchte ich ein Kompendium schaffen, das die für dieses speztielle Seekajaking erforderlichen Informationen enthält.

                          Inhaltlich orientiere ich mich dabei an Herbert Rittlingers Buch „Die neue Schule des Kanusports – Wasser, Sonne, Boot und Zelt“, F.A. Brockhaus, vierte Auflage, 1967, der eine Zusammenfassung aller wichtigen Informationen über das Paddeln selbst und alles was für das Leben draußen dazugehört, geschrieben hat. Neu daran ist, dass meine Beiträge nicht mehr in Buchform aufgelegt werden, sondern in einem Internet-Forum mit dem großen Vorteil der ständigen Erweiterung, Berichtigung und Erneuerung der Inhalte. Weil ich daran nichts verdienen will, mir reicht meine Pension zum Leben völlig aus (Vielleicht habt Ihr schon von meiner Lebensweisheit in diesem Thread gelesen: „Mit Pragmatismus und Bescheidenheit ein bequemes und sorgenfreies Leben führen.“), ist diese Art der Verbreitung meiner Meinung nach der beste Weg.

                          Parallel zu den Outdoorseiten fasse ich alle meine Beiträge und die rein sachbezogenen Ergebnisse aus den Diskussionen in meiner Homepage zusammen, um eine noch kompaktere Form zu erhalten. Meine Homepage ist mit einem lebenden Buch zu vergleichen, das permanent erweitert, berichtigt, angepasst und so auf den neuesten Stand gehalten wird.

                          Natürlich werden auch Grenzbereiche des Seekajaking angesprochen wie z.B. das Lager, die Übernachtung, die Verpflegung, Sicherheit usw. Sollten dann z.B. bei der Vorstellung meiner Kochausrüstung Fragen aufkommen, gehe ich in der Regel weiter darauf ein. Da ist es kein Wunder, dass ich da Vorschläge und Ideen weiterentwickle und versuche mein Equipment zu verbessern. Weil das Interesse an Kochern, Messern, Tarps und dergleichen sehr groß ist, kann es schon vorkommen, dass ich dann sehr ins Detail gehe, das weit in den Bereich von „MYOG“ reicht.

                          Ehrlich gesagt, ich bevorzuge lieber Ausrüstungsgegenstände, die ich im Eigenbau herstelle, als dass ich mich vom Marketing der Outdoorausrüster einlullen lasse und für teures Geld Gegenstände kaufe, die ich eventuell unterwegs gar nicht mehr reparieren kann. Letztendlich sehe ich das selbst gefertigte, hier vorgestellte Equipment primär als Basis für meine Seekajaktouren. Manche Einzelteile können natürlich auch in anderen Bereichen (Trekking, Ultraleicht, Survival etc.) verwendet werden. Das ist ja gerade das Dilemma!.

                          Um den Thread „Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks“ einigermaßen übersichtlich zu halten, habe ich ein Inhaltsverzeichnis angelegt. Auf der ersten Seite des Threads findet man dazu den entsprechenden Link (siehe auch hier). Das Inhaltsverzeichnis führt relativ leicht zu den entsprechenden Posts eines bestimmten Themas (z.B.: Hoboofen, Dosenkocher, Lager, Messer usw.). Auch mit der Suchfunktion der Outdoorseiten erreicht man die gewünschten Artikel in diesem Thread.

                          Ich hoffe, dass ich meine Beweggründe, meine sehr speziellen Beiträge nicht in die allgemeine Forenstruktur einzubringen, hinreichend darstellen konnte. Dennoch hoffe ich, dass auch Interessierte, die die Seite bereits kennen aber nicht dem Seekajaking frönen, immer wieder einmal hier hereinschauen und sich anhand des Inhaltsverzeichnisses über Neuigkeiten informieren, sozusagen als Geheimtipp. (Jetzt setzte ich lieber mal einen lächelnden Smiley.)

                          Viele Grüße
                          Beyond

                          PS: Meine nächsten Beiträge werden sich vermutlich wieder mit der Navigation beschäftigen, dieses Mal mit der astronomischen Navigation, ohne großen technischen Hilfsmittel wie GPS oder Trommelsextant!

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                          • Gast-Avatar

                            AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                            Dennoch hoffe ich, dass auch Interessierte, die die Seite bereits kennen aber nicht dem Seekajaking frönen, immer wieder einmal hier hereinschauen und sich anhand des Inhaltsverzeichnisses über Neuigkeiten informieren, sozusagen als Geheimtipp. (Jetzt setzte ich lieber mal einen lächelnden Smiley.)
                            Beyond, genau so ist es. Als Küchenmesserbesitzer schaue ich gewiss nicht ins Messerforum. Ich schaue aber immer mal in Beyonds Kompendium, worum es gerade geht. Und habe dabei regelmäßig einen lächelnden smiley auf den Lippen. Und wenn das Kajak irgendwann doch mal seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt wird, weiß ich auch, wo ich nachzuschlagen habe.

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                            • Harry
                              Meister-Hobonaut

                              Lebt im Forum
                              • 10.11.2003
                              • 5001
                              • Privat

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                              AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                              OT: Ansich super Sache.
                              nur leider verschwindet so ein Thread irgendwann in der Versenkung.

                              Hast du dir schon mal das Wiki angeschaut?
                              dort wäre es besser aufgehoben.

                              Ich sehe , Ingo liest schon mit.
                              Zuletzt geändert von Harry; 26.06.2012, 18:58. Grund: Rächtschreibung, auf Wunsch einer einzelnen Dame
                              Gruß Harry.
                              Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen. (Johann Wolfgang von Goethe)

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                              • krupp
                                Fuchs
                                • 11.05.2010
                                • 1466
                                • Privat

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                                AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                naja ich sehe es eigentlich eher gegenteilig.

                                auch durch kleinere beiträge die nur (auf den ersten blick) nebensächlich etwas mit dem
                                eig seekajak-thema zu tun haben,
                                wie zb die hobosache, verschwindet das thema eben nicht in der versenkung.
                                (den grillkohleanzündehobo über den wir hier diskutiert haben (in bezug auf solo oder gruppentouren)
                                findet man glaube ich durchaus auch im myogg-bereich wenn ich mich nicht völlig irre)

                                das es am ende dennoch übersichtlich bleibt liegt freilich an beyonds engagement seinen
                                "eigenen" fred hier zu pflegen, siehe das ständig aktualisierte inhaltsverzeichniss.
                                das hebt meiner meinung nach diesen fred hier sehr stark von vielen anderen ab.
                                natürlich muss man aufpassen das man nicht zu sehr vom thema abkommt,
                                aber auch das hat beyond gut im griff wenn er immermal wieder geschickt das thema
                                in neue bereiche lenkt.

                                mal sehen was als näxtes zum thema navigation kommt :-)
                                Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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                                • Beyond
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                                  • 09.11.2010
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                                  AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                  Hej winnetoux,

                                  es freut mich immer wieder zu erfahren, dass meine Beiträge bei einigen Usern, auch bei „Nicht-Seekajakern“ und „nur“ Küchernmesserbesitzern ein wenig Interesse wecken. Wenn dann noch die Rückmeldung so nett formuliert ist, wie bei Dir, spornt das natürlich an, weiter zu machen.

                                  Einige Themen habe ich schon im Hinterkopf, so dass ich noch einige Zeit den Outdoorseiten zu Last fallen werde. Da wäre es schön, wenn Du immer wieder einmal bei diesem Thread anklopfst und in das Inhaltsverzeichnis nach Neuigkeiten schaust.

                                  Viele Grüße
                                  Beyond

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                                  • Beyond
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                                    AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                    Hej Harry,

                                    ja, ich kenne das Wiki der Outdoorseiten und ich habe vor rund einem Jahr einmal angeboten, meine Beiträge in das Wiki zu stellen. Als ich keine Antwort bekommen habe, habe ich die damals schon vorgebrachten Einwände einiger User durch die Einführung des Inhaltsverzeichnisses und der Querverweise in den einzelnen Artikeln gelöst. Ich sehe darin sogar für mich den Vorteil, dass ich es seitdem leichter finde, den Thread zu pflegen.

                                    Durch die Übernahme des Threads von Suomalee Anfang diese Jahres musste ich alle von mir eingesetzten Links in meinen Texten abändern und den neuen Seiten zuordnen. Das hat mir einige schlaflose Nächte eingebracht. Du wirst hoffentlich verstehen, dass ich auch deshalb an diesen Thread sehr hänge.

                                    Deine Befürchtungen, der Thread könnte irgendwann in der Versenkung verschwinden, kann ich zerstreuen – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt! Wie ich „winnetoux“ im vorangegangenen Post erklärt habe, befinden sich da noch genügend Themen in meinem Hinterstübchen, die ich gerne hier einbringen möchte.

                                    In der Versenkung könnte der Thread dann verschwinden, wenn ich bei „M“ (Moderatoren) anecken würde und sie mir die „Lizenz zum Schreiben“ (frei nach einer der Episoden von James Bond 007) aberkennen würden. Aber ich habe den Eindruck, dass die Moderatoren der Outdoorseiten so tolerant sind, dass sie mich auch weiterhin gewähren lassen, einen Außenseiter der Forumskultur („Mammut-Thread“), unverbesserlichen Nostalgiker („Es ist leichter, die nötige Software im Kopf zu tragen, als bei Unkenntnis die dann zusätzlich erforderliche Hardware im Rucksack!“) und permanenten Zeigefingerheber („Wer die Grundlagen der Nautik nicht kennt, ist mit einem GPS-Gerät schlecht bedient, insbesondere dann, wenn es abgesoffenen ist!“) und Warner vor den breit gefächerten Werbelügen der Marketingstrategen („Wer nichts weiß, muss glauben, wer nur glaubt, wird abhängig, wer abhängig wird, ist bereits verloren!“ - meine Meinung über Werbung ... und Sekten).

                                    Zu guter Letzt setze ich hier einmal den Sicherheitssmiley „Plafond-Blick = roll“, falls sich einige User betroffen fühlen, die immer den „letzten Schrei“ der Ourdoor-Branche besitzen müssen! Dazu möchte ich aber folgendes eingestehen: Auch ich habe in jungen Jahren die Ausrüstungskataloge für Camping und Wandern gewälzt und mein Fundus enthält Gegenstände (zum Glück nur Kleinteile), die ich noch nie benutzt habe. Aber ich bin älter geworden, erfahrener, hoffentlich auch klüger und ich meine, ich kann die Aussagen über die oft dubiosen Angebote der zur Zeit boomenden und gewinnmaximierenden Outdoor-Industrie, die in den einzelnen „Fach-Foren“ so enthusiastisch diskutiert werden, kritisch einschätzen.

                                    Ich hoffe, dass Du mit meinen nicht dem Mainstream entsprechenden Ausführungen einverstanden bist. Jeder User kann selber entscheiden, ob er einer Meinung zustimmt oder nicht. Sollte es einmal zu einem Ausscheiden aus den Outdoorseiten meinerseits kommen, was ich allerdings nicht erwarte, können die Moderatoren dann meinen Thread zerpflücken und ihn entsprechend der Forenstruktur nach ihren Vorstellungen einordnen.

                                    Viele Grüße
                                    Beyond

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                                    • ronaldo
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                                      • 24.01.2011
                                      • 11945
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                                      AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                      Hi,

                                      beyond ich finde du solltest aus deinem gesamten Ast ein Buch machen. Die ca. zehn in Frage kommenden Verlage in Deutschland sind schnell mal durchtelefoniert.
                                      Das wärs wert. :-)

                                      Grüße, Ronald

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                                        • 09.11.2010
                                        • 601
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                                        AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                        Hallo Krupp,

                                        danke für Deine Zustimmung zu diesem Thread. Natürlich muss ich die berechtigten Einwendungen von Harry ernst nehmen, weil einige meiner Beiträge nun wirklich nicht der Forenstruktur entsprechen. Sie gleiten oft zu sehr in den MYOG-Bereich ab. Aber es macht halt ungemein Spaß, Ausrüstungsgegenstände, die ich auch für das Seekajaking verwende, zu verbessern oder zu vereinfachen.

                                        Durch die Suchfunktion der Outdoorseiten ist es aber eigentlich recht einfach, einzelne Begriffe auch in diesem Thread zu finden. Ich könnte eventuell noch jedem sachbezogenen Post eine eigene Überschrift geben, so wie ich es bereits im Inhaltsverzeichnis durchgeführt habe, so dass man dann mit der Suchfunktion die einzelnen Beiträge noch leichter findet. Vielleicht kann dazu ein Moderator mir einen Tipp geben, wie man das Suchen nach Beiträgen erleichtern kann.

                                        Der Begriff „Tipps & Tricks“ im Thread-Titel, der von den Moderatoren empfohlen worden ist, sagt ja aus, dass es sich um eine breite Palette an Informationen über das Seekajaking handelt auch über deren Randbereiche wie Lager, Kochen usw.

                                        Ich glaube, diejenigen, die den Thread kennen, haben keine Probleme, einfach einmal in den „Seekajaking-Thread“ hineinzuschauen, wenn sie zusätzliche Information über Holz- oder Spiritus-Kocher benötigen, etwas über einfachste Navigation erfahren wollen oder Bilder von einsamen Lagerplätzen an den Küsten der Adria und Ägäis suchen.

                                        Viele Grüße
                                        Beyond

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                                        • Beyond
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                                          AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks

                                          Hej Ronald,

                                          mein ganzes Geschreibsel in Buchform zu veröffentlichen ist mir schon öfter empfohlen worden. Wenn ich aber ehrlich bin, stehe ich diesem Ansinnen etwas skeptisch gegenüber.

                                          Ein Buch ist eigentlich ein fester Bestandteil eines Bücherregals. Korrekturen und Erweiterungen können nur durch eine Neuauflage eingebrachte werden. In unserer schnelllebigen Zeit dürfte die Aktualität das größte Manko eines Buches sein. Insbesondere bei Ratgebern liegt das Haltbarkeits-/Verfallsdatum relativ niedrig. Außerdem ist es ein finanzielles Problem, wenn man nicht weiß, wie sich der Absatz entwickeln wird. Die Verlage sichern sich in der Regel dadurch ab, dass der Autor eine kleine Auflage selber finanziert und dann den Vertrieb in Eigenregie übernimmt (books on demand). Da ich aber mit Marketing und Klinkenputzen wenig zu tun haben will, sehe ich von diesem Konzept ab. Die entsprechenden Schulungen als „Außendienstmitarbeiter“ währen einer Vertretungsphase in meiner Dienstzeit haben mich hellhörig werden lassen. Daher auch meine unentwegten Warnungen vor allzu wohlwollender Werbung eines Produkts. Dazu ein kleines Beispiel:

                                          Der blinde Verlass auf die Werbebehauptungen von der permanenten Atmungsaktivität bei der Seekajak-Kleidung mit Diffusionsmembranen, alias Trockenanzug, Paddelanorak usw., hat bei der Umrundungen von Spitzbergen beim Benutzer zu völlig neuen Erkenntnissen und zu fatalen Folgen, nämlich zum Abbruch seines stolzen Unternehmens geführt – bei entsprechender Kleidung in der heißen Mittelmeersonne (Biker) oder im tropischen Regenwald (Trekker) sind andere Mängelursachen festgestellt worden, die diese teuren Membrane völlig nutzlos werden lassen! Vor den negativen Erfahrungen mit dieser atmungsaktiven Bekleidung, die unsere Antennen-Monteure auf dem Münchener Olympiaturm und ich als Moped-Reisender in der andalusischen Hitze gemacht haben, warne ich in meinen Beiträgen immer wieder. Nur wer die Grenzen kennt, kann diese Kleidung sinnvoll nutzen! Aber da scheine ich zu den Rufern in der Wüste zu gehören.

                                          Zurück zu den Büchern: Nichts desto trotz habe ich mir selbst eine kleine Bibliothek mit Büchern, Journalen und Sach-/Fachzeitschriften mit einigen tausend Exemplaren auf unserem Dachboden aufgebaut und werde dort zusätzlich eine Lese-/Arbeitsecke einrichten.

                                          Zur Zeit arbeite ich an meiner eigenen einfachen Homepage, in der alle meine „sachbezogenen“ Beiträge der Outdoorseiten enthalten sind, das heißt, ich jage meinen Thread durch den „Blabla-Filter“, so dass er wesentlich kürzer wird. Zusätzlich zum Seekajaking, sind noch Bildergalerien von meinen Moped- und Camper-Reisen eingebunden. Meine Homepage werde ich mit Reiseberichten, Informationen, Bauanleitungen usw. Zug um Zug ergänzen und in den nächsten Jahren die Sparten „Moped“ und „Camper“ im Stile des „Seekajakings“ ausbauen. So entsteht im Laufe der Zeit ein „lebendes Buch“, das ich ständig ergänzen, anpassen und berichtigen kann, ähnlich diesem Thread. Da ich damit kein Geld verdienen will, kann dann jeder Interessierte einzelne Beiträge für den Eigengebrauch herunterladen und ausdrucken, sofern er diese nicht kommerziell weiterverwendet (analog zu den Outdoorseiten).

                                          Wenn ich mit dem Erstellen der Homepage fertig bin, werde ich sie auch bei den Outdoorseiten vorstellen. Allerdings wird das voraussichtlich erst Ende des Jahres soweit sein. Im August/September möchte ich ja noch eine kleine Seekajaktour in der Adria unternehmen.

                                          Viele Grüße
                                          Beyond

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