[DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

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  • Atze1407
    Fuchs
    • 02.07.2009
    • 2425
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha


    Thüringen ich komme....

    Zwei Tage habe ich in Großenhain verbracht um mein Bein ein wenig Ruhe zu gönnen, bevor ich wieder frei von Schmerzen mich auf dem Weg mache. Über Wurzen, Leipzig, Merseburg und Naumburg erreiche ich Roßbach. Nach einen kurzen telefonat ist meine Übernachtung gesichert. Gerade will man mir mein Zimmer zeigen als noch jemand um Einlass begehrt. Es ist wieder eine Pilgerin, sie stellt sich mit Monika vor. Endlich, nach knapp Zwei Wochen sich wieder unterwegs unterhalten können. Zu Zweit gehen wir am nächsten morgen weiter.



    Wir laufen durch eine kleine Schlucht als sich uns eine Kuh in den Weg stellt und zwar so das wir nicht ausweichen können. Sie macht auch keine Anstalt den Weg zu räumen. Erst als Monika sich anschickt auf sie loszugehen, räumt
    die Kuh den Weg. Allen Mut zusammen gefasst, laufe ich schnell hinter Monika her, man weiss ja nie.


    "Ich seh doch soo gefährlich aus"

    Nach diesen "Abenteuer" erreichen wir kurz vor Eckartsberga ein Dorf, wo wir an einen kleinen Teich eine Pause einlegen. Wir genießen beide die Stille, als ein Mann mit einem Fahrrad auf uns zu kam. Mit einigen Metern Abstand zu uns steigt er vom Fahrrad und äugt unschlüssig zu uns her. Dann nimmt er sich doch ein Herz und spricht uns an. Er fragt nach dem woher und wohin. Ich erzähle Ihm das unsere nächste Station Eckartsberga sei, da antwortet er, wir müssen unbedingt zu Fritz. Fritz ist dort überall bekannt denn er hat eine Gaststätte und das Essen sei einmalig. Nachdem der Mann dass mehrmalig wiederholt hat, verabschiedet er sich und fährt weiter. Monika und ich müssen herzhaft lachen, aber nach Fritz fragen kostet ja nichts.


    Monika

    Am Ortseingang von Eckartsberga sind wir uns nicht sicher welcher Weg ins Zentrum der Richtige ist, da kommt ein älterer Mann mit einen Dackel."Ich frag ihm mal" sage ich zu Monika und geh auf dem Mann zu. Er erklärt mir den Weg wie wir am besten ins Zentrum gelangen, als ich ihm die Frage nach Fritz stelle, fängt er über sein ganzes Gesicht zu grinsen an. "Ja, den kenne ich ich sehr gut" sagt er und grinst weiter. Ich ahne es, er ist der Fritz wie er leibt und lebt. Wir musten alle Drei lachen. Fritz erzählt uns dass er die Gastätte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selber betreibt, sondern verpachtet hat. Wir sollen ruhig der Gaststätte einen Besuch abstatten, wir werden sicherlich nicht enttäuscht werden.


    Herberge Eckartsberga

    Im laufe des Tages habe ich mehrfach versucht die Pilgerherberge im Pfarrhaus zu erreichen, leider vergeblich. Also noch einmal anrufen, ich habe Glück. Am anderen Ende der Leitung meldet sich eine Frauenstimme. Es ist die Pfarrerin. Sie sagt mir dass sie im moment zwar nicht da sei, ihr Sohn ist aber zu Hause und der wird sich um uns kümmern. Am Pfarrhaus angekommen, öffnet uns ein 10 jähriger die Tür und bittet uns herein. Er wisse bescheid, denn die Mutti hat ihm unsere Ankunft angekündigt. Wir sind gerade dabei uns die Unterkunft anzusehen, als die Pfarrerin erscheint. Recht mürrisch und nicht gerade freundlich nimmt sie das Kommando in die Hand und sagt wie wir uns zu verhalten haben. Als letzten Hinweis bat sie uns für ca. zwei Stunden unser Zimmer nicht zu verlassen, denn im Durchgangsraum veranstalte sie eine Jugendstunde. Monika und ich sehen uns an, wir verstehen uns auch ohne Worte. So schnell wir können bringen wir unsere Sachen in den uns zugewiesenen Räumen und verschwinden für die nächsten Stunden. Wohin? Zu Fritz natürlich, denn wir haben mittlerweile einen Mordshunger.



    In der Gaststätte werden wir von der Inhaberin mit einem freundlichem Hallo begrüßt. Es ist nicht übertrieben, aber das Essen ist hervorragend. Selbst unsere kleinen Sonderwünsche werden erfüllt. Zum Abschied gibt uns die Wirtin noch einen Absacker.

    Mit gemischten Gefühlen gehen wir der Unterkunft entgegen. Was uns wohl erwartet? Im Haus ist alles ruhig und die "nette" Dame des Hauses läst sich auch nicht mehr blicken.
    Ich mache Monika darauf aufmerksam dass ich ab und an schnarche, worauf sie ins Nachbarzimmer verschwindet. Und das ist auch gut so, denn mitten in der Nacht werde ich vom Schnarchen wach. Nicht von mein eigenen, nein, die Geräusche kommen aus dem Raum nebenan. Ich traue meinen Ohren kaum aber so laut habe ich noch nie eine Frau schnarchen gehört, zumal ich einen sehr festen Schlaf habe. Zum Glück habe ich vorsorglich Ohropax für solche Fälle mit. Am Morgen spreche ich Monika darauf an, "waas, na hör mal ich schnarche doch nicht" ist ihre eindeutige Antwort und packt ihre Sachen. Na ja, denk ich so bei mir sollte man einer Frau vielleicht nicht erzählen.
    Als wir das Haus verlassen, ist von unserer Pfarrerin weder was zu hören noch zu sehen. So müssen wir denn ohne einen Gottessegen uns auf dem Weg machen.

    Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
    Abraham Lincoln

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      #22
      AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

      ja, das ist ein sehr schöner Bericht, man wandert förmlich mit dir mit.
      Pilgern ist nicht so mein Ding, aber diese Wanderbeschreibung macht echt FReude, zu lesen.
      Deine andere geplante Wanderung nach Tschchien hinein interessiert mich auch sehr. Ist das schon in der Planungsphase?
      lg - Kathi

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      • Atze1407
        Fuchs
        • 02.07.2009
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        #23
        AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

        Hallo Kathi,

        es ist schön wenn der Bericht dir gefällt, dann macht das schreiben gleich nochmal soviel Spass.

        Tschechien habe ich angefangen, hab dann aber den Weg aus Sicherheitgründen abgbrochen. Der Pilgerweg von Zittau nach Prag führt zu
        90 % über Landstrassen. Auch ist dieser "Pilgerweg" künstlich angelegt, wie so viele in den letzten Jahren.

        Ich werde später noch ein mal was dazu schreiben.

        Gruss

        Jürgen
        Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
        Abraham Lincoln

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        • Atze1407
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          • 02.07.2009
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          #24
          AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha



          Unsere heutige Tagesetappe soll 25 Km betragen. Wenn wir bisher Glück mit dem Wetter hatten, so ist heute der Himmel verhangen und es sieht nach Regen aus. Vorgesorgt habe ich, ich hoffe dass meine Regenjacke die ich eingepackt habe auch hält was sie verspricht. Bevor wir Eckartsberga verlassen gehen wir erst einmal zum Bäcker, denn wir haben beide noch nicht gefrühstückt. Ein sehr schöner Laden mit sehr netten Verkäuferinnen. Links die Theke mit Backwaren und rechts mit Wurstwaren. Ich offenbare der Verkäuferin meinen Wunsch nach Zwei Brötchen und einen Pott Café. Der Wunsch nach Café wird sofort gewährt, bei den Brötchen wird die Sache komplizierter. „Wenn sie die Brötchen belegt haben möchten, dann schneide ich sie ihnen auf und sie gehen damit zum Wurststand. Die Kollegin schmiert ihnen die Brötchen dann fertig.“ Ja ich möchte, nehme die Brötchen und reiche sie der Verkäuferin am Wurststand. Nach diesen Service genießen Monika und ich unser, wenn auch stehend, Frühstück. Ohne Essen am frühen Morgen mag ja noch gehen, aber ohne Café? Nee, das geht gar nicht Nachdem wir nun Fürstlich gespeist haben machen wir uns auf dem Weg. Der Himmel zieht sich weiter zu und es fängt an zu regnen. Erst sachte und dann mörderisch. Schnell suchen wir Schutz unter einen Baum, um unsere Regensachen anzuziehen. Monika ihren Poncho, ich meine Regenjacke. Die Rucksäcke werden ebenfalls Regendicht verpackt. Wir warten noch ein wenig und hoffen dass der Regen nachlässt. Macht er aber nicht, so müssen wir denn wohl oder übel weitergehen. Die Köpfe nach unten geneigt gehen wir hintereinander ohne der Landschaft auch nur einen Blick zu würdigen, dem Tagesziel entgegen.

          Während wir wortlos dahin traben spüre ich wieder einen stechenden Schmerz im Bein. Diesmal ist es das rechte Schienbein. Oder ist es wieder das Linke, vor Schmerz weiß ich es nicht mehr, ist mir im Moment auch völlig egal. Monika bekommt von meinen Leiden nichts mit. Ich falle immer mehr zurück und bald ist sie nicht mehr zu sehen, denn hier ist der Weg sehr Kurvenreich.




          Mühselig kommen wir in Buttelstädt an. An einer Eisdiele machen wir halt und setzen uns trotz des schlechten Wetters Draußen hin. Kalt ist es nicht, nur etwas Windig. Wir bestellen uns Café und dazu jeder eine Portion Bananensplitteis. Monika will es heute noch bis zum nächsten Ort schaffen, um von dort aus über Buchenwald nach Weimar zu gehen. Für mich ist es wieder das aus. Wir verabschieden uns und Monika macht sich auf dem Weg.
          Zuletzt geändert von Atze1407; 22.12.2009, 09:59.
          Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
          Abraham Lincoln

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          • Atze1407
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            #25
            AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

            Ich musste noch ein paar Stunden warten, denn meine Herbergseltern sind noch Unterwegs und kommen erst gegen Abend zurück. So ziehe ich humpelnd von einer Kneipe in die Andere. Es fällt mir nicht allzu schwer, die beiden Lokalitäten liegen sich über die Straße gegenüber.

            Gabriele und Werner Polzin empfangen mich entschuldigend, dass ich so lange habe warten müssen. Zwei Leute die förmlich für die Pilgerer aufgehen. Sie versorgen mich als wenn ich ihr eigener Sohn wäre. Am nächsten morgen bin ich in aller frühe aus dem Bett und mache mich fertig.
            Mein Bein scheint auch wieder fit zu sein. Ich kann mir einfach nicht erklären warum ich immer diese Schmerzen bekomme. Vielleicht durch Überbelastung, oder weil ich etwa zu wenig Trainiert bin. Immerhin bin ich nun schon über zwei Wochen unterwegs und der Körper müsste sich doch an den Strapazen gewöhnt haben. Ich weiß es nicht. Vielleicht sind aber auch meine tollen 50 Euro Schuhe der Grund. So richtig kann ich mir dass aber nicht vorstellen, denn bisher bin ich darin wie auf Wolke 7 gelaufen. Kein drücken und kein zwicken, mal von zwei kleinen Blasen am ersten Tag abgesehen. An dieser Stelle sei vorab gesagt, es war dass letzte mal dass ich Schmerzen oder irgendwelche anderen Zipperlein auf dem Rest des Weges bekommen habe.



            So unbeschadet komme ich in Erfurt an. Mein Weg führt mich im Zentrum zu einem Café wo ich in aller Ruhe einen Expresso genieße, und derweil mit dem Augustinerkloster telefoniere.
            Nein, sagt die Dame am anderen Ende der Telefonleitung es ist zur Zeit alles belegt. Auf eine längere Diskussion und ein betteln lässt sie sich nicht ein und legt auf. Ich kann es nicht fassen, wie kann dass ganze Kloster besetzt sein, wo ich doch seit dem ich unterwegs bin bis auf Renate und Monika ja keinen weiteren Pilger getroffen habe. Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten, entweder die Pilgerer sind Nachts gelaufen oder ich bin Blind. Je mehr ich darüber nachdenke umso mehr komme ich zu dem Entschluss, die Sache stinkt.
            Schnell trinke ich meinen Expresso und zahle. Ich will es genau wissen und mache mir auf dem Weg zum Kloster. Ich spreche die Dame hinter der Theke an und frage nach einer Übernachtung für mich als Pilger. Mein anliegen wird mir jedoch mit dem Hinweis das alle Betten belegt sind abschlägig beantwortet. Erst als ich nicht locker lasse, lässt die Dame die Katze aus dem Sack und erklärt mir dass man eine Veranstaltung habe und aus diesem Grund alle Betten belegt sind. Auf meinen Einwand warum denn die Betten für die Pilger belegt werden, denn die seien ja ausschließlich für Pilgerer da beantwortet sie mit einem Achselzucken. Ich beließ es dabei.
            Meinen Wunsch nach der Pilgersandale erfüllt sie aber, normalerweise bekommt man den nur wenn hier übernachtet wird. Na ja, wenigsten ein Trost.



            Frustriert verlasse ich Erfurt. Außerhalb der Stadt schlage ich mich in die Büsche und suche für mein Zelt ein geeigneten Schlafplatz. Zelt und Schlafsack sind in wenigen Minuten hergerichtet ein wenig esse ich noch etwas und verziehe mich ins Zelt.
            Als ich am Morgen aufwache und aus dem Zelt schaue ist die Landschaft mit Tau überzogen. Während das Wasser auf dem Kocher für meinen Café kocht,packe ich das Zelt und den Schlafsack ein. Es war eine sehr schöne Nacht und ich habe dank meines Schlafsacks nicht gefroren. Schade, ich möchte vom Schlafplatz ein paar Fotos machen aber mein Akku vom Handy hat den Geist aufgegeben. Nach dem Essen geht es weiter nach Gotha.


            Gotha

            Nach gut 26 Kilometer komme ich in Gotha an, eine kleine überschaubare Stadt. Ich gehe erst einmal wieder in eine Cafeteria um meinen obligatorischen Café zu trinken und um mein Handy aufzuladen. Nachdem mir der freundliche Kellner mein Handy so halbwegs aufgeladen hat, meldete ich mich bei der Pastorin an. Sie erklärte mir noch den Weg zu ihr, denn ihre Kirche ist am Rande der Stadt in einer Einfamilienhaus Siedlung. Der Weg ist nicht allzu lang und ich brauche nur ein paar Minuten bis dorthin.


            Matratzenlager

            Freundlich werde ich von Bernhard und der Pastorin Uta Liebe empfangen. Nach kurzer Einweisung in ihr Haus laden sie mich zum Abendbrot ein. Bernhard hat Pilze gesammelt und diese zubereitet. Es ist ein schmackhaftes Abendessen, vorher wird jedoch das Gebet zum lieben Herrgott gesprochen. Also brav die Hände falten und beten. Es ist schon recht spät als ich ins Bett, sprich auf meiner Matratze liege und wohlgenährt einschlafe. Nach dem ausschlafen gehe ich in die Küche und bereite mir mein Frühstück zu, bevor ich Ute und Bernhard verlasse. Zum Abschied schenkt Uta mir eine kleine aus Ton hergestellte Jakobsmuschel.

            Zuletzt geändert von Atze1407; 21.12.2009, 18:27.
            Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
            Abraham Lincoln

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            • Atze1407
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              • Meine Reisen

              #26
              AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

              Heute möchte ich unbedingt nach Neufrankenroda, es sind zwar nur knapp fünfzehn Kilometer bis dort, aber da gibt es den SILOHA Verein. Das ist ein christlicher Verein der ein riesiges Gut landwirtschaftlich betreibt. Das Wetter ist wiedermal bescheiden schön, es regnet. Der Weg führt durch einen ehemaligen Truppenübungsplatz, der heute Naturschutzgebiet ist. So ist das, alles steht hier unter Schutz nur ich nicht. Das Gelände ist flach und nur vereinzelte Bäume stehen in weiter Ferne, so dass ich dem Regen und Wind völlig ungeschützt ausgesetzt bin. Unter diesen Umständen macht das Pilgern wahrhaftig keinen Spaß.


              Noch ist das Wetter schön

              Habe ich denn so viele Sünden, ich hab doch wirklich immer fein mein Gebet zum Himmel geschickt und all die Strapazen auf mich genommen. Vielleicht soll ich dem lieben Gott noch ein Stoßgebet zum Himmel schicken damit Er das gießen einstellt. Wenn nicht Er dann vielleicht Petrus, wäre mir im Moment auch recht. Keiner der beiden hat Erbarmen und so gehe ich in Gedanken versunken weiter. Langsam nähere ich mich dem Ende des Übungsplatzes. Die Straße führt immer noch schnurstracks gerade aus. Der verdammte Regen lässt auch nicht nach. Wie ich so gehe, bemerke ich wie sich langsam ein Kleintransporter von hinten nähert. Ich gehe zur Seite um ihn Platz zu machen, da hält er. Der Fahrer kurbelt die Scheibe runter und deutet mir wortlos mit dem Kopf einzusteigen. Dankend nehme ich das Angebot an,und triefend vor Nässe steige ich ein. Der Fahrer lächelt, sagt aber kein Wort. Noch bevor ich ihm meinen Weg erklären kann biegt er auch schon in die richtige Richtung ab. Während ich versuche mit ihm ein Gespräch zu führen lächelt er mich weiterhin nur an. Ob er Taub ist, langsam wird mir mulmig. Doch bevor ich nachdenken kann hält er an und sagt mir dass wir da sind,- auf russisch! Ich musste lachen. Mein Retter in der Not heißt Alexander und kommt aus Moldavien. Er und rund dreißig weitere Jugendliche aus den verschiedenen ehemaligen Sowjetrepubliken helfen hier bei der Ernte im Rahmen eines Jugendprojektes.



              Alex zeigt mir wie ich zur Anmeldung komme. In einen Nebengebäude finden ich den zuständigen Mitarbeiter und frage ihm nach einer Übernachtung. Oh, alles kein Problem man habe hier genügend Platz sagt er und heißt mich auf SILOHA willkommen. Er fragt mich ob ich schon was gegessen habe, Man ist gerade dabei das Essen auszugeben und er lädt mich dazu ein. Ich habe dagegen nicht einzuwenden. Im Speisesaal herrscht Trubel und Heiterkeit. Wir gehen zusammen zu der zuständigen Schwester wo er mich übergibt. Von der Schwester bekomme ich einen Platz zugewiesen, und sie sagt mir ich soll mich hier ganz ungezwungen benehmen. Was ich auch tue. Nach dem Essen kommt die Schwester wieder und zeigt mir das gesamte Anwesen in Form einer privaten Führung. Eine gute Stunde später sind wir wieder zurück und sie zeigt mir mein Zimmer. Wenn ich jetzt denke das wars, so habe ich mich geirrt. Es ist Kaffeezeit und dazu bin ich natürlich eingeladen. Ablehnen will ich nicht, denn dass wäre doch zu unhöflich. Der Café und Kuchen haben wunderbar geschmeckt. Ich bin gerade im begriff in mein Zimmer zu gehen, da werde ich von der Schwester angesprochen:“ ach Herr S....... wir haben vor dem Abendbrot eine Andacht, Sie möchten sicherlich daran teilnehmen“,Oh ja sage ich, vielen Dank. Schon wieder beten, und was war mit all dem Regen.
              In der kleinen Kapelle, ein ehemaliger Kartoffelkeller, drängen sich knapp vierzig Personen und lauschen andächtig die Predigt des Pfarrers. Nach Gesang und Predigt stellen sich alle in einer Reihe auf, um das Abendmahl zu empfangen. Da nicht alle Anwesenden getauft sind, sondern auch Moslems und Juden dabei sind, bekommen die nicht Christen nur den Segen.



              Endlich, es ist vorbei. Wir verlassen die Kapelle und gehen zum Abendessen, wenn ich jetzt denke dass ich ins Bett verschwinden kann so habe ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Es wird gegrillt und ich habe dabei zu sein. Wann bekommt man schon einen richtigen Pilger zu Gesicht. Die Jugendlichen sind darauf neugierig mich kennen zu lernen. Wie war dass noch mit dem russisch, ach ja. Alle ergrauten Gehirnzellen aktiviert, haben wir uns so halbwegs unterhalten. Wenn mein Wortschatz nicht ausreicht müssen Hände und Füße herhalten. Wenn es auch für mich so langsam aber sicher anstrengend wird, ist es doch ein sehr schöner Tag gewesen.
              Todmüde falle ich ins Bett. Aufgewacht und unter der Dusche frisch gemacht gehe ich Frühstücken und anschließend meine Rechnung bezahlen, acht Euro für Übernachtung und Frühstück. Ich bedanke mich noch einmal für die herzliche Gastfreundschaft und verabschiede mich.
              Mein nächstes Ziel Eisenach.
              Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
              Abraham Lincoln

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              • Atze1407
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                #27
                AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha



                Der Weg führt steil nach oben, es geht hinauf auf die Hörselberge. Der große Hörselberg ist mit 484 Meter die höchste Erhebung. Schnaufend erklimme ich den Berg und freue mich insgeheim auf einen Café. Oben angekommen ist meine Enttäuschung groß, die Gaststätte hat geschlossen. Es ist Montag. Nach einer kleinen Pause geht es hier oben auf dem Kamm entlang weiter. Vonunten dröhnen die Geräusche der A 4, die direkt unterhalb der Hörselberge entlang führt, unangenehm laut bis hier rauf.



                Auf schmalen Pfad erreiche ich das Ende der Hörselberge.Der Abstieg ist noch einmal eine Tortur, es geht ebenso steil bergab wie zuvor bergauf. Ich muss höllisch aufpassen dass ich nicht ausrutsche. Unten angekommen, mache ich drei kreuze dass ich noch heil bin.




                Am späten Nachmittag komme ich in Eisenach an. Mein erster Weg führt mich,-na ihr wisst schon,in eine Cafeteria.
                Bei einen mir wohlverdienten Café, melde ich mich im Ev.-Luth. Diakonissenmutterhaus an. Streng Ordensmäßig aber freundlich werde ich aufgenommen. Später treffe ich ein Pärchen die auch hier unter gekommen sind. Sie wirken auf mich noch katholischer als der Papst selbst. Sie verbringen schon zwei Tage hier. Beim gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen ändert sich mein Eindruck nicht, eine normale Konversation ist nicht möglich. So esse ich still mein Frühstück, das liebevoll von den Schwestern hergerichtet wurde. Danach heißt es, Morgenandacht! Ohne diese gibt es kein verlassen des Hauses. Brav sitze ich in der dafür eingerichteten Kapelle und lausche mit zum Gebet gefalteten Hände die Predigt. Amen, jetzt aber los.




                Zwei Tage später habe ich mein Ziel Vacha erreicht, und nach weiteren fünfzehn Stunden Bus und Bahnfahrt bin ich wieder zu Hause in Zittau angekommen.





                Resümee

                Es war eine wunderbare, wenn auch für mich anstrengende Tour. Die erste mit so einer Länge von über vierhundert Kilometern überhaupt. Alles was ich davor hatte waren mehr oder weniger Tagesausflüge. Die letzten größeren Touren zumeist mit dem Fahrrad oder Faltboot liegen nun schon über dreißig Jahre zurück. Wehwehchen hatte ich am ersten Tag in Form von zwei kleine Blasen, die ich mit Blasenflaster behandelte. Danach hatte ich keine mehr. Dafür bekam ich zum Ende der Reise eine sehr starke Erkältung mit anschließender Lungenentzündung.

                Das Problem mit meinen Schienbeinen war eine Knochenhautentzündung hervorgerufen durch eindeutige Überbelastung. Auch spielt dass relativ wenige, um nicht zu sagen überhaupt kein Training eine Rolle. Dazu kommt noch; dass will ich eigentlich nicht sagen, ich schäme mich ein bisschen, das eigene Übergewicht sowie der relativ schwere Rucksack mit rund sechzehn Kilo. Normal gepackt kam ich auf knapp zwölf Kilo, auch dass ist wie ich heute weiß noch zu viel. Auf der Route hätte ich gut und gern die Hälfte der Klamotten zu Hause lassen können. Aus Fehlern lernt man schließlich. Oder man sollte, wenn man sich schon hier im Forum umschaut doch genauer hinsehen. Erspart so manche Müh.

                Wenn ich schon zwölf Kilo mit schleppe, wird sich manch einer von euch fragen, wie komm ich auf sechzehn. Nun es ist so, dass es unterwegs so gut wie keine Einkaufsmöglichkeiten gab. Mal von den größeren Städten abgesehen. In den kleineren Dörfern die ich durchwanderte gab es keine Geschäfte sowie auch keine Gaststätten mehr.Dafür sind die Einwohnerzahlen zu klein. Also bedeutete es für mich entsprechend Verpflegung einzukaufen.Vor allem die Getränke drückten das Gewicht nach oben. So sind dann mal schnell rund vier Kilo Mehrgewicht zusammen.Und getrunken habe ich weiß Gott, viel.

                Ein anderes Phänomen war auf der Tour die Einsamkeit. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mitten in Deutschland so gut wie keine Menschenseele treffen werde. Am Anfang der Tour habe ich gedacht, es ist gut so, dann haste ja mal endlich Zeit über dein bisheriges Leben nach zu denken. Denkste, mein Kopf war wie leer. Stundenlang trottete ich vor mir hin, den Blick nur ab und an in die Landschaft umherschweifend. Unglaublich aber wahr, wozu auch Gedanken an solche Nichtigkeiten wie über das Leben verschwenden. So war ich denn froh als ich meine beiden Mitpilgerinnen traf, wenn es auch jeweils immer nur für kurze Zeit war. Auf der anderen Seite war ich wiederum zufrieden, wenn ich die großen Städte wie z.B. Merseburg, Leipzig und Erfurt schnell wieder verlassen konnte. Der Trubel war für mich einfach zu groß, wo ich doch mittlerweile an Einsamkeit gewöhnt war.

                Ein paar Worte zu meiner Ausrüstung, ganz besonderen Dank gilt hier meine 50 Euro Schuhen. Sie haben mich in keiner weise Enttäuscht oder gar im Stich gelassen. Hervorragend verarbeitet und mit allem ausgestattet was man sich von einem guten Wanderschuh wünscht. Selbst absolut Wasserdicht sind sie. Baden sollte man allerdings nicht mit ihnen. Einen Wehmutstropfen gibt es allerdings, eine noch so lange Strecke werden sie wahrscheinlich nicht überstehen, die Sohlen sehen doch schon etwas abgenutzt aus. Sie sind wahrscheinlich zu weich. Für den Hausgebrauch und als Winterschuhe reichen sie aber noch allemal.

                Zu den Stöcken die ich benutzte kann ich nur sagen es läuft sich mit Stöcken besser als ohne. Vor allem merkt man wie dadurch der Rücken entlastet wird. Zwei paar Gummischuhe habe ich unterwegs verbraucht um dieses Eklige klick klack auszuschalten.

                Ach ja, da wäre noch meine Hose die ich für sieben Euro beim Vietnamesen erstanden habe. Auch auf sie konnte ich mich verlassen. Es gab ein paar Regentage wo sie zeigen konnte was sie so drauf hatte. Mitunter war ich völlig durchgeweicht, dass trocknen ging jedoch recht zügig so dass ich schnell wieder trockene Beinen hatte. Das Material besteht aus einen Mischgewebe.

                Alle Fotos,bis auf eins sind mit einen Handy enstanden.

                Zittau im Dezember 09

                Atze1407
                Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                Abraham Lincoln

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                • peter-hoehle
                  Lebt im Forum
                  • 18.01.2008
                  • 5175
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                  Du kamst meiner Heimat immer näher,
                  bzw du warst knapp daran vorbei gelaufen
                  Ein sehr schöner Reisebericht

                  Gruß Peter
                  Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                  Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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                  • Fjaellraev
                    Freak
                    Liebt das Forum
                    • 21.12.2003
                    • 13981
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                    Danke für den schönen Bericht.
                    Ich weiss das wird oft geschrieben, aber hier ist es besonders angebracht, nach all der Mühe die du am Anfang hattest ist er einfach sehr schön geworden und ich habe mich auf, und über, jeden neuen Teil gefreut.
                    Die humorvolle und auch selbstkritische Art hat mir sehr gefallen.

                    Viel Spass auf deinen weiteren Touren (Wie du Berichte verfassen kannst weisst du jetzt ja )
                    Henning
                    Es gibt kein schlechtes Wetter,
                    nur unpassende Kleidung.

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                    • Rhodan76

                      Alter Hase
                      • 18.04.2009
                      • 3034
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                      Das ist wirklich ein super Bericht geworden. Auch wenn wir zum Treffen schonmal den Preview dazu gehört haben, war es um so spannender hier die ganze Story zu lesen, insbesondere als Exil-Thüringer. Tolle Strecke und so manch amüsantes Erlebnis ! Ich freue mich auf mehr Berichte - von deinen zukünftigen Reisen

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                      • Gast-Avatar

                        #31
                        AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                        schade, dass er schon vorbei ist - der Bericht.
                        Ich freue mich auch u.a. deswegen darüber, weil es durch eine Gegend ging über die hier sehr wenig zu finden ist. Hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es dort so schön ist.
                        Kommt also auf meine to-do-List
                        lg - Kathi

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                        • stoeps
                          Dauerbesucher
                          • 03.07.2007
                          • 537

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                          Toller Bericht über eine tolle Wanderung.
                          Deine Entschuldigungen im Resümee kannst Du getrost weglassen. Du hast eine 400 km Weitwanderung bewältigt. Du warst nicht optimal vorbereitet und hast zu viel mitgenommen – aber das passiert den meisten bei ihren ersten Großaktionen.
                          Andersherum betrachtet weißt Du jetzt einigermaßen, was Du weglassen kannst und vor allem hast Du schon ein paar Lieblingsausrüstungsteile gefunden, die sich wirklich bewährt haben.

                          Also auf zu neuen Taten

                          stoeps, der noch nicht so weit gegangen ist
                          „The world's big and I want to have a good look at it before it gets dark.”
                          ― John Muir

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                          • Atze1407
                            Fuchs
                            • 02.07.2009
                            • 2425
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                            Danke euch erst einmal für den Feedback

                            @ Sternenstaub: Ja unsere Heimat ist schön,und manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäume nicht. Es heißt nicht umsonst," warum denn in die Ferne gehen".

                            Bei mir ist es nicht anders, so wohne ich jetzt seit 7 Jahre hier und war noch nicht einmal bei uns auf der Lausche. Dabei habe ich sie fast direkt vor der Haustür. Statt dessen krauche ich im Böhmischen rum, habe ich aber auch vor der Haustür. Ja so ist dass mitunter.

                            Gruss Atze

                            Ps. Ich wünsche euch ein frohes und gesundes Weihnachtsfest.
                            Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                            Abraham Lincoln

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                            • blauloke

                              Lebt im Forum
                              • 22.08.2008
                              • 8354
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                              Hallo

                              Deine Bericht habe ich immer mit Freuden verfolgt. Sehr schön geschrieben.
                              Ich hoffe du setzt deine Pilgerreise fort und schreibst dann wieder einen Bericht.

                              Frohe Weihnachten
                              Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                              • Werner Hohn
                                Freak
                                Liebt das Forum
                                • 05.08.2005
                                • 10870
                                • Privat

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                                #35
                                AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                Ja, es ist immer wieder erstaunlich wie einsam die Wege im Mitteleuropa sind. Wer sich abseits populärer Wege (Steige und Konsorten sind gemeint) hält, könnte meinen, kein Mensch geht zu Fuß.

                                Dein Bericht erinnert mich an die Via gebennensis (Genf - Le-Puy-en-Velay), auch wenn die Landschaft völlig anders ist. Aber das Erlebenen der Einsamkeit war da sehr ähnlich. Nur auf der Via Regia scheint die Unterkunftdichte bedeutend besser zu sein.

                                Und du möchtest tatsächlich erst die Strecke ab Kiew gehen, bevor du die restlichen 2.900 km unter die Füße nimmst?

                                Grüße, Werner
                                .

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                                • Atze1407
                                  Fuchs
                                  • 02.07.2009
                                  • 2425
                                  • Privat

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                                  #36
                                  AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                  Hallo Werner,

                                  ja, mit der Einsamkeit ist es schon komisch gewesen. Dieses Gefühl kannte ich bisher so noch nicht. Soll nun aber nicht heißen, dass ich nicht auch mal allein sein kann. Was für mich noch verwunderlicher war, wenn ich dann in eine Große Stadt wie z.B. Erfurt gekommen bin, dass ich dann heilfroh war wenn ich sie wieder verlassen habe.Die Menschenmasse hat mich reineweg erschlagen. Wobei ich hier nicht die Leute als solches meine, sondern die Hektik und den Stress den sie verbreiten. Ist schon erstaunlich wie man sich nach so kurzer Zeit, wie heist es so schön Neudeutsch;- Entschleunigt.

                                  Was meine Tour betrifft, so möchte ich den Jakobsweg schon da beginnen wo er anfängt. Wobei mit den Anfängen es ja so eine Sache ist, In diesem Fall ist es Kiew. Es entspricht aber auch meinem Naturell was völlig neues zu machen. Auch bin ich Neugierig auf ein Land, wo eben nicht alles durchorganisiert ist und wo Reisen noch ein "Abenteuer" ist, wie miufoto es ausdrückte. Und wenn ich ehrlich bin, so bin ich schon richtig hippelig und kann es kaum erwarten bis es losgeht.

                                  Die Unterkünfte auf dem Ökumenischen Pilgerweg, sind natürlich durch und durch organisiert. Ich glaube man kann sogar sagen das er einer der Besten Wege überhaupt ist, was die gesammte Infrastrucktur anbelangt. Von Spanien
                                  einmal abgesehen. Hier gebührt den Organisatoren allerhöchstes Lob und Anerkennung.

                                  Eine Lanze muß an dieser Stelle auch einmal für die Herbergseltern gebrochen werden. Ich glaube kaum, das sie sich dessen bewust waren als die Organisatoren bei ihnen um die Bereitstellung von Unterkünften vorgesprochen haben, auf was sie sich da einlassen! Die Hochachtung ihnen gegenüber kann man in Worten gar nicht ausdrücken.

                                  Es kommen ja nicht nur ein oder zwei Pilgerer in einer oder mal zwei Wochen vorbei, nein, es sind Tausende die sich mittlerweile auf dem Weg machen und um Nachtasyl bitten. Nun muß man sich das mal in Ruhe auf der "Zunge" zergehen lassen, Tag für Tag klingelt es an der Haustür und immer fremde Leute immer wieder freundliche und herzliche Aufnahme, unfassbar aber dass sind für mich die wahren Helden und Christen die im Wahrsten Sinne des Wortes Nächstenliebe praktizieren.

                                  Gruss
                                  Jürgen
                                  Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                  Abraham Lincoln

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                                  • Alexandra
                                    Neu im Forum
                                    • 20.09.2010
                                    • 3
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                    Hallo,

                                    der erste Bericht, denn ich auf diesen Seiten lese - und ich bin fasziniert.

                                    Ich mus sagen, ich bin die Via Regia auch schon einmal gelaufen, allerings hatte ich damals keine Kamera dabei. Jetzt, wo ich deine Fotos sehe, kommen viele Erinnerungen bei mir wieder hoch. Ich konnte mich noch einmal zurück versetzen und den wirklich wunderschönen Ökumenischen Pilgerweg noch einmal gehen.

                                    Heutzutage ist es wirklich so, wie Goethe bereits gesagt hat: nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen. Das erlebe ich beim Pilgern immer wieder aufs neue.

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                                    • lina
                                      Freak

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                                      • 12.07.2008
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                                      #38
                                      AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                      Was auch schön ist: Wenn man in der Nähe der Strecke mal mit Auto oder Bahn vorbei fährt, weiß man, die Ecke hat man schon mal näher erkundet, da gibt's dieses oder jenes, und so sieht's da aus, wenn man nicht so schnell vorbei rauscht, etc., etc.

                                      Mag ich

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                                      • Atze1407
                                        Fuchs
                                        • 02.07.2009
                                        • 2425
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                                        #39
                                        AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                        Also wenn ihr mich fragt, ich könnte schon wieder los gehen. Es waren wirklich wunderbare Wochen. Auch wenn ich dieses Jahr meine Tour nicht verwirklichen konnte, die ich mir vorgenommen hatte, so bleibt mir ja dass nächste Jahr noch.

                                        Gruß
                                        Atze 1407
                                        Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                        Abraham Lincoln

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                                        • Harry
                                          Meister-Hobonaut

                                          Lebt im Forum
                                          • 10.11.2003
                                          • 5001
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                                          #40
                                          AW: [DE] Via Regia Ökumenischer Pilgerweg von Görlitz nach Vacha

                                          Neugierde an. Welche Tour hattest du dir vorgenommen?
                                          Aber ähnlich erging es mir letzte Woche auch bei der Recherche vom Camino Primitivo.
                                          Gruß Harry.
                                          Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen. (Johann Wolfgang von Goethe)

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