Historisches am Wegesrand

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  • Goettergatte
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    Liebt das Forum
    • 13.01.2009
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: Historisches am Wegesrand

    Wenn man die L3343von Homberg-Maulbach richtung Feldatal radelt, erreicht man ca.500m vor dem Abzweig nach Kirtorf den Scheitelpunkt eines Höhenzuges. Hier verlief wohl schon seit vorgeschichtlicher Zeit eine N-S führende Handelsstraße.
    Wenn man sich in nördliche richtung in das weglose Waldstück begibt findet man auch recht bald alte Wegspuren, sowie Hohlwegrinnen.

    Wendet man im Frühjar seinen Blick in östliche Richtung, erkennt man im noch lichten Laubwalde, dort wo das Hohlweggeläuf beginnt an einer ostwärts abfallenden Böschung ein Basaltkreuz.



    Auf seiner Ostseite, der Böschung zugewandt ist im Kreuzpunkt der Arme ein schräg gestelltes Wappenschild mit einer Hausmarke darin zu erkennen.
    (einige Quellen behaupten "Rune", aber für das Hochmittelalter ist im mitteldeutschen Raum der gebrauch von Runen nicht mehr belegt)



    Das Kreuz ist aus einer Basaltsäule gehauen und ragt noch ca. 160 cm über den Boden.
    Der Umstand, das die Ansichtsseite sich oberhalb des Böschungsgrundes befindet, läßt vermuten, das die Wegspuren auf jener Seite aus der Errichtungszeit (frühestens 14. Jhdt,) stammen.



    Lokale Sagen erzählen, daß es als Sühnekreuz für einen erschlagenen Fuhrmann namens Kreyling errichtet wurde, der im Streit um Vorfahrtsrechte getötet wurde.
    Eine andere Erzählvariante handelt von einem Verkehrsunglück, dann wär das Kreuz ein Mahnmahl, kein Sünezeichen.

    Die Wegtrasse war bis ins 19. Jhdt in Gebrauch, im Mittelalter war hier ein Ausspann- und Rastplatz.
    Zuletzt geändert von Goettergatte; 13.09.2013, 22:02.
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      Erfahren
      • 11.04.2011
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: Historisches am Wegesrand

      Wenn das Wappen bzw. das Zeichen nicht so groß wäre, könnte ein Steinmetzzeichen in Betracht kommen.

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      • Goettergatte
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        • 13.01.2009
        • 27354
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: Historisches am Wegesrand

        das geschah eher bei Akkordleistungen, um Stückzahlen belegen zu können.
        Im Wappenschild scheints wirklich eine Hausmarke zu sein.



        Hat hier sonst keiner was zu bieten???
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        • blauloke

          Lebt im Forum
          • 22.08.2008
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          • Meine Reisen

          #24
          AW: Historisches am Wegesrand

          Steht das Kreuz am oberen Beginn eines Hohlweges?
          Wenn das so ist handelt es sich, schlicht und einfach, um ein Verkehrszeichen. Das eingeritzte Zeichen sieht wie ein stilisierter Bremsschuh aus. Die Fuhrleute wurden damit darauf hingewiesen ihr Gespann mit dem Bremsschuh abzusichern, weil der Abhang zu steil ist, um ungebremst zu fahren. Durch die blockierten Räder sind auch die Weg im laufe der Zeit zu Hohlwegen eingetieft worden.
          Hier bei uns steht an der historischen "Goldenen Straße" auch eine Säule die als Warnung vor einem Abhang diente, am oberen Ende der Hohlwege. Nur sind die eingeritzten Zeichen nicht mehr zu erkennen.
          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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          • Goettergatte
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            • 13.01.2009
            • 27354
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            • Meine Reisen

            #25
            AW: Historisches am Wegesrand

            Es ist ein recht flacher Sattel, ohne großartige Steigung, allerdings befand sich dort auch ein Ausspannplatz.
            Es handelt sich wohl wirklich um ein Sühnekreuz, oder Gedenkkreuz.
            Gegen Sühnekreuz spricht indes, daß das Tatwerkzeug nicht dargestellt ist.
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            • Kris
              Alter Hase
              • 07.02.2007
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              • Meine Reisen

              #26
              AW: Historisches am Wegesrand

              Ohne mit allzuviel Hintergrundwissen dienen zu können...aber "Historisches am Wegesrand" passt wunderbar dazu. Ein Grenzstein zwischen Abts- und Schulzenkopf im Pfälzerwald.



              Soweit ich das (bspw. hier) recherchieren konnte, ein Grenzstein mit dem "Signum" des Klosters Klingenmünster, der auf die "Beforchung", also der Begrenzung des Abtswaldes zwischen Silz, Klingenmünster und Münchweiler/Klingbach ab 1599 zurückgeht. Wie die Gemarkungen verliefen, ließ sich wohl anhand der Einkerbungen nachvollziehen?



              Weiß jemand, was die Zahl genau zu bedeuten hat? Waren die Steine durchnummeriert?
              „Barfuß am Leben ist auch was wert.“ - Kasperl

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              • Goettergatte
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                Liebt das Forum
                • 13.01.2009
                • 27354
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                • Meine Reisen

                #27
                AW: Historisches am Wegesrand

                Ja, seit dem Ende des 18. Jhdt. fing man an Grenzsteine zu nummerieren, hier kann es sein, das die Nummer nachträglich hinzukam.
                Katasterisierung fand an sich erst nach 1815 statt, das Zeichen deutet tatsächlich auf ein geistliches Territorium hin, nach dem Reichsdeputationshauptschluß 1806 gab es allerdings keine mehr.
                Die "7" ist keine französische "7", mit Querstrich, somit kann die Nummerierung eventuell schon aus der Zeit vor der Besetzung durch die Revulutionstruppen stammen.
                Muß aber nicht.
                (In der Französischen Republik wurde der Strich in der "7" eingeführt, um sie von der "1" mit dem kleinen Anstrich, bei handschriftlichen Dokumenten zu unterscheiden.)
                Die Kerbung zeigt in der Tat Richtungswechsel im Grenzverlauf und auch Grenzlinienanfallspunkte an.
                Zuletzt geändert von Goettergatte; 15.05.2011, 11:17.
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                • Kris
                  Alter Hase
                  • 07.02.2007
                  • 2798
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Historisches am Wegesrand

                  OT: Prima, vielen Dank für die Infos!
                  „Barfuß am Leben ist auch was wert.“ - Kasperl

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                  • Ditschi
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                    • 20.07.2009
                    • 12335
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: Historisches am Wegesrand

                    Hallo,
                    lesenswerter und informativer thread . Weiter so.

                    Gruß Ditschi

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                    • Goettergatte
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                      • 13.01.2009
                      • 27354
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                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: Historisches am Wegesrand

                      Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                      Hallo,
                      lesenswerter und informativer thread . Weiter so.

                      Gruß Ditschi
                      Kannst Du nicht was über Gut Hoyersworth, oder die "Schwarze Gaar" schreiben?
                      "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
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                      • Ditschi
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                        • 20.07.2009
                        • 12335
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                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: Historisches am Wegesrand

                        Zitat von Göttergatte Beitrag anzeigen
                        Kannst Du nicht was über Gut Hoyersworth, oder die "Schwarze Gaar" schreiben?
                        Hallo,
                        oh, nee, Göga, ich bin Paragraphenreiter, kein Historiker.
                        OT:
                        Über das Herrenhaus Hoyerswort weiß ich so gut wie garnichts. Liegt auch nicht in Dithmarschen, sondern in Oldenswort, Eiderstedt, Kreis Nordfriesland.
                        Der Sieg der schwarzen Garde am 17.02.1500 in der Schlacht bei Hemmingstedt ist jedem Dithmarscher in die Seele eingebrannt, vermutlich aber nur, weil wir gewonnen haben. Man muß in Deutschland lange zurückgehen, um sich an Siege zu erinnern.
                        Nicht mehr OT:
                        Der Reiz des threads liegt für mich in dem Teil des Titels ..."am Wegesrand".
                        Damit wird der outdoor-Bezug hergestellt: der Zufallsfund, das historische Kleinod, entdeckt, fotografiert und fachmännisch erörtert. Spannend!
                        Gruß Ditschi

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                        • Goettergatte
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                          • 13.01.2009
                          • 27354
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                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: Historisches am Wegesrand

                          Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                          Hallo,
                          oh, nee, Göga, ich bin Paragraphenreiter, kein Historiker.
                          OT: Ich bin auch kein Historiker, ich bin Tischler
                          "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
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                          • blauloke

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                            • 22.08.2008
                            • 8302
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                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: Historisches am Wegesrand

                            Hallo

                            Ich habe mal ein Foto von der, von mir, erwähnten Säule aus #24 gemacht.
                            Laut unserem lokalen Altstraßenforscher diente die runde Säule als Stundensäule und als Hinweis für die Fuhrleute den Bremsschuh anzubringen.
                            Der Bildstock dürfte aus der selben Zeit stammen, nur das Bild selber ist mit Sicherheit öfters erneuert worden. Die "Goldene Straße" hatte ihre bedeutenste Zeit als unser Gebiet als Neuböhmen, unter Kaiser Karl IV einige Jahrzehnte zu Böhmen gehörte .




                            Hier verlaufen mehrere Hohlwege nebeneinander im Wald. Die Fuhrleute haben sich an dem Abhang immer den, ihrer Meinung nach, besten Weg ausgesucht. So sind mehrere Hohlwege paralell zueinander entstanden.



                            Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                            • Goettergatte
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                              • 13.01.2009
                              • 27354
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: Historisches am Wegesrand

                              Das Laufwasserkraftwerk zu Westhofen/Ruhr wird saniert, darum sind alle Wehre geöffnet und die Ruhr ist auf ihr altes Bett reduziert.
                              Dieses führt dazu, daß das Einsetzen eines Bootes erheblich erschwert wird.

                              Aber:
                              Dafür erhält man einen Einblick in die verkehrsgeschichtliche Vergangenheit des Flusses.
                              Im Mittelalter war die Ruhr nur bis Mühlheim schiffbar, zeitweise bis Werden. (Bei ausreichendem Wasserstand und wenn man sich aufraffte Durchstiche in den Mäandern zu unterhalten)
                              Ab 1770 begann die Preußische Regierung mit einem durchgehenden Ausbau der Ruhr bis Fröndenberg-Langschede, erstlienig zum Transport des Salzes der Saline Königsborn. Zu den Ausbaumaßnahmen gehörten neben den Schleusen- und Schiffsgassenbau, auch die Begradigung und Uferbefestigung der stark mäandrierenden Flußabschnitte, sowie die Anlage eines Treidelweges am Südufer.
                              Grade zwischen Hagen und Fröndenberg lassen Ardeygebirge im Norden und die nördlichsten Ausläufer des Märkischen Oberlandes, im Süden der Ruhr ein bis zu 3 km breites Trogtal, durch welches der Fluß ungehindert wechseln konnte.

                              Durch die nahezu 8 Jahrzehnte währende Stauung bei Westhofen blieben die alten Faschinen erhalten, welche dort, wo sie Sauerstoff und der Witterung ausgesetzt waren, längst vergangen sind.
                              Hinter der Pfahlreihe aus Eiche und Robinienholz waren Rutenbündel aus Weidenzweigen gelegt, welche eine lose Packung aus Bruchstein sicherte.



                              Faschinenpfähle am Nordufer, die Abmauerung der Böschung stammt aus den 20er Jahren



                              Süduferfaschine, hier befand sich auch der Lein-/Treidelpfad
                              (Die Böschung gehört zu einer modernen Trinkwassergewinnungsanlage)




                              Faschinenpfähle in der westhofener Ruhrschleife

                              Die Ruhrschiffahrt zwischen Witten und Fröndenberg währte nur 21 Jahre, bis 1801, da in jenem Jahr die Königsborner Saline in Folge des Ausbaus der Köln-Berliner Chaussee an das Rheinland angebunden wurde und der Vertrib wasserstandsunabhängig wurde. Zwar blieb die Ruhr bis Herdecke noch befahrbar, ein regelmäßiger Verkehr fand aber nicht mehr statt.

                              In einer Flußschleife abwärts des Wehres fand ich verschliffene Reste von Mauerwerkstrümmern, möglicherweis sind es Zeugen der Möhnekatastrophe vom 16/17. Mai 1943.



                              Englischen Bombern gelang ein Treffer in der Staumauer der Möhnetalsperre, in dessen Folge eine Flutwelle das untere Möhne und das Ruhrtal von Wickede bis Kettwig verwüstete und ca. 1600 Menschen das Leben kostete.

                              Zuletzt geändert von Goettergatte; 20.05.2011, 20:28.
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                                • 21.02.2005
                                • 7452
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                                #35
                                AW: Historisches am Wegesrand

                                Wurde diese Staumauer aus Ziegelsteinen gebaut? Waren die eigentlich haltbar genug?
                                "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur das falsche Fell!"

                                -Samson und Beowulf- Als Hunde sind sie eine Katastrophe, aber als Menschen unersetzbar.

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                                • heron
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                                  • 07.08.2006
                                  • 1745

                                  • Meine Reisen

                                  #36
                                  AW: Historisches am Wegesrand

                                  Spannend!
                                  Hab leider keine näheren Infos dazu:

                                  Es ist derselbe Stein - Stadt Hainburg (glaub ich) und Schloss Hainburg, 1671



                                  Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
                                  Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

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                                    • 13.01.2009
                                    • 27354
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                                    #37
                                    AW: Historisches am Wegesrand

                                    Zitat von Markus K. Beitrag anzeigen
                                    Wurde diese Staumauer aus Ziegelsteinen gebaut? Waren die eigentlich haltbar genug?
                                    Die Staumauer ist eine mit Bruchstein verkleidete Gewichtsstaumauer. Über den Kern weiß ich nichts, nur das dieser bei anderen Mauern gerne aus Ziegel im "Reichsformat", im sog. Festungsverband errichtet wurden (mit diagonal gesetzten Ziegellagen).
                                    Ich denke aber eher, das die Ziegel von einem der weggespülten Wohnhäuser oder Industrieanlagen stammen.

                                    @ Heron:
                                    Möglicherweise u. A. eine Gerichtsgrenze, die herrschaftliche von kommunaler Zuständigkeit trennte.
                                    "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                                    Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                                    Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                                    Der über Felsen fuhr."________havamal
                                    --------

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                                      • 21.02.2005
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                                      #38
                                      AW: Historisches am Wegesrand

                                      Aha OK. Dann werde ich mal bei uns auf die Suche gehen.

                                      Wir haben einige Bunker des ehemaligen Westwalls. Einer davon war mitten in einem Dorf, getarnt wie ein Wohn-Fachwerkhaus. Die Hobby-Hysteriker () sind dabei, den Bunker wieder begehbar zu machen. Dabei sind sie auf eine orignale, guterhaltete und noch funktionierende Stahltür gestossen. Aufgrund seiner Lage mitten im Dorf konnte er nach Kriegsende nicht gesprengt werden. Stattdessen wurde einfach Beton reingekippt. Ein weiterer Bunker im Korker Gemeindewald wurde mit Wasser gefüllt und dann gesprengt. Er ist dadurch auch relativ gut erhalten und wird heute noch als Unterstand neben dem Korker Feldschlösschen genutzt.

                                      Unsere Wälder sind natürlich auch übersäht durch Schützengräben, Bunker und Fernmeldestellen aus dem WKII. Ab und zu findet man auch Munitionsreste. Einige Spezialisten und Sammler von Militaria, nutzen starke Permanent-Magnete, um damit in den Rheinwäldern weggeworfene Artefakte zu "angeln".

                                      Etwas über der Grenze in Richtung Elsass begegnen einem immer wieder die Bunker und Befestigungen der Maginotlinie. Teilweise sind diese mit in die Orte integriert.

                                      Und ein paar Dörfer von meinem Wohnort weiter, gibt es ehemalige Römerstrassen, die wie der Name schon sagt durch die Römer angelegt wurden und die heute noch in Gebrauch sind. Einige Namen deuten heute noch darauf hin.

                                      Eine Besonderheit ist auch der Korker Bühl. Es handelt sich hierbei um eine ehemalige germanische Thingstätte, später dann Richtstätte, die mittlerweile durch Fachwerkhäuser eingesäumt ist. Das letzte Strafgericht mit Todesurteil fand hier 1802 statt. Hier soll auch der Sage nach, die Stierlaufsage (ein geblendeter Jungstier wurde laufen gelassen und wie er seinen Weg nahm, wurde die Korker Gemarkung festgelegt.) Der Name Kork ansich deutet wie ähnliche Orte im Angelsächsichen Raum auf eine ursprüngliche Keltische Siedlung hin. Analog zu Cork, York, etc.

                                      Etwas weiter vom Dorf weg, eigentlich relativ weit ausserhalb, befindet sich der Galgenweg. Hier wurden wohl die Verurteilten gehängt und die Körper zur Abschreckung herankommender Reisender zur Schau gestellt.

                                      Bilder reiche ich nach.
                                      Zuletzt geändert von Markus K.; 20.05.2011, 09:52.
                                      "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur das falsche Fell!"

                                      -Samson und Beowulf- Als Hunde sind sie eine Katastrophe, aber als Menschen unersetzbar.

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                                        #39
                                        AW: Historisches am Wegesrand

                                        @Markus K.
                                        Und Du wohnst im alten Brückenkopf der Feste Strassburg ?
                                        "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                                        Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                                        Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                                        Der über Felsen fuhr."________havamal
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                                          #40
                                          AW: Historisches am Wegesrand

                                          Im Prinzip ja. Allerdings nicht im Historischen Kehl. Genau wohne ich/wir im ehemaligen Bett der Schutter, die vor der Umleitung durch Kehl-Sundheim floss.

                                          Wenn Ihr mal in der Nähe seid, schaut vorbei! Ein Besuch in Strasburg und Umgebung lohnt immer. Ein Gästezimmer ist bei uns immer bezugsbereit.
                                          "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur das falsche Fell!"

                                          -Samson und Beowulf- Als Hunde sind sie eine Katastrophe, aber als Menschen unersetzbar.

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