[SE] Kungsleden 2007

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    • 09.05.2007
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    [SE] Kungsleden 2007

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Schweden
    Reisezeit: August
    Region/Kontinent: Nordeuropa

    Hallo zusammen,

    da doch einige den Kungsleden gehen wollen, poste ich hier mal unseren Reisebericht von 2007. Kungsleden Abisko-Kvikkjokk.

    Viel Spaß


    Soweit die Füße tragen (175km)

    Vorbereitung

    Es ist wieder soweit. Die Urlaubsplanung steht an. Da wir von unserer Radtour in und um Island 2006 sehr begeistert waren und noch immer sind, steht fest, dass wir 2007 wieder eine Tour machen wollen, jedoch nicht mit dem Rad, sondern zu Fuß. Als Ziel steht bald der „West Highland Way“ in Schottland fest. Karten werden gekauft, die Tour wird mal grob geplant.
    Doch Anfang 2007 bekomme ich eine E-Mail von Timo ins Geschäft geschickt mit dem Kommentar: „Wie findest du das?“ mit einem Link zu www.kungsleden.de Nachdem ich mir die Seite angeschaut und die tollen Bilder der Landschaft gesehen habe, ist klar: Schottland kann warten. Wir müssen nach Schweden. Wir kaufen neue Karten, durchsuchen das Internet nach Reiseberichten von anderen Trekkern, die den Weg schon gewandert sind und als Pflichtlektüre darf auch „Kungsleden“ aus der Reihe „Der Weg ist das Ziel“ vom Conrad-Stein-Verlag nicht fehlen.
    Nach langem Überlegen, was nun daheim bleiben kann und was endgültig mit muss, kommen wir auf ein Baseweight von etwas über 10kg, aber mehr kann nun wirklich nicht aussortiert werden. Natürlich muss das Gepäck sowohl auf Gewicht, also auch auf Volumen vor unserer Tour getestet werden.
    Proviant möchten wir für 2-3 Tage mitnehmen, ebenso Soßen und Suppen von zuhause.
    Der Flug zum Start des Kungleden, Abisko, ist noch etwas kompliziert. Natürlich gibt es keinen Direktflug. Viele andere Trekker fliegen nach Stockholm und fahren mit dem Nachtzug 17 Stunden nach Jokkmokk und von dort mit dem Bus weiter. Nein Danke, das wollen wir auf keinen Fall. In einem Reisebericht lesen wir dann von der Fluggesellschaft flynordic. Auf deren Homepage www.flynordic.com finden wir sehr günstige Flüge. Wir buchen also einen Flug von Frankfurt/Main nach Stockholm mit der Lufthansa für (bietet den günstigsten Flug an) und von Stockholm einen Anschlussflug mit Flynordic nach Kiruna. Von dort fahren wir dann mit dem Bus nach Abisko.
    Nun kann es endlich losgehen.

    13.08.07
    Anreise

    Unser Flug nach Stockholm geht um 7.20Uhr in Frankfurt. Da dies ein Wochentag ist und wir somit keinem unserer Eltern zumuten wollten uns mitten in der Nacht 150km an den Flughafen zu fahren, nehmen wir die S-Bahn um 23.29Uhr nach Karlsruhe. Dort müssen wir 1,5h auf den ICE nach Frankfurt warten. Die Wartezeit verbringen wir bei Kaffee und Pommes bei McDonalds.

    14.08.07
    Abisko – Abiskojaure 13km

    Um 1.34Uhr fährt unser Zug nach Frankfurt los. Ich kann ein bisschen schlafen, Timo leider nicht. 3.37Uhr kommen wir in Frankfurt an. Dort suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen auf einer Bankreihe und versuchen erneut etwas zu schlafen. Dies gelingt uns jedoch nur begrenzt.
    Um 6Uhr können wir endlich mit dem Einchecken beginnen. Dies funktioniert in Frankfurt mittlerweile über Quick-Check-Automaten.
    Vor dem Aufgeben des Gepäcks stecken wir unsere Rucksäcke zum Schutz in einen Sack. Wenn der Rucksack beschädigt in Stockholm ankommt, können wir gleich wieder nach Hause fliegen.
    Wir kommen um 9.34Uhr in Stockholm an und holen gleich unser Gepäck. Es ist alles in Ordnung wobei der Sack schon einige kleine Risse hat. Besser der Sack als der Rucksack. Da wir ja einen weiteren Flug haben, packen wir die Rucksäcke gar nicht erst aus, sondern schultern den Sack und machen uns auf dem Weg zum Abflug-Terminal der Flynordic. Der Weg durch den Stockholmer Flughafen nimmt kein Ende und wir packen die Rucksäcke doch aus, da das Schultern mittlerweile sehr unangenehm ist. Am Schalter ist leider noch niemand und wir reihen uns in die Schlange der Wartenden ein. Um uns ein bisschen die Zeit zu vertreiben, schauen wir uns die anderen Leute an. Dabei fällt uns auf, dass die meisten auf Fjällräven Outdoorhosen gesetzt haben, wie wir übrigens auch und dass die meisten eine Unmenge Gepäck haben. Manche haben ihren riesigen Rucksack bis über Kopf gepackt, andere setzen auf Lastenkraxen, die an sich schon sehr schwer sind.
    Um 11.50Uhr hebt die Flynordic dann ab nach Kiruna. Der Flug dauert genauso lang wie der von Frankfurt nach Stockholm. Um 13.20Uhr kommen wir Kiruna bei strahlendem Sonnenschein an. Das Gepäck hat auch keinen Schaden genommen und so sind wir erst einmal erleichtert. (Im letzten Jahr hatten wir vier Stunden damit zugebracht, die beschädigten Räder zu reparieren.)
    Der Bus nach Abisko fährt um 14.30Uhr ab und wir kommen um 16Uhr in Kiruna an.

    Geplant war, dass wir in Abisko unser Zelt aufschlagen und früh in den Schlafsack kriechen, da wir die Nacht zuvor ja nicht geschlafen haben. Doch angekommen bei der Abisko Touriststation trifft uns fast der Schlag. Es stehen dort zwei riesige Tippies und es wimmelt von Menschen. Klar. Dies ist der Endpunkt des Fjällräven Classic.

    So gehen wir in den Shop der Touriststation, kaufen Gas, Brot und Käse und beschließen, doch noch die 13km bis zur ersten Hütte zu wandern. Wir möchten bei der Hütte zelten, da wir von den offiziellen Zeltplätzen in Island sehr begeistert waren. Dort gibt es auf jedem Platz ein Häuschen mit sanitären Einrichtungen. Auf den größeren Plätzen gibt es auch Gemeinschaftsräume und eine Küche.
    Also wandern wir von der Abisko Touriststation gegen 16.15 Uhr los, um uns ein schönes Plätzchen weg von dem Trubel zu suchen und etwas zu essen. Neben der Station finden wir den ersten (und vorerst letzten) Wegweiser, der uns den Weg zum Startpunkt, eines Holztores, des Kungsleden zeigt.

    Wir machen die ersten Beweisfotos und gehen bei strahlendem Sonnenschein los. Doch von Ruhe und Frieden kann keine Rede sein. Alle paar Meter kommen uns Teilnehmer des Fjällräven Classic entgegen, die uns alle mit einem mehr oder weniger fitten Hej hej grüßen. Direkt an einem großen Fluss finden wir ein schönes Plätzchen, um uns erst einmal zu stärken. Wir essen Käsebrot und testen auch gleich das angeblich saubere Trinkwasser. Und tatsächlich. Das Wasser schmeckt hervorragend. Nicht zu vergleichen mit dem Wasser aus dem Hahn zuhause. Gestärkt und mit Wasser ausgerüstet geht es weiter. Das Wasser brauchen wir auch dringend, da wir vom vielen Grüßen einen ganz ausgetrockneten Mund bekommen. Es ist aber schön zu sehen, wie viele andere „Irre“ es noch gibt. Mit uns ist auch eine Gruppe von fünf jungen Leuten gestartet, wir schätzen sie auf Abiturienten. Da jeder sein eigenes Tempo geht, treffen wir hin und wieder mal einen aus der Gruppe, mit dem wir dann ein Stück zusammen wandern. Auffallend ist, dass sie alle einzeln gehen. Wir sprechen ein Mädchen darauf an und sie meint, dass eben bei ihnen jeder sein eigenes Tempo hat und sie deshalb alleine wandern. Komische Einstellung. Dann brauch ich nicht in einer Gruppe gehen. Wir überholen sie nach einer Weile und wandern wieder zu zweit.

    Der Weg führt durch einen Wald, jedoch ist der Wald in Lappland nicht zu vergleichen mit unserem Wald. Die Bäume sind nicht mal annähernd so hoch. Die Landschaft ist jedoch nicht so sehr begeisternd, da man durch die Bäume nicht viel sieht. Ein Stückchen weiter treffen wir den nächsten aus der 5er Gruppe, der schon eifrig am Schwitzen ist. Wir gehen auch mit ihm ein Stück, erfahren, dass sie aus Aschaffenburg kommen und heute auch noch bis zur Abiskojaure möchten. Er seilt sich nach einer Weile ab und rennt in einem irren Tempo davon. Der Weg führt weiter durch einen Wald und auch der Weg an sich wird immer schwerer zu gehen, durch die relativ großen Steine, die einen normalen Gang nicht zulassen. Gegen 20Uhr fängt es an zu nieseln. Um zur Hütte zu kommen, müssen wir noch eine Brücke überqueren, ein Stück an der anderen Flussseite zurück gehen und dann erreichen wir sie. Wir sehen zwei Deutsche, die versuchen ihr Zelt zu stellen, dies aber vorher noch nie getan haben und die Bedienungsanleitung zuhause gelassen haben. Wie bescheuert kann man eigentlich sein? Timo gibt ihnen ein paar Tipps, damit sie heute Nacht nicht im Freien schlafen müssen.
    Wir suchen uns ein freies ebenes Plätzchen für unser Zelt, was sich auf dem gut gefüllten Platz jedoch als nicht ganz so einfach herausstellt. Aber schließendlich finden wir eins und bauen unsere Hütte auf.

    Wir gehen in die Hütte um zu zahlen. Die Hüttenwartin möchte 40 Kronen (umgerechnet ca. 4,50 Euro) pro Person. Ist ja noch recht günstig, denken wir uns, denn in Island haben wir zwischen 6 und 12 Euro bezahlt. Die Freude über den günstigen Platz schwindet allerdings bald wieder. Ein Päckchen Nudeln in dem kleinen Shop des Platzes kostet zwischen 9 und 12 Euro und den Toiletten (Plumpsklos) kann man sich auf 5m nicht nähern, da sie erbärmlich stinken. Den Gemeinschaftsraum darf man als Camper nur bis 22Uhr benutzen. Und mehr ist hier nicht. Nicht mal Wasser. Wir wissen, dass es hier oben kein fließend Wasser und Strom gibt, trotzdem sind wir von dem Campingplatz enttäuscht. Wir finden das Schild, das zum Trinkwasser zeigt dann auch gleich. Logischerweise holt man Trinkwasser aus einem fließenden Gewässer und waschen tut man sich unterhalb der Trinkwasserstelle, damit jemand, der Trinkwasser holt, nicht das Waschwasser eines anderen bekommt. Wir suchen die Trinkwasserstelle auf und stellen fest, dass dies ein Ententümpel ist. Nee, also daraus trinken geht gar nicht. Timo läuft wieder ein Stück zurück, um an einer anderen Stelle Trinkwasser zu holen. Danach gehen wir uns waschen. Timo wagt es und nimmt ein (kurzes) Bad in dem eiskalten Wasser. Waschen ist kalt, aber gut.
    Nach unserer ersten Waschaktion in der freien Natur, gehen wir schlafen. Es ist 20.30Uhr.

    15.08.07
    Abiskojaure – Alesjaure 20km

    Gegen 8Uhr stehen wir auf. Der Himmel ist grau, aber es regnet nicht. Damit kann man leben. Viele der anderen Zelte sind schon verschwunden. Wir setzen uns an einen Holztisch auf dem Platz und kochen Wasser für unser Kaffeemüsli (Kölln Latte Cappuchino Müsli mit Wasser und Jacobs 2 in 1 Kaffee mit Milchpulver). Wir halten ein Schwätzchen mit einem älteren Deutschen, der mit seiner asiatischen Frau unterwegs ist und auch der Renner von gestern ist wieder da. Er arbeitet in einem Outdoorgeschäft und hat die beste Ausrüstung und die meiste Erfahrung von allen. Klar. Einen wasserdichten Schlafsack, einen schweren Trekkingrucksack, Plastikgeschirr, etc. Naja, jeder wie er will.

    Gegen 10Uhr haben auch wir unser Zeug wieder zusammengepackt und marschieren los. Das Wetter mag nicht wirklich gut werden, es nieselt sogar noch ein bisschen. Der Weg ist recht einfach zu gehen, keine großen oder steilen Anstiege, jedoch geht der Weg stetig leicht bergauf. Als das Nieseln aufgehört hat, kommt die Sonne raus. Wir entledigen uns unserer Fleece und holen parallel das Mückenmittel hervor. Von anderen Reiseberichten wissen wir, dass es hier sehr viele Mücken hat und auch das normale Autan mit 5% Wirkstoff nicht seinen Zweck erfüllt. Aus diesem Grund haben wir AntiBrumm und Muskol, beide mit 30% Wirkstoff (Deet)dabei. Und es hilft was. Die Mücken bleiben fern.
    Wir kommen durch den Abisko Nationalpark, in dem wir einen Rentierzaun umgehen müssen. Gleich nachdem wir die Grenze des Parks überschritten haben, sehen wir ein riesiges blaues Zelt. Dies ist eine Verpflegungsstation des Fjällräven Classic. Echt gigantisch, was alles mit dem Hubschrauber für dieses Event eingeflogen wurde. Wir kommen über eine Hängebrücke, die über einen recht schnell fließenden Fluss führt. Sieht total schön aus, wie das in der Sonne glitzernde Wasser unter meinen Füßen hindurch fließt.
    Wir nutzen am anderen Ufer gleich die Gunst der Stunde und füllen unsere Wasserflaschen auf. Anschließend geht der Weg steil nach oben. Mit uns kommen auch einige junge Wanderer. Fast oben angekommen meint eine zu mir: „The air is thinner here. Do you feel it?“ Ich schaue sie ganz verwundert an, gehe zu Timo und schaue auf das GPS. Wir sind auf 572m Höhe. Ja, jetzt merk ich auch wie die Luft dünner wird. Die hat ja echt nen Schaden. Wir sind ja schließlich nicht im Himalaya. Wobei die Aussicht von oben zurück auf den Abiskojávri echt gigantisch ist. Es geht noch etwas weiter nach oben, immer in Etappen. Ich muss mehrmals zurückschauen, da mich der Anblick auf den Abisko-See und das Bergpanorama total fasziniert.

    Wir wandern nun auf einem Hochplateau, auf dem uns auch wieder viele Teilnehmer des Fjällräven Classic, zum Teil auch mit Hundebegleitung. Wir wundern uns jedoch, dass diese Wanderer so viel Gepäck dabei haben. Wir hatten uns im Vorfeld auch für diesen Wettbewerb interessiert, haben es dann aber doch für zu gezwungen empfunden. Man bekommt die Nahrung und das Gas gestellt, man muss aber eine vorgegebene Route gehen, da man von Streckenposten kontrolliert wird. Wenn uns außerhalb des Weges etwas gefällt, das wir gerne sehen möchten, wäre das nicht möglich gewesen. Und wir haben schließlich Urlaub. Aus diesen Gründen haben wir uns für die individuelle Tour entschieden. Doch wenn man Essen und das Gas täglich gestellt bekommt, verstanden wir nicht, warum manche so viel Gepäck hatten.

    Nachdem wir eine angenehme Strecke auf dem Plateau gewandert sind, geht es wieder leicht abwärts und wir müssen einen Rentierzaun überqueren. Doch gibt es überall Tore.
    Links von uns befindet sich ein Berg und rechts von uns das Tal mit einigen Seen, die jedoch durch kleine Bäche miteinander verbunden sind. Nachdem wir das Tor passiert haben, sehen wir rechts oben auf einem Stein die 5er Gruppe vom Vortag. Sie sind mal wieder gerannt und machen nun Mittagspause. Wir gehen noch ein Stück und suchen uns auch einen schönen Platz. Direkt an einem kleinen Bach machen auch wir Rast und kochen uns eine „Schwäbische Flädlesuppe“. Es kommen einige Wanderer vorbei, unter anderem auch Streckenposten des Fjällräven Classic, die lange, quietsch-orange Fähnchen an den Rücksäcken haben. Auch die 5er Gruppe überholt uns wieder. Wir genießen unsere Pause, holen noch Wasser, spülen unseren Topf und brechen auf. Der Weg führt weiterhin an dem Berghang entlang. Die Sonne scheint. Es ist herrlich.
    Nach ca. 15km beginnen aber wieder meine Beine unendlich weh zu tun. Kein Wunder. Der Weg führte schon den ganzen Tag über Steine. Steine und nochmals Steine. Wenn es wenigstens Kiesel wären, aber es sind Findlinge. Mal kleiner, mal größer. Wir machen noch ein Päuschen und essen Käsebrot. Ich ziehe erst mal die Schuhe und Socken aus und hänge meine schmerzenden Füße ins Freie. Das tut gut. In der Zeit überholt uns wieder der Renner der 5er Gruppe. Der Weg ist das Ziel und führt nun an einem See entlang. Eine sehr schöne Strecke.

    Wir kommen nun an einen weiteren See, der endlich der See ist, an dessen Ende Alesjaure liegt. Wir treffen erneut den Vormann der 5er Gruppe und er schließt sich uns für ein Stück an. Er erzählt uns, dass eigentlich jeder allein läuft, das Pärchen der Gruppe jedoch am Ende läuft, das Mädchen solch eine Tour auch das erste Mal macht und ca. 20kg Gepäck hat. Oje, denken wir. Und dann gleich so eine Strecke. Mir tun ja jetzt schon die Füße weh mit meinen 15kg und ich hatte schon 1-2 Touren gemacht.
    Wir kommen an ein Schild, an dem der neue Sommerwanderweg bekannt gegeben wird. An dieser Stelle wartet unser Begleiter lieber auf seine Gruppe. Wir gehen weiter durch ein mooriges Stück Wiese, bei dem wir immer wieder auf den Untergrund achten müssen. Wir kommen an einem Stück Sandstrand an, an dem wir einen Blick über den See werfen. Am anderen Ufer befindet sich eine Sami-Siedlung. Klein aber fein. Noch ein Hügel ist zu überwinden, denn oben befindet sich unser heutiges Tagesziel: Alesjaure. Oben angekommen, hängen wir unsere Rucksäcke an die Waage (in der Abisko Touriststation war zu viel los). Meiner hat 15,25kg, Timos 15kg. Ahhhh.

    Warum hat er weniger Gepäck als ich, obwohl er mehr von den allgemeinen Sachen hat? Da man bei der Hütte echt nicht zelten kann, da sie auf einem Stein erbaut wurde und wir zudem nicht mehr direkt bei Hütten übernachten möchten, beschließen wir ein Stückchen weiter zu gehen. Von oben sehen wir direkt am Fluss schon ein Zelt stehen. Es geht über eine Stahlbrücke an das linke Flussufer. Wir gehen an dem anderen Zelt vorbei und finden unseren Zeltplatz einige Meter weiter gegen 18Uhr. Direkt am Flussufer, mit Weg zum Fluss, Feuerstelle und Geweihknochenstück eines Rentiers. Wir stellen unser Zelt und Timo begibt sich auf die Suche nach Wasser. Er ist eine ganze Weile unterwegs, in der Zwischenzeit hänge ich wieder meine Füße an die Luft. Als er zurückkommt, gehen wir uns und einige Klamotten im Fluss waschen. Es ist zwar kalt, aber waschen muss echt sein. Ein bisschen Zivilisation muss schon bleiben. Die Wäsche hängen wir über einen kleinen Strauch, über die Zeltschnüre oder die von Timo gespannte Wäscheleine. Wir fragen uns, wo die 5er Gruppe wohl bleibt. Wohl sind sie in der Hütte untergekommen. Wir kochen uns noch Nudeln mit Soße und verziehen uns ins Zelt. Schlafen ist angesagt.

    16.08.07
    Alesjaure – Tjäktjapass 19km

    Es regnet. Doch dies ist für uns kein Grund einen Tag im Zelt zu verbringen, wie andere das tun. Also: Regenjacken und -hosen an und ab ins Freie. Wir haben von Anfang an unsere ganze Ausrüstung in Ultra Sil Bags (silikonisierte und damit wasserdichte Säcke mit Rollverschluss) verpackt, da die Rucksäcke nicht wasserdicht sind. Nass werden tut also weder die Ausrüstung noch wir.
    Gegen 9.30Uhr haben wir alles gepackt und wandern los. Weit und breit ist niemand zu sehen. Der Weg geht leicht bergauf und wir begegnen auch den ersten Rentieren, sonst jedoch niemandem. Nachts bin ich mal aufgewacht, weil eins der Tiere eine Glocke um den Hals hat und irgendwo in der Nähe unseres Zeltes vorbeigelaufen ist. Da das Frühstück wegen des Regens heut morgen ausgefallen ist, machen wir nach etwa 10km hinter einem großen Findling auf einer Bank kurz Halt, um einen OatSnack zu essen. Das sind spezielle Müsliriegel, die enorm viele Kalorien haben. Nach so einem Teil ist man erst mal satt und wir haben sie aus diesem Grund dabei. Als Notration sozusagen. Als wir da sitzen, kommt auch das Paar, das wir in Abiskojaure getroffen und heute auch schon überholt haben. Es ist ein seltsames Paar, er ca. 1,90m groß und deutsch und sie ca. 1,50m und asiatisch. Sie ist wohl die treibende Kraft, da sie immer weiter möchte und er immer hinter ihr her geht. Lang bleiben wir auf dem Bänkchen aber nicht sitzen, da es kalt wird und der Regen noch immer nicht aufgehört hat. Der Weg führt uns über eine Hängebrücke, die über einen reißenden Fluss mit Wasserfall geht. Schöne Aussicht nach unten, wobei ich der Brücke nicht ganz traue. Sie schaukelt schon ziemlich. Es geht aber alles gut und wir kommen heil auf der anderen Seite an.

    Der Weg führt nun weiter durch das Hochland Schwedens und wieder abwärts. Hier lernen wir auch die Folgen des Regens kennen: die Flüsse sind angestiegen. Da diese Flüsse eigentlich kleine Bäche sind, durch die man hindurchwaten kann, gibt es keine Brücken, doch durch den Regen sind sie nun tief geworden. Wir gehen an den Bächen entlang und suchen nach einer geeigneten Stelle zum überqueren. Ein falscher Tritt und man liegt im Wasser. Nein Danke. Dann lieber etwas länger suchen. Einfacher wäre natürlich das Anziehen der Sandalen gewesen. Die ersten paar Bäche lassen sich recht gut und trockenen Fußes durchwaten oder überspringen. Jedoch kommen wir dann an einen sehr breiten Bach, den wir einen Kilometer nach oben gehen, um eine geeignete Stelle zu finden. Mittlerweile haben sich auch zwei Schwedinnen (wie wir später erfahren) zu uns gesellt, die ebenfalls über den Bach möchten. „There is no bridge. How can this be?!!!“ („Es gibt keine Brücke, wie kann das sein?“) Timo und ich schauen uns an und fangen an zu lachen. Wieso sollte jemand in der schwedischen Pampa eine Brücke über einen normalerweise nicht vorhandenen Bach bauen? Dieser Satz der Schwedin wird auf unserer restlichen Wanderung zum „Running-gag“.

    Nach fast einer Stunde haben wir den Bach fast überquert. Da er sehr breit ist, ist die erste geeignete Stelle nicht immer die beste, denn wenn man von der „Insel“ im Bach dann nicht weiter kann, muss man wieder zurück. Darum dauert es seine Zeit. Die Schwedinnen gehen uns hinterher und vor dem letzten Sprung auf die andere Seite wird es noch mal happig. Die Stelle ist recht breit, doch Timo und ich kommen mit trockenen Schuhen auf der anderen Seite an. Die Schwedinnen jedoch möchten diese Stelle nicht nehmen und wir sehen sie durchs Wasser waten. Sie haben jetzt mit Sicherheit nasse Füße. In der Zwischenzeit hat es aber aufgehört zu regnen. Endlich. Sogar die Sonne scheint. Da wir ein ganzes Stück den Bach entlang gewandert sind, müssen wir erst einmal wieder den eigentlichen Weg finden und gehen querfeldein zurück, orientiert an den roten Kreuzen, die den Winterweg markieren. Hier sind der Sommer- und Winterweg gleich. Wir legen eine kurze Pause ein. Es regnet ja auch nicht mehr. Der vor uns liegende Weg führt relativ steil nach oben zur Tjäktjahütte. Die Schwedinnen und auch dass seltsame Paar sind schon auf dem Weg nach oben. Wir nehmen es in Angriff. Die Steigung an sich ist ganz gut zu bewältigen. Doch dann hören wir ein Geräusch, das zumindest mir die Nackenhaare stellt: Wasser. Nicht schon wieder furten. Das kostet so viel Zeit und ich hab immer die Panik, dass ich auf den Steinen ausrutsche und komplett im Wasser lieg. Das würde mir grad noch fehlen. Und tatsächlich. Es ist wieder furten angesagt. Doch dies ist kein Bach sondern ein sehr breiter schnell fließender Fluss. Hier muss man beim durchqueren nicht nur auf eine seichte Stelle achten, sondern auch auf die Fließgeschwindigkeit des Wassers. Den ersten Teil können wir gut bewältigen, doch das letzte Stück lässt sich nicht mit Wanderschuhen machen. So packen wir unsere Sandalen aus und Timo testet die Stelle.

    Sie ist ok. Er holt erst seinen, dann meinen Rucksack auf die andere Seite und dann wage ich mich ins Wasser. Igitt, ist das kalt. Auf der anderen Seite angekommen, ziehen wir die Wanderschuhe wieder an (die Füße sind nun total warm von dem kalten Wasser), hängen die nassen Sandalen außen an den Rucksack und gehen weiter. Wir fragen uns jedoch, wie die anderen den Fluss so schnell überquert haben, denn es ist weit und breit niemand mehr zu sehen. Es nieselt wieder. So beschließen wir in der Tjäktjahütte eine Pause zu machen. Dazu müssen wir auf die andere Seite des Wasserfalls, der sich vor uns auftut, aber hier gibt es eine Brücke.

    An der Hütte angekommen werden wir von der Hüttenwartin begrüßt, die ein bisschen deutsch spricht. Sie verlangt 40 Kronen (ca. 4,50 Euro) pro Person, damit wir für zwei Stunden in der Hütte sein und kochen dürfen. Der Ofen, der in der Hütte steht, ist bei meiner nassen Hose nicht zu bezahlen. Wir kochen Nudeln und Spargelsoße. Das Wasser muss draußen geholt werden. Es stehen 2 große Eimer voll Wasser da und wir bedienen uns. In der Zwischenzeit sind auch die Schwedinnen in der Küche eingetroffen. Sie haben sich in der Hütte eingemietet und laufen in Birkenstock herum. Sie sind mit den Wanderschuhen durch die Flüsse gewatet und diese sind nun nass. Ich hatte in Island einmal Wasser in den Wanderschuhen und sie haben über 24 Stunden zum Trocknen gebraucht. Das kann ich mir hier echt nicht leisten. Ein weiteres junges Paar sitzt noch in der Küche. Deutsche. Er hat auch nasse Schuhe und versucht die Schuhe und Wollsocken am Ofen zu trocknen. Das könnte länger dauern. Sie möchten heute aber auch noch weiter und legen in der Hütte eine Pause ein. Auch das seltsame Paar erscheint in der Küche. Sie werden die Nacht auch hier verbringen.

    Wir trinken noch einen Espresso und schultern gegen 17.30Uhr unsere Rucksäcke. Weiter geht’s. Bei der Hütte das Zelt aufschlagen kommt nicht in Frage. Zudem gibt es auch keinen geeigneten Platz. Jedoch wissen wir, dass vor uns noch der Tjäktjapass mit einer Höhe von 1400m liegt. Könnte noch anstrengend werden, aber wir wollen es trotzdem machen.
    Das deutsche Paar verlässt kurz vor uns die Hütte. Es regnet wieder und sie haben keine Regensachen dabei.
    Der Weg geht noch ein Stück bergauf und dann kommen wir durch eine Steinwüste. Sie besteht aus Findlingen unterschiedlicher Größe, durch und über die wir unseren Weg suchen müssen. Jedoch ist er durch Steinmännchen oder –tore gekennzeichnet. Es ist beschwerlich und wir kommen nur sehr langsam voran. Wir treffen wieder auf zwei Deutsche, die uns entgegenkommen und von denen wir wissen, dass auf dem Gipfel des Tjäktjapasses eine Wetterschutzhütte mit Ofen steht. Am Ende der Steinwüste geht es dann bergauf, aber mit Sicherheit keine 900m. Da wir den ganzen Tag bergauf gegangen sind, haben wir die meisten Höhenmeter des Passes bereits hinter uns und bis zum Gipfel sind es nur noch wenige Meter. Wir schauen uns die Hütte an und vermuten, dass das deutsche Paar ohne Regenkleidung darin Quartier bezogen hat, aber dem ist nicht so. Nach dem Pass geht es steil abwärts und wir beschließen unten unser Zelt aufzubauen. Auf halber Höhe sehen wir, wie das Paar sein Zelt auf einer Grasnabe aufbaut. Wir gehen noch weiter abwärts und gelangen dann in ein Tal. Rechts und link ragen Berge auf. Sieht toll aus. Da durch den Regen alles nass und matschig ist, erweist sich die Zeltplatzsuche als schwierig. Wir wählen einen kleinen Hügel aus Moos aus, der zwar nicht ideal ist, aber wenigstens nicht unter Wasser steht. Wir bauen gegen 20.30Uhr das Zelt auf und da fängt es auch schon wieder an zu regnen. Wir verkriechen uns ins Zelt und lassen es für heute gut sein.

    17.08.07
    Tjäktjapass – Singi 22km

    Als wir aufwachen, hat sich zwar das Wetter nicht unbedingt gebessert, aber es regnet zumindest nicht mehr. Jedoch hängen direkt über unserem Zelt dicke Wolken.

    Den Gipfel des Passes hinter uns können wir nicht sehen, ebenso wenig das Pärchen, das in der Grasmulde das Zelt aufgebaut hat. Sie sind völlig in den Wolken verschwunden. Aber dafür sehen wir was anderes: andere Zelte. Eins steht direkt vor uns auf dem nächsten Hügel, aber wir sehen es auch nur, weil ein Mann davor steht. Das Zelt steht mitten auf dem Hügel und hat die gleiche Farbe wie dieser, sodass es perfekt angepasst ist. Irre.

    Gegen 8.30Uhr haben wir zusammengepackt und marschieren los. Vor uns liegt ein ewig langes Tal, wobei wir nicht sagen können, ob wir in zwei Stunden oder zwei Tagen an dessen Ende ankommen werden. Der ganze Weg ist matschig und mit Wasser unterlaufen, sodass wir echt schauen müssen, wo wir hin treten. Auch das Furten bleibt uns nicht erspart, jedoch sind die Bäche nicht so tief wie gestern. Allerdings sind wir froh, dass wir so früh losgegangen sind, denn wer weiß, wie diese Bäche in zwei Stunden aussehen. Der Weg geht immer geradeaus, mal hoch, mal runter und von jedem Hügel aus sehen wir vor uns eine neue mit Seen durchzogene grüne Landschaft ohne Bäume, durch die wir hindurchwandern. Tiere gibt es hier wenige. Einige Möwenkinder laufen schreiend durch das Gras, aber sonst lässt sich nichts blicken.

    Gegen 12.30Uhr und nach 10km erreichen wir die Sälkahütte. Sie ist eingezäunt von Bächen und nur über eine kleine Holzbrücke erreichbar. „There is a bridge. How can this be?!“ Wir kaufen ein Päckchen Tortellini, sowie Cookies und Schokolade. Ein paar Meter von der Hütte entfernt finden wir ein schönes Plätzchen direkt an einem Fluss. Wir bauen den Kocher auf und kochen Wasser für unsere Tortellini. Kaum sind die Nudeln im Wasser fängt es an zu regnen. Wir schaffen es gerade noch unsere Regensachen anzuziehen, da fängt es an zu hageln. Nun sind die Tortellini wieder kalt. Super. Wir essen schnell fertig und als wir fertig sind, hört es schlagartig auf zu regnen. Schlechtes Timing. Wir packen zusammen und wandern weiter. Der Weg ist nicht wirklich toll, liegt aber wohl hauptsächlich an dem Einheitsgrau und Regen. Wir machen eine kurze Pause und hier überholt uns dann das in den Wolken verschwundene Paar. Wir schließen uns eine Weile an, aber ihr Tempo kann ich nicht mithalten. Wir passieren einen Rentierzaun und danach verabschieden wir uns von den beiden.
    An der nächsten Wetterschutzhütte sehen wir durchs Fenster das Paar sitzen und Mittag machen. Sie hatten uns erzählt, dass sie sich diese Hütte für ihre Pause ausgesucht haben, jedoch sind wir überrascht, dass sie noch da sind. Gegen 18.30Uhr erreichen wir unser Tagesziel. Singi. Die Hütte hier ist der Punkt, an dem man dem Kungsleden auch nach Osten bis nach Nikkaluokta gehen kann. Was wohl die meisten Trekker machen.
    Wir suchen uns nach der Hütte ein Plätzchen um das Zelt zu stellen, wobei das gar nicht so einfach ist. Der Boden ist uneben und moorig. Am Ende finden wir aber noch eine einigermaßen gerade und trockene Stelle und bauen das Zelt auf. Auch Essen gibt es. Nudeln natürlich. Da uns die Stechmücken entdeckt haben, flüchten wir ins Zelt und kuscheln in die Schlafsäcke.

    18.08.07
    Singi – Teusajaure 24km

    Um 9.30Uhr nach einem Kaffeemüsli und Zusammenpacken der Ausrüstung wandern wir weiter. Es regnet nicht mehr seit gestern Nachmittag. Zum Glück. Wir sehen sogar eine lang vermisste Bekannte wieder: die Sonne. Und es wird richtig warm.
    So sieht die Landschaft um einiges besser aus. Der Weg ist heute flach, mit wenigen Steinen und führt an einem Fluss vorbei, der und in einem tollen Dunkelblau entgegen fließt. Auf der anderen Seite des Flusses erhebt sich eine Bergkette. Ein wunderschöner Anblick. Wir wandern und wandern und merken gar nicht, wie weit wir schon gekommen sind. Es kommen uns auf dem Weg relativ wenige Leute entgegen. Seit Singi sind wir mehr oder weniger alleine, da die meisten Leute wohl doch den kürzeren Weg gehen. Am Wegesrand sehen wir ein komisches Gebilde aus Holz und Moos und Flechten, sieht aus wie ein Tipi ohne Plane. Jedoch funktioniert das Gebilde trotzdem als Wind und Wetterschutz. Beeindruckend was die Einheimischen so alles machen.

    Gegen 12.30Uhr machen wir direkt am Fluss Mittagspause. Heute gibt es zur Abwechslung mal Kartoffelpü. Dazu mische ich das Pulver des Pürees mit einer Lachs-Spinat-Suppe und rühre es in heißes Wasser ein. Schmeckt hervorragend. Pü mit Lachs Geschmack. Nach dem Essen spüle ich in einem kleinen Bach ab und wir packen unser Zeug zusammen. Bevor wir jedoch unsere Rucksäcke schließen, kommt hinter der Bergkette eine schwarze Regenwolke hervor. Timo stoppt die Zeit und wir schaffen es gerade noch unser Regenzeug anzuziehen, als es auch schon losgeht. 4,5 min vom Erblicken der Wolke bis zum Regen. Allerdings hört es genauso schnell wieder auf zu regnen wie es angefangen hat und die Sonne scheint wieder. Der Weg führt uns über einen Berg, dann über eine Hängebrücke, die über einem Wasserfall gespannt ist und weiter durch Wald. Wald? Wir sind wohl unter die Baumgrenze von 700m abgestiegen und gehen nun durch Wald. Aber der Waldweg ist rutschig und sehr schmal. Links von uns blicken wir in eine Schlucht, deren Felswände steil nach unten führen. Im Tal fließt ein türkisfarbener Fluss, der uns an die Donau erinnert. Auf dem Weg sehen wir mal wieder so komische Fäkalien oder auch Scheiße von irgendeinem Tier. Timo meint, es seien Murmeltiere. Muss dann bei der Menge wohl der Gruppenkackplatz sein. Aber ist ja möglich.

    Wir kommen an der Kaitumjaure an und beschließen eine Pause einzulegen. Wir gehen in den kleinen Shop und kaufen uns Cookies, Schokolade und ich ein Fanta, setzen uns auf die Holzstufen und beobachten das Treiben auf dem Platz. Es gibt einen einzigen Zeltplatz, auf den max. 3 Zelte passen. Da jedoch die intelligente Truppe ihr Zelt mitten auf dem Plätzchen aufbaut, wird wohl niemand mehr hier zelten können. Wir möchten hier eh nicht bleiben und wandern nach kurzer Pause weiter. Es geht über eine Hängebrücke in einen Nationalpark, den wir nur mit akrobatischer Höchstleistung betreten können, da die Stämme, die eigentlich zur Seite geschoben sein sollten, dies nicht sind. Allerdings ist das das kleinste Übel, wie wir feststellen müssen, nachdem wir ein paar Meter in dem Park gekraxelt sind. Der Weg ist kein Weg sondern besteht aus auf- und nebeneinander geschichteten großen Steinen. Nach einer Weile steigt der Weg erst steil an, wird wieder etwas flacher, geht aber dennoch stetig bergauf und geht hoch bis auf 950m. Wieder über die Baumgrenze hinaus. Aber auch nur, um dann steil abwärts bis auf ca. 500m zu fallen. Der Weg ist zwar anstrengend, führt aber direkt an einem Wasserfall entlang, der uns von oben bis unten begleitet. Unten angekommen stehen wir an der Teusajaure und es kommt auch sofort ein Same aus der Hütte. Er fragt uns, ob wir übernachten möchten, denn er fahre erst am nächsten Morgen um 9Uhr mit dem Motorboot auf die andere Seite des vor uns liegenden Sees. Wir können aber auch selbst rudern. Von dieser Idee ist Timo völlig begeistert. Ok, es bleibt uns keine andere Wahl, denn in der Hütte übernachten möchten wir auf keinen Fall und zelten ist nicht möglich. Wir legen Schwimmwesten an und lassen das Ruderboot zu Wasser. Als wir losrudern sagt Timo mir, dass er das noch nie gemacht hätte und sogar dafür bezahlt hätte. Na super. Ich muss lotsen. Das Wetter wird windig und auch der See wird etwas unruhiger. Auch das noch. Ich würde am liebsten umkehren. Aber es gibt kein zurück. Einmal laufen wir beinahe auf Grund und das mitten auf dem See. Ich sehe uns echt im Wasser liegen bei dem Wetter und meinem „erfahrenen“ Kapitän. Aber es geht gut und wir kommen nach einer halben Stunde und ca. 1km rudern auf der anderen Seite des Sees an.


    Laut Karte soll hier eine Wetterschutzhütte sein, die wir gerne zum Kochen nutzen möchten. Das Wetter ist gut, aber windig und da ist ein windgeschützter Platz zum Essen sehr angenehm und auch gas-sparend. Wir finden die Hütte schnell, auch zelten ist möglich. Wir wollen gerade in die Hütte gehen, als uns eine blonde junge Frau aus der Hütte entgegenkommt und uns in Englisch fragt, woher wir kommen. Timo antwortet: „from Germany“. Sie meint dann „ich auch, also können wir deutsch reden“. Timo und ich suchen und zuerst einen geeigneten Zeltplatz, stellen unser Zelt und gehen dann in die Hütte zum Kochen. Die Blonde gesellt sich dazu und wir kommen ins Gespräch. Sie heißt Lisa (wie wir Tage später von anderen erfahren, die sie auch getroffen hatten), kommt aus Hamburg, studiert und ist 2 Monate allein in Lappland unterwegs. Während wir essen, schreibt sie in ihr Tagebuch über den heutigen Tag. Da ich uns Swiss Miss koche, beschließt sie, sich auch einen Kakao zu machen. Sie holt ihren Kocher, den sie sich von ihrer Mutter geliehen, aber noch nie ausprobiert hat, da sie bisher immer in den Hütten die Gasherde mitbenutzt hat. Dies sei auch ihr erster Tag, an dem sie nicht bei einer Hütte zeltet, sondern „wild“ und sie ist total begeistert. Sie hat sich auch extra ein rotes Zelt gekauft, dass man sie mit dem Hubschrauber von oben auch sieht, sollte ihr etwas passieren. Mittlerweile hat sich auch noch ein Schwede zu uns gesellt, mit dem Lisa wohl schon eine Weile wandert. Er hat eine Unmenge Gepäck, aber alles dabei. Lisa holt ihre 24 Sturmstreichhölzer, die sie extra gekauft hat, da diese auch bei Wind und Regen brennen und schüttet Spiritus in das Schälchen ihres Kochers. Mit dem ersten Streichholz geht gar nichts. Timo wärmt ihr dann das Schälchen mit den Händen etwas an. Danach zündet er ihn mit seinem Feuerzeug an. Da Lisa jedoch den Spiritus auf dem ganzen kleinen Holztisch verteilt hat, gibt es erst einmal eine große Flamme, dass wir schon Angst bekommen, sie fackelt die ganze Bude ab. Dann nimmt sie die Vorheizkralle des Trangia-Kochers und stellt ihren Topf darauf, um Wasser für ihren Kakao zu wärmen. Sie hat von dem Kocher nur diese beiden Teile dabei. Als ihr Wasser heiß ist, möchte sie die Spiritusflamme wieder löschen, doch nur womit? Die Flamme schießt in die Höhe und der Schwede, der den ganzen Trangia-Kocher und somit auch den Deckel für das Schälchen dabei hat, reagiert sofort und wirft seinen Deckel auf Lisas Schälchen. Das Feuer ist aus. Puh. Eigentlich wollte sie diese Kocher in ihrem Zelt nutzen. Na prima. Die Bude wäre ihr mit Sicherheit abgefackelt.

    Wir verabschieden uns nach diesem Erlebnis und gehen uns und ein paar Klamotten waschen. Der Schwede hatte Timo vorher gezeigt, wie man trockenen Fußes an den Bach kommt, da überall Feuchtwiese ist. Wieder zurück oben beim Zelt hängen wir die Klamotten auf die Bäume um uns herum und liegen in die Schlafsäcke. Uns fällt auf, dass es mittlerweile dunkel wird. Es scheint hier wohl doch Ende August Herbst und somit nachts wieder dunkel zu werden.
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 04.11.2011, 23:00. Grund: Reisecharakter eingestellt
    Gruß
    Natide

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    #2
    AW: [SE] Kungsleden 2007

    Teil 2:

    19.08.07
    Teusajaure – Vakkotavare 16km

    Vakkotavare – Saltoluokta ca. 30km mit Bus und Fähre
    Das Wetter ist hervorragend, die Sonne scheint und unsere Klamotten sind auch so gut wie trocken. Zum Frühstück nutzen wir wieder die Hütte, einfach weil es windgeschützt und gemütlich ist. Timo entdeckt vor der Hütte ein Rentier. Es scheint gar nicht scheu zu sein, denn es läuft direkt über den Vorplatz.

    Lisa und der Schwede haben schon fast gepackt, da sie um 9Uhr mit dem Same mit dem Motorboot ans andere Ufer fahren möchten. Sie gehen in die andere Richtung, also in die, von der wir gekommen sind. Sie verabschieden sich von uns und gehen runter zum See. Wir frühstücken noch gemütlich, packen dann auch unser Zeug, spannen die noch nicht ganz trockenen Sachen auf den Rucksack und marschieren los. Unser heutiges Ziel ist Vakkotavare, doch da wir ab dort ein Stück mit dem Bus fahren müssen und wir nicht genau wissen, wann diese fährt, beeilen wir uns etwas.

    Direkt nach der Hütte geht der Weg steil bergauf auf etwa 900m Höhe. Danach sind wir wieder über der Baumgrenze und wir gehen weiter im Hochland, wo uns einige Rentierherden begegnen. Es lässt sich sehr angenehm wandern und auch das Wetter ist noch immer prima.

    Wir treffen hier auf ein älteres Ehepaar, das wohl aus England kommt und fragen sie nach der genauen Abfahrtszeit des Busses. Sie meinen, dies sei um 16.25Uhr. Sie nehmen auch diesen Bus. Die beiden haben sehr leichtes Gepäck, sind aber trotz des Alters sehr gut zu Fuß. Ihnen scheinen die Steine sehr wenig auszumachen. Wobei diese im Laufe des Weges wieder extrem werden: riesengroß, rutschig und sehr schlecht zu überqueren.

    Es ist sehr anstrengend und vor allem zeitraubend. Mit Pause ist hier nicht viel, denn wir müssen die 16km bis 16Uhr gewandert sein. Es ist wie ein Katz-und-Maus-Spiel mit dem englischen Paar, denn wenn wir kurz anhalten, überholen sie uns und umgekehrt. Sie sind sehr nett und fragen uns auch, ob wir noch genügend Essen dabei haben, oder ob sie uns etwas anbieten können. Wir bedanken uns und sagen ihnen, dass wir genug essen für 2-3 Tage dabei haben. Der Weg ist heute sehr beschwerlich und auch das Wetter wird zunehmend schlechter. Es regnet nicht, aber es wird bewölkt und grau. Kurz vor Vakkotavare treffen wir einige Leute, die uns entgegenkommen oder uns überholen. Wo die jetzt alle herkommen? Die letzten Meter bis zur Hütte geht es auf einmal steil bergab. Auf dem Weg liegt auch ein Rentierskelett, bei dem man noch die Haare sieht.

    Endlich unten angekommen. Es beginnt auch zu nieseln. Aber was ist das? Autos! Schon ewig nicht mehr gesehen und auch nicht vermisst. Back to the civilisation. Wir dürfen kostenlos in die Hütte sitzen und fragen, ob sie auch einen Shop haben. Sicher haben sie den. In der Küche steht ein Schrank, in dem die Hüttenwartin das Nötigste hat. Wir kaufen 2 Dosen Cola und eine Packung Cookies und machen es uns in der warmen Stube gemütlich. Wir haben noch 1,5 Stunden Zeit bis der Bus kommt. Hier packe ich mein Handy aus und tatsächlich. Das erste Mal seit Abisko, dass wir Empfang haben.

    Der Bus kommt etwas früher als geplant. Wir verstauen die Rucksäcke und steigen ein. Der Fahrpreis beträgt 36 Kronen pro Person und Timo sichert uns den Platz mit der meisten Beinfreiheit. Schräg hinter uns sitzt auch ein Deutscher, der mit Timo ins Gespräch kommt. Er ist seit ein paar Tagen mit einem Mexikaner unterwegs, der ihn noch morgen begleitet, dann aber zurück läuft. Aus welchem Grund erfahren wir nicht. Der Deutsche läuft mit Sandalen, hat auch keine anderen Schuhe dabei und ist sonst auch sehr spartanisch ausgerüstet. Ich klinke mich aus und genieße die Landschaft. Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt kommen wir in Kebnats an, der Ablegestelle der Fähre nach Saltoluokta. Der Fahrplan der Fähre passt genau mit der Ankunftszeit des Busses und wir steigen gleich um in die Fähre. Die Fahrt kostet 120 Kronen pro Person und dauert ganze 5 min.

    Auf der anderen Seite angekommen gehen wir zur Fjällstation Saltoluokta, um im Shop noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen und auch Geld zu holen. Die Station erweist sich als sehr komfortabel. Es gibt dort kleine Hütten, in denen man übernachten kann, ein Kaminzimmer, Duschen und eben den kleinen Laden, der größer ist, als die bisherigen. Wir kaufen Knäckebrot und Aufstrich aus der Tube, natürlich Schokolade und Kekse und Timo holt sich gleich hier einen Aufnäher für seinen Rucksack. Ich finde keinen passenden. Auch Kleider kann man hier kaufen. Pullover, Hosen, Mützen, Socken und auch Sonnenbrillen. Da der Deutsche und der Mexikaner auch noch weiter möchten und nicht hier bei der Station ihre Zelte aufschlagen wollen, möchten wir gemeinsam weiter wandern. Als die beiden jedoch um 18.30Uhr noch immer nicht aus dem Kaminzimmer kommen, gehen wir rein und fragen, wann sie weiter möchten. Aber sie wollen noch eine Weile bleiben und so verabschieden wir uns und gehen alleine weiter.

    Der Weg führt uns an den ganzen Cottages vorbei über einen Waldweg wieder nach oben. Wir sind froh, als wir oberhalb der Baumgrenze sind, denn hier kann man auch mal stehen bleiben, ohne dass einen die Stechmücken gleich auffressen. Auf der Karte sehen wir, dass der nächste Bach in ca. 5km Entfernung liegt. Vielleicht finden wir auch noch vorher einen kleinen, der nicht auf der Karte eingezeichnet ist, denn 5km wollen wir heute nicht mehr gehen. Es ist ja schon fast 19Uhr. Als ich das Geräusch eines Baches höre, suchen wir uns einen geeigneten Zeltplatz direkt am Weg. Ich gehe nach recht, Timo nach links um den Bach zu suchen. Erfolglos treffen wir uns nach einer Weile wieder am Zeltplatz und ich muss leider einsehen, dass das Geräusch des Baches wohl doch nur der Wind war. Wir schultern die Rucksäcke und gehen weiter bergauf. Wir kommen bis fast an den Gipfel des Hügels, bis wir ein kleines Bächlein sehen. Wir beschließen hier zu bleiben, es ist auch schon 20Uhr und wir haben noch 2km hinter uns gebracht und finden auf der anderen Seite einen tollen Platz zum Zelten, sogar mit Feuerstelle. Wir legen die Rucksäcke ab und drehen uns um. Der Ausblick ist fantastisch. Wir haben freie Sicht auf den See, über den wir mit der Fähre gekommen sind. Links von uns kommt dieser See durch die schneebedeckten Gipfel hindurch ins Tal und rechts von uns verlässt er es wieder, noch immer eingerahmt von der durch die Gletscher weiß-blau schimmernden Bergkette. Es sieht aus wie ein Fjord. So einen Ausblick kann einem keine komfortable Hütte unten am Ufer bieten. Wir stellen das Zelt und ich hänge alle feuchten Sachen auf die kleine Birke neben uns. Auf unserem „Weihnachtsbaum“ hängen nachher Socken, Unterhosen, meine Schildmütze, Waschlappen und die Hülle des Kochers. Alles ist durch den Regen während der Fährfahrt nass geworden. Wir kochen uns Nudeln und Soße und machen noch ein paar Bilder. Dabei entdecken wir über uns auf dem Gipfel des Hügels ein Zelt. Wer stellt sein Zelt direkt auf einen Hügel bei dem Wind? Die Birke, die neben dem Zelt steht, hat einen 90Grad Winkel im Stamm, was von relativ starkem Wind zeugt. Es wird nun schon dunkel und wir liegen ins Zelt.

    20.08.07
    Saltoluokta – Sitojaure 18km

    Die Sonne scheint und das „Fjord“ sieht nun noch faszinierender aus als am Abend.

    Ich beschließe, heute meine Haare zu waschen. Wir begeben uns zu dem kleinen Bach, um unsere morgendliche Katzenwäsche zu machen und zum Anschluss hänge ich mich kopfüber in den gerade mal 20cm tiefen Bach. Der Vorteil ist, dass die Strömung schön spült, ohne dass ich was machen muss. Als jedoch das Wasser meine Kopfhaut berührt, hab ich das Gefühl, als friere sie einfach ab. Aber da muss ich jetzt durch und was nicht tötet härtet ab. Wir kochen uns einen Kaffee und essen Knäckebrot dazu. Das Müsli ging uns schon am 4. Tag aus und in den Hütten gab es bisher keines. Also sind wir umgestiegen auf Knäckebrot mit Tubenaufstrich. Es macht zwar nicht satt, aber es schmeckt prima. Meist müssen wir gegen 10.30Uhr eine Pause machen, um Schokolade nachzuladen. Knäckebrot hält auch nicht sehr lange. Als wir gemütlich am Frühstücken sind, kommt der Deutsche von gestern aus dem Bus an uns vorbei. Er ist mit Trekkingstöcken unterwegs und hält auf ein kurzes Schwätzchen an. Er hat nur 8kg Gepäck und läuft bis zu 30km am Tag. Aber nach unserer Rechnung müsste er dann schon viel weiter sein. Nähern kann man sich auch diesem Wandergenosse nicht, da er nur ein einziges Synthetik-Shirt dabei hat, das er die ganze Zeit trägt. Weil ihn die Mücken malträtieren, verabschiedet er sich und rennt mit seinem Kumpane weiter.

    Gegen 9.30Uhr ziehen auch wir weiter. Der Weg geht noch hoch bis zum Gipfel und führt dann auf flacher Strecke auf einem Hochplateau entlang. Es gibt hier sehr wenige Pflanzen, außer den Blaubeeren, aber viele Flechten weshalb alles um uns herum grün ist. Rechts und links begleitet uns eine Bergkette, in deren Mitte sich das Hochplateau, sowie unter uns auch ein Tal befindet. Sehr angenehm hier zu wandern und da wir uns unterhalten, verfliegt die Zeit und die Kilometer. Zudem scheint die Sonne noch immer und es ist recht warm. Wir befinden uns wieder oberhalb der Baumgrenze, so dass auch die Mückenplage entfällt. Zur Mittagszeit machen wir Pause in einer Wetterschutzhütte namens Autsutjvagge. Wir essen Knäckebrot, blättern in einem französischen Magazin, das wohl jemand hier (absichtlich) vergessen hat und gehen nach einer halben Stunde weiter. Als wir die Hütte verlassen, treffen wir das englische Paar, das in der Fjällstation Saltoloukta übernachtet hat. Jedoch haben sie mit ihren leichten Rucksäcken ein höheres Tempo als wir und so rennen sie davon.

    Am späten Nachmittag fällt der Weg wieder unter die Baumgrenze und so sieht man recht wenig von der Landschaft. Kurz vor der nächsten Hütte kommt uns der Mexikaner entgegen, der den ganzen Weg wieder zurück läuft. In Sitojaure kommen wir mal wieder zu einem See, den wir entweder selbst rudernd oder am nächsten Morgen mit dem Motorboot überqueren können. Wir entscheiden uns selbst zu rudern, da das Wetter gut ist und wir nicht bis zum nächsten Tag hier bleiben möchten. Bei unserer Ankunft kommt wieder ein Same aus der Hütte, den wir nach einer Einkaufsmöglichkeit fragen. Er hat leider keinen Shop. Er sagt uns, dass wir Glück hätten und an dieser Seite zwei Boote liegen würden, wir also nur einmal rudern müssen. Wir setzen uns noch eine Weile ans Ufer um etwas auszuruhen und uns ein bisschen die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen, bevor wir uns die Schwimmwesten anziehen und das Boot zu Wasser lassen. Am Ufer befinden sich ein modernes Aluboot und ein halb mit Wasser voll gelaufenes Fieberglasboot. Wir entscheiden uns natürlich für die moderne Variante. Der Weg auf die andere Seite ist in einem „S“ zu fahren und ist durch Bojen gekennzeichnet. Ich Blindfisch sehe sie nicht gleich, finde sie auch nicht wirklich wichtig, bis Timo mich auf die Felsen aufmerksam macht und dass er mit dem Ruder am Boden anstehe. Also versuche ich ihn entlang den Bojen zu lotsen, was aber gar nicht so einfach ist, weil er immer falsch rudert. Wenn ich sage: “Mehr links rudern“ rudert er rechts und ich krieg dann den Anschiss. Natürlich sitzen wir uns gegenüber, aber ich sage es ja aus seiner Sicht betrachtet und er meint, ich sage es aus meiner Sicht. Ist also etwas kompliziert verlaufen. Männer und Frauen verstehen sich einfach nicht. Wobei ich mich eigentlich nicht zu den Frauen zähle, die nicht Autofahren und Einparken können. :-)
    Mittlerweile hat sich die Sonne verabschiedet und ein kräftiger Wind kommt auf. Zudem wissen wir nicht mal, wo die Anlegestelle auf der anderen Seite ist. So krame ich die Karte raus, um zumindest annähernd zu wissen, wohin wir müssen. Der Wind ist nun so stark, dass wir nicht mehr einfach rudern können, sondern Timo muss entweder gegen oder mit den Wellen rudern, denn wenn wir parallel zu den Wellen rudern würden, würden sie uns zum kentern bringen. Irgendwann zwei Stunden später sind wir endlich heil und trocken am anderen Ufer angekommen. Und was passiert? Klar. Die Sonne scheint. Windig ist es noch immer, aber wenigstens wieder sonnig. An der Anlegestelle liegen jedoch schon zwei Aluboote, mit unserem nun drei. Aber der Same sagte ja, dass wir nur einmal rudern müssen, also belassen wir es dabei.

    Direkt am Ufer steht eine Wetterschutzhütte namens Svine, die wir zum Kochen nutzen, da es mittlerweile sehr kalt geworden ist. Zuerst suchen wir uns einen Zeltplatz. Als das Zelt steht, gehen wir in die Hütte zum Essen. Normalerweise packt einer von uns seinen Schlafsack und seine Isomatte aus, legt sie ins Zelt, macht alles fertig und dann kommt der andere an die Reihe. Doch heute weichen wir von dieser Vorgehensweise ab. Sie lautet heute: „Schmeiß alles ins Zelt und mach’s Loch zu“ Die Stech- und Kriebelmücken fressen uns sonst auf. So muss sich nun einer im Zelt ganz flach hinlegen, dass der andere seine Isomatte und seinen Schlafsack auspacken kann. Aber so haben wir wenigstens die Mücken nicht am Hals. Das Mückenmittel, das wir dabei haben, scheint mittlerweile nicht mehr so toll zu wirken, bzw. finden die Viecher immer eine Stelle, und sei sie noch so klein, die nicht eingeschmiert ist.

    21.08.07
    Sitojaure – Aktse 9km

    Wir sind heute sehr früh wach. Zum Frühstücken nutzen wir wieder die Hütte, Timo geht sich noch waschen und macht dabei ein wunderschönes Bild von dem spiegelglatten blauen See, der uns gestern beinahe zum Kentern gebracht hätte.

    Als wir zurück bei unserem Zelt sind zum Packen, hat sich das bei den Stechviechern auch schon rumgesprochen. Wir werden attackiert. Mir beißt so eine Kriebelmücke direkt ins Ohr. Ich merke zwar, dass es juckt, aber es ist nicht anders als bei einem normalen Schnakenstich.

    Wir packen im Eiltempo zusammen und verlassen unseren Zeltplatz. Wir möchten auch weg sein, bevor der Same mit dem Motorboot die ersten anderen Touris hier absetzt. Die Sonne scheint und der Weg geht mal wieder nach oben, aber durch den Wald. Bald müssen wir aber eine Pause einlegen, um Sonnencreme aufzutragen. Wir haben von gestern schon Sonnenbrand. Nach einer Weile gelangen wir an eine Stelle, an der der Weg fast senkrecht den Berg vor uns hinauf führt.

    Es gibt am Berg eine kleine Stelle, auf der Schnee liegt und in dem Schnee liegt ein Rentier. Der Anstieg ist steil, aber recht kurz im Vergleich zu den langen weniger steilen Anstiegen und ist uns um einiges lieber. Hinter uns sind inzwischen auch die Touris eingetroffen. Auf dem Gipfel angekommen, erstreckt sich vor uns ein Plateau, auf dem sich einige Rentiere tummeln, die auch gar nicht scheu sind.

    Über uns ein strahlend blauer Himmel. So wünscht man sich das. Wir wandern gemütlich über das Plateau, bis es wieder steil abwärts geht.

    Wir erreichen die Hütte in Aktse um 13Uhr, möchten hier ein paar Nudeln, Schokolade und Kekse einkaufen und weiter gehen. Doch wie wir dem Schild an der Hütte entnehmen können, macht der Shop erst um 17.30Uhr auf. Von anderen Wanderern, die hier sitzen und auf die Öffnung des Shops warten, erfahren wir, dass die nächste Einkaufsmöglichkeit ca. 40km entfernt ist. Also müssen wir hier warten bis der Laden öffnet, denn unser Vorrat an Nudeln/Pü reicht nicht mehr so lange. Welch vergeudete Zeit. Mittlerweile brennt mein Ohr wie Hölle und es hat sich entzündet. Prima. Diese Kriebelmücken sind echt furchtbar.

    Im Laufe des Tages lernen wir noch ein weiteres Paar in unserem Alter kennen. Wir schätzen sie als Amis ein. Sie suchen in der Hütte dauernd nach Essen, da sie absolut keine Nahrungsmittel mehr haben und essen das, was andere Wanderer zurück gelassen haben. Wir kommen mit ihnen ins Gespräch und erfahren, dass sie auch heute noch auf die andere Seite des Sees möchten. So machen wir aus, dass wir heute das Motorboot nehmen. Doch da der Shop 17.30Uhr öffnet und der Same mit dem Boot 17.30Uhr übersetzt, bieten Timo und ich an zum Ufer zu laufen und den Same zu bitten etwas später zu fahren, da wir vier noch gerne einkaufen möchten. Er meint, es sei kein Problem, wir sollen direkt nach dem Einkauf zu ihm kommen.

    Kurz vor halb sechs kommt dann auch das Paar, das die Hütte verwaltet und öffnet den Shop. Wir suchen Nudeln, aber da keine zu finden sind, fragen wir sie. Sie meint, sie habe nur noch eine 1kg-Packung, die sie aber gerne öffnet, um uns die gewünschte Menge zu geben. Wir nehmen das Angebot an. Das Ami-Paar stürzt sich auf 8 Dosen Thunfisch und will den ganzen Rest der Nudeln mitnehmen. Die Wartin meint, dass das nicht möglich sei, da andere auch noch Nudeln möchten, dies ihre letzten seien und sie erst am 15. September wieder Ware bekommt. Wir zahlen dann für die Nudeln, die sie uns in eine Tüte gepackt hat, 10 Kronen, nehmen noch Schokolade und Kekse mit und packen alles draußen in unsere Rucksäcke. Die Hüttenwarte wissen von dem Samen, dass welche von uns mit dem Boot übersetzen möchten und ruft uns zur Eile auf. Wir sind ja fertig, aber die Amis schaffen es einfach nicht. Irgendwann 10 vor sechs sind sie dann auch soweit und wir laufen zum Ufer. Auf dem Weg erzählen sie uns, dass sie in den Sarek möchten. Sie haben aber weder wintertaugliche Ausrüstung, noch einen Kocher oder sonst was. Deshalb haben sie auch so viel Thunfisch gekauft, denn den kann man ohne Kochen essen. Sie haben nur Wollsachen dabei, davon allerdings auch nicht genügend, als dass es zu ihrer geplanten Gletscherbesteigung ausreichen würde.Unterwegs treffen wir den Same, der uns mit dem Boot übersetzen soll. Doch er hat nun keine Lust mehr, da er eine halbe Stunde gewartet hat und jetzt geht er nach Hause. Wir sollen rudern. Er scheint das Geld nicht nötig zu haben, denn er hätte immerhin 120 Kronen pro Person, also etwa 12,50 Euro von jedem bekommen. Mittags, als wir mit ihm gesprochen haben, lagen drei Ruderboote auf unserer Seite, so fanden wir es nicht weiter tragisch, dass wir rudern müssen. Wir sind ja zu viert.

    Als wir bei den Booten ankommen, liegt nur noch eines da und zudem steht noch ein weiteres Paar da, das auf ihre Abfahrt wartet. Und was nun? Wir sind 6 Personen, in das Boot passen aber nur 4. Nach einigem Hin und Her entscheiden wir uns dafür, dass wir mit dem tschechischen Paar auf die andere Seite rudern, dort ein weiteres Boot ins Schlepptau nehmen und dass Timo und ich dann zurückkommen, um die Amis zu holen. Also steigen wir zu viert ins Boot. Die Ruder sind alle abgebrochen, so dass wir das Ruderboot kurzerhand in ein Kanu umfunktionieren und alle paddeln. Wir brauchen fast eine Stunde, um auf die andere Seite des Sees zu gelangen, obwohl das Wetter prima ist und auch gar nicht windig. Als wir anlegen, meint Timo, dass der Tscheche mit ihm zurück rudern solle und wir Mädels hier bleiben. Ungern, aber von mir aus. Die Tschechin baut ihr Zelt auf dem letzten freien Platz so schnell auf, so schnell kann ich gar nicht gucken. Auf dem anderen ebenen Platz stehen schon zwei Zelte. Ich laufe also die Gegend ab und suche nach einem geeigneten Platz. Fehlanzeige. Es gibt keinen mehr. Also werden wir wohl in der Schutzhütte Laiture schlafen. Ich koch mir grad ein Teechen, als 3 Jungs in die Hütte kommen. Sie schauen ganz verstört und fragen, ob sie hier kochen könnten. Selbstverständlich. Es sind Hamburger Studenten und wir unterhalten uns während ihrer Kochorgie. Sie sind eigentlich zu viert, aber der andere hat einen Sonnenstich und liegt im Zelt. Sie haben 28kg Gepäck, da sie die ganze Nahrung für 14 Tage mitgenommen haben, weil es hier so teuer ist. Ihre Baumarktzelte sind an manchen Stellen schon gebrochen und sie verstärken das Gestänge mit ihren Trekkingstöcken. Nach dem Essen verziehen sich wieder ins Zelt.

    Ich gehe raus und schaue, wo Timo bleibt, aber ich sehe noch kein Boot auf dem See. Gegen 21.30Uhr kommt er dann endlich mit dem Tschechen und den beiden Amis an. Total durchgefroren, denn es ist mittlerweile sehr kalt geworden. Ich koche ihm eine Suppe, erzähle, dass ich keinen Zeltplatz gefunden habe, denn auch nach ca. 1km auf dem weiteren Weg ist nichts, da alles Moor ist. So beschließen wir in der Hütte zu schlafen. Die Amis laden wir auch ein, denn zelten ist ja nicht mehr möglich. Zu viert haben wir in der Hütte auf jeden Fall Platz. Aber sie möchten heute noch weiter. Es ist halb zehn, dunkel und Lampen haben sie auch keine.
    Wir machen es uns auf den Pritschen soweit wie möglich gemütlich und schlafen. Leider tu ich in dieser Nacht fast kein Auge zu, da ich einen nervigen Untermieter habe. Ich tippe auf einen Lemming und dieser findet eine Plastiktüte, in der er die ganze Nacht herumwühlt und unter meiner Pritsche durch saust.

    22.08.07
    Aktse – Pårte 22km

    Da die Nacht doch nicht sehr erholsam war, sind wir schon früh auf, frühstücken und marschieren gegen 8.45Uhr vor allen andern los. Der Weg führt uns auf ca. 5km durch Moor, Wald und Feuchtwiese.

    Nicht sonderlich spektakulär, aber dann geht es nach oben über die Baumgrenze und hier wandern wir an einem Berg entlang mit Blick auf eine wunderschöne Seenlandschaft links unter uns. Die Flora ist hier nur etwa 15cm hoch und es lässt sich auf dem relativ flachen Weg am Berg entlang angenehm gehen. Nach 10km machen wir eine Pause in einer Schutzhütte mit dem Namen Rittak, in der wir uns ein paar Knäckebrote mit Shrimps-Tubenaufstrich und eine Blaubeersuppe genehmigen. Die Hütte ist sehr komfortabel. Im Flur wird Holz gelagert und im Schlafraum stehen 4 Pritschen, ein Tisch und 2 Stühle. Wir wundern uns immer wieder, dass diese Hütten so gut gepflegt sind, denn bei uns im Schwarzwald gibt es nur Hütten ohne Tür und ohne Fensterglas. Diese wurden entweder zerstört oder gar nicht erst eingebaut, da man nicht möchte, dass Obdachlose darin hausen. Aber die Hütten hier sind alle in einem top Zustand. Wahrscheinlich auch aus dem Grund, weil sie so weit von der Zivilisation entfernt sind und nur von Wanderern benutzt werden, die froh um diese Hütten sind und dementsprechend pfleglich damit umgehen.

    Nach unserer Pause geht es noch eine Weile diesen Weg entlang, dann über eine „there is no bridge? How can this be?“ und dann in eine Steinwüste. Hier ist wieder Vorsicht geboten, denn die Steine sind mit Algen und Moosen bewachsen.

    Anschließend geht es abwärts und wieder in den Wald. Es will kein Ende nehmen. Die Landschaft ist langweilig, da wir nur Wald sehen, Leuten begegnen wir auch nicht mehr und der Weg ist durch die Steine beschwerlich. Nach 20km erreichen wir die Pårtestuga, sie steht allerdings in einem Moorgebiet. Einen Shop gibt es hier auch nicht und so gehen wir weiter auf der Suche nach einem Zeltplatz. 2km weiter finden wir einen kleinen Bach und eine Lichtung und beschließen es für heute gut sein zu lassen. Es ist 17.30Uhr.
    Wir kochen uns was, gehen uns im Bach waschen, stellen das Zelt, doch lange draußen bleiben können wir wegen den Stechmücken nicht. So kriechen wir schon früh in den Schlafsack und lassen die letzten Tage Revue passieren.

    23.08.07
    Pårte – Kvikkjokk 14km

    Nach dem Frühstück packen wir zusammen, da treffen wir zwei alte Bekannte: das englische Paar (eigentlich sind sie ja aus Amerika). Wir halten ein kurzes Schwätzchen, sie gehen weiter und wir packen fertig und gehen dann auch los. Die Sonne scheint auch heute und der Weg führt uns durch einen Wald. Da wir den restlichen Tag durch den Wald über Steine mehr stolpern als wandern, gibt es auch keine schöne Landschaft zu sehen. Wir möchten nur noch die 14km hinter uns bringen. Hier macht die Sache echt keinen Spaß mehr, denn der Weg zieht sich ewig mit dem immer gleichen Bild um uns herum. Treffen tun wir auch niemanden.
    Gegen 13.30Uhr kommen wir endlich in der Fjällstation Kvikkjokk an.

    Der Campingplatz liegt etwas oberhalb, ist aber sehr schön.
    Am nächsten Tag geht es mit dem Bus 300km zurück nach Kiruna, wo wir noch 3 Tage auf unseren Rückflug warten müssen.
    Zuletzt geändert von Natide; 03.08.2009, 08:40.
    Gruß
    Natide

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      #3
      AW: [SE] Kungsleden 2007

      Ein sehr schöner Bericht. Da freue ich mich gleich noch mehr auf Ende August

      Nur ein paar mehr Absätze würden das lesen erleichtern

      Thx Tomie

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      • Natide
        Erfahren
        • 09.05.2007
        • 398
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [SE] Kungsleden 2007

        Ja, da hast du wohl recht. Habe sie auch gleich eingebaut.
        Gruß
        Natide

        www.natalie-timo.de

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          #5
          AW: [SE] Kungsleden 2007

          Zitat von Natide Beitrag anzeigen
          Ja, da hast du wohl recht. Habe sie auch gleich eingebaut.
          PERFEKT

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          • Natide
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            • 09.05.2007
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            #6
            AW: [SE] Kungsleden 2007

            Danke, danke

            Wünsche dir viel Spaß und tolles Wetter in Schweden. Schreibst du auch einen Reisebericht?
            Wir fliegen nächsten Sonntag schon hoch.
            Gruß
            Natide

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              #7
              AW: [SE] Kungsleden 2007

              Danke auch, habe mich ebenfalls gerade eingestimmt...

              Werde den Kungsleden wahrscheinlich einmal bei Sälka und einmal bei Alesjaure streifen. Hatte schon vor, dann auch an der Hütte zu zelten, um etwas "Luxus" auszukosten (wobei der Hauptgrund das Proviantproblem ist). Sitze abends gerne im Warmen. Aber wenn´s bei Alesjaure nicht geht und bei Sälka sehr voll ist...mal sehen.

              Gruß Florian

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              • Gast-Avatar

                #8
                AW: [SE] Kungsleden 2007

                Zitat von Natide Beitrag anzeigen
                Danke, danke

                Wünsche dir viel Spaß und tolles Wetter in Schweden. Schreibst du auch einen Reisebericht?
                Wir fliegen nächsten Sonntag schon hoch.
                Natürlich wird es einen Reisebericht geben. Wir laufen allerdings nur von Absiko bis zum Abzweig Kebnekaise (inkl. Besteigung von diesem)

                OT: PS: hab mir gerade auch die anderen Reiseberichte auf eurer Homepage durchgelesen. Macht weiter so und weiterhin viel Spass bei euren Reisen. Meine Frau und ich können uns da immer gut reinversetzen

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                • Natide
                  Erfahren
                  • 09.05.2007
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                  #9
                  AW: [SE] Kungsleden 2007

                  Danke, das ist schön zu hören. Klar, wird es auch von unserer diesjährigen Tour einen Bericht geben.
                  Gruß
                  Natide

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                  • Gast-Avatar

                    #10
                    AW: [SE] Kungsleden 2007

                    sehr schöner Bericht, Nat! Du schreibst interessant und lesenswert.
                    Deswegen

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                    • Sinister
                      Erfahren
                      • 20.01.2009
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                      #11
                      AW: [SE] Kungsleden 2007

                      Schicker Bericht, danke fürs schreiben Ein paar mehr Bilder wären schön gewesen... nun - so habe ich halt meine Phantasie bemüht
                      [Bilder & Tourenbericht Berchtesgadener Alpen ] [WHW Schottland März 09]

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                      • Natide
                        Erfahren
                        • 09.05.2007
                        • 398
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [SE] Kungsleden 2007

                        Ja, vielleicht hätt ich mehr Bilder reinstellen sollen. Hole ich noch nach. Danke auf jeden Fall allen fürs Feedback.
                        Ist toll, wenn man andere Meinungen hört und dann optimieren kann.
                        Gruß
                        Natide

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                        • Natide
                          Erfahren
                          • 09.05.2007
                          • 398
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                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [SE] Kungsleden 2007

                          So, nun gibts noch ein paar mehr Bilder im Bericht.
                          Gruß
                          Natide

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                          • Sinister
                            Erfahren
                            • 20.01.2009
                            • 109
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                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [SE] Kungsleden 2007

                            Zitat von Natide Beitrag anzeigen
                            So, nun gibts noch ein paar mehr Bilder im Bericht.
                            Mercí - schöne Impressionen. Hoffentlich klappts bei mir nächstes Jahr mit Lappland oder Island
                            [Bilder & Tourenbericht Berchtesgadener Alpen ] [WHW Schottland März 09]

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                            • dingsbums
                              Fuchs
                              • 17.08.2008
                              • 1503
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                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [SE] Kungsleden 2007

                              Zitat von Natide Beitrag anzeigen
                              Jedoch kommen wir dann an einen sehr breiten Bach, den wir einen Kilometer nach oben gehen, um eine geeignete Stelle zu finden. Mittlerweile haben sich auch zwei Schwedinnen (wie wir später erfahren) zu uns gesellt, die ebenfalls über den Bach möchten. „There is no bridge. How can this be?!!!“ („Es gibt keine Brücke, wie kann das sein?“) Timo und ich schauen uns an und fangen an zu lachen. Wieso sollte jemand in der schwedischen Pampa eine Brücke über einen normalerweise nicht vorhandenen Bach bauen? Dieser Satz der Schwedin wird auf unserer restlichen Wanderung zum „Running-gag“.

                              Nach fast einer Stunde haben wir den Bach fast überquert.
                              Running Gags auf Touren sind schon ein Phänomen - und prima. Manchmal halten sie sogar über mehrere Touren hinweg. Ich würde doch wetten, euer „There is a bridge. How can this be?!“ ist auch auf späteren Touren wieder aufgetaucht. :-)

                              Allerdings - wenn ihr eine Stunde zum Furten gebraucht habt, wundert es mich nicht, dass die Schwedinnen verwundert waren. Schließlich gibt es auf dem Kungsleden doch wirklich über fast jeden Bach eine Brücke - die ziemlich oft unnötig aussieht (und dies bei Niedrigwasser dann auch ist).

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                              • Natide
                                Erfahren
                                • 09.05.2007
                                • 398
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                                #16
                                AW: [SE] Kungsleden 2007

                                Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                                Allerdings - wenn ihr eine Stunde zum Furten gebraucht habt, wundert es mich nicht, dass die Schwedinnen verwundert waren. Schließlich gibt es auf dem Kungsleden doch wirklich über fast jeden Bach eine Brücke - die ziemlich oft unnötig aussieht (und dies bei Niedrigwasser dann auch ist).
                                Die Schwedinnen sind uns ja hinterher gelaufen, weil sie selbst auch keine geeignete Stelle gefunden haben. Also brauchten sie sich wirklich nicht wundern.
                                Zudem war das eigentlich kein Bach. Darum auch keine Brücke. Unter normalen Umständen hätte man da gar kein Wasser gehabt. Nur hatte es die Tage vorher geregnet und darum war da nun jetzt einer.
                                Ich würde nur nicht mehr so lange suchen, sondern gleich die Sandalen anziehen.

                                Na klar: dieser running gag zieht sich. Letztes Jahr auf Island mussten wir auch des öfteren furten und jedes Mal kam der Spruch. Nächste Woche geht es in den Sarek mit ebenfalls vielen Furten. Tja, den Gag werden wir wohl nicht mehr los.
                                Gruß
                                Natide

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                                  #17
                                  AW: [SE] Kungsleden 2007

                                  hups, ich hatte das doch mit 5 Sternen bewertet, offensichtlich habe ich mich oben verklickt, sry.

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                                  • Natide
                                    Erfahren
                                    • 09.05.2007
                                    • 398
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [SE] Kungsleden 2007

                                    Weil er oben nur noch 4 hat? Hm.
                                    Danke auf jeden Fall für die tolle Bewertung (die in deinem Post 5 Sterne hat)
                                    Gruß
                                    Natide

                                    www.natalie-timo.de

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                                    • Mika Hautamaeki
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                                      • 30.05.2007
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                                      #19
                                      AW: [SE] Kungsleden 2007

                                      Sehr schöner Bericht!!!!!
                                      So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                      A. v. Humboldt.

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