Bären in Kanada

[winter]

Genau das (Überraschen des Bären) finde ich einen wichtigen Punkt.

Auch in Tibet gibt es Bären - man nennt ihn dort Tom (Tibetischer Braunbär), welcher nicht mit dem Yeti (der in Osttibet einen völlig anderen Namen trägt) zu verwechseln ist.
Als wir dies erfahren hatten, gingen wir singend und rufend durch die Wälder und dichten Büsche. Damit konnte sich der Bär aussuchen ob er gehen oder kommen will.
Wichtig ist, dass der Überraschungseffekt ausbleibt. Es gab im vorhergegangenen Sommer jedoch zwei Zwischenfälle, wo Einheimische von Bären attakiert wurden, anscheinend weil die Bären Überrascht wurden, zumal das Gelände sehr unübersichtlich ist. Da fragt sich wer wen attakiert...

Mike Horn kann davon ein Lied singen, kein sehr gutes, aber trotzdem Lesenswert: Abenteuer Polarkreis.

[Mac]

Zwischenfälle wird es wohl immer wieder geben, denn selbst wenn man Lärm macht, muss der Bär lange nicht verschwinden. Wenn z.B. ein Kadaver zu verteidigen ist, bleibt der Bär vor Ort. Je nachdem, wie der Wind steht, oder wie intensiv der Bär gerade bschäftigt ist (fressen, graben etc.) hört er eventuell auch nichts.

[urso branco]

Hallo!

Hier gibt es einige Hinweise von Sven Brunberg vom Scandinavian Brown Bear Project zur Begegnung mit Braunbären in Europa, die zum grossen Teil auch auf Nordamerika und auch Kamtschatka übertragbar sind:

http://www.bearproject.info/english/...0dangerous.htm

Letzten Sommer im Wald schreckte eine junge Braunbärin 5 m hinter einem Baum hervor. Sie wog um die 150 Kilo und ich denke sie hatte sich dort für ein Nickerchen abgelegt. Verduztes anschauen beiderseits und schneller als ich die Situation erfassen konnte suchte sie schon blitzschnell das Weite. Das war meine bisher kürzeste aber intensivste Begegnung.

[Neo]

ich habe auf vancouver island letztes jahr wohl einen schwarzbär (es gibt keine braunbären auf vancouver island) beim kac*** aufgeschreckt. zu sehen bekommen habe ich aber nur den noch dampfenden haufen . zumindest bei der beschäftigung scheinen sie nicht an ort und stelle zu bleiben.

[Ingo]

Zum Thema Bären und Hunde:
Mein Freund, der in der Nähe von Whitehorse wohnt, hat mir erzählt, dass er mit seinem Hund unterwegs war an einem Fluss, auf der anderen seite ein Grizzly in eigenen Geschäften, der dann, als er den Hund sah (witterte wohl eher) nichts besseres zu tun hatte, als in den Fluss zu springen und rüberzuschwimmen- umgedreht ist er erst wieder nach ein paar Warnschüssen....und wer von uns Leutchens nimmt schon 'ne Wumme mit auf Reisen????
Also ich würde meinen Hund nicht mitnehmen....

Meine eigene Story: Hatte mal nen Grizzly im Frühstückscamp, der sich für das Honigbrot meines Bruders interessierte.....ich muss schon sagen, der Adrenalinschub war gewaltig.....aber die Sache ist letztlich glimpflich und lustig ausgegangen (ich glaub', ich hab' die Geschichte hier schonmal erzählt).

Fazit: Der Grizzly an und für sich ist sicherlich ziemlich unberechenbar und wenn man mal die Touri- Erschreckgeschichten der "Sourdoughs" wegläßt,bleibt immer noch genug übrig, um zumindest mir ordentlich Respekt einzuflössen.
Andererseits kann man mit umsichtigem Verhalten das Risiko prima minimieren- und sicher ist es allemal gefährlicher, in deutschland einen Schritt vor die Tür zu setzen oder die Autobahn zu benutzen... :wink:

[ungua]

AW: Bären in Kanada

ich bin im sommer ueber drei wochen in kanada, u.a. auf vancouver island (west coast trail und/oder east sooke trail) und in den rockies auf dem weg nach edmonton. ich bin recht berggewohnt und traue mir eine længere wanderung alleine zu, allerdings bin ich bisher ausschliesslich in norwegen unterwegs gewesen, und hier gibt es die gefahr der pumas und bæren nicht. es wird eigentlich allgemein davon abgeraten, alleine zu gehen, mindestens zu dritt soll man sein. daher wuerde ich gerne wissen, ob ihr wisst, wie das mittlerweile auf den bekannteren trails geregelt wird, wurde ja hier anfangs auch erwæhnt, ob man sich einer gruppe anschliessen kann oder so!? ausserdem lese ich auch von verschiedenen tips bei begegnungen: krach machen und autoritær sein (à la monsen) oder sich leise sprechend/singend rueckwærts zurueckziehen. dann der zwiespalt rucksack ablegen zum aufmerksamkeit ablenken oder rucksack auf lassen als eine art letzter schutz. was ist da besser in euren augen? diesen sehr guten guide habe ich mir ausgedruckt und studiert, aber irgendwie bin ich noch sehr unsicher, wie man sich gut vorbereitet...
http://www.pc.gc.ca/docs/pc/guide/nature/nature01_E.asp
ausserdem frage ich mich, wie das mit den essensgeruechen am besten zu regeln ist: schlafen in eigenen schlafklamotten ohne essensgeruch leuchtet mir ja noch ein, aber es bleibt doch definitiv auch geruch in den haaren etc. hængen!? und hat schon mal jemand das bærenspray ausprobieren muessen? bisher habe ich den eindruck, dass es eher wenig effektiv zu sein scheint. bin ausserdem dankbar fuer alle links, tips und guides.

lieb gruss
ungua

[hotdog]

AW: Bären in Kanada

Danke, ungua, für den Link, den kannte ich noch nicht.

Ich selbst beschäftige mich zur Zeit auch mit dem Thema Verhalten im Bärenland. Aber ich versuche, mich nicht allzu verrückt zu machen. So oft kommt es ja nicht zu direkten Begegnungen und wenn, dann wird diese Info schnell in dem betreffenden Gebiet verbreitet, von Parkrangern, anderen Besuchern etc. Und dann kann man entsprechend reagieren und seine Route ändern oder tun, was man für angemessen erachtet.
Ich denke wichtig ist, die direkte Begegnung zu vermeiden indem man eben geräuschvoll durch die Gegend läuft oder vielleicht eine Bärenglocke dabei hat. Und falls man dann doch plötzlich vor so einem Tier steht, ist es sicher gut, das Pfefferspray dabei zu haben. Das ist natürlich kein 100%iger Schutz, aber der sicherste Schutz ist eben, sich gar nicht erst in solche Gebiete zu wagen.
Wie das mit dem Kochen und den Gerüchen am Körper ist, kann ich dir allerdings nicht sagen. Da bin ich auch noch ratlos. Immerhin weiß ich inzwischen dank Forum schon, wie man die Lebensmittel am besten aufhängt.

[Waldwichtel]

AW: Bären in Kanada

Pfefferspray? Wäre mir zu gefährlich, damit setzt man sich nur selbst ausser Gefecht, zudem kann man damit wohl auch den Bären noch mehr reizen

[chinook]

AW: Bären in Kanada

Pfefferspray? Wäre mir zu gefährlich, damit setzt man sich nur selbst ausser Gefecht, zudem kann man damit wohl auch den Bären noch mehr reizen

OT:

Wenn man nicht weiss, um was es geht, dann hat man die Option - und die wahr zu nehmen ist nicht mal schwer - einfach gar nix zu schreiben.


-chinoook

[Andreas L]

AW: Bären in Kanada

Die umfassenste bisher vorgelegte Studie über das Verhalten von Bären in Nordamerika ist von Stephen Herrero: "Bären - Jäger und Gejagte in der amerikanischen Wildnis". Auf deutsch vergriffen und nur schwer zu bekommen. Fernleihe wäre eine Idee. Das Buch ist mehr als interessant - allerdings gibt es darin keine Rezepte und eindeutigen Handlungsanweisungen - weil Bären keine Maschinen sind, keinen "Not-Aus-Knopf" haben und ihr Verhalten wohl immer noch zu wenig erforscht ist.
Andreas

[ungua]

AW: Bären in Kanada

das ist klar, ich suche keine universalløsung. aber ich hoffe, aus den erfahrungen anderer fuer mich lernen zu kønnen. es stimmt sicher, dass man nicht notwendigerweise auf einen bæren trifft - trotzdem habe ich lieber ein auto mit sicherheitsgurt als ohne, um das mal auf was anderes zu uebertragen. was das pfeffer-/bærenspray angeht, so wird immer wieder darauf hingewiesen, dass man auf die windrichtung achten soll. hørt sich dumm an, aber mit puls 200 in so einer notsituation achtet man da vielleicht nicht drauf. andererseits kann es sein, dass man den bæren dann per lachkrampf voruebergehend ausser gefecht setzt, wenn man sich selbst besprueht... die herrero-studie wird auch vom lonely planet empfohlen, habe aber die bibliothek noch nicht deswegen untersucht. eigentlich habe ich gar nicht die zeit, mich da grossartig reinzuversetzen (fliege direkt von einer konferenz in wien nach vancouver und bin bis zur konferenz voll eingespannt, daher diese "catch all"-forenstrategie).
@hotdog, dein link geht zu "neuen thread erstellen", magst den anderen noch mal posten? ist natuerlich sehr von interesse auch fuer mich.
bei notsituationen soll eben vor allem das ruhig zusprechen helfen - oder eben das singen von wiegeliedern. eine bekannte einer kollegin ist beim beerensammeln zwischen mutter bær und junges geraten und hat zu singen begonnen, sie konnte sich nicht zurueckziehen. es ist gut gegangen!

lieb gruss
ungua

[hotdog]

AW: Bären in Kanada

@hotdog, dein link geht zu "neuen thread erstellen", magst den anderen noch mal posten? ist natuerlich sehr von interesse auch fuer mich.

Oh! Du hast recht! Jetzt sollte es gehen.

aber mit puls 200 in so einer notsituation achtet man da vielleicht nicht drauf

In so einer Notsituation achtest du aber auch nicht unbedingt drauf, ob es ein Braun- oder ein Schwarzbär ist, ob du dich tot stellen sollst oder den Rucksack wegwerfen. Du kannst dich wohl in gewisser Weise darauf vorbereiten und die Gefahren minimieren, aber ganz wirst du sie nicht ausschalten können, wenn du dich in Bärengebiet begibst.

[Waldwichtel]

AW: Bären in Kanada

Wenn man nicht weiss, um was es geht, dann hat man die Option - und die wahr zu nehmen ist nicht mal schwer - einfach gar nix zu schreiben.


-chinoook

OT:


Ich denke mal, wer hier die Option "gar nix schreiben" hätte wählen sollen, das wärst in diesem Falle wohl DU!!!

[ungua]

AW: Bären in Kanada

also so mit einem bæren rumzetern ist schon mal ein gutes beispiel auf der "don't"-seite.
@hotdog, danke fuer den link - und, klar, du hast vollkommen recht! nur hoffe ich, bei genug hintergrundwissen dann eben einigermassen korrekt und situationsangepasst handeln zu kønnen.

lieb gruss
ungua

[ungua]

AW: Bären in Kanada

also ich kann nicht sagen, dass ich das pct-system jetzt auf anhieb verstanden habe, werde mir das allerdings bei gelegenheit mal anschauen... was ich bisschen putzig finde: dieser kanadische bær hat auf norwegische befehle nicht reagiert, erst auf englische.

lieb gruss
ungua

edit: bin irgendwie jetzt bei youtube hængengeblieben (und auch gleich auf arbeit fertig ) - hier wird gezeigt, wie der geruchssinn der bæren tatsæchlich auch eine reaktion auf schuhe ausløst, wie zwei bæren essen durch kunststofftueten riechen und mit gartenmøbeln spielen (minute 8). unglaubliches video! noch unglaublicher: schwede redet sich aus attacke raus. erinnert an die wiegelied-geschichte...

[Andreas L]

AW: Bären in Kanada

Das hier ist gar nicht putzig: Zwei Grisslys räumen ein Lager auf ...

http://de.youtube.com/watch?v=EzdKfjkcxuU&feature=related

[ungua]

AW: Bären in Kanada

mehr tips: http://www.bearinfo.org/bearsafetyscript.htm
ueber begegnungen mensch <> bær: http://records.viu.ca/www/discover/rmot/project.htm

im augenblick habe ich pløtzlich eher lust auf einen autourlaub. interessant ist, dass viele der videos bei youtube bæren auf von menschen angelegten wegen zeigen. das wird auch in einigen guides beschrieben, à la "human roads provide easy travel". beim camping-video finde ich die kommentare sehr interessant, zum einen die, die aggression zwischen zwei wilden bæren vorhersagen und die inkompetenz der camper als "set up" darstellen, dann die kommentare, die darauf aufmerksam machen, welche assoziationen diese kodiakbæren zu zelten aufbauen, indem sie sich dort verpflegen konnten.

lieb gruss
ungua

[Andreas L]

AW: Bären in Kanada

Der Witz ist, dass fast nur "Müllbären" so zu erwischen sind. Also in Naturparks. Herrero schreibt, dass es in Italien, obwohl viel dichter besiedelt, es keine derartigen Probleme mit Braunbären gäbe. Der Grund, den er empirisch ermittelte ist erstaunlich: Es geht um die Zusammensetztung des Mülls. Europäischer Müll enthält offenbar viel weniger für die Bären interessante Bestandteile als amerikanischer. Das heisst, die amerikanischen Problembären werden mit den nährstoffreichen Müllhalden der Turistenzentren (Fastfood-Abfälle) in den Parks "angefixt". Dann suchen sie in den Wäldern nach der gleichen Geruchsgrundlage und werden fündig. Und da hängen dann immer irgendwelche zeternden Touristen am Futter.
In Gebieten mit wenig Tourismus siehst du die Bären überhaupt nicht, weil sie dir in der Regel weiträumig ausweichen. Mit deinem Essensgeruch können sie nicht viel anfangen, weil ihr normales Fressen ganz anders riecht.

Andreas

[paddel]

AW: Bären in Kanada

schwede redet sich aus attacke raus

Oha! Da hätte ich mir aber sicher in die Hosen gemacht.
Vielleicht sollte ich mir angwöhnen eine zweite Hose einzupacken wenn ich in bärengebieten unterwegs bin

[ungua]

AW: Bären in Kanada

sehr interessantes argument von herrero! vielleicht sollte ich also braunen kæse mitnehmen und mich ausschliessen und un-amerikanischem essen ernæhren. gerade die "muellbæren" werden wahrscheinlich auch die aggressivsten/gefæhrlichsten sein.

lieb gruss
ungau