[GB] Das Forum geht den WHW 2009

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    [GB] Das Forum geht den WHW 2009

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Schottland
    Reisezeit: 28.04. - 10.05.2009
    Region/Kontinent: Nordeuropa

    Teil 1

    Hier ist dann nun endlich der lange ersehnte Reisebericht der ersten großen Forumstour "Das Forum geht den West Highland Way".

    Dieser Reisebericht wurde aus einzelnen Berichten von einigen Mitwanderern erstellt. Um den Überblick in diesem Gesamtwerk zu behalten, gibt es für jeden Tag ein Kapitel, gefolgt von dem Namen des Verfasser und seinem Bericht.

    Einleitung

    ranunkelruebe:

    "Ihr wart mit 18 Leuten 11 Tage im Regen wandern? Wie kommt man denn auf so eine bescheuerte Idee?"



    Diese Frage, von guten Freunden gestellt, möchte ich hier beantworten



    Also, das war so:

    Schuld an Allem ist der Werner ähh, Rainer aus Dortmund oder anderswo her, der über seine Kintyreway-Wanderung 2008 einen so schönen Reisebericht in's Forum geschrieben hat. In ebenjenem Thread entwickelte sich dann die Idee, doch eine WHW-Forumstour zu veranstalten. OliverR eröffnete einen neuen Thread, schnell meldeten potentielle Mitwanderer ihr Interesse an und es entspann sich eine rege Diskussion über Etappenlänge, Dauer, Zeitraum und Modalitäten. Es wurden Flugpläne gecheckt und Busfahrpläne studiert und in Posting 142 machte Rainer dann Nägel mit Köpfen und stellte eine Grundplanung auf. Nach einer einwöchigen Einspruchsfrist galt diese als allgemein akzeptiert und die Ersten meldeten sich verbindlich an... und dann die Nächsten, und noch ein paar dazu. Wir waren vier, dann sechs, dann eine Fußballmannschaft (erst ohne, dann mit Auswechselspieler), die wilde Dreizehn, die furchtlose Vierzehn, dann meldeten noch ein paar nicht im Forum angemeldete Freunde von Mitwanderen ihre Teilnahme an, und schwuppdiwupp waren wir 18!


    Es folgte die Klärung von Kleinigkeiten, das Organisieren der gemeinsamen An- und Abreise, es bildeten sich Fahrgemeinschaften und wir buchten alle unsere Flüge – die dann prompt am 28. Januar storniert wurden. Großes Hin und Her, Krisenrat und Geschimpfe auf Ryanair, dann hatten wir alle neue Flüge; fliegen wir halt nach Edinburgh statt Glasgow, macht ja nichts. Anfang Februar dann der nächste Schreck – eine erneute Flugumbuchung wird notwendig, Ryanair ist jetzt bei allen untendurch. Wir fliegen einen Tag früher und schlafen die erste Nacht im Hostel in Edinburgh, so soll es sein.

    Dann die Packlistendiskussionen, Trainingspläne werden veröffentlicht, es gibt einen harten Kampf um die Position des Schlusslichts und am 23. Februar teilt OliverR, der 'Vater' des Threads mit, dass er leider nicht teilnehmen kann

    Nochmehr Packlisten, am 18. April ein kleines Vortreffen bei Rainer im Garten... und dann treffen sich die ersten auch schon am Flughafen!





    Unsere Gruppe am Startpunkt des WHW



    Im Anschluss möchte ich euch die tapferen Mitwanderer vorstellen, in der Reihenfolge ihrer Anmeldung:



    Jens (Stompy)



    Rana (ranunkelruebe)




    Anja (Anja2)



    Hans



    Rainer (Rainer Duesmann)



    Berni (berni71)




    Mathias (masc)



    Thomas (dooley242)



    Daniel (Mr.Sunrise)



    Dirk (Komtur)




    Stefan (Stefan FF)



    Susi



    Harry (samsons_fox)



    Dominik (schluetti)




    Sebastian (Beckerbursche-On-The-Run)




    Micha (Michabbb)




    Hinnerk



    Christian (Dragamor)



    Mr.Sunrise:
    Es ist ein Tag im November und ich sitze im Zug nach Köln, wir treffen uns heute mal wieder zu unserem Kölner Stammtisch. Bis heute habe ich mir noch keinerlei Gedanken wegen meinem Urlaub für das kommende Jahr gemacht,
    doch das wird sich heute Abend ändern - auch wenn ich jetzt noch nichts von meinem Glück ahne. Irgendwo im Forum ist eine gemeinsame Tour über den WHW ins Gespräch gekommen, leise, still und heimlich und von mir vollkommen unbemerkt. Abends fällt das Gespräch auch auf eben jenen Thread und so kommt es wie es kommen muss - Anja und Hans
    schaffen es innerhalb kürzester Zeit mein Interesse für Schottland zu wecken. Keine 24 Stunden später habe ich mich durch den Planungsthread im Forum gelesen und in meinem elektronischen Briefkasten findet sich eine Buchungsbestätigung von Ryanair.

    Weit ist es noch bis es losgeht, ein langer Winter liegt noch vor mir. Ich ahne auch noch nichts von dem Chaos, welches mich mit Ryanair durch Flugstreichungen Anfang des Jahre noch erwartet. Aber sämtliche Klippen auf dem Weg nach Schottland werden geschickt umsegelt und so stehe ich jetzt, gefühlt sind seit der Buchung keine zwei Tage vergangen, vor meinem großen Rucksack und überlege, was ich alles einpacken soll.



    Anja2:
    Inspiriert durch unzählige Romane und Filme stand Schottland schon vor c.a.5 Jahren auf meinem Reisewunschplan!
    Wenn man aber Familie, einen Kleinzoo, einen Garten und einen Achtstundenjob hat, ist das mit der Umsetzung keine ganz einfache Sache. Abgesehen davon, sind wir noch nie eine Tour länger als drei Tage gelaufen und ich leide unter schlechter Kondition. Das musste sich ändern, der Weg ist das Ziel, ich muss mit!

    Den Hans musste ich nicht lange überzeugen, er war Feuer und Flamme.Trotz einiger Zweifel im Bezug auf die Gruppengröße und dem vorher diskutierten Gruppenzwang, sowie mehrfaches Umbuchen aller Flüge durch Ryanair, freuten wir uns riesig auf dieses Abenteuer!

    Schneller als gedacht, war es dann soweit.


    Stompy:
    Wir schreiben das Jahr 2008, Monat Ende Oktober.
    Ich bin in diesem Monat 33 geworden und mein Umbau am Haus läuft seit ca. 2 Jahren schleppend voran.
    So langsam kann ich keinen Beton, Mauersteine, Putz und Pflastersteine mehr sehen. Ich brauch mal ne Pause, aber dafür, muss ich mal ne Woche von Zuhause und dem Haus weg.
    In meinem engerem Bekanntenkreis wird wie wild geheiratet und fleißig am Nachwuchs gearbeitet...
    Hmm, ab nächstes Jahr wird sich vieles ändern, denke ich mir, wenn fast alle dann verheiratet sind und die ersten Kinder geworfen werden, ob der Freundeskreis, so wie früher bleiben wird?
    Moment komme ich in meine Wechseljahre/Midlifecrisis oder was?!?
    Ich brauche Urlaub, denke ich mir.
    Schließlich habe ich seit über 10 Jahren keinen "echten" Urlaub mehr gemacht, von 5x Snowboardurlaub (die zum Teil in diversen Beinbrüchen und Bänderrissen endeten) mit den Kumpels mal abgesehen für ne Woche.
    Aber was soll ich machen?

    Hotel und am Strand liegen, ist nix für mich, da kann ich auch Zuhause im Garten sitzen.
    Mal überlegen, was hatte ich den früher gerne gemacht?
    Ach ja, früher warst Du jedes Jahr als Pfadileiter mit den Kiddies, Rucksack, Kocher und Zelt unterwegs.
    Das ist es! Mal wieder den Rucksack raus kramen und mit Zelt und Kocher, wie früher, unterwegs sein.

    Flugs wurde die Alte Ausrüstung gescheckt und festgestellt, das viele Dinge weg waren (durch verleihen und nicht zurückgegeben) bzw. ich leider gute 25-30 kg zugelegt hatte und die blöde Hose/Jacke einfach nicht mehr zugehen wollte. (nicht mal annähernd... ...war schon froh, wenn sie überhaupt über´n Arsch herüber ging... ...bin Ich Fett geworden...)
    Schnell ne Liste gemacht, mit Dingen die ich noch an neuer Ausrüstung brauche und dann kam die Überlegung wohin.
    Da ich Wärme nicht ab kann, musste es was im Norden sein.
    Mein Finger wanderte über die Landkarte:

    Irland, England, Norwegen, Finnland, Schweden da warst Du schon überall mal oder öfters.
    Mal sehen. aha Schottland warst Du noch nicht!
    Also nach Schottland.
    Ich brauche Infos zu Schottland... ...mal googeln... ...und lande bei Outdoorseiten.net und stoße nach einigen Tagen lesen auf einen Thread... ..."Das Forum geht den WHW"...
    Bingo! Das ist es.

    - Vorbereitung
    Ich gebe Unsummen an Geld bei Globi und Co. aus und bringe meine Ausrüstung auf aktuellerem Stand.
    Wobei, jetzt kann ich die vielen Frauen, beim Schuhekaufen verstehen... ...es gibt so viele tolle Outdoorsachen, die man eigentlich nicht braucht, aber sie unbedingt haben muss...

    (Von dem Geld hätte eine 5-köpfige Familie wahrscheinlich 3 Wochen All Inclusive im 5 Sternehotel auf Teneriffa gemacht - Und ich will 154km und noch mehr, freiwillig, im Regen wandern und im Zelt pennen?!?).

    Teste diverse Zelte, Kocher und Co. und brate Abends im Wohnzimmer auf dem Gaskocher Spiegeleier, Pfannekuchen und Nudelgerichte...
    Freue mich wie ein kleiner Junge und könnte im Kreis grinsen... ...das macht jetzt schon wieder Spaß...
    (Mein Wohn- und Schlafzimmer, sind nur noch auf "Trampelfaden zu begehen, weil überall die neuen Outdoor(spiel)sachen verstreut liegen.)
    Packlisten werden erstellt und mit der Küchenwaage alle Gegenstände gewogen.
    Alle Dinge werden nochmals getestet, gereinigt und dann in den Rucksack gepackt.

    Eigentlich wollte ich vor der Tour noch ordentlich den Crosstrainer entstauben, aber irgendwie hatte meine Couch einen höheren Anziehungswert....

    ...Scheiß drauf! Früher hattest Du auch 30kg im Rucksack und das ging... ...Böser Fehlgedanke...
    Ergo geht´s ohne Fitnessvorbereitung dann am Dienstag los."


    Samsons_fox:
    WHW....eine unendliche Geschichte.....
    Da ich schon immer davon geträumt hatte eine längere Trekkingtour zu machen, begann ich 2007 ernsthaft über dieses Vorhaben nachzudenken und mich in den bekannten Outdoorforen nach Tourbeschreibungen und Erlebnisberichten umzusehen. Es sollte nach Schottland gehen, dass ich nur von den schönen Bildern, dem saftigen Grün der Wiesen, den romantischen Lochs und den schönen alten Herrenhäusern aus Bildern und Filmen kannte.
    Irgendwann 2007 stolperte ich dann über eine Tourbeschreibung von Rainer Dusemann aus Dortmund der auf seine lockere und nette Art seine Tour auf dem West Highland Way in Planung und Ausführung beschrieb.......
    Ja genau so muss das auch bei mir sein dachte ich und nahm auch sofort mit dem netten Rainer aus Dortmund Verbindung auf.
    Nach seinem ersten Reisebericht begannen meine ersten Planungen ,Listen wurden geschrieben und Wegstrecken skizziert. Die Tragweite dessen was ich da zu Planen begann war mir aber damals noch nicht bewusst.
    Da eine Reise 2008 nicht möglich war plante ich diese für 2009. Ja im Juli will ich dahin, denn da ist das Wetter einigermaßen gut.
    Schnell und euphorisch einen Post ins Forum um mit all den anderen meine Vorfreude zu teilen.

    Dann ging es mit den Postings los..

    Bist Du dir hinsichtlich des gewählten Zeitraumes sicher? Im Juli dürften die Midgets sich sehr auf dein Blut freuen.
    „Rainer hat Recht, fahre lieber im Mai oder im September. Ich war letztes Jahr Anfang September und hatte an einem Campingplatz einen kleinen Schwarm Midges. Das war die Hölle! Sonst wurde ich zum Glück verschont“

    Ich beherzigte den Rat und überlegte nun ernsthaft Alternativen. Daraufhin wurde ich von Werner auf die Forumstour hingewiesen, damit ich dieser Hölle entgehen könnte. Nach langem hin und her konnte ich doch den neuen Termin fixieren und ich begann zu planen und Ausrüstung zukaufen die benötigt wurde. Die Vorfreude steigerte sich ins Unermessliche und ich hatte Freude an jeder Minute die ich mich mit meinem Projekt zubrachte.



    Rainer Duesmann:
    Nun gehts also Morgen los. Ich bin ganz schön aufgeregt. Bisher bin ich immer alleine auf Trekkingtour gegangen, habe höchstens mal eine kurze Zeit mit Zufallsbekanntschaften den Weg geteilt. Einige der Teilnehmer kenne ich aus dem Forum durch ihre Beiträge, andere sogar persönlich durch unser Treffen bei mir in Münster. Es scheint als wenn alle echt schwer in Ordnung sind. Aber wer weiß schon wie es auf Tour aussieht wenn wir in Stress durch die Anstrengung geraten? Nun, schauen wir mal. Heute am letzten Tag vor der Abreise gehe ich nochmal die Ausrüstung durch. Im Prinzip ist alles gleich wie bei meinen ersten beiden Touren zum WHW 2007 und 2008. Damals absolvierte ich den gesamten Weg in zwei Teilen. Wegens Forum und weil ich den Weg gerne einmal am Stück absolvieren möchte nun also ein zweites Mal WHW. Hoffentlich ist das Wetter wieder so prima wie die letzten Jahre. Mein Rucksack wiegt mit 2 Liter Wasser, Tütenfutter und Essen für 10 Tage nun endgültig gut 20kg. Da ich mich recht fit fühle sollte das Gewicht kein Problem sein. Seit Januar habe ich eisern an meinem Joggingplan festgehalten und dreimal die Woche eine Runde zwischen sechs und zehn Kilometer gedreht. Die anderen sind wahrscheinlich alle recht fit und ich will ja nun nicht ewig hinterherrennen müssen. Leider hats mit dem gewünschten Gewichtsreduzieren durch meine Gefräßigkeit nicht geklappt und die Waage zeigt stolze 101,5kg an. Was solls. Mit dem Gewicht bin ich die letzten Jahre ja auch los gezogen.



    Komtur:
    Wie es anfing:
    In einem Thread über den WHW haben Oliver und ich ein klein wenig rumgealbert und über eine gemeinsame Tour nach Schottland geschrieben. In Folge dessen kam dann mein nicht ganz ernst gemeinter Kommentar: Dann mach doch einen neuen Thread auf "Das Forum geht den WHW"
    ... und was macht Oliver? .... genau .... nach 10 Minuten gab es bereits einen neuen Thread "Das Forum geht den WHW" ... Hey Oliver, machst Du immer was man Dir sagt?
    Tatsächlich gab es dann innerhalb weniger Minuten die ersten Anmeldungen tapferer Mitstreiter.




    Montag, der 27.04.2009


    Samsons_fox:
    so, und jetzt geht’s los. Mein Cousin brachte mich noch zum Flughafen und um 07 55 Ortszeit hob dann der British Airways Flug von Wien Schwechat Richtung Großbritannien ab. Einmal in Heathrow umgestiegen und um 13 45 landete ich in Glasgow International.

    Ich brauchte eine Weile um mit dem äußerst strengen Schottischen Akzent zurecht zu kommen. Es war aber nicht notwendig nach dem Weg zu fragen, den mit dem großen Rucksack war jedem sofort klar wohin ich wollte.
    „Ahh you´ll go the WestHighland Way” und “…wellcome to scotland and enjoy it”..sagte man mir immer wieder. Ich war ganz entzückt von der netten und freundlichen Art der Schotten. Mit dem Bus ging es dann zur Queens Street Station, und dann weiter mit dem Vorortzug nach „Mulgai“ wie Milgavnie von den Einheimischen genannt wird. Dort angekommen traf ich dann das erste Mal auf „Alan“, einen Kanadier dem ich immer wider auf dem Weg begegnen sollte, und mit dem ich einige sehr interessante Gespräche führen durfte. Danach steuerte ich mein B&B an, von dem ich nun 2 Tage die Gegend erkunden wollte. Laurel Bank B&B sei an dieser Stelle als besonders freundliches B&B empfohlen.
    Ich hatte kaum ausgepackt, besuchte mich schon der erste Bekannte aus dem Forum, der aber schon am nächsten Tag mit seiner Tour beginnen wollte.

    Mit VBender (Christian) spreche ich im Cross Keys am Abends noch über unsere Pläne, die fast identisch waren, bis wir uns dann händeschüttelnd trennten. Leider sollte ich dem sehr netten Kerl nicht mehr auf dem Weg begegnen.





    Dienstag, der 28.04.2009

    Mr.Sunrise:
    Der Rucksack ist gepackt, zumindest die Ausrüstung und jetzt stehe ich zusammen mit Hinnerk vor unseren Einkäufen und überlege, wie wir das alles noch verstauen sollen. Das kommt also dabei rum, wenn man ohne einen wirklichen Plan in die Metro fährt und Proviant für die Tour einkauft. Diverse Kartons an Riegeln - welche mir in den nächsten Tagen einen neuen Namen einbringen werden - verschwinden in unserem Handgepäck.
    Nach einigem wilden hin und her ist es geschafft, unsere Rucksäcke bleiben unter der magischen 15Kg Grenze und auch das Handgepäck bleibt im akzeptablen Rahmen. Dann geht es endlich los - wir lassen uns nach Weeze zum Flughafen bringen.
    Dort angekommen gibt es erst mal eine große Begrüßung - schließlich sind wir schon 12 "Weezianer"! Jetzt müssen wir also nur noch zwei Stunden abwarten und dann startet endlich der Flieger in Richtung Schottland - ein
    leichtes kribbeln macht sich in mir breit.
    Bereits jetzt fange ich mit den Versuchen zur Gewichtsreduzierung an und
    stelle eine Frage in den Raum, die in den nächste Tagen nur zu oft von mir zu hören sein wird - "Darf ich jemandem ein Mr.Tom anbieten?"

    Dann ist es endlich soweit - wir haben den "Check-in" hinter uns gebracht uns sitzen im Flieger. In Edinburgh geht es dann als erstes zum Geldautomat und anschließend mit dem Bus in die Stadt. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichen wir das Hostel und ich freue mich, endlich ins Bett zu kommen. Ausgerüstet mit einem Sortiment Ohropax verbringe ich eine etwas zu kurze Nacht in der Donau! Ja Genau - richtig gelesen - unsere Betten sind alle nach Flüssen benannt.


    Anja2:
    Nachdem Thomas bei uns eingetroffen ist, fuhren wir gemeinsam mit einem leicht, mulmigen Gefühl im Bauch zum Flughafen. Als wir in Weeze ankamen waren schon einige der Mitwanderer da und es war von Anfang an so, als würden wir uns schon relativ gut kennen, einfach schön! Es war auch schön das zwei weitere Mitwanderinnen dabei waren, Rana die ich schon vom Stammtisch her kannte und Ihre Freundin Susi, die immer lächelt auch wenn es noch so weh tut. Die beiden sind prima und ich bin froh nicht die einzige weibliche Besetzung zu sein.
    Nach einem ruhigen Flug wurde noch schnell der Geldautomat am Flughafen EDI von den ODS'lern geplündert, weiter ging es mit dem Bus nach Edingburgh und dann zu Fuß ins Hostel. Es war schon c.a. 00:30 Uhr und im Dorm schliefen schon etliche Leute, so wurden die Betten leise im Dunklen bezogen. Es dauerte dann noch eine ganze Weile bis ich endlich einschlafen konnte, da klingelten auch schon zwei Handywecker, jetzt war an Schlaf nicht mehr zu denken, so war die erste Nacht sehr kurz.





    Stompy:
    Als ich um 6:30 Uhr von meiner Nachtschicht nach Hause fahre denke ich: "Scheiße, heute Abend geht´s los. War das wirklich so eine gute Idee? Du bist vollkommen untrainiert, hast viel zu viel Gepäck und Lebensmittel eingepackt und, ach egal. Gleich geh ich pennen und dann geht´s los.
    Um 18:10 Uhr fahre ich los Richtung Weeze zum Bunker, wo ich mein Auto parken werde und lande natürlich direkt in einem 4km langen Stau. Na super, geht ja schon gut los, denke ich mir. Ich komme trotzdem pünktlich um 20:30 Uhr am Bunker an und werde von einem Shuttlefahrer zum Flughafen gebracht.
    Kurz vor 21 Uhr erreichen wir den Flughafen, bin mal gespannt, wer schon da ist und was für einen Eindruck die Leute machen, die auf dem Vortreffen nicht konnten.
    Nach und nach trudeln alle ein. Macht nen guten Eindruck die Runde. Schnell mal ausloten, ob ich der einzige Raucher bin - Gott sei dank hab ich zwei Mitstreiter...

    Nach dem CheckIn und dem bezahlen von 2kg Übergepäck geht es nach kurzem warten in den Flieger und ab Richtung Edinburgh. Wir fahren, nachdem wir alle unser Gepäck in Empfang nehmen konnten, mit dem Bus in die Stadt und laufen durch die Straßen in Richtung von unserem Dorm. Schon jetzt merke ich, das 27kg Gepäck ohne Wasser, für die nächsten Tage nichts gutes verheißen werden.
    Am Dorm angekommen geht es nach der Anmeldung und Bezahlung auf´s Zimmer.
    Puh, stinkt wie im Pumakäfig und ist heiß wie in einer Sauna.
    Rainer bewahrt meinen Rucksack rechtzeitig davor, von der glühenden Heizung eingeschmolzen zu werden.
    Schnell wurde sich bettfertig gemacht und dann ging´s ab die Falle.

    Erkenntnis des Tages:
    Ein Zelt für sich alleine kann etwas sehr schönes sein.


    Samsons_fox:
    Frühmorgens, brach ich dann nach meinem ersten schottischen Frühstück wieder mit der Lokalbahn nach Glasgow auf.
    Ich war ganz entzückt vom Leben auf der Straße und den alten Gebäuden. Gemütlich lasse ich das Leben an mir vorüber ziehen und besichtige einige der Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie den Dombezirk St. Mungos. Schwer beeindruckt und sichtlich Müde fahre ich abends wieder nach Mulgai, um in einem Pub noch angenehm den Tag zu beschließen.


    Rainer Duesmann:
    Jetzt gehts los!
    Noch einmal die Abschiedsrunde bei meinen Eltern vorbei gemacht und schon sitze ich im Wagen und bin auf dem Weg zu Dirk.
    Rein mit seinen Klamotten (Meine Fresse ist sein Rucksack groß und schwer ) und weiter gehts. Begeistert von der Vorfreude plappern wir beide munter vor uns hin. Gemeinsam schaffen wir es sogar die Zielrichtung Flughafen Weeze einzuhalten. Allerdings erst nachdem wir merken das der Flughafen Weeze nicht bedeutet zum Flughafen Düsseldorf zu fahren (Guten Morgen Dirk) und das Weeze nicht in Dortmund liegt (wie ich dem Navi eingegeben hatte)! Na das kann ja heiter werden!


    Nach erfolgreicher Ansteuerung des Zieles gibts ein großes Hallo in der Abflughalle. Alle "Weeze-Flieger" sind schon da. Großes Händeschütteln reihum. Die Chemie stimmt und trotz anfänglicher Zurückhaltung machen erste Witze die Runde. Sieht ja alles ganz professionell aus bei den Leuten.

    Neugierig halte ich Ausschau nach den Mädels. Nachdem ich ja nun bei den Jungs wohl eher einer der letzten sein werde was die körperliche Fitness angeht, bin ich gespannt ob ich auch in der Gesamtwertung die rote Laterne halten darf.
    Anja ist mit ihrem Mann Hans dabei. Man merkt sofort das die beiden mit beiden Beinen fest im Leben stehn. Der Typ Mensch bei dem man nach wenigen Minuten schon weiß das auch das sprichwörtliche "Pferdestehlen" kein Problem sein dürfte. Offen und freundlich schauen die hübschen Augen aus Anjas Gesicht einen an und signalisieren einem die Vorfreude auf die Tour. Auch körperlich macht die Anja einen robusten Eindruck. Da braucht man sich wohl keine Gedanken über mangelnde Fitness machen, die packt das sicher.
    So, und wo sind die anderen Mädels? Da soll doch noch diese Rana mit einer Freundin kommen. Hm, wohl noch nicht da. Doch, Moment, da regt sich was. Ja haben denn die beiden Rucksäcke da vorn Beine?? Nein, da ist auch noch wer hinter! Tatsächlich. Und schon stehen Sie vor mir und grinsen mir offen ins Gesicht. Was ich vom weiten für Hobbits gehalten hätte entpuppt sich als zwei hübsche junge Frauen namens Rana und Susi. Die Körpergröße der beiden bemisst sich vielleicht nur auf ca. 150cm, aber die Geschmeidigkeit mit der beide ihre Rucksäcke händeln lässt auf geschätzte 50kg Energie und Fitness schließen. Hoffentlich sind die beiden so frech wie sie gerade ausschauen, dann bekommen wir eine Menge Spaß und es darf viel gelacht werden.

    Na prima, denke ich. Bei der Gesamtgruppe werde ich mich wohl leistungstechnisch ganz hinten anstellen. Juckt mich allerdings auch wenig. Ist schließlich Urlaub und keine Flucht wo der letzte vom Hund gebissen wird.

    Nach kurzem Flug haben wir Edinburgh erreicht und düsen per Flughafenbus in die City. Das kleine Hostel in dem die Rana uns eingebucht hat entpuppt sich als verwinkelter niedlicher Kasten. Prima das ich nicht allein unterwegs bin. Ich rechne fest damit mich eines Tages in so einem Wohnlabyrinth zu verlaufen und im Keller zu verhungern weil ich nicht wieder herausfinde! Der Tag ist aber noch nicht gekommen da ich einfach den anderen hinterher trotte. Ziel ist ein kleiner Schlafsaal mit ca. 10 Betten. Das Aroma der Luft ist durch die vielen Schläfer, nun ja, sagen wir mal grenzwertig (Zitat Jens:"Alter Falter! Das stinkt ja hier wie im Pumakäfig!"). Ich stelle als erstes die kochend heiße Heizung ab. Da ich in einem der selten Anfälle von Genialität meine Schlafklamotten griffbereit gepackt habe bin ich danach schnell bettfertig und verschwinde in meiner Koje. Schnell noch die nagelneuen Ohropax eingebaut (noch schmecken sie lecker...), ein kurzes Stoßgebet an den Herrn sich um die (bisher erfolglose) Trainersuche des glorreichen FC Schalke 04 doch mal persönlich zu kümmern und ich döse weg.




    Mittwoch, der 29.04.2009


    Mr.Sunrise:
    Nach einer nicht gerade langen Nacht heißt es schon wieder raus aus den Federn. Nach einem ganz passablen Frühstück heißt es erst mal Rucksack umpacken. Unmengen von Mr.Tom und Corny füllen sämtliche Lücken meines Rucksacks aus, ich glaube alleine von den Riegeln die ich dabei habe kann
    ich die ganze Tour überleben ohne auch nur einmal ein Hungergefühl zu haben. Nach dem packen machen wir uns auf die Suche nach einem Laden, der Gaskartuschen führt, aber leider sind wir damit wenig erfolgreich. Dann muss das halt warten bis wir in Glasgow sind. An der Bus Station brauche ich aber erst mal die Bustickets - ich weiß immer noch nicht warum, aber ich konnte die Tickets leider nicht online buchen. Egal, wozu gibt es denn noch den guten alten Schalter?
    Die Busfahrt will ich eigentlich nutzen, um den fehlenden Schlaf noch etwas nachzuholen, aber der Bus ist derartig überheizt, dass an erholsamen Schlaf nicht zu denken ist und so steige ich 90 Minuten später leicht zerknautscht aus dem Bus aus. Hier bekommen wir beim Tiso auch die gesuchten Gaskartuschen und sind damit dann bestens gerüstet, um den für heute angedachten Prolog zu laufen. Dazu müssen wir erst mal ein Stück mit der U-Bahn fahren und die ist alles andere als für große Leute mit noch größeren Rucksäcken ausgelegt.

    Nach ein paar Stationen erreichen wir die Kelvinbridge, den Startpunkt für heute. Jetzt ist der Moment gekommen, mein 27kg schwerer Rucksack will geschultert und in Richtung Norden getragen werden - ich bin ja mal gespannt was das gibt. Die Strecke ist von der Landschaft noch nicht das großartige, was ich mir vom WHW verspreche - aber was erwarte ich, wir sind hier immer noch mitten in der Stadt und laufen erst langsam durch die Vororte in die Schönheit der schottischen Natur.
    Aber zumindest ist die heutige Etappe gut, um sich ein wenig warm zu laufen und sich an den Rucksack zu gewöhnen. Den gesamten Weg laufen wir in einer Gruppe und am Ende des Tages kann man schon sagen - da passt einfach alles.
    Im Laufe des Tages wir dann auch die Forderung laut, dass mein Name in Mr.Tom geändert werden soll - aber wieso nur? Ich habe doch nur sehr selten besagte Riegel angeboten!

    Am späten Nachmittag erreichen wir den Obelisken in Milngavie - hier also treffen wir morgen früh den Rest der Gruppe und starten eigentlichen Weg. Etwa 3 Kilometer später stehen wir an der Campsite, endlich, meine Füße sind sehr glücklich darüber. Nachdem wir die Zelte aufgeschlagen haben werden erst mal die schweren Schuhe durch bequeme Latschen ersetzt.
    Zur Feier des Tages haben Hinnerk und ich im Ort Grillfleisch besorgt und wollen jetzt den eingepackten Grill einweihen - 2 kg Stahlplatten für die Feuerschale wollen ja nicht umsonst dabei gewesen sein.
    Doch zu unserem Entsetzen müssen wir feststellen, das die mühevoll hierher getragenen Briketts nicht gescheit funktionieren und so wird aus dem Grillen leider nur ein braten im Trangia und der Sack mit den Briketts landet in der Tonne.


    Anja2:
    Die Vorfreude war so groß, wir konnten es kaum erwarten los zulaufen, es wurde noch schnell im Hostel gefrühstückt und dann ging es mit dem Bus weiter nach Glasgow, nachdem wir dort einen Outdoorladen stürmten um uns mit Gas einzudecken, fuhren wir mit der U-Bahn nach Kelvinbridge zu unserem Prologstartpunkt.

    Start

    Der Weg führte überwiegend durch einen Park, das Wetter war prima und wir voller Tatendrang, Daniel zauberte in gewissen Abständen, auf unerklärliche Weise, Berge von Mr. Tom - Riegeln herbei und ich konnte zusehen wie er Aufgrund des schwindenden Volumens aus seinen Taschen peu a´peu immer schlanker wurde.



    Als wir abends am Obelisken in Milngavie ankamen, taten mir die Füsse weh, es beschlich mich die Angst, dass unser Bekanntenkreis, "der dieses Vorhaben ausnahmslos, mitleidig belächelte" doch hoffentlich kein Recht behält.

    Zu unserer Überraschung waren wir nicht die Ersten dort, wir wurden von Harald herzlich begrüßt, er war schon einen Tag vorher angereist.
    "Hallo ich bin der Harry aus Austria" dieser Satz hat uns noch so manches Mal zum schmunzeln gebracht!
    Zu diesem Zeitpunkt war ich zwar glücklich aber sehr müde. Nach weiteren drei Kilometern, haben wir endlich unser erstes Ziel erreicht.
    Unsere "Reihenhaussiedlung" war schnell aufgebaut und die Campside hatte wunderbare Duschen. Leider wurde es an diesem Abend so windig das wir nicht mehr lange zusammen sitzen konnten, also wurden die ersten Asianudeln im Zelt gekocht. Hans und ich sprachen noch kurz über unsere Eindrücke und dann sind wir zufrieden eingeschlafen.






    Stompy:
    Die Nacht war viel zu kurz und geschlafen habe ich auch nicht wirklich gut. Nach dem Waschen und Zähneputzen ging´s runter und erst einmal Frühstücken.
    Danach haben wir noch kurz eine Runde durch die Stadt gedreht, auf der Suche nach Gaskartuschen, die leider nicht von Erfolg gekrönt war.
    Also ging´s ab zur Busstation und ab nach Glasgow. Dort wurden die erforderlichen Gaskartuschen besorgt und per U-Bahn ging´s zum Startpunkt der Prologsetappe.
    Nach 13 km erreichten wir den Startpunkt vom WHW. Meine Füße waren kurz davor zu explodieren. 29kg Gepäck mit Wasser, sind definitiv zu viel. Aber leider ging es nun noch 3km bis zu unserem ersten Zeltplatz. Ich war froh als ich da war und aus den Wanderschuhen rauskam.
    Fix wurde das Zelt aufgebaut und Essen und Kaffe gekocht.
    Anschließen noch etwas mit den anderen gequatscht und nach der Abendhygiene ging´s ab in den Schlafsack.
    Zum Einschlafen habe ich dann noch ein, zwei Folgen "Geisterjäger John Sinclair oder die Drei ??? gehört.

    Erkenntnis des Tages:

    Ich bin keine 20 mehr.


    Samsons_fox:
    Diesen Tag verbringe ich mit einer letzten Besichtigungstour in Glasgow und den letzten Vorbereitungen für die Tour. Schnell noch einige Kleinigkeiten wie Gas und „Happa Happa“ (so nennt Rainer Dusemann sein Essen) eingekauft. Noch gemütlich ein Pint getrunken und n einen letzten Gang zum Monoliten, wo ich dann durch Zufall meine Wanderkollegen aus dem Forum treffen sollte. Ich war angenehm überrascht über die bunt gemischte, sehr sympathische Gruppe.


    Rainer Duesmann:
    Da zwei unserer geliebten Mitwanderer es nicht lassen konnten ihre Handywecker um 5 Uhr Morgens zu testen, ist die Nacht recht kurz. Nach frugalem Frühstück besteigen fast alle (Christian will noch ein wenig Edinburgh gucken) den Bus nach Glasgow. Dort überfallen wir den Tiso Outdoorsportladen in der Fußgängerzone und decken uns mit Gaskartuschen ein.

    "... noch könnte ich dahinten in den Bus springen und abhauen..."


    Rana verliebt sich in einige wasserdichte Packbeutel die sie allerdings nicht kauft. (Dies wird sich im Nachhinein als entscheidender Fehler herausstellen...). Nach einer lustigen U-Bahnfahrt in der wahrscheinlich kleinsten U-Bahn der Welt (Dirk passt eigentlich nur quer hinein und wir müssen ihn fast mit drei Mann wieder herausziehen) erreichen wir den Startpunkt des Prologes zum WHW im Glasgower Kelvingrove Park. Selbst Zeit für einige Stunteinlagen wird gefunden.

    "... Platz da!"


    Unser Weg führt uns unter lautem Geplapper in 13 übersichtlichen Kilometern durch überraschend grüne Wege entlang der Flüsse Kelvin und Allander nach Milngavie. In der dortigen Fußgängerzone findet die große Vereinigung mit dem dort zufällig spazieren gehenden Mitwanderer Harald aus Österreich statt. Nach einigen Geschmacksproben bei den örtlichen Schnellimbissen und Bäckern gehts dann ab Richtung Campsite. Die liegt leider außerhalb von Milngavie und so müssen wir noch 3 öde Kilometer entlang einer Hauptstraße latschen. Der Abend wird mit Zeltaufbau, Körperpflege und Kochen verbracht. Leider ist es sehr windig und Regen zieht auf, so das wir alle nach recht kurzer Zeit in den Zelten verschwinden. Wie gehabt Gebet wegen Schalke und Bubu.


    Komtur:
    Die Nacht war kurz - irgendwann um 1:00 im Bett, schlecht geschlafen ... 16 Personen in einem Raum ...
    Um 5 schon wieder wach "Heeeyyyyyyyyy, WER HAT SEINEN WECKER EINGESCHALTET?" Mann, Mann, Mann ......
    Na dann noch mal schnell umdrehen und einige Minütchen weiter schlafen.
    5:15 "Bing Bang Bong" Boooaahhhhhhh - noch ein WECKER! Ich fasse es nicht. Nun bin ich auch endgültig wach und kann mir das Schlafen auch schenken.
    Naja, ...
    Irgendwann dann runter in den Aufenthaltsraum und etwas Frühstück. Oh, Milch, Müsli, frische Brötchen, Marmelade - DAS sieht aber fein aus :-)
    Nach dem Essen geht es mir doch schon wieder viel besser.
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 18.08.2016, 19:45.
    Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.

  • Komtur
    Alter Hase
    • 19.07.2007
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

    Teil 2


    Donnerstag, der 30.04.2009


    Mr.Sunrise:
    Ich werde durch ein leichtes trommeln auf meinem Zelt geweckt - Regen. Am liebsten würde ich ja im warmen Schlafsack liegen bleiben, aber wir wollen ja um 9 Uhr am Obelisken sein, um den noch fehlenden Teil unserer Wandergrupe zu treffen. Also doch raus aus den Federn. Zum Frühstück gibt es erstmal einen kräftigen Espresso und eine ordentliche Portion Müsli mit Milchpulver. Das eigentlich als Vollmilchpulver gekaufte erinnert aber mehr an Sahne als an Milch - nagut, also gibt es ab jetzt jeden Morgen Müsli mit Sahne, ist halt mal was anderes!
    Bis wir an der Campsite loslaufen vergeht noch einige Zeit und so ist schnell klar, dass wir es nich schaffen, um 9 Uhr am Obelisken zu stehen. In voller Regenmontur erreichen wir den Startpunkt des WHW erst mit etwa einer Stunde Verspätung. Hier gibt es wieder eine Große Begrüßung und nachdem sich jetzt alle untereinander vorgestellt haben kann auch das obligatorische Startfoto folgen. Passend dazu hört auch der Regen auf und ich verstauen Regenjacke und Hose wieder im Rucksack.





    Danach starten wir einzeln oder in kleinen Grüppchen auf den WHW. Gemeinsam mit Hinnerk laufe ich ziemlich zum Schluß los, nachdem wir uns zum Start noch einen Schokomuffin vom Bäcker gegönnt haben.
    Direkt zu Beginn reden wir noch über die Wegmarkierung - die weiße Distel und leicht übertrieben weise ich Hinnerk darau hin, dass er immer nur auf dieses Symbol achten soll und ein Verlaufen ist ausgeschlossen. Am ersten Abzweig des Weges kommt es dann wie es kommen muss - ich laufe an der Wegmarkierung vorbei in die verkehrte Richtung. Aber Hinnerk hat aufgepasst und so bleibe ich dann
    glücklicherweise doch auf dem richtigen Weg.





    Zur Mittagszeit, mittlerweile regnet es schon in Strömen, erreichen wir die Glengoyne Distillery wo wir wieder ale zusammentreffen.

    Nach einer Führung mit Whiskyprobe wird noch schnell eine große Flasche Lebenswasser gekauft - das fehlende Gewicht der Grillkohle im Rucksack will ja ausgeglichen werden - und dann geht es weiter - zum Glück ohne Regen und mit trockenen Klamotten. Aber erstmal nur bis ins nächste Dorf, wo wir noch eine kleine Essenspause im Pub einlegen. Im Anschluss wandern wir eher gemütlich weiter bis zur Campsite. Kochen brauchen wir ja heute nicht mehr und so gehen wir bei mittlerweile wieder schönstem Wetter direkt zum gemütlichen Teil des Abends über.


    Anja2:
    Mit einiger Verspätung kamen wir morgens in der Fussgängerzone von Milngavie an, wo wir die restlichen Leute unserer Truppe zum ersten mal trafen. Nach der Begrüssung und einem schönen Startfoto, setzte wir uns nach und nach in Bewegung, langsam entfernten wir uns von der Zivilisation und die Landschaft wurde immer schöner. Allerdings hat der Wind vom Vorabend wohl Einiges an Regen mitgebracht und so waren wir das Erste mal schon nach c.a. zwei Stunden, nass bis auf die Haut.Um so mehr freuten wir uns auf die Glengoyne Brennerei. Wir fielen dort ein, wie eine Invasion. Man war auf so eine grosse, nasse Gruppe nicht wirklich vorbereitet und als wir anfingen unsere Schuhe zu öffnen, hat man uns in angstvoller Erwartung darauf hingewiesen, dass der Raum in den man uns verfrachtet hatte, für eine weitere Gruppe dringend gebraucht würde.



    o.K. wir haben nicht nur die Schuhe geöffnet!

    Wärend einige die Führung mit gemacht haben, probierten wir einen 17 jährigen Wisky und wärmten uns von innen und außen auf.
    Nur wenige Meter weiter war ein schöner Pub und so beschlossen wir dort erst mal eine Kleinigkeit zu essen, wandern macht schließlich hungrig!
    Unsere Gruppe formierte sich ständig neu, so hatte man immer wechselnde Gesprächspartner und je nach Bedürfniss konnte man auch eine Zeit alleine laufen, dass empfand ich als sehr angenehm. Diesmal gingen Dirk, Hans, Thomas und ich nach dem Essen gemeinsam weiter und es blieb trocken und sonnig!
    Wir gingen gemütlich, Richtung Drumquhassle Farm, da Hans "von dem bisschen Wandern", nicht ausgelastet war, verabschiedete er sich und marschierte schon mal vor, ich dachte so insgeheim " na prima, dann steht bestimmt das Zelt schon wenn wir ankommen" unauffällig verlangsamte ich meinen Schritt. Es stand tatsächlich schon!
    An diesem Abend haben wir gemütlich in den Mai gefeiert. Unter sternenklarem Himmel, hörten wir traditionell, schottische Musik und tranken traditionell schottischen Wysky dazu. Daniel rauchte gemütlich sein Pfeifchen, Rana versorgte die eine oder andere gelaufene Blase und unser Grüppchen bekamm Zuwachs von zwei weiteren Wanderern.






    Es war ein sehr schöner Abend, Rainer hat so eine Begabung mich zum Lachen zu bringen, schon bevor er den Mund aufmacht.
    Eingekuschelt im Schlafsack dachte ich später über die verschiedenen Charaktere unserer Mitwanderer nach und fand es sehr erstaunlich, wie harmonisch und unproblematisch alles lief, dass habe ich im Verlauf der nächsten Tage noch sehr oft gedacht.


    Stompy:
    Es dauert noch etwas länger, bis ich endlich meinen Rucksack gepackt habe. Gottseidank bin ich aber nicht der einzige, der so spät dran ist und begebe mich mit den beiden Mädels zum Startpunkt am Obelisken, mit etwa 1,5 Stunden Verspätung.

    Da ich ein etwas gemächlicheres Tempo beim Wandern bevorzuge, gebe ich den anderen einen Vorsprung, um nicht immer das Gefühl zu haben "dranbleiben" zu müssen. Also latsche ich etwas später loß und freue mich, das der Weg so wundervoll neben einem kleinen Fluß vorbeiführt - schön - bis zu dem Moment, wo ich an einer Weggabelung stehe, keine Weiße Distel sehe und ich nach Check von Karte und GPS feststelle, das ich Hornochse 3km falsch gelaufen bin. Mist! Also 3km zurück und siehe da, schön die Abzweigung direkt am Anfang verpasst. Nun auf dem Richtigen Weg und mit der Erkenntnis 6km für´n Popo gegangen zu sein (die Füße platzen fast jetzt schon wieder...) geht´s munter weiter.

    Den Besuch der Distille klemme ich mir, um meinen Abstand zum Rest der Truppe zu minimieren.
    Den letzten Anstieg zur Easter Drumhasel Farm, bewältige ich nur noch durch den Einsatz von lauter, treibender Musik in Form von The Prodogy und Chemical Brothers auf dem Ohr.

    Neben den Fußschmerzen, machen sich nun auch meine beiden Knie bemerkbar. Klar, hätte ich ja mal dran denken können, das beide Knie Schrott sind, nach diversen Beinbrüchen, Kreuzbandrissen und Meniskusanrissen vom Snowboarden. Schließlich habe ich für´s Snowboarden extra für jedes Knie Aircastschienen, um die Belastungen zu minimieren. Vor allem aber, habe ich Sie vor Fahrt noch in den Händen gehalten und überlegt, ob ich Sie mitnehmen sollte... ...Ich Hornochse...

    Der Zeltplatz ist ganz nett und ich verteile meinen Compeed Blasenpflastervorrat in die Menge.
    (Das muß man mir ja lassen, wenn ich eines noch nie hatte beim Wandern, dann waren das Blasen an den Füßen.)

    Ich koche mir mein Abendessen und stelle erfreut fest, das ich viel weniger Hunger habe, als Zuhause.
    (Ich fange gedanklich an, Hochrechnungen zu erstellen, wieviel Kg ich hoffentlich von meiner Wampe wegbekomme, auf der Tour.)
    Da mir irgendwie alles Weh tut, gehe ich heute zeitig zu Zelt.

    Erkenntnis des Tages:

    Warum sind Dinge, die einem normalerweise im Vorraus klar sein sollten, es eben nicht?


    Samsons_fox:
    Eine letzte Stärkung mit einem kräftigen schottischen Frühstück und dann ziehe ich frühmorgens in Richtung Fußgeherzone und Ausgangspunkt des WHW los. Als Ersten treffe ich dort auf Sebastian, der erst heute eingetroffen ist um sich der Forumgruppe anzuschließen.
    Nach und nach treffen dann die ganzen Leute ein. Ein gemeinsames Gruppenphoto und schon geht’s los. Kome mit der Strecke ganz gut zurecht, aber leider beginnt es zu Regnen und als wir an der Glengoyne Brennerei eintreffen bin ich das erste mal nass, sodass ich anstatt der geplanten Besichtigungstour im Aufenthaltsraum bleibe. Danach geht’s munter weiter und bei schönem Wetter erreichen wir schließlich unser erstes Ziel, die Easter Drumquassle Farm.
    Eingebettet in eine schöne Landschaft, liegt da die eher einfach Campsite wo wir unser Zelt aufschlagen. Ich bereite mir hier mein erstes Haggis zu, das ich mit einigen Mutigen aus der Runde teile .Das erste mal treffe ich hier auf ein Paar aus Leipzig mit dem ich eine sehr nette Unterhaltung geführt habe. Vor einem der wooden Wigwams treffe ich dann auch noch einen Schotten, der den Weg rückwärts läuft und morgen den WHW in Mulgai beenden möchte. Er schenkt mir ein kleines Paket mit Instant Gerichten aus einer britischen 24h Ration der Armee. Diese Art von Herzlichkeit sollte mich entlang des ganzen Wegs begeistern.
    Müde vom ersten Tag krieche ich in meinen Schlafsack und schlafe zufrieden ein.


    Rainer Duesmann:
    Da wir irgendwie nicht richtig in die Gänge kommen und außerdem den Rückmarsch nach Milngavie zum Obelisken in der Fußgängerzone nicht mit einplanten, kommen wir mit überschaubaren 90 Minuten Verspätung zum vereinbarten Treffpunkt. Alle angekündigten Mitwanderer warten dort geduldig. Wir schießen das obligatorische Startfoto und los geht's bei leichtem Nieselregen auf den WHW. Ziemlich durchnäßt erreichen wir am Mittag bei stärkerem Regen die Glengoyne Brennerei. Da ich vor zwei Jahren die dortige Besichtigungstour schon mitgemacht habe und nach insgesamt 45 Brennereibesichtigungen in neun Jahren (erwähnte ich schon das ich schräge Hobbys habe) auch wohl nicht so wirklich viel Neues auf mich wartet, verbringe ich die Wartezeit auf die anderen mit Abhängen im Warteraum. Einer muss ja auch aufs Gepäck aufpassen. Später gehe ich mit Sebastian weiter zum Pub Beech Tree Inn und genieße eine Kanne Tee.

    Praktisch die Rucksackaufbewahrung vor dem Pub



    Bei kaltem Regenwetter ist mir nicht nach Bier. Den Rest des Tages bis zur Campsite an der Easter Drumquhassle Farm gehe ich wieder mit Sebastian. Der junge Mann zeigt ein erstaunliches literarisches Wissen und er erzählt mir offen von seinen detaillierten Zukunftsplänen incl. Auslandsstudium. Ich bin immer wieder begeistert welch überraschend interessanten Gespräche man mit Wanderkameraden führt und wie facetten- und lehrreich die Gesprächsinhalte sind. (Hey! Kann das nicht mal jemand schreiben der mit mir gesprochen hat?! )
    Bei gutem Wetter erreichen wir die Campsite und nach und nach baut jeder sein Zelt. Wir lernen einige andere Wanderer kennen und verbringen den Abend damit mit unseren tollen Outdoorsachen zu spielen.

    Lustig ist das Zeltlagerleben


    Die ersten kleineren und größeren Fußverletzungen werden unter der fachlichen Hand von Doktor Rana versorgt. Guck an, das kann sie also auch. Um auch innerlich eine gewisse Desinfektion zu gewährleisten behandeln sich die meisten vorsorglich mit in der Glengoyne Brennerei gekauftem Whisky. Gleichzeitig ist dadurch ein frühes und friedliches Einschlafen gewährleistet. Wie gehabt Gebet wegen Schalke und Bubu.


    Komtur:
    Mit einer kleinen Verspätung geht es dann los - endlich! :-)
    Die ersten Meter rufen freudige Erinnerungen an meine erste WHW-Tour hervor. "Endlich wieder in Schottland ... und jetzt geht es los" denke ich.




    Freitag, der 01.05.2009


    Mr.Sunrise:
    Heute ist es soweit, der erste Berg des WHW - "Conic Hill" - stellt sich uns in den Weg. Ehrlich gesagt mache ich mir ein wenig Sorgen, ich habe das Gefühl, als stehe ein Prüfung bevor. Ich kenne den Weg bisher nur aus Büchern und vor allem habe ich gestern noch einmal einige Erzählungen über das heute bevorstehende gehört. Während wir zwar noch im trockenen frühstücken, fängt es schon beim zusammenpacken an zu regnen. Gemeinsam mit Christian, Hinnerk und Sebastian laufe ich an der Campsite los.
    Das Wetter scheint erst mal nicht besser werden zu wollen und heute ist es mir auch nicht danach, in gemütlichem Tempo zu wandern und so ziehe ich trotz des schweren Rucksacks mein Tempo durch. Die ersten Kilometer sind wir noch als Grüppchen unterwegs, doch je näher wir dem Conic Hill kommen, desto weiter fallen die anderen 3 hinter mir zurück.





    Der Weg über den Berg scheint mehr ein Bach als ein Weg zu sein, dazu noch das rauschen vom Wind und das trommeln des Regens auf meiner Kapuze. Nach nicht mal sehr langer Zeit stehe ich oben auf der Passhöhe - das war es also und ich frage mich gerade warum ich vor diesem Berg solche Sorgen hatte?

    Ein leichtes Hochgefühl steigt in mir auf und dadurch beflügelt springe ich noch schnell die letzten paar
    Höhenmeter auf den Gipfel hinauf, auch wenn ich durch die Wolken absolut gar nichts von der Landschaft drumherum sehen kann - schade.



    Auf dem Abstieg hört es langsam auf zu regnen und die Wolken reißen auch schon ein wenig auf. Zwischen den Wolken schimmert in ganz schwachen Konturen der Loch Lomond hinauf - in diesem Wetter und alleine hat das schon eine richtig mystische Wirkung. Je weiter ich wieder ins Tal absteige, desto schöner wir das Wetter und in Balmaha angekommen, verstaue ich meine Regenbekleidung wieder im Rucksack. Jetzt mache ich also erst mal eine kleine Pause, die ich nutze, um das bisher erlebte in meinem Tagebuch festzuhalten. So sitze ich bereits eine halbe Stunde in der Sonne, als die nächste Gruppe ankommt. Gemeinsam zieht es uns ins nahe gelegene Pub und als wir dann beim Essen sitzen frage ich mich ernsthaft, warum in aller Welt ich so derart viel Verpflegung in meinen Rucksack gepackt habe?
    Heute Abend ist also wieder mal kein Kochen angesagt, naja, zumindest starten Hinnerk und ich abends noch den Versuch "Schokopüfferchen"! Ich glaube Schokopuffer trifft das was dabei rumkommt eher - wenn man dieses etwas was da in der Pfanne liegt überhaupt noch Puffer nennen kann. Auf jeden Fall passt das überhaupt nicht zu dem Bild auf der Verpackung. Hauptsache ist aber, dass wir heute Abend doch noch einiges zu lachen haben. Wenn das in den nächsten Tagen so weiter geht, dann wird das eine richtig geniale Tour - aber was heißt hier wird? Genial ist es bereits!


    Anja2:
    Es regnet auch heute, nass packten wir alles zusammen und frühstückten nur einen Müsliriegel.
    Nach einem kurzen Stück Strasse überquerten wir eine Wiese und dann sahen wir Ihn, er lag im Nebel vor uns, als könne er kein Wässerchen trüben, der "Conic Hill" unser erster Munro!
    Zunächst liefen wir noch ein ganzes Stück durch den schönen Queen Elisabeth Forest, hier trafen wir uns alle noch einmal um eine kurze Pause einzulegen dann fiel die Gruppe schnell auseinander. Es regnete pausenlos und der Weg wurde zum Flussbett.


    Queen Elisabeth Forest

    Conic Hill
    Durch Nebel und Regen ließ sich die wunderschöne Landschaft erahnen, leider musste ich mich sehr auf den Weg vor mir konzentrieren, um im Geröll und Matsch nicht auszurutschen, so dass mein Blick ständig nach unten gerichtet war. Es ging treppenartig kontinuierlich bergauf, mir wurde plötzlich klar, dass ich das Gewicht des Rucksacks kaum noch wahr nahm und trotz der Höhenmeter blieb mir kaum die Luft weg! Ich hätte laut singen können und war total euphorisch, trotz Regen und Sturm, ich habe keine Drogen genommen, tolles Gefühl, davon hatte ich vorher schon mal gehört!
    Oben angekommen rissen dann doch noch die Wolken auf und die Sonne kam zum Vorschein, so konnten wir eine herrliche Pause einlegen, mit einem wunderbarem Ausblick auf den Loch Lomond, der erste Munro war geschafft!
    Unten angekommen trafen wir auf Hinnerk, der uns den Weg zum Campingplatz zeigte. Die Zeltwiese stand schon gut unter Wasser aber die Campingplatzleitung bestand darauf, dass wir unsere Zelte in Reih und Glied aufstellen trotz der Pfützen.


    Nachdem wir alle aufgebaut hatten, sammelten wir unsere gesamte, nasse und schmutzige Wäsche ein und verbrachten einen Teil des Abends damit, sie zu waschen, trocknen und vor allem c.a. 20 paar Socken wieder zu Paaren zu sortieren, "gar nicht so einfach, da wir fast alle die Gleichen hatten".

    Danach demonstrierte uns der fünf Sterne Koch "Mr. Tom" wie man perfekt Schockopüfferchen zubereitet, diese sahen allerdings aus wie gebratene Eingeweide! Wärend der Demonstration hatte ich die Befürchtung, "da sich dieses Püfferchen, zu einem ausgewachsenen Schockopuff in der Pfanne aufblähte" dass wir nicht ohne Schockosprossen den Raum verlassen würden aber alles wurde gut. Das "Ding" fand schließlich den Weg in die Mägen einiger Freiwilliger.

    Zwischenzeitlich hatte es aufgehört zu regnen, so das wir die stille Hoffnung hatten, die Zelte morgen trocken einzupacken zu können.



    Stompy:
    Heute morgen komme ich nicht so recht in die Puschen. Dafür darf ich zum Dank dann, mein Zelt im Regen abbauen.
    Nachdem ich endlich meinen Rucksack mal ordentlich gepackt und mich von einigen unnützen Dingen und zu viel mitgeschleppten Essen, um 1kg, erleichtert habe, breche ich ca. 1 Stdunde hinter den anderen auf.
    Auf dem Weg merke ich, das meine Füße sich so langsam eingewöhnen, denn sie tun fast nicht mehr weh. Dafür melden sich aber meine Knie ziemlich schnell zu Wort.
    In dem Waldstück, in Richtung Connic Hill, weiß ich schon, den richtigen WHW Weg über den Connic Hill, pack ich nicht. Die Knie sind am Ende.
    Geradeaus und Bergauf geht noch, aber Bergab - einfach nur die Hölle.
    Ich muss irgendwie Abkürzen, denke ich mir und kann links von mir im Tal, den Loch Lomond erspähen. Siehe da, ein kleiner Waldpfad führt nach links...

    Kurzer Kartencheck und ich denke mir - das passt schon.
    Also ab nach links und Querfeldein immer Richtung Wasser.
    Nach einer Stunde erreiche ich die Hauptstraße und folge ihr schnurstracks nach Balmaha. In Balmaha angekommen schaue ich nach rechts und sehe wie Rainer gerade vom Berg herunterkommt.
    Weiter geht es zum Campingplatz. Die letzten 2-3km sind echt die Hölle für mich. Auf den Stöcken aufgestützt, versuche ich meine Knie zu entlasten, die mittlerweile jeden Bodenkontakt meiner Füße, mit einem heftigem Schmerzimpuls quittieren.
    Ich baue mein Zelt auf und mir ist eindeutig klar, so kann ich nicht weitergehen. Ich muss aussetzten und mit dem Bus weiterfahren.
    Wie sich raus stellt, hat Thomas ebenfalls Probleme und will, mit mir zusammen, eine Auszeit vom Wandern nehmen.
    Später sitze ich noch mit Anja und Hans bei einer Zigarette und merke schnell, die beiden stehen fest im Leben und haben eine direkte, realistische, ehrliche Art an sich und sprechen das ungefiltert aus, was sie denken, ohne unnötig zu schmücken. Super, genau mein Ding. Mit solchen Leuten komme ich gut klar. Ich mag die beiden jetzt schon.
    Spreche noch kurz mit Thomas durch, was wir morgen abchecken müssen, wegen dem Bus und dann geht´s Heia machen.

    Erkenntnis des Tages:

    Nächstes mal kommen die Aircastschienen mit und 11kg Lebensmittel sind eindeutig viel zu viel.


    Samsons_fox:
    Ganz zufrieden vom ersten Tag beginne ich ganz optimistisch den für heute geplanten Tourabschnitt, der sich als erste Bewährungsprobe herausstellen sollte. Was mit einem freundlichen Lächeln der Sonne beginnt, hat sich schnell in einen echten schottischen Regen verwandelt, und so gestaltet sich der Aufstieg zum Conic Hill für mich als beschwerlich. Fuß um Fuß habe ich Dirks Ratschlag zu Herzen genommen , und so finde ich schön langsam zu meinem eigenen Tempo, dass mich Stück um Stück über den Berg zu einem unbeschreiblichen Ausblick bringt. Meine schlimmsten Befürchtungen, das ich Probleme mit Blasen und Druckstellen bekommen könnte sind nicht eingetreten und so genieße ich den Augenblick eines persönlichen Sieges auf einem Plateau mit Blick auf den Loch Lomond. Viel meiner neuen Wanderkameraden machen hier Pause um sich zu laben. Besondere Hochachtung an dieser Stelle für Rana und Supersusi, die Ihre Zähheit während der ganzen Tour mehrere Male unter Beweis stellen sollten.
    Sichtlich zufrieden treffe ich dann am Nachmittag auf der Campesite am Lomond ein, wo wir das erste mal in eine Pfütze unsere Zelte aufstellen. In der gut ausgestatteten Campsite nützen viele die Gelegenheit für Ihre erste Wäsche. Im Aufenthaltsraum herrscht bei einfachen Outdoorgerichten gute Stimmung. Daniel begeistert mit einer Kochvorführung.
    Pfannkuchen – selber gemacht !


    Rainer Duesmann:
    Auf geht's zum Conic Hill!
    Da dieser Berg bis zum letzten Jahr im Mai wegen der Lammgeburts Saison gesperrt war, kenne ich diese erste ernsthafte Erhebung auf dem WHW noch nicht. Bei gutem Wetter machen wir uns also auf den Berg zu erklimmen. Irgendwie möchte ich Heute Morgen alleine sein und deswegen lasse ich die anderen davon ziehen. Auch ist mir das gestrige Tempo für einen ersten Tag einen Tick zu hoch gewesen. Man kommt ja kaum zum Fotografieren und gesund ist es für die Füße und den Gehapparat wohl auch nicht gerade am Anfang so zu pacen. Die Menge an Blasen die ich Gestern Abend bei einigen sehen konnte scheinen mich auch in dieser Meinung zu bestätigen. Bei Erreichen des Garadhaban Waldes setzt steter Regen ein. Ich treffe auf Dirk und wir beschließen am Fuß des Conic Hill eine kleine Pause zu machen um uns für die vor uns liegende Aufgabe zu wappnen.

    Das Wetter kann uns die gute Laune nicht verderben!


    Kaum haben wir Platz genommen da tauchen im Regen Rana und Susi auf. Mit flottem Schritt ziehen sie an uns vorbei und schenken uns ein Lächeln.

    Platz da! Wir habens eilig!


    Na die sind ja trotz Regen gut drauf! Kurze Zeit später ziehen wir auch weiter. Die Steigung zum 361 m hohen Conic Hill stellt sich als sehr stetig aber moderat heraus. Nun passiert etwas seltsames, was ich nur von einigen seltenen Läufen auf der Langstrecke aus der Vergangenheit kenne: Ich spüre wie mir die Belastung so wenig ausmacht das ich in ein regelrechtes Hochgefühl komme! In euphorischer Stimmung (Walkers High??) stürme ich den Conic Hill hinauf!

    Wanderkameraden vor uns...


    Ich fühle mich als könnte ich Bäume ausreißen. Soviel Übermut muss heraus und so beginne ich sogar lauthals einige schöne Schalker Lieder anzustimmen. Da ich einige Jungs und Mädels sogar überhole sind mir verblüffte Blicke sicher. Na prima, denke ich. Du hast's mal wieder geschafft. Nun hält man dich also schon am zweiten Tag für völlig bekloppt...
    Egal. Ist der Ruf erst mal ruiniert, so lebt's sich völlig ungeniert. Soll ruhig jeder mitkriegen wie wohl ich mich fühle.


    .. und auch hinter uns.


    Am Nachmittag erreiche ich müde aber bestens gelaunt die Milarrochy Bay Campsite. Das Campsite Leben unterhält bestens und ich registriere mit Begeisterung das Daniel und Hinnark mindestens genauso gerne Blödsinn machen wie ich. Ihre Schokoküchlein Brataktion ist zum Beispiel ein großer Lacherfolg.

    "Lecker!"


    Hier bin ich richtig denke ich zufrieden und verschwinde in meinem Zelt (natürlich nicht ohne mich zweimal fast auf die Nase gelegt zu haben. Merke: Nasser, schlammiger Rasen und Badeschlappen verträgt sich nicht... ).
    Abschließend wie gehabt Gebet wegen Schalke und Bubu.


    Komtur:
    Oha, heute war der Conic Hill dran ... mit gerade mal 300 Höhenmeter gar nicht so viel, aber der Rucksack war dann doch etwas voll.
    Ach, was soll's ... schön ist es hier :-)



    Samstag, der 02.05.2009


    Mr.Sunrise:
    Gestern abend war es eigentlich nur so eine Idee - die verpasste Aussicht vom Conic Hill vom Ben Lomond aus nachholen. Aber dazu sollte gutes Wetter sein und das haben wir heute auch! Bei Sonnenschein krabbel ich aus meinem Zelt und mein Entschluss steht fest, ich mache heute noch einen kleinen Abstecher auf den südlichsten Munro. Ich beeile mich also mit dem Frühstück und dem Rucksack packen. Vom Rest unserer Gruppe will niemand mit auf den Berg kommen und ich werde etwas erstaunt angeschaut als ich erkläre, dass das kein Scherz ist. Leider bin ich also heute wieder
    alleine unterwegs, aber der Berg hat mich gepackt und so setze ich den Plan dann auch um und laufe los.



    Etwa 2 Stunden später, nach einem wundervollen Weg am Loch Lomond entlang, stehe ich in Rowardennan am Startpunkt de "Ben Lomond Hill Path". Noch ein kritischer Blick in den Himmel - das Wetter scheint stabil und der Gipfel liegt nicht in den Wolken - dann noch ein Blick auf die Karte. Also gut, knapp 1000 Höhenmeter liegen vor mir - da gönne ich mir doch zuerst noch schnell einen Riegel. Scheinbar beflügelt von Erdnüssen und Karamel laufe ich los. Der große Rucksack macht den Weg nicht gerade einfach und so wird es mir auch recht schnell ziemlich warm, aber die immer schöner werdende Aussicht entschädigt für all die Mühe. Da heute Samstag ist, bin ich bei weitem nicht alleine auf dem
    Weg nach oben, es sind viele Tageswanderer unterwegs, welche mich und den riesigen Rucksack sehr erstaunt anschauen.
    Eigentlich hätte ich Bilder von den Gesichtern machen sollen, die sind nämlich unbeschreiblich! Da ich recht zügig an den anderen Wanderern vorbeiziehe, entgehe ich ein wenig dem ganzen Trubel und kann einfach nur die atemberaubende Landschaft auf mich wirken lassen. Es ist einfach nur schön hier oben, ach wenn die Fernsicht durch einen leichten Dunstschleier getrübt wird. Dann, nach einem letzten mühevollen Aufschwung, erreiche ich den Gipfel. Wieder stellt sich dieses euphorische Gefühl ein, welches ich immer habe, wenn ich einen Gipfel erreicht habe. Dazu kommt, dass ich mich jetzt einen Munroisten nennen kann - toll, mein erster Urlaub in Schottland und dann auch gleich der erste Munro!











    Erschöpft, aber glücklich stehe ich auf dem Gipfel und staune nicht schlecht, als ich feststelle, dass ich keine 2 Stunden für den Aufstieg gebraucht habe. Eigentlich hatte ich an eine gemütliche Rast auf dem Gipfel gedacht, doch der hier oben starke und eisige Wind treiben mich recht schnell weiter. Fröhlich ein Liedchen vor mich her summend mache ich mich also an den Abstieg und freue mich schon auf ein kühles Bad im Loch Lomond.



    Als ich am späten Nachmittag an der Rowchoish Bothy ankomme, schaue ich in einige leicht verwirrte Gesichter - fast so als wäre ich eine Geistererscheinung.
    Nach einem Bad im eiskalten Wasser, gut Bad kann man das nicht unbedingt nennen, einmal rein und dann blitzartig wieder raus, geht es nach dem Essen recht schnell in den warmen Schlafsack.


    Anja2:
    Na, ja das Zelt war fast trocken als wir es einpackten, noch einen Kaffee und wir sind fit für den Tag! Leider kommen Jens und Thomas aus gesundheitlichen Gründen erst mal nicht mit, ich werde die beiden vermissen,
    Jens hat eigentlich immer einen lustigen Spruch auf den Lippen, er hat so seinen eigenen, spontanen Humor und Thomas war über viele Kilometer mein Gesprächspartner, ich hoffe wir sehen die beiden bald wieder!
    Das Wetter gönnt uns einige kleine Verschnaufpausen, d. h. es ist typisch Schottisch, einen Großteil des Tages laufen wir am Loch Lomond vorbei, wenn ich die Landschaft bisher sehr schön fand, jetzt wird sie atemberaubend. Hans, war vorher noch nie in den Bergen, er ist so begeistert von der Landschaft, dass er oft vor läuft, um zu fotografieren.



    Während dessen holt Dirk mich auf den Boden der Tatsachen zurück! Meine etwas romantisch, verklärte Sicht auf die Geschichte Schottlands, entstanden durch zuviel unrealistische Lektüre, rückt er gerade und ich bekomme gratis Geschichtsunterricht. Der Tag war so schön Interessant, dass wir fast die Abzweigung zur Rowchoish Bothy verpasst hätten. Als wir noch kurz Wasser aus einem Bach holen kam uns mein Liebster entgegen. Er ist Harry hinterher gelaufen, der hatte die Abzweigung verpasst! Er war allerdings fest entschlossen bis zur nächsten Schlafmöglichkeit weiter zu laufen, Hut ab, er musste noch c.a. 6 km weiter als wir im Dunklen, obwohl der Weg am See entlang eine kleine Kletterpartie war.

    Die Stimmung in dem Wald an der Bothy war durch Licht und Schatten, sehr märchenhaft, wie verzaubert. Nach dem Essen gingen wir noch zum Ufer des See's hinunter und haben leider knapp Daniels Bad in den kalten Fluten verpasst. Daniel hat all abendlich ein kleines Event für uns auf Lager, vom mitgeschleppten Grill incl. Rost u. Kohle, über einen perversen Outdoornahrungstest, die c.a. 30 Mr. Tom in all seinen Taschen und jetzt ein Bad im kalten Nass des Loch Lomond!
    Danach konnten wir noch einen sehr schönen Sonnenuntergang genießen, bei dem wir uns ein paar nette Geschichten erzählten, z,B. die Szene von den beiden Jungs mit Rucksack, die nachts durch Schottland laufen und plötzlich ein unheimliches heulen hören…. aus American Werwolf.

    Oben wieder angekommen hören wir ein Heulen, allerdings nur von ein paar Jungs, die mit Instrumenten und Whisky bewaffnet die Bothy bezogen haben, sie haben Musik gemacht und wir konnten sogar dabei einschlafen.




    Stompy:
    Heute ist ein guter Tag, den ich weiß, er wird locker.
    Nachdem wir die anderen verabschiedet und gefrühstückt haben, machen wir (Thomas und Ich) uns auf die Socken, um zu schauen, von wo unser Bus morgen abfahren würde.
    Nachdem wir die Haltestelle und die Busverbindungen durchgespielt hatten, probierten wir im Pub das Burger und Chips Menü.
    Erstaunlich, ich schaffe es fast nicht, den Teller komplett zu leeren. Ich esse echt weniger hier.
    Danach genossen wir noch am Strand vom Loch Lomond, die Sonne. (Wir wussten da noch nicht, das es das letzte mal gewesen sein würde.)

    Schon jetzt redeten wir darüber, was wir nächstes mal anders, bzw. was wir nächstes mal an unserer Ausrüstung weglassen oder anderes mitnehmen würden.
    Abends schön in Ruhe gekocht und wie jeden Abend, Zähne putzen und ab ins Bett.

    Erkenntnis des Tages:

    Man muss die Beine auch mal baumeln lassen.


    Samsons_fox:
    Auf zur Rowchoisch Bothy – oder was sonst noch alles am WHW passieren kann.

    Entspannt und guter Dinge beginne ich den Tag und versuche wegen meines gemächlichen Tempos recht zeitig am Weg zu sein. Auf und ab geht’s durch eine atemberaubende Landschaft. Das Wetter ist schön und so bahne ich mir den Weg mit abwechselnden Weggefährten. Angespornt von den schönen Erlebnissen der Vortage gehe ich munter des Weges. Immer wieder überholen mich Leute aus der Gruppe, was mich aber wegen der schönen Landschaft nicht stört. Leider habe ich dann übersehen, dass die Gruppe in einem Pub bei Rowardennen pausiert und so war ich unversehens vor der Gruppe. Leider verpasste ich dadurch auch die Abzweigung bei der Rowchoisch Bothy .
    Habe da noch Hans getroffen und mich gewundert, was der Pfeil aus Holzstücken am Boden soll. Na ja, wäre der Weg zur Bothy gewesen.
    Hab mich aber dann trotzdem entschlossen, weiter zu gehen um zur Gruppe zu stoßen.
    Hans hat mich dann auch eingeholt, um mich zurück zuholen. Wie ich aus der Karte feststellte, war ich zu weit gelaufen und müsste etwa 2 km zurück um wieder zur Gruppe zu gelangen.
    Für mich ein psychologisches geht nicht ........... kein Schritt zurück
    Da ich von der wilden Camp Site nach Inversnaid wusste, wollte ich mich bis dahin durchschlagen, campieren um danach auf das „Team“ zu warten.
    Die Tragweite dieser Entscheidung war mir zu diesem Moment nicht bewusst, und Stück um Stück wurde mir das klar. Über Stock und Stein ging es entlang des Weges, der sich mühsam am Ufer des Loch Lomond schlängelt und mich dem erhoffen Ziel näher brachte, das ich dann geschafft um 19 30 erreichte. Zuvor wurde mir noch ein schlüpfriger glatter Stein zum Verhängnis auf dem ich ausrutschte und mir das Knie prellte.

    Angekommen beim Hotel in Inversnaid – Ein Hotel im Nirgendwo !
    Von einer netten Gruppe Briten erfuhr ich von dem Bunkhouse das sich auf der Anhöhe befindet. Rosis Bunkhouse, nur unweit von „Rob Roys Cave“ gelegen war eine umgebaute katholische Kirche, in der man mit Herzlichkeit betreut wird. Hab Rosi von meinem Unfall erzählt, worauf sie mir sofort einen Eisbeutel zur Verfügung gestellt hat.

    Ein Dusche, ein gemütliches Abendessen , und dann bin ich hundemüde in mein Bett gefallen.
    ...geschafft !!!
    Endlich angekommen, endlich war ich da, nach dem mich den ganzen Tag die Hoffnung getrieben hatte, einmal nur nicht der Letzte sein, einmal nur als erster ankommen.

    Diesen Tagesbericht möchte ich meinem Kölner Wanderkumpel Hans widmen, einem
    Kölner Urgestein und Wanderkameraden, wie man Ihn sich nur wünschen kann. Ein Weggefährte der einem auch in äußerst schlimmen Situationen garantiert nicht in Stich lässt !!!

    Danke Hans

    Deinen Spitznamen "Wadensau" hast Du Dir redlich verdient mein Freund
    Danke auch Deiner Frau Anja,Ihr seit ein super nettes Paar.


    Rainer Duesmann:
    Wir haben Glück und dürfen im Trockenen abbauen.

    Zelten auf dem Campingplatz


    In abwechselnd gemischter Gruppe wandern wir am schönen Loch Lomond entlang zum Rowardenan Hotel. Ich darf eine Pause mit Berni dort verbringen und gehe anschließend alleine weiter. Unterwegs trifft man die ein oder den anderen Mitwanderer und der Tag ist schön.

    Langzeitaufnahme eines kleinen Wasserfalls



    Leider kann der gute Harald wegen einiger Blessuren nicht mithalten und muß allein hinterher. Für seine Konstitution und seinen Gesundheitszustand hält er aber tapfer mit. Ein sympathischer Kerl! Da Harald eine längere Pause von uns nicht mitbekommt gerät er unglücklicherweise vor unsere Gruppe. Da er aber denkt er müßte uns einholen, geht er immer weiter und auch am Abzweig zur Rowchoish Bothy vorbei. Der bärenstarke Hans (typisch rauhe Schale, weicher Kern. Er hat ein Herz aus Gold) läuft ihm sogar noch einige Kilometer hinterher und versucht ihn zur Gruppe und unserem Abendtreff zurückzubringen. Vergeblich. Harald will sich durchbeissen und bis Inversnaid weiterkämpfen um dort ein Hostel aufzusuchen. Viel Glück!

    Wir anderen dürfen an der Bothy unser Lager aufschlagen. Der verwunschene Märchenwald dort und das Seeufer sind meine zwei Lieblingsplätze auf dem WHW und ich bin sehr glücklich. Übermütig wasche ich mich im See. Das Wasser ist höchstens 3 Zentimeter warm und ich bekomme verwundert mit das der Daniel sogar dort am Nachmittag (nach "nebenbei" erfolgreicher Besteigung des 974m hohen Ben Lomond!) gebadet hat. Der Typ stellt sich also als eisenharter Bursche heraus! Ausdauernd ist er zudem wie ich sehe als er über eine halbe Stunde an einem handgemachten Risotto rührt. Hut ab.

    "... wann ist der Mist denn endlich fertig..."


    Nach Abendessen und ein bischen Fotografieren ziehts mich ins Zelt. Ein guter Tag (auch wenn Schalke in Leverkusen verloren hat ) findet ein ruhiges Ende. Zumindest mit Ohropax. Eine Gruppe junger Schotten feiert mit Musik und reichlich Alkohol eine Party in der Bothy. Die Jungs sind soweit ganz in Ordnung (aber nicht gerade die Hübschesten wie unsere Mädels übereinstimmend feststellen ) und einer von uns nimmt auch noch ein Bier mit Ihnen.
    Abschließend wie gehabt Gebet wegen Schalke und Bubu.


    Komtur:
    Der Weg zur ersten Bothy war nicht steil, nicht lang, aber es ging ständig hoch und runter ... was dann doch irgendwann nervt.
    Dann ging mir noch das Wasser aus, aber direkt am Weg und nur wenige Meter von der Bothy entfernt gab es endlich einen kleinen Wsserfall mir richtig leckerem feinen schottischem Wasser :-)
    Dann noch wenige Meter zur Bothy, endlich das Zelt aufbauen und ausruhen.
    Zuletzt geändert von Komtur; 27.10.2014, 20:20.
    Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.

    Kommentar


    • Komtur
      Alter Hase
      • 19.07.2007
      • 2818
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

      Teil 3


      Sonntag, der 03.05.2009


      Mr.Sunrise:
      Nach den beiden letzten Tagen habe ich genug vom Solowandern - ist zwar immer ganz schön, aber jetzt will ich wieder in einem Grüppchen mitwandern. Ich brauche wieder jemanden, mit dem ich den Tag über gemütlich quatschen kann. Der Weg führt heute wunderschön, immer am Ufer des Loch Lomond entlang.







      Es ist ein ständiges auf und ab über Felsen, richtig abwechlungsreich. Dazu scheint die Sonne und nur gelegentlich gibt es einen kleinen Schauer. Ich betreibe heute "Gruppenhopping" und laufe mal hier und mal da ein Stück mit. Das ist heute eine angenehme Abwechlung zum wandern der letzten Tage.
      Am späten Nachmittag trudeln wir nach und nach an der Beinglass Farm ein. Hier treffen wir auch Harry wieder, er ist gestern noch bis nach Inversnaid gelaufen und Jens und Thomas sind heute auch wieder mit dabei. Damit sind wir also dann wieder vollzählig. Am Abend sitzen wir gemütlich im Pub und nachdem ich mich mit dem vorzüglichen Haggis gestärkt habe, genehmigen wir uns noch das ein oder andere Pint.




      Anja2:
      Die Sonne lacht wärend wir abbauen und verspricht, dass wir einen schönen Tag bekommen. Der Weg führt uns heute nur am Ufer des Loch Lomond vorbei. Es geht eigentlich permanent Felsen rauf und runter aber gerade das machte mir Spass.Wir sehen riesige Ziegen, die sehen fast aus wie Steinböcke. Überall wachsen große Mengen von Bärlauch, wenn ich nicht wüste, dass es heute abend auf der Beinglass Farm so gute Burger gibt, hätte ich welchen geerntet für unser Abendessen. Als wir c.a. 2/3 tel des Weges hinter uns haben zeigt Dirk uns den Hügel über den wir noch drüber müssen, dass letzte Stück hat es dann doch noch in sich und dann fängt es auch wieder an zu regnen und zu hageln. Jens, Thomas und Harry sind schon da als wir ankommen. Wir sind froh, dass wir alle wieder zusammen sind. Gemütlich und frisch geduscht, sitzen wir später im Pub. Ein leckeres Essen und ein, zwei Bierchen geniessen wir noch, Daniel bestellte sich Haggis und ich probierte, eigentlich ein sehr lekkeres Gericht, trotz der oft negativen Beurteilung! Todmüde fallen wir in unser Zelt und schlafen, satt und trocken ein.




      Stompy:
      Am nächsten morgen packen Thomas und ich in Ruhe unsere Rucksäcke und machen uns auf zur Busstation.
      Gut, das wir so früh an der Haltestelle ankommen, den der Bus ist stolze 20 min früher da und fährt 10 min früher ab.

      Als wir beide, je mit gezücktem 20 Pfund Schein in der Hand, freudestrahlend den Bus besteigen, winkt der Fahrer ab und sagt, darauf könne er nicht wechseln.
      Na super, ich habe kaum Kleingeld dabei und Thomas eben so wenig. OK, tauschen wir das Geld schnell im Pup um. Mist, der hat zu.
      Verkrampft schauen Thomas und ich uns an und wir beginnen, aus allen Fächern und Taschen unser Kleingeld zu kramen.
      Gedanklich sehe ich gerade unsere komplette Busplanung den Bach runtergehen, weil wir kein Kleingeld haben...
      Puh, wir bekommen das Fahrgeld so eben zusammen und dürfen einsteigen.
      Ich weiß jetzt schon, im nächsten Ort wird erst einmal Kleingeld für die nächste Busfahrt besorgt.
      In Balloch angekommen besorgt Thomas erst einmal Geld am Automaten und ich mir echte Zigaretten, den ich hab kein Bock mehr auf selbstdrehen, denn ich kann einfach nicht drehen.
      Die nächste Bushaltestelle liegt etwas ausserhalb von Balloch an der A82. Auf dem Weg dorthin streifen wir Mc Donald´s und just in diesem Moment, beginnt es zu regnen.
      Da wir noch Zeit genug haben und ich noch mal pullern muß, machen wir einen Stop bei Mc´s.

      Erleichtert und ein Big Mac Menü später geht es wieder los auf Haltestellen suche.
      Nach einigem hin und her und wechselnder Wegbeschreibung der Einheimischen, sind wir auf dem richtigen Weg und... ...stehen plötzlich an einem 2 spurigen Doppelkreisverkehr.
      Das kann doch nie im Leben stimmen. Todesmutig tänzeln wir zwischen den Autos über die beiden Kreisel. Hm, es gibt zwei Möglichkeiten. Rechts oder Links. Ich entscheide auf Rechts. Wir laufen auf einem schmalen Randstreifen parallel zur A82. Mir kommen immer mehr Zweifel, ob wir hier Richtig sind, bis ich auf einmal eine Parkbucht erkennen kann, wo gerade Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden. Nach kurzer Rücksprache mit den Ordnungshütern wissen wir, hier sind wir Richtig und hier ist die Haltestelle.
      Also warten wir auf den Bus. Aber er kommt nicht... Zwischendurch hält ein Busfahrer an und sagt uns, das der Bus auf den wir warten in ca. 15 min kommt. Er kam auch, leider aber erst 1,5 Stunden später...
      An der Beinglas Farm angekommen, bauen wir unsere Zelte auf und sitzen Abends noch mit den anderen gemütlich bei Essen und Bier.
      Ab in die Poofe.

      Erkenntnis des Tages:

      Zeit und Fahrpläne sind halt relativ.


      Samsons_fox:
      Heutiges Etappenziel ist die Beinglas Farm. Völlig entspannt kann ich diesmal den Tag beginnen, aber dennoch trödle ich nicht lange und so verabschiede ich mich bei Rosi um mein nächstes Ziel anzusteuern. Der erste Teil gestaltet sich äußerst fies und ich muss wiederum an Dirk denken, der mir Tags zuvor schon dieses Wegstück beschrieben hatte.
      Wie ich jetzt erkennen muss hat er sicher nicht übertrieben. Steine und schmale Durchgänge, und ich bin froh als ich dieses Stück hinter mich gebracht habe und den Rest des Weges bei schönem Wanderwetter in Richtung Beinglas Farm gehe.
      Leider beginnt nach meiner Ankunft wieder dieser heimtückische Fadenregen, und so muss ich wieder einmal mein Zelt in einer Pfütze aufstellen. Diesmal aber ein First Class Campingplatz,mit Shop, Pub und Cooking Shelter. Nachmittags treffe ich dann wieder meine Gruppe, und wir beschließen den Tag mit einem gemütlichen Pubbesuch.


      Rainer Duesmann:
      Ich bin früh wach und stromere bei trockenem Wetter eine Weile durch den Wald und fotografiere.







      Alles schläft und ich mache mich langsam fertig für den Tag. Dominik reißt sich als nächster aus dem Schlaf und wir gehen gemeinsam los. Da wir wissen das eine der schwersten Etappen mit dem Seeufer des Loch Lomond auf uns wartet wollen wir viel Zeit zur Verfügung haben.





      Bei herrlichem Wanderwetter (Sonnenschein und nur alle Stunde mal für 10 Minuten dunkle Wolken mit Regen) kommen wir recht zügig zu den Inversnaid Falls. Trotz einer längeren Pause am Inversnaid Hotel schließt noch niemand von den Anderen zu uns auf und wir vermuten das man etwas länger mit dem Frühstück gebraucht hat als wir. So beschließen wir zu zweit das fiese Geländestück bis zur Doune Bothy anzugehen. Es wird mühsam, aber dank gegenseitiger Hilfe und Motivation erreichen wir schneller als gedacht die Bothy. Glücklich über unser problemloses und rasches Vorwärtskommen genießen wir die Sonne an der Bothy und machen uns nach einer schönen Pause auf den Weg zur Beinglas Farm Campsite.



      Es läuft im wahrsten Sinne des Wortes super und wir kommen schnell und in bester Laune an. Da wir viel Zeit haben fahren wir das ganze Programm mit Eisessen, Zelt aufbauen, fremde Frauen bequatschen, Körperpflege (vielleicht hätte ich die letzten zwei Sachen in umgekehrter Reihenfolge angehen sollen ), Wäsche waschen und trocknen. Nach und nach trudeln unsere später gestarteten Leuts ein und wir verbringen einen tollen Abend im Restaurant der Campsite.

      Abschließend wie gehabt Gebet wegen Schalke und Bubu.


      Komtur:




      Montag, der 04.05.2009


      Mr.Sunrise:
      Ich werde durch an leichtes trommeln auf meinem Zelt geweckt - Regen. Trotz des eher schlechten Wetters bin ich richtig gut gelaunt, schließlich ist das hier Urlaub und das lass ich mir doch nicht von dem bischen Regen verderben. Das Frühstück und das packen dauert heute aber ein wenig länger. Die Etappe ist ja nicht so lang und so lasse ich mir Zeit und laufe gemeinsam mit Rana, Susi und Hinnerk erst los, nachdem alle anderen schon eine Weile auf dem Weg sind.
      Heute besteht der Weg mal wieder mehr aus Bächen und Seen, dazu gibt es noch einige tolle Stellen durch tiefen Morast und an eben diesen Stellen wird der Weg dann auch noch von Kühen belagert und der Weg drum herum geht durch noch tieferen Morast. Aber trotz alledem macht der Weg Spaß und die Landschaft um uns herum ist trotz Regens einfach traumhaft.









      Außerdem bin ich in einem tollen Grüppchen von netten Menschen unterwegs, da kann erst garkeine schlechte Stimmung aufkommen. Zu unserer Mittagsrast suchen wir uns ein gemütliches, moosiges Plätzchen im Wald. Toast und Baked Beans sind eine Tolle Sache, vor allem wenn das Toast auch getoastet ist und so beschließe ich, für den nächsten Urlaub einen Toastaufsatz für meinen
      Kocher zu besorgen. Nachdem wir eine ganze Weile hier gesessen haben brechen wir wieder auf in den Regen.
      Auf dem Weg nach Tyndrum sehen wir aus einiger Entfernung auf einer kleinen Campsite einige nette Holzhütten stehen und denken darüber nach, wie schön nach so einem nassen Tag doch so eine warme Hütte wäre. Als uns nach wenigen Metern Dominik entgegen kommt und von der heißen
      Schokolade erzählt die es hier gibt steht der Entschluss fest - wir bleiben hier.
      Auch Anja, Hans und Dirk sind schnell überzeugt und so verbringen wir 8 heute die Nacht in zwei kleinen und warmen Wigwams bei der Strathfillan Farm. Während wir die Wigwams buchen denke ich an die anderen. Hm, sie waren alle vor uns und entsprechend wissen sie auch nicht, dass wir uns ein
      schönes Plätzchen kurz vor Tyndrum zum übernachten ausgesucht haben. Aber gut, das lässt sich jetzt leider nicht ändern und ich freu mich, morgen wieder zu der großen Gruppe zu stoßen.


      Anja2:
      Wir werden vom Regengeprassel auf dem Zelt wach, ich öffne den Reisverschluss und stelle fest, dass fast alle Zelte schon abgebaut sind, jetzt macht sich der entstandene "Gruppenzwang" breit und wir beeilen uns ziemlich alles zusammen zu raffen. Im Aufenthaltsraum treffen wir dann doch noch auf die Anderen, wir ziehen die Regenhosen mal wieder an und Hans packt seinen Rucksack noch mal um, die meisten Frühstücken noch. Dann geht es endlich wieder los, wie immer morgends erst mal einen Berg hoch, dass Wetter kennt keine Gnade, es stürmt und regnet ohne Pause. Durch den Nebel kann man die Landschaft nur erahnen, ein bisschen schade, wir müssen auf jeden Fall wieder kommen, um das Ganze mal bei Licht zu sehen. Eine Weile liefen wir über einen Weg, der ein jähes Ende findet in knietiefem Schlamm. Der Grund dafür stand vor uns, eine Herde Kühe blockierte hämisch, grinsend den Weg.

      Dominik der ein Stück vor uns war, wurde von den lustigen Tieren spontan verfolgt, ich hoffte darauf keinen Bullen übersehen zu haben. Bei dem tiefen Matsch wäre an Flucht nicht zu denken gewesen, man hätte sich nur flach auf den Boden legen können um sich zu ergeben. Aus einiger Entfernung beobachteten wir noch erwartungsvoll wie Daniel, Susi, Hinnerk und Rana die Kuhstelle passierten und gingen dann weiter.

      An einem urigen Friedhof," er sah aus, wie eine Hollywoodkulisse ", legten wir eine Pause ein. Wir waren nun schon seit dem Morgen durch und durch nass , und ich dachte gerade noch " Heute ist ein guter Tag zum sterben" da kam Dominik wie ein Engel ums Eck und erzählte uns von den gemütlichen, warmen Wigwams in knapp 150 m Entfernung, sofort beschleunigte ich zum Erstaunen meines Mannes das Tempo, um mit letzter Kraft dort einen Kakao und ein Wigwam für die Nacht zu bestellen.

      Die vier hinter uns kehrten kurz nach uns ein und blieben ebenfalls! Es gab eine gut ausgerüstete Küche mit Waschmaschiene und Trockner und im Laden eine Kühltruhe mit allerlei gutem Fleisch. Wir haben erst mal richtig gekocht und gut gegessen.Die gesamte Ausrüstung
      wurde über der Heitzung getrocknet und aus dem Fenster konnten wir die Highlands sehen und schon war ich wieder versöhnt mit dem Leben, ich Weichei.


      Stompy:
      Ich beschließe meinem Waschbärbauch einen weiteren Tag Ruhe zu gönnen, denn meine Knie zicken immer noch rum.
      Nach der Verabschiedung der anderen machen Thomas und ich uns altbewährt an die Arbeit, die Busfahrpläne zu erkunden und begeben uns zum nahegelegenen Pup.
      Dort wird kurz der Busfahrplan gemustert und die Abfahrzeiten notiert. Ein Bierchen später geht zurück zum Zelt und ich mache erstmal ein Nickerchen.
      Zwischendurch fällt mir noch dieser Brandgeruch auf und höre mehrere Feuerwehrwagen, die ziemlich in der Nähe sein müssen, aber denke mir nix dabei.
      Etwas später erhebe ich mich um zu sehen, was Thomas und Bernie so treiben.
      "Ey krass oder was !?!" - "Hää? Was den?" - "Na der Wohnwagen, der gerade abgefackelt ist, hinter der Farm..."
      Erst jetzt bemerke ich die fünf Feuerwehrwagen, die rings um mich herumstehen und die letzten Glutnester von einem völlig ausgebranntem Wohnwagen löschen.

      Leider ist in den Flammen ein Hund umgekommen, den die Feuerwehrmänner, gerade unter einer Plane verdeckt, an die Seite schaffen.
      Wir verbringen in Ruhe noch den Tag und dann geht´s ab in die Koje.

      Erkenntnis des Tages:
      Unwissenheit, kann ein Segen sein - oder - Konzentriere Dich auf den Focus.


      Samsons_fox:
      Der durchwegs regnerische tag beginnt leider damit, dass wir unsere Zelte im regen abbauen müssen und dann in Gruppen losziehn. Leider verschwindet die Landschaft oft im Nebel und regen, und so ist es fast unmöglich anständige Bilder mit meiner Digicam zu machen.

      Recht früh komme ich auf der By The Way camp Site in Tyndrum an, wo ich mir dann mit dem kleinen Dirk (wohnt und arbeite in Wien), Sebastian und Christian ein Wigwam miete. Eine preisgünstiges Dach über dem Kopf.
      Hier habe ich auch gelegenheit meine Wäsche zu waschen und nach einem guten Outdoor Menü rauche ich seit langem wieder einmal eineZigarette, schau ein wenig in die Luft und denke mal was morgen wohl sein wird.
      Wieder einmal treffe ich meine Freund Alan aus Kanada, dem ich mit einem „Oh Canada“ begrüsse.
      Obwohl es schön und trocken im Wigwam ist, sind wir jetzt „Weicheier“.
      Das ist hart – und das tut echt weh....


      Rainer Duesmann:
      Heute lasse ich mir viel Zeit beim Aufstehen.



      Es regnet in einer Tour und ich starte alleine weil ich die Falls of Falloch in Ruhe fotografieren möchte. Ich klettere dort auch ein wenig in den Felsen herum, traue mich aber nicht richtig hinein weil es sehr glitschig und nass ist. Reinfallen wäre kein Spaß.



      Anschließend wandern wir in abwechselnder Besetzung den ganzen Tag den Way entlang.




      Leider treffe ich die Mädels mit Daniel und Hinnerk nicht an. Dieser Zustand wird auch zwei Tage andauern, da diese Gruppe durch Spätstart und Wetterprobleme bald eine Etappe hinterherhängt. Das ist schade, da ich mit diesen Leutchen bisher den meisten Spaß hatte.

      Auf der By The Way Campsite angekommen fällt mir auf das alle Mitwanderer denen ich begegne ausweichend in die Luft schauen. Nur Matthias ist beim Zelt zu sehen und quatscht mit mir. Apropo Zelt? Wo sind den die Zelte der anderen?? Aha! Daher weht der Wind! Die Herrschaften haben sich alle klammheimlich ein bequemes, trockenes Plätzchen in den verfügbaren Holzhütten gemietet! Matthias und ich beschließen spontan den Rest der Gruppe als "Mädchen" zu klassifizieren und so harren wir eisern im Regen in unseren Zelten aus.
      Abends gibts noch lecker Bierchen im Pub des Invervey Hotels und ich stelle fest das auch die "ostdeutsche Gruppe" um Matthias sehr nette Leute mit feinem trockenem Humor ausmacht. Sehr angenehm.
      Abschließend wie gehabt Gebet wegen Schalke und Bubu.


      Komtur:




      Dienstag, der 05.05.2009


      Mr.Sunrise:
      Eigentlich hatten wir gestern ja gesagt, dass wir heute um 8 Uhr frühstücken und dann weiterlaufen, um die anderen im Laufe des Tages einzuholen. Aber irgendwie hat das waschen und trocknen der Wäsche gestern abend einfach zu lange gedauert und so haben Rana, Susi, Hinnerk und ich beschlossen auszuschlafen. Den anderen vier haben wir im Aufenthaltsraum einen Zettel hingelegt.
      Nach einer sehr erholsamen Nacht in einer richtig schön warmen Holzhütte stehe ich erst gegen halb 11 auf.
      Gemütlich sitzen wir jetzt zum Frühstück zusammen. Heute steht zur Abwechslung mal kein Müsli auf dem Speiseplan sondern leckerer
      Kaiserschmarren. Anstatt nach dem Frühstück direkt in den Regen aufzubrechen beschließen wir, lieber noch einen großen Topf Tee zu kochen. Bei der ein oder anderen Tasse Tee und vielen netten Erzählungen vertrödeln wir vier hier ein wenig die Zeit und so kommen wir erst gegen 14 Uhr los. Auch das Chaos in unserer Hütte trägt zu dem späten Start bei - der Inhalt von vier großen Rucksäcken will ja schließlich auch sortiert werden.
      In Tyndrum legen wir noch einen kurzen Stop ein um noch Gas und einige Sandwiches und Kekse für die kommenden Pausen zu kaufen.
      Als wir wieder aufbrechen stellen wir etwas überrascht fest, dass wir schon 16 Uhr haben - naja, dann wird es halt heute recht spät werden wenn wir an der Campsite in Victoria Bridge ankommen. Der Regen wird heute noch stärker als gestern schon und dazu weht auch noch ein ordentlicher Wind. Und die Berge zu unserer linken und rechten bleiben leider den ganzen Tag über in dichte Wolken gehüllt.





      Den ganzen Weg über erzählen
      und lachen wir alle recht viel. Bei dem schlechten Wetter finde ich vor allem beeindruckend, dass Susi die ganze Zeit ein Lächeln auf den Lippen hat. Das ist toll und lässt erst garkeinen Gedanken an schlechte Laune aufkommen!



      Als wir gegen 18Uhr in Bridge of Orchy ankommen schauen wir auf die Karte und beschließen, uns heute hier im Bunkhouse einzumieten. Dann ist die Etappe morgen zwar länger, aber mit knapp 20 Kilometern bis nach Kingshouse Hotel noch gut machbar. Außerdem können wir gerade dem Gedanken an ein nasses Zelt nicht so viel positives abgewinnen. Wirklich schade ist es, dass wir heute schon wieder nicht zum Rest der Gruppe aufschließen können. Mittlerweile vermisse ich schon den ein oder anderen wirklich!
      Nach einer schönen heißen Dusche gehen wir ins Hotel um was zu essen, auf dem Weg zu unserem Tisch kommen wir an der Bar vorbei und dort treffen wir Berni. Wir hätten ja mit viel gerechnet, aber nicht damit. Er ist heute erst an der Beinglass Farm losgelaufen. Aber er hat schon gegessen und so bleibt er an der Bar sitzen und wir setzen uns zu viert im Nachbarraum an den Tisch. Wir beschliessen, dass ein wenig Luxus sein muss und so gibt es zum Essen dann auch direkt eine Flasche Wein und auch zum Dessert gibt es noch ein passendes Gläschen. Während wir gemütlich hier sitzen bedauern wir die anderen, die heute abend nicht hier sind, sondern mit den Zelten im Regen sitzen. Nach dem Essen geht es dann recht flott in die Betten. So ein Bett ist doch was feines - da könnte man sich doch glatt dran gewöhnen!


      Anja2:
      Am morgen öffnete ich die Tür um bei einem Kaffee im Bett, die Aussicht zu geniessen, da flog ein Rotkelchen, direkt an mein Fussende, wie bei uns die Tauben wenn sie gefüttert werden. Langsam kamen wir in die Gänge.
      Als wir uns abmarschbereit zum Frühstück in der Küche trafen, fehlten noch die vier Daniel, Susi, Hinnerk und Rana, sie hatten uns einen Zettel hinterlassen, sie würden uns schon noch einholen. So gingen Hans, Dirk, Dominik und ich schon mal vor und es fing schlagartig wieder an zu regnen. Wir beschlossen in Tydrum einen Zwischenstopp einzulegen um Comped, Batterien und Riegel zu kaufen, hinzu kamen noch zwei Dosen Bier und Hans hatte wieder sein Anfangsgewicht zu schleppen. Der Weg führte nach dem allmorgentlichen Berg durch ein langgezogenes Tal. Rechts und links erhoben sich majestätisch die Berge von denen Unmengen an Wasser stürzte, es war wunderschön. Nach einer Weile mußten wir unter einer Brücke durch, deren Höhe mich schon vermuten ließ was dann passierte, die Herren mussten auf die Knie gehen und durch den Schlam robben!

      Ich hatte gut lachen weil ich so gerade noch, auf den Füssen da durch kam.
      An diesem Tag mussten wir durch viele Gatter und über Zäune klettern denn überall waren Schafe mit Ihren Lämmern, manche erst einige Stunden alt.

      Der Regen lässt nicht nach, wodurch wir nur wenige Pausen einlegen, es macht einfach keinen Spass klatschnass, stehen zu bleiben um zu essen. Ich fange dann innerhalb weniger Minuten an zu frieren und gehe lieber schnell weiter um meine Bertriebstemperatur zu halten.
      So sind wir sehr glücklich als wir in Bridge of Orchy ankommen um dort eine wohlverdiente Pause zu machen.
      Sofort wurde ein heisser Kakao geordert und beim durchstöbern der Speisekarte viel mein Blick auf ein Schild an der Wand " Please keep you schoes on!!! ", am Tag zuvor haben unsere Treterchen, c.a. 10 Paar, in einem Hotelrestaurant den Eingang blockiert.


      Nun, andere Länder andere Sitten oder besser, besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen.

      Gestärkt gingen wir weiter, zuerst durch einen dichten Wald und dann über den "Mam Carreigh", Sturm und Regen wurden jetzt immer stärker, ein paar mal musste ich mich festhalten weil ich das Gefühl hatte sonst weggeweht zu werden, kein Blödsinn. Mittlerweile liefen wir einzeln und weit auseinander, da packte mich wieder diese Euphorie, ich sang: " Wild Thing you make my heart sing " es konnte mich ja keiner hören und sehen! Nach unten hatte man einen wunderbaren Blick auf Loch Tulla! Als wir im Inverroran Hotel ankamen waren einige schon da und hatten Ihre Zelte aufgestellt. Die Campside schien zu überfluten und wurde deshalb geräumt. Jetzt standen wir da, wohin auf die Schnelle, mit so vielen Leuten? Harry und Dominik haben eine ganze Zeit lang herum telephoniert, dann kamen wir auf die Idee mit dem Taxi wieder zurück zu fahren nach Tyndrum, zu den Wigwams, also, zurück auf Los.
      Duschen, kochen und dann Kriegsrat halten wie wir morgen vorgehen. Wir haben im Schlafsack noch die gekauften Bierdosen getrunken und sind dann früh eingeschlafen.


      Stompy:
      Nach Zeltabbau, Frühstück und packen, geht mit dem Bus nach Kingshouse Hotel.
      Dort angekommen, finden wir den freien Zeltplatz, nicht gerade einladend. Alles voll die Mocke oder große Pfützen. Die einzige gute Stelle, wie ich finde, ist die kleine Insel mitten im Fluß.

      Ich versuche Thomas noch etwas von der Zeltstelle zu überzeugen und latsche rüber zur Insel durch den Fluß. Top! Der Untergrund ist gerade, fest und nicht schlammig - perfekt.
      So bauen wir beide unser Zelt auf. Da ich keinen Bock habe, nochmals durch den Fluß zu latschen um am Kingshouse Hotel Wasser zu holen, packe ich meinen Wasserfilter raus und fange an den Wassersack zu füllen.
      Als der Sack endlich voll ist, geht auf einmal die Welt unter. Enorme Wassermassen ergießen sich plötzlich vom Himmel und der Wind nimmt enorm an Stärke zu und Sturmböen wackeln ordentlich an meinem Zelt.
      Wir verkriechen uns rasch, je in unsere Zelte.
      Ich koche erstmal einen Kaffe und - schmeiße erstmal die volle Tasse Kaffe im Zelt um. Scheiße!!!!
      Na gut, saubermachen und neuen Kaffe gekocht. Während ich an meinem Kaffe nippe, schaue ich mich sorgenvoll im Zelt um.
      Alter Falter, hoffentlich bleibt das Zelt bei dem Wind stehen. Sicherheitshalber schiebe ich meinen Rucksack, der von innen vor dem Zelteingang liegt, stützend Richtung Eingang, damit der Wind diesen nicht ganz so extrem eindrückt.
      Der Wind wird immer stärker.
      Ich ertappe mich dabei, wie ich lauthals singend im Zelt sitze, und immer wieder zwischendurch meinen Kopf in die Apsis stecke, um zwischen Innenzelt und Aussenzelt hindurch zu schauen, ob noch alles tutti ist.

      Ich werde wieder ruhiger. Wenn es bis jetzt gehalten hat, dann hält es auch.
      Etwa um 18 Uhr läßt der Regen und der Wind nach. Thomas ruft mich, das ich mal schauen soll...
      Der Fluß ist mal eben um fast einen halben Meter angestiegen. Es sind nur noch 10cm Luft, bevor die Insel geflutet wird.
      Thomas und ich überlegen, ob wir das Zelt abbauen sollen und durch den Fluß zurück zum "Festland" gehen und unser Zelt dort wieder aufbauen.
      Ich überlege und komme zu dem Schluß, das ich keinen Bock mehr habe, heute mein Zelt im Regen noch abzubauen, durch den eiskalten Fluß in Unterbubber zu watscheln und dann mein Zelt in einem Schlammloch wieder aufzubauen.
      Moment - Idee, ich markieren den aktuellen Stand des Wassers im Fluß mit einem Hering.
      Man kann erkennen, das es in der Bergen vor uns nicht mehr regnet, also wird es auch nicht mehr viel höher ansteigen, denke ich mir. Was kommt, geht auch wieder...
      (Man sollte niemals die Macht der Suggestion unterschätzen... ...man muß es sich nur lange genug einreden, um daran zu glauben...)
      Ich werde erst dann "rübermachen", wenn´s Wasser durchs Zelt läuft.

      Ich kontrolliere im Halbstundentakt den aktuellen Wasserstand. Er steigt nicht mehr, sondern er wird etwas niedriger.
      Alles klar, richtige Entscheidung. Es geht ab in den Schlafsack.
      Eigentlich, hätte man schön knacken können, wären da nicht auf der anderen Seite vom Fluß drei Camper mit kompletten Gerüstzelt und drei Hunden gewesen. Nicht nur das die Köter die ganze Nacht sich gegenseitig angebellt haben, nein, die Camper hatten ihr Gerüstzelt mit Gasheizern befeuert. Diese brauchen aber Gas und Strom zum Betrieb.
      Nun ratet mal, woher der Strom kam...
      ..von zwei Benzin-Stromgeneratoren, die bis etwa 4 Uhr schön laut knatterten zum Takt des Saufgelages, welches die drei zelebrierten und dem Hundegebell....
      Irgendwann kehrte Ruhe ein...

      Erkenntnis des Tages:
      Manchmal kann ich verstehen, warum Menschen auf einmal Amok laufen.


      Samsons_fox:
      Auf dem Weg zur Victoria Bridge , den ich zum Teil mit Rainer und zum Teil alleine bestreite beginnt es mit zunehmender Härte zu regnen. So werden die Anstiege an den Hügeln sehr einsam , den manchmal trifft man kaum jemanden, und trotzdem ist es wunderschön auf einem Hügel zu stehen und in die teils kaum besiedelte Gegend hinaus zu sehen. Ein Land, das ich früher nur aus Filmen („Highlander“, „Rob Roy“ und „Braveheart“) kannte wird auf einmal spührbar für mich. Die teils karge Landschaft der Highlands kann einem mehr geben als es aussieht. „Zuhause kann ich keine Ruhe finden, deswegen fahre ich nach Schottland“ wie mir Tags zuvor ein Holländer gesagt hat. Diese Worte bekommen jetzt eine besondere Bedeutung.
      Bevor ich mich dem letzten Anstieg widme, mach ich in Bridge of Orchy Hotel noch mit Rainer eine Pause, der dann alleine weiterzieht. Ein kleiner Smalltalk bei einer Tasse Tee und schon gehts weiter.

      Endlich am Inveroren Hotel angekommen suche ich mit zwei Belgiern nach der Wild Camp Site und nach Rainer, der uns bei der Strasse zur Victoria Bridge entgegen kommt, und uns einweist.
      Dort angekommen stellen wir bei starkem Wind und Regen im Schutze der Brücke unsere Zelte auf, und genehmigen uns danach in der Climbers bar des Hotels eine Tasse Kaffee. Leider tritt der Fluss über die Ufer und so müssen wir unseren Platz blitzschnell evakuieren. Durch Dominik kommen wir an der Strathfillan Farm in den Wigwams unter, wo wir unser Zeugs trocknen können . Müde verschwinden alle in Ihren Wigwams und erwarten gespannt den nächsten Tag, der laut Wetterbericht noch an Schärfe gewinnen soll...

      ...der absolute Hammerspruch als wir das Inveroren Hotel verließen kam von micha.....
      "guckt mal leute, seht euch das an...bei so nem scheiss wetter hängen die schotten ihre wäsche auf"... ja und das war wirklich so



      Rainer Duesmann:
      Auf dem Weg nach Victoria Bridge. Bei nur wenig Regen ziehe ich alleine los. Trotz der anderen wirklich netten Kameraden fehlen mir komischerweise Daniel, Hinnerk und die zwei Mädels. Seltsam wie schnell man sich an Leute gewöhnt die einem symphatisch sind. Da ich aber weiß das die vier sehr gute alleine klarkommen, mache ich mir keine Sorgen sondern male mir nur aus wieviel Spaß die vier haben (ohne mich! Skandal!!). Bevor ich vor Selbstmitleid auch noch schlechte Laune kriege, schaue ich mal lieber wer sonst noch so unterwegs ist. Ich treffe auf die schnellste Gruppe mit Christian, Sebastian und Gerd und speede einige Zeit mit denen rum. Mithalten geht schon, aber nur mit erheblicher Mühe meinerseits. So lasse ich sie ziehen und wandere mal mit Dirk und mal wieder allein. Gegen Mittag treffe ich auf den früh gestarteten Harald und wir nehmen einen Tee zusammen im Bridge Of Orchy Hotel. Ich bin aufrund meiner Laune recht kurz angebunden und brummig. Harald merkt das schon und läßt mich alleine weiterziehen. Der Kerl wächst mir mittlerweile fast ans Herz und ich bereue kurz hinter Bridge schon meine Schroffheit. Auf dem Cairn habe ich zur Strafe dieses Jahr auch einen denkbar schlechten Blick über die Black Mounts. Desweiteren kriege ich auf dem Abstieg zum Inveroran Hotel einen mächtigen Regenschauer ab und da ich schlauerweise (ich bin schon ein Fuchs) die Regenhose im Rucksack trage, bin ich im Hotel ankommend pitschenass. Aus Frust gibts in der Bar deswegen keinen Tee sondern ein Pint 80Shilling Ale. Der Regen läßt nicht nach und Handy-Empfang habe ich auch keinen. Ich sehe nun so allein zwei Alternativen: A. Ich werfe mich weinend in die Ecke und verlange nach meiner Mutter. B. Ich könnte ja an der Bridge mein Zelt aufbauen. Da keiner außer mir in der Bar ist (selbst die Kellnerin flüchtet an dem Tag vor mir) erscheint A. sinnlos und so mache mich bei strömendem Regen an die Erledigung von B..
      Der Regen ist normal stark, aber der Wind hat deutlich zugenommen. Nur hinter die Mauer der kleinen Brücke gekauert schaffe ich es mein Wechsel Zelt aufzubauen. Zu allem Unglück stelle ich meinen Rucksack auch noch in einen Kuhfladen! Es gibt so Tage da möchte man einfach nicht geboren sein...

      Kaum kämpfe ich mich gegen den Wind zum Hotel zurück, tauchen Harald, Matthias und Co. auf. Ich gebe Tipps zum Windschutz und mache mich wieder auf ins Pub. Später entscheiden wir alle gemeinsam das die Situation durch den immer stärker anschwellenden Fluß untragbar wird (der Platz wird später komplett geräumt weil der Abhain Shirra übers Ufer tritt). Der gute Dominik schafft es uns Hüttenplätze auf dem Platz Strathfillan zu besorgen und wir bauen die Zelte wieder ab und verschwinden per Taxi. Ein komisches Gefühl noch hinter Tyndrum zurückzufahren, aber es geht nicht anders. Dort angekommen pflegen wir unsere Sachen und Wunden, kochen ein wenig Abendessen und verschwinden in Wigwam.
      Abschließend wie gehabt Gebet wegen Schalke und Bubu.


      Komtur:




      Mittwoch, der 06.05.2009


      Mr.Sunrise:
      Für heute haben wir uns extra den Wecker gestellt, damit wir zeitig loskommen. Es ist unglaublich, als ich die Augen aufmache und aus dem Fenster schaue lacht die Sonne zu uns herein. Sollten wir heute tatsächlich wieder gutes Wetter bekommen. Nach dem packen habe ich die Freude, wieder in trockene Schuhe steigen zu dürfen - ein richtig schönes Gefühl, wenn man abends zuvor vollkommen durchnäßt angekommen ist. Das hätte ich im Zelt nicht gehabt. Bevor wir zur heutigen Etappe aufbrechen kaufe ich an der Rezeption noch zwei Bücher über die Munros und ein paar neue Batterien für meine Kamera. Die Bücher hatte ich schon gestern gesehen, aber ich war mir noch nicht sicher, ob ich sie die restlichen Tage im Rucksack tragen will. Andererseits war der Entschluss schon gefasst, als ich sie gesehen habe, ebenso wie mein Entschluss, in den nächsten Jahren nwieder nach Schottland zu kommen und sämtliche 284 Munros zu besteigen.

      Nachdem wir alles verstaut haben geht es dann los in Richtung Kingshouse. Der Sonnenschein vom frühen morgen stellt sich recht schnell als trügerisch heraus und es beginnt wieder zu regnen. Nach einer guten Stunde erreichen wir die Campsite, wo die anderen
      die letzte Nacht verbracht haben, wie sich später herausstellt mussten sie den Platz vor den steigenden Fluten fluchtartig verlassen
      und wir hätten sie gestern abend auch garnicht mehr getroffen. Es war also eine gute Entscheidung in Bridge of Orchy zu bleiben.
      Nachdem wir an Victria Bridge vorbeigezogen sind, führt der Weg übers Rannoch Moor. Wäre nicht alles von Wolken und Regen in
      ein dichtes grau gehüllt, dann wäre das hier bestimmt eine richtig tolle Landschaft. Aber so müssen wir uns mal wieder damit begnügen, alles schön zu reden.







      Vor allem das Wetter, aber der Lichtblick dabei ist - es könnte schlimmer sein. Um die Mittagszeit legen wir eine kurze Rast ein, ich glaube wir haben ein richtig großartiges Bild abgegeben - vier Wanderer hocken gemütlich mitten im strömenden Regen und essen Schokomuffins!
      Nach der Pause scheint der Regen noch heftiger zu werden, vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein, da der Wind jetzt mittlerweile
      richtig stark geworden ist. An eine schöne Unterhaltung ist jetzt leider nicht mehr zu denken. In Regenklamotten mit komplett zugezogener Kapuze, dröhnendem Wind, und dem lautstarken prasseln des Regens auf der Kapuze ist einfach nichts anderes mehr zu verstehen. Dazu muss man ständig zusehen, dass man nicht vom Winde verweht wird.
      Endlich ist in dem diffusen Licht Kingshouse Hotel auszumachen - wir sind fast am Ziel. Da kommt uns Hans entgegen, mit der Nachricht, dass bereits alle angekommen sind und wir gleich mit dem Taxi in ein Hostel nach Glencoe fahren, wo wir noch Zimmer bekommen haben. In diesem Moment bin ich darüber einfach nur glücklich! Komplett durchnässt bei so einem Wetter ein Zelt aufbauen zu müssen und eine ungemütliche Nacht zu verbringen ist nicht gerade das was man als schön bezeichnen kann.
      Kurze Zeit später betreten wir triefend das Pub - da sitzen direkt Dirk und Rainer essend am Tisch und weiter hinten findet sich auch der Rest der Truppe.
      Selten war ich so glücklich in ein Pub einzukehren! Ein freudiges Wiedersehen!
      Mit klammen Fingern löffel ich ich eine warme Suppe und dann geht es auch schon zum Hostel. Nach einer warmen Dusche sitzen wir gemütlich im Kaminzimmer und wärmen uns nach den Strapazen des Tages. Ganz toll ist auch, dass Harry uns heute ein richtig leckeres Essen zaubert.




      Anja2:
      Unfassbar, die Sonne scheint! Um 9:00 Uhr waren alle startklar, wir haben wieder die Taxis bestellt und sind dann zurück gefahren nach Inveroran, schon auf dem Weg dahin fing es wieder an zu regnen und ich dachte, " Die Feuchtigkeit tut dem Boden auch mal gut! "
      Der heutige Weg ist eine alte Militärstrasse und sie führt uns durch das Rannoch Moor, Sturm und Regen sind mittlerweile wieder so stark, dass man sich nur noch auf seine Schritte konzentrieren kann, mein rechtes Knie schmerzt und die Blasenpflaster schwimmen vorne an den Zehen rum, ich bin ein ganz klein wenig demoralisiert. In diesem Zustand begegne ich Rainer, der mich spontan wieder aufheitert und mir das Kingshouse Hotel "ganz dahinten" zeigt aber man konnte es wenigstens schon sehen! Auf dem letzten Stück des Weges kam uns ein älterer Mann entgegen, der fragte uns ob wir mit "Harry aus Austria" reisen würden, und wo wir Ihn finden könnten. Als wir dort ankamen war es schon ziemlich voll, der gesammte Boden des Pubs, war eine c.a. 5cm tiefe Pfütze aber die Sitzbänke waren beheizt, genial! Nach einer guten Gemüsesuppe und noch einer, ging es uns wieder gut. Wir beschlossen nicht zu Zelten, sondern via Taxi, in ein Hostel nach Glencoe zu fahren, dass war das einzige Plätzchen, wo wir alle zusammen unterkommen konnten, wir litten ja mittlerweile fast alle unter dem ansteckenden Gruppenzwang. Langsam machten wir uns auch Gedanken wo wohl die vier zurückgebliebenen sein konnten, dass Hostel wurde für sie mitgebucht und Hans machte sich noch mal auf die Socken in Richtung Rannoch Moor, um die vier zu suchen, mit Erfolg! Alle wieder zusammen fahren wir ins gemütliche Hostel und wärmen uns erst mal so richtig im Kaminzimmer auf! Der sehr nette Herbergsvater ( der uns alle für Österreicher hält, weil Harry sich mit vorher genanntem Satz zuerst vorgestellt hat) ist bereit Harry noch mal in den nächsten Ort zum Einkaufen zu fahren, wieder zurück bekocht uns Harry alle und ich fühle mich wie vor hundert Jahren im Landschulheim, einfach schön! An dem Abend bleiben wir ziemlich lange auf weil wir so viel zu lachen und zu quatschen haben.


      Stompy:
      Die Nacht ist rum und war viel zu kurz. Als ich aus den Zelt krabbel, winken mir die drei Camper freudestrahlend zu. Wenn die wüßten, welche Mordgedanken ich gestern hatte, die können froh sein, das der Fluß so hoch angestiegen war...
      Apropo Fluß, dieser ist über Nacht wieder auf den ursprünglichen Pegel gefallen und einer einfachen Überquerung steht nix im Wege.
      Da die drei Camper wohl noch länger bleiben werden und der Pegel gerade im Fluß wieder niedrig ist, beschließe ich mit Thomas, schon heute nach Kinlochlewen zu wandern und dort auf die anderen zu warten.
      Wir packen unsere Sachen und testen, ob man in Schuhen + Garmaschen, trockenen Fußes durch den Fluß kommt. Es klappt. Alles trocken geblieben.
      In mir keimt eine neue super Idee auf. Die Schotten, die ich gesehen hatten, liefen oft in kurzer Hose oder ohne Regenhose. Das mache ich heute auch!
      Nur die Garmaschen an und ab. - Scheiß Idee, wie sich noch herausstellen sollte...

      Der Aufstieg über den Devil´s Staircase ist nicht ohne.
      Das Regenwasser läuft mir mittlerweile von der Regenjacke direkt über die Hose und Unterbuchse von oben in die Garmaschen und die Schuhe... ...so viel, zu meiner Spitzen Idee...
      Aber da ich jetzt so wie so komplett durch bin, sehe ich auch keinen Sinn mehr, meine Regenhose aus dem Rucksack zu kramen.
      Als ich endlich oben ankomme, denke ich noch, super jetzt geht bergab. Da meine Knie bis jetzt ruhig waren, war ich noch bester Hoffnung.
      Allerdings 1km weiter, meldeten sie sich schlagartig zurück. Ich war froh wenn es gerade oder endlich wieder bergauf ging.
      Hölle und ich wußte, das noch einige Höhenmeter Abstieg vor uns lagen. Es war kalt. Der Wind pfiff ordentlich und unter der Regenjacke trug ich nur ein T-Shirt.
      Mir war so nicht wirklich kalt, aber meine Arme und Hände, die pitschnass waren. Handschuhe lagen ganz unten im Rucksack.
      4km vor Kinlochlewen waren meine Schuhe mal wieder unter den Gamaschen aufgegangen. Aber ich hatte keinen Bock mehr, erneut die Gamaschen abzumachen, um mir die Schuhe zu schnüren. Die 4km gehen jetzt auch noch so.
      Beide Schuhe waren mittlerweile komplett im Wasser abgesoffen.

      Als wir nach 6 Stunden am Zeltplatz ankommen und ich die Papiere für die Anmeldung ausfüllen will, kann ich kaum den Kulli halten, geschweige den schreiben. Wie ein dreijähriger, versuche ich meinen Namen zu schreiben. Die Hände sind total steif.
      Als Thomas und ich zum Zeltplatz gehen, entdecken wir dort schöne kleine Hütten mit Heizung und beschließen sofort umzudrehen, um zu fragen, was diese für eine Nacht kosten würden. Der Preis passt.
      Wir machen ein Upgrade von Zelt auf Hütte, für die nächsten zwei Tage.
      Nachdem wir alle Sachen in der Hütte verstaut und alle Sachen zum trocknen ausgebreitet haben, geht´s erst einmal unter die heiße Dusche und anschließend Essen und Bierchen im Pup.
      Selig, schlafe ich diese Nacht, im Bettchen, in der geheizten Hütte ein.

      Erkenntnis des Tages:
      Spontane, super Ideen, entpuppen sich oft recht schnell als Gegenteil.


      Samsons_fox:
      Frühmorgens fahren wir mit dem Taxi zurück zum Inveroren Hotel, von wo wir unser Tagesetappe in Richtung Kingshouse Hotel starten wollen. Alles geht sehr zügig, da die Wetterverhältnisse nicht gerade zum Verweilen einladen. Ein auf und ab wie schon die Tage zuvor, und der Regen nimmt ständig zu. Teilweise kommt dieser waagrecht einher und erschwert das Weitergehen erheblich. Endlich am Kingshouse Hotel angekommen, trifft nach und nach die ganze Truppe ein. Nur Sebastian, Christian und Dirk gehen weiter um dem höllischen Regen zu entfliehen. Nach dem wir uns in der Climber Bar aufgewärmt haben, beginnen die ersten Beratschlagungen, denn mit camping wird wohl nichts.
      Ich zitiere aus dem Bericht von Rainer „Nun sitzen wir 14 Leute da, und sehen der Campsite beim absaufen zu“.

      Gott sei Dank gelingt es uns im Glencoe Independent Hostel Plätze zu ergattern , wohin wir mit zwei Taxis aufbrechen.
      Obwohl der Tag eine Aneinanderreihung von Katastrophen war, findet er ein gemütliches Ende vor offenem Kamin und einem warmen Essen.
      Keith, der Besitzer des Bunkhouses bringt mich sogar nach Glencoe um Besorgungen zu machen. Zu meiner Schande vergesse ich aber das Bier.
      Spät Abends beginnt es zu schneien, und am Morgen sehen die Gipfel aus wie angezuckert.


      Rainer Duesmann:
      Nachricht aus Deutschland! Gebet erhört! Ich weiß nicht worüber ich mich mehr freuen soll: Das die Sonne scheint, das Felix Magath Trainer auf Schalke wird, oder das Gott mir zuhört?!



      Mit blendender Laune machen wir uns auf den Weg per Taxi zurück zum Inveroran Hotel. Auf zum Kingshouse Hotel! Wer kann uns schon aufhalten?


      Na wer schon? Der Wettergott. Kaum im Rannoch Moor angekommen schifft es sich auch schon so richtig gemütlich ein. Stundenlager Dauerregen machen die Wanderung zum leidigen Ereignis.





      Einzige Pause ein zehnmütiges Riegelkauen an der Ba Bridge. Durchs miese Wetter vorangetrieben legen wir eine sehr schnellen Gang ein. Am Ende absolvieren wir die Etappe mit einem Schnitt von fast 5 Stundenkilometern. Der letzte Kilometer bis zum Hotel wird besonders hart da der Sturm uns das Wasser direkt insGesicht und die Kleidung prügelt. Wie die gleichgenannten Hunde taumeln wir in die Climbers Bar des Kingshouse Hotels. Dort wärmt sich schon ein gutes Dutzend durchnässter Wanderer auf. Der liebe Dirk macht sein Versprechen war und spendiert mir den avisierten Hamburger den ich gierig verschlinge. Nach und nach treffen 10 unserer Gruppe ein. Drei (Christian, Sebastian und DirkU sind schon weiter gegangen und versuchen dem Elend durch Flucht über die Devils Staicase zu entkommen. Da fliegt die Tür auf und der lange vermißte Daniel steht in der Tür. Kurz drauf folgen die ebenso pitschenassen Hinnerk und Rana und Susi. Ich freu mich unbändig, halte mich aber mit Ausrastern vor Glück untypisch zuück. Muß ja nicht jeder mitkriegen wie sehr ich die vier vermißt habe. Statt dessen brumme ich nur etwas rum von wegen welche Sorgen ich mir gemacht habe.
      Nun sitzen wir mit 14 Leuts da und sehen der Wild Campsite beim absaufen zu. Was tun? Ich mache mich mit Unterstützung von dem guten Harald daran eine Unterkunft für alle zu finden. Nach einiger Mühe gelingt es über die Hotelchefin ein Hostel mit genügend Kapazität in der Nähe von Glencoe aufzutreiben. Glücklich ordern wir zwei Taxibusse und eine Stunde später checken wir beim netten Betreiber Keith ein. Um viel von den Vermißten Vier zu erfahren quartiere ich mich mit in ihr Sechser-Zimmer und gut ists.
      Das Hostel ist überraschend sauber und bequem und so planen wir Morgen einen Ruhetag einzulegen. Der Abend wird gemütlich vorm Kamin verbracht.









      Der Zufall will es das Rana und ich noch nicht schlafen können und so verbringen wir die halbe Nacht damit uns lustige Anekdoten und Nettigkeiten über unsere Liebsten daheim zu erzählen. Komischerweise beschwert sich keiner der Zimmerkollegen über unser nächtliches Getratsche und Gelache.


      Komtur:
      folgt
      Zuletzt geändert von Komtur; 26.10.2014, 11:09.
      Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.

      Kommentar


      • Komtur
        Alter Hase
        • 19.07.2007
        • 2818
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

        Teil 4


        Donnerstag, der 07.05.2009


        Mr.Sunrise:
        Da auch heute das Wetter nicht besser werden soll, beschließen wir kurzer Hand, eine weitere Nacht im Hostel zu verbringen. Aber zuerst heißt es heute leider Abschied nehmen von Hinnerk - er muß uns leider schon heute verlassen. Gemeinsam wandern wir zur Bushaltestelle. Er fährt zurück nach Edinburgh und wir nutzen die Gelegenheit und fahren nach Fort William. Und was macht ein guter Outdoorer der nich wandert? Er geht in den nächsten Outdoorshop!
        Rainer und ich kaufen uns beide ein Buff und darum wird sich im Laufe des Tages und der nächsten Tage noch so einiges abspielen.
        Am Abend im Kaminzimmer kommt es unter begeisterten Rufen zur Gründung der ABF! Mittlerweile frage ich mich ernsthaft - wie konnte ich bisher nur 26 Jahre lang ohne ein Buff auskommen?
        An dem Abend gibt es aber auch sonst noch sehr, sehr viel zu lachen. Vor allem die Regenhose von Rainer sorgt noch für einen richtigen Brüller.


        Anja2:
        Harry zauberte uns am nächsten Morgen auch noch ein Frühstück, es duftete wunderbar nach Rührei mit Schinken und frischem Toast, "top" würde Rana sagen!Wir dachten dass es mit dem Wetter nicht mehr schlimmer kommen könnte aber weit gefehlt, es kam schlimmer! Ein Blick aus dem Fenster zeigte es hatte geschneit, der Schnee lag bis auf 450 Höhenmeter! So beschlossen wir noch einen Tag länger zu bleiben. Hans und Dirk wollen wandern gehen und da der Hinnerk uns an dem Tag leider schon wieder verlassen muß, bringen wir ihn zum Bus und fahren dann weiter nach Fort Wiilliam, zum bummeln und einkaufen, für unser gemeinsames Abendessen. Auch an diesem Abend sitzen wir nach einem guten Essen und einem Gläschen Wein noch lange zusammen.





        Stompy:
        Nach einem erholsamen Schlaf und Frühstück machen Thomas und ich uns wieder auf. Wir erkunden das Örtchen, checken den Fahrplan vom Bus und bewundern die riesige Indoor Kletterhalle Ice Box, wo man sogar richtig Eisklettern kann. (Ice Box halt....)
        Wir lassen den Tag in aller Ruhe verstreichen und freuen uns darauf Abends endlich die anderen wieder zu sehen.
        Wir kaufen noch etwas ein und ich decke mich wieder mit Kippen ein.
        Heute Abend verschenke ich den scheiß Tabak und die Blättchen an Anja und Hans, denke ich mir.
        Wir warten auf die anderen. Aber irgendwie kommt keiner. Besorgt machen wir uns noch einmal zum anderen Campingplatz auf um zu sehen, ob sie vielleicht da abgeblieben sind.
        Aber nix. Ein paar Telefonate später wissen wir, wo der Rest der Bande abgeblieben ist. Sie sind etwa 11km entfernt, in einem Hostel untergekommen, nachdem sie im Hagelregen geraten sind. Ich freu mich, das sie gut unter gekommen sind, bin aber andererseits auch traurig, das ich so wenige Abende mit ihnen verbringen konnte.
        Thomas und ich reservieren für die anderen den Zeltplatz, da durch das im Moment, stattfindende Motorradrennen, alles ausgebucht ist.
        Abends um halb Zehn bollert es an unserer Tür. Ich mach hastig meinen Kocher aus (in der Hütte darf man eigentlich nicht kochen) und luge vorsichtig, wer da vor der Tür steht.

        Es es Christian, der heute morgen mit zwei weiteren Mitstreitern, die letzte Etappe Richtung Ziel gegangen ist.
        Er hat den WHW beendet, aber konnte im Fort William keine Unterkunft bekommen und ist mit dem erstbesten Bus nach Kinlochlewen zurückgefahren, da er wußte, das wir noch bis zum nächsten Tag, auf die anderen warten wollten. Wir hatten ja noch zwei Betten frei. Schnell ein Bett freigeräumt und Christians Schlafstätte für diese Nacht, war geritzt.
        Puh, ich hätte nie gedacht das Schuhe und Socken so stinken können...
        Noch kurz Christians Erlebnissen des Tages zugehört und dann -
        Pennen

        Erkenntnis des Tages:
        Wäsche und Socken aus Wolle, war eine gute Entscheidung.



        Samsons_fox:
        Wie am Vortag beschlossen, wird heute ein Ruhetag eingelegt, und so fahren die Meisten nach Fort William zum spazieren und shoppen. Den Abend genießen wir wieder beim offenem Kamin und guter Stimmung.


        Rainer Duesmann:
        Ein angenehmer Ruhetag in dem Hostel mit Busausflug nach Fort William zum shoppen und Pubbesuch.







        Abends wird im Überschwang mit den dort erworbenen neuen Buff-Kopftüchern in einer Feierzeremonie die ABF gegründet.



        Komtur:
        Ein kleiner Tag Pause - nun, was macht man an so einem Tag? Hans und ich gehen eine Runde um das Haus, dann die Straße entlang und freuen uns über das dann aufkommende schöne Wetter.
        Also zurück und die Kameras holen. Nun wieder die Straße entlang, Richtung Fluß.
        Auf dem Rückweg sehen wir noch einen Pub. Also erst mal ein Bierchen trinken ... oder zwei ... oder drei.
        Hatte ich schon erwähnt, wie viel Bier in einem Pint ist? Und das es dort ein dunkles Bier mit dem Namen eines Bullen gibt? nun ja, immerhin 7,5% ... Hicks :-)
        Der Rückweg war dann um so leichter.




        Freitag, der 08.05.2009


        Mr.Sunrise:
        Heute wollen wir die Wanderung wieder aufnehmen. Mit dem Taxi geht es also erstmal wieder zurück nach Kingshouse Hotel. Ich vertraue heute einfach mal darauf, dass das Wetter besser wird und packe sämtliche Regenbekleidung in den Rucksack. Leider sind wir noch nicht sehr lange unterwegs, als ich wieder eine wasserdichte Hülle brauche. Bei dem Wind hier oben ist das schon eine kleine Herausforderung, aber es gelingt dann doch ganz gut und schnell. Dann geht es weiter - "Devils Staircase" wartet. Auf dem Weg nach oben kommt immer wieder die Sonne durch und zusammen mit
        den verschneiten Bergen rund um uns herum ist das einfach nur ein traumhafter Anblick. Genau dieses Leuchten ist einer der Gründe, warum ich die Berge so sehr liebe!









        Nachdem wir die Passhöhe hinter uns gebracht haben wir das Wetter wieder richtig unangenehm. Der Wind kommt uns jetzt genau entgegen und dazu setzt dann auch noch kräftiger Hagel ein. Dazu ist der Weg mal wieder der reinste Bach.
        Durch das Wetter getrieben, legen wir heute keine Pause ein und laufen zügig bis nach Kinlochleven runter.Vor allem Susi legt ein richtig fixes Tempo vor und so sind wir beide dann doch eine ganze Weile vor den anderen an der Campsite. Dort sind wir schon am frühen Nachmittag und so haben wir noch sehr viel Zeit. Heute kann ich auch endlich das in Fort William gekaufte Welcome-Schild einweihen - jetzt fehlt nur noch ein kleiner Vorgarten vor dem Akto!

        Nachdem das Zelt steht laufe ich mit Dirk und Thomas noch kurz durch den Ort. Das Highlight ist hier ganz klar die Eiskletterhalle - sowas will ich in Aachen auch haben.
        Abends sitzen wir dann gemütlich im Pub zusammen und erfreuen uns an einigen Pints und Whiskys und zum Abschlussgeht es dann in den "Tanzpalast-Akto"!


        Anja2:
        Scheinheilig lacht die Sonne, als wir fertig zur Abfahrt vor dem Hostel stehen! Es geht mit dem Taxi zurück zum Kingshoushotel. Wir sind gerade dort angekommen, da verdunkelt sich der Himmel und es fing endlich wieder an zu regnen. Wir gingen durch ein wunderschönes Tal in Richtung " Devils Staircase " auf halber Höhe lag dann Schnee und es wechselte wie auf Komando von Regen zu Hagel, die Hagelkörner waren wie Nadelstiche auf der Haut und auch hier wurde der Weg wieder zum Flussbett, was solls so leicht lassen wir uns die Laune nicht verderben. Die Aussicht von oben war grandios, wir machten eine Menge Fotos und dann ging es langsam bei einem Mr. Tom, wieder bergab.







        Am Vorabend hatte ich noch mit Thomas telephoniert, er und Jens haben für alle schon mal die Zeltplätze in Kinlochleven gebucht, so das wir am Abend wieder alle zusammen sein würden, wir sind eben eine super Truppe. In Kinlochleven angekommen buchten Rana, Susi, Hans und ich die letzte Holzhütte, dass brachte Hans dann den liebevollen Beinamen " Mädchen " ein. Wieder hatten wir einen sehr schönen Abend und probierten verschiedene Sorten des schottischen Nationalgetränks. Trotz dem etwas strengen, eigendynamischen Geruch unserer trocknenden Socken, sind wir schnell in einen komatösen Schlaf gefallen.




        Stompy:
        So, leider müssen wir heute die Hütte räumen und wieder ins Zelt umziehen, da die Hütte für heute reserviert ist.
        Nach dem Frühstück baue ich also mein Zelt auf und ziehe zurück ins Zelt.
        Zusammen mit Christian und Thomas erkunden wir noch einmal ausgiebig das Städtchen, die Ice Box und den Outdoorladen.
        Ich bekomme Tränen in den Augen, wenn ich sehe, wie billig die Sachen zum Teil hier sind.
        Zurück am Zeltplatz trudeln auch die anderen nach und nach ein und berichten, wie es ihnen in der Zwischenzeit ergangen ist.
        Anja und Hans kriegen erst einmal den blöden Tabak und die Blättchen von mir. Wir sind alle drei froh. Ich das ich ihn los bin und die beiden, das sie haben.
        Perfekt - alle glücklich gemacht.

        Abends sitzen wir gemeinsam im Pup beim Essen und Bierchen.
        "Schade, das man nicht mehr Tage zusammen verbracht hat." geht es mir wieder durch den Kopf.
        Und mal wieder, ab ins Zelt, unter dem lärmen, des "Tanzpalastes Akto" neben mir, mit seinem "Welcome" Schild.

        Erkenntnis des Tages:
        Busfahren ist zwar gut für´s Knie, aber schlecht für die leider verpassten Gruppenerlebnisse.


        Samsons_fox:
        Da sich bei mir eine Erkältung anzubahnen scheint, verzichte ich auf die 2 letzten Abschnitte der Strecke um meinen Operationstermin, der bei meiner Rückkehr anstand nicht zu gefährden. Eine Krankheit hätte leider zu diesem Zeitpunkt fatale Folgen gehabt.
        So fahre ich diesen Tag direkt mit dem Bus nach Fort William wo ich bis zum Eintreffen der Gruppe morgen verbringen werde.


        Rainer Duesmann:
        In zwei Fuhren gehts zurück zum Kingshouse Hotel. Der Regen läßt kurzzeitig nach und wir sehen etliche ältere Damen mit Daypacks den Weg zur Devils Staircas aufnehmen. Na, da können wir ja kaum zurückstehen.
        Kaum marschieren wir los da fängt der Regen erst recht an stärker zu werden. Dazu kommt ein recht frischer Gegenwind. Als erstes Highlight des Tages ist zu sehen das man auch bei solchen Böen eine Regenhose übrziehen kann, Respekt Daniel. Ich hätte bei dem Wetter den Einzelteilen wahrscheinlich hilflos beim davonfliegen hinterhergeschaut.

        Wir kämpfen uns weiter voran und nach kurzer Pause am Fuß der Staircase nehmen wir den Aufstieg in Angriff.



        Nach gut 25 Minuten ists geschafft und wir erfreuen uns auf dem Pass an halbwegs gute Sicht.







        Die nun folgenden Kilometer runter nach Kinlochleven werden in heftigen Hagelschauern zur Bewährungsprobe für Physis und Psyche. Als Gentleman alter Schule trete ich Rana meine Handschuh ab, da sie keine dabeihat. "Du Idiot", vermelden mir daraufhin natürlich meine frierenden Finger.

        Alle sind froh als endlich Kinlochleven am frühen Nachmittag erreicht ist und wir uns in der Bar erholen können. Sogar eine Holzhütte ist noch frei und wird heldenhaft an die vier Mädchen Hans, Anja, Susi und Rana abgetreten.

        Wir anderen schaffen es in einer Regenpause unsere Zelte aufzustellen.



        Bei leckerem Essen und dem ein oder anderen Pint Bier und Nipp Whisky verleben wir einen entspannten Abend.












        Komtur:
        folgt




        Samstag, der 09.05.2009


        Mr.Sunrise:
        Für heute morgen habe ich im Pub ander Campsite "Full Scotish Breakfast" bestellt - ein locker, leichtes
        Frühstück für den ambitionierten Wanderer!
        Heute sind wir leider nur noch zu fünft, die wir zur letzten Etappe nach Fort William aufbrechen! Während sich der Rest der Gruppe um ein Hostel kümmern will, laufen Rana, Susi, Hans, Rainer und ich im Regen los. Die Motivation für den heutigen Abschlusstag steigt schnell an, als bereits nach wenigen Metern der Regen aufhört und die Sonne sich langsam aber sicher den Weg durch die Wolken bahnt.



        Trotz der recht langen Etappe haben wir alles andere als Eile, vielmehr bummeln wir gemütlich über den Weg dem Endpunkt des WHW entgegen. Nur Hans ist mit dem Tempo nicht ganz zufrieden und läuft zügig dem Ziel entgegen, also sind wir jetzt nur noch zu viert gemeinsam unterwegs. Durch das tolle Wetter können wir heute all das nachholen, was in den letzten Tagen einfach nicht möglich war. Hier und da mal eine gemütliche Pause einlegen, ohne Eile wieder ein Stück laufen, wieder eine Pause.







        Heute kommen wir dann auch endlich dazu, eine richtige Teepause einzulegen, oft hatten wir das in den letzten Tagen eigentlich vor, aber der Wettergott hat es nicht gut mit uns gemeint - dafür gibt es aber heute die Wiedergutmachung!
        Am sehr späten Nachmittag erreichen wir Fort William, Thomas und Dominik kommen uns schon entgegen um uns das letzte Stück zum Ziel zu begleiten. Dann kommt das Ziel auch schon in Sichtweite, samt dem Rest unseres lustigen Trüppchens und euphorisch beschwingt, den Weg erfolgreich gemeistert zu haben, legen wir trotz schwerer Rucksäcke noch einen kleinen Sprint zum Abschluss ein.





        Nach dem Finisherbild geht es dann in die Stadt in ein Hotel, welches unser großartige Vorhut schon gebucht hat.
        Den Abschlus feiern wir bei indischem Essen und anschließend noch eine Weile im gemütlichen Pub!
        Ein toller Abschluss für einen großartigen Tag!


        Anja2:
        Es stand die letzte Etappe an aber da ich mein Handy, wie ich dachte, im Hostel verloren hatte und mein rechtes Knie sich nicht beruhigen wollte, war ich hin und hergerissen ob ich die letzte Etappe mitlaufen soll oder nicht, traurig entschloss ich mich zurück zum Hostel zu fahren. Thomas und Dirk haben mich begleitet nachdem wir uns von den "letzten starken Fünf" verabschiedet haben. Mit dem Bus fuhren wir zurück und wärend Dirk auf unsere Rucksäcke aufpasste, liefen wir zum Hostel um dort den Müll erfolglos zu durchforsten. Was soll's weg ist weg! Von dort sind wir mit dem Bus weiter nach Fort William gefahren wo wir auf Jens, Cristian und Domenik trafen. Da dort ein großes Motorradrennen statt fand war der Ort total ausgebucht aber wie der Zufall es will liefen wir Micha, Mathias und Bernie über den Weg, die konnten uns ein Hotel in der Stadt zeigen wo wir wieder einmal für alle zusammen buchen konnten. Nachmittags ging es auf zum Schlusspunkt des WHW's, damit wir den Ziellauf der Anderen nicht verpassen würden. Ich schaute gegenüber durch die Scheibe vom Souvenierladen und wer sass dort schon, der Hans! Unfassbar, er war entäuscht das Ihn keiner erwartet hat, es hat niemand damit gerechnet, dass er für c.a. 20 Km mit Gepäck, mal knapp 4,5 Std.braucht incl. fotografieren.
        Nach zwei Stunden kamen die Anderen durch's Ziel und plötzlich war mir klar " das war's jetzt " etwas traurig durch diese Erkenntniss, wackelten wir zum Hotel und verabredeten uns zum gemeinsamen Essen, wir kehrten bei einem Inder ein und liessen den Abend bei scharfem Essen, schön ausklingen. Einige gingen noch in einen Pub und wir schon mal ins Bett.


        Stompy:
        Heute wird unsere Bustruppe etwas größer.

        Ein Teil fährt mit Anja noch einmal zum Hostel um nach verlorenen Gegenständen zu forschen. Der andere Teil fährt direkt noch Fort William durch.
        Da ich meine weitere Planung komplett über den Haufen geworfen habe, muß ich neue Bustickets besorgen.
        Eigentlich wollte ich nach dem WHW noch zum Letterewe Wilderness Walk.
        Allerdings fährt erst ab Ende Mai wieder ein Bus zum Startpunkt und so, wie mein Zustand im Moment ist, macht es auch keinen Sinn, vom Bahnhof aus 16 Meilen dorthin zu laufen und wieder zurück. Bis jetzt war die Fahrt super, denke ich mir und alles andere kann´s nur verderben. Man sollte aufhören, wenn´s am schönsten ist. Ich komme ein anderes mal, aber anders wieder...
        Also kaufe ich in Fort William erst einmal neue Bustickets und schlendere noch mit Christian durch Fort William.
        Später geht´s zurück zur Bushaltestelle, um die Hosteltruppe, wieder in Empfang zu nehmen.
        Gemeinsam geht´s zum Ben Nevis Store Kaffe trinken und daran unser Unterkunftsproblem zu lösen.
        Wir haben Glück und können für alle ein paar Zimmer in einem Hotel bekommen. Allerdings haben die heute dort bis 2 Uhr Disco und die Zimmer liegen über der Tanzhalle...
        Wir begeben uns zum Zielpunkt des WHW´s um auf die 5 Tapferen Recken zu warten, die heute morgen die letzte Etappe in Angriff genommen hatten.

        Hans ist schon bereits am Ziel angekommen und meckert lautstark, das er nicht von uns empfangen wurde.
        Abgesehen davon, erzählt er uns ca. 1000x, wie schnell er war und bei jedem neu am Ziel ankommenden Wanderer, wann er diesen, auf dem Weg, überholt hat...
        Ich kann mir den, zu Recht verdienten, kleinen Ego-Trip noch 2 Std. anhören, bis die vier verbliebenen Recken, am Ziel eintreffen.
        Nach dem schießen der obligatorischen Zielfotos, geht´s Richtung Hotel und duschen.
        Im Anschluss, waren wir noch gemeinsam beim Inder Essen.
        Gut das Rana, mich alten Trödler, noch auf der Straße eingefangen hat und mich zu den anderen bringt. (die hätte ich nie gefunden)
        Danach ging es noch in einen Pup ein paar Bierchen vernichten und dann ab ins Hotel.
        Als ich auf dem Bett sitze, überlege ich noch kurz, mir die Freakshow in der Hoteldisco reinzuziehen, überlasse aber diese ehrenvolle Aufgabe Christian.
        Kurz denke ich noch, das die Musik doch lauter ist, als von mir erwartet, da

        legt Rainer im Bett nebenan, mit seiner Waldrodung los.
        Ok, die Musik ist doch leise....

        Erkenntnis des Tages:
        Mit genug Bier im Körper, kann man hervorragend schlafen.


        Samsons_fox:
        Am späten Nachmittag treffen die letzten Tourmitglieder ein, und am schmucklosen Ende des West Higland Ways werden noch ein paar Erinnerungsbilder gemacht. Durch Zufall landen wir wieder alle im selben Hotel und feiern das Ende einer schönen Tour in einem indischen Restaurant zu dem uns Rana führt. Sichtlich erleichtert lassen wir die vergangene Tour bei guter Laune Revue passieren und bereiten uns auf die Abreise am nächsten tag vor.


        Rainer Duesmann:
        Der Morgen beginnt trübe. Anja hat was sehr wichtiges im letzten Hostel verloren und muß zurückfahren um zu suchen. Dadurch kann sie leider nicht die letzte Etappe mitlaufen. Da ja drei schon Gestern vorgelaufen sind und gefinisht haben ist unsere Truppe so Heute auf fünf Wanderer (Rana, Susi, Daniel, Hans und ich) zusammengeschmolzen. Der Regen bleibt nervig und wir machen uns wenig motiviert an die restlichen 23km. Trotz uns dauernd entgegenkommender Geländemotorräder (es findet ein Cross-Rennen auf dem Way statt) bessert sich unsere Laune schlagartig weil erstmals seit Tagen der Regen nachläßt. Da wir das schöne Wetter genießen fangen wir an zu bummeln. Hans ist das zu langweilig und er eilt davon. Wir vier genießen das trockene Wetter und holen einige in den Regentagen verpaßte Pausen nach. Erst gegen 15:30h am Nachmittag ereilt uns der erste kleine Schauer. Um 16:30h gelingt es uns sogar im Wald ein richtiges Picknick mit verschiedenen Sorten Tee, vielen Keksen und Ranas beliebten Käsebroten zu veranstalten Herrlich! So ähnlich hatten wir uns das eigentlich für alle Tage vorgestellt...



        Rundum zufrieden erreichen wir den Ortseingang von Fort William. Thomas und Dominik haben sich auf den Weg gemacht und holen uns ab! Gemeinsam gehts die letzten Kilometer zum offiziellen Ende des Weges am Holzsymbol am Kreisverkehr. Übermütig nehmen wir den Rest im Laufschritt. Es ist geschafft.

        Auch alle anderen in Fort William verbliebenen Foris sind da zum Feiern und Finishfotos knipsen. Da von der Vorhut schon perfekt vorgeplant wurde brauchen wir uns nur noch in ein kleines Hotel in die Innenstadt zu begeben und einer Dusche steht nichts mehr im Wege.

        Auf dem Weg zum Zimmer, wir haben schon ca. acht Verbindungstüren durchschritten und mehrmals scheinbar willkürlich die Richtung gewechselt, zeigt mir Jens eine bestimmte Etagentür: "Hier hinter ist ein großer Hund, da sollen wir nach Möglichkeit nicht rein". Kurze Zeit später erreichen wir unser Zimmer. Nach Körperpflege und Umziehen versuche ich das Hotel zu verlassen. Ich möchte kurz Zuhause anrufen und noch ein wenig Geld am Automaten ziehen. Nach einigen Runden durch verschiedene Etagen des Hotels auf der Suche nach dem Ausgang denke ich die Tür durch die du gerade gings kommt dir bekannt vor. "Stimmt", sagt der Hund vor mir. Ich überlege welche Todesart schlimmer ist: Verirrt im Hotelkeller verhungern oder von der Bestie zerfleischt werden... Der hinzukommende Schotte sagt was in Richtung "gerrjposiusjhshsosh fucking". Ich antworte fachmännisch mit "fuck no" und schreite selbstsicher rückwärts mit schlotternden Knien durch die Verbindungstür zurück. Was soll ich sagen. Der anschließende Flur führt direkt zum Treppenhaus und damit zum Ausgang. Das mit dem Orientieren in Gebäuden werde ich wohl doch noch mal angehen müssen...

        Zur Feier des Tages gehts später gemeinsam in ein indisches Restaurant wo wir lecker essen. Der gemeinsame Erfolg von Allen wird anschließend noch im Grog und Gruel Pub anständig begossen.

        Dank Ohropax und 80Shilling Ale schlafe ich trotz Lärm der Hoteldiskothek hervoragend ein.


        Komtur:
        folgt




        Sonntag, der 10.05.2009


        Mr.Sunrise:
        Heute ist der Tag der Abreise gekommen - 12 wunderbare Tage liegen hinter uns und wir blicken dem Abschied entgegen. Mit dem Bus geht es zeitig los in Richtung Edinburgh. Auf der Busfahrt können wir noch einmal die Gelegenheit nutzen, die durchwanderte Landschaft zu bestaunen, denn heute strahlt die Sonne und zum Abschluss sehen wir also auch was von der tollen Landschaft - wäre das schön gewesen, so ein Wetter bei der Wanderung! ABer so gibt es zumindest noch einen Grund
        mehr wieder hierher zu kommen.

        In Glasgow legen wir zu fünft einen Zwischenstop ein, um uns beim örtlichen Outdoohändler mit diversen

        wasserdichten Packsäcken einzudecken. Das ist natürlich perfektes Timing, erst wandern wir durch Regen und Sturm und dann kaufen wir die Regendichte Verpackung für die Ausrüstung - beim nächsten mal sollten wir uns vielleicht Gedanken über die sinnvollste Reihenfolge machen.
        Nach der Stärkung mit fritierten Mars und Snickers fahren wir dann nach Edinburgh weiter. Hier nutzen wir den Rest des noch verbliebenen Tages um uns in einem Park gemütlich die Sonne ins Gesich scheinen zu lassen. Rainer und ich schaffen es natürlich auch noch einige verwirrte Blicke auf uns zu ziehen, als wir anfangen eine Bank so umzustellen wie wir es gerne hätten.
        Auf einer schattigen Bank kann ja jeder sitzen, aber wir wollen Sonne - das haben wir uns verdient!
        Zum späten Nachmittag treffen wir Weezianer wieder alle zusammen und fahren gemeinsam zum Flughafen.
        Bis zum großen Abschied ist es also nicht mehr lange - leider!

        Nach der Landung in Weeze geht dann alles recht schnell. Ein paar schnelle Umarmungen, die besten Wünsche und natürlich das Versprechen möglichst bald wieder etwas gemeinsames zu Unternehmen und dann löst sich das Grüppchen rasch auf. Die einen müssen schnell laufen um noch den Bus in die Heimat zu bekommen, die anderen müssen zu ihren Autos und wieder andere werden abgeholt.


        Anja2:
        Mit einem Lunchpacket vom Hotel bewaffnet, fuhren wir recht früh mit dem Bus zurück nach Edingburgh. Man sollte es nicht für möglich halten aber auf der Fahrt kann man fast den gesammten Weg revue passieren und das bei schönstem Sonnenschein! Da wir noch viel Zeit haben, machen Dirk, Christian, Hans und ich noch einen Spaziergang durch Edingburgh und geben unser restliches Geld beim Italiener aus. Die Anderen treffen wir im Park wieder, um gemeinsam nach Weeze zu fliegen.


        Stompy:
        Rainer meckert über meinen Wecker. Er hätte fast einen Herzanfall erlitten...
        Nach der Morgenhygiene und packen geht´s runter und die Fresspakete werden verteilt. Mit dem Bus geht´s erst nach Glasgow und anschließend weiter nach Edingburgh.

        Da ich noch mein Flugticket auf heute umbuchen lassen will, fahre ich sofort mit dem Expressbus zum Flughafen, während sich die anderen, noch in Edingburgh die Beine vertreten.
        Am Flughafen angekommen, versuche ich mein Flugticket umzubuchen.
        Es ginge, aber ein neuer Flug ist stolze 50 Pfund billiger als umbuchen.
        Ergo, mit neuem Flug und 207 Pfund ärmer, verlasse ich den Schalter...
        Egal, ich packe meinen Rucksack neu und verteile das Gepäck so, das ich die erforderlichen Ryanair Gewichtsgrenzen einhalte. Die Waagen hier messen mindestens 1,5kg zu viel. Die Bescheißen!
        Aber trotz der Schummelwagen, es passt.
        Ich warte bei einigen Tassen Kaffe auf die Ankunft vom Rest der Runde.
        Dann wider das alte Spiel:
        Gepäck aufgeben, Einchecken, Sicherheitskontrolle und ab in den Flieger.

        In Weeze angekommen, geht alles sehr schnell. Ziemlich fix sind alle nach und nach in alle Richtungen verschwunden.
        Ich warte auf meinen Shuttlefahrer und fahre mit ihm zum Bunker und somit zu meinem Auto.
        Nachdem mir mein Navi noch die schöne Landschaft der Dörfer zeigt, (ich hatte vergessen, die Autobahn im Navi wieder frei zu geben)
        fahre ich nach Hause. Da ich noch etwas Hunger habe, denke ich mir, gleich noch einen Stop bei Mc Doof einzulegen.
        Um 1:05 erreiche ich meinen Stamm Mc Doof. Na super, seit 5min dicht die Bude. Klar, ist ja Sonntag heute...
        Also geht´s nach Hause und eine Stunde später, hängt das Zelt zum trocknen auf dem Dachboden und ich trinke in Ruhe einen Whisky und denke:
        "Das machst Du auf jeden Fall wieder!"

        Erkenntnis des Tages:
        Falls ich noch einmal fliege, wird nix umgebucht.


        Samsons_fox:
        Frühmorgens gehen wir zur Bushaltestelle, von wo wir die Heimreise antreten.

        Ich treffe da noch einen Tschechen, der Tags zuvor bei einem Unfall einen Hubschraubereinsatz ausgelöst hat.
        Die Forumtour neigt sich ihrem Ende, und trotz des fiesen Wetters war es eine wunderschöne Erfahrung und eine Freude dabei gewesen zu sein.


        Rainer Duesmann:
        Fast vom Herzinfarkt hinweggerafft (Jens Handy hat die Alarmsirene eines Flugzeugträgers als Weckton ) erlebe ich doch noch den jungen Tag. Jens behauptet allerdings das sei nur eine kleine Wiedergutmachung für meine nächtliche Schnarcherei.

        Zum Frühstück gibts wegen dem frühen Auschecken ein Lunchpaket.

        Per Bus um 7:45h verlassen wir zur nachtschlafenden Zeit Fort William. In Glasgow angekommen verschieben wir unsere Weiterfahrt nach Edinburgh und überfallen noch mal mit fünf Leuten den Tiso in der Fußgängerzone. Gehorsam folgen wir Ranas Beispiel und decken uns mit den wasserdichten Packsäcken aus dem Angebot ein, welches Sie schon vor 10 Tagen kaufen wollte. Es ist müßig darüber zu spekulieren ob der Regen uns erspart geblieben wäre wenn wir die Packsäcke schon damals erworben hätten, aber trotzdem eine nette Gelegenheit der lieben Rana ein schlechtes Gewissen einzureden. Klappt aber nicht.

        In Edinburgh angekommen verbummeln wir den Tag mit Supermarkteinkäufen und rumlungern im Park. Begeistert stellen Daniel und ich fest das die großen Parkbänke nicht befestigt sind und so platzieren wir unsere Bank zum Erstaunen der Einheimischen mal so wie wir es für richtig halten...

        Die Zeit verinnt und bald treffen wir auch auf die anderen Weeze-Flieger und machen uns gemeinsam auf zum Flughafen. Nach dem ruhigen Rückflug geht alles auf einmal recht schnell und der Zeitpunkt des Abschieds ist da. Die einen treibts zum abfahrenden Bus, die anderen werden abgeholt und die anderen wollen nur schnell zu ihrem Auto und nach Hause fahren. Einige schnelle Umarmung, ein freundliches Knuffen hier und ein letzter Blick da. Vorbei.


        Komtur:
        Der letzte Tag in Schottland. Früh am Morgen raus aus den Federn - Hey, ein richtiges Bett :-)
        Sachen packen, Lunchpaket einstecken und dann geht es langsam zum Bahnhof.
        Die Fahrt mit dem Bus zurück nach Fort William und dan nweiter nach Edingburgh ist dann doch sehr traurig.
        Man glaubt es nicht, aber nach Tagen mit Regen, Sturm, Hagel und Kälte scheint nun die Sonne und der Himmel ist strahlend blau.

        Nun ja, das ist Schottland.
        Zuletzt geändert von Komtur; 26.10.2014, 11:04.
        Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.

        Kommentar


        • Komtur
          Alter Hase
          • 19.07.2007
          • 2818
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

          Teil 5


          Fazit und Schlußwort


          Mr.Sunrise:
          12 Tage können eine richtig lange Zeit sein wenn man sie nicht nutzt - 12 Tage können aber auch eine viel zu kurze Zeit sein, wenn man sie mit einer Gruppe von so großartigen Menschen verbringt!

          Jetzt sitze ich schreibenderweise wieder in Aachen und bin zurück im Alltag, aber dieser Urlaub war für mich eine großartige Erfahrung. Eine etwas ander Art der Reise, anders als ich das bisher gemacht habe. Wandern in einer großen Gruppe - anfangs war ich da noch ein wenig skeptisch, aber im Nachhinein muss ich sagen - genial. Mit den verschiedensten Charakteren gemeinsam auf Tour gehen -
          viele davon sind mir während der Wanderung sehr ans Herz gewachsen.

          Anja2:
          Es hört sich vielleicht kindisch an aber wir sind richtig traurig! Es waren wunderschöne Tage die wir nie vergessen werden, trotz des vielen Regens! Wir fahren auf jeden Fall wieder hin und wir würden auch sofort wieder mit dieser großen Gruppe fahren! Ein ODS'ler hatte mal geschrieben, dass wir der Beweis dafür sind, dass Internet nicht einsam macht, richtig! Hier wird wohl die eine oder andere Bekanntschaft vielleicht sogar Freundschaft entstanden sein! Wir sehen uns ganz bestimmt wieder! Schottland ist wunderschön und seine Bewohner sind ungekünzelt, freundlich und offen, obwohl sie manchmal seltsam grinsten wenn sie uns mit unseren Rucksäcken sahen, wer kann Ihnen das verdenken?


          Stompy:
          Kann ich nur eines kurz und knapp sagen:
          Saugeil und möchte am liebsten direkt wieder los...
          - Erkenntnisse uns Änderungen für´s nächste mal:
          Nächstes mal, kommen die Aircastschienen für die Knie mit.
          3kg Essen als Vorrat reicht dicke.
          Kann ich etwa 2kg an netten, aber eigentlich unnützen Ausrüstungsgegenständen zuhause lassen.
          Nehme ich meinen anderen Rucksack mit, da dieser einfach, das bessere Tragesystem aufweist.
          Wird vorher mal 2 Tage mit vollem Gepäck gewandert, um die Füße zu gewöhnen.
          Wird noch weniger Kleidung mitgenommen, da unnötig.
          Werden Flüssigseife, Salben, Tuben, Öl und Gewürze noch mehr an den tatsächlichen Bedarf reduziert.
          Kommt ein Putzschwamm für´s Zelt mit.
          Keine Regenhose mehr, wo sich Reißverschluß oder Knöpfe im Bereich des Hüftknochen befinden.
          Ne einfache dünnere Regenjacke tut´s genau so gut wie ne 3Layer, Nass wird man eh und die dünne Jacke, saugt sich nicht so voll Wasser und ist schneller wieder trocken.
          Kann der 4l Ortlieb Wassersack zuhause bleiben. 3L Trinkblase und 1L Platypus reicht.

          Eine Stirnlampe + Mini-LED für´s Zelt reicht. (statt Stirnlampe, kleiner Fenix und Black Diamond Zeltlaterne, zwar nett, aber überflüssig)
          Werden die schweren Wasserdichte Kompressionsbeutel für die Wäsche gegen leicht Silikon-Beutel getauscht, da leichter und weniger Platzverschwendung.
          Wird nach Schottland kein Baumwollhut mehr mitgenommen, sonder ein wasserdichter...


          Samsons_fox:
          Mein persönliches Fazit

          Gerade in Sachen Outdoor und Backpacking hab ich einiges dazugelernt. Hab von meinem Rucksack die Seitentaschen entfernt, und immer ist noch genug Platz für den ganzen Kram.
          Manche Fehler macht man kein zweites mal.
          Diese Tour war etwas ganz besonderes, das ich in Gesellschaft wunderbarer Menschen erleben durfte. DANKE

          Ich möchte mich hiermit bei allen Tourteilnehmer recht herzlich bedanken. Es war eine besondere Freude mit Euch unterwegs gewesen zu sein. Leider hatte ich nicht genug Gelegenheit mit allen ausreichend zu plaudern. Ihr ward einfach klasse !!!
          Herzliche Grüße

          Harald


          Rainer Duesmann:
          Die alles entscheidende Frage: Gibt es ein Leben nach der Forumstour?
          Ich vermute: Jaein.

          Der Alltag hat einen wieder. Am Montag nutze ich den letzten Urlaubstag und reinige und pflege die Ausrüstung. Das Zelt will geputzt werden, die Kochausrüstung gespült. Die Wäsche wird gewaschen (reicht einmal? ) und alles wieder sauber verpackt. Da meine Frau lange arbeiten muß trifft das Gefühl des Alleinseins einen doppelt. Ich fange an emails an diejenigen zu schreiben denen ich am nähsten war. Ob die das nervt? Manche antworten innerhalb einer Stunde ausführlich, andere nach Tagen nur knapp. Mhm. Haben wahrscheinlich genug zu tun. Vielleicht kommen sie auch schneller an als ich und setzen ihre Prioritäten realistischer oder soll ich sagen vernünftiger?

          Für ein rein technisches Fazit (was fehlte anAusrüstung, was taugte nicht etc.) fehlt mir momentan der Kopf.

          Zu sehr gehe ich noch in den Highlands mit klasse Leuten eine der schönsten Touren meines Lebens.

          Nachtrag ein paar Tage später:

          Zur Ausrüstung.
          Hab mir meine Packliste nochmal durch den Kopf gehen lassen. Grundsätzlich hats schon gepaßt. Bedingt durch die Tatsache das wir öfters niedrige Temperaturen hatten, war man allerdings gezwungen fast alle möglichen Bekleidungsschichten übereinander zu tragen. Das hatte dann nun den Nachteil das man die Teile die man eigentlich für die Benutzung am Abend sauber halten wollte, auch schön vollgesift hatte. Das nächste Mal kommt zumindest noch ein leichter Satz Klamotten für die saubere Rückfahrt ins Gepäck. Ein Trinksystem steht auch auf der Wunschliste. Gerade bei schlechtem Wetter hab ich die anderen schon beneidet wenn sie ohne große Mühe immer Wasser fassen konnten. Bis man im Sturm die Trinkflasche rausgekramt hat das dauert schon was und schon trinkt man zuwenig. Es war desweiteren ein Fehler kein Sno-Seal mitzuführen. Auch wenn man vor der Tour nochsoviel gepflegt hat. Einige Tage durch Bäche stapfen und gerade die Nutzung der Trockräume läßt die Lederstiefel knallhart und vor allem pflegebedürftig werden. Es reicht ja eine halbe Tube für mehrere Wanderer.

          Zum Gruppenwandern an sich.
          Sehr empfehlenswert. Ich war bisher wie geschrieben ja immer allein unterwegs. Hat sicherlich auch was für sich, zumindest wenn man wie ich Einsamkeit auch mal als befreiend empfinden kann. Trotzdem war die Erfahrung top. Es ist unglaublich interessant all die verschiedenen Charaktere kennen- und schätzen zu lernen. Wie es aussieht werden sogar gute Bekanntschaften, bei etwas Pflege vielleicht sogar Freundschaften entstehen.

          Danke das ich dabeisein durfte.

          Rainer


          Komtur:
          Schön war's!
          Naja, das Wetter nicht so sehr, aber trotzdem waren es geniale Tage, tolle Menschen und viele schöne Momente.

          Danke an Alle!

          Dirk


          ranunkelruebe:
          Mein Fazit

          Zur Gruppendynamik:
          Nachdem wir den ersten Tag noch eisern zusammen bleiben, wird die restliche Zeit –wie geplant- in kleinen Grüppchen gewandert, die sich zum Teil verändern, zum Teil auch nicht. Schnell bildet sich eine Gruppendynamik (Gruppenzwang wäre zuviel gesagt), man achtet darauf, wer vor einem, wer hinter einem geht, wartet am Abend auf die Nachzügler, macht sich Sorgen, wenn jemand fehlt (nicht wahr, Rainer ). Einige bleiben zurück und holen die Gruppe erst nach zwei Tagen wieder ein, Andere laufen vor, wieder Andere brechen das Wandern ganz ab und kommen per Bus mit... und trotzdem fühle ich mich als Teil einer Gruppe, und mir liegt das Wohlergehen aller Teilnehmer am Herzen!

          Zum Wetter:
          Betrug! An 5 Tagen Regen hat die Statistik gesagt, und auf den Photos von Rainer sah es auch viel besser aus... Nein, mal im Ernst: Natürlich bin ich schonmal im Regen gewandert, auch im strömenden Regen – aber das ging echt sehr nah an meine Schmerzgrenze. Regen, Regen, Regen, Hagel, Regen, Hagel, Wind, Regen, ...

          Zur Wanderung:
          Noch nie hatte ich auf einer Wanderung so kontinuierlich Fußschmerzen – und noch nie habe ich so gelitten beim Gehen. Ohne die Gruppe hätte ich sicher aufgegeben, und es gab Tage/Momente an denen ich mich gefragt habe, warum genau ich das eigentlich mache. "Danke" nochmal an alle, die mich von meinen Schmerzen abgelenkt haben und mich bemitleidet haben. Wenn ich mich allerdings an die Blessuren so manch eines Anderen erinnere, wundere ich mich, dass nicht noch mehr die Wanderung abgebrochen haben... ich sag nur: Susis Blasen; Hans' Löcher im Fuß; ...

          Zur Landschaft:
          TOP! (Jdenfalls, wenn man etwas davon sehen konnte)

          Unvergessliche Momente:
          - Dominik, der uns im Regen abpasst, um uns mitzuteilen, dass es an der nächsten Ecke heißen Kakao gibt

          - Susi, die nach einer Pause die im Gras liegenden Rücksäcke anschaut und leicht panisch sagt: "Wo ist mein Rucksack?" Er war auf ihrem Rücken...
          - Das ungläubige Lachen von Christian, als ich ihm auf die Frage, was wir Hinnerk bezahlen würden, damit er jetzt schon den zweiten Tag in Folge mit Susi und mir läuft, antwortete: "Garnichts. Der macht das freiwillig. Der verbringt gerne Zeit mit uns"
          - Hans, der uns nach einem Tag auf dem Rannoch Moor entgegenkommt um uns zu sagen, alle wären im Pub und gleich käme ein Taxi das uns zu einem Hostel fährt
          - Heißen Kakao mit Brandy nach einem verfrorenen Tag
          - Als sich Susi vor einer Kuh, die sie von hinten anmuhte, so erschrak, dass sie über ihre eigenen Trekkingstöcke fiel - und dann nicht mehr hochkam, weil sie lachend auf dem Rücken lag
          - der Tag auf dem Rannoch Moor – beim Loslaufen taten mir schon die Füße weh. Dann würde mir kalt und langsam wurde ich auch nass. Daniel und Hinnerk versprachen eine Pause im Trockenen unter einer Brücke, mit heißem Tee und Schokomuffins... endlich tauchte die Brücke auf. Leider bot sie weder Wind- noch Regenschutz, wir aßen den Muffin im strömenden Regen und ich habe ernsthaft überlegt, mich an den Wegesrand zu setzen und zu warten, bis ich entweder sterbe oder ein Hubschrauber kommt um mich nach Hause zu fliegen. Zum Glück hebt Schokolade die Stimmung! Beim Weiterwandern erwischte eine Windbö den Daniel, der diese Chance nutzte, um mir seine Stöcke gegen das Knie zu schlagen. Ab da taten mir Knie und Füße weh :-(

          - Der Augenblick, als mir klar wurde, dass ich alle Gruppenmitglieder an der Farbkombi Regenjacke/Rücksackhülle von hinten unterscheiden kann
          - der Morgen, als ich Daniels Boxershorts in meinem Bett fand und mir von ihm vor versammelter Mannschaft erklären liess, wie die dorthin gekommen sei. (Er hatte die Nacht dafür mit meinen Schlafsocken verbracht)
          - Die Gründungstunde der Autonomen Buff Fraktion
          - Als wir Daniel so weit hatten, dass er auf die bloße Nennung seines Namens reflexhaft antwortete: "Es ist nicht mehr weit. Wir sind bald da."
          - ...

          Ob ich es wieder tun würde? Sofort!!! Und mit Freude!

          Hier noch einige Photos, die ich gerne mag:


          schöne Blumen am Monolithen


          Aufstieg


          Hinnerk gutgelaunt wie immer


          Hinnerk und Susi sind müde


          Ja, hier können problemlos 4 Personen schlafen...


          Aua!!!


          Ein Berg


          Schnee


          Daniel beim fotografieren


          Susi und ich im Ziel


          Nee, is klar, am Abreisetag scheint die Sonne...


          Zelte


          "So'n Scheiß, wir sind erst drei Kilometer gelaufen, und mir tun schon die Füße weh"


          Dirk quält sich bergauf


          Rainer und Anja machen ein Päuschen


          Rucksackhüllen im grünen Wald
          <

          Das Wasser ist kalt!


          Daniel und Hinnerk kochen Risotto - stundenlang


          Zelte im Wald


          Daniel und Hinnerk


          Dirk im Wald


          Der Geruch war bedenklich


          Hans und Anja


          Wanderkameraden


          Abstieg


          "Ohh, ist der Rucksack heute schwer"


          Daniel hat es eilig


          "Lass die Rana mal vorgehen, wenn sie ertrinkt, suchen wir uns einen anderen Weg"


          Home, sweet home


          Mitagspause im Regen


          Wandern im Regen


          "Wer hat hier sein Zimmer nicht aufgeräumt?"


          Die Kuh, die Susi 'umgemuht' hat


          Geselliges Beisammensitzen am Ruhetag


          Die Autonome Buff Fraktion


          "Kalt und nass? Wie kommt ihr denn darauf?"


          Erstaunlich: Susis Fuß samt Schuh passt in Dirks Schuh!


          Aufstieg im Schnee


          Abstieg im Schnee


          Anja überquert einen reißenden Bach!


          Der Tanzpalast Akto - innen größer als außen!


          Die Letzten im Ziel machen die größte Show


          Abgeholzt




          ENDE
          Zuletzt geändert von Komtur; 26.10.2014, 10:39.
          Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.

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          • Fernwanderer
            Alter Hase
            • 11.12.2003
            • 3885
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

            Dolle Sache das, bin echt beeindruckt.

            Fernwanderer
            In der Ruhe liegt die Kraft

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            • Buck Mod.93

              Lebt im Forum
              • 21.01.2008
              • 9011
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

              Sieht nach viel Arbeit aus.

              Sehr schöne Bilder...*graufilterkaufenmuss*

              Ihr hattet bestimmt ne Menge Spass
              Les Flics Sont Sympathique

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              • Werner Hohn
                Freak
                Liebt das Forum
                • 05.08.2005
                • 10870
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

                Ich hab'en Lieblingsautor/in. Wer, wird nicht verraten. Die Idee, eine gemeinsame Tour aus unterschiedlicher Sicht zu erzählen, könnte Schule machen.

                Werner
                .

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                • Der Wanderer
                  Erfahren
                  • 26.05.2009
                  • 136
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

                  Hans ist schon bereits am Ziel angekommen und meckert lautstark, das er nicht von uns empfangen wurde.
                  Abgesehen davon, erzählt er uns ca. 1000x, wie schnell er war und bei jedem neu am Ziel ankommenden Wanderer, wann er diesen, auf dem Weg, überholt hat...
                  Allerdings waren Christian, Sebastian und ich (Dirk) ganze 2 Tage schneller als Hans in Fort William

                  Aufgrund des miserablen Wetters am Kingshouse Hotel (es war der reinste Wolkenbruch) stellten wir uns kurz in einer Garage unter und beratschlagten, was wir tun sollten.

                  Da wir die 14 km ab der Victoria Bridge (wir übernachteten in einem Schuppen des dortigen Jagdhauses) in lockeren 3.5 Stunden geschafft hatten, es erst 14 Uhr war und wir uns total fit fühlten, nahmen wir kurzerhand die für den nächsten Tag geplanten 15 km nach Kinlochleven unter unsere Füße, so daß wir bis zum frühen Abend 2 Tagesetappen absolviert hatten.
                  Da wir außerdem keinen Ruhetag einlegten, trafen wir schon am Donnerstag in Fort William ein

                  Nach 2 Ruhetagen taperte ich Sonntags bei schönstem Wetter auf den Ben Nevis, die folgende Woche unternahm ich bei strahlend blauem Himmel eine Rundtour in den Bergen östlich von Ft William und erklomm nebenbei 12 Munros.

                  Mal ein kleiner Eindruck von den Wetterverhältnissen während der Wanderung entlang des WHW:

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                  • Peet
                    Gerne im Forum
                    • 19.08.2008
                    • 79
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

                    Toller Bericht und gute Mitwanderer. Mir hätte das schlechte Wetter bestimmt ziemlich auf die Laune geschlagen, schön das ihr trotzdem eine, wie ich aus Euren Kommentaren lese, schöne und positive Wanderung hattet.

                    Der Bericht ist wirklich lesenswert und man bekommt Lust selber die Schuhe zu schüren.

                    Danke, dass ihr die Erlebnisse so mit uns teilt.
                    Mein Blog mit Trekking und anderen Themen.

                    Kommentar


                    • Nic
                      Dauerbesucher
                      • 03.02.2008
                      • 610
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

                      Danke fuer die ausfuehrlichen und teilweise sehr persoenlichen Berichte, man fuehlt sich beim Lesen fast so, als sei man selbst dabei gewesen Ich hatte waehrend der Zeit eurer Tour oft an euch gedacht, das Wetter war ja wirklich miserabel... und ausgerechnet an eurem letzten Tag aenderte es sich total - blauer Himmel, Sonne, tolle Fernsicht!

                      Zitat von Der Wanderer Beitrag anzeigen
                      Nach 2 Ruhetagen taperte ich Sonntags bei schönstem Wetter auf den Ben Nevis, die folgende Woche unternahm ich bei strahlend blauem Himmel eine Rundtour in den Bergen östlich von Ft William und erklomm nebenbei 12 Munros.
                      Warst du in den Mamores und den Grey Corries unterwegs? Ich war zu der Zeit auch gerade in Fort William und am Mittwoch, 13. Mai stieg ich auf die 4 Munros der Grey Corries. Es war zwar sonnig, aber ziemlich kalt durch den starken Wind. Hast du in der Gegend wild gezeltet oder in Bothies uebernachtet?
                      Hillwalking and Backpacking Trips

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                      • Flachzange
                        Dauerbesucher
                        • 03.03.2008
                        • 562
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

                        Genial.

                        (mehr gibt's eigentlich nicht zu sagen, außer dass Ihr mich für Schottland "angefixt" habt ...)
                        "Act like a horse. Be dumb. Just run."

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                        • Biggi
                          Erfahren
                          • 06.09.2008
                          • 299
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

                          Congratulations.

                          Feine Tour. Nur den Regen hättet ihr weglassen können. Hat sicher mürbe gemacht, oder?

                          Würdet Ihr das nachmal machen?

                          Kommentar


                          • Torres
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 16.08.2008
                            • 30593
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

                            Klasse Bericht. Danke. Und: typisch Schottland/die Insel - ich liebe den Regen auf der Insel. Hat mich an wunderschöne Stunden durch Schlamm im Lake District erinnert. Ich nennen solche Regentouren "Material testen".....

                            Torres
                            Oha.
                            (Norddeutsche Panikattacke)

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                            • Rainer Duesmann
                              Fuchs
                              • 31.12.2005
                              • 1642
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

                              Zitat von Biggi Beitrag anzeigen
                              Würdet Ihr das nachmal machen?
                              Ich erlaube mir für eigentliche alle von uns Teilnehmern zu sprechen (so habe ich es im Nachhinein von den meisten ganz klar vernommen):

                              Sofort!



                              Beste Grüße,
                              Rainer
                              radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

                              Kommentar


                              • OliverR
                                Dauerbesucher
                                • 16.02.2007
                                • 981
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

                                Toll! Trotz aller Widrigkeiten war es letztendlich wohl ungefähr so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Was wäre ich so gerne dabei gewesen!

                                Erkenntnis des Tages:
                                Stompy ist eindeutig Kerkeling-geschädigt
                                The earth is your grandmother and mother, and is thus sacred. Every step that is taken upon her should be as a prayer (Black Elk)

                                Kommentar


                                • Alex79
                                  Dauerbesucher
                                  • 05.06.2007
                                  • 740
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

                                  Sehr schön!!! Nach monatelangem Mitlesen der Planung, Glück wünschen während der Tour (auch wenns anscheinend nix gebracht hat ->Regen) nun der Reisebericht.
                                  GENIAL!

                                  Kommentar


                                  • Der Wanderer
                                    Erfahren
                                    • 26.05.2009
                                    • 136
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

                                    Zitat von Biggi Beitrag anzeigen
                                    Würdet Ihr das nachmal machen?

                                    immer und immer wieder

                                    Ich werde im Herbst mit meinem Neffen in den Highlands wandern gehen

                                    Kommentar


                                    • Der Wanderer
                                      Erfahren
                                      • 26.05.2009
                                      • 136
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

                                      Zitat von Nic Beitrag anzeigen
                                      Warst du in den Mamores und den Grey Corries unterwegs? Ich war zu der Zeit auch gerade in Fort William und am Mittwoch, 13. Mai stieg ich auf die 4 Munros der Grey Corries. Es war zwar sonnig, aber ziemlich kalt durch den starken Wind. Hast du in der Gegend wild gezeltet oder in Bothies uebernachtet?
                                      Ganz genau, ich habe nach dem WHW die Marmores und Grey Corries unsicher gemacht.
                                      Übernachtet habe ich im Zelt, da ist eindeutig die bessere Luft als in den Bothies.

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                                      • Nic
                                        Dauerbesucher
                                        • 03.02.2008
                                        • 610
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [GB] Das Forum geht den WHW 2009

                                        Zitat von Der Wanderer Beitrag anzeigen
                                        Ich werde im Herbst mit meinem Neffen in den Highlands wandern gehen
                                        OT: Weisst du schon, in welcher Gegend?
                                        Hillwalking and Backpacking Trips

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