Wie Gletscherflußwasser aufbereiten?

[Andreas L]

AW: Wie Gletscherflußwasser aufbereiten?

Weisst du Alex, ich glaube, dich hat es einfach noch nie "richtig" erwischt. Gratuliere, Glück gehabt!
Mich zwei mal: In Indien und in Afrika. Richtig heisst: Hosen voll, 3 Tage lang. Manche hängen dann am Tropf, wegen Austrocknung. Weitere Einzelheiten erspare ich uns.

Danach haste dann genug. Danach liebst du deinen Filter!

Grüsse: Andreas

[barleybreeder]

AW: Wie Gletscherflußwasser aufbereiten?

Was machne denn die ganzen Leute die auf Wintertour gehen. Die trinken teilweise wochenlang (bei mir waren es leider nur 6 Tage) nur destilliertes Wasser. Das wird höchstens fix aufgekocht (um Brennstoff zu sparen und gut ist).
Mir ist es jedenfalls bekommen...

Vielleicht passts ganz gut hierein, auch nach den Erläuterungen von Becks.
Hygieneartikel in der Alpin.... credo...die Leute bekommen meist durch fehlende Eigenhygiene das "Problem" und nicht durchs Wasser...

[Andreas L]

AW: Wie Gletscherflußwasser aufbereiten?

Sebastian: Aus Schnee geschmolzenes Wasser ist doch kein Problem, das filtre ich im Normalfall natürlich auch nicht. Es ging hier um "Gletscherwasser" - und das kann dann schon einiges "hinter sich" haben ...

Andreas

[Dani]

AW: Wie Gletscherflußwasser aufbereiten?

.. Mich zwei mal: In Indien und in Afrika ...

und natürlich nur von gletscherwasser, nehm ich mal an. denn darum gehts hier.

[Becks]

AW: Wie Gletscherflußwasser aufbereiten?

Moin,
wenn jemand von milchigem Gletscherwasser redet, dann handelt es sich meines Erachtens um das Wasser, welches direkt am Gletschermund, direkt auf dem Gletscher selber oder kurz darunter entnommen wird. Weiter unten setzen sich diese Partikel nämlich entweder (spätestens am ersten See), oder das Wasser enthält dann zusätzlichen Schlamm. Dies ist aber eigentlich nur dann der Fall, wenn grosse Mengen Wasser den Bach runter gehen, also im Frühjahr oder nach ergiebigen Regenfällen.

Davon gehe ich jetzt aber nicht aus, sondern um das harmlose Wasser, was man so auf Gletschertouren so einfach mal antrifft. Und das ist, solange man sich nicht auch noch in Gebieten aufhält, in denen sich in solchen Regionen ganze Dörfer befinden (möglicherweise Himalaya, da war ich noch nie) oder sich gleich daneben ein Industriebegiet befindet, für das keine ordentliche Abgasnormen existieren (Russland, China, vielleicht Indien), schlichtweg harmlos.

Damit trifft meine Aussage so grob geschätzt auf den gesamten Alpenraum und Skandinavien zu. Dass auf anderen Kontinenten (Südamerika, Asien) ein paar weitere Punkte zu beachten sind, sollte imo aber klar sein. Nur jucken die mich in der Schweiz oder in Norwegen recht wenig.

Alex

[Andreas L]

AW: Wie Gletscherflußwasser aufbereiten?

und natürlich nur von gletscherwasser, nehm ich mal an. denn darum gehts hier.

Ohje ... Also, noch mal langsam, für Dani: Hast du schon mal was von Lawinen gehört? Weist du, dass in jedem Gletscher viele abgestürtze Tiere "lagern"? Steinböcke, Gämsen - um nur die Grossen zu nennen? Solange, bis irgendwann die Sonne draufscheint und die Temperatur über Null Grad steigt? Dann hast du in deinem Gletscherwasser genau dieselbe Verkeimung, wie in einem Backwater in Kerala.
Die Wirkung auf den Organismus ist dann auch dieselbe. Das ganze ist ein Glückspiel, das man meistens gewinnt. Wenn du ein, zweimal verloren hast, dann spielst du vielleicht nicht mehr mit ...

So war das gemeint. Da du es aber in letzter Zeit drauf anzulegen scheinst, mich misszuverstehen, ignoriere ich deine Posts ab jetzt ganz einfach - dieser agressive Unterton bei dir nervt mich einfach und zusammen kommen wir beide sowieso nicht mehr.

Andreas

[Flachlandtiroler]

AW: Wie Gletscherflußwasser aufbereiten?

Die zentrale Frage ist wirklich, kann das Wasser verkeimt sein? Wenn nein: Stehenlassen und warten bis der Steingries sich abgesetzt hat. Wenn man ziemlich viel von diesem Zeug trinkt muss man halt aufpassen a) auf den Mineralienhaushalt (lösbares Problem IMHO) und b) darauf, nicht zu viel kaltes auf einmal zu trinken (da beschwert sich mein Magen schon mal, ist aber relativ harmlos).

In den hohen Bergen sofern sie näher am Äquator liegen als hier muß man schon ziemlich weit hinaufsteigen, um an sicher keimfreies Gletscherwasser zu kommen; in Nepal liegt die Ewigschneegrenze so bei ~5500m. Für den vorhergehenden Anmarsch sollte man etwaiges Gletscher-/Schmelzwasser abkochen oder filtern.

Gruß, Martin

[Thorsteen]

AW: Wie Gletscherflußwasser aufbereiten?

Hallo!

Da tut sich ja richtig was in dem Thread.
Um mal allen Spekulationen ein Ende zu setzen wegen dem Wasser, die Fragestellung hat einen realen Hintergrund.
Es würde sich wenn um richtige Gletscherflüsse auf Island handeln. Gespeist werden würden sie vom Vatnajökull. Mit
der Verkeimung mache ich mich nicht wild, wenn sind da vieleicht noch alte Keime aus der Eiszeit dabei. Hat nicht jeder!
Nur könnte es als einzigste "Trink"wasserquelle zur Verfügung stehen bzw. sollte ich das für den Fall der Fälle doch mit in
Erwägung ziehen.

@Becks

Nee da setzt sich nix ab bzw. nicht in großen Mengen. Die Gletscherflüsse auf Island sind noch an der Mündung oft
noch Grau wie Betonwasser.

@Prachttaucher

Ok ich mache dann im nächsten Jahr einen Filter-Test auf Island.

@Dani

Die Brühe ist ja total grau vom gelösten Material, und das sollte nicht mit im Wasser gelöst sein? Kann ich kaum glauben.
Wobei es nicht ganz unmöglich sein kann, aber klingt komisch.

@canadian guy

Wenn ich jetzt böse wäre würde ich sagen:
Man wartet bis so ein Klugscheißer vorbei kommt und steckt es ihm heimlich in den Rucksack.
Ich denke mal jeder hier nimmt seinen Müll mit, ich nehme auch meine alten Teebeutel wieder mit. Nur meine organischen
"Abfallprodukte" lasse ich zurück, man muss es nicht übertreiben.


Torsten

[Andreas L]

AW: Wie Gletscherflußwasser aufbereiten?

Ok, kapiert. Dort würde ich mir wegen Verkeimung natürlich auch weniger - oder keine - Gedanken machen.

Andreas

[Dani]

AW: Wie Gletscherflußwasser aufbereiten?

... Die Brühe ist ja total grau vom gelösten Material, und das sollte nicht mit im Wasser gelöst sein? Kann ich kaum glauben. Wobei es nicht ganz unmöglich sein kann, aber klingt komisch.

die mineralien sind eben nicht chemisch gelöst sondern lediglich in einer suspension. d.h. wenn du das wasser stehen lässt, setzen sich die schwebestoffe nach und nach am boden ab.

[Dieter]

AW: Wie Gletscherflußwasser aufbereiten?

Man muß zwischen Schmelzwasser von Gletschereis und dem von Schnee unterscheiden.

Geschmolzenem (Neu-)Schnee fehlt jeder Anteil an gelösten Mineralien ist dafür bakterilogisch am unbedenklichsten.

Bei Altschnee kann sich eingewehter Staub und sonstiges an der Oberfläche anreichern. Deshalb entnimmt man seinen Schmelzvorrrat in der Regel aus tieferen Schichten.

Schmelzwasser eines Gletschers enthält mineralische(!) Feststoffe aller Korngrößen bis zur Sand-, Schluff- und Tonfraktion. Selbst nach 12 Stunden absetzen lassen ist Gletscherwasser immer noch trüb. Filtern funktioniert kaum: grobe Filter lassen die Feinstoffe durch, und feine (Keramik) sind sofort dicht. Im Gegesatz zu Schneeschmelzwasser hat man aber sicher genug gelöste Mineralien. Als Trinkwasser "schmeckt" es wegen seines leicht "mineralisch, tonigen Abganges auf der Zunge" nicht besonders, aber im Eintopf sört das nicht.

Organische Verunreigungen werden im Eis aber weder abgebaut noch gefiltert. Da Gletscher gemeinhin in Höhenlagen sind in denen in der Regel solche Verunreinigungen selten sind, braucht man sich da wohl weniger Sorgen machen.

Hatte auf meinen Islandtouren mit Gletscher- oder Schneewasser nie Probleme, wundere mich aber in welch regelmäßigen Abständen das unausrottbare Schauermärchen vom Gletscherwasser aus der Mottenkiste steigt..

Dieter

[Andreas L]

AW: Wie Gletscherflußwasser aufbereiten?

Mich wundert immer wieder, dass Leut, die nach eigenem Bekunden "noch nie Probleme mit Gletscherwasser auf ihren Island-Touren hatten" diese Probleme, die es also für sie nicht gibt, verallgemeinern und von einem Erfahrungsspot aus auf die ganze restliche Welt übertragen und dann von "Schauermärchen, die aus der Mottenkiste steigen" reden müssen.

Wie ich schon geschrieben habe: Für Island würde ich mir weniger Gedanken machen. In den Alpen sieht das ganz anders aus: Die Leute, die früher in den Bergen hausten, wussten sehr wohl, dass sie im Frühjahr mit dem Schmelzwasser vorsichtig sein mussten - wegen Lawinenschlag und abgestürzten Tieren. Natürlich haben Wilderer schon immer gerne behauptet, dass sie ihre Geweihsammlungen auf und unterhalb des Gletschers zusammengelesen haben - aber heute stimmt das in den meisten Fällen sogar. Und was da in einem Haushalt, den ich kenne, im Laufe von nur einer Generation zusammengekommen ist, reicht um die grosse Halle, Flure und Treppenhäusser eines Engadiner Grossbauernhauses dicht an dicht zu "schmücken". Und nein, das sind keine Wilderer, dafür ist die Anzahl der einzelnen Stangen viel zu gross. Wenn man diese Leute dann nach der Wasserqualität des Gletscherbaches fragt, der hinter dem Haus runterkommt, dann hört man genau dieses: Im Frühjahr muss man etwas vorsichtig sein. Das sind in Jahrhunderten gemachte Erfahrungen, keine "Schreckgespenste aus der Mottenkiste". An so was halte ich mich - bisher zu meinem Nutzen.

Andreas

[Becks]

AW: Wie Gletscherflußwasser aufbereiten?

Moin,
ich meld mich, sobald es mich mal erwischt hat. Aber da ich auch ungestraft zwei Tage lang aus der Klospülung der Rothornhütte getrunken habe, hab ich entweder echt Schwein oder einen Schweinemagen.

Alex

[Andreas L]

AW: Wie Gletscherflußwasser aufbereiten?

Ok, ich drück dir die Daumen! ICH wäre wahrscheinlich tot, wenn ich das gemacht hätte.

Andreas