[NO] Solo durch die Hardangervidda

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  • sarek2007
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    • 22.08.2007
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    #21
    AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

    Di 16.9. Hadlaskard – Torehytten ca 13km

    Ich wache auf als es noch dunkel ist. Die ersten Jäger machen sich gerade auf die Socken, dann schlafe ich noch bis kurz vor 8. Nach kurzer Morgenwäsche frühstücke ich gemütlich, packe meine 7 Sachen und bin 10:45Uhr abmarschbereit. Sonderlich weit ist die heutige Strecke ja nicht. So habe ich unterwegs genug Zeit, die wunderschöne Landschaft zu genießen. Eva und ich tauschen noch Adressen aus und verabschieden uns dann. Etwas Melancholie ist mit dabei. Schon komisch wie man sich in 2 Tagen aneinander gewöhnen kann.





    Die heutige Etappe steht ganz im Zeichen des Harteigens. Immer wieder wird er hinter Kuppen hervorschauen oder sich in seiner vollen Pracht zeigen. Für mich ist es der schönste Abschnitt der ganzen Hardangervidda: sehr abwechslungsreich, lieblich, schroff, steil, unterschiedlichste Vegetationszonen, tolle Fischgründe und das Ganze auf gerade mal 13km.





    Direkt nach der Hütte geht es über die Sommerbrücke. Den Veig könnte man bei dem niedrigen Wasserstand wohl auch an einigen Stellen durchwaten. Von dem anschließenden Sumpfgebiet ist auf dem leicht ansteigenden Pfad kaum etwas wahrzunehmen. Ich komme gut voran, mache aber immer wieder kleine Pausen. Die Umgebung ist einfach zu schön, um durchzuhetzen.








    Hier bekomme ich zum ersten Mal fast flächendeckend die rote Herbstfärbung der kleinen Sträucher zu Gesicht. Am Wegesrand warten die reifen Heidelbeeren auf ein Erbarmen. Umso mehr Grund, mich immer wieder zu bücken und mir eine Handvoll zu genehmigen. Kurz vor dem Viersdalen streifen 3 Jäger durch die Sträucher, wahrscheinlich auf der Suche nach Schneehühnern. Ich hoffe nur, dass sie mich im Ernstfall sehen wenn sie in Eile mit Schrot um sich schießen.





    Um kurz vor 13 Uhr mache ich am Viersdölo gegenüber von den privaten Hütten meine Mittagsrast. Der Bach führt wenig Wasser, so dass ich ohne mein Watsystem rüber komme. Dies ist der einzige Berührungspunkt mit meiner letzten Hardangervidda-Tour vor 4 Jahren Wir sind damals vom Harteigen über Kristofferbu und das Grönodalen nach Litlos gelaufen. Heute sitze ich in der Sonne und lasse meine durchschwitzten Sachen trocknen. An dem Bach ist einfach sehr idyllisch. Ein paar Tage in der Hütte verbringen, die Angel auswerfen oder einfach die 200 verschiedenen Blumenarten zählen. Ach ja, das wär was.





    Anstatt dessen ziehe ich 45min später wieder weiter just als die beiden Amerikaner Andy und Caroline erscheinen. Nach wenigen 100m stellt die breite aber flache Watstelle am Sandhaugo auch keine Hürde dar. Meine Stiefel tauchen nur bis zum Knöchel ins Wasser. Kurz danach hat man auf der Höhe von Fljana einen schönen Blick nach Norden auf den Hardangerjökulen (wenn das Wetter mitspielt). Mein Verdacht auf Mobilfunkkontakt bestätigt sich und so kann ich die guten Nachrichten aus der Heimat vernehmen. Bis Donnerstag soll es bei bis zu 5° trocken bleiben. Für Freitag wird allerdings ein Wetterumschwung vorhergesagt. Nur noch 2° und Regen evtl. auch Schnee. An einem strahlenden Tag wie heute kaum vorstellbar.








    Im Gröndalen kann man schon von weitem den Wasserfall des Sandhaugos hören, der sich in einen kurzen Canyon stürzt. Je näher ich komme, desto mehr bin ich von der nur 200m langen und max. 20m breiten Schlucht fasziniert. An der Nordseite steigt man recht steil auf. Bei Regen kann ein aufgeweichter Hang den Weg recht anspruchsvoll machen. Ein Fehltritt wäre hier nicht ratsam. Am oberen Ende der Schlucht angekommen, lege ich den Rucksack ab und überlege nicht lange bevor ich den Wasserfall quere. Bei Niedrigwasser kann man völlig ohne Risiko den Wasserfall von der Südseite anschauen. Von der Umgebung bin ich einfach begeistert. Ein Nachteil, wenn man alleine unterwegs ist. So muss ich halt alles in Bildern für die Daheimgebliebenen festhalten.








    Der anschließende steile Aufstieg am Nedstra Soltjörni lässt sich heute auch sehr gut gehen. Bei Nässe hätte er es in sich. Unten am See kann ich den Pfad erkennen, der direkt in die schmale Schlucht zum Östra Soltjörni führt. Ich steige aber bis auf knapp 1400m auf und werde bei fast wolkenlosem Himmel mit einer schönen Aussicht auf den Harteigen belohnt. Ein kleiner Schneeschmelztümpel ist noch vom Eis der letzten Nächte überzogen: gehender und nahender Winter.








    Es geht dann nur noch ein wenig bergab und erreiche die Torehytten um kurz nach 4. Es ist noch keiner da und so habe ich freie Auswahl. Die letzten Übernachtungsgäste waren vor 3 Tagen hier. Die Saison nähert sich hier oben dem Ende. Nach der ersten Inspektion der beiden Hütten, mache ich geh ich runter zum See. Jetzt ist Baden angesagt. Andy und Caroline, die auch gerade ankommen, schauen mich noch etwas ungläubig an, müssen aber zugeben, dass die Nachmittagssonne einladend ist. Das Vollbad ist sehr erfrischend. Rein, raus, wenig Seife und das ganze noch mal von vorne. Beim hastigen untertauchen im noch flachen Wasser strapaziere ich mein linkes Knie, welches seit dem letzten Winter durch einen Sturz beim Skifahren etwas lädiert ist. Hoffentlich hält es die nächsten Tage. Später werfe ich mir 2 Dolo-Extra ein. Sicher ist sicher. Nach dem kalten See ist die noch wärmende Sonne eine richtige Wohltat. Ich habe auch noch frische Wäsche und so fühle ich mich fast wie frisch geboren.





    In der Hütte übernehme ich das Anheizen des Ofens. Bald wird die Sonne hinter den Bergen verschwinden und noch ist es drinnen kälter als draußen. Zwei Eimer Wasser schleppe ich auch noch vom See nach oben, bevor ich es mir vor der Hütte bequem mache und den Anblick des Harteigens und der näheren Umgebung bewundere. Die Torehytten sind einfach wunderbar gelegen. Nach einer Weile mache ich mich ans beliebte Wäschewaschen, Socken und Unnerbuxen, die ich dann über dem Ofen trockne.





    Als es in der Hütte gerade warm wird, gesellt sich noch ein Fjordnorweger hinzu. Er ist heute oberhalb von Lofthus aufgebrochen und hat den weiten Weg in nur 10h bewältigt. Respektabel, vor allem bei seinen geschätzten 70 Jahren. Andy und Caroline setzten beim Abendessen auf Bewährtes (und Bekanntes): Meatballs. Die restliche Speisekammer ist ihnen etwas suspekt. Auf mein Anraten probieren sie dann doch Rekeost auf Knäckebrot. Ok, ich erzähle ihnen, dass man Rekeost gegessen haben muss, wenn man zu Hause erzählen will, dass man in Norwegen war. Ich mache mich über eine Tüte Beef Stroganoff her. Während des Sonnenuntergangs gehe ich immer wieder raus, um Fotos zu machen. Die Nullgradgrenze ist schon um 7 Uhr erreicht.





    Am Abend unterhalten wir uns über Erlebtes und die Vidda. Vom Norweger erfahre ich, dass es dieses Jahr nur wenig Rype gibt und dass die Rentiere sich jetzt wohl eher im Südwesten oder gar in der südlich angrenzenden Telemark aufhalten. Die Amis sind enttäuscht, da sie ihr weiterer Weg über Stavali und Kinsarvik führen wird. In meiner Richtung sollten die Chancen größer sein; leider habe ich die nächsten Tage aber doch keine zu Gesicht bekommen. Beiläufig erwähnt der alte Fjellhase auch noch, dass mein weiterer Wegeverlauf recht steinig werden wird. Wie Recht er behalten sollte.
    Um 22 Uhr, als die Anderen schon in den Betten liegen (Fotos und Whisky haben mich aufgehalten), breite ich mein noch feuchtes Zelt im Aufenthaltsraum aus. Wer weiß, ob ich es in diesem Urlaub noch mal benutzen werde.


    Zuletzt geändert von sarek2007; 18.05.2016, 21:55. Grund: Foto Upload

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      • 02.09.2008
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      #22
      AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

      Wann geht es weiter?
      Schöner Bericht.
      "adventure is a sign of incompetence"

      Vilhjalmur Stefansson

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      • Mika Hautamaeki
        Alter Hase
        • 30.05.2007
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        #23
        AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

        Genau, wann geht´s weiter, ich bin doch so gespannt....
        So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
        A. v. Humboldt.

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        • sarek2007
          Erfahren
          • 22.08.2007
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          #24
          AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

          Mi 17.9. Torehytten – Tyssevassbu ca 21km

          Wie schon üblich stehe ich um 7 Uhr auf. Die Anderen in der Hütte regen sich auch schon. Nach dem Frühstück verarzte ich noch meine Hüfte. Der Tankaverschluss des Saumschnürzugs meiner Jacke hat unter dem stramm sitzenden Hüftgurt ganze Arbeit geleistet und einige Scheuerstellen hinterlassen. Der Hüftgurt ist gerade so breit wie die Jackentasche hoch ist und so bleibt mir die Wahl zwischen Scheuerstellen unten oder Druckstellen oben. Auch wenn ich G1000 für das richtige Material im Fjell halte, so ist die Tasche der TelemarkII nicht für den Hüftgurt geeignet. Hätte ich eigentlich vom Vorjahr wissen müssen. Jetzt bleiben mir nur noch Kompressen und wohl auch ein paar Narben.





          Um 9Uhr ziehe ich los nachdem Andy und Caroline in Richtung Stavali aufgebrochen sind. Es ist trocken aber die Wolken wollen den Gipfel des Harteigen nicht immer geben. Der Norweger erwartet gegen 11Uhr ein Aufklaren und will dann den Gipfel besteigen. Auch wenn die Aussicht sicherlich umwerfend ist, muss ich passen. Der heutige Weg nach Tyssevassbu wird in den Karten mit immerhin 6h Laufzeit angegeben und viel Reserve nach hinten habe ich auch nicht. Meine Ruhetage habe ich schon am Anfang aufgebraucht.





          Es ist noch frisch und so laufe ich mit Mütze und Handschuhen los, welche ich aber bald wieder ausziehe. Am Ausfluss des Sees wartet gleich die erste kleine Kletterstelle auf mich. Es sind nur ein paar Meter abwärts aber ich muss die Hände zu Hilfe nehmen. An dem Bach endet auch die Schlucht, die ich schon am Vortag von der anderen Seite gesehen hatte. Nach gut einem Kilometer zweigt mein Weg nach SO ab. Am Fuße des Harteigens kann ich unseren Zeltplatz von vor 4 Jahren wieder erkennen. Viele ebene Stellen mit Wasserversorgung gibt es dort nicht.








          Direkt nach dem Abzweig verliert sich der Weg und so muss ich des Öfteren nach der nächsten Markierungen Ausschau halten. Oft begangen ist der Weg wohl nicht. Die Landschaft wird wie prophezeit immer steiniger. Es geht bis auf knapp 1500m in die Felsregion hinauf, dann fällt der Weg zum Grotbotnen wieder ab. Dort mache ich um 11:30Uhr windgeschützt für eine halben Stunde Pause und blicke direkt auf einen kleinen Wasserfall. Jetzt kommt auch immer wieder die Sonne raus. So lässt es sich aushalten derweil meine schon wieder verschwitzten Klamotten trocknen.








          Die anschließende Furt stellt kein Problem dar. Wieder komme ich nur knöcheltief durch den Bach. Den Markierungen folgend steige ich bis auf etwa 1400m. Beim Blick zurück taucht auch immer wieder der Harteigen auf. Nur Rentiere kann ich in dem unübersichtlichen Gelände keine entdecken. Bei schlechtem Wetter könnte hier der Kompass zum Einsatz kommen. Die Steinhaufen und kleinen roten T’s sind auf Stein und Fels oftmals nur schwer zu erkennen. Nicht gerade ein Streckenabschnitt für Fjellanfänger. Dies sei erwähnt, da die Hardangervidda hier im Forum oft als anfängertauglich bezeichnet wird. Trifft für den größten Teil sicherlich auch zu, vor allem dort wo man im Wesentlichen nur den ausgetretenen Pfaden folgen muss. Hier im Südwesten der Vidda sollte ein gutes Orientierungsvermögen und der sichere Umgang mit Karte und Kompass allerdings mitgebracht werden. Jetzt, Mitte September, ist es hier auch sehr einsam. Bis zum Ende meiner Tour werde ich niemandem mehr begegnen.








          Um 14 Uhr treffe ich auf den Weg der von Litlos nach Tyssevassbu führt. Bislang liege ich gut in der Zeit. Die Laufzeiten in den Turkarts (bis hier werden 4h veranschlagt) sind jetzt für mich ein ganz guter Anhaltswert auch wenn ich nicht das Ziel habe, die Zeiten einzuhalten oder gar zu „schlagen“. Der Alltagsstress wird früh genug wieder kommen. Ich mache meine zweite längere Pause direkt nach der kleinen heute unbedeutenden Watstelle. Im Windschutz kann ich das jetzt schöne Wetter und die Sonne genießen.








          Nach 30min schultere ich meinen Rucksack, der mal wieder schwerer geworden ist, obwohl ich mir einige Snacks genehmigt habe... Das folgende Teilstück wird sehr steinig. Je höher es geht, desto geringer wird auch die verbleibende Vegetation. An einigen Nordhängen muss ich noch recht große Schneefelder queren. Eine Spur kann man so gut wie nie erkennen und so erahne ich auf der anderen Seite oftmals nur den fortführenden Weg. Am Ende der Sommersaison sind mir die Schneefelder etwas suspekt. Hat vielleicht ein Bach den Schnee untergraben? Hin und wieder ziehen sich auch Brüche durch den Schnee. Da nehme ich doch lieber Umwege in Kauf. Oberhalb der kleinen Seen ziehen sich einige lange Schneefelder bis runter zum Wasser. Da der Schnee ziemlich hart ist, muss ich bei jedem Schritt auf einen sicheren Stand achten, was sehr ermüdend ist. Ausrutschen wäre hier keine gute Idee. Zwischen den Schneefeldern gibt es Geröll und Fels. Zweimal steige ich fälschlicher auf kleine Hügel, da oben Steinmännchen thronen. Die wurden aber wohl eher als Gipfelmale errichtet. Die ganze Anstrengung umsonst…








          Ca. 3 km vor Tyssevassbu habe ich auf einer „regulären“ Anhöhe gute Sicht nach Norden und so packe ich mal wieder mein Telefon aus. Uns siehe da, ich habe Kontakt. Die Wettervorhersage verheißt für Freitag immer noch Regen bei etwa 2°C. In dem felsigen Gelände und mit Steilabstieg ins Skjeggedal für wahr keine guten Aussichten. Bei schönem Wetter wie heute hat die karge Landschaft einen gewissen Charme, allerdings nicht zu vergleichen mit den lieblichen Gegenden der Vortag. Bei Nebel und Regen ist der Abschnitt sicherlich ätzend.








          Das letzte Teilstück ist beschwerlich auch weil meine Kräfte schwinden. Um 16:30Uhr erreiche ich endlich Tyssevassbu. Wie zu erwarten, bin ich alleine. Die letzten Gäste waren hier vor 6 Tagen. Reichlich erschöpft mache ich mich über die Speisekammer her und stopfe mir erst mal ein paar Ecken Schmelzkäse rein. Beim Studieren des Hüttenbuchs stelle ich später fest, dass sich schon Andere zuvor über die abgelaufenen Verfallsdaten einiger Lebensmittel beklagt hatten. Super, mein Käse war schon im Januar fällig. Gestärkt hole ich mir am kleinen See 2 Eimer Wasser und heize schließlich die Hütte ein, nachdem ich eine Weile erfolglos nach Holz gesucht hatte. Hier ist so Manches anders. Geheizt wird mit Strom auch elektisches Licht ist vorhanden. Unweit von den Hütten endet eine Hochspannungsleitung, die hinab zum Ringedalsvatnet führt. Die Annehmlichkeiten der Zivilisation zerstören ein wenig die Eindrücke der unberührten Natur und Einsamkeit. Über Mittelwelle des Hüttenradios empfange ich auch ein schwaches Signal des Deutschlandfunks und lasse mich mit allerhand Nachrichten berieseln. Von Börsencrash und Ähnlichem ist die Rede. Will irgendwie nicht ins Fjell passen.
          Der Blick nach Südwesten lässt für morgen schon mal eine ebenso steinige Etappe erahnen.





          Nach dem Abendessen reduziere ich mein Rucksackgewicht. Ich lege meine Kopien der Karten zu dem Lesematerial und fülle einen guten halben Liter meines Spiritus in eine alte Colaflasche (gut beschriftet). Durch die Hüttenübernachtungen war mein Verbrauch minimal und mir verbleibt immer noch reichlich Brennstoff für den Rest der Tour. Nach Whisky und Hüttenbucheintrag lege ich mich um 22 Uhr ins Bett. War doch ein anstrengender Tag.


          Zuletzt geändert von sarek2007; 18.05.2016, 22:13.

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          • Sandmanfive

            Lebt im Forum
            • 11.04.2008
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            #25
            AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

            Sag mal fehlen hier nicht noch ein paar Tage des Reiseberichtes?
            "In Krisenzeiten suchen Intelligente nach Lösungen, Idioten suchen nach Schuldigen." Loriot (1923-2011)

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            • sarek2007
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              • 22.08.2007
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              #26
              AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

              nach langer Zeit, will ich den Bericht doch noch zu Ende bringen. Ich beschränke mich aber im wesentlichen auf die Bilder. Falls Interesse besteht, schreibe ich vlt. noch ein wenig mehr...

              Mi 17.9. Tyssevassbu - Skjeggedal ca 21km

              Der Weg führt mich von der Hütte Tyssevassbu über die Trolltunga am Ringedalsvatnet nach Sjeggedal. Von dort lasse ich mich vnn einem Taxi nach Odda bringen





              zwischen all dem Fels und Stein verschafft sich die Natur auch noch ihr Recht




              Auf dem Weg zur Trolltunga gab es noch 2 etwas heikle Stellen. Die erste war nach einer halben Stunde Laufzeit ein ca 5m tief im Fels eingeschnittener Bach, der mir doch einiges Kopfzerbrechen bereitete. Der einzige Abstieg führt eine fußbreite Kante. Mit großem Rucksack kein ungefährliches Unterfangen, da die Gegend jetzt Mitte September auch noch menschenleer ist.
              Die zweite Stelle ist nach einer weiteren Laufstunde ein brüchiges Schneefeld, das ich lieber am oberen Ende mit kleiner Kletterei umgehe.











              da ist sie endlich, die Trolltunga







              etwas ernüchternd ist der Anblick von der anderen Seite





              ein Blick zurück: der Weg ging durch die Felsen



              Blick nach Südosten an das Ende des Ringedalen





              Blick nach Westen: es geht abwärts und das Ende der Tour naht.



              die ersten Bäume tragen bereits ihr Herbstkleid



              beim Abstieg wird die Vegetation üppiger



              Für die Magelibanen war die Saison schon zu Ende. Oben hatte ich mir noch überlegt, ob ich über die Stufen absteigen sollte. Das etwas leichtsinnige Unterfangen habe ich aber ganz schnell wieder sein lassen und bin durch den Wald abgestiegen.





              In Odda verbringe ich dann noch den ganzen nächsten Tag und fahre dann mit dem Bus nach Oslo.
              Ob sich Odda als Endpunkt eignet, muss jeder für sich entscheiden. Die Trolltunga ist jedenfalls sehenswert. Odda ist leider nicht besonders schön. Fjordfeeling kommt da eher wenig auf. Beim nächsten mal würde ich wohl den klassischen Ausstieg über Haukeliseter wählen. Abgesehen von einer sehr schönen Wegstrecke hat dort auch eher die Gelegenheit, sich langsam an die Zivilisation wieder zu gewöhnen. Etwas Wehmut ist doch am Ende einer Tour immer mit dabei...

              Zuletzt geändert von sarek2007; 18.05.2016, 22:25. Grund: Foto Upload

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              • Gismo834
                Erfahren
                • 25.01.2010
                • 223
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                #27
                AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

                Vielen Dank. Ich bin im September auch in der Gegend. Dein Bericht wird mir bei der Planung sehr behilflich sein.
                Insbesondere der Ausstieg mit Rückreise nach Oslo war mir noch nicht ganz klar.
                Aber scheint ja von Haukalitseter gut möglich

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                • sarek2007
                  Erfahren
                  • 22.08.2007
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                  #28
                  AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

                  Zitat von Gismo834 Beitrag anzeigen
                  Vielen Dank. Ich bin im September auch in der Gegend. Dein Bericht wird mir bei der Planung sehr behilflich sein.
                  Insbesondere der Ausstieg mit Rückreise nach Oslo war mir noch nicht ganz klar.
                  Aber scheint ja von Haukalitseter gut möglich
                  Von Haukeliseter kommt man in ca 6 Stunden mit Nor-Way nach Oslo. Der Bus kommt aus Bergen und fährt über Utne und Odda, so dass auch die westlichen Ausstiege zum Fjord mit dem Bus abgedeckt sind.

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                  • Gismo834
                    Erfahren
                    • 25.01.2010
                    • 223
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                    #29
                    AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

                    Aah ok Danke. Dann bin ich ja relativ flexibel bei der Planung.

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                    • Antracis
                      Fuchs
                      • 29.05.2010
                      • 1280
                      • Privat

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                      #30
                      AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

                      Vielen Dank für die Vervollständigung! Dein Bericht war einer der ersten, die ich nach Anmeldung in diesem Forum verschlungen habe, auch wegen dem schön geschriebenen Text. Hab dann immer auf eine Fortsetzung gehofft und des Öfteren daran gedacht ( Zuletzt, als Du in der Outdoor erwähnt wurdest. ).
                      Hätte also gegen mehr Text auch nix einzuwenden, merke aber ja gerade selber, was für ne Arbeit das ist.

                      Also auf jeden Fall vielen Dank, die Vidda sieht mich bestimmt auch noch.

                      Gruß
                      Sascha

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                      • Zwimon

                        Dauerbesucher
                        • 04.08.2008
                        • 543
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                        #31
                        AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

                        Zitat von sarek2007 Beitrag anzeigen
                        Von Haukeliseter kommt man in ca 6 Stunden mit Nor-Way nach Oslo. Der Bus kommt aus Bergen und fährt über Utne und Odda, so dass auch die westlichen Ausstiege zum Fjord mit dem Bus abgedeckt sind.
                        So sieht es aus, hab ich letztes Jahr auch gemacht. In Haukeli gibt es auch Duschen usw. bevor man sich den 5h Ritt gen Oslo gönnt. Aber das Beste ist, dass wenn man neu in den DNT eintritt, einen Gutschein für eine Freifahrt mit dem Bus bekommt.

                        Sehe gerade, dass sie das geändert haben, gibt jetzt nur noch ne 50% Ermäßigung
                        Zuletzt geändert von Zwimon; 07.04.2011, 07:54. Grund: Ticket Info eingefügt ;)
                        NPL 2013 - It's not the fart that kills you, it's the smell! - Petter Solberg

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                        • sarek2007
                          Erfahren
                          • 22.08.2007
                          • 449
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                          #32
                          AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

                          Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                          Vielen Dank für die Vervollständigung! Dein Bericht war einer der ersten, die ich nach Anmeldung in diesem Forum verschlungen habe, auch wegen dem schön geschriebenen Text. Hab dann immer auf eine Fortsetzung gehofft und des Öfteren daran gedacht ( Zuletzt, als Du in der Outdoor erwähnt wurdest. ).


                          Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                          Hätte also gegen mehr Text auch nix einzuwenden, merke aber ja gerade selber, was für ne Arbeit das ist.
                          vor allem, wenn die zeitliche Lücke so groß geworden ist. Ich werde es bei dem Niedergeschriebenen belassen.
                          Gruß,
                          Tilman

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                          • Ghame
                            Neu im Forum
                            • 21.07.2011
                            • 1
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

                            Toller Bericht und schöne Fotos! Alle Achtung für den Mut, so eine Tour ganz allein zu machen!

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                            • sarek2007
                              Erfahren
                              • 22.08.2007
                              • 449
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

                              Danke!

                              Das mit dem Mut ist relativ. Ich konnte schon ganz gut einschätzen, worauf ich mich einlasse. Ohne ausreichende Erfahrung dort oben würde ich aber niemanden zu einer Solotour raten. Man sollte schon einschätzen können, ab wann man leichtsinnig handelt. Neu war für mich jedenfalls, alleine durch die Landschaft zu schreiten. Insofern gehörte ein klein wenig Mut dazu, die Tour auch durchzuziehen, wobei ich im Vorfeld keine großen Zweifel hatte, dass mich die Einsamkeit übermannen würde. Insgesamt war es eine tolle Erfahrung, auch weil ich abends auf den Hütten immer wieder Anschluss gefunden habe.

                              Ende August geht es wieder los, diesmal allerdings mit einer Angel "bewaffnet", also eher auf norwegische Art...

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                              • Mika Hautamaeki
                                Alter Hase
                                • 30.05.2007
                                • 3979
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

                                Von mir auch nochmal vielen Dank für die Beendigung. Ist ein sehr guter Bericht, einer tollen Tour!
                                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                A. v. Humboldt.

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                                • sarek2007
                                  Erfahren
                                  • 22.08.2007
                                  • 449
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #36
                                  AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

                                  So, war ein wenig Arbeit. Jetzt sind die Fotos aber wieder da.

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                                  • Trumpfass
                                    Gerne im Forum
                                    • 21.04.2014
                                    • 79
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #37
                                    AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

                                    Super, danke für den reupload. Tolle Fotos und super Infos, die Tour klingt genial und motiviert uns noch mehr!

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                                    • Dogmann
                                      Fuchs
                                      • 27.09.2015
                                      • 1022
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

                                      Einfach Klasse!
                                      Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                                      • codenascher

                                        Alter Hase
                                        • 30.06.2009
                                        • 4977
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

                                        Sehr schöner Reisebericht! Vielen Dank für den reupload der Bilder (wodurch natürlich überhaupt erst die Aufmerksamkeit auf den Bericht gefallen ist).

                                        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                        meine Weltkarte

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                                        • sarek2007
                                          Erfahren
                                          • 22.08.2007
                                          • 449
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          #40
                                          AW: [NO] Solo durch die Hardangervidda

                                          Vielen Dank für die netten Rückmeldungen.

                                          Schön, dass der Bericht auch nach 8 Jahren noch interessant ist. Mittlerweile sind meine Touren deutlich gewichtsreduziert und die Angel ist seitdem immer mit dabei. Ausschlaggebend war die Jagdgruppe in Kjeldebu, die mich mit großen Augen angeschaut hatte, weil ich ohne Angel durchs Fjell zog.

                                          Die Vorfreude steigt auf die diesjährige Tour ins Øvre-Dividal

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