"Pimp my Schlafsack"

[equipman]

Ich brauche für einmal (max. 2x) im Jahr eine preiswerte Möglichkeit mehr Wärme in meinen Ajungilak Kompakt 215 L zu erzeugen/zu halten. Die Unterseite ist schon ziemlich platt gelegen.Nutzungsbereich wäre entweder eine Holzbaracke o. ein Baumwollzelt im Oktober in Norddeutschland.
Was könnt ihr empfehlen / wie sind eure Erfahrungen ? Vielen Dank für eure Antworten.

[cd]

AW: "Pimp my Schlafsack"

Da gibts verschiedene Möglichkeiten:

• Gute Isomatte verwenden, evtl sogar zwei. Im Rückenbereich ist deine Fülung plattgelegen - und wenn nicht, wird sie da trotzdem plattgedrückt, gute Isolation zum Boden ist immer wichtig - und ganz besonders, wenns in den Grenzbereich des Schlafsacks geht. 1-2 billige PU-Matten kosten nicht viel (halten dafür aber auch nicht so lange wie eine etwas teurere Evazote-Matte) und können deine bisherige Matte "pimpen".
• Kapuze und Wärmekragen vom Schlafsack ganz zuziehen, so dass nur noch ein Atemloch vor Mund und Nase bleibt. Wird gelegentlich vergessen...
• Warme Klamotten anziehen. Eine warme Fleecejacke oder Wollpulli oder so wirst du ja haben. Auch mehrere Lagen sind OK, solange es im Schlafsack nicht zu eng wird. Ebenso warme Hosen, z.B. Fleecehosen, aber auch lange Unterhose + trockene Trekkinghose bringt was.
• Warme Socken anziehen, evtl mehrere übereinander. Schöne warme Wollsocken, von Omi handgestrickt .
• Schlafsackinlett verwenden. Fleece ist recht warm.
• Eine zweiten Schlafsack drüberziehen. Vielleicht liegt ja irgendwo noch ein alter, billiger, plattgelegener Schlafsack rum. Wenn der eigentliche Schlafsack nicht ohne großes drücken reinpasst, den zweiten Schlafsack ganz aufmachen und als Decke drüberlegen. Damit wären wir bei der nächsten Möglichkeit:
• Wolldecke drüberlegen. Am besten so eine klassische schwere Armee- oder Sanitätsdienstwolldecke, wenn vorhanden.
• Wärmeflasche (evtl. Siggflasche mit heißem Wasser)
• Knistert sehr aber wirkt: Sich im Schlafsack in eine Rettungsdecke einwickeln. Aufgrund des Knisterns aber nur für den Notfall "kurz vorm erfrieren" wirklich geeignet. Hab ich noch nicht selbst ausprobiert, hab aber eine Situation erlebt, bei denen das ein oder zwei Leuten geholfen hat.

Viel Spass!

chris

[akonze]

AW: "Pimp my Schlafsack"

Das in meinen Augen wichtigste ist die gute Isomatte. Wir alle drücken unsere Schlafsäcke platt, wenn wir darauf liegen. Hier ist also die Isomatte fast alleine für die Isolation zuständig. Eine gute Isomatte mit hohem R-Wert ist daher wichtiger als alles andere.

Ein Inlet hilft dir deinen Schlafsack nochmal so um 3°C bis 5°C zu verbessern. Darüber hinaus kosten Inlets nicht so viel und verbessern darüber hinaus die Hygiene.

Beides wurde ja aber schon genannt. Dritte Möglichkeit ist einen Biwacksack zu benutzen. Ein guter Biwacksack verbessert den Temperaturwert nochmal um 10°C. Allerdings sollte es ein Biwacksack aus atmungsaktivem Material (GoreTex, eVent, etc) sein, sonst bist du am nächsten Morgen nicht erfroren, sondern ertrunken.

Abraten würde ich von Klamotten. Die schwitzt du durch und dann wird dir kalt oder aber du kannst du nassen Klamotten am nächsten Tag nicht mehr anziehen. Dito Rettungsdecke. Das sind eher Sachen für den Survival Notfall als für die geplante Übernachtung.

[Jaerven]

AW: "Pimp my Schlafsack"

Abraten würde ich von Klamotten. Die schwitzt du durch und dann wird dir kalt oder aber du kannst du nassen Klamotten am nächsten Tag nicht mehr anziehen.

Wenn der Schlafsack nicht warm genug ist wird das nichts mit dem Schwitzen
Eine Schicht warme Klamotten- lange Unterwäsche- kann sogar angenehm sein...
Hab es gerade erlebt, eine Woche in den Schären paddeln, nachts schon sehr frisch und nur den UL- Sommersack dabei- da ist die lange Merinounterwäsche sehr angenehm. Und keinesfalls durchgeschwitzt.

[barleybreeder]

AW: "Pimp my Schlafsack"

Abraten würde ich von Klamotten. Die schwitzt du durch und dann wird dir kalt oder aber du kannst du nassen Klamotten am nächsten Tag nicht mehr anziehen. Dito Rettungsdecke. Das sind eher Sachen für den Survival Notfall als für die geplante Übernachtung.

Würde ich gegenhalten. Wenn es die Temps erlauben schlafe ich eigentlich immer in langer U-Wäsche, welche ich noch nie durchgeschwitzt habe.

Meist oben langes Merinoteil, unten langes Fleece....

Schützt den Schlafsack und ich empfinde es wesentlich angenehmer, da man nicht jeden kalten Lufthauch sofort auf der Haut merkt.

Feuchte Klamotten kann man am nächsten Tag bei entsprechender Oberbekleidung durchaus anziehen.
Wenn man sich warmläuft trocken die am Körper....

[akonze]

AW: "Pimp my Schlafsack"

Ich glaube ihr habt mich falsch verstanden. Mir geht es hier nicht um lange Unterwäsche, sondern um die von CD beschriebenen mehreren Lagen. Wenn ich mit langen Unterhosen und Trekkinghose in den Schlafsack steige, dann habe ich etwas falsch gemacht.

Das wäre in meinen Augen nur etwas für den Notfall. Wenn man aber im Voraus weiß, welche Temperaturen einen erwarten, dann kann man anders disponieren.

[barleybreeder]

AW: "Pimp my Schlafsack"

Wenn ich mit langen Unterhosen und Trekkinghose in den Schlafsack steige, dann habe ich etwas falsch gemacht.

Das wäre in meinen Augen nur etwas für den Notfall.

Aber mitnichten.... sowas nennt sich "UL in Perfektion"!

[Jaerven]

AW: "Pimp my Schlafsack"

Aber mitnichten.... sowas nennt sich "UL in Perfektion"!

das würde ich eher Schlafvermeidung nennen. Am besten noch mit knisternder Paclite- Jacke oder so...

[cd]

AW: "Pimp my Schlafsack"

Aber mitnichten.... sowas nennt sich "UL in Perfektion"!

Genau.
Zum Thema führe man sich die Website Arctic1000 von Ryan Jordan zu Gemüte. Nix für mich, aber sehr beeindruckend.
Bergsteiger machen das ja angeblich auch immer wieder bei Biwaks in steilen Wänden. Alle Klamotten bleiben an, dann noch ein dünner+ultraleichter Daunenschlafsack drüber, fertig. Spart viel Gewicht.

Natürlich hat man nach den gängigen Vorstellungen mindestens einen Fehler (zu dünner Schlafsack) gemacht, wenn man lange Unterhose und Trekkinghose (ich betone noch einmal, nur eine trockene! - und ne dicke Fleecehose ist besser) in den Schlafsack anziehen muss. Ich nehme selber auch lieber einen ausreichenden Schlafsack mit.
Wenns aber nur um 1 oder 2 Nächte geht, und man nicht extra Geld dafür investieren will, kann man das IMO schonmal in Betracht ziehen, zusammen mit anderen Maßnahmen. Zudem findet das ganze beim OP ja nicht in der tiefsten Wildnis statt, sondern in Norddeutschland, wo man ziemlich schnell wieder in der "Zivilisation" ist. Das Überleben ist also nicht 150%ig von seiner Schlafsackkombination abhängig.
Wieviel das tatsächlich bringt, kann ich natürlich auch nicht abschätzen. Da muss man schon selber vorsichtig genug sein, diese Maßnahme nicht zu überschätzen.
Im übrigen hat der OP nach Tuningmöglichkeiten gefragt - und da gehören Klamotten dazu. Solange man durch die ganzen Lagen nicht eingeengt wird, bringts was.

chris

[ich]

AW: "Pimp my Schlafsack"

OP

OP???

[cd]

AW: "Pimp my Schlafsack"

OT:

OP???

Original Poster

Sry, chris

[ich]

AW: "Pimp my Schlafsack"

Aaaaah! Wieder was gelernt

[Jens2001]

AW: "Pimp my Schlafsack"

ich war jetz fast 4 Wochen in Nordschweden solo unterwegs und da ih in erster Linie zum Fliegenfischen dort oben war und ich neben dem Fliegenfischerzeug auch noch ne Spiegelreflexkamera mit hatte.... war ich eigentlich was den Outdoorkram angeht wie fast immer eigentlich ultralight unterwegs, wenn's auch ganz schön schwer war.... die Nächte waren teilweise schon ziemlich kalt und ich war mit einem Island Summer Dounenschlafsack unterwegs. Dieser war nach klassischem rechnen zumindest in den kalten klaren Nächten zu kalt! aber mit langer Unterwäsche Patagonia und Flieshose und Jacke + Patagonia R0,5 Pullover war die Sache auszuhalten und geschwitzt habe ich nicht!!!! Am Tag habe ich dann lediglich die Fliese Jacke gegen eine Patagonia Softshell getauscht.... in der Nähe von Wasser laufe ich sowieso lieber in der Fliesehose als in der Treckinghose, da ich so schneller in der Wathose und dann im Wasser bin.
Aber ich gebe zu ich hatte eine Nacht da habe ich darüber nachgedacht auch noch die Wathose in den Schlafsack anzuziehen wenn es noch kälter wird diese war gerade trocken..... also Kleidung hilft wirklich ne ganze Menge habe erst nur in der Flieshose ohne lange Unterhose geschlafen und diesen dann noch untergezogen hat ne ganze Menge gebracht!!!! Mehr als erwartet!!!! Ich habe den Dounensack wann immer ich konnte zwischendurch getrocknet!

lg Jens

[derjoe]

AW: "Pimp my Schlafsack"

Wenn eh` schon planbar: Zweitschlafsack in den ersten legen.

Pimp my Schlafsack? Pimp dich selbst!

Die meiste Wärmeleistung pro Gewicht bringt meiner Erfahrung nach eng anliegende Unterwäsche und eine Mütze für den Kopf (da Kopf --> stark durchblutet --> schneller Abtransport von Körperwärme --> verstärkt, da Kopf nicht komplett durch Schlafsack abgedeckt).

Zusätzlich habe ich nachts eigentlich immer ein 100-er Fleece an, außer es ist recht mild.

Ansonsten einfach in voller Montur reinlegen, das hat man eh` dabei und braucht es nicht extra nur wegen der Nächte mitnehmen. Trekkinghose, wärmende Lagen. Im Notfall einfach alles anziehen was der Rucksack so hergibt.

Nebeneffekt: Kleidung trocknet über Nacht, auch wenn es draußen kühl & feucht ist.

Im Notfall: dick mit Laub / Reisig eindecken.

Ach ja - zuletzt noch die alte Grundregel: gut gesättigt in die Tüte legen, wenn der Körper was zu verdauen hat, wird Wärme "produziert". Wer hungrig und fröstelnd in den Schlafsack steigt wird schneller frieren. Kalorien möglichst aus Fett beziehen, Kohlenhydrate werden zu schnell verbrannt. Kannst dir ja `ne Trockenwurst in den Schlafsack schmuggeln.

Gruß,
Joe

[jiggalatei]

AW: "Pimp my Schlafsack"

Ich brauche für einmal (max. 2x) im Jahr eine preiswerte Möglichkeit mehr Wärme in meinen Ajungilak Kompakt 215 L zu erzeugen/zu halten. Die Unterseite ist schon ziemlich platt gelegen.Nutzungsbereich wäre entweder eine Holzbaracke o. ein Baumwollzelt im Oktober in Norddeutschland.
Was könnt ihr empfehlen / wie sind eure Erfahrungen ? Vielen Dank für eure Antworten.

1. als Zusatzausrüstung für den Schlafsack habe ein Seideninlet (ebay 20€, Globi 60€), sehr angenehm auf der Haut vergrößert meinem subjektiven Empfinden nach die Temperaturtoleranz ungemein. Will sagen, der Bereich zwischen Schwitzen und Kältegefühl wird größer. Bei nächlichen Außentemperatuen von -2 bis +15 Grad habe ich weder geschwitzt noch gefroren.
2. Fleezedecke vom Discounter (5€)
- dient als zusätzliche Unterlage auf der Isomatte bei nass/lehmigem Untergrund
-dient als Nackenrolle
-einfach über den schlafsack gebreitet.
Gruß
Jiggalatei

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