Zwei Tote bei Zugspitzlauf

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  • tille
    Fuchs
    • 19.07.2006
    • 1036
    • Privat

    • Meine Reisen

    #81
    AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

    Weil jetzt wieder das Argument kommt, man bräuchte immer einen Schuldigen. Das stimmt doch so nicht. Mir jedenfalls geht es gar nicht darum, dass der Veranstalter jetzt wegen fahrlässiger Tötung belangt wird.


    Bereits beim Start warnte uns der Veranstalter und wiederholte mehrmals,
    man möge mit Regenjacke, Mütze und Handschuhen laufen.
    Nachdem ich das gelesen hab, seh ich es auch etwas anders.
    Aber warum macht man's nicht einfach zur Pflicht? Zumindest jetzt.

    OT: Bin früher Hobby-Dohnhill-Rennen gefahren. Da wurde jedem beim Start aufn Rücken geklopft,
    um zu prüfen, ob man einen Protektor hat. Find ich nicht verkehrt, sowas.


    Argumente wie:
    "Naja, ist ja kein Privatgelände, da kann man ja niemanden abhalten hochzulaufen"
    oder
    "Beim Marathon lassen sie die Leute ja auch laufen bis sie tot umfallen" (wird es dadurch richtig?)
    sind IMO Unsinn

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    • Dani
      Fuchs
      • 04.06.2003
      • 1203

      • Meine Reisen

      #82
      AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

      wer lesen kann, ist im vorteil:

      http://www.getgoing.de/zugspitzlauf_anmeldung/index.php

      Einverständniserklärung:

      Mit meiner Meldung erkenne ich den Haftungsausschluss des Veranstalters für Personen- oder Sachschaden jeder Art an. Ich erkläre, dass ich gesund bin, einen ausreichenden Trainingsstand habe und mit alpinen Gefahren und Orientierung vertraut bin. Ich habe den gesamten Text der Ausschreibung gewissenhaft gelesen und akzeptiert. Ich erkläre mich außerdem damit einverstanden, dass in der Meldung genannte Daten für Zeitnahme, Platzierung und Ergebnisliste erfasst und weitergegeben, sowie die im Zusammenhang mit der Veranstaltung gemachten Fotos, Filmaufnahmen und Interviews ohne Vergütungsanspruch veröffentlicht werden können. Es sind keinerlei Regressansprüche bei höherer Gewalt, Verlegung oder Ausfall der Veranstaltung möglich. Ich versichere, meine Startnummer an keine andere Person weiterzugeben. Ich erkläre mit meiner Unterschrift, dass ich an der Veranstaltung auf eigenes Risiko teilnehme und daß ich ausreichend gegen Unfälle und Haftpflicht versichert bin. (Hinweis lt. Datenschutzgesetz: Ihre Daten werden maschinell gespeichert.) Ich bin mir bewußt, daß ich mich allgemeinen alpinen Gefahren aussetze, die lebensbedrohend ein können.

      Ich habe die Ausschreibung und Informationen des Zugspitzlaufes mit allen Gefahrenhinweisen vollständig gelesen und erkläre mich einverstanden.
      meldet sich hiermit aus diesem forum ab. machts noch gut.

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      • atlinblau
        Alter Hase
        • 10.06.2007
        • 4115
        • Privat

        • Meine Reisen

        #83
        AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

        "Wer Gewinner sein will, muß Verlierer schaffen"

        Deshalb bringt es nichts, solche Läufe zu verbieten. Wettbewerbe ob ofiziell (wie hier)oder inoffiziell (Komasaufen)wird es immer geben.
        Ich selbst freue mich über meine Leistungsfähigkeit. In den Gruppen, mit denen ich Dinge unternehme (z.B:Motorrad fahren) achte ich darauf, dass kein "Wettbewerb" ausgerufen wird, denn dann steigt das Risiko und damit die Gefahr. Der Blick ist auf den Gegner fixiert, bis zum Wahn...und so fährt, läuft, schwimmt, paddelt etc. man dann auch, wie die Wahnsinnigen.


        Thomas

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        • zwirni
          Gerne im Forum
          • 04.07.2006
          • 91
          • Privat

          • Meine Reisen

          #84
          AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

          Ich glaube ganz so einfach "zack, ich lass mir das unterschreiben und bin raus ausm Schneider" ist es für den Veranstalter auch nicht.
          Irgendwann fragt man sich als Läufer wahrscheinlich auch, was man in der Situation macht. Entweder 10-15 Minuten weiter laufen, im Ziel ankommen - da ist der Klamottenbeutel, typischerweise sollte es da auch Plastikfolien oder so geben, in die man sich einwickeln kann. Oder keine Ahnung wie viel wieder runter bis zur nächsten Hütte oder sonstwas. Wer weiß was dort angeboten wird oder wurde.
          Klar sollte man sich am Start überlegen, wie sich die zunehmende Höhe auf die Temperatur und die Konsistenz des Reges auswirkt...

          Edit:
          Ich habe die Ausschreibung und Informationen des Zugspitzlaufes mit allen Gefahrenhinweisen vollständig gelesen und erkläre mich einverstanden.
          Die einzigen Gefahrenhinweise auf der ganzen Seite scheinen anscheinend aus den beiden von Dani fett markierten Stellen zu bestehen. Konkreter wirds anscheinend nicht. Dafür wird in der Ausschreibung darauf hingewiesen, dass die Veranstaltung möglicherweise vom Veranstalter vorzeitig abgebrochen werden kann und man für diesen Fall für die Benutzung der anderen Bergbahn 5,50 Euro mit sich zu führen hat? Auch etwas strange, oder?
          Zuletzt geändert von zwirni; 15.07.2008, 12:50.

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          • Andreas L
            Alter Hase
            • 14.07.2006
            • 4351

            • Meine Reisen

            #85
            AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

            Dani: Du hast schon recht mit deinem schlauen Spruch - nur stand in dieser Rubrik bis vor ein paar Stunden noch nichts, was man hätte lesen können - wie übrigens auch in der Rubrik "Ausschreibung". Natürlich war das das erste, was ich nachgeschaut habe, am Sonntag abend, mehrmals am Montag und zuletzt heute früh gegen 8:00 Uhr. Und da stand nur zu lesen: "-kein Artikel -"

            Jetzt stehen die Ausschreibungstexte und das Anmeldeformular wieder drin - die seit Sonntag abend gefehlt haben. Ich denke mal, das läuft unter "Schadensbegrenzung" bei den Veranstaltern - und hat weniger mit Leseschwächen der User zu tun.

            Andreas
            "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

            BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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            • hin
              Erfahren
              • 09.06.2007
              • 182

              • Meine Reisen

              #86
              AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

              Zitat von zwirni Beitrag anzeigen
              Die einzigen Gefahrenhinweise auf der ganzen Seite scheinen anscheinend aus den beiden von Dani fett markierten Stellen zu bestehen. Konkreter wirds anscheinend nicht. Dafür wird in der Ausschreibung darauf hingewiesen, dass die Veranstaltung möglicherweise vom Veranstalter vorzeitig abgebrochen werden kann und man für diesen Fall für die Benutzung der anderen Bergbahn 5,50 Euro mit sich zu führen hat? Auch etwas strange, oder?
              Wieso? Alpine Gefahren ist doch m.E. konkret genug: Beinhaltet alles, worauf man am Berg aufpassen muss. Wenn ich schon nicht weiß, was alpine Gefahren sind, sollte ich mich vielleicht ernsthaft fragen, was ich bei einem BERGlauf will....

              Kommentar


              • Dani
                Fuchs
                • 04.06.2003
                • 1203

                • Meine Reisen

                #87
                AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

                Zitat von hin Beitrag anzeigen
                ... Wenn ich schon nicht weiß, was alpine Gefahren sind, sollte ich mich vielleicht ernsthaft fragen, was ich bei einem BERGlauf will....
                genau das wollte ich auch gerade schreiben.

                es geht mir nicht darum, dass der veranstalter "fein raus" ist, sondern darum, dass, wenn ich so einen wisch unterschreibe, es in meinem ureigensten interesse ist, zu wissen, wo ich da mitmache. deshalb mein spruch vom lesen.
                meldet sich hiermit aus diesem forum ab. machts noch gut.

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                • Hexe
                  Fuchs
                  • 01.08.2006
                  • 1816

                  • Meine Reisen

                  #88
                  AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

                  Fand die Nachricht schon traurig, aber andererseits, waren das ja Extremsportler und die neigen ja zu solchen Extrem-Läufen... ! Von daher sind sie schon selber Schuld (klingt hart) , haben sich halt etwas überschätzt.

                  Man sollte sich da wirklich alles genauestens durchlesen, schließlich wird das ja kein Spaziergang, bzw. war kein Spaziergang. Ein gewisses Risiko ist bei solchen Aktionen immer dabei, und verbieten bringt da auch nichts, denn schließlich muss jeder für sich selber entscheiden wie fit er ist, und ob er sich ein solches Wagnis zutraut... !

                  Für mich sind diese Extrem Sachen nichts, da bin ich ein viel zu großer Schisser ...
                  Nach Fletchers Flugkrankheits-Index steht die Papageienkrankheit an fünfter Stelle des - am liebsten wäre ich tot - Indexes. Der höchste Grad der Krankheit wird vom Großen Seitenscheiteladler erlitten, der über drei Länder auf einmal reihern kann.
                  - Terry Pratchett -

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                  • Becks
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 11.10.2001
                    • 19612
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #89
                    AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

                    Moin,
                    Ich versuch mal ein paar Punkte zusammenzufassen, die bei Spiegel (u.a. im Diskussionsforum), auf der HP des Veranstalters und in den Interviews erwähnt wurden.

                    1) Das Wetter war generell schlecht.
                    Es handelte sich nicht um einen plötzlichen Wetterumschwung, sondern schon vor dem Start waren die Bedingungen eindeutig auch vom Startpunkt aus erkennbar. Das Wetter war zudem schon tagelang vorher schlecht. Allerdings herrschten auch oben am Gipfel nicht wirklich schlimme Bedingungen. So sind auf den Bildern keine Neuschneemassen zu sehen, und die Sicht war auch nicht gleich Null.

                    2) Es wurde vom Veranstalter vor den Bedingungen gewarnt.
                    Auf der Anmeldungsseite sowie vor dem Start wurden die Teilnehmer darauf hingewiesen, dass das Wetter mies ist und man sich in hochalpines Gebiet begibt. Dass gewarnt wurde, bestätigen die reportagen mit Teilnehmern, die so langsam im Netz auftauchen.

                    3) Das Wetter war letztes Jahr ebenfalls schlecht.
                    Damals wurde das Rennen abgebrochen, was zu Protesten und Regressionsansprüchen seitens der Teilnehmer geführt hat(!).

                    4) Die Bergwacht hat geholfen.
                    Es wurde versucht, Leute beim Rennen zum Abbruch zu bewegen. Da die BW jedoch nicht weisungsbefugt ist, kann sie keine Polizei spielen.

                    5) Schlechtes Wetter, Schnee und Regen sind in den Alpen nicht ungewöhnlich.
                    Jeder Alpenverein warnt davor, in jedem Buch zu Tourenvorbereitungen wird darauf hingewiesen, dass das Wetter sich ändern kann und Schnee und Wind durchaus normale Phänomäne sind.

                    6) Eigenverantwortung
                    Es wurde niemand dazu gezwungen, an dem Lauf teilzunehmen. In jedem Sport gehört eine gewissenhafte Planung einfach dazu. Dies gilt insbesondere dann, wenn man sich in eine lebensfeindliche Umgebung begibt. Dabei ist egal, ob es dabei nun um Tauchen, Bergsteigen, Klettern oder eine zweiwöchige Wanderung abseits der Zivilisation handelt.

                    Jeder, der sich die Freiheit nimmt, selbst Entscheidungen zu treffen, sollte auch willens sein, die Auswirkungen gegenüber sich selbst zu rechtfertigen, und nicht sofort mit Finger auf andere zeigen, wenn etwas schief läuft. Daher sehe ich keinen Grund, warum nun die Schuld beim Veranstalter bzw. sogar der Bergwacht(!) gesucht wird. Hier haben mündige Personen Warnsignale der Umgebung missachtet und nun dafür bezahlt.

                    Es wäre sicherlich interessant, beim nächsten Berglauf einmal die Ausrüstung der Teilnehmer zu inspizieren. Ich verwette meinen Hintern darauf, dass dann ebenfalls wieder Leute unterwegs sind, die nicht ausreichend ausgerüstet sind.
                    Es würde mich verwundern, wenn dem nicht so wäre. Denn auch nach zig Meldungen über Spaltenstürze, Steinschläge und Abstürze auf Wanderwegen sehe ich immer noch regelmässig Leute, die ohne Seil/Helm oder mit miesem Schuhwerk unterwegs sind. Wenigstens haben diese fast nie eine Chance, anderen die Schuld die Schuhe zu schieben, da kein Veranstalter ihren Ausflug organisiert hat.


                    Alex
                    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                    Kommentar


                    • Voronwe
                      Erfahren
                      • 03.04.2008
                      • 440
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #90
                      AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

                      Interview mit Thomas Huber auf Bayern3
                      "We aren't lost! We only don't know where we are!" - Cartman

                      Kommentar


                      • cd
                        Alter Hase
                        • 18.01.2005
                        • 2983
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                        • Meine Reisen

                        #91
                        AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

                        Zitat von zwirni Beitrag anzeigen
                        Die einzigen Gefahrenhinweise auf der ganzen Seite scheinen anscheinend aus den beiden von Dani fett markierten Stellen zu bestehen. Konkreter wirds anscheinend nicht.
                        Unter "Information" steht mehr (und stand da auch seit Sonntag abend schon/noch, davor hab ich nicht geguckt):

                        Bevor wir Sie zum Zugspitz Extremberglauf und den Nordic Walking Wanderungen begrüßen dürfen, möchten wir Sie über einige sehr wichtige Aspekte bezüglich Ihrer Teilnahme hinweisen.

                        Der Lauf findet in einer grandiosen Naturlandschaft erstmals über das Gatterl, dem zur Zugspitze , dem höchsten Berg Deutschlands, statt. Die 16,1 km lange Strecke bis zum Gipfel ist mit ca. 8-9 Stunden Gehzeit in div. Wanderführern angegeben. Sie führt durch alle alpinen Vegetationszonen und somit auch in hoch alpine Regionen, die alpine Gefahren und plötzliche Wetterveränderungen mit sich bringen können.

                        Wanderer und Läufer, die sich auf diese reizvolle Strecke begeben, müssen daher eine gewisse Bergerfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit mitbringen. Der Lauf könnte demnach auch als Hochgeschwindigkeitsbesteigung bezeichnet werden. Kurze Passagen sind mit Stahlseilen gesichert. Nordic Walker sollten hier die Stöcke in eine Hand nehmen.

                        Entsprechend dem aktuellen Wetterbericht und der persönlichen Bedürfnisse ist jeder Teilnehmer für ausreichende Bekleidung für die ganze Strecke selbst verantwortlich (Schuhe nur mit Crossprofil, Mützen und Handschuhe etc.). Die Luft-Temperaturen können sehr großen Schwankungen ausgesetzt sein. Der Lauf wird von der Bergrettung/wacht auf der ganzen Länge überwacht. Es gibt 4-5 genehmigte Verpflegungsstellen auf der Strecke und eine im Ziel. Sollte ein zusätzlicher Bedarf an Verpflegung bestehen, muß sich jeder Teilnehmer selbst zusätzlich versorgen.

                        Logistische, verkehrstechnisch bedingte und äußere Umstände könnten Beeinträchtigungen und Einschränkungen im Ablauf bewirken. Ein hoher Aufwand Organisation sowie Einschränkungen durch Auflagen und der notwendige Anspruch auf Naturschutz lassen viele Gegebenheiten, die Sie eventuell von anderen Läufen gewohnt sind, nicht zu.
                        (Hervorhebungen von mir)

                        Ich finde, das sind sogar ziemlich konkrete Hinweise, auf was es ankommt.

                        chris

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                        • sjusovaren
                          Lebt im Forum
                          • 06.07.2006
                          • 6031

                          • Meine Reisen

                          #92
                          AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

                          Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                          Daher sehe ich keinen Grund, warum nun die Schuld beim Veranstalter bzw. sogar der Bergwacht(!) gesucht wird. Hier haben mündige Personen Warnsignale der Umgebung missachtet und nun dafür bezahlt.
                          Sorry, aber die sogenannten "mündigen Bürger" sind doch nur eine hohle Phrase.
                          Jeder weiß, daß sich Leute nicht immer vernünftig verhalten. Wenn man die Verantwortung für Leute trägt, muß man sie also entsprechend behandeln. Sprich, Kontrolle, statt Vetrauen in deren "Mündigkeit".
                          Und in diesem Fall hatte sicherlich die Bergwacht vor Ort die größte Erfahrung mit der Situation/Wetterlage. Auch der Veranstalter hat mehr Erfahrung als die Teilnahmer, die von sonstwoher, oft bestimmt erstmalig, angereist sind.
                          Wer die größere Erfahrung hat, der trägt IMO auch die größere Verantwortung, zumindest moralisch, wenn auch vielleicht nicht juristisch.

                          Zitat von Becks
                          Das Wetter war letztes Jahr ebenfalls schlecht.
                          Damals wurde das Rennen abgebrochen, was zu Protesten und Regressionsansprüchen seitens der Teilnehmer geführt hat(!).
                          Daß der Lauf letztes Jahr abgebrochen wurde, zeigt doch, daß es auch anders geht !
                          Damals hat man es richtig gemacht und die Leute vor sich selbst geschützt. Was der, der mehr Einblick/Erfahrung hat, eben tun muß. Gratulation an die Person, die letztes Jahr die Vernunft hatte, diese unpopuläre Entscheidung zu treffen !!!
                          Und was die Regressansprüche angeht. Sowas ist absolut unverschämt. Beweist aber umso mehr, daß das eben keine vernünftigen, mündigen Leute sind.
                          Ich denke aber, daß man einen "Abbruch aus Sicherheitsgründen" juristisch bei der Anmeldung als Klausel berücksichtigen kann?
                          Heilig ist die Unterhose, wenn sie sich in Sonn' und Wind,
                          frei von ihrem Alltagslose, auf ihr wahres Selbst besinnt.


                          Christian Morgenstern

                          Kommentar


                          • Dani
                            Fuchs
                            • 04.06.2003
                            • 1203

                            • Meine Reisen

                            #93
                            AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

                            es geht natürlich auch anders.

                            beim R'adys Mountain Marathon, einem 2-tägigen gebirgs-orientierungslauf für (mindestens) 2-er teams, gibts ganz klare ausrüstungslisten und regeln:


                            Ausrüstung kontrollieren und bestätigen

                            1. Ein Zelt mit angenähtem Boden, rundherum schliessbar, es muss selbständig stehen (Keine Biwaksäcke!)
                            2. Schlafsack für Übernachtungen auf über 2000 m.ü.M. (Keine Rettungsdecken oder Leintücher!)
                            3. OL- / Trekking oder Wanderschuhe mit mindestens 5 mm Profil (Keine Hallen- oder Tennisschuhe!)
                            4. Je eine Taschen- oder Stirnlampe: Karte + Weg muss im Dunkeln mindestens drei Stunden ausgeleuchtet werden können! Ersatzbatterien sind für jedes Lampenmodel absolut obligatorisch!
                            5. Verpflegung: Je nach Kategorie genug für den ganzen Wettkampf, am Ziel der zweiten Etappe muss noch je eine Notration pro Person für mindestens weitere zwölf Stunden vorhanden sein!
                            6. Kleidung: Den ganzen Körper bedeckender Wind- / Regen- und Kälteschutz, Ersatzwäsche, Pullover, Mütze und Handschuhe
                            7. Kocher und Pfännchen: Gas-, Sprit-, oder ähnlicher Kocher mit einer Brenndauer von mindestens zwei Stunden. Wasserfeste Streichhölzer oder Feuerzeug. Am Ziel muss noch mindestens ein Liter Wasser gekocht werden können.
                            8. Notfall-Apotheke mit mindestens elastischer Binde, Desinfektions- und Schmerzmittel, Pflaster
                            9. 1 Kompass: GPS-Systeme sind ausdrücklich verboten!
                            10. Je 1 Triller-Pfeife pro Person
                            11. Je 1 Rucksack: wasserdicht oder mit in Plastiksäcken verpaackter Ausrüstung


                            Diese Ausrüstung wird während des ganzen Wettkampfs mitgetragen und muss am Ziel komplett sein - der Organisator kontrolliert stichprobenweise! Unvollständigkeit wird mit Disqualifikation geahndet!

                            Unsere Ausrüstung entspricht obenstehendem Reglement und ist komplett! Wir bestätigen im Besitz einer gültigen Unfallversicherung zu sein und sind in jedem Fall damit einverstanden, dass der Organisator jede Haftung ablehnt!
                            meldet sich hiermit aus diesem forum ab. machts noch gut.

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                            • Dani
                              Fuchs
                              • 04.06.2003
                              • 1203

                              • Meine Reisen

                              #94
                              AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

                              Zitat von sjusovaren Beitrag anzeigen
                              ... Ich denke aber, daß man einen "Abbruch aus Sicherheitsgründen" juristisch bei der Anmeldung als Klausel berücksichtigen kann?
                              wie gesagt, wer lesen kann, ist im vorteil. gilt auch hier im forum.
                              meldet sich hiermit aus diesem forum ab. machts noch gut.

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                              • Becks
                                Freak

                                Liebt das Forum
                                • 11.10.2001
                                • 19612
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                                • Meine Reisen

                                #95
                                AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

                                Zitat von sjusovaren Beitrag anzeigen
                                Sorry, aber die sogenannten "mündigen Bürger" sind doch nur eine hohle Phrase.
                                Jeder weiß, daß sich Leute nicht immer vernünftig verhalten. Wenn man die Verantwortung für Leute trägt, muß man sie also entsprechend behandeln. Sprich, Kontrolle, statt Vetrauen in deren "Mündigkeit".
                                Sorry,
                                aber Du gehörst sicher auch zu den Leuten, die einen Aufdruck auf der Mikrowelle benötigen, dass das Gerät nicht zum Trocknen von Tieren geeignet ist. Oder zu den Leuten, die Mc Donalds verklagen, weil der Aufdruck "Kaffee heiss" auf dem Becher gefehlt hat.

                                Auf der einen Seite nach der Freiheit schreien, nur um mit dem Finger auf andere zu zeigen, wenn es schief geht, das geht nicht.

                                Die Bergwacht beschuldigen halte ich übrigens für eine Beleidigung. Das sind Freiwillige, die ihren Kopf für die Unvernunft anderer hinhalten dürfen und ihr Leben dabei riskieren.
                                Du wirst spätestens dann die Meinung ändern, wenn sie Dir den Hintern retten. Oder willst Du sie dann verklagen, weil sie Dich nicht von dem Unternehmen zurückgehalten haben?



                                Alex
                                After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                                • sjusovaren
                                  Lebt im Forum
                                  • 06.07.2006
                                  • 6031

                                  • Meine Reisen

                                  #96
                                  AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

                                  Zitat von Dani Beitrag anzeigen
                                  es geht natürlich auch anders.

                                  beim R'adys Mountain Marathon, einem 2-tägigen gebirgs-orientierungslauf für (mindestens) 2-er teams, gibts ganz klare ausrüstungslisten und regeln:

                                  ......
                                  Diese Ausrüstung wird während des ganzen Wettkampfs mitgetragen und muss am Ziel komplett sein - der Organisator kontrolliert stichprobenweise! Unvollständigkeit wird mit Disqualifikation geahndet!
                                  Genau so !, sollte sich ein verantwortungsbewußter Veranstalter verhalten.
                                  Und das Ganze am besten in Abstimmung mit erfahrenen Leuten vor Ort, die die Situation einschätzen können, z.B. von der Bergwacht.
                                  Die beurteilen "welche Ausrüstung ist nötig", "welches Wetter ist noch vertretbar", und der Veranstalter kann das dann rechtlich gegenüber den Teilnehmern durchsetzen.
                                  Es geht nicht darum, jetzt in diesem Fall dem Veranstalter oder der Bergwacht nachträglich einen Strick zu drehen. Sondern darum, sich der Mängel bewußt zu werden und es in Zukunft besser zu machen!
                                  Und da hilft eine Position a la "war doch in Ordnung, es waren ja mündige Bürger" nicht weiter!


                                  OT:
                                  Zitat von Becks
                                  aber Du gehörst sicher auch zu den Leuten, die einen Aufdruck auf der Mikrowelle benötigen, dass das Gerät nicht zum Trocknen von Tieren geeignet ist. Oder zu den Leuten, die Mc Donalds verklagen, weil der Aufdruck "Kaffee heiss" auf dem Becher gefehlt hat.
                                  Was für ein Vergleich.............................
                                  Komm mal wieder runter.
                                  Du scheinst hier reflexartig die Kumpels von der Bergwacht verteitigen zu wollen.
                                  Darum gehts doch gar nicht.
                                  Heilig ist die Unterhose, wenn sie sich in Sonn' und Wind,
                                  frei von ihrem Alltagslose, auf ihr wahres Selbst besinnt.


                                  Christian Morgenstern

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                                  • Becks
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                                    • 11.10.2001
                                    • 19612
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                                    #97
                                    AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

                                    Aus:
                                    http://www.laufreport.de/archiv/0708...z/zugspitz.htm

                                    Beide Todesfälle hatten sich laut Angaben bereits in der Nähe der Knorrhütte (2051 m üNN) ereignet, sind also unabhängig von der Festlegung des Zielortes zu bewerten. Mangelnde Fitness warfen Retter der Bergwacht dem ungewöhnlichen Klientel vor, das oftmals nur mit Netzhemd und Shorts bekleidet war. Dass der Kleidung eine wichtige Rolle zukam, ist ohne Zweifel. Denn auch Wandergruppen waren auf den Beinen und trotzten in fester Regenmontur den Wetterkapriolen unbeeindruckt.

                                    Alex
                                    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                                    • tille
                                      Fuchs
                                      • 19.07.2006
                                      • 1036
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                                      #98
                                      AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

                                      Mangelnde Fitness warfen Retter der Bergwacht dem ungewöhnlichen Klientel vor, das oftmals nur mit Netzhemd und Shorts bekleidet war
                                      Hinterher gibt es Vorwürfe, aber als diese Leute mit genau dieser
                                      Ausrüstung am Start standen, hats offenbar niemanden gejuckt.
                                      Das ist doch der Beweis, dass trotz Einverständniserklärung die
                                      Erfahrung und Risikoeinschätzung fehlte.

                                      Edit:
                                      Klar sind solche Leute selber schuld, aber das muss man ja nicht
                                      einfach hinnehmen, wenn die Möglichkeit besteht, es zu ändern.

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                                      • Becks
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                                        #99
                                        AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

                                        Woher weißt Du, daß die Retter der Bergwacht unten am Start herum standen und es sich nicht um die Retter handelt, die dann oben die Beobachtungen machten, während sie die Typen vom Felsen gekratzt hat?

                                        Und woher kommt die Annahme, daß die Bergwacht und Streckenposten die Leute nicht stoppen wollten? In dem letzten verlinkten Text heißt es: "Die Verlegung des Ziels auf SonnAlpin erfolgte zu spät und wurde teilweise auch ignoriert. "
                                        Selbst wenn die Zielverlegung die leute nicht aufhält, warum sollten sich dann die leute um Ratschläge vom Streckenrand kümmern?


                                        Alex
                                        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                                        • tille
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                                          AW: Zwei Tote bei Zugspitzlauf

                                          Irgendjemand, der die Verhältnisse einschätzen konnte, wird den Start schon beobachtet haben. Und wahrscheinlich wurde das Thema auch diskutiert. Aber die dramatischen Folgen waren so halt auch nicht absehbar. Also wollte keiner der Spielverderber sein.
                                          Ich bin einfach der Meinung, dass eine Mindestausrüstung bei solchen Läufen Pflicht sein sollte (je nach Verhältnissen). Da hätte man auch vorher drauf kommen können, aber bisher gings halt immer gut. Von daher sind nachträgliche Schuldzuweisungen auch nicht das richtige.
                                          Nun hat man aber die Erkenntnis, dass so eine Einverständniserklärung offenbar für viele Teilnehmer nicht ausreicht, und man sollte für die Zukunft die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Alles andere wäre IMO zynisch.

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