Wann ist ein Messer ein "Monster"?

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  • jackknife
    Alter Hase
    • 12.08.2002
    • 2590

    • Meine Reisen

    #21
    Schwachsinn Ranger, Überheblichkeit ist der Tod, jede Bedrohung sollte man ernst nehmen. Große Messer sind gefährlicher, egal ob scharf oder nicht scharf, weil sie auf weitere Distanz dich ernsthaft verletzen.

    In meinem Umfeld sind die Leute es schon gewohnt, dass ständig irgendwelche Zachel am Mann sind. Das Umfeld greift auch gern auf diese Möglichkeit zurück (gib mal eben dein Messer her). Gibt dort aber auch ein starkes Stadt/ Land Gefälle. In Städten leben die Menschen doch mehr in Watte. Da braucht man eher ein stylishes Handy als Identifikationsikone. Da ich seit über 25 Jahren mit Messern rumrenne, haben die Meisten in meinem Umfeld selbst ein Messer am Balg. Habe die wohl angesteckt. Meine Frau hat auch immer ein Spyderco Scorpius dabei ( ihre eigene Wahl, wollte sie selbst haben). Bei mir ist es eher umgekehrt. Ich kenne eher wenige Leute, die nicht ein Messer täglich tragen.

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    • Christine M

      Alter Hase
      • 20.12.2004
      • 4084

      • Meine Reisen

      #22
      at derMac: dir war schon klar, was du damit lostrittst?

      Ich glaube, es wurde insgesamt schon alles genannt, was eine Rolle spielt.

      Zum einen das Aussehen des Messers - je größer, wuchtiger, Gestaltung Richtung "tactical" (z. B. brünierte Klinge), desto gefährlicher wirkt es wohl auf die meisten. Dies muss nicht zwangsläufig mit der objektiven Gefährlichkeit einhergehen. Auf der anderen Seite stehen als "sozial anerkannte" Messer die SAK (Victorinox, Wenger). Vermutlich, weil fast jeder eines hat (oder zumindest als Kind hatte) und ein SAK von fast jedem als das wahrgenommen wird, was es - wie die meisten Messer - ist: ein praktisches Werkzeug. Ich denke auch, ein traditionelles Messer wird eher akzeptiert als ein modernes. Mein Laguiole ist länger als mein Mini Griptilian, trotzdem würde das Laguiole sicher viel eher akzeptiert.

      Der zweite wesentliche Aspekt sind die Person des Besitzers und der Kontext. Wenn jemand im Büroalltag in der Stadt ein großes Feldmesser wie das Glock dabei hätte, fände ich das auch etwas merkwürdig. In gewissem Sinn hängt dies auch wieder mit dem Aussehen des Messers zusammen. Bestimmte Messer verbindet man eher mit Personen, von denen man ausgeht, daß sie dieses als Waffe einsetzen, als andere. Der Prototyp des angsteinflössenden Messerbesitzers ist vermutlich der mit einem Butterflymesser (in D verboten) herumspielende Jugendliche. Wobei die meisten Gewalttaten unter Einsatz eines Messers vermutlich mit Messern erfolgen, die sich in jedem Haushalt befinden.

      Und der dritte Aspekt ist die Person des Gegenübers, die das Messer wahrnimmt.

      Christine

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      • mimose
        Erfahren
        • 28.11.2007
        • 204

        • Meine Reisen

        #23
        Ich denke, man kann Situationen. die eventuell bedrohlich wirken, nicht miteinander vergleichen:
        Auf der Arbeit trage ich mind. 4 Messer erkennbar mit mir herum: dieses kleine Victorinox mit Schere, Pinzette und Zahnstocher, ein Stanley Teppichmesser mit Hakenklinge, ein Stanley Cuttermesser mit Abbrechklingen und ein Leatherman Charge. Findet das jemand bedrohlich? Nö.
        Jetzt hänge Dir diese Messer mal zivil um und geh´damit einkaufen...
        Letztes Jahr in Schweden fuhren meine Frau und ich in die Stadt zum Einkaufen. Auf dem Rückweg zum Camp stellen wir fest, daß ich mein Puma Expeditionsmesser, meine Frau ihr Fällkniven WM1 am Gürtel trugen.
        Hat sich jemand gewundert? Nö!
        So, mach letzteres mal in Deutschland, auf die Reaktionen wär ich gespannt.

        Gruß
        Es gibt keine schlechte Kleidung,
        nur unpassendes Wetter.

        www.europaferienwerk.de

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        • Andreas L
          Alter Hase
          • 14.07.2006
          • 4351

          • Meine Reisen

          #24
          Ein Messer wird als Hieb-und Stichwaffe bezeichnet, weil das sein ursprünglicher Zweck war.

          Einen deutlichen Unterschied würde ich zwischen Klappmessern und feststehenden Messern machen. Bei einem Klappmesser ist die Idee "das ist ein Werkzeug" noch am naheliegensten. Vor allem, solange die Klinge nicht zu sehen ist.

          Dann entscheidet IMO die Aufmachung. Viele Klappmesser haben heutzutage ein eindeutig "militärisches Aussehen" - Farbe, Material usw. Bei meinem Buck Skinner bewundern die Leute oft das Ausehen: Messing, Stahl und Edelholz - und empfinden das als schön. Wenn man es aber aufklappt, und die Skinner-Form der Klinge zu sehen ist, dreht sich das oft wieder um, weil das dann als "gefährliches Aussehen" bewertet wird. Das ist eine Reaktion, die ich schon oft bekommen habe: "Oh, lass mal sehen. Das ist aber hübsch." Dann wird es aufgeklappt: "Das sieht aber ganz schön gefährlich aus."
          Andreas

          PS: Ich muss was berichtigen. Das Messer wird heute offenbar unter einem anderen Namen angeboten: Buck Folding Hunter. Das meine ich.
          Zuletzt geändert von Andreas L; 09.01.2008, 09:42. Grund: PS
          "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

          BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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          • mimose
            Erfahren
            • 28.11.2007
            • 204

            • Meine Reisen

            #25
            Zitat von Andreas L Beitrag anzeigen

            ... Namen angeboten: Buck Folding Hunter. Das meine ich.

            Welches meinst Du? Da gibt es wohl mehrere Modelle. Gibt´s ein Bild?
            Es gibt keine schlechte Kleidung,
            nur unpassendes Wetter.

            www.europaferienwerk.de

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            • Andreas L
              Alter Hase
              • 14.07.2006
              • 4351

              • Meine Reisen

              #26
              Hier zum Beispiel:
              http://www.globetrotter.de/de/shop/d...13cbd51b8f2a31
              "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

              BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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              • derMac
                Freak
                Liebt das Forum
                • 08.12.2004
                • 11888
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Zitat von sjusovaren Beitrag anzeigen
                Vielleicht wirkt die bunte Farbe einfach freundlich?
                Das Griptilian gibts ja auch in bunt (obwohl mir die Farben da nicht wirklich gefallen). Vll wäre ein Test interessant, ob bunte Griptilians weniger bedrohlich wirken als schwarze (gibts hier keine Psychologie-, Soziologie- sonder sonstwie passendes Studenten, die das mal als Diplomarbiet machen wollen?).Aber gerade das Griptilian zeigt IMHO deutlich, wie irrrational die Empfindung der Bedrohung ist. Durch das eigenwillige Aussehen werden sehr viele Leute "erschreckt" obwohl das Messer sehr als Schneidwerkzeug optimiert ist.

                Zitat von Christine M Beitrag anzeigen
                at derMac: dir war schon klar, was du damit lostrittst?
                Ja. Aber ist doch ganz friedlich bisher.

                Zitat von Andreas L Beitrag anzeigen
                Ein Messer wird als Hieb-und Stichwaffe bezeichnet, weil das sein ursprünglicher Zweck war.
                Nein, das Messer hat auch eine sehr starke (IMHO überwiegende) Geschichte als Werkzeug (und die meisten kleineren Messer sind als Hiebwaffe völlig untauglich). Nahezu jeder Mensch auf der Welt besitzt wohl etwas Messerähnliches. Interessant ist allerdings, dass es Gesellschaften gibt, wo das Tragen eines Messers in der Öffentlichkeit ganz normal ist und andere, wo es schon nahezu ein Tabu darstellt.

                @all:
                Ich finde es interessant, dass hier hauptsächlich Leute schreiben, die oft ein Messer bei sich haben und das für relativ normal halten. Mich interessiert aber vor allem, was Leute denken, die (einen Großteil der) Messer als Bedrohung sehen.

                Mac

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                • Andreas L
                  Alter Hase
                  • 14.07.2006
                  • 4351

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Wikipedia stell das als ziemlich gleichwertig dar - aber egal.

                  Zitat:Geschichte [Bearbeiten]Außer ihrem ursprünglichen Verwendungszweck als Stich- und Hiebwaffe und Schneidewerkzeug entwickelten sich einige Messertypen (hier sind die bekannten Taschenmessertypen zu erwähnen) zu Multifunktionswerkzeugen mit mehreren Klingen, Sägen, Zangen und anderen mehr oder weniger nützlichen Teilen. (Zitat Ende)

                  Was Deinen letzten Satz angeht: Da hast du recht, das wäre viel interessanter. Aber solche Leute wirst du hier schwer finden, glaube ich.

                  Andreas
                  "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                  BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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                  • Nicht übertreiben
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                    • 20.03.2002
                    • 6979
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    Für mich muss es irgendwie passen - wenn ein Handwerker, Pfadfinder oder Wanderer ein Messer am Gürtel hat, dann passt das und macht Sinn. Wenn jetzt aber ein Halbstarker etc. so ein Ding trägt, dann ist es erstmal aus praktischer Sicht unnütz und wird daher als Bedrohung eingestuft.

                    Die Form und Farbe der Messer spielt auch eine Rolle, wenn ich mich im EDC-Thread zu umschaue, dann tragen die meisten sehr technische Messer mit sich rum, die weder im klassischen Sinne als "schön" einzustufen sind und in einigen Fällen auch nicht für normale Schneidarbeiten optimiert sind, sondern eher militärisch anmuten. So ein Messer (bzw. seinen Träger) würde ich als vermeindlich gefährlich einstufen (wiederum aber entsprechend dem Umfeld in dem es getragen wird).

                    Klassisch designte, edle Messer kommen auf jeden Fall bei mir besser weg, als die technischen.

                    Was für mich immer ein no-go ist, sind Kampfmesser - der Messertyp wurde als Waffe optimiert und ist damit in seiner praktischen Verwendung als Werkzeug doch sehr limitiert. Wer sowas mit sich rum trägt wandert bei mir sofort in die Schublade "potentiell gefährlich, auf jeden Fall etwas gestört"

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                    • Gast-Avatar

                      #30
                      Als "Ursache" dieses Threads möchte ich mich auch nochmal kurz zu Wort melden:

                      Für mich ist ein mitgeführtes Messer nur dann unbedenklich, wenn es als Werkzeug dienen soll und es das einfachstmögliche Messer für den jeweiligen Zweck darstellt. Es ist für mich also unverständlich, wenn jemand ein Glock zückt um damit eine Wurst oder Klebeband abzuschneiden.
                      Der Werkzeugcharakter ist natürlich abhängig von der jeweiligen Tätigkeit.
                      Ebenso ampfinde ich das auffällige Tragen von Messern (sowie Handies, Schlüsselbunden und Geldbeuteln, aber das ist eine andere Sache) am Gürtel oder Oberschenkelholster in den meisten Fällen als Posergehabe und reiner Zurschaustellerei. Nur in den seltensten Fällen braucht man ein Messer unbedingt sofort griffbereit (z.B. bei der Jagd, beim Angeln, als Sicherheitsmesser beim Klettern oder für den Rettungsdienst), bei eigentlich allen anderen Situationen kann man es auch aus einer Tasche oder einem Rucksack auspacken.
                      Feststehende Messer empfinde ich für den städtischen Alltag (und um den dreht sich ja auch meine Kritik) als unangebracht, dafür gibt es bis auf ein paar Ausnahmen nun wirklich keinen Verwendungszweck. Das alles wie schon gesagt bezogen auf den städtischen Alltag.
                      Mit Wattepackung hat das übrigens nix zu tun, es ist für mich lediglich eine Zweckfrage. Warum einen durchaus gefährlichen Gegenstand in der Öffentlichkeit mit sich rumtragen, weil man ihn als ästhetisch empfindet, ihn aber eigentlich nicht braucht??

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                      • Howie
                        Dauerbesucher
                        • 11.02.2007
                        • 527
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                        • Meine Reisen

                        #31
                        Zitat von Vivalranger Beitrag anzeigen
                        keine Klinge aus G10 oder AUS haben.
                        Deshalb wird die Klinge nicht sonderlich scharf sein.
                        IMHO wird G10 Glasfaserverbundwerkstoff doch als Griffmaterial verwendet, oder nicht ?

                        Letzlich ist doch die Klingenform ausschlaggebend wie ein Messer eingestuft wird.
                        Dolch, Bowie, Tanto, usw. werden nunmal als "Kampfmesser" eingestuft.
                        Dagegen Jagdmesser mit Droppointform, und wegen mir mit Hirschhorngriff, wirken da eher harmlos.

                        Es ist eben auch seit geraumer Zeit "in" sogenannte "Tactical Knives" zu haben, die eine "böse" Ausstrahlung haben.
                        Sei es mit schwarzer Klinge, oder in Camo oder ... .
                        Wem' s gefällt.
                        Gruß
                        Klaus

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                        • Christine M

                          Alter Hase
                          • 20.12.2004
                          • 4084

                          • Meine Reisen

                          #32
                          Zitat von Howie Beitrag anzeigen
                          IMHO wird G10 Glasfaserverbundwerkstoff doch als Griffmaterial verwendet, oder nicht ?
                          OT: Ich vermute, das war ein Verschreiber und sollte VG 10 heißen.

                          Christine

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                          • derMac
                            Freak
                            Liebt das Forum
                            • 08.12.2004
                            • 11888
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            Zitat von Nicht übertreiben Beitrag anzeigen
                            Für mich muss es irgendwie passen - wenn ein Handwerker, Pfadfinder oder Wanderer ein Messer am Gürtel hat, dann passt das und macht Sinn. Wenn jetzt aber ein Halbstarker etc. so ein Ding trägt, dann ist es erstmal aus praktischer Sicht unnütz und wird daher als Bedrohung eingestuft.
                            Das klingt als redest du von feststehenden Messern. Die meisten scheinen aber Klappmesser zu tragen, welche man von der Größe noch einigermaßen in die Tasche stecken kann.

                            Was für mich immer ein no-go ist, sind Kampfmesser
                            Wann ist ein Messer ein Kampfmesser? Das scheint mir nicht so eindeutig.

                            Zitat von Poldi Beitrag anzeigen
                            Für mich ist ein mitgeführtes Messer nur dann unbedenklich, wenn es als Werkzeug dienen soll und es das einfachstmögliche Messer für den jeweiligen Zweck darstellt.
                            Das einfachstmögliche Messer für jeden Zweck? Also mehrere Messer, wenn man den Zweck nicht vorher kennt? Im Alltag ergeben sich schon viele verschiedene Möglichkeiten, ein Messer zu benutzten, warum nicht ein möglichst universelles mitnehmen? Und "extravagant" darf es auch nicht sein?

                            Nur in den seltensten Fällen braucht man ein Messer unbedingt sofort griffbereit (z.B. bei der Jagd, beim Angeln, als Sicherheitsmesser beim Klettern oder für den Rettungsdienst), bei eigentlich allen anderen Situationen kann man es auch aus einer Tasche oder einem Rucksack auspacken.
                            Kann man, aber warum soll man das müssen? Ist es wirklich immer Posen, wenn man das Messer nicht jedesmal im Rucksack (der auch gar nicht immer dabei ist) suchen will? Ich denke, zwischen gut zugänglich und Posen ist noch viel Platz.

                            Zitat von Howie Beitrag anzeigen
                            Dolch, Bowie, Tanto, usw. werden nunmal als "Kampfmesser" eingestuft.
                            Dagegen Jagdmesser mit Droppointform, und wegen mir mit Hirschhorngriff, wirken da eher harmlos.
                            Meine Messer haben nahezu ausschließlich (modifizierte) Droppoint- oder Sheepfoot-Klingen und als Klappmesser meist eine Klingenlänge zwischen 6 und 9 cm. Trotzdem werden sie nicht selten ärgwöhnisch betrachtet.

                            Es ist eben auch seit geraumer Zeit "in" sogenannte "Tactical Knives" zu haben, die eine "böse" Ausstrahlung haben.
                            Da ist ein Trend, den ich auch nicht ganz nachvollziehen kann und da spielt sicher ein gewisses Posen auch eine Rolle. Manche etwas kantigeren Messer sind aber durchaus praktisch. Aber ist das wirklich der Grund für die "Ablehnung" der meisten Messer? Solche Messer sehe ich im Alltag dann doch eher selten.

                            Mac

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                            • Gast32020151
                              GELÖSCHT
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                              • 05.07.2003
                              • 607
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                              • Meine Reisen

                              #34
                              @ Poldi: Dein letzter Beitrag strotzt nur so vor "für mich" und "empfinde ich". Wenn man seine Meinung darlegt, ergibt sich das natürlich zwangsläufig. Das "Problem" besteht nur darin, dass Du deinen Standpunkt zum Maßstab erhebst. Nur weil DU keinen Sinn darin siehst, bestimmte Messer mit Dir herum zu tragen, heißt das noch lange nicht, dass es auch für jeden Anderen sinnlos ist.

                              Du definierst Anwendungsgebiete/Trageweisen, die Dir legitim erscheinen (Angeln etc.) und alles, was Dir nicht in den Sinn kommt, ist auch unnötig. Diese Einstellung halte ich für kritikwürdig, nicht nur im Zusammenhang mit dem Tragen von Messern. Ein solches Urteil steht Dir einfach nicht zu. Die hier viel zitierten fiktiven Poser sind ja nun mal nicht die Regel und, wie ich finde, zurecht fühlen sich einige Forumsmitglieder in eine Ecke gestellt, in die sie nicht gehören.

                              Ich selbst trage nur selten ein Messer bei mir und auf Touren habe ich i.d.R. nur ein Tool dabei. Trotzdem ist es mir völlig Wurscht, wenn jemand ein Überlebensmesser oder was weiß ich mit sich herum trägt. Ob das Sinn macht, entscheidet nur einer - der Träger (solange es sich im gesetzl. Rahmen bewegt).
                              Natürlich läuft man unter bestimmten Umständen Gefahr, sich lächerlich zu machen oder andere Menschen zu verängstigen. Aus meiner Sicht trifft das aber auf die Messer im edc-Threat nicht zu und, den Statements zufolge, auch nicht auf ihre Träger. Hier fiktive Bedrohungen aufzubauen halte ich nicht für sehr hilfreich.

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                              • Mephisto

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                                • 23.12.2003
                                • 8537
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                Wirkt ein Messer, weil mans leicht öffnen kann bedrohlicher? Mir scheint schon...

                                (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

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                                • Isildur
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                                  • 04.01.2006
                                  • 883
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                                  #36
                                  Warum soll ein Messer bedrohlich sein? Ein Messer ist ein Stück Stahl - weiter nichts. Ein Mensch kann gefährlich sein oder nicht aber doch kein Messer. Ich denke da ist einiges verdreht in der allgemeinen Wahrnehmung heute.
                                  Es kann doch jeder mit dem Messer seiner Wahl rumlaufen, ob ich das für bescheuert halte oder nicht ist mein Problem.

                                  Für eine in meinen Augen 0815 Handtasche 500€ auszugeben halte ich auch für gestört, aber wer meint er bräuchte das solls tun.

                                  Wir alle sind Narren und niemand hat das Recht dem anderen seine eigentümlich Narrheit aufzuzwingen

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                                  • Lodjur
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                                    • 04.08.2004
                                    • 771
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                                    #37
                                    Hi, also vieles von dem was jetzt schon geschrieben wurde kann ich wohl nachvollziehen, einiges eher nicht. Richtig ist natürlich das es auf jeden Fall auch von der Situation abhängt in der der "Messerträger-dabeihaber" angetroffen wird.
                                    Die meissten haben ja "nur" ein wie auch immer geartetes Taschenmesser mit. Wo ist das Problem. Im Normalfall wird das ja niemand aus der Tasche ziehen und jemand damit vor der Nase rumfuchteln. Wenn das Messer ans Tageslicht kommt dann ja wohl um etwas sinnvolles damit zu machen. Sei es nun ein Paket öffnen oder Stollen schneiden. Da sich da sofort der Sinn des Messers ergibt wird da wohl kaum ein Bedrohungsgefühl aufkommen. Ein Gürtelmesser offen zu tragen ist eigentlich hier in Deutschland wohl eher selten nötig.

                                    Bei entsprechenden Aktivitäten wie Paddeln, Wandern/Trecken und Jagen z.B ist ein Messer eigentlich nichts ungewöhnliches und wird, denke ich auch nicht sofort als Bedrohung empfunden. Wie gesagt, die Situation der Begegnung erachte ich als entscheidend. Und man muss ja ein Gürtelmesser auch nicht demonstrativ unbedingt offen tragen. Wenn eine Jacke oder Pulli usw. das Messer verdeckt ist es immer noch griffbereit und fällt kaum auf. Ich gehöre auch zu den immer ein Messer dabei Typen. Im Alltag halt ein Einhandmesser in einer Grösse die einen nicht gleich in die Knie zwingt, beim Paddeln und 3D-Bogenschiessen ein dem Zweck angepasstes Gürtelmesser.

                                    "Bedrohlich" wenn man es so nennen möchte empfinde ich Messer die eine extreme Klingenform haben. Sowas wie Hakenklinge und extreme Zackung. Also eine Form die eine normale Nutzung ausschliessen und nur gedacht sind üble Wunden zu erzeugen. Aber auch hier ist die Situation entscheidend. Ein Sammler der mir sein entsprechendes Messer aus der Vitrine zeigt, sei es noch so extrem, wirkt nicht bedrohlich. Jemand der im Wald damit herumhantiert schon. Ob ein Messer nun mattiert, brüniert oder grau phosphatiert ist spielt doch keine Rolle. Für mich ist immer die gesamte Situation entscheidend in der ein Messer eine Rolle spielt. Einer meiner Kumpel trägt zum Training im Wald immer eine sehr schöne Bowiemesser Replik. Das Ding ist richtig gross und ersetzt mehr als einmal eine Machete oder Heppe wenn wir mal wieder unsere Pfade freischlagen müssen. Noch nie hat uns ein Spaziergänger oder Jogger seltsam angesehen wenn wir uns im Wald begegnen. Eine Truppe gemischten Alters, Frauen und Männer in Outdoorklammoten mit Bögen und Messern am Gürtel. Da kommt höchstens Belustigung auf meisstens aber Neugier. Noch nie Unsicherheit. Das gleiche Messer an der Hüfte eines Jemands in einer Truppe die schon dazu animiert denen aus dem Weg zu gehen, würde mir dann schon sehr bedrohlich vorkommen. Eben die Situation.
                                    CU Bernd
                                    Nicht nur drüber reden,.... mach es!

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                                    • RSous
                                      Erfahren
                                      • 28.11.2006
                                      • 189
                                      • Privat

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                                      #38
                                      Mal eine kurze Klarstellung bezüglich Hieb- und Stichwaffen, verbotenen Gegenständen und Messer als Gebrauchsgegenstand/Werkzeug...

                                      Vorweg: Ein klassisches Bowie ist kein Kampfmesser - gesetzl. Hieb- oder Stichwaffe!

                                      Ich fasse mal ein paar Dinge grob zusammen:

                                      Messer mit beidseitiger, scharfer Klinge ob symmetrisch geschliffen (Dolch) oder mit einer Fehlschärfe (Spearpoint) sind Hieb- und Stichwaffen. In Deutschland erlaubt, jedoch ist das Mitführen an öffentlichen Plätzen oder bei öffentlichen Veranstaltungen verboten und diese Gegenstände dürfen nicht an Personen unter 18 Jahren verkauft oder abgegeben werden.

                                      Selbst große Messer wie Bowies (ob als Clippoint- oder Droppointversion oder Tanto) sind keine Hieb- und Stichwaffen und dürfen von Jung und Alt jederzeit und überall mitgeführt werden. - Nein...nicht in der Disco, da ist das Hausrecht des Eigentümers ausschlaggebend. Aber auf dem Schützenfest darf man seine Wurst theoretisch mit dem Wikingerschwert schneiden, solange dieses einseitig geschliffen ist, aber nicht mit einem 5 cm Dagger...

                                      Springmesser (bis auf eine Ausnahme - s.u.), sowie Faustdolche, Butterflymesser und Messer die andere Gegenstände vortäuschen (Großvaters alter Stockdegen, Kugelschreiber mit Klinge, etc.) sind verbotene Gegenstände und nur als Bestandteil Kulturhistorischer Sammlungen unter Auflagen erlaubt. Zudem sind Sideopener mit einer maximalen Klingenlänge von 85 mm und einer Klingenhöhe von min. 20 % der Länge (also keine Stilettos) noch erlaubt. Zuwiderhandlung ist kein Kavaliersdelikt, sondern wird ähnlich geahndet wie unerlaubter Besitz von Schusswaffen...

                                      Kommt es zu einer Auseinandersetzung bei der jemand mit einem Messer verletzt wird, dann ist es wurscht um welchen Gegenstand es sich handelte, da es dann sowieso ans eingemachte geht.

                                      Sollte man mit einem Messer wirklich bedroht werden, dann ist es egal ob ein aus getrocknetem Urin- Pappmix im Gefängnis gebastelter Stecher, ein großes Rambomesser oder die meistgebräuchliche Mordwaffe schlechthin - das Küchenmesser - die Bedrohung ist ernst und die Furcht geht, wie Henning als erster, aber auch andere oben bereits geschrieben haben vom Auftreten des Aggressors sowie der Situation aus.
                                      Was die Gefahr des Gegenstandes selber angeht, so ist ein Filetiermesser oder Lagouille weniger gefährlich als ein ein scharfes, stabileres Messer. Durch die geringe Klingenstärke bricht es in dicker, fester Kleidung ehr ab oder biegt sich weg. Das soll nicht heissen, dass diese Messer einen Menschen nicht schwer verletzen oder gar töten können...

                                      Ich hoffe mir bleibt sowas auf Lebenszeit erspart, aber sollte es passieren und ich müßte mich wehren, dann hoffentlich gegen ein Lagouille und nicht gegen einen großen Dolch im Applegatestil.


                                      Wer genaueres über Messer und Recht wissen will möge in der Infothek des folgenden Links die PDF Files lesen, oder sich mit der Suchfunktion im zweiten Link ein paar Stunden amüsieren.

                                      www.messermagazin.de

                                      www.messerforum.net

                                      Gruß,
                                      Raoul
                                      Zuletzt geändert von RSous; 09.01.2008, 19:27.
                                      Es ist mehr wert, jederzeit die Achtung der Menschen zu haben, als gelegentlich ihre Bewunderung. Jean-Jaques Rosseau

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                                      • derMac
                                        Freak
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                                        • 08.12.2004
                                        • 11888
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                                        #39
                                        Zitat von Lodjur Beitrag anzeigen
                                        Wenn das Messer ans Tageslicht kommt dann ja wohl um etwas sinnvolles damit zu machen. Sei es nun ein Paket öffnen oder Stollen schneiden. Da sich da sofort der Sinn des Messers ergibt wird da wohl kaum ein Bedrohungsgefühl aufkommen.
                                        Doch, genau das kommt nach meine Erfahrung öfter vor. Nicht wirklich extrem oft, aber doch öfter als ich das erwarten würde.

                                        Zitat von RSous Beitrag anzeigen
                                        Mal eine kurze Klarstellung bezüglich Hieb- und Stichwaffen, verbotenen Gegenständen und Messer als Gebrauchsgegenstand/Werkzeug...

                                        Vorweg: Ein klassisches Bowie ist kein Kampfmesser - gesetzl. Hieb- oder Stichwaffe!
                                        Um die Meinung des Gesetzgebers ging es hier eigentlich gar nicht.

                                        Selbst große Messer wie Bowies (ob als Clippoint- oder Droppointversion oder Tanto) sind keine Hieb- und Stichwaffen und dürfen von Jung und Alt jederzeit und überall mitgeführt werden. - Nein...nicht in der Disco, da ist das Hausrecht des Eigentümers ausschlaggebend. Aber auf dem Schützenfest darf man seine Wurst theoretisch mit dem Wikingerschwert schneiden, solange dieses einseitig geschliffen ist, aber nicht mit einem 5 cm Dagger...
                                        Falls du damit ausdrücken willst, dass ein einseitig Wikingerschwert für den Gesetzgeber keine Waffe ist, dürftest du falsch liegen. Allenfalls ist es keine verbotene Waffe.

                                        Mac

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                                          #40
                                          Ich will ja nicht unhöflich sein RSous, aber Du hast Dich total vergriffen.
                                          Jedes Messer ist im Sinne des WaffG eine Hieb- und Stichwaffe.

                                          Ein Blick ins WaffG wird Dir auch sagen, daß Du niemals ein Messer in eine Disco bzw. ein Wikingerschwert in ein Bierzelt mitnehmen darfst. Dazu auch noch ein kleiner Blick ins Versammlungsgesetz, da steht auch was drinn über Messer bei Veranstaltungen wie Volksfesten etc.

                                          Egal wie dick, dünn, stabil, geschliffen, usw. eine Klinge bzw. das Messer ist, es ist ein gefährlicher Gegenstand, welcher schlimme auch tödliche Verletzungen hervorrufen kann. Ich habe eine Hülle und Fülle an Material hier, manch einer meiner Kollegen hat schon ordentlich abgekotzt.

                                          Auf Grund meiner langjährigen Praxiserfahrung im Polizeidienst und Kampfkunst/-sport bereich habe ich mehr Respekt vor den kleinen Biestern als vor den großen Teilen.

                                          Grundsätzlich sollte man vor jeder Klinge Respekt haben!

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