[IT] Verlängertes Wochenende in Südtirol

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    [IT] Verlängertes Wochenende in Südtirol

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Italien
    Reisezeit: Oktober 2007
    Region/Kontinent: Südeuropa

    Südtirol im Regen, eine ganz neue Erfahrung. Noch schöner war die gute Laune unserer Gruppe und das gute Essen.

    Vorbereitung/Anreise
    1. Tag: 03.10.07 Stuttgart - Eppan an der Weinstraße
    Die Initialzündung zu dieser Tour kam von Alexander, der einfach nur auf einer meiner nächsten Touren dabei sein wollte. So etwas lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Sofort wird kurzfristig eine Tour geplant. Um den geschäftlichen Urlaubsplanungsproblemen möglichst aus dem Weg zu gehen, legen wir den Starttermin auf einen Feiertag, den 3. Oktober, so dass insgesamt ein verlängertes Wochenende daraus werden soll. Die Tour findet zunächst noch Anklang bei vielen Kollegen, aber letztendlich kristialisiert sich am Ende unsere Gruppe mit Joe (erfahrener Schneewanderer ), Matthias (der fitteste von uns allen), Alexander und Tanja (unsere greenhorns) und mir heraus.

    Die Vorbereitung wird in der letzten Woche etwas hektisch, denn Alexander und Tanja brauchen fast die komplette Ausrüstung und wollen gut ausgerüstet sein. So sind wir tagelang Stammgäste in allen Outdoorläden in und um Stuttgart. Herausgekommen ist nur das Beste vom Besten. Der eigentliche Startschuss fällt bei einem leckeren Abendessen bei einem Thailänder in Stuttgart, wo wir zum ersten mal alle zusammenkommen.

    Als ich am Mittwoch früh meinen Rucksack fertig packe, streiten sich mein Bauchgefühl und mein Verstand mal wieder. Eigentlich will ich möglichst leicht unterwegs sein, also nur die eine Hose die ich an habe. Mein Bauchgefühl sagt: "nimm die zweite Trekkinghose auch noch mit". Mein Verstand hält dagegen: "Das sind 405g zu viel". Nach vielem hin- und her entscheide ich mich, die zweite Hose doch mitzunehmen.

    Für Joe, Matthias und mich heißt es vormittags erstmal arbeiten. Gegen Mittag ziehen wir uns um und treffen und mit Alexander und Tanja am Bahnhof. Nur Matthias kommt erst später los und kommt mit dem Auto nach. Eigentlich hätten wir alle mit dem Auto fahren können, aber wir waren durch die Planung schon so auf den Zug fixiert und die Tickets waren auch schon bezahlt.

    Die Züge sind pünktlich und wir haben sowohl von Stuttgart, als auch von München ein Abteil mehr oder weniger für uns alleine. Es wird ausgiebig diskutiert und so vergeht die Fahrt wie im Flug. Als wir kontrolliert werden, fällt Tanja auf, dass sie ihre vorläufige Bahncard - die sie seit mehreren Monaten besitzt - vergessen hat. Bevor wir weiter darüber nachdenken können, hat der freundliche Bahnmitarbeiter die Sache zwar nicht 100% korrekt, aber elegant gelöst.

    Auch Joe bekommt seinen Anlass für einen Wutanfall: Auf der letzten Tour in die Schweiz hat er die versprochene Kamera einfach nur vergessen. Diesmal haben wir ihn vorsorglich x-mal daran erinnert und er hat es sich auch noch aufgeschrieben. Da konnte nichts mehr schiefgehen. Stolz präsentiert er uns die Kamera im Zug. Leider hat seine Frau kurz vor dem Urlaub die Speicherkarte entfernt, so dass er leider doch keine Bilder machen konnte. Für einen Choleriker bliebt Joe erstaunlich ruhig, nur die kleinen Dampfwölkchen, die aus seinen Ohren austraten verrieten, dass er mächtig unter Druck stand.
    Gut das Matthias noch in Stuttgart war und eine Ersatzkarte mitbringen konnte. So war das Problem schnell behoben.

    In Bozen angekommen ist es schon fast dunkel. Der Bus nach Eppan ist schnell gefunden und fährt nach dem wir eingestiegen sind auch sofort los. Als wir ankommen habe ich auch schon eine SMS von Matthias auf dem Handy, der am vereinbarten Treffpunkt bereits auf uns wartet. Wir haben noch eine dreiviertel Stunde unangenehme Straße vor uns, bevor es richtig losgeht.

    Nachtwanderung
    1. Tag 03.10.2007 Eppan - Niederfringerwiesen

    Schon auf dem kurzen Stück von St. Michael Bushaltestelle bis Kreuzberg stelle ich fest, dass ich meine ganze Zeitplanung aufgeben muss. Bergwanderer mit jahrelanger Erfahrung haben einfach ein anderes Grundtempo als absolute Anfänger. Aber dies ist ja auch einer der großen Vorteile bei der Reise mit Zelt auf dem Rücken: du kannst fast überall abbrechen und dir ein schönes Plätzchen zum zelten suchen. Es gibt keinen Druck ein bestimmtes Ziel zu erreichen. So muss Matthias doch deutlich länger auf uns warten, aber wir sind ja auch hier um die Hektik des Alltags hinter uns zu lassen.

    Als Matthias dann seinen Rucksack aufsetzt staune ich dann doch. Ein vollbepackter 70l-Rucksack mit zusätzlich zwei Außentaschen für nur 4 Tage. "Dies ist meine komplette Outdoorausrüstung", erklärt Matthias, "die muss endlich mal wieder spazieren getragen werden." Schnell stellt sich heraus, dass auch dieses Gewicht den Marathonläufer und Mountain Biker nicht weiter beeindrucken kann.

    Bis Buchwald ist der Weg sehr gut zu erkennen und auf Grund des guten Wetters ist der Weg auch nicht schwierig, aber auch diese ca. 500 Höhenmeter wollen erst mal überwunden werden. Ab Buchwald sind es dann "nur" noch 600 Hm, später erzählt mir Tanja, ab hier war bei ihr endgültig Schluss. Ab da wurde nur noch von Schritt zu Schritt gedacht und der Kopf herrscht über den Körper. Ein weiteres Beispiel, wie wir mit unseren Gedanken die Realität formen.

    Vielleicht hätte ich den Neuen Weg auch nicht als den flachesten Weg auf den Mendelkamm anpreisen sollen, sondern eher als den am wenig steilsten. Natürlich ist es kein Vergleich zur Kematenscharte oder zur großen Scharte, aber was nützt das, wenn man die gar nicht kennt? Auch zieht sich der Neue Weg recht eintönig nach oben, was ihn aber auch für eine Nachtwanderung prädestiniert. Da ich den Weg bisher auch nur einmal nach oben gelaufen war - und das auch Nachts - ist es mir schon nach kurzer Zeit nicht mehr möglich irgendwie einzuschätzen, wie viel wir schon geschafft haben. Hier besteht definitiv nirgends die Möglichkeit ein Zelt aufzustellen, umkehren lohnt auch nicht mehr, wir müssen also oben ankommen. Plötzlich eine scharfe Biegung, wir haben den Anstieg geschafft. Jetzt wollen wir nur noch bis zu den Niederfringer Wiesen, aber nach ca. 1km fängt es zu nieseln an und rechter Hand entdecken wir ein hübsches Zeltplätzchen. Schnell sind die Zelte aufgebaut und unser Nachtlager eingerichtet. Tanja und Alex schlafen nach den Strapazen gut, ich wie immer die erste Nacht im Zelt gar nicht, was mir allerdings auch nichts ausmacht.

    In Südtirol habe ich das sensationelle Gefühl mit jedem Atemzug, mit jedem Schritt mehr Energie aufzusaugen, als ich verbrauche. Ich mag nicht wirklich viel essen, dies mache ich mehr aus Gewohnheit. In einem anderen Urlaub hier habe ich einmal von vier Nächten drei definitiv überhaupt nicht geschlafen, da ich mit Karl-Heinz ein Zimmer teilen musste. Wer meinen Bericht über die Schneeschuhtour in der Schweiz noch nicht gelesen hat, dem sei gesagt, dass das Schnarchen von Karl-Heinz nach mind. zwei Zimmer weiter gut zu vernehmen ist. Trotzdem sind wir jeden Tag bis zu 35km gelaufen, teilweise mit schweren Gepäck. Oder letztes Jahr an Ostern: zwei Tage durch Tiefschnee mit vollem Gepäck ohne etwas zu essen, aber nie das Gefühl mich könnte die Kraft verlassen. Auch Tanja macht hier bei diesem Urlaub ähnliche Erfahrungen. Dies lässt zwangsläufig den Gedanken nach den verschiedenen Energien von verschiedenen Orten aufkommen. Die Chinesen haben eine komplette Wissenschaft daraus gemacht und nennen sie Feng Shui.

    Doch schon werde ich von der kalt-feuchten "Realität" eingeholt. Es regnet. Es regnet am Mendelkamm, dem Sonnenbalkon Südtirols. Es sieht so aus, als müssten weitere Planungen den Gegebenheiten weichen. Die Kemantenscharte ist in diesem nassen Zustand für Anfänger viel zu gefährlich. Also wird erst mal gemütlich im Zelt mit einem Tee mit Obst und Nüssen gefrühstückt.

    Die zweite Seite meines Berichts und immer noch kein Photo? Nun wir waren gestern recht spät am Kreuzstein losgekommen und da blieb keine Zeit mehr die Speicherkarte von Matthias auch noch in Joes Kamera einzusetzen. Außerdem haben wir keinen echten Hobby-Photographen an Board. Für eine entsprechend mediale Präsentation reichen unsere Bilder eh nicht, denn immer wenn es gerade am schönsten ist, will jeder eigentlich nur genießen und keine Photos machen oder auch photographiert werden. Auf der anderen Seite macht es später auch Spaß, seine Tour entsprechend darzustellen, aber auch sich selbst nochmals die Tour mit seinen angenehmen Momenten in Erinnerung zu rufen. Für die nächsten Touren muss ich mich da eine Lösung einfallen lassen...

    Mendelkamm
    2. Tag: 04.10.2007 Niederfringerwiesen - Präzöllsteig


    Auch ein ausgedehntes Frühstück halft nicht. Es regnete sich langsam ein. Also schnell abbauen und in die Regenklamotten. Wir entscheiden uns heute den Mendelkamm vorzuziehen, da wir hier nicht so viele Höhenmeter zurücklegen müssen. Außerdem verspreche ich viele Einkehrmöglichkeiten.

    Als wir losziehen wollen, weiß ich, warum ich die zweite Trekkinghose eingepackt habe. Joe hat nur eine Jeans dabei und die droht jetzt sehr unangenehm nass zu werden um dann garantiert nicht mehr zu trocknen. Also bekommt er für den Rest der Tour meine zweite Hose. Ist natürlich etwas zu eng, mit einem Gürtel geht's aber schon.

    Der Weg ist bei diesem trostlosen Wetter erst mal nicht so berauschend, denn viele hohe Nadelbäume versperren die Sicht. Bisher bin ich den Mendelkamm an dieser Stelle immer nur in die andere Richtung gelaufen, die sehr angenehm ist, da es in erster Linie eben oder bergab geht. Jetzt aber müssen die ca. 300 Höhenmeter zum Penegal nach oben zurückgelegt werden.

    Am Penegal angekommen die nächste Enttäuschung bei kaltem Wind und Regen: Das Serafino Hotel ist geschlossen und verlassen. Unser zweites Frühstück besteht daher wieder aus getrocknetem Obst und Nüssen. Es ist zwar nicht ganz so warm wie wir es uns vorgestellt haben, dafür eine herrliche Aussicht und viel frische Luft.

    Es hilft alles nichts, weiter geht's, damit wir wenigstens am Mendelpass noch etwas zum Mittagessen bekommen. Da wir schon spät dran sind, nehmen wir nach dem Hotel die Abkürzung über die Straße. Eine gute Stunde später sind wir dann auch am Mendelpass angekommen, wo wir uns sofort in mein Stammlokal begeben. Dort gibt es besten Spaghetti Napoli, von denen ich heute aber nur eine Portion verspeise anstatt die sonst üblichen zwei. Außerdem die seit 15 Jahren nicht alternde Oma, die uns freundlich wie immer bedient. Die Bergluft muss schon sehr gesund sein.

    Am Supermarkt frischen wir unsere Vorräte wie geplant auf. Für das sonst obligatorische Shopping ist heute keine Zeit mehr und so geht's weiter zur Halbweghütte, wo ich auf eine Buchweizentorte oder einen Apfelstrudel spekuliere.

    Aber auch vom Mendelpass zur Halbweghütte kommt nochmal eine kurze aber giftige Steigung und so brauchen wir auch hier sehr viel mehr Zeit als veranschlagt und erreichen die Halbweghütte gegen kurz nach sechs. Offenbar war heute schon Betrieb, nur mittlerweile ist zu, so dass uns wieder nichts anderes übrig bleibt, als unsere Wasservorräte am Brunnen aufzufüllen und uns auf die Suche nach einem Platz für die Nacht zu machen.

    Den ursprünglichen Plan, noch bis zum Roen und Schwarzkopf zu laufen habe ich schon abgeschrieben und so werden wir auch der überetscher Hütte keinen Besuch abstatten können. Dafür bietet sich der Präzöllsteig an, den ich auch noch nie abwärts gelaufen bin. Kurze Zeit später finden wir am Abzweig zum Steig einen herrlichen Zeltplatz mit einer fantastischen Aussicht, einer Bank und einem Tisch.

    Doch zunächst heißt es Zelte aufbauen. Jetzt bemerke ich, dass ich heute morgen etwas falsch gemacht habe. Schließlich bin ich zum ersten mal beim zelten in so einen Regen gekommen. Ich habe zwar schon oft genug gelesen, dass bei nassem Außenzelt das Innenzelt separat verpackt wird, aber anscheinend lernt man durch Fehler einfach besser. So legen wir die Rettungsdecke auf den Zeltinnenboden und öffnen alle Lüftungsmöglichkeiten, damit das Zelt noch ein wenig trocknen kann. Weiter stelle ich auch noch fest, dass ein separates verpacken auch nicht geholfen hätte, denn meine ultraleichten Packsäcke sind nicht wasserdicht, so dass der ganze Rucksackinhalt leicht durchfeuchtet. Ist aber mal wieder ein Grund neue Ausrüstung zu kaufen und ich habe auch schon ultraleichte wasserdichte Packsäcke gefunden.

    Jetzt gibt's endlich Abendessen. Wir gönnen uns ein drei Gänge Menü mit Nudelsuppe als Vorspeise, Spaghetti Al'Arabiata als Hauptspeise und zur Nachspeise noch ein paar getrocknete Früchte. Geschafft, aber äußerst gut gelaunt beschließen wir den Tag. Später erzählt mir Tanja, dass sie an diesem Abend glücklich wie ein kleines Kind in ihrem Schlafsack gelegen ist. Der fantastische Sternenhimmel lässt auf eine kalte Nacht, dafür auf einen schönen nächsten Tag hoffen.

    Präzöllsteig
    3. Tag: 05.10.2007 Präzöllsteig - Kaltern

    Diese Nacht schlafe ich gut. Weil es recht kalt geworden ist, gehen ich diesmal mit kompletter Montur in den Schlafsack und lege noch die Gore Jacke drüber. So ist es warm genug. Als ich am nächsten morgen aufwache und mich draußen umschaue, kommen gerade die ersten Sonnenstrahlen hinter dem gegenüberliegenden Berg hervor. Ein sensationeller Anblick. Sofort wecke ich Joe, als er 10min. später aus dem Zelt kriecht ist die Sonne zwar schon komplett zu sehen, aber die Bilder sind doch noch gut geworden.

    Die Sonne tut gut. Wir wärmen uns in ihren Strahlen und breiten unsere ganze feuchte Ausrüstung aus. Während des Frühstücks genießen wir ein fantastisches Schauspiel der Natur. Die Sonne heizt die Berghänge auf. Riesige Nebelschwaden steigen auf und in kürzester Zeit sehen wir nur noch weiß, um nur zehn Minuten später eine traumhafte Aussicht zu haben.

    Gemütlich packen wir unsere recht gut getrockneten Sachen zusammen und machen uns auf den Weg. Der Präzöllsteig ist sehr angenehm zu laufen. Nicht zu steil, landschaftlich sehr abwechslungsreich und die sonnendurchflutete Herbstfärbung steuert den Rest dazu bei, was wir brauchen und absolut glücklich zu sein.

    Gegen Mittag kommen wir an einer privaten Hütte vorbei, deren Terrasse in der prallen Sonne steht. Hier tanken wir richtig Energie auf. Bis Tanja und Alex kommen bereiten wir das Mittagessen bestehend aus verschiedenen Nudelsuppen vor. Nochmals wird die Ausrüstung zum trocknen ausgelegt um die allerletzte Restfeuchte heraus zu bekommen. Nachdem Essen waschen wir uns alle (bis auf Matthias) die Haare. Tanja ist erstaunt, wie gut das mit dem eisigen Brunnenwasser geht. Reines Bergwasser ist halt energetisch doch etwas besser als unser Leitungswasser. In der Sonne trocknen selbst Tanjas lange Haar innerhalb kürzester Zeit.

    Weiter auf dem Weg nach Kaltern kommen wir an einem Garten mit betörend duftenden Rosen vorbei. Einige Zeit verweilen wir, denn wir können nicht genug bekommen. In Kaltern sind wir dann zu spät zum Kaffee trinken, aber zu früh zum Abendessen und so lassen wir nach einem Besuch in der Dorfbäckerei auf dem Marktplatz in der Sonne die Seele baumeln.

    Um fünf können wir dann endlich zu ersehnten Abendessen, welches von ausgezeichneter Qualität ist. Nur der abschließende Tiroler Apfelstrudel kann mich nicht begeistern. Ich liebe einfach den Wiener Apfelstrudel und verspreche den anderen zu Hause den besten Apfelstrudel überhaupt zu backen. Dieses Versprechen ist mittlerweile eingelöst.

    Abends nehmen wir den Bus nach St. Michael und laufen von dort über St. Pauls im dunkeln hoch zum Kreuzstein. Dort hat die Dorfjugend auf dem schützenswerten Trockenrasen ein Lagerfeuer entfacht, so dass wir auch keine Scheu haben unsere Zelte in sicherer Entfernung vom Funkenflug aufzustellen.

    Mal wieder zeigen sich Joe's gute Kenntnisse in Wetterkunde. Obwohl fast der ganze Himmel sternenklar und nur von wenigen Wolken getrübt ist, sagt er den Regen des nächsten Tages voraus. Matthias und ich wollen nicht daran glauben und so wählt Matthias diese Nacht um endlich mal seinen neuen Biwaksack auszuprobieren.

    Burgentour
    4. Tag: 06.10.2007 Rundwanderweg

    Regen, am nächsten morgen regnet es in strömen und wir hatten uns schon so auf eine sonnige Burgentour gefreut. Immer wieder schauen wir in Richtung Tal, ob es nicht doch einen Hoffnungsschimmer gibt, aber da ist nichts als eine weiße Wand. Wieder versammeln wir uns zum Frühstück im Zelt und beraten. Diesmal sind wir uns schnell einig. Das ganze Nasse Zeug ins Auto und dann erst mal ohne Gepäck bis Buchwald. Danach sehen wir weiter.

    Der Aufstieg nach Buchwald ist gekennzeichnet von starkem Regen und kaltem Wind. Meine alte JW Regenhose bewährt sich jetzt. Tanja und Alex hatten in der Vorbereitungshektik leider keine mehr bekommen und müssen jetzt frieren. Als wir in Buchwald ankommen, sind wir nicht mehr sicher, ob wir heute noch weiter laufen wollen.

    Auf Buchwald werden erst mal die nassen Sachen getrocknet und wir frühstücken ein zweites mal. Nach dem Frühstück ist draußen nach wie vor nichts als eine weiße Wand zu sehen, trotzdem schaut es schon etwas besser aus. Als es dann auf Mittag zu geht, setzen wir mit dem Essen fort. Die Bratkartoffeln wurden zwar aus der Speisekarte gestrichen, aber für Stammgäste wird eine Ausnahme gemacht. Zur Nachspeise bekomme ich endlich meine heiß ersehnte Buchweizentorte, von der ich der Gruppe seit unserem ersten Treffen in Stuttgart vorschwärme. Auch den anderen schmeckt sie sehr gut, nur Alex ist zu viel Alkohol drin. Komisch, hatte ich bisher nie bemerkt, dass überhaupt welcher drin ist. Muss wohl am vielen Rotwein liegen, den wir sonst immer in Südtirol trinken. Ein bis zwei Mal im Jahr muss das Blut mal durchgespült werden und dafür eignet sich der Südtiroler Rotwein ganz hervorragend.

    Nach dem obligatorischen Williams entdecken wir ein paar blaue Flecken am Himmel und sind froh, dass wir jetzt doch noch etwas laufen können. Hoch auf den Eppaner Höhenweg und dann rechts Richtung Hocheppan. Im Wald ist jetzt eine mystische Stimmung. Alles ist nass und immer wieder ziehen Nebelschwaden durch die man auch für die Geister des Waldes halten könnte. Dann wieder bricht kurz die Sonne durch und taucht die Herbstfärbung in wunderschöne Farben. Als die Sicht mal wieder ganz schlecht ist, gelingt es uns tatsächlich vom Weg abzukommen und landen auf einem Forstweg, den ich noch nie gesehen habe. Nach Gefühl laufen wir bergabwärts und lernen so den jungen Hund Felix kennen, der voller Freude mit uns spielt. Der Bauer des Hofes zeigt uns dann auch wieder den richtigen Weg.

    Nachdem wir Perdonig hinter uns gelassen haben beginnt ein ganz besonders schöner Felsenweg, auf dem Mattias, Joe und ich uns so richtig austoben können. Kurz vor Hocheppan warten wir dann auf Tanja und Alex, die eine gute halbe Stunde später auch gutgelaunt ankommen. Auf Hocheppan ist dann das Wetter wieder so gut, dass wir draußen sitzen können. Auch hier gönne ich mir nochmals eine Buchweizentorte, die hier etwas rustikaler aber auch sehr sehr lecker ist.

    Hier entscheiden wir uns, heute nicht mehr zu zelten. Es würde zwar noch irgendwie gehen. Spass wäre das wohl nicht mehr. Damit wir das Auto noch im hellem erreichen, entscheiden wir uns Boymont auszulassen und die Straße Richtung St. Pauls zu nehmen. Damit verpassen wir zwar leider wieder einer der landschaftlich schönsten Teilstrecken auf dieser Tour, aber so haben wir noch einen Grund mehr, wieder hier her zu kommen.

    Und hiermit endet ein kurzer Ausflug in die südtiroler Bergwelt, der völlig anders verlaufen ist als geplant und trotz des schlechten Wetters bei uns allen in sehr schöner Erinnerung bleiben wird.

    So das war's, ich hoffe es hat dir ein wenig gefallen. Vielmehr Bilder und weitere Info's gibt's auf meiner Webseite. Bis zum nächsten mal. Andreas
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 19:46. Grund: Reisecharakter eingestellt
    Reinige deinen Körper mit Gebet, Fasten und langen Wanderungen im Wald. Atme tief ein, öffne dich den Geistern der Pflanzen, die die großen Heiler der Seele sind. Nimm von dir selbst Abstand und gib dich vertrauensvoll dem heilsamen Atem der Natur hin. Indianische Weisheit; Jean-Paul Bourre

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    #2
    Nett, sehr nett!
    Aber warum hast du deinen newbies nicht gezeigt, wie man ein mark II light richtig aufbaut? Nach oben müssen die Hörnschen!

    Kommentar


    • asmeisne
      Erfahren
      • 24.05.2006
      • 358
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Zitat von Poldi Beitrag anzeigen
      Nett, sehr nett!
      Aber warum hast du deinen newbies nicht gezeigt, wie man ein mark II light richtig aufbaut? Nach oben müssen die Hörnschen!
      Weil mir das mark II light gar nicht gehört... und danke für die Blumen.
      Reinige deinen Körper mit Gebet, Fasten und langen Wanderungen im Wald. Atme tief ein, öffne dich den Geistern der Pflanzen, die die großen Heiler der Seele sind. Nimm von dir selbst Abstand und gib dich vertrauensvoll dem heilsamen Atem der Natur hin. Indianische Weisheit; Jean-Paul Bourre

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      • hansen
        Anfänger im Forum
        • 17.10.2013
        • 34
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [IT] Verlängertes Wochenende in Südtirol

        Weil Du so von deinem Mark Ii light geschwärmt hast, würd ich gern wissen, wo man das qualitativ beste bekommt, das nich grade superteuer ist. Ich meine, muss ich da ne Menge Geschäftte abklappern oder kann ich das auch in Internet bestellen. Und wie sind da die Lieferzeiten?

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        • Juno234
          Erfahren
          • 03.08.2007
          • 397

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [IT] Verlängertes Wochenende in Südtirol

          Eine kleine Ergänzung zum Penegal: Das Hotel ist mittlerweile wieder in Betrieb

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