AW: Cat und Minimalflächenschnitte
So, da mein Zelt (mit CAT-Schnitt an allen Kanten) mittlerweile fertig ist, möchte ich hier nocheinmal meine Erfahrungen kundtun.
Ich haben beim Zuschneiden de Stoffes die Kanten nicht gerade sondern mit einem leichten Bogen nach innen gemacht mit einer Tiefe von 2cm auf 1,75m Nahtlänge.
OK, weiter oben war von mehr die Rede aber mehr habe ich mich nicht getraut. Das war auch gut so, aber mehr dazu später.
Den Bogen habe ich mit einer dünnen Holzleiste angezeichnet, die ich an den Enden und am Punkt der größten Durchbiegung fixiert habe. Die Leiste nimmt dann automatisch die spannungsärmste Form an. Diese Kurve ist dann die gesuchte Kettenlinie. Die Version mit dem Kletterseil sollte zum selben Ergebnis führen ist aber in meinen Augen umständlicher.
Da zwei cm nicht wirklich viel sind muss man natürlich darauf achten, dass die Fehler, die man beim Anzeichnen, Ausschneiden und Nähen macht, kleiner sind aber mit ein wenig Sorgfalt geht das. Das Nähen war kein Problem, da die Kanten ja bei der geringen Durchbiegung immernoch annähernd gerade sind.
Nun zum Ergebnis:
Wie auf dem Bild zu erkennen sind die Flächen fast faltenfrei. OK, ein paar kleine gibts immer aber der Stoff ist auf der Fläche schön straff. Vom Stand des Zeltes her hat sich der aufwand auf jeden Fall bezahlt gemacht und ich würde es jederzeit wieder so machen.
Es war hier auch die Rede davon, dass ein solcher Schnitt viel Volumen kosten würde, da sich die Nähte nach innen verschieben. Zum ersten: Ja, das tun sie. Zum zweiten: Je nachdem, in welchem Winkel die Stoffbahnen zueinander stehen, verschieben sich die Nähte unterschieldich weit nach innen. Ist ja auch logisch. Wenn der Winkel 0° beträgt, die Bahnen also direkt aufeinander liegen, passen die Kanten aufeinander und es biegt sich nichts durch. Beträgt der Winkel 180°, die Bahnen liegen also in derselben Ebene, fehlen halt ein paar cm Stoff. Je größer also der Winkel zwischen den Stoffbahnen, desto größer auch der Durchhang ins Zeltinnere und desto mehr Volumen geht verloren. Oder anders gesagt, je größer der Winkel, desto kleiner muss der Bogen an der Kante sein, um nicht zu viel Durchhang zu erzeugen.
Bei mir gibt es zwei Kanten mit einem recht großen Winkel, an denen mir der Durchhang eigentlich schon zuviel ist. Hier hätte ich daher noch weniger als 2cm nehmen sollen.
Insgesamt bis ich aber sehr zufrieden mit dem Schnitt.
Gruß Carsten
Zitat von Ixylon
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Ich haben beim Zuschneiden de Stoffes die Kanten nicht gerade sondern mit einem leichten Bogen nach innen gemacht mit einer Tiefe von 2cm auf 1,75m Nahtlänge.
OK, weiter oben war von mehr die Rede aber mehr habe ich mich nicht getraut. Das war auch gut so, aber mehr dazu später.
Den Bogen habe ich mit einer dünnen Holzleiste angezeichnet, die ich an den Enden und am Punkt der größten Durchbiegung fixiert habe. Die Leiste nimmt dann automatisch die spannungsärmste Form an. Diese Kurve ist dann die gesuchte Kettenlinie. Die Version mit dem Kletterseil sollte zum selben Ergebnis führen ist aber in meinen Augen umständlicher.
Da zwei cm nicht wirklich viel sind muss man natürlich darauf achten, dass die Fehler, die man beim Anzeichnen, Ausschneiden und Nähen macht, kleiner sind aber mit ein wenig Sorgfalt geht das. Das Nähen war kein Problem, da die Kanten ja bei der geringen Durchbiegung immernoch annähernd gerade sind.
Nun zum Ergebnis:
Wie auf dem Bild zu erkennen sind die Flächen fast faltenfrei. OK, ein paar kleine gibts immer aber der Stoff ist auf der Fläche schön straff. Vom Stand des Zeltes her hat sich der aufwand auf jeden Fall bezahlt gemacht und ich würde es jederzeit wieder so machen.
Es war hier auch die Rede davon, dass ein solcher Schnitt viel Volumen kosten würde, da sich die Nähte nach innen verschieben. Zum ersten: Ja, das tun sie. Zum zweiten: Je nachdem, in welchem Winkel die Stoffbahnen zueinander stehen, verschieben sich die Nähte unterschieldich weit nach innen. Ist ja auch logisch. Wenn der Winkel 0° beträgt, die Bahnen also direkt aufeinander liegen, passen die Kanten aufeinander und es biegt sich nichts durch. Beträgt der Winkel 180°, die Bahnen liegen also in derselben Ebene, fehlen halt ein paar cm Stoff. Je größer also der Winkel zwischen den Stoffbahnen, desto größer auch der Durchhang ins Zeltinnere und desto mehr Volumen geht verloren. Oder anders gesagt, je größer der Winkel, desto kleiner muss der Bogen an der Kante sein, um nicht zu viel Durchhang zu erzeugen.
Bei mir gibt es zwei Kanten mit einem recht großen Winkel, an denen mir der Durchhang eigentlich schon zuviel ist. Hier hätte ich daher noch weniger als 2cm nehmen sollen.
Insgesamt bis ich aber sehr zufrieden mit dem Schnitt.
Gruß Carsten
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