[IE]Wicklow Way & Burren Way. Oder: Ich will ultraleicht

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    [IE]Wicklow Way & Burren Way. Oder: Ich will ultraleicht

    Tourentyp
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    Mitreisende
    Region/Kontinent: Nordeuropa

    Wicklow Way & Burren Way. Oder: Ich will ultraleicht!

    Wir fangen direkt mit dem ersten Tag in Dublin an. Ich denke der Hinflug ist relativ problemlos verlaufen, was man vom Rest der Tour nicht sagen kann... Aber lest selbst.

    03.04.2007

    Hatten die Nacht am Flughafen in Dublin relativ gut hinter uns gebracht. Die "tolle" Bandansage zum Thema unbeaufsichtigtes Gepäck uns doch hin und wieder zum Lachen bringen konnte. Mit dem Bus ging es dann weiter in die Stadt um Spiritus zu kaufen. Das stellte sich allerdings als verdammt schwierig heraus, da keiner von den 10 gefundenen Outdoorshops sowas im Programm hat geschweige denn wusste, wo es "Methylated Spirits" zu kaufen gab. Nach guten 5km die wir in der Stadt zurückgelegt hatten hielten wir das langersehnte Brennmaterial in der Hand. Stolze 16 Euro mussten wir für 2 Liter hinblättern...

    Definitiv kein billiges Vergnügen! Nun gut. Davon lassen wir uns doch nicht abhalten... Mit dem Stadtbus ging es weiter zum Marlay Park. Nachdem wir die Station verpasst hatten und nochmal zurück fahren mussten, sollte es jetzt endlich richtig los gehen. Im Marlay Park fanden wir eine schöne Übersichtstafel mit allen Wegpunkten des Wicklow Ways.

    Nach ein paar Fotos begann das Abenteuer Wicklow Way. Allerdings sollte das nicht lange andauern denn noch am selben am Abend verliefen wir uns mehr als grandios auf Grund fehlender Wegmarkierungen und eines fehlenden Kartenabschnitts, aber dazu später mehr.
    Wie schon gesagt, führte uns der Weg zu Beginn durch den schönen Marlay Park am Rande von Dublin.

    Die Markierungen waren nicht zu verfehlen und unsere Laune war dementsprechend gut! Nach einiger Zeit kamen wir zu einer Unterführung und auf der anderen Seite erwartete uns auch gleich ein (für uns zu) heftiger Anstieg. Ohne richtiges Frühstück lies sich das nicht bewältigen und Patrick gab sich noch auf dem Weg dem Genuss von Müsli hin.

    Oben angekommen verließen wir Dublin und liefen auf einem schönen Waldweg entlang, der immer wieder Ausblicke auf die Stadt und den Hafen bot.

    Während wir so liefen und immer wieder kleine Pausen einlegten genossen wir die wunderbare Landschaft. Am ersten Bach füllen wir unsere Flaschen auf und entdeckten (auf den Bildern leider verschwommen) ein paar Rehe auf dem Weg.

    Bis hierher lief alles nach Plan. Doch oben auf dem Berg angekommen, fanden wir keine Beschilderung mehr. Und die ersten 10km waren auf unseren Karten auch noch nicht eingezeichnet... Unschlüssig wie es nun weiter gehen sollte gingen wir geradeaus den Weg entlang, da es uns allen am sinnvollsten erschien. Doch nach einer halbe Stunde bergab gehen hörte der Weg auf halber Höhe mitten im Wald auf. Ein Blick auf die Uhr verriet uns, dass wir nicht mehr viel Zeit hatten uns zu entscheiden. Das schwere Gewicht der Rucksäcke brachte uns dann dazu den Weg zu verlassen und zum nächstgelegenen Haus in Sichtweite zu marschieren.
    Über private Wiesen liefen wir zum nächsten Bauernhof zurück um dort gesagt zu bekommen, dass wir etliche Meilen vom eigentlichen Kurs entfernt seien. Sichtlich angeschlagen ging es nun wieder bergab zur nächsten Bushaltestelle. Von dort aus wieder nach Dublin da es schon recht spät (19 Uhr) war. In Dublin angekommen machten wir uns sogleich auf die Suche nach einem Hostel, da wir unbedingt Ruhe brauchten um diesen ganzen Ärger zu vergessen. Das Glück sollte uns aber auch jetzt im Stich lassen. Kein einziges Bett war mehr in Dublin zu haben. Und da wir zu dritt unterwegs waren wäre Eines auch zu wenig gewesen... Auf meine freundliche Nachfrage nach einem Campingplatz in der Nähe wurden wir zur Buslinie 16 geschickt. Und so fanden wir auch noch, wenn auch sehr spät, für die erste Nacht einen Platz. Hätte zwar alles anders laufen sollen, aber man kann es ja nicht ändern...


    Soweit erstmal unser erster Tag in Irland. Bin mir nicht sicher, ob das mit den Bildern ok ist oder ob die auch noch größer sein könnten. Und hat jemand eine Idee, wo ich sie in eine schöne Galerie hochladen kann? Wird dann heute Abend oder morgen weitergehen. Bin nur grad etwas arg müde, weil erst heute morgen gelandet sind und die Nacht wieder am Flughafen verbracht haben...

    Gruß

    EDIT:
    Oki doki. Dann machen wir hier einfach mal weiter...


    04.04.2007
    Tja dadurch das der erste Tag nicht wirklich gut verlaufen ist, mussten wir uns erstmal einen Ruhetag auf dem Zeltplatz in Camac Valley gönnen, um uns wieder zu motivieren.

    Wir alle hatten uns dann doch mit dem Gewicht der Rucksäcke weit übertroffen und die Schulter taten schlimmer weh als erwartet. Aber wenigstens war das Wetter super schön (ca.20°C in der Sonne). Nach dem aufstehen gegen 10:30 Uhr gab es dann erstmal zum Frühstück Pasta (also 500 g Spagetti mit Pesto) und Spagetti Bolognese.
    Und man darf den besten Snack für Zwischendurch nicht vergessen: Zwieback mit Tomatenmark!

    Hört sich für den ein oder anderen ungewöhnlich an aber unsere neue
    Strategie für eine angenehmere Weiterreise war „Wir müssen essen, um Gewicht zu reduzieren.“ Also mussten die schwersten Sachen weg. Nach ein paar ruhigen Stunden in der Sonne motivierten wir uns, indem wir die am nächsten Tag bevorstehende Abreise planten.#

    Geplant war: 7:30Uhr Austehen, Frühstück, Zusammenpacken, Bus nach Dublin, von O`Conell Street in Die Dawson Strett laufen und dort den Bus um 11:30 Uhr nach Glendalough nehmen, anschließend von Glendalough noch einen Tagesmarsch von ca 10 km. Ob es beim Geplanten bleiben würde oder ob wir dieses Mal mehr Glück haben sollten, würde sich am nächsten Tag herausstellen. Aber erstmal richteten wir uns wieder auf den Abend ein. Sobald es nur ein wenig dämmerig wurde fiel die Temperatur um fast 15 °C, was uns doch sehr erstaunte, da wir ja so nahe an der Stadt waren. Aber nach dem Abendessen (Couscous mit Pilzsoße- nicht unbedingt weiter zu empfehlen), welches wir uns mit zuvor im örtlichen Shopping Center gekaufter Cola versüßten, und jeder Menge Tee war die Nacht dann doch ganz angenehm.

    05.04.2007
    Der Planung zu folge wollten wir ja frühzeitig aufstehen um alles so zu packen wie wir es uns vorgestellt hatten. Irgendwie klappte das dann doch nicht so ganz und wir verpassten den Bus. Also eigentlich hätten wir ihn noch bekommen weil die Iren es nicht ganz so mit der Zeit haben aber naja, sowas muss man halt vorher wissen. Wie gesagt scheisse gings weiter, Bus verpasst der nächste von Camac Valley nach Dublin fuhr um 10.20 Uhr also eigentlich rechtzeitig, wenn er pünktlich gewesen wär und nicht so überfüllt mit Touristen. Dadurch verpassten wir natürlich auch unseren Anschlussbus nach Glendalough. Trotz allem versuchten wir guter Laune zu sein und alles ganz locker zu sehn. Wir liefen erstmal quer durch die Stadt zur Haltestelle des Glendaloughbusses. Der Nächste fuhr erst gegen 18.00 Uhr also vertrieben wir uns die Zeit im Stephen`s Green Park und in Dublin. Als der Hunger so langsam einsetzte, wir aber nicht die Spirituskocher rausholen wollten, mussten wir uns, zumindest wir zwei Männer ein leckeres Subways Baguette (Footlong 30 cm) reinziehen. Stolzer Preis 6.00 Euro! Das Wetter war wieder einmalig und deshalb noch ärgerlicher für uns das wir nicht schon unterwegs waren. Leider gab es noch ein Problem. Das Zeltgestänge von phex (Fieberglas) war leicht gesplittert. Zum flicken wollten wir Duck Tape benutzen aber finde mal einer Gaffaband in der Shoppingstreet von Dublin. Wenigstens versuchten wir das gute Wetter im Park zu genießen, wo die Atmosphäre mehr als enspannt war. Als es dann endlich soweit war und wir die 2 stunden Busfahrt hinter uns hatten gings auch schon ohne Atempause 2 Stunden Bergauf im Eil-Tempo. Wie das um die Jahreszeit so üblich ist wurde es abrupt dunkel und wir hatten immer noch keinen Schlafplatz. Wenigstens waren wir ein gutes Stück voran gekommen. Also legten wir uns an einen Wegrand, die einzige Stelle ohne Gestrüpp und Bäume, leider nur extrem steil.Gegen 22.30 Uhr kochten wir noch was im dunkeln und versuchten unter freiem Himmel zu schlafen. Leider überraschte uns der Frost und die Nacht wurde extrem kalt.

    Und leider war meine Kamera wenige Tage später der Meinung, dass sie einen Lesefehler auf der Karte entdecken müsse. Ich musste 115 Bilder löschen auf die ich nicht zugreifen konnte. Werde dort noch nachhaken...

    06.04.2007
    Die Nacht war hart. Für unsere Schlafsäcke deutlich zu kalt und da unser Schlafplatz am Hang lag, rutschten wir immer wieder von den Isomatten. Leicht genervt und gut durchgefroren harten wir bis zum frühen Morgen aus und kochten danach gleich Tee. Während die Sonne vor uns aufging und es langsam wärmer wurde, breiteten wir unsere Ausrüstung aus, damit sie wenigstens ein wenig trocknen konnte. Ohne Gepäck machten wir uns auf den Weg die nächsten paar Meter des Weges nach oben hin zu erkunden und drehten nach 15min völlig übermüdet und zerschlagen um. Am Lagerplatz wieder angekommen entschlossen wir uns lieber wieder nach Glendalough zu laufen. Die auf der Karte markierten Wanderwege versprachen uns mehr Erfolg... So gegen 12 Uhr machten wir uns auf den Weg, doch schon nach knapp 1-2km kamen wir an einer Stelle vorbei, an der neben dem Weg ein gutes, ebenes Stückchen Wiese mit Feuerstelle zu sehen war. Wir bereuten es sehr, dass wir dieses Stück nicht schon am Abend zuvor gesehen hatten und liesen uns zu einer kleinen Pause nieder. Die "kleine" Pause entpuppte sich aber zur langen Rast. Wir kochten, aßen und schliefen gemütlich in der Sonne. Die Aussicht löste die Gedanken und lies den bisherigen Ärger teilweise und für kurze Zeit vergessen...

    Immer wieder liefen Wanderer an uns vorbei und grüßten uns freundlich. So gegen 14Uhr kamen dann eine Frau mit Tochter vorbei. "Happy easter!", rief sie uns lauthals entgegen. Aus den Träumen gerissen wussten wir nicht so recht, was wir davon halten sollten bis wir plötzlich kleine Päckchen anflogen sahen. Jeder von uns bekam 3 Schokoeier und einen kleinen Schokohasen von ihr geschenkt bis sie fröhlich weiter zog. Natürlich freuten wir uns sehr und genossen die kleine Gabe sofort. Durch die Schokolade wieder etwas mehr bestärkt machten wir uns nun endgültig auf den Rückweg nach Glendalough. Dort angekommen füllten wir unsere Flaschen auf und suchten nach einem Schlafplatz. Die andere Seite des Upper Lakes erschien uns als passend und so machten wir uns auf der Miners Road auf den Weg. Zwischendrin hielten wir an und setzen wir uns ans Ufer des Sees.

    Von hier aus erkannten wir schon, dass uns am Ende des Sees wohl kein geeigneter Zeltplatz erwarten würde. Da wir aber nicht so dicht am Weg bleiben konnten ging es weiter. Ein gutes Stück weiter fanden wir eine Bank die zum Ausruhen einlud und wir stellten die Rucksäcke ab.

    Die Umgebung nach ruhigen Ecken absuchend, fiel uns ein Pärchen auf, dass auch schwer beladen war. Man konnte Decken, Isomatten, Kissen und ein Zelt erkennen... Als sie plötzlich im Dickicht des Hangs verschwanden wunderten wir uns etwas. Patrick und ich machten uns sofort hinterher... Wir fanden beide etwas weiter oben auf einer ebenen Fläche sitzend und kamen sogleich mit ihnen ins Gespräch. Sie erzählten uns, dass sie hier für ein paar Nächte bleiben wollten und das sie zwei dieser Ebenen, außerhalb der Sichtweite des Weges gefunden hatten. Dankend nahmen wir eine davon an und ließen uns auch noch sagen, dass Ranger im Park patrouillierten. Vor Freude, dass wir einen guten Schlafplatz gefunden hatten, stürmten wir nach unten und melden Kathy unseren Fund. Die Rucksäcke geschultert machten wir uns auf den Weg nach oben. Dort schlugen wir unser Lager auf und entschieden uns, wieder eine Nacht ohne Zelte zu verbringen. Der Himmel war klar und es wurde längst nicht so kalt wie die Nacht zuvor.

    07.04.2007
    Nach einer, endlich mal, angenehmen Nacht und einem guten Frühstück wollten wir den von unserem Lagerplatz aus gegenüberliegenden Berg "The Spink" hoch laufen.

    Also wieder alle Sachen gepackt, vom über uns campierenden Pärchen verabschiedet und auf nach unten auf den Weg. Der Weg führte uns weiter ins Tal hinein, wo wir schon am Abend zuvor mit der geliebten Heimat Kontakt aufgenommen hatten, vorbei an alten Ruinen und kleineren Seitenbächen.

    Unsere Rucksäcke waren immer noch schwer und Kathy hatte arge Probleme mit ihrer Hüfte. Sie musste schon in den vergangenen Tagen ein oder zwei Schmerztabletten einwerfen. Aber unsere Versuche sie endlich mal aus dem Schweigen zu locken, damit sie Pausen verlangt, wenn sie eine braucht, schlugen leider fehl... Ziemlich genervt quälten wir uns in der Mittagshitze die steinigen Serpentinen nach oben. Immer wieder wurden wir von Touristenhorden überholt und mussten feststellen, dass denen das Tal völlig egal ist. Ständig fanden wir Verpackungen von Schokoriegeln oder sonstigen Süßigkeiten...


    Fast oben angekommen fanden wir ein schönes Plätzchen neben dem Bach, um uns auszuruhen. Eigentlich hatten wir vorgehabt oben auf "The Spink" zu zelten aber Kathys Hüfte streikte nun ganz und da wir uns selbst auch nicht knechten wollten, gingen Patrick und ich ohne Rucksäcke weiter. Stellte sich auch als sehr gut heraus, da dort oben nur Morast und Matsch zu finden war. Zum Zelten also völlig ungeeignet. Trotzdem konnten wir die Aussicht wieder einmal genießen und machten uns nebenbei immer wieder über Touris lustig, die ernsthaft mit Flipflops auf den Holzplanken balancierten.
    In dem Wäldchen haben wir geschlafen unser Rastplatz von oben...
    Da wir Kathy nicht den ganzen Nachmittag lang warten lassen wollten, machten wir beim Abstieg eine kleine Abkürzung und ging, zur Verwunderung der Fliflopträger, querfeldein. Wieder am Lagerplatz zurück badeten wir unsere doch schon stark duftenden Füße im kühlen Bach.

    So erfrischt bekam ich auch sofort hunger. Gott sei Dank hatten wir unseren gesamten Krempel mit hoch geschleppt und so konnte ich mir einen Tassenmilchreis sowie einen Tassensnack gönnen, bevor wir uns wieder nach unten ins Tal auf machten.

    Natürlich gingen wir diesmal gleich zu unserem alten Lagerplatz, denn einen schöneren und besser geschützten konnte man hier nicht finden... Oben die Rucksäcke wieder abgelegt, alle Flaschen gekrallt und nochmal schnell zum Klohäuschen marschiert, da wir kein Wasser mehr hatten. In der Nacht luden uns die Iren dann zu sich nach oben ein. Kathy und ich lehnten dankend ab und genossen die Zweisamkeit. Patrick machte sich oben einen gemütlichen Abend mit ein paar Gläsern Wein und zu unserer Verwunderung einem Feuerchen. Und nicht gerade ein kleines... Wir überlegten, ob es wohl nicht etwas übertrieben sei, was die dort oben veranstalteten, konnten uns dann aber nicht dazu durchringen irgendetwas zu unternehmen (ist ja auch nichts passiert).

    08.04.2007
    Nach einer wunderbaren Nacht und einem richtig schönen Morgen stand nun der letzte Tag in Glendalough an. Und da Ostersonntag war, legten wir einen richtigen Ruhetag ein. Wir packten unser Zeug halbwegs zusammen und deckten alles mit meinem BW Poncho ab, falls es doch mal regnen sollte.
    Als erstes legten wir uns vorne an den Upper Lake ans Ufer. Und da wurden unsere schlimmsten Befürchtungen auch schon war... Hunderte von Menschen strömten von den Parkplätzen aufs Gelände und bauten ihre Grills, Sitzgruppen und Picknickplätze auf. Und es wurde laut, hektisch und wirklich voll. Hatte etwas von einem Freizeitpark... Die Zeit verbrachten wir mit Sonnen und netten Gesprächen. Zwischendrin gönnten wir uns zur Feier des Tages etwas vom überteuerten Kiosk. Ich konnte den frischen Fish&Chips einfach nicht widerstehen. Und dazu eine kühle Cola... Herrlich! So muss das Leben sein. In der Sonne liegen, frischen Wind um die Nase gepustet bekommen und einfach alles genießen.

    Und zu unserer aller Freude erhielt ich beim Anschalten meines Handys eine SMS von Simon. Ich hatte ihn den Tag davor gebeten, nach einem Hostel in Dublin für uns zu suchen. Und prompt bekam ich die Adresse geschickt... Fand ich super! Die Vorstellung am nächsten Tag in einem Bett zu schlafen lies uns noch mehr ins Träumen kommen.
    Abends füllten wir nochmals unsere Flaschen auf und bezogen ein neues Lager. Die Iren hatten ihr Feld über uns geräumt und wir belegten den weiter oben liegenden Platz sofort. Mit dem Poncho bastelten wir noch einen kleinen Sichtschutz, damit man das Feuer wirklich überhaupt nicht sehen konnte. Im gerichteten Lager genossen wir den Abend und machten uns später noch Popcorn auf dem Feuer *jammie*.


    09.04.2007
    Früh aufgestanden um den ersten Bus aus Glendalough nach Dublin zu nehmen. Damit schlossen wir das Kapitel "Wicklow Way" vorerst ab. Pünktlich ging es los und wir kamen um kurz nach elf in Dublin an. Wir machten uns dann auf den Weg zur Touristeninfo um eine gescheite Karte zu besorgen. Davor fanden wir eine Tafel mit einer großen Übersichtskarte... Kurzerhand wurde das Ding abgelichtet und schon ging es zum Hostel. Lies sich super finden und dank Simons Reservierung ging es das Einchecken ohne Probleme.
    Nach einer heißen Dusche vertrieben wir uns den Tag in Dublin und nahmen nebenbei 1kg Spaghetti mit, welches ich und Patrick zum Abendessen verdrückten. Morgen sollten wir dann Simon und Miriam treffen. Nach einem kurzen Telefonat stand dann auch das Wann, Wo und Wie fest und wir ließen uns im Fernsehzimmer des Hostels nieder. Dort lief Mrs. Doubtfire und danach (leider) die 50 besten Tore gegen Manchester United .
    Leider keine Bilder von dem Tag vorhanden. War zu faul welche zu machen, da es nichts besonderes gab...

    10.04.2007
    Wie vielleicht schon zu merken war, hat sich unser Glück gewendet, seitdem wir dem Wicklow Way den Rücken gezeigt haben. Auch jetzt soll unsere schöne Zeit nicht aufhören.
    Nach einem guten Frühstück in der Jugendherberge geht es los in die Stadt. Zuerst kauften wir Wasser und dann mussten wir noch warten, bis Patrick endlich gescheites Duck Tape für sein Gestänge gefunden hatte. Anschließend gingen wir zur Central Bus Station Busaras, um dort auf Simon und Miriam zu treffen. Beide erschienen sogar früher als erwartet und so konnten wir uns in aller Ruhe um die Tickets nach Oranmore kümmern. Ich denke über die Busfahrten muss ich nichts schreiben denn etwas wirklich spannendes ist nicht passiert.

    Von Oranmore ging es dann weiter nach Ballyvaughan. Insgesamt kostet uns die Fahrt 19€ und hat so ca. 4,5h gedauert... Der nette Busfahrer ab Oranmore lies uns gleich an einem geeigneten Zeltplatz in Ballyvaughan aussteigen. Er meinte wohl den Bird Hide, den wir direkt an der Küste fanden... Und er hatte recht, der Platz war super. Die See war ruhig, es gab einen Brunnen und der Platz wurde von Bäumen und Büschen zur Straße hin abgedeckt.

    Während die einen Aufbauten oder die Aussicht genossen, gingen Simon und ich ins Dorf zurück, um nach einer Karte für den Burren Way zu suchen. Ich hatte im Internet ein Foto gefunden, auf dem eine Schautafel mit Karte und Beschreibung zu sehen war... Und genau diese fanden wir auch direkt am Ortsausgang, an der Seite des Pubs. Wie auch schon in Dublin machten wir lauter Fotos davon, um später auch nochmal drüber schauen zu können.
    Zurück am Platz bauten wir die Zelte auf und fingen mit dem Kochen an. Als es zu dämmern begann hielt neben uns auf dem Parkplatz ein Auto. Ein leicht unwohles Gefühl breitete sich bei uns aus. Schließlich stand unser Lager nicht sonderlich weit von den Häusern und dem Dorf weg... Nach 5min kam ein Mann mit einem kleinen Hund den Weg zum Bird Hide nach oben. Gespannte Ruhe begrüßte ihn und er eröffnete das kurze Gespräch mit "Great, isn't it?!". Uns fiel ein Stein vom Herzen. Eigentlich hatten wir erwartet weggescheucht zu werden aber stattdessen wurden wir auf die tolle Aussicht hingewiesen. So muss das sein!
    Nach einem guten Abendessen und Tee ging es ins Bett. Die See war immer noch vollkommen still und auf der anderen Seite der Bucht konnte man (wahrscheinlich) Galway erkennen.


    11.04.2007
    Der erste Morgen zu fünft. Frühstück und packen zu fünft. Toll! Bei einem schönen Morgen (wie immer eigentlich). Genießen wir unser Frühstück und machen uns nach einer kleinen Wäsche auf den Weg.

    Da der Burren Way super ausgeschildert ist, gab es auch keine Probleme beim Laufen. Zuerst ging es an auf der Straße an der Küste entlang, bevor der Weg einen scharfen Knick ins Landesinnere macht.

    Auch hier auf einer Straße, welche aber nur sehr wenig befahren ist. Unterwegs kamen wir an einer Kunstschule und einem ausgetrockneten Flussbett vorbei. Der Weg zieht sich durch eine typisch irische Landschaft mit unendlich vielen Steinmauern und grünen Wiesen mit Kühen. 2 Hügel gilt es zu überwinden, wobei man auf dem zweiten eine ganze Zeit lang nur geradeaus läuft. Kam uns sehr entgegen. Unterwegs fragten wir bei einem Bauernhaus nach Wasser und ob es irgendwo eine Möglichkeit zum Zelten gäbe. Der junge Mann in der Tür zuckte nur mit den Achseln und antwortet "Hmm, you can camp probably anywhere *g*!". Wir nahmen ihn beim Wort und schlugen unser Lager auf einer Kuhweide auf. Die einzige ebene Fläche in einem riesigen Umkreis. Und da man in einiger Entfernung Kühe erkennen konnte beschlossen wir alle in unserem (Kathy und ich) Zelt zu schlafen. Außerdem erhofften wir uns davon etwas mehr wärme... Ein Abendessen und einige lustige Nachtaufnahmen später schliefen wir auch schon. War zwar ziemlich windig und ich musste Nachts einmal raus um die Heringe zu kontrollieren aber uns Zelt hielt stand! Mit fünf Personen voll beladen... Ich bin stolz auf das Teil !
    Hier ein paar während der Wanderung und abends am Lager...

    Hoffe das sind jetzt nicht zu viele Bilder. Bei Gelegenheit schreibe ich auch noch was dazu. Aber erstmal, weiter im Bericht!

    12.04.2007
    Die Nacht war relativ windig. und ich musste einmal die Heringe kontrollieren gehen, da sich zwei komplet verabschiedet hatten.

    Nachdem wir uns in der Sonne wieder etwas aufgewärmt und gefrühstückt hatten ging es weiter. Der Streckenplanung waren wir schon voraus und wir konnten uns Zeit lassen. Der Weg lief eine ganze Zeit noch auf dem Berg entlang bis er dann nach unten führte und schließlich nach Doolin.

    Zwischendrin fragten wir wieder bei einem alten Ehepaar nach Wasser. Natürlich wurden wir nicht abgelehnt... Sehr liebe Menschen!
    Aus der Entfernung konnte man schon die Cliffs of Moher erahnen und das spornte die Gruppe noch weiter an.

    In Doolin angekommen erkundigten wir uns bei der nicht besetzten Touristeninformation nach Einkaufsmöglichkeiten... Wir sollten einfach der Straße folgen, hieß es, und wir würden auf einen kleinen Laden stoßen. An der nächsten Kreuzung sah ich aber ein Schild das auf ein kleines Hostel zeigt und uns mitteilte, dass man dort campen konnte. Wir diskutierten kurz über unsere finanziellen Mittel und fragten dann beim Hostel nach, was eine Nacht kosten würde. Carl, der "Hausmeister" führte mich und Kathy durchs Hostel und zeigt uns die kostenlosen heißen Duschen, die große Küche, die Möglichkeit kostenlos unsere Wäsche zu waschen sowie kostenlos im Internet zu surfen. Wir dachten zuerst, dass wir uns das nicht leisten könnten bis wir dann nach dem Preis fragten. 7,50€ pro Person wollte er haben... Ich konnte aber mit einem Wehleidigenblick den Preis auf 7€ drücken und das war mehr als angemessen für die Leistungen, die wir in Anspruch nehmen konnten. Wir bezogen also für eine Nacht Stellung in Doolin.

    Zum Abendessen besorgte ich uns 1kg Nudeln (für 2,50€!) und dazu gabs mitgebrachte Jäger- und Tomatensoße. Ein köstliches Mahl im Vergleich zu Couscous...

    Nach einer Dusche verzogen wir uns auch recht früh in die Zelte.

    13.04.2007
    Die Nacht war super und das brachte uns dazu, nochmal für zwei Nächte zu bezahlen und die Ruhe und die netten Menschen hier zu genießen. Nach dem Frühstück ging es dann ohne Gepäck zu den Cliffs. Da lässt sich nicht viel zu sagen. Einfach Bilder anschauen und freuen ;)....

    14.04.2007
    Unser letzter Tag in Doolin brach an. Wir entschieden uns dazu alles ganz gelassen angehen zu lassen und am Abend gemeinsam zu kochen. Dazu versuchten Kathy und ich zum nächsten, günstigen Supermarkt zu trampen, was uns aber leider nicht gelang. Wir kauften daher in der benachbarten Tankstelle ein, die erstaunlicherweise immer noch billiger als das Lädchen im Dorf war... Zum Abendessen luden wir eine nette Amerikanerin ein, die sich schon seit unserer Ankunft immer wieder mit uns unterhielt.
    So zog sich der Tag hin, ohne das groß etwas passiert wäre. Essen, schlafen und das Leben einfach mal laufen lassen. Sehr angenehm!
    Abends zogen Patrick, Simon und Miriam mit der Dame aus Amerika "um die Häuser" und kehrt in einem Pub ein. Kathy und ich machten es uns mit Tee und Buch vor dem Ofen im Hostel gemütlich.
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 03:03. Grund: Reisecharakter eingestellt
    ,,Man wäre kein guter Anarchist, wenn man auf Grundsätzen beharren würde!'' - Eva Demski

  • Flachlandtiroler
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    #2
    Re: [IE] Wicklow Way & Burren Way. Oder: Ich will ultral

    Zitat von KuchenKabel
    Bin mir nicht sicher, ob das mit den Bildern ok ist oder ob die auch noch größer sein könnten. Und hat jemand eine Idee, wo ich sie in eine schöne Galerie hochladen kann?
    http://fotos.outdoorseiten.net/ ;)

    Größe paßt schon IMHO.

    Gruß, Martin
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    • Fjaellraev
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      • 21.12.2003
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      #3
      Re: [IE] Wicklow Way & Burren Way. Oder: Ich will ultral

      Zitat von Flachlandtiroler
      Zitat von KuchenKabel
      Bin mir nicht sicher, ob das mit den Bildern ok ist oder ob die auch noch größer sein könnten. Und hat jemand eine Idee, wo ich sie in eine schöne Galerie hochladen kann?
      http://fotos.outdoorseiten.net/ ;)

      Größe paßt schon IMHO.

      Gruß, Martin
      Grösse ist auch für mich in Ordnung, wenn du gerne grössere Bilder zeigen willst, kannst du ja sowohl bei Imageshack wie in der Forumsgalerie ein kleines Bild (Thumbnail) auswählen dass du dann in den Bericht packst, und wer darauf klickt bekommt das grosse Bild zu sehen. Ist gerade bei einer langsamen Internetverbindung ganz angenehm...

      Der Bericht macht Lust auf mehr

      Gruss
      Henning
      Es gibt kein schlechtes Wetter,
      nur unpassende Kleidung.

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      • pepe-hh
        Dauerbesucher
        • 12.11.2006
        • 848

        • Meine Reisen

        #4
        Weiterschreiben ! Sehr sehr geile Tour, ich hätte wohl auch mehr chillen sollen, anstatt nur Strecke zu machen.

        Jetzt will ich wieder nach Irland.
        Nächstes Jahr vielleicht.

        EDIT: Meinst du mit "Ich will Ultraleicht" dass deine Ausrüstung sehr leicht war oder dass es beim nächsten Mal weniger sein soll ?

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        • KuchenKabel
          Fuchs
          • 30.01.2006
          • 2032
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Danke für die Blumen.
          Sollte zwar für meine Abschlussprüfungen lernen aber das hier entspannt schön.... Habe deswegen mal eine kleine Galerie angelegt. Da gibts die Bilder etwas größer zu sehen. Muss noch ein bissel rumprobieren und aussortieren aber das wird schon. Ist halt erstmal ein billig Webspace...
          Das mit dem "Ich will ultraleicht." wird noch erklärt ;)... Ihr könnt also gespannt sein .

          EDIT: Hab die Galerie vergessen
          --KLICK--
          ,,Man wäre kein guter Anarchist, wenn man auf Grundsätzen beharren würde!'' - Eva Demski

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          • Hitman
            Erfahren
            • 07.05.2006
            • 216

            • Meine Reisen

            #6
            super, dass du einen bericht über deine erlebnisse geschrieben hast. ein paar fragen und bitten hätte ich aber noch. vielleicht hast du nach deinen prüfungen (viel erfolg dafür!!!) mal zeit:

            - könntest du vielleicht eine karte posten auf der ungefähr eingezeichnet ist wie und wo ihr gelaufen seid
            - wild-campen ist also offiziell verboten aber eigentlich kein problem, richtig?
            - War der wicklowWay sehr mit touris überlaufen? die bilder davon sahen nämlich sehr schön aus, aber ständig auf andere touris zu stoßen wäre mir zu viel
            - ist irland dicht genug besiedelt, dass man essen nur für 1-2 tage mitnehmen muss?

            vielen dank für deine hilfen
            Denkt an das 5. Gebot:
            Schlagt eure Zeit nicht tot

            Erich Kästner (dt. Schriftsteller, 1899-1974)

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            • pepe-hh
              Dauerbesucher
              • 12.11.2006
              • 848

              • Meine Reisen

              #7
              Ich beantworte einfach mal...war ja auch in Irland.

              Zitat von Hitman
              wild-campen ist also offiziell verboten aber eigentlich kein problem, richtig?
              Genau das ist die richtige Antwort...wenn du es entfernt von Häusern machst und keinen Dreck hinterlässt ist alles i.O..

              Zitat von Hitman
              - ist irland dicht genug besiedelt, dass man essen nur für 1-2 tage mitnehmen muss?
              In den meisten Ecken von Irland wirst du spätestens alle 2 Tage ein Dorf mit Tankstelle / Supermarkt durchqueren. Nimm aber lieber Reserven für weitere 2 Tage mit...nur für den Fall der Fälle.


              MfG Enrico

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              • phex
                Anfänger im Forum
                • 11.12.2006
                • 19

                • Meine Reisen

                #8
                Das Problem bei diesen "Supermärkten" (da findet man an jeder Ecke nen kleinen Spar) ist, dass die echt saumäßig teuer sind. Und meistens haben die nicht einmal das da was man bräuchte ie z.B. Fertiggerichte, gescheites Brot o.ä.
                Wir waren ja für die kompletten 2 Wochen mit Essen versorgt, aber das mach ich nie wieder. Für eine Woche packen reicht und ich hätte mir auch die Mittagsmähler schenken können, denn so viel wie ich dachte, hab ich garnicht gegessen.

                War der wicklowWay sehr mit touris überlaufen? die bilder davon sahen nämlich sehr schön aus, aber ständig auf andere touris zu stoßen wäre mir zu viel
                Da wir nicht den kompletten Weg bzw. nur ein kleines Stück davon gelaufen sind kann ichs nicht genau sagen. Aber dort wo wir unterwegs waren gab es nicht viele Touris. Ab und zu mal hat man jemanden getroffen, aber oft waren es Einheimische die mit den Hunden unterwegs waren oder ein paar MTBs.

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                • KuchenKabel
                  Fuchs
                  • 30.01.2006
                  • 2032
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Soooo, hier mal die Karte vom ersten Teil:
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                  Und in Glendalough haben wir hier genächtigt:
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                  Hier haben wir am "U" von Glendalough geschlafen.

                  Die Karte vom Burren Way ist leider nur abfotografiert...
                  ,,Man wäre kein guter Anarchist, wenn man auf Grundsätzen beharren würde!'' - Eva Demski

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