[vivalranger.com]"Leave no Traces"

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  • Ingo
    Erfahren
    • 19.04.2003
    • 257

    • Meine Reisen

    #21
    @barleybreeder: Ne, natürlich tackere ich den Spruch nicht nur am Fliegen an- aber ich habe auch keine Lust, jedesmal die ganze Litanei herunterzuleiern.......und deinen Flug nach Island will ich dir schon gar nicht vermiesen.....viel Spaß dort!
    Trotzdem kommen wir nicht drumherum (finde ich zumindest) festzustellen, dass viele "letzte Refugien" ohne Fliegerei eben auch eher Refugien blieben.....denn dann würden wir dort garnicht auftauchen können und könnten gar keine Spuren hinterlassen.....ist natürlich unrealistsch, klar.

    @Andreas:
    Kann ich so auch unterschreiben, mit vorher genanntem Haken.

    @Vidalranger: So ganz habe ich noch nicht verstanden, was du damit sagen willst bzw. worauf du hinaus willst. Denke ich gleich beim Joggen noch mal drüber nach. :wink:
    Der Gedanke der "deutschen Eingeborenen" spricht mir zwar aus dem Herzen- würde ich aber als klares Argument fürs "Hierbleiben" verstehen.
    In ein Refugium einzudringen, bedeutet meiner Meinung nach per definitionem die Zerstörung desselben, zumindest auf lange Sicht, weil wir eben NICHT alleine sind, auch nicht alleine bleiben werden (wie in diesem DireStraits-Song: Then came the churches, then came the schools, then came the laywers, then came the rules....usw.) und durch unser Beispiel andere animieren, die dann eben doch traces hinterlassen.
    Insofern bin ich auch als Individuum, dass sich um "Leave no traces" bemüht, für alle Folgen verantwortlich, die aus meiner Aktion entstehen(man denke nur an den Yukon oder den Sarek).
    (achtung, ist auch nur theoretisch gemeint und nicht als Aufruf, ab jetzt Fernzusehen, weil das am wenigsten Spuren hinterläßt..... )

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    • Andreas L
      Alter Hase
      • 14.07.2006
      • 4351

      • Meine Reisen

      #22
      Tut mir leid, Joe – aber nein: wir sind nicht die Aboriginals oder Inuit Deutschlands. Wenn ein Aboriginal sich ein Auto kauft, ein Haus baut, sesshaft wird, eine Autobahn quer durch sein Stammesgebiet baut und die Traumzeit an Hollywood verkauft – dann hat er aufgehört, ein Aboriginal zu sein. Und das ist mit uns passiert. Und dieser Prozess ist unumkehrbar.

      In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts sind die Grünen mit so einem tollen Spruch herausgekommen: „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt!“ Ein klasse Slogan, der die Menschen dazu anhalten sollte, vernünftig mit der Erde und ihren Resoucen umzugehen. Das habe ich auch lange gedacht – bis mir klargeworden ist, was da dran nicht stimmt: Die Erde gehört uns nicht. Nicht uns und nicht unseren Kindern. Warum? Provokant gesagt, weil man kein Eigentum erwerben kann, wenn man etwas stielt. Und wir haben sie gestohlen, uns unter den Nagel gerissen und mit der Waffe in der Hand verteidigt.

      Mit „wir“ meine ich den modernen Menschen. Der sich in erster Line dadurch definiert, dass er sesshaft ist, nicht nachwachsende Rohstoffe in großen Mengen verbraucht, weltzerstörende Waffen entwickelt und bereithält und Vernichtungskriege gegen seine eigene Art führen kann.

      Jemand hat mir, als ich ein kleiner Junge war, beigebracht, dass man, wenn man etwas besitzen will, es erwerben muss. Damit hat er gemeint: wenn du etwas willst, dann musst du es kaufen oder selber machen. Aber es gehört dir erst dann richtig, wenn du gut damit umgehst. Erst dann hast du es dir verdient.
      Mal ehrlich: Wenn ich an einem Braunkohletagebau stehe, und neben mir im Gebüsch ein Vogel sein Nest baut – dann weiß ich, wer sich die Welt verdient hat.

      Aber: Wir sind wir, so wie wir sind und wir können kaum Einfluss nehmen auf unser Grundverhalten. Deshalb will ich, als Angehöriger der Art, die den halben Planeten umgegraben hat, die Hälfte davon mit Asphalt und Beton versiegelt hat und die Klimakatastrophe zu verantworten hat, nicht auch noch die letzten Refugien okkupieren, die bisher verschont geblieben sind. Nur muss ich ab und zu nach draußen, weil ich es sonst nicht aushalte. Aber dann versuche ich, mich wenigstens so unauffällig und umweltverträglich wie möglich zu verhalten.

      Und diese Regeln sind meine, niemand anders muss sich nach ihnen richten. Ich denke, jeder von uns muss sich seine eigene Philosophie dazu entwickeln, und dann danach handeln. Ich kann also akzeptieren und respektieren, wie Du damit umgehst. Warum: Das hat etwas mit dem „es sich verdienen“ zu tun.
      Aber es gibt schon Leute, bei denen mir das aus dem selben Grund sehr schwer fällt.
      Grüsse: Andreas
      "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

      BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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      • Loon
        Fuchs
        • 20.09.2004
        • 2249
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        Schön geschrieben und eine tolle Einstellung!
        Gruß Loon
        "Entspanne dich. Laß das Steuer los. Trudele durch die Welt. Sie ist so schön: gib dich ihr hin, und sie wird sich dir geben." Kurt Tucholsky

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        • Hexe
          Fuchs
          • 01.08.2006
          • 1816

          • Meine Reisen

          #24
          Schönes Thema hier, da will ich mich auch mal ein wenig zu auslassen !

          Meiner Meinung nach bekommt man das Prinzip " Leave no Traces" doch eigentlich schon von den Eltern mit auf den Weg, zumindestens finde ich sollte man von Klein an vor allem den Kindern den Respekt zur Natur lehren.
          Wenn ich jemanden dabei erwische wie er/sie Müll einfach in die Natur schmeißt, mach ich denjenigen schon darauf aufmerksam. Sicherlich will derjenige später nochmal zu diesem Platz zurück kehren und keine Müllhalde vorfinden.
          Leider geht der Respekt zur Natur immer mehr verloren da brauchen wir uns nicht zu wundern wenn sich die Natur rächt ( zunehmende Hurricans, Hochwasser...).
          Hätte ich als kleines Kind und in gegenward meiner Eltern (vor allem meinem Vater) Müll einfach achtlos irgendwo hin geschmissen, hätte ich mein blaues Wunder erlebt :wink: ! Heute bin ich dankbar für diese Art der Erziehung und dafür das uns unsere Eltern immer mit in den Wald genommen haben.

          Für mich gehört zu " Leave no Traces" aber auch, dass man keine Pflanzen einfach abreißt und mitnimmt. Man kann die sich ja anschauen, aber man muss meiner Meinung nach nicht alles zu Hause in der Blumenvase stehen haben... !

          Wer Müll einfach achtlos in die Natur wirft ist fürn mich ein Gedanken- und Rücksichtsloser Mensch, den man eigentlich zu Hause einsperren müsste oder besser Müllsammeln schicken müsste, dann würde das mit dem Müll in die Natur werfen wohl von selber aufhören...!

          Zur Ernährung: Ich habe da ja nicht so viel Ahnung was man alles essen darf und was nicht. Einige Sachen wie z.B. die gängigen Beerenm, Sauerampfer etc... esse ich schon mal gerne von der Hand in den Mund, allerdings wird dies ja durch den Fuchsbandwurm etwas erschwert !
          Aber man kann diese ja immernoch in Form von Marmelade einkochen...mhhhhh lecker... !

          @ Vivalranger: Ich denke jeder könnte sich aus der Natur ernähren, allerdings ist es auch wiederum gut, dass es Auflagen gibt. Z.B. darf in der Pilzsaison pro person nur eine gewisse Menge an Pilzen gesammelt werden. Finde ich gut, leider hält sich da aber wiederrum nicht jeder dran :bash: ! Dann wäre die Ausbeutung fast gestoppt....nur leider funktioniert das in unserer heutigen Gesellschaft wohl nicht wirklich, da jeder möglichst viel für sich haben möchte....!

          Grüßli Hexe
          Nach Fletchers Flugkrankheits-Index steht die Papageienkrankheit an fünfter Stelle des - am liebsten wäre ich tot - Indexes. Der höchste Grad der Krankheit wird vom Großen Seitenscheiteladler erlitten, der über drei Länder auf einmal reihern kann.
          - Terry Pratchett -

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