[FR] Belle Île en mer (Bretagne) + Fotos

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  • Coenig
    Fuchs
    • 09.07.2005
    • 1400
    • Privat

    • Meine Reisen

    [FR] Belle Île en mer (Bretagne) + Fotos

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Region/Kontinent: Mitteleuropa

    Vorgeschichte:
    Meine kleine Tour nach Belle Île sollte sowohl zur Entspannung zwischen meinen Klausuren als auch als kleine Trainingstour für meine Skitour in Norwegen dienen. Dabei hatte ich vor die Insel an der Küste entlang in 102km zu umrunden. Weil viele Herbergen und alle Zeltplätze zu dieser Zeit geschlossen waren, wollte ich es zudem mit wild Campen versuchen.

    0. Tag:
    Direkt nach meiner Klausur ging es Richtung Flughafen-Hannover und zu meiner Überraschung gab es keinerlei Probleme mit meinen "Deuter Airrcomforft 40l", der vollbepackt und mit Zeltgestänge aussen befestigt in die Kabine mitkam. Die Weiterreise von Paris nach Rennes klappte auch problemlos.

    1. Tag:
    In der Nähe von Rennes genoss ich zuerst einmal ein ausgiebieges Frühstück bei Freunden und machte mich dann mittags auf den Weg nach Belle Île. Dort checkte ich im Hauptort Le Palais in der Auberge Jeunesse ein (die übrigens inmitten ziemlich hässlicher Baracken steht) und setzte
    mich danach mit einer Flasche Wein an die wunderschönes Steilküste oberhalb einer kleinen Sandbucht. Nach kurzer Zeit zog der Himmel auch so frei, dass ich die Mondfinsternis dieser Nacht betrachten konnte. Zudem bemerkte ich den unglaublich großen Tiedenhub, denn die Sandbucht wurde größer und größer.

    2. Tag:
    (Laufzeit 6,5h, ca. 27km)

    Nach ein wenig Mühe aufzustehen (der Wein ließ grüßen ) ging es auf zu meinem ersten Wandertag. Gleich zu Beginn schaffte ich doch tatsächlich das Unmögliche und verlief mich im Gewirr der Steilküste, Bäche und des Unterholzes um Le Palais. So sah ich nach ca. einer halben Stunde bereits aus, als hätte ich die gesamte Tour bereits hinter mir. Das hatte ich nun davon, vermeiden zu wollen, ein kleines Stück Straße zu gehen.
    Danach lief allerdings alles nach Plan und es stellt im Allgemeinen wirklich kein Problem dar, dem Küstenwanderweg zu folgen. So lief ich durch eine recht liebliche Landschaft, die immer wieder von kleineren und größeren
    Stränden und Buchten durchzogen wird bis zum größten Strand der Insel, dem Plage les Grands Sables. Hier traf ich auch die einzigen Spaziergänger für eine längere Zeit. Weiter ging es dann durch eine langsam schroffer werdenden Landschaft bis zur Pointe de Kerdonis und nach Locmaria. hier verließ ich kurz den Küstenweg um meine Wasservorräte aufzustocken. Dies tat ich im einzig offenen Geschäft, einer wenig Atmosphäre versprühenden "Kiosk-Bar". Dann ging es wieder an die Küste und ich schlug an einem wunderschönen Platz oberhalb der Steilküste kurz vor der Pointe de Pouldon mein Zelt auf. Dort nahm ich dann genüsslichen mein Abendbrot zu mir und konnte zeithleich den Sonenuntergang und einen von ihm beschienenen Regenbogen bestaunen.








    3. Tag:
    (ca 7h, 27km)

    Mein zweiter Wandertag stand unter dem Vorzeichen, dass ich die ganze Nacht über nicht sonderlich viel geschlafen hatte. Schien mein Zelt beim Aufbau recht sicher zu stehen, so drehte aber der Wind in der Nacht und rüttelte gewaltig an ihm. Es stand zwar immernoch sicher, aber trotzdem wollte mir das Einschlafen in dieser Atmosphäre des Rüttelns und Wackelns nicht wirklich gelingen. Trotzdem machte ich mich kurz nach Sonnenaufgang an den Zeltabbau und mich auf den Weg. Bei stärksten Wind, der gut und gerne als Sturm durchgehen kann, machte ich mich auf zur wunderschönen Plage d'Herlin, wo ich windgeschützt mein Frühstück einnahm. Dann ging es wiederum ins Inland um in Bangor meine Vorräte aufzustocken. Die Gelegenheit mich ins örtliche (diesmal hübschere) Café zu setzen, nahm ich dabei auch gleich wahr und wartete zwei Regenschauer beim Karten-Schreiben und Café au lait trinken ab.
    Mittags ging es dann durch ein Bachtal wieder zurück an die Küste Richtung Port Kérel. Der Strand dort war eines der absoluten Highlights und das Meer bot hier ein tolles Schauspiel, wie es sich hunderte von Metern in die flache Bucht schob. Direkt hinter der bucht wurde es aber
    abermals schroffer und die Steilküste mit all ihren schroffen inselchen zwischen dem Pointe du Talut und der Port Coton setzte dem ganzen die Krone auf. Man spürte hier noch auf der 30-40m hohen Küste die feuchten Reste der Gischt des Meeres - eines Meeres das sowieso fast nur noch
    weiss erschien.
    Zufrieden mit dem was ich erlebt hatte machte ich mich kurz darauf auf die Zeltplatzsuche und fand etwas im Inland bei der Port de Kerlédan ein nettes und vor allem windgeschütztes Plätzchen.
    Das Abendbrot abermals am Meer einzunehmen liess ich mir aber dennoch nicht nehmen.


    Place du petit-déjeuner







    4. Tag:
    (20km, 5h)

    Glücklicherweise hatte ich mich am Vorabend dazu entschlossen mein Zelt nicht direkt an der Küste aufzustellen, denn die starken Böen der Nacht hätten mich dort wohl nicht so ruhig schlafen lassen. Trotzdem bemerkte ich, dass es die gesamte Nacht ununterbrochen und recht stark durchregnete und auch die ersten Stunden des Tages verbrachte ich auf Besserung hoffend im Zelt. Langsam kroch allerding auch ein wenig Nässe durch den moorigen Zeltboden in mein Zelt (trotz Plane) und so machte ich mich auf den Weg. Draussen verstand ich dann den Nässeeinbruch, denn
    der sowieso nasse Boden der letzten Tage, konnte den zusätzlichen Regenfall der Nacht einfach nicht mehr aufnehmen und deswegen stand das Wasser in den Ebenen und floss in Strömen wo Höhenunterschiede vorlagen. Aber frei dem Motto, dass es kein schlechtes Wetter gibt, machte ich mich in voller Regenmontur auf den Weg und ereichte nach ca. 1h ein natürlich geschlossenes Hotel mit einer natürlich geschlossenen Creperié an der Grotte de l'Apothicaireie. Die Landschaft hatte aber bei diesem
    Wetter auch ihren Reiz, war ich doch völlig allein an sturmumtosten Kaps, und spürte wirklich die Wild- und Rohheit dieser Landschaft.
    Trotzdem war ich nicht unglücklich als am frühen Nachmittag der Regen nachliess und umrunde somit auch noch den Pointe de Poulains. Zuvor musste ich allerdings noch die Port de Stêr-Vraz weiträumig umgehen, da das ganze Tal unter Wasser zu sthen schien. Ich war wirklich glücklich
    über die absolute Wasserdichtigkeit meiner HanWag, denn selbst die Straße stand jetzt bis zu meinem Schuhschaft im Wasser.Danach belohnte mich der Wettergott aber für meine Strapazen mit Sonnenschein und so konnte ich sowohl das Nordwestkap der Insel als auch das spätnachmittagliche Sauzon im Sonnenschein bewundern. Sauzon ist übrigens wirklich sehr schön gelegen und im Sommer höchstwahrscheinlich
    von Touristen überschwemmt. Jetzt hatte aber gerade mal eines der 10 Restaurants geöffnet (allerdings auch nur als Pub).


    Der Weg des Vortags zum Bach umfunktioniert.




    Man beachte den Leuchtturm als groben Größenvergleich zu den Wellen

    5. Tag:
    (ca. 12km, 2,5h)

    Dieser letzte Wandertag bot leider keine wirklichen Impressionen mehr. Die Landschaft ähnelt der östlich von Le Palais und hat bei Dauerregen und tiefen Wolken einfach nicht die Reize, die Steilküste durch ihre Wildheit immer noch hat. Bei schönem Wetter hat sie aber bestimmt auch ein paar schöne Motive zu bieten. In Le Palais trank ich dann wieder einmal einen Milchkaffee (hier gibt es übrigens auch im März Infrastruktur mit mehreren Restaurants und einer richtigen Innenstadt) und nahm die Fähre zurück nach Quiberon um dann weiter nach Rennes zu reisen.


    Sauzon

    6. + 7. Tag:
    Ein abermaliger Besuch bei meinen Bekannten stand genauso auf dem Programm wie die Erkundung von Rennes und auch ein wenig von Paris. Rennes kann ich dabei wirklich empfehlen. Es hat eine wunderschöne Altstadt mit viel Fachwerk und auch das Nachtleben hat es in sich - allerdings bei ordentlichen Preisen.


    Fazit:
    Eine wirklich sehr schöne Tour die meinem Empfinden aber etwas kürzer als die angegeben 102km ist. Ich denke so 80 - 85km trifft die Sache eher (und zwar inklusive meiner Umwege durch die Dörfer). Die Insel ist wirklich abwechslungsreich und es gibt keinen einzigen hässlichen Küstenabschnitt.
    Wenn man im März unterwegs ist, sollte man auf alle Fälle das Zelten ins Auge fassen, es sei denn man nimmt in Kauf, in teuren Hotels zu übernachten. Mit einem geschulten Auge und einer Karte der Insel kann man dabei auf jeden Fall den einen oder anderen geeigneten Platz zum Zelten finden.
    Regenklediung ist aber eine absolute Pflicht genau wie wasserdichte, feste Schuhe. Im Sommer wäre mir die Insel wahrscheinlich zu überlaufen (nach allem was ich gehört habe).
    Ganzjährig geöffnet sind die günstigen Herbergen in Le Palais, Bangor und Sauzon (15€,25€,25€).
    Einkaufen kann man während der Woche in allen vier Orten der Insel, also auch in Locmaria.
    Busse fahren übrigens auch erst ab April auf der Insel (interessant für diejenigen die von einem Standort aus Tagestouren machen wollen).[/i]
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 18:37. Grund: Reisecharakter eingestellt
    www.instagram.com/christian.engelke

  • pepe-hh
    Dauerbesucher
    • 12.11.2006
    • 848

    • Meine Reisen

    #2
    Wow, die Gegend gefällt mir verdammt gut.
    Muss ich mir mal auf meiner Da-muss-ich-auch-noch-mal-hin-Liste vermerken.

    Freu mich auf weitere Bilder...
    MfG Enrico

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    • berni71
      Musteruser
      Fuchs
      • 27.01.2005
      • 1612
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Hallo Coenig,

      toller Bericht, und prima, dass das mit dem Rucksack im Flieger so geklappt hat!

      Gruß, Berni

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      • Meteor
        Anfänger im Forum
        • 24.02.2007
        • 42

        • Meine Reisen

        #4
        absolut beeindrucken! Dort isses echt schon, bin da auch schon gewesen!
        Auch toll das affenrauhe wetter der Biskaya eingefangen!
        Zum Reisen braucht man Schuhe - Zum Scheissen braucht man Ruhe!

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