Moin moin - herzlichen Gruß aus Longyearbyen. Hier auf Svalbard ist heute Schneesturm und daher mussten wir den geplantern Snowmobile Trip nach 3 Stunden mit Whiteout und einem halb in einer Gletscherspalte versenktem Snowscooter abbrechen.
So hab ich ein wenig Zeit, Euch von meiner Erfahrung mit diversen Ausrüstungsgegenständen während meines 4-tägigen Hundeschlitten Törns (mit Übernachtung im Zelt, Temperatur zwischen -7 bis -20 Grad und Wind teilweise bis 20 m/s) hier auf Svalbard zu berichten.
Norrøna Arktis Anorakk (Baumwolle, mit Fellrandkaputze):
http://www.oslosportslager.no/produc...s_anorakk.html
Es war eine gute Wahl, einen Baumwollanorak mit auf die Tour zu nehmen und kein Goretex. Der Anorak hat sich als sehr atmungsaktiv und gleichzeitig komplett winddicht rausgestellt. Der hohe Kragen schützt den Hals zuverlässig vor kaltem Wind und die Fellkaputze ist klasse bei Schneesturm, da sie den Schnee vom Gesicht fernhält. Ich hatte den Anorak vor der Tour noch äußerlich imprägniert (Spray), besser ist aber wohl ein Baumwollimprägnierwaschmittel (gibts hier in Norwegen) zu benutzen. Im Zelt kann der Anorak trotzdem ein wenig Feuchtigkeit durch die Wärme des Kochers ziehen. Das macht aber nichts - die Feuchtigkeit gefriert schnell wieder und lässt sich gut abschütteln. Auch gut macht sich die rote Farbe des Anoraks - dies erhöht die Sichtbarkeit im Schnee und trägt somit zur Sicherheit bei. Die zugehörige Hose habe ich mitgehabt aber nicht getragen, da ich der Wasserdichtigkeit beim knien im Schnee (Zeltaufbau usw.) nicht getraut habe. Hier hat eine Berghaus GTX Hose gute Dienste geleistet - allerdings ist bei kriechen in einer Eisgrotte der Kniebereich etwas aufgerissen - also so robust ist die Berhaus Hose dann wohl doch nicht.
Orthovox Antarctica Handschuhe:
http://www.rangertravel.de/shop/prod...oducts_id=4807
Die Handschuhe waren sehr praktisch aufgrund ihrer Variabilität. Häufig reichten die dünnen Wollfingerhandschuh. Bei Wind kann man dann die Überhandschuh anziehen. Wird es noch kälter, kommt noch der dicke Middlelayer aus Wolle hinzu. Feuchtigkeit ist bei arktischen Temperaturen kein Thema. Die Wollhandschuhe ziehen zwar ein wenig Feuchtigkeit, diese gefriert aber recht schnell und dann sind die Handschuhe von innen im nu trockenm und die äußere Feuchtigkeit lässt sich abschütteln. Leichtere Tätigkeiten (z.B. Hunde anschirren) lassen sich durchaus noch mit den Fingerhandschuhen bewälteigen ohne das man sie ausziehen muss. Die Fingerhandschuhe halten schon recht warm, so das der Middlelayer kaum zum Einsatz kam.
Ulvang Longyearbyen Fellmütze:
http://www.ulvang.com/default.asp?pa...t=397&p397_v=1
Diese Mütze habe ich mir vor Ort gekauft, denn sie hat gegenüber meiner alten Fjällräven Polar Heater Mütze zwei wesentliche Vorteile: Sie ist hinten weiter ausgeschnitten, so das sie einem nicht dauernd ins Gesicht rutscht, wenn man z.B. eine großen Kaputze am Nacken hat, die die Mützte ggf. nach vorne drückt. Auch deckt die Mütze die erfrierungsgefähredeten Wangenpartien besser ab. Die Mütze ist aus Wolle gearbeitet, sehr warm, der Kinngurt ist verstellbar und man hört mit der Mütze auch noch recht gut (Fellmützen haben die Tendenz, Geräusche abzuschirmen). Praktisch: Den Feelrand über der Stirn kann man runterklappen um bei Schneesturm, bessere Sicht zu haben. Verbesserungswürding: Die Oberseite könnte besser wasserabweisend sein - so war die Mütze jeden Morgen gefroren und mußte erstma lam Kopf aufgetaut werden. Insgesamt aber ein echt tolles Stück.
Baffin Cambrian Winterstiefel
http://www.lauche-maas.de/bestellen/...775CqOrP2207D9
Der Stiefel wird vom Hersteller bis -70 Grad ngegeben. Das halte ich für übertrieben. Ich hatte an zwei Tagen sehr kalte Zehen und mußte die Füße künstlich auf Trab halten - und das obwohl man sich beim Hundeschlitten fahren viel bewegt und ich drei Socken übereinander (dünne Wollsocke + 2 mal Ullfrotee 600er) anhatte. Der Veranstalter hat ansonsten Sorel Glacier (http://www.sorel.com/Product.aspx?top=1&cat=110&prod=51 gestellt und mit denen hatten die anderen Teilnehmer warme Füße. Möglich aber auch, das ich einfach empfindlicher an den Füssen bin.
So, das wärs erstmal mit den kurzen Praxistest Berichten aus arktischen Gefilden. Bei Bedarf kann ich noch mehr erählen. Die anderen Kleidungs/Ausrüstungsgegenstände, die ich dabei hatte, waren:
- Dicker Norwool Norweger Pulllover
- Dicke Haglöfs Fleecejacke (kaum gebraucht)
- Dünnes Haglöfs Fleeceshirt
- Ullfrottee 200 bzw. 400 Wollunterwäsche
- Fleecehose
- Baklava
- Skibrille
- Petzl Tikka XP Stirnlampe
- Martinii Messer
- Neckwärmer
- Canada Goose Heli Arctic Jacke & Tundra Pants (nicht gebraucht)
Langsam lässt der Schneesturm nach und es ist bereits am Dämmern.
Wünsche Euch ein schönes Wochenende!
Rödspätta
So hab ich ein wenig Zeit, Euch von meiner Erfahrung mit diversen Ausrüstungsgegenständen während meines 4-tägigen Hundeschlitten Törns (mit Übernachtung im Zelt, Temperatur zwischen -7 bis -20 Grad und Wind teilweise bis 20 m/s) hier auf Svalbard zu berichten.
Norrøna Arktis Anorakk (Baumwolle, mit Fellrandkaputze):
http://www.oslosportslager.no/produc...s_anorakk.html
Es war eine gute Wahl, einen Baumwollanorak mit auf die Tour zu nehmen und kein Goretex. Der Anorak hat sich als sehr atmungsaktiv und gleichzeitig komplett winddicht rausgestellt. Der hohe Kragen schützt den Hals zuverlässig vor kaltem Wind und die Fellkaputze ist klasse bei Schneesturm, da sie den Schnee vom Gesicht fernhält. Ich hatte den Anorak vor der Tour noch äußerlich imprägniert (Spray), besser ist aber wohl ein Baumwollimprägnierwaschmittel (gibts hier in Norwegen) zu benutzen. Im Zelt kann der Anorak trotzdem ein wenig Feuchtigkeit durch die Wärme des Kochers ziehen. Das macht aber nichts - die Feuchtigkeit gefriert schnell wieder und lässt sich gut abschütteln. Auch gut macht sich die rote Farbe des Anoraks - dies erhöht die Sichtbarkeit im Schnee und trägt somit zur Sicherheit bei. Die zugehörige Hose habe ich mitgehabt aber nicht getragen, da ich der Wasserdichtigkeit beim knien im Schnee (Zeltaufbau usw.) nicht getraut habe. Hier hat eine Berghaus GTX Hose gute Dienste geleistet - allerdings ist bei kriechen in einer Eisgrotte der Kniebereich etwas aufgerissen - also so robust ist die Berhaus Hose dann wohl doch nicht.
Orthovox Antarctica Handschuhe:
http://www.rangertravel.de/shop/prod...oducts_id=4807
Die Handschuhe waren sehr praktisch aufgrund ihrer Variabilität. Häufig reichten die dünnen Wollfingerhandschuh. Bei Wind kann man dann die Überhandschuh anziehen. Wird es noch kälter, kommt noch der dicke Middlelayer aus Wolle hinzu. Feuchtigkeit ist bei arktischen Temperaturen kein Thema. Die Wollhandschuhe ziehen zwar ein wenig Feuchtigkeit, diese gefriert aber recht schnell und dann sind die Handschuhe von innen im nu trockenm und die äußere Feuchtigkeit lässt sich abschütteln. Leichtere Tätigkeiten (z.B. Hunde anschirren) lassen sich durchaus noch mit den Fingerhandschuhen bewälteigen ohne das man sie ausziehen muss. Die Fingerhandschuhe halten schon recht warm, so das der Middlelayer kaum zum Einsatz kam.
Ulvang Longyearbyen Fellmütze:
http://www.ulvang.com/default.asp?pa...t=397&p397_v=1
Diese Mütze habe ich mir vor Ort gekauft, denn sie hat gegenüber meiner alten Fjällräven Polar Heater Mütze zwei wesentliche Vorteile: Sie ist hinten weiter ausgeschnitten, so das sie einem nicht dauernd ins Gesicht rutscht, wenn man z.B. eine großen Kaputze am Nacken hat, die die Mützte ggf. nach vorne drückt. Auch deckt die Mütze die erfrierungsgefähredeten Wangenpartien besser ab. Die Mütze ist aus Wolle gearbeitet, sehr warm, der Kinngurt ist verstellbar und man hört mit der Mütze auch noch recht gut (Fellmützen haben die Tendenz, Geräusche abzuschirmen). Praktisch: Den Feelrand über der Stirn kann man runterklappen um bei Schneesturm, bessere Sicht zu haben. Verbesserungswürding: Die Oberseite könnte besser wasserabweisend sein - so war die Mütze jeden Morgen gefroren und mußte erstma lam Kopf aufgetaut werden. Insgesamt aber ein echt tolles Stück.
Baffin Cambrian Winterstiefel
http://www.lauche-maas.de/bestellen/...775CqOrP2207D9
Der Stiefel wird vom Hersteller bis -70 Grad ngegeben. Das halte ich für übertrieben. Ich hatte an zwei Tagen sehr kalte Zehen und mußte die Füße künstlich auf Trab halten - und das obwohl man sich beim Hundeschlitten fahren viel bewegt und ich drei Socken übereinander (dünne Wollsocke + 2 mal Ullfrotee 600er) anhatte. Der Veranstalter hat ansonsten Sorel Glacier (http://www.sorel.com/Product.aspx?top=1&cat=110&prod=51 gestellt und mit denen hatten die anderen Teilnehmer warme Füße. Möglich aber auch, das ich einfach empfindlicher an den Füssen bin.
So, das wärs erstmal mit den kurzen Praxistest Berichten aus arktischen Gefilden. Bei Bedarf kann ich noch mehr erählen. Die anderen Kleidungs/Ausrüstungsgegenstände, die ich dabei hatte, waren:
- Dicker Norwool Norweger Pulllover
- Dicke Haglöfs Fleecejacke (kaum gebraucht)
- Dünnes Haglöfs Fleeceshirt
- Ullfrottee 200 bzw. 400 Wollunterwäsche
- Fleecehose
- Baklava
- Skibrille
- Petzl Tikka XP Stirnlampe
- Martinii Messer
- Neckwärmer
- Canada Goose Heli Arctic Jacke & Tundra Pants (nicht gebraucht)
Langsam lässt der Schneesturm nach und es ist bereits am Dämmern.
Wünsche Euch ein schönes Wochenende!
Rödspätta
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