Diverse Ausrüstung für Hundeschlittentour getestet

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  • rödspätta
    Anfänger im Forum
    • 19.11.2006
    • 48

    • Meine Reisen

    Diverse Ausrüstung für Hundeschlittentour getestet

    Moin moin - herzlichen Gruß aus Longyearbyen. Hier auf Svalbard ist heute Schneesturm und daher mussten wir den geplantern Snowmobile Trip nach 3 Stunden mit Whiteout und einem halb in einer Gletscherspalte versenktem Snowscooter abbrechen.
    So hab ich ein wenig Zeit, Euch von meiner Erfahrung mit diversen Ausrüstungsgegenständen während meines 4-tägigen Hundeschlitten Törns (mit Übernachtung im Zelt, Temperatur zwischen -7 bis -20 Grad und Wind teilweise bis 20 m/s) hier auf Svalbard zu berichten.

    Norrøna Arktis Anorakk (Baumwolle, mit Fellrandkaputze):
    http://www.oslosportslager.no/produc...s_anorakk.html
    Es war eine gute Wahl, einen Baumwollanorak mit auf die Tour zu nehmen und kein Goretex. Der Anorak hat sich als sehr atmungsaktiv und gleichzeitig komplett winddicht rausgestellt. Der hohe Kragen schützt den Hals zuverlässig vor kaltem Wind und die Fellkaputze ist klasse bei Schneesturm, da sie den Schnee vom Gesicht fernhält. Ich hatte den Anorak vor der Tour noch äußerlich imprägniert (Spray), besser ist aber wohl ein Baumwollimprägnierwaschmittel (gibts hier in Norwegen) zu benutzen. Im Zelt kann der Anorak trotzdem ein wenig Feuchtigkeit durch die Wärme des Kochers ziehen. Das macht aber nichts - die Feuchtigkeit gefriert schnell wieder und lässt sich gut abschütteln. Auch gut macht sich die rote Farbe des Anoraks - dies erhöht die Sichtbarkeit im Schnee und trägt somit zur Sicherheit bei. Die zugehörige Hose habe ich mitgehabt aber nicht getragen, da ich der Wasserdichtigkeit beim knien im Schnee (Zeltaufbau usw.) nicht getraut habe. Hier hat eine Berghaus GTX Hose gute Dienste geleistet - allerdings ist bei kriechen in einer Eisgrotte der Kniebereich etwas aufgerissen - also so robust ist die Berhaus Hose dann wohl doch nicht.

    Orthovox Antarctica Handschuhe:
    http://www.rangertravel.de/shop/prod...oducts_id=4807
    Die Handschuhe waren sehr praktisch aufgrund ihrer Variabilität. Häufig reichten die dünnen Wollfingerhandschuh. Bei Wind kann man dann die Überhandschuh anziehen. Wird es noch kälter, kommt noch der dicke Middlelayer aus Wolle hinzu. Feuchtigkeit ist bei arktischen Temperaturen kein Thema. Die Wollhandschuhe ziehen zwar ein wenig Feuchtigkeit, diese gefriert aber recht schnell und dann sind die Handschuhe von innen im nu trockenm und die äußere Feuchtigkeit lässt sich abschütteln. Leichtere Tätigkeiten (z.B. Hunde anschirren) lassen sich durchaus noch mit den Fingerhandschuhen bewälteigen ohne das man sie ausziehen muss. Die Fingerhandschuhe halten schon recht warm, so das der Middlelayer kaum zum Einsatz kam.

    Ulvang Longyearbyen Fellmütze:
    http://www.ulvang.com/default.asp?pa...t=397&p397_v=1

    Diese Mütze habe ich mir vor Ort gekauft, denn sie hat gegenüber meiner alten Fjällräven Polar Heater Mütze zwei wesentliche Vorteile: Sie ist hinten weiter ausgeschnitten, so das sie einem nicht dauernd ins Gesicht rutscht, wenn man z.B. eine großen Kaputze am Nacken hat, die die Mützte ggf. nach vorne drückt. Auch deckt die Mütze die erfrierungsgefähredeten Wangenpartien besser ab. Die Mütze ist aus Wolle gearbeitet, sehr warm, der Kinngurt ist verstellbar und man hört mit der Mütze auch noch recht gut (Fellmützen haben die Tendenz, Geräusche abzuschirmen). Praktisch: Den Feelrand über der Stirn kann man runterklappen um bei Schneesturm, bessere Sicht zu haben. Verbesserungswürding: Die Oberseite könnte besser wasserabweisend sein - so war die Mütze jeden Morgen gefroren und mußte erstma lam Kopf aufgetaut werden. Insgesamt aber ein echt tolles Stück.

    Baffin Cambrian Winterstiefel
    http://www.lauche-maas.de/bestellen/...775CqOrP2207D9
    Der Stiefel wird vom Hersteller bis -70 Grad ngegeben. Das halte ich für übertrieben. Ich hatte an zwei Tagen sehr kalte Zehen und mußte die Füße künstlich auf Trab halten - und das obwohl man sich beim Hundeschlitten fahren viel bewegt und ich drei Socken übereinander (dünne Wollsocke + 2 mal Ullfrotee 600er) anhatte. Der Veranstalter hat ansonsten Sorel Glacier (http://www.sorel.com/Product.aspx?top=1&cat=110&prod=51 gestellt und mit denen hatten die anderen Teilnehmer warme Füße. Möglich aber auch, das ich einfach empfindlicher an den Füssen bin.

    So, das wärs erstmal mit den kurzen Praxistest Berichten aus arktischen Gefilden. Bei Bedarf kann ich noch mehr erählen. Die anderen Kleidungs/Ausrüstungsgegenstände, die ich dabei hatte, waren:

    - Dicker Norwool Norweger Pulllover
    - Dicke Haglöfs Fleecejacke (kaum gebraucht)
    - Dünnes Haglöfs Fleeceshirt
    - Ullfrottee 200 bzw. 400 Wollunterwäsche
    - Fleecehose
    - Baklava
    - Skibrille
    - Petzl Tikka XP Stirnlampe
    - Martinii Messer
    - Neckwärmer
    - Canada Goose Heli Arctic Jacke & Tundra Pants (nicht gebraucht)


    Langsam lässt der Schneesturm nach und es ist bereits am Dämmern.
    Wünsche Euch ein schönes Wochenende!

    Rödspätta

  • Björns
    Erfahren
    • 28.01.2006
    • 181

    • Meine Reisen

    #2
    Sehr schöner Test! Grade die Orthovox Antarctica Handschuhe haben mich interessiert.

    Schreib uns noch mal ob die Witterungsverhältnisse für diese Jahreszeit typisch waren oder nicht. Und, wo ihr gewesen seid.



    Grüße von Björns

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    • MrLast
      Erfahren
      • 09.10.2006
      • 264

      • Meine Reisen

      #3
      was machst du da oben. hört sich spannend an. mich reizt es ja auch, in der zeit, on der ich hier bin mal hochzufliegen.
      zur info: ich bin ein jahr in alta, finnmark.

      Gruß,
      Severn

      www.Severin-in-Norwegen.de
      Ein Jahr Norwegen – traumhaft (und manchmal auch ein wenig schwierig)

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      • Gopher
        Gerne im Forum
        • 21.11.2007
        • 62
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Hallo,

        ich habe im Forum nach einem passenden Thread gesucht und diesen hier für tauglich befunden (anstatt einen neuen zu eröffnen ).

        Welche Hose(n) würdet Ihr für eine Tour mit Schlittenhunden im Februar auf Spitzbergen empfehlen?

        Leider bin ich mir noch nicht ganz im klaren, welche Hose die eierlegende Wollmilchsau sein könnte. Auf der einen Seite denke ich, dass eine Hose wie TNF Freedom Pant zwar tauglich aber tendenziell bei Bewegung zu warm sein könnte. Auf der anderen Seite schiele ich ein wenig auf die Fjällräven Svalbard.

        Auch bin ich mir noch nicht sicher, ob das Zwiebelprinzip bei den Hosen (im Sinne von Hose plus Überhose) mehr Sinn macht als einfach die Hose bei Bedarf zu wechseln (Hose A wenn es kalt wird, Hose B wenn es gemässigter ist). Die Mindestanforderungen sind natürlich das meine Beine wind- und wasserdicht verpackt werden.

        Es würde mich freuen wenn Ihr mir ein paar Tipps geben könntet, da das Angebot an Hosen der diversen Hersteller einfach zu gross ist, um sich als unerfahrener Mensch in dem Angebot orientieren zu können.

        Vielen Dank schonmal!

        Gruss

        Gopher
        „Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du oh Mensch sei Sünde, mein Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.“
        Franz von Assisi

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        • Howie
          Dauerbesucher
          • 11.02.2007
          • 527
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Ich habe eine Tour im Yukon hinter mir.
          Für die Beine hatte ich eine Funktionsunterhose - gefütterte Baumwollhose -
          TNF Goretex Hose an.
          Stiefel stellt eventuell der Veranstalter, war zum Glück bei mir so.
          Ich glaube die Musherboots von Northland.
          Oben Funktionsshirt - TNF Thermal apex - Daunenjacke.
          Anstelle der Daunenjacke hatte ich zeitweise eine Goretex an, die bei tieferen Temperaturen um - 25 -30° C vonn innen frierte, also nutzte ich letztendlich überwiegend die Daunenjacke. Es war aber auch jemand dabei, der mit einer simplen Skihose und einer Skijacke von Tchibo unterwegs war, das war auch ausreichend.
          Gruß
          Klaus

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          • vucko
            Anfänger im Forum
            • 24.02.2007
            • 17
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Hallo Gopher,
            das hängt sicher auch davon ab ob du es nur einmal machst, oder öfter verwenden wirst. Es ist sicher eine Kostenfrage. Ich habe in meinen 20 Jahren Erfahrung mit Schlittenhunden die Erfahrung gemacht, dass Dinge die bei uns gut funktionieren, bei unter - 30 Grad nicht mehr arbeiten.

            Liebe Grüße, Gerhard
            www.wolfs-howl-kennel.at
            Grüße, Gerhard

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