[IT] Urlaub 2006, Gran paradiso und Co.

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    • 11.10.2001
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    [IT] Urlaub 2006, Gran paradiso und Co.

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Region/Kontinent: Mitteleuropa

    Vorgeschichte:
    Ant düst ab in die Wüste, zurück bleibt Olli mit dem er letztes Jahr ein paar echt nette Touren machen konnte (Mont Blanc, Lyskamm usw.) (*NEID*). Also verabrede ich mich mit Olli im Wallis. Er kommt per Bahn, ich treff ihn n paar Tage später. die hierzu ausgetauschten Telefonnummern vergessen wir beide (wir haben sie jetzt noch nicht), als Erkennungsmerkmal dient: "grünes Tatonkazelt auf einem Campingplatz".

    25.8. /26.8.
    Packorgie nach der Arbeit. Da Olli kaum was an Futter mitnehmen kann kommt mein gesamter Vorrat an Nudeln (4kG), Sossen, Müsli- und Schokoriegel ins Auto, zusammen mit dem restlichen Zeugs (4 Eisbeile, 12 Eisschrauben, > 1 Dutzend Exen, 150m Seil...). Gegen 21 Uhr Abflug, Ziel Furkapass, dort gepennt.


    Morgens dann Abflug runter ins Wallis. Der zwote Campingplatz isses, da steht ein Tatonkazelt, drin liegt ein Olli den ich erstmal wecken darf. Kurze Beratung bei Kaffee, wir entscheiden uns: "Mist Wetter hier, ab in den Süden". Auf nach Aosta, weiter nach Cogne und dort etwas anstellen. An de Tag lassen wir uns lediglich vom italienischen Zoll filzen ("Do you have weapons with you?" - "Nee, Mann ich hab n deutsches Kennzeichen. Wenn ich Waffen schmuggeln will fahr ich über Frankreich nach Italien rein...."). Nach der Frage ob wir "Iceaxes" hätten und der präsentation von sechs solcher Dinger akzeptieren se uns als Alpinisten und wir dürfen weiter. Am Ziel bauen wir lediglich Zelte auf nem Campingplatz auf, gehen etwas wandern und ich kauf mir noch n Thermohemd weil das Wetter auch hier mies aussieht.

    27.8.
    Ziel eins ist im Auge, Grivola. Alles gepackt und im gemütlichen Trab (10m/min) gehts zur Biwakschachtel hoch. Unterwegs treffen wir ein paar Steinböcke, die wie es sich gehört auch recht zahm sind.


    Die Biwakschachtel liegt schön gelegen auf einem Plateau am Rande vom Gletscher über den der Zustieg erfolgt, mit ordentlicher Aussicht Richtung Norden.

    Nach einem recht hübschen Sonnenuntergang wirds dann doch kühl und Zeit fürs Bett.


    28.8.
    Morgenrot... sieht goil aus, bedeutet aber mieses Wetter. Wir stehen frierend 30 Min vor unserer Schachtel rum und ballern wie die Blöden mit den Kameras rum.



    Und extra:

    Grivola im Morgenrot.

    Danach ist Aufbruch. Über den aperen Gletscher (im Führer steht: spaltenreich - stimmt) gehts zum Einstieg. Dort 10 Min Kriegsrat sowie intensive Beobachtung der Lage.

    Die Route rauf.

    Ergebnis: zu gefährlich, wir drehen um. An der Biwakschachtel beschliessen wir: komm, latschen wir eben noch den Point Ruosse hoch, dem höchsten Gipfel der Gegend, welcher ohne alpine Ausrüstung erklommen werden kann. Die Eisschrauben, Beil und Steigeisen lassen wir daher an der Biwakschachtel. Oben am Gipfel siht man dann wie spaltig der Gletscher unter uns wirklich ist. Zudem kippt wie befürchtet das Wetter, wir bekommen die erste Ladung Schnee ab.

    Grivola mit Anmarschroute - hat doch Spalten das Ding.

    Gipfel, Olli mit Blick nach Süden zur Grand Paradiso-Gruppe

    Beim Abstieg treffen wir wieder Steinböcke und haben wenigstens ein paar Genossen die uns beim Essen zuschauen und sich ablichten lassen. Meine Elche jedenfalls sind begeistert.



    29.8.


    Campingplatz Valonontey

    Der Wetterbericht verheisst nichts Gutes, also steht nur eine lockere Tagestour an. Von Valnontey (1600m) gehts über die Sellahütte hoch R. Grand Serre (3556m). Laut Führer über einen spaltenlosen Gletscher erreichbar.


    Bei Aufstieg schwankt erst das Wetter...


    ... und kippt dann komplett um.


    Auf 3000m haben wir Neuschnee und Glatteis, weiter oben dann Chaos.

    Der Gletscher hat dann doch Spalten wie wir feststellen müssen nachdem ich ein im Schnee gefundenes Loch zu einer etwa 1m breiten und >5m tiefen Rinne erweitere, auf 3400m ist dann Schluss. Ohne Seil geht nix, sehen tun wir auch nix, also runter.

    Olli auf 3400m

    Ab 2800m geht der Schnee in Regen über, der Rest runter ist Matsch. Als Trost treffen wir eine Herde Gemsen. Die Anzahl ist nicht bestimmbar aber ohne Probleme zählen wir über 50 Tiere.

    30.8.
    Neuschnee, winterliche Verhältnisse in den höheren Regionen, Lawinengefahr, so lautet das Tagesmotto. Nix mit hohen Bergen. Also steht eine gemütliche Wanderung an. Eigentlich wollen wir auf die Pointe de Valletta hoch, finden aber beim Umrunden des bergkamms nicht den Weg und landen im nebental. Was solls, ist auch ganz hübsch.



    Bergelche


    Von dort aus geht es über einen Pass R. Osten noch ein Tal weiter. Und während die Sonne verschwindet traben wir nach 12h irgendwo in einem Kaff ein und trampen heim.




    Becks
    (unterwegs mit einer Olympus SP350).
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 19:30. Grund: Reisecharakter eingestellt
    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

  • Becks
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    #2
    31.8.
    Böses Wetter ist wech, die Sonne scheint und der Schnee hatte einen Tag extra Ruhe um sich zu setzen. Auf geht´s. Das Ziel lautet: Garn Paradiso Überschreitung. Ab Campingplatz geht es los zur Biwakschatel "Pol". Der Weg fetzt und ist ordentlich steil angelegt, dafür ist auch die Aussicht beeindruckend.


    Auf 2700m dann das erste Hindernis. Der Schnee ist tw. abgetaut und klebt nun als 2cm Eisschicht am Fels. Zum Glück sind die meisten Bereiche mit Ketten gesichert aber ein paar Stellen sind nur mit vorsichtigem Klettern und Eisbeileinsatz meisterbar.

    Dann die Biwakschachtel - der pure Traum.

    Ideal gelegen, Eis rings rum und ein gigantischer Blick nach Norden.

    1.9.
    Am nächsten Morgen starten wir vor einer holländischen Truppe, watscheln erst deren Spur vom Vortag entlang und dürfen dann uns durch 30cm Neuschnee einen Weg bahnen.


    Oben am Col de Ape geht es durch etwas steileres Gelände rüber zur Normalroute, wo wir auf die üblichen Horden stossen.

    Gran Paradiso - Gipfel


    Nach einer kleinen Eiseinlage wo wir die erste Schraube setzen dürfen geht es erst zum Neben- und dann Hauptgipfel rauf.

    Olli oben


    Anschliessend gehen wir den sehr gut ausgetretenen Normalweg runter zum Ref. Emanuele II und weiter ins Tal. Nach einer kurzen Anhaltersession landen wir dann wieder daheim auf dem Campingplatz.


    Normalweg - nix mehr "Sologipfel"
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      #3
      2.9.
      Das letzte WE bricht an und soll entsprechend gewürdigt werden. Ziel ist der Dent d´Herens. Also Aufbruch Richtung Valpelline. Oben am Stausee muckt mein Auto, die Ölwarnleuchte flackert rum und unten tropft langsam Öl raus. Super.

      Rucksack gepackt und auf geht es bei wolkenverhangenem Wetter R. Aostahütte. Dort oben sitzen noch drei Seilschaften, die morgen aufbrechen wollen.

      3.9.
      4 Uhr raus. Unten treffen wir ein paar mies gelaunte Leute - es regnet. Wir frühstücken und legen uns noch einmal hin bis es etwas heller wird. Immer noch Regen. Der Rest bleibt sitzen, wir sind die einzigen die aufbrechen.

      Nachdem es hell wird empfangen uns auf 3300m Regen und stürmische Böen, die Sicht schwankt zw. 10 und 200m. Auf 3500m bläst uns der Wind aus der Spur oder behindert merklich das Vorankommen. Keine Chance, Umkehr.

      Auf der Hütte dann Reste packen. Plötzlich Geschnatter und Gekicher von hinten. Die Hüttenwirtin hat meine Elche entdeckt und steht mit gezückter Kamera hinterm Tresen. Ein Photoshooting später geht es dann ins Tal. Unter der Hütte bietet sich noch ein Abstecher in den Gletscher an, der Gletschermund liegt gerade 50m neben dem Pfad.

      Danach geht es weiter zum Auto, mit Gekeuche über den Gr. St. Bernhard und runter in die Schweiz. Olli setze ich an einem Bahnhof ab und düse dann heim.


      Alex
      (Bilder werden nachgereicht, Imageschack muckt rum)
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      • Flachlandtiroler
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        • 14.03.2003
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        #4
        Extrem schöne Bilder... Diese Biwakschachtel am Tribulazionegletscher muß galaktisch sein.
        Punta Rossa kann ich noch ein paar Schönwetterbilder beisteuern
        Grivola-VN ist wegen Bruch bekannt. Muß gestehen mich frißt der Neid, hättet ihr die "niedergerissen".
        Dein Corsa fliegt wieder? ;)

        Dieses WE wäre es übrigens mit 'ner Zweitagestour nix gewesen, allein der Hüttenabstieg hat trotz forcierten Endspurts fast neun Stunden gedauert (Spalten suchen+finden, Spuren).

        Gruß, Martin
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          #5
          Corsa bekam erstmal ne neue Auspuffanlage und nen Plwechsel. Nun steht noch eben der Tausch des Öldruckschalters an (deswegen nervt der Kleine gerade rum), dann is wieder gut.

          Grivola geh ich sicher wieder an, ebenso Dent d´Herens.

          Alex
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          • Flachlandtiroler
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            #6
            Zitat von Becks
            Grivola geh ich sicher wieder an
            Dieses Jahr noch?

            Gruß, Martin *der dieses Jahr schonSaisonende hat *
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              #7
              Nope, Grivola ist beerdigt dieses Jahr.

              Aber es gibt da noch einen Kollgen den ich dieses Jahr angehen will - Fleckistock.

              Wenn mich der Teufel reitet düse ich Sa abend zum Gotthard und So auf den Berg.

              Alex
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                #8
                Zitat von Becks
                Aber es gibt da noch einen Kollgen den ich dieses Jahr angehen will - Fleckistock.
                Wenn mich der Teufel reitet düse ich Sa abend zum Gotthard und So auf den Berg.
                Zitat von Tagesanzeiger
                Am Wochenende nimmt ein umfangreiches atlantisches Tiefdruckgebiet zunehmend Einfluss auf unser Wetter: Es wird wechselhaft

                Viel Erfolg jedenfalls!

                Gruß, Martin
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