Sturmstabilität bzw. Alpintauglichkeit verschiedener Zelte

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • jw243
    Gerne im Forum
    • 05.06.2006
    • 87
    • Privat

    • Meine Reisen

    Sturmstabilität bzw. Alpintauglichkeit verschiedener Zelte

    Wie würdet ihr die Sturmstabilität bzw. Alpintauglichkeit (oberhalb der Baumgrenze) von folgenden (nahezu) freistehenden Zeltkonstruktionen beurteilen. Mir geht es momentan nicht um die Stoffqualität, sondern einzig und allein um sie Stabilität der Stangenanordnungen.

    Was sind eure Erfahrungen mit den verschiedenen Konstruktionen unter oben genannten Bedingungen?

    1. Einbogenkonstruktion wie Tarptent Rainbow


    2. Erweiterte Einbogenkonstruktionen wie MSR Hubba oder Salewa Ultima


    3. Einfache Kuppel, wie Hilleberg Unna


    4. Kuppel mit vergrößerten Apsiden, wie Vaude Space III oder Salewa Sierra Leone


    5. Zweibogenkonstruktion mit sich zweimal kreuzenden Stangen wie Salewa Micra oder Exped Southern Cross


    6. Dreibogenkonstruktion wie das Hilleberg Staika


    7. 3-Bogen-Geodäten wie das Wechsel Pathfinder


    Würde mich über zahlreiche Antworten freuen.

    Gruß, Jan.

  • trekkingjoe
    Gerne im Forum
    • 04.06.2006
    • 77

    • Meine Reisen

    #2
    Hi,

    habe selber das Staika und kann nur sagen: Eine absolute Trotzburg! Ein Kollege hat das Unna, vergleichbar sturmstabil.
    Da es dir nur um die Stangenanordnung geht: Ich denke die nehmen sich alle nicht sonderlich viel, kommt imho auch auf Gestängedicke, Material und Verarbeitung an. Also die Stangenanordung beim Pathfinder finde ich auch recht interessant, nur live finde ich dieses Zelt sehr klein für soviel Gewicht (da 3 Stangen).
    Die meißten Erfahrungen mit Geodäten hat TNF, vielleicht da mal ein Merlin-33, ein Tadpole-23 oder gar die Königsklasse ala Mountain-24 bzw. mittlerweile -25, oder auch das VE-25. Das ist Gestängeanordnungsmäßig wohl das Stabilste (auch wenn nicht unbedingt das Leichteste, aber darum geht es dir ja anscheinend nicht)
    Joe

    Kommentar


    • jw243
      Gerne im Forum
      • 05.06.2006
      • 87
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Hi Joe,

      danke für deine Antwort.

      Leichtigkeit ist mir extrem wichtig, da ich das Zelt allein durch die Alpen schleppen werde. Es geht mir also darum, welche Zeltkonstruktion bei möglichst geringem Gewicht in den Alpen (Sturmböhen bei herannahendem Gewitter, Platzregen, etc.) noch ausreichende Stabilität aufweist.

      Gibt es eine der aufgeführten Konstruktionen, die ihr für die Alpen als untauglich einstufen würdet?

      Das Zelt werde ich mir selber nähen, daher geht es mir nicht darum, ein passendes Zelt auf dem Markt zu finden, sondern herauszufinden, welche Stangenanordung für meine Bedürfnisse (freistehend, alpintauglich, möglichst leicht) am besten geeignet ist.

      Würde mich über weitere Meinungen und Erfahrungen freuen.

      Jan.

      Kommentar


      • trekkingjoe
        Gerne im Forum
        • 04.06.2006
        • 77

        • Meine Reisen

        #4
        Hi,

        ok, dann habe ich dich falsch verstanden. Meine Meinung: Von der Stangenanordnung her stabil und dennoch leicht = Widerspruch

        Aber ernsthaft: Zelt Nummer 1 würde für mich wegfallen; Einbogenkonstruktion sind für Wind und Wetter im offenen Gelände ungeeignet, zumal nicht wirklich freistehend.
        Achte auf sich überkreuzende Stangen. Wenn du was kleines leichtes suchst schau mal nach dem TNF Tadpole, vielleicht kannst du das ja so ein bisschen kopieren (wiegt netto 2,0kg). Ansonsten eine Kuppel mit einem Eingang/Apside, so in Richtung HB Niak (wird leider nicht mehr gebaut), quasi ein Unna mit Apside. Dann wäre das Zelt aber nur selbsstragend, nicht selbststehend (Apside muss abgespannt werden wenn du sie benutzen möchtest). Vielleicht also auch eine Kuppel mit einseitiger Firststange.
        Joe

        Kommentar


        • Hitman
          Erfahren
          • 07.05.2006
          • 216

          • Meine Reisen

          #5
          Hi,

          ohne leider mit praktischen erfahrungen auf dem gebiet denke ich, dass du aufgrund des gewichtes versuchen solltest eine 2-Stangen konstuktion zu nehmen. Desweiteren denke ich, dass ein überkreuzen der stangen sehr stabilisierend wirken müsste und zudem ist es natürlich wichtig, dem wind so wenig angriffsfläche wie möglich zu bieten (-> flach, aerodynamisch) deshalb würde zu etwas gedätischem greifen.
          Denkt an das 5. Gebot:
          Schlagt eure Zeit nicht tot

          Erich Kästner (dt. Schriftsteller, 1899-1974)

          Kommentar


          • Shorty66
            Alter Hase
            • 04.03.2006
            • 4883
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Für den sommer in den alpen reicht imo sowas wie das Hilleberg unna aus.
            Wen du etwas risikobereiter bist sollte das salewa ultima evt. auch noch gehen - ich würds aber nicht empfehlen.

            Eine einfache kuppel wird allerdings von vielen herstellern für ein bis zweiman expeditionen verwendet. Sieh outdoor-designs "summit extreme". Auch von Berghaus gibts was vergleichbares.

            Damits leichter wird würde ich villeicht auf eine abside verzichten. auch sitzhöhe ist nicht unbedingt nötig. trotzdem würde ich bei evt. schneefall auf hohe lüfter und genügend anseipunkte achten.
            φ macht auch mist.
            Now there's a look in your eyes, like black holes in the sky. Shine on!

            Kommentar


            • Flachlandtiroler
              Freak
              Moderator
              Liebt das Forum
              • 14.03.2003
              • 29031
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von trekkingjoe
              Die meißten Erfahrungen mit Geodäten hat TNF, vielleicht da mal ein Merlin-33, ein Tadpole-23 oder gar die Königsklasse ala Mountain-24 bzw. mittlerweile -25, oder auch das VE-25. Das ist Gestängeanordnungsmäßig wohl das Stabilste (auch wenn nicht unbedingt das Leichteste, aber darum geht es dir ja anscheinend nicht)
              Das Merlin ist glaube ich ein Sommerzelt, sonst ACK.

              Vom Geometrietyp fehlt noch der vom vaude Hogan ("1.5 Stangen"), aber der Werbung zum trotz traue ich dem nicht viel Windstabilität zu und 100% freitragend ist er auch nicht.

              Für Bergtauglichkeit und Sturmstabilität läuft es trotzallem meist auf eine kleine, simple Kreuzkuppel *ohne Apsiden* hinaus:
              - Die Stellfläche ist minimal.
              - Apsiden spart man sich gleich dann ist es auch wirklich freistehend.

              Kriterien bei der Modellsuche:
              - Anzahl und Höhe der Abspannungen.
              - Geht das Außenzelt bis auf den Boden?
              - Robuster Boden?

              Gruß, Martin
              Meine Reisen (Karte)

              Kommentar


              • jw243
                Gerne im Forum
                • 05.06.2006
                • 87
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Also, wenn ich euch richtig verstanden habe, würdet ihr eindeutig ein Zelt mit zwei durchgehenden Stangen empfehlen. Damit würden das Rainbow, das Hubba sowie das Ultima wegfallen, obwohl ich die Konstruktion des Hubba sehr interessant finde. Glaubt ihr, das Hubba wäre zu wackelig für Sturm auf 3000m Höhe?

                Bei den Zelten mit zwei Stangen gibt es ja prinzipiell zwei Möglichkeiten: die klassische Kreuzkuppel a la Unna oder den "Geodäten" a la Micra. Welches von beiden haltet ihr für stabiler? Das Micra wegen der zweimal gekreuzten Stangen, oder das Unna, weil die Stangen senkrecht stehen (maximale Haltekraft entgegen Gravitation) und nicht, wie beim Micra, halb gekippt stehen (zusätzliche Belastung auf dem Innenzeltgewebe)?

                @ Flachlandtiroler

                Warum plädierst du für ein Zelt, das bis zum Boden reicht? Für die Belüftung wollte ich eigentlich das Außenzelt nicht bis auf den Boden herunterziehen. Oben kommen natürlich zusätzlich Lüfter hin.

                Gruß, Jan.

                Kommentar


                • Nicht übertreiben
                  Hobbycamper
                  Lebt im Forum
                  • 20.03.2002
                  • 6979
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Ich würde bei einem Zelt, das auch mal rauhem Wetter standhalten soll keine exotische Stangenkonstruktion verwenden, weil diese sich im Zweifelsfall einfach nicht reparieren läßt.

                  Wie immer ist es eine Frage der Anforderungen, was spielt eher eine Rolle, ein geringes Gewicht oder (absolute) Sicherheit?

                  Ob du das AZ bis zum Boden reichen läßt, ist deine Entscheidung, wenn du ein Zelt für Sturm etc. baust, dann sollte das AZ unten abschließen, wenn es hauptsächlich für den Sommereinsatz gedacht ist, dann kannst du die zusätzliche Lüftungsmöglichkeit nutzen.

                  Hast du schonmal über ein Tarp nachgedacht? Wenn du nicht gerade auf Campingplätzen zeltest oder Einsätze planst, in denen du dich vor wirklich schlimmem Wetter schützen musst, ist das durchaus eine Alternative, Steine zum Abspannen findest du immer und es ist oft variabler als ein Zelt - nur so als Idee.

                  Ansonsten meint Martin sowas hier:

                  Wobei Singlewall nur bei trockener Luft oder kurzem Einsatz Sinn macht.

                  Gruss,
                  Thorben

                  Kommentar


                  • winter
                    Erfahren
                    • 03.03.2006
                    • 181

                    • Meine Reisen

                    #10
                    @Thorben

                    Abgesehen von Deinem letzten Satz, finde ich, dass Du sehr gut formuliert hast was man sich bewusst sein sollte. Aber der letzte Satz, versteh' ich nicht ganz...?

                    single walls finden überall Verwendung und sind höchstens bei Treks in regenreichen Regionen oder als BC-Schlafzimmer nur bedingt zu empfehlen.
                    Ein Bibler I-Tent und ein BD-Lighthouse (beide mit Vorzelt) haben in nass-kaltem (<5°C), rauhen Klima (viel Wind) bewiesen zu was sie fähig sind.
                    Wir konnten kaum eine Zunahme an Kondens (gegenüber Doppelwandzelten) feststellen, fanden überall Platz zum Aufstellen und sie hielten dem Wind stand (obschon es nie richtig heftig zur Sache ging). Später habe ich ein O.D. Summit Extreme benutzt welches allem wiederstanden hat...
                    Für den alpinen Gebrauch sind single walls eine gute Wahl. Ich finde, es ist die bessere Wahl, schliesse aber damit Nachteile nicht aus.

                    Für alpinen Gebrauch würd' ich auch folgendes vorschlagen:

                    1. Kuppel mit zwei sich in der Mitte kreuzenden Stangen
                    2. Geodät mit vier Stangen und fünf (manchmal sieben) Kreuzpunkten
                    3. Semi-Geodät mit drei Stangen und drei Kreuzpunkten

                    1. Ist am einfachsten und reicht für eigentlich alles aus.
                    2. Ist am Windstabilsten aber etwas komplexer im Aufbau und auch schwer.
                    3. Ist nicht die goldene Mitte von 1 und 2, aber eine Alternative


                    lg

                    Kommentar


                    • Flachlandtiroler
                      Freak
                      Moderator
                      Liebt das Forum
                      • 14.03.2003
                      • 29031
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Zitat von jw243
                      @ Flachlandtiroler
                      Warum plädierst du für ein Zelt, das bis zum Boden reicht? Für die Belüftung wollte ich eigentlich das Außenzelt nicht bis auf den Boden herunterziehen.
                      Nur das ein Sturm dann vielleicht etwas mehr "Belüftung" in Deinem Innenzelt produziert als Dir lieb ist...
                      Im Winter kann man zur Not ja Schnee ringsum aufhäufen bis es dicht ist. Aber sonst muß das Außenzelt bis zum Boden abschließen, oder Du nähst kleine Stoffstücke unten dran, die dann allerdings nicht durch das Gestänge gespannt werden sondern beschwert werden müßten (sog. Schneelappen).

                      Einwand gegen Einwandzelte: Die haben zwar genausoviel oder wenig Kondens wie Doppelwandzelte; aber das Wasser läuft eben direkt auf den Zeltboden, der Schlafsack kommt an den Seitenwänden mit der Feuchte in Berührung oder Du liegst gleich in einem See. Bei Doppelwandzelten läuft der Kondens außerhalb des Wohnbereichs ab und kann versickern. Stört eigentlich nicht besonders, auch wenn es sehr viel ist (weil man z.B. im Zelt kocht).

                      Gruß, Martin
                      Meine Reisen (Karte)

                      Kommentar


                      • winter
                        Erfahren
                        • 03.03.2006
                        • 181

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Hmm... guter Einwand.

                        In meinem hauptsächlichen Anwendungsbereich gefriert das Kondenswasser.
                        In der Praxis konnte ich erst ein einziges Mal (mein Tagebuch (lag in der Netztasche) wurde etwas nass) feststellen, dass Kondens auf den Boden läufft. Ansonsten wie gesagt: Entweder gefroren oder dann konnten die Membranen das Kondens nach aussen Transportieren. In einem modernen Einwandzelt ist's nur am Gestänge feucht, auch zu zweit.
                        Da ist halt das Material entscheidend. In meinem eigenen Saft habe ich definitiv noch nie gelegen.

                        cheers

                        Kommentar


                        • Gast-Avatar

                          #13
                          Ahwahnee

                          Die eine Firststange in der Kuppel macht enorm was aus.....

                          Kommentar


                          • jw243
                            Gerne im Forum
                            • 05.06.2006
                            • 87
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            @ Thorben zum Thema Tarp in den Alpen

                            Meine erste Idee war, bei meiner Alpenüberquerung ein Rayway Tarp mit Netzinnenzelt zu benutzen. Das leichte Gewicht, die besondere Nähe zur Natur, sowie die Luftigkeit fast ohne Kondensproblem sprachen mich dabei besonders an. Außerdem könnte man unter einem Tarp bequem kochen und hat überhaupt viel Platz für sich und seine Sachen. Nachts die Sterne zu sehen und die Umgebung zu spüren, muss einfach ein einmaliges Erlebnis sein!

                            Dann bekam ich allerdings Bedenken, ob das Rayway-Tarp tatsächlich für meine Alpenüberquerung geeignet ist, und zwar aus folgenden Gründen:

                            1. Das Tarp braucht eine relativ große Stellfläche.
                            2. Ist das Tarp sturmstabil genug?
                            3. Ich befürchtete, an vielen Stellen das Tarp garnicht aufstellen zu können, weil ich keine Heringe in den felsigen Boden bekommen könnte, und das Tarp zumindest nicht sturmstabil abspannen könnte.
                            4. Ich befürchtete, dass es nur wenige geeignete Stellplätze (Windrichtung, erhöht, geschützt) geben würde, was mich in der Wahl des Stellplatzes zu sehr beschränken würde (vielleicht würde ich gern an einer Scharte mit traumhaftem Ausblick übernachten, aber ich bekomme das Tarp dort nicht verankert, oder so...)

                            Mittlerweile sehe ich das wieder etwas anders, denn:
                            1. Auch ein freistehendes Zelt werde ich reichlich und sicher abspannen müssen, damit es sturmstabil steht.
                            2. An einem Zelt kann viel mehr kaputt gehen; die Stangen können brechen (besonders wenn sie nicht gut abgespannt werden) und das Zelt zerfetzen, die Reißverschlüsse können ihren Geist aufgeben, etc.

                            Was denkt ihr darüber? Wäre es ohne weiteres möglich, die Alpenüberquerung mit Tarp zu machen? Bringt ein freistehendes Zelt mir aus oben genannten Gründen gar nicht die von mir erwarteten Vorteile? Hat jemand von euch Erfahrungen mit einem Tarp in den Alpen? Bin ich mit einem Tarp dazu verdammt, unterhalb der Baumgrenze zu nächtigen?

                            Fragen über Fragen... Über eure Erfahrungen und Meinungen freut sich

                            Jan.

                            Kommentar


                            • Moltebaer
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 21.06.2006
                              • 12327
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Ich habe das "Kashgar III" von Salewa (die dunkelgrüne Version von 2002), dieses ist ein Kuppelzelt mit einer großen und einer kleinen Apsis (Konstruktionsform 4 in deiner Liste).

                              Die größere Apsis wird jedoch mit einer dritten Zeltstange (fast so lang wie die beiden anderen) aufgespannt, wodurch ein geräumiges Vorzelt entsteht. 3 große Rucksäcke haben darin Platz und man kann auch im Vorzelt kochen.
                              Durch die Apsiden vergrößert sich natürlich die Stellfläche, wir haben jedoch immer einen geeigneten Platz gefunden.
                              Das Zelt hat 6 Sturmabspannungen und 2 Entlüftungen.

                              Zur Sturmfestigkeit kann ich nur sagen: TOP!
                              Eine gute Kuppelkonstruktion hält schon was aus. Zu den Apsiden kann man sagen: entweder bieten sie eine größere Angriffsfläche quer zur Zeltlänge oder eine weniger steile Zeltwand in Längsrichtung (wenn der Wind also auf die Apsiden bläst).

                              kleine Anekdote dazu:
                              Wir haben einmal im schwedischen Fjäll auf ~1050m in so einer Art Windkanal gezeltet und Sturm kam auf. Zuerst fanden wir es noch lustig, daß der Urin beim MIT-dem-Wind-pinkeln erst in 10-15m Entfernung als feiner Nebel auf dem Boden aufkam
                              In der Nacht wurde der Sturm aber kräftiger! Auf meiner Seite (kleinere Apsis) peitschten periodisch Sturmböen aufs Zelt, die mir die Zeltwand und das Gestänge jedesmal ins Gesicht schlugen. Durch den intensiven Regen und die Angst, daß jeden Augenblick das Außenzelt zerreißt, wegfliegt oder das Gestänge bricht, konnten wir mehrere Stunden lang kein Auge zu tun. Am nächsten Morgen (es stürmte und regnete nicht mehr sooo stark) waren jedoch nur ein paar Sturmabspannungen gelockert/gelöst.

                              Fazit: sturmbewährt und ich bin damit sehr zufrieden.

                              Ich denke mal, eine ausgefeilte Geodätenkonstruktion hält noch mehr aus. Drück im Laden einfach mal auf die verschiedenen Zeltseiten und das Gestänge drauf und guck dir an, wie stark und wo sie sich verbiegen :wink:

                              Zu deinen letzten Fragen:
                              - Auch ein Zelt mußt du mit Heringen befestigen. Theoretisch ginge es auch ohne, aber grade bei Sturm würde ich auf Nummer Sicher gehen. Die Sturmabspannungen machen ein Zelt jedoch noch zusätzlich stabiler. Da hilft wohl nur, geeigneten Untergrund zu finden...
                              - Die Möglichkeit, daß das Gestänge bricht, besteht natürlich. In der normalen Benutzung halte ich es jedoch für unwahrscheinlich, außer du schmeißt es den Berg runter oder haust es übers Knie. Wenn dein Zelt im Sturm kaputtgeht, möchte ich nicht wissen, wie es dir unter einem Tarp erginge.
                              - Die Reißverschlüsse können natürlich auch kaputtgehen, aber an einem Tarp könnte so gesehen auch eine Menge kaputtgehen.

                              Irgendwas ist halt immer und selbst wenn man daheim bleibt, ist man nicht 100% sicher :wink:
                              Wandern auf Ísland?
                              ICE-SAR: Ekki týnast!

                              Kommentar


                              • winter
                                Erfahren
                                • 03.03.2006
                                • 181

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Konnte mit dem Silshelter von Integral Designs nur gute Erfahrungen machen. Das wenige Gewicht kostet ganz schön viel Geld, ist aber im Preisvergleich mit richtigen Zelten immernoch gut im Rennen.
                                Konnte allerhand Wetter darin erfahren und war erstaunt wie es sich bewährt. Mit zwei Teleskopstöcken und allen verfügbaren Schlaufen abgespannt, steht es aus meiner Sicht ausreichend Sturmstabil.
                                Es wurde vorallem in hochalpinen (auf dem Gletscher) und alpinen (alpiner Rasen am Wandfuss, also voller Blöcke) Gelände benutzt. Einwand-frei das Ding.
                                Chrysostomos kann sicher auch Infos dazu geben.

                                Man braucht evtl. mehr Erfahrung, Umsicht und Vorsicht als wenn man mit einem guten Zelt in die Berge geht. Ich denke auch, dass man mehr Reserven (abgesehen vom Gewicht) hat in einem Zelt, sofern es ein gutes ist. Aber ich würde ohne Bedenken mit dem Tarp in den Alpen umher ziehen. Die angesprochenen Platzprobleme sind nichtens.
                                Ich finde Tarps toll und das mit gutem Grund.

                                Liebe Grüsse

                                Kommentar


                                • Nicht übertreiben
                                  Hobbycamper
                                  Lebt im Forum
                                  • 20.03.2002
                                  • 6979
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  @Gian: Martin hat die wesentlichen Gründe, die für mich gegen Single-Wall sprechen, schon genannt. Ich kann mich da bisher aber nur auf die Erfahrungsberichte anderer verlassen, während du schon selbst einiges an Eindrücken gewonnen hast.

                                  Inzwischen gibt es ja mit eVent, Epic und einigen Eigenmarken neue Membranen, die einiges an Verbesserung gebracht haben sollen, eVent darf aber leider aus Feuerschutzgrunden bei US-Zelten nicht mehr eingesetzt werden (gibt es nur von Exped) und Epic ist lt. Angabes des Herstellers nicht 100% wasserdicht.


                                  Wenn ich in den Alpen wandern will: Tarp, bzw. Modifikationen desselben
                                  Wenn ich Bergsteigen will, aber mich dem Wetter anpassen kann: Tarp
                                  Wenn ich unbedingt einen bestimmten Berg besteigen will, komme was wolle: alpines Kuppelzelt, dann aber wahrscheinlich sogar Singlewall, da leichter
                                  Wenn Urlaub mit einer Kombination aus Wandern durchs "nichts" und Campingplätzen: leichtes Tunnelzelt mit kleiner Stellfläche (kein GT-Modell)

                                  Gruß,
                                  Thorben

                                  Kommentar


                                  • winter
                                    Erfahren
                                    • 03.03.2006
                                    • 181

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    @Thorben
                                    Wenn ich in den Alpen wandern will: Tarp, bzw. Modifikationen desselben
                                    Wenn ich Bergsteigen will, aber mich dem Wetter anpassen kann: Tarp
                                    Wenn ich unbedingt einen bestimmten Berg besteigen will, komme was wolle: alpines Kuppelzelt, dann aber wahrscheinlich sogar Singlewall, da leichter
                                    Wenn Urlaub mit einer Kombination aus Wandern durchs "nichts" und Campingplätzen: leichtes Tunnelzelt mit kleiner Stellfläche (kein GT-Modell)
                                    Haargenau. Bringst es wiedermal schön auf den Punkt.

                                    @Martin: Ich wundere mich wie viele Nächte Du in einem Einwandzelt verbracht hat. Und vorallem wie viele Nächte davon im eigenen Saft gelegen hast.

                                    Wie gesagt, ich kann's empfehlen, nicht zuletzt weil ich von >40 Nächten in Einwandzelten keine einzige Nacht im Kondenswasser geschlafen habe.

                                    Grüsse

                                    Kommentar


                                    • chrysostomos
                                      Dauerbesucher
                                      • 09.02.2005
                                      • 687

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      Zitat von jw243
                                      ...Dann bekam ich allerdings Bedenken, ob das Rayway-Tarp tatsächlich für meine Alpenüberquerung geeignet ist, und zwar aus folgenden Gründen:...
                                      @Jan: In abgekürzter Form hier ein paar Erfahrungen (in englisch) mit Tarps unter verschiedenen Bedingungen. Gesammelte Erfahrungen gibts auch hier. In ein paar Wochen kann auch ich Dir zu Alpenquerung mit Silshelter (386 gr...) mehr sagen.

                                      Grüsse aus dem Süden

                                      Marc


                                      [edit1] PS: Grüsse in meine Mutterstadt!

                                      [edit2] Noch zwei Bilder vom letzten Lagerplatz auf 1'800 MüM (24. Mai 06). Beim unteren Bild flatterte das Tarp ganz anständig im Wind...


                                      Kommentar


                                      • Flachlandtiroler
                                        Freak
                                        Moderator
                                        Liebt das Forum
                                        • 14.03.2003
                                        • 29031
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        Zitat von winter
                                        @Martin: Ich wundere mich wie viele Nächte Du in einem Einwandzelt verbracht hat. Und vorallem wie viele Nächte davon im eigenen Saft gelegen hast.
                                        Du wunderst Dich zurecht 8)

                                        Nutze normal ein Doppelwandzelt, das zugegeben ziemlich zu Kondens neigt (Tunnel). Wenn ich mir ansehe was sich auf der Unterlegplane (die ja dem Boden des Einwandzeltes entsprechen würde) schon mal ansammelt...

                                        Klar, es gibt besser belüftete Zelte, egal ob Ein- oder Doppelwand. Man kann auch das Zelt ein Stück weit auflassen. Man kann auch bei Kälte zelten, wo die Temperaturdifferenz die Belüftung unterstützt (oder der Kondens gleich gefroren bleibt).

                                        Deine Praxis beweist, das es eben auch ohne Innenzelt geht. Aber gilt das für alle Einwandzelte? Habe ich in meiner (zugegeben hypothetischen) Überlegung einen Denkfehler?

                                        [edit: Noch jemand mit Einwand-Praxis.]

                                        Gruß, Martin
                                        Meine Reisen (Karte)

                                        Kommentar

                                        Lädt...
                                        X