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  • Der Waldläufer

    Alter Hase
    • 11.02.2005
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    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    TAG 31 (22.11.2005):

    Es ist immer das gleiche Gefühl, das einen überkommt, wenn der Urlaub dem Ende entgegen geht. Der Gedanke daran, dass wir morgen schon im Flugzeug Richtung Deutschland sitzen werden, erfüllt mich mit Grauen. Es ist nicht nur eine Reise über Kontinente, sondern auch über Jahreszeiten, denn während hier der Sommeranfang vor der Türe steht, beginnt bei uns die kalte, scheußliche Jahreszeit. Brrrrr...

    Doch solche Gedanken muss man beiseite schieben und die verbleibende Zeit so gut nutzen, wie es geht. Noch einmal wollen wir dem Blyde River Canyon einen Besuch abstatten. Diesmal entscheiden wir uns zu einer gänzlich neuen Fortbewegungsmethode: Pferde.

    Anne ist eine sehr gute Reiterin, aber ich habe bisher nicht ganz so tolle Erfahrungen mit Pferden gemacht. Dementsprechend unsicher bin ich auch, als wir uns dem Gestüt des Campingplatzes nähern. Wie sich schon bald herausstellt, soll meine Sorge unbegründet sein. Diese Pferde würde es wohl nicht einmal aus der Ruhe bringen, wenn die Welt um sie herum untergehen würde. In gemächlichem Schritt reiten wir immer weiter bergauf und staunen über die Trittsicherheit dieser Pferde. Ich schließe meine Augen, lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen und lausche dem monotonen Geräusch der auftretenden Pferdehufe. Alles ist so unglaublich ruhig und friedlich. Nein, ich habe wirklich überhaupt keine Lust, schon nach Hause fliegen zu müssen.

    Auf dem "Gipfelplateau" angekommen verschlägt es uns einmal mehr den Atem angesichts der Schönheit dieses Canyons. Lange sitzen wir am Rand, unterhalten uns, machen Picknick oder genießen einfach nur schweigend diesen Ausblick.



    Doch dann heisst es Abschied nehmen von diesem beeindruckenden Naturmonument. Ein letztes Erinnerungsphoto und wir steigen wieder auf unsere Pferde.



    Über Stock und Stein reiten wir hinunter zum Campingplatz, wo wir in unser Auto steigen und die Fahrt nach Pretoria antreten. Dort wollen wir die letzte Nacht vor unserem Heimflug verbringen.

    Auf dem Weg halten wir noch kurz bei den berühmten MacMac-Falls, die zwar sehr schön anzuschauen sind, aber leider keinen Platz bieten, von dem man aus gemütlich dem Wasserspiel zusehen könnte. Denn der Weg führt ausschließlich zu einem kleinen Käfig, der ein paar Meter über der Schlucht hängt. Von dort aus kann man kurz einen Blick auf den Wasserfall werfen, bevor man ihn schon wieder für die nächsten Interessenten räumen muss.



    Anne bringt uns dann auf der Fahrt nach Pretoria auch noch beinahe ums Leben, als sie bei einer ihrer berüchtigten Lachattacken meinen Arm samt Lenkrad nach links reißt und wir so fast in dem neben der Straße verlaufenden Graben landen. Ich sagte zwar, dass ich am liebsten noch in Südafrika bleiben würde, aber dabei dachte ich weder an ein Krankenhaus noch an einen Friedhof!!!

    In Pretoria bringen wir unsere Speicherkarten noch schnell in ein Fotogeschäft und lassen dort alle Fotos auf CD brennen. Sicher ist sicher...

    Unser Hotel ist einfach und günstig, und mehr als ein Bett muss unser Zimmer heute aber auch nicht haben. Wir sind beide total erschöpft und fallen nach dem Abendessen müde ins Bett. Als wir dort liegen und die Formalitäten des morgigen Tages besprechen, spüren wir beide, was in dem anderen vorgeht. Wir sind uns dessen natürlich bewusst, dass wir eigentlich nicht traurig sein dürften, angesichts des Privilegs, solche Reisen überhaupt machen zu dürfen und können, während die weiteste Reise, die viele Teile der Bevölkerung diese Landes jemals unternehmen wird, die Fahrt in die nächste Stadt zum Arbeiten ist. Trotzdem schaffen wir es nicht so richtig, das Gefühl aus uns zu verbannen.

    Morgen werden wir zurück in die Heimat fliegen. Wir werden unsere Familien wiedersehen, unsere Freunde, unseren Hund. Und unser nächster Urlaub kommt auch. Ganz bestimmt.

    Es gibt im Leben immer irgendetwas, auf das man sich freuen kann. Man muss nur die richtige Betrachtungsweise finden! :wink:


    ENDE
    I knew with a sinking heart that we were going to talk equipment. I could just see it coming. I hate talking equipment. "So what made you buy a Gregory pack?" he said. "Well, I thought it would be easier than carrying everything in my arms."

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    • Der Waldläufer

      Alter Hase
      • 11.02.2005
      • 2941
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      Hallo Ihr!

      Ich möchte mich noch recht herzlich für die positiven Rückmeldungen und netten Worte bedanken, die es mir doch wesentlich erleichtert haben, diesen Mammutbericht auch wirklich zu Ende zu bringen.

      Ich hoffe sehr, dass Euch das Lesen ein bißchen Spaß macht bzw. Spaß gemacht hat. Ich hatte beim Schreiben viel davon!! :wink:

      Südafrika ist definitiv auch für Outdoorer ein sehr interessantes und vielfältiges Land! Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!

      Liebe Grüße!!

      Der Waldläufer

      P.s.: Oh, ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass ich natürlich ich noch eine Widmung brauche! :wink: Ich widme also diesen Bericht meiner Frau, die durch ihre Spontanität, ihre Geduld, ihren Humor und nicht zuletzt ihre bedingungslose Liebe diesen Urlaub erst zu diesem unvergeßlichen Erlebnis hat werden lassen!!
      I knew with a sinking heart that we were going to talk equipment. I could just see it coming. I hate talking equipment. "So what made you buy a Gregory pack?" he said. "Well, I thought it would be easier than carrying everything in my arms."

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      • Thrawn

        Erfahren
        • 05.01.2006
        • 274
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        Super!
        Danke für die vielen Minuten, in denen wir ein Stück mit euch reisen durften...
        Tolle Bilder und noch bessere Texte - schon eine Anfrage von einem Verlag erhalten? :wink:

        Grüße,
        Thrawn

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        • Sapbattu
          Fuchs
          • 27.05.2009
          • 1716
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: [ZA] Johannesburg - Cape Town: There And Back Again (+Fotos)

          ich hab es leider noch nicht ganz gelesen,

          aber fehlen nur in dem bericht den ich gerade sehe die ganzen bilder?

          gruß
          jan
          Dass es nichts zu erreichen gibt,
          sind keine leeren Worte,
          sondern die allerhöchste Wahrheit
          >> Huang Po <<

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